ui? der Vorschriften und der Strafen sich verschaffen
können, ist dringend zu empfehlen, daß die Behör¬
den lLandräte Bürgermeister. Amtmänner) sowie
landwürfchaftliche Bereinigungen den Kriegsbrief
5 6 des Dolksvereins verbreiten: „Welche Kriegs-
verordnurgcn muß der Landwirt in seinem Betriebe
beqbachien''" (100 Stück 2,40 Mark, Postfrei 3,70
Mark). . ^
Aus dem Nachbargebiet.
= Maberzell, 19. Jan. 1915. Der Reservist
im 81. Reserve-Infanterieregiment August Mihm
von hier erhielt für hervorragende Tapferkeit und
ausgezeichnete Schießleistungen das Eiserne Kreuz.
Mihm befand sich mit mehreren Kameraden gerade
auf einem Patrouillengang als ein feindlicher Flieger
über ihnen erschien und Bomben warf, wodurch auch
einige Verletzungen erlitten. Mihm gelang es jedoch
bald mit einigen sicheren Schüssen den Flieger
herunterzuholen.
X Künzell, 19. Jan. 1915. Gestern fand im
Hause des Bürgermeisters die gerichtliche Schau
der L-e i ch r des gestern früh an der Straße nach
Pilgerzell tot aufgefundenen Edmund Fladung statt.
Ein Verbrechen erscheint nach dem Ergebnis der
Leichenschau ausgeschlossen, da keinerlei Spuren von
Gewalttätigkeit an der Leiche festgestellt worden sind.
Die an der Nase des Toten festgestellte Wunde
scheint er sich beim Answßen gegen einen Baum zu¬
gezogen zu haben, wodurch eine schwache Blutung
entstand, worauf die Vorgefundenen Bluttropfen im
Schnee hindeuten. Man nimmt an, daß Fladung
in stark angetrunkenem Zustande auf dem Heimweg
heftig gegen einen Baum stieß, dann das Bewußt¬
sein verlor und in den Graben fiel, wo er erfror.
Die Leiche ist zur Beerdigung freigegeben worden.
-i- Lauterbach, 19. Januar 1915. Durch einen
orkanartigen Sturm wurde in Bernshausen eine erst
im letzten Jahr erbaute Scheune des Bürger¬
meisters Ritz um geweht und vollständig vernichtet.
c? Aus dem Vogelsberg, 19. Jan. 1915. Die
Haselnußkätzchen, die noch vor einigen Tagen in
fürwitziger Weise sich allerorten als erste Früh¬
lingsboten bemerkbar machen wollten, haben sich
scheu vor dem Winter zurückziehen müssen. Ge¬
waltige Schneemassen sind seit Samstag niederge¬
gangen und bedecken in einer Stärke bis zu 40
Zentimetern die Bergwelt. Dazu herrscht eine Kälte,
die an den freigelegenen Punkten 8 Grad betrug,
sodaß bereits der Wintersport in befriedigender
Weise eingesetzt hat.
)( Eckweisbach, 19. Jan. 1915. In der am
Sonntag abgehaltenen Generalversammlung des
Kriegervereins wurde der Vorstand einstimmig
wiedergewählt. Bon den 88 Mitgliedern des Ver¬
eins stehen 46 Mann in Feindesland. Davon sind
drei Mann gefallen, 5 leicht verwundet und. einer
befindet sich in französischer Gefangenschaft.
kt Frankfurt a. M., 18. Jan. 1915. Am Ran¬
gierkopf des Hauptgüterbahnhofes geriet der 30jäh-
rige Eisenbahnastistent Karl Schreck vor einen
abrollenden Güterwagen, der ihn überfuhr und ihn
auf der Stelle tötete. — Als heute im Hauptbahn¬
hof ein Lnzarettzug eintraf, wurde ein verwundeter
Soldat tot in seinem Bett aufgefunden.
§§ Kassel, 19. Jan. 1915. Der Magistrat be¬
willigte weitere Mittel für Notstandsarbeiten
während des Krieges, die nach Möglichkeit dem
Handwerk und Gewerbe, weiter aber auch den
Frauen der Wehrmänner zugewiesen werden sollen,
um sie vor Entbehrungen zu schützen. Die Stadt
Kassel hat für diese Zwecke bereits sehr erhebliche
Mittel aufgcwendet. So sind bis Ende Dezember
1914 Bestellungen im Betrage von 275 000 Mark
durch die Hilfe der Stadt erledigt worden; es laust
noch die Ausführung von Bestellungen im Betrage
von 480 000 Mk., und zwar zum Teil für die Rech¬
nung der Milstärverwaltung, für das Rote Kruez
und für die Stadt Kassel, 'die das Arbeitszeug der
städtischen Arbeiter für die nächsten drei Jahre im
voraus anfertigen läßt. Die hierzu benötigten
Stoffe sind mit Hilfe der Stadt bezogen worden, und
zwar dadurch, daß dieStadt die hierzu erforderlichen
Drittel vorschotz und die Einkäufe auf diese Weise
durchführte. Jetzt hat der Magistrat beschlossen, ein
weiteres Darlehen in Höhe von 300 000 Mark für
Notstaudsarbeiten bei der Landesversicherungsanstalt
Hessen-Nassau aufzunehmen. — Die Rundholz¬
verkäufe im Walde erfreuen sich seitens der
Sägemühlindustrie, wie auch der Zimmermeister
und Schreiner trotz des Krieges lebhafter Beachtung,
sodaß die Preise im allgemeinen die gleichen ge¬
blieben sind, ein Beweis, daß man die Aussichten in
der Bauindustrie nach Beendigung des Krieges
günstig bewertet. Die König!. Oberförsterei Kirch
d i t m o ! d bei Kassel hielt am Freirag einen be¬
deutenden Rundholzverkauf ab, wobei sie 1277 Fest¬
nieter Frchrenlangnutzhölzer, Klasse 1 bis 4, gegen
4000 Raummeter Brennhölzer und etwa 10 000
Fichtenstangen zum Berstrstich brachte. Die Be¬
teiligung an dem Berkaufstermin war recht zahl¬
reich, du Kauflust eher noch besser als im Vorjahr,
während dic Preise durchschnittlich die gleichen
blieben.
§§ Kassel, 19. Jan. 1915. Ter Vorstand der
Handwerkskammer beschloß, die Frühjahrs¬
vollversammlung der Handwerkskammer für den
Regierungsbezirk Kassel auf den 15. März einzube¬
rufen. Die Tagesordnung wird unter anderem die
testsetzung des Haushaltsplanes enthalten. — Ter
andesausschuß trat heute unter dem Vor¬
sitz des Oberbürgermeisters Dr. Gebeschus-Hanau
zu einer Sitzung im Ständehaus zusammen; die
umfangreichen Vorlagen, die im Lause dieser Woche
erledigt werden sollen, betreffen in der Hauptsache
die Voranschläge der ordentlichen und außerordent¬
lichen Einnahmen und Ausgaben des Bezirksocr
bandes für den Regierungsbezirk Kassel für das
Rechnungsjahr 1915, dann die Voranschläge für die
einzelnen Krankenhäuser, Landesheilanstalien, Lan-
desbiblstüheken, der Landstraßen- und Landwegebau¬
verwaltung, des Viehseuchenfonds, der Landarmen¬
pflege einschließlich der Wanderarbeitsstätten und
Fürsorgeerziehung, der Leihanstalten, der Klein-
und Nebenbahnen und der Hessischen Brandversiche
rungsanstalt, die dem nächsten Kommunal-Landtag
für'den Regierungsbezirk Kassel vorgelegt werden
sollen Seit der letzten Tagung des Landesausschus
ses ist das langjährige Mitglied des Kommunal
Landtages. Bürgermeister Hold aus Obermeiser,
im .Kreise Hofgeismar, der seit über 28 Jahren dem
Konimunal-Landtage angehörte und seit 8 Jahren
der Alterspräsident war, gestorben.
* Ilmenau (Thür.), 19. Jan. 1915. Der Verband
der Overlehrervereine Deutschlands wrrd fern erstes
Erholungsheim in Ilmenau errichten. Der
Verband hat anläßlich des Negierungsjubiläums des
Kaisers eine Spende von mehr als 110 000 Mk. ge¬
sammelt. Dieser Betrag soll als Grundstock für den
B-n verwendet werden.
: Wiesbaden, 19. Jan. 1915. Zwei etwa zehn
ah re alte Schüler hiesiger Schulen haben ihre
Eltern bestohlen und sind nach Belgien abgereist,
west sie vor Gier brennen, sich den Krieg einmal aus
nächster Nähe anzusehen.
* Mainz, 19. Jan. 1915. Die Petroleum-
n o t zwingt die Geschäftsleute zu besonderen Ma߬
nahmen. Sv haben einige der ersten Äroßsirmen, die
bisher ihrer Kundschaft allwöchentlich wenigstens noch
einen Schoppen des vrelbegehrten Naß zrstommen las¬
en konnten, die Petrvleumlieferung so weit einge-
chränkt, daß alte Kunden, die in ihrer Wohnung Gas
; ,aben. fortan kein Petroleum niehr erhalten. Dre zur
Verfügung stehenden geringen Petroleumvorräte sol¬
len lediglich der ärmeren Bevölkerung zuaute kom-
ulen, die weder eine elektrische Anlage noch Gas zu
Beleuchtungszwecken verfügbar haben. Aber auch
diesen wenigen Käufern gegenüber wird das Petro¬
leum nur in ganz gelingest Mengen verabreicht.
[] Sich (Hessen), 19. Jan. 1915. Eine Anzahl
russischer Arbeiter revoltierte auf ihrem Guts¬
hofe, weil der Herr von den Leuten ein tägliches
Beköstigungsgeld von 50 Pfennigen verlangte. Die
Burschen sind seit Wochen ohne Arbeit und mußten
von der Gutsherrschaft mit durchgefüttert werden.
Als jetzt der Herr ihnen von ihren guten Erspar¬
nissen den geringen Tagessatz von 50 Pfennigen
einforderte, lehnten sie sich oft auf. Die ganze Ge¬
sellschaft wurde verhaftet.
* Schmalkalden, 19. Jan. 1915. Dre Stadtverord¬
neten beschlossen einstimmig, jedem vaterlosen Kinde,
das nach Ausbruch des Krieges geboren ist bezw. wrrd,
ein S p a r k a s s e n b u ch mit einer Einlage in Höhe
von 10 Mk. zu überweisen. Der hiesigen Armenver¬
waltung wurden für Unterstützung Ardeits- und Er¬
werbsloser weitere 2000 Mk. zur Verfügung gestellt.
Aus Geisa und Umgebung.
* Geisa, 19. Jan. 1915. Auf dem Gute „Wald¬
hof" brach gestern früh in dem Getreide- und Ma-
schmenschuppen Feuer aus, das durch dre herber-
gerufencn Feuerwehren von Geisa, Grustelbach und
Barsch auf seinen Herd beschränkt wurde. Trotzdem
sind die Getreidevorräte, sowie einige Maschinen dem
Feuer zum Opfer gefallen. Man vermutet Brand¬
stiftung. ___
Hus Oberheffen u. den Hess. Kemtern.
ch Goßfelden, bei Marburg, 18. Jan. 1915. Ge¬
stern früh fand man in einer Blutlache in eurem
Graben die Leiche eines feit einigen Jahren hier
beschäftigten polnischen Knechts namens Langowsky.
Es wird vermutet, daß der Mann im Streit er¬
schlagen wurde. . ,.
[:] Kirchhain, 19. Jan. 1915. Heute fand hwr-
kelbst auf dem Viehmarktplatze der angekündrgte Ver¬
kauf von 50 Beutepferden sestens der Landwirt¬
schaftskammer statt. Die Pferde wiesen mehr oder
weniger schwere Schußverletzungen auf, welche, je
nachdem ein mehr oder weniger edler Körpertest
verletzt war, preisbestimmend waren. Das höchste
Gebot wurde mit 1200 Mk. abgegeben. Zugelassen
wurden nur als Bieter, welche bei der Mobilmachu g
die Pferde an den Staat abgegeben hatten. Was
von diesen nicht gekauft wurde, kam dann in zweiter
Reihe auch an andere Kaufliebhaber.
* Ziegcnhain, 19. Jan. 1915. Im Alter von
88 Jahren verschied vorgestern der älteste Ein¬
wohner der hiesigen Stadt, Herr Schmiedemeister
Gottlieb Schindler. Vor drei Jahren war es dem
Verstorbenen noch vergönnt, die goldene Hochzeit zu
feiern. „ t T. _
* Homberg, 19. Jan. 1915. Aus dem hiesigen
Lehrerseminar traten im Jahre 1914 108, aus der
Präparandenanstalt 12 Schüler als Kriegsfteiwillige
ein. 5 Seminarlehrer wurden zu den Fahnen ein-
bcrufen. Das Eiserne Kreuz erwarben sich Seminar¬
lehrer Dr. G r o s s a r t und Präparand Haber-
m a n n. Scminarlehrer Wolferts wurde zum
Leutnant befördert.
vermischtes.
* Bier große Feldscheunen in der Umgebung von
O sch ers leben, die mit ungednoschenem Weizen und
tioggen gefüllt waren, sind nieder gebrannt. In¬
ternierte Russen scheinen der Brandstiftung verdächtig.
* „Ehrliche" Kameraden. Recht bezeichnende Be¬
obachtungen bezüglich der Ehrlichkeit der Russen
untereinander werden aus dem russischen Gefangenen¬
lager Grafenwöhr wie folgt gemeldet: Große Heiter¬
keit erregt bei den Bewackfungsmannschaften des hie¬
sigen russischen Gefangenenlagers der Moment, wenn
die Russen alltäglich ihren Spaziergang machen dürfen.
Man sieht da einen Russen mit seinem Teekessel im
Arm, ein anderer trägt ein paar Reserveschuhe in der
Hand, einen dritten belästigt nicht im mindesten ein
Paket mit Kleidern und Wäsche, wieder einer schleppt
seine sämtlichen Rauchutensilien mit sich herum. Und
irxrrum dieser eigentümliche Atlfzug der Russen! Es
traut keiner dem anderen!
Das Erdbeben in Italien.
inl Rom, 19. Jan. 1915. Als Opfer des Erd¬
bebens werden verzeichnet: 15 000 Verwundete und
40 000 Tote. Unter diesen sind hunderte, die leben¬
dig begraben worden sind. Die Stadt Aquila allein
erleidet einen Schaden von 100 Millionen Lire.
■nrtt, Avezzano, 18. Jan. 1915. Der König
besuchte heute Scureala Avezzano und mehrere an¬
dere von dem Erdbeben heimgesuchten Orte.
Rom, 19. Jan. 1915. „Osservatore Ro¬
mano" erklärt die Blättcrmeldungen, daß infolge
des Erdbebens die p ä p st l i ch e n P a l ä st e und
die dort befindlichen Kunstschätze gelstten hätten,
für f a l s ch. — Ganz Italien beteiligt sich an den
Geldspenden. Liebesgaben und Entsendung von Hel¬
fern an dem Rettungswerk. Gestern wurden wie-
dcnrm einige Ueberlebende aus den Trümmern von
Avezzano und Pescina geborgen.
Lokales.
Fulda, 20. Januar 1915.
iff Das Eiserne Kreuz erhielt aus unserem Feld-
artillerie-Regiment der Vizewachtmeister und Regi-
mcntsschreiber N i e m e v e r.
(*) lieber die kirchliche Feier des Geburtstages
des Kaisers veröffentlicht das „Kirchliche Amtsblatt"
einen Erlaß des Hochwürdigsten Herrn Bischofs.
Demzufolge soll in allen Pfarr- und .Kuratiefirchen
der Diözese, sowie jenen Filialkirchen, in denen re¬
gelmäßiger Sonnlagsgottesdienst stattfindet, am Ge¬
burtstage Seiner Majestät des Kaisers, am Mitt¬
woch. den 27. Januar, ein feierliches Hochamt
(cke die) gebalten und in unmittelbarem Anschluß
daran das Tc Deum gesungen werden. In den
Städten, in denen mehrere Pfarrkirchen sind, ist die
Feier in allen abzuhalten. Ferner verordnet der
Hochw. Herr Bischof in Uebereinstimmung mit den
übrigen Bischöfen Preußens an, daß bei der Kaiser-
Geburtstagsfeier selbst am 27. und am folgenden
Sonntage' den 31. Januar bei allen öffentlichen
Mchen eine Kollekte üborf*»!i*s treroe, deren
Ertrag Seiner Majestät dem Kaiser als gemein¬
sames Geburtstagsgeschenk aller Diözesen Preußens
ubergeben werden soll zum Besten der durch den
gegenwärtigen Krieg invalide gewordenen
Soldaten. Wir zweifeln nicht, so heißt es am
Schlüsse des bischöfl. Erlasses, daß die Gläubigen der
Diözese zu dieser Kollekte nach Kräften gern u. reich¬
lich beisteuern werden, um unserem geliebten Kaiser
durch Unterstützung der im Kampfe für unser Vater¬
land invalide gewordenen Krieger eine Geburtstags¬
freude zu bereiten.
— Nur die Nachtlaternen sollen von heute ab
bei der Straßenbeleuchtung ihr Licht leuchten lassen
und zwar versuchsweise. Der Magistrat begründet
in der heutigen Bekanntmachung diesen Versuch mit
der notwendigen Sparsamkeit im Verbrauch von Kohlen.
O Scharfer Frost stellte sich in vergangener
Nacht ein. Das Thermometer sank bis auf 12 Grad
Kälte.
—* Bei Glatteis muß der Burger streuen! Das
ist eine selbswerständliche Pflicht. Aber er muß bald
streuen, nicht erst dann, wenn er durchs Fenster be¬
obachten konnte, wie die Passanten, des parkcttähn-
lichen Bodens ungewohnt, tänzelnd und schlitternd
und mit den Arinen fuchtelnd das fortgesetzt ins
Schwanken kommende Gleichgewicht zu erhallen
suchen. Da hat der Winter wieder einmal einen An¬
lauf genommen und die Straßen mit einer blanken
Eiskruste überzogen, auf der das Gehen fast zu einem
Kunststück wird. Da heißt es für den Hausbesitzer:
Schleunigst streuen!, will er sich vor etwacgem Scha¬
den bewahren. Er ist verantwortlich für die Sicher¬
heit der Passanten vor sei»em Grundstück!
(s Ten gewerbsmäßigen Stellenvermittlern hat
der Minister für Handel und Gewerbe durch einen
soeben erschienenen Erlaß jede Vermittelungstätigkeit
für Ausländer, die im Jahre 1914 als landwirt¬
schaftliche Arbeiter oder als Dienstboten in landwirt¬
schaftlichen Betrieben tätig gewesen sind oder eine
solche Beschäftigung suchen, bis auf weiteres verboten.
Mit Rücksicht auf die demnächst beginnende landwirt¬
schaftliche Tätigkeit ist dieser Erl-ß auch für die hie¬
sige Gegend von Bedeutung.
X Falsches Geld kursiert zurzeit wieder in der
Stadt. Sv wurde gestern in einem hiesigen Geschäft
ein übrigens ziemlich plump hergestelltes falsches
Einmarkstück angehalten.
a Fourage-Preise. Die amtlich festgestellten höchsten
Tagespreisen für den Zentner Hafer, Heu und Stroh
mit einem Aufschlag von fünf von Hundert, welche
für die Vergütung der im Monat Januar 1915
verabreichten Fourage maßgebend sind, stellen sich
folgendermaßen: in den Kreisen Fulda, Hünfeld,
Gersfeld, Schlüchtern für den Zentner Hafer 11.55 Mk.,
Heu 3.89 Mk., Stroh 2.— Mk., in den Kreisen
Marburg, Kirchhain, Frankenberg für den Zentner
Hafer 12.08 Mk., Heu 4.46 Mk., Strob 2.63 Mk.
-er Kreuzbündnis. In der am Sonntag abge¬
haltenen Monatsversammlung des Kreuzbündnisses
sprach Herr Gymnasialobcrlehrer Tr. Westen-
berger über die alkoholgegnerische Erziehung der
Jugend, die der alkoholfreien Erziehung durchaus
vorzuzieben fei. Der Redner gab zahlreiche Winke
und Ratschläge wie dieses Ziel zu erreichen sei. Bor
allem sei der Allohol streng vom Familientisch fern¬
zuhallen. In längeren Ausführungen wurde dar¬
gelegt, daß die alkoholfreie Erziehung im kritischen
Alter versagt, während die alkoholgegnerische Er¬
ziehung, wenn sie mit Verständnis gepflegt wird,
meistens Erfolg bringt. Der Vortrag, dem von
den zahlreichen Zuhörern lebhafter Beifall gezollt
wurde, schloß mit einem eindringlichen Appell an
die Jugend, die Enthaltsamkeit hon geistigen Ge¬
tränken'fleißig zu üben. Ein von Mädchensstmmen
gesungenes Weihnachtslied und die Deklamation
der „Mette" aus Webers „Dreizehnlinden" fanden
sehr steundliche Aufnahme.
6 Der Naturheilverein hielt am Montag seine
Jahres-Hauptversammlung ab. Die Mitglieocrzahl
hat sich nach dem Jahresbericht im Kriegsjahr 1914
etwas verringert. Der Verein zählt gegenwärtig
400 bis 420'Mitglieder, von denen etwa 60 im
Dienst der Vaterlandsvertetdigung stehen. Der Be¬
such der Luftbäder war namentlich in den Nach¬
sommer- uno Herbstmonaten sehr rege. Der Verein
beteiligte sich an der Kriegsspende des Bundes deut¬
scher Naturheilvereine zur Unterstiitzung der be¬
dürftigen Familien gefallener, verwundeter und ar¬
beitsloser Mitglieder. Nach dem Kassenbericht be¬
trugen die Einnahmen 2148 Mark und die Aus¬
gaben 2136,07 Mark. Von den Anieilschein-Schul-
8en wurde in 1914 der Betrag von 160 Mark ge¬
tilgt. Die Vermögensübersicht wird in der Monats¬
versammlung gegeben werden. Es wurde beschlossen,
Mitte Februar einen Kursus in häuslicher Kranken-
pslegr unter Leitung des Herrn C. Eucker im Ver¬
einslokal zu veranstalten. Von den Teilnehmern
wird nur ein kleiner Betrag zur Deckung der Lokal-
miete erhoben.
Schweseläther darf mit der Post oder Feldpost
nicht versandt werden. In Zeitungen ist dieser Tage
empfohlen worden, den Angehörigen im Felde als
Schukmtttel gegen Ungeziefer Fläschchen mit Schwe-
sctäther zu übersenden. Schwefeläiher gehört zr
den leicht entzündlichen Gegenständen, me weger
ihrer Feuergefahrlichkeit nach der Postordnung zu,
Versendung mit der Post nicht zugelassen sind. Et
wird daher dringend vor der Uebertretu.g desek
Verbotes gewarnt.
** Ermahnung zur Sparsamkeit. Die Eisen»
bahndirettionen haben jetzt die Beamten angewie
sen, während de? Krieges mit den Nahrungsmittel»
größte Sparsamkeit zu üben. In allen Bahnhö>e»
sollen ferner Merkblätter über den sparsamen Ben
brauch der Lebensmittel angebracht werden.
(*) Staatliche Unterstützung für Baumwärteraus
bildung. Um die in ländlichen Kreisen des Regie
rungsbezirks Kassel noch sehr notwendige Anstellung
von Obstbanmwärtern zu fördern und zu unterstützen
hat der Minister für Landwirtschaft, Domänen un»
tersten der Landwirtschastskammer eine erheblicht
uimne als Bechilfe für solche Leute, die von Ge
nreindcn, ländlichen Genossenschaften und Vereine!
als Baumwärter ausgebildet werden sollen, für derer
Besuch an der Obstbau-Anstalt zu Obcrzwehren zu
Verfügung gestellt. Ter erste Kursusabschnitt soll be
reits am 8. März seinen Anfang nehmen.
KriegsfürsorM.
;; Fulda, 19. Jan. 1915. Für das Rote
lieferten vom 4. bis 18. Januar die Gemeinden de
Pfarrei Dipperz an Butter 143 Psd., nämlich
Dipperz 95 Psd, Wisselsrod 180- Pfd., Mollert
12 Pfd., außerdem 2 Glas Honig und 2,30 Marl
Finkenhaiw 9'/, Pfd. und 1 Glas Honig, Fri^—
hausen, rechts der Wanne, 8 Pfd. und 3 Mk.
teil der Pfarrei Tipperz.)
•riefe«
(Sn
Eingesandt.
Für Mitteilungen an dieser Stelle übernimmt die
Redaltion nur die preßgesrtzliche Verantwortung.
Unbenutzt liegende Ländereien und BangrunkstS»
gibt es wie in anderen Städten auch in Fulda uni
Umgebung. Man braucht nur einmal einen Rutzch
gang zu machen und man wird überall Grund um
Boden finden, der brach daliegt, so z. B. an der Kur»
fürstenstraße, Buttlarftrahe usw. Wenn die Besitz«
diese Bodenslächen nicht für sich selbst nutzbar mache?
wollen, so könnten sie doch ein gutes Werk tun, indea
sie diese Flächen für dieses Kriegsjahr unbo
mittelten Familien umsonst überlassen. Wollen ft* nod
ein klebriges tun, könnten sie die durch langes Lieget
vielleicht hart gewordene Erdkruste durch UmaSern ob
was vorbereiten lassen. Auf diese Art könnten den
Boden viele Nahrungsmittel, wie Kartoffeln, »ielleich
auch Gemüse, abgerungen werden, was für die BolkA
ernährung immerhin von Belang wäre. Auch die tadtz
behörde hat sicherlich unbenutzte BodenflÄchen, di«
wenn sie in üieseu, Jahre kostentos abgegeben Werder?
gerne Abnehmer finden. Vorstehendes gilt auch be»
sonders von Ländereien und Plätzen H
cn Gemeinden unser es KreiseS. Wir Hatz
ten in letzter ^eit üitcu: f ein tesonderes Amgenmar,
und haben gar manches Stück Land gesehen, worauf
ganz gut ein Zentner Kartoffel wachsen könnte. Zu-
lammengenommen gäbe es ein ganz beträchtliches Quan¬
tum. Möge dies« Anregung im Volksintereffe und im
Interesse des Vaterlandes von Privaten, Gem«inder>
und Behörden wohlwollend beachtet werden.
Berl,«Miste Nr. 129,
Aus dem Berbreitungsgebiet unserer Zeitung enthalt
die Liste fokgende Namen.
Krgsfr. Paul Bor lischt, Hanau, lvw. Res. Rein
hold Wiegand, Rasdorf, lv. Res. Hr. Schneider,
Ellers. vw. Krgsfr. Ernst Hemeling, Marburg, bh.
schvw,, gest. Res. Heinrich Steinbach, M-nnsbach.
lverw. Wehrm. Amand Klüh, Hauswurz, lvw Res.
Adam Schmidt, Stärklos, schverw. Ers. Ras. Karl
Schäfer, Fulda, lverw. Res. Mach. Weber, Salz¬
schlirf, lvw. Gefr. Erich Blankenburg, Kassel, lv.
Krgsfr. Ferd. Wolter, Kassel, bish. vm., vw. Krgrf.
Walter Strich, Kassel, verw. u. verm. Wehrm. Ernst
Engler, Kassel, schverw? Ers. Res. Ernst Datzler,
Fulda, gefall. Res. Karl Bildhäuser, Fulda, gefall.
Res. Joh. Handwerk, PeterSberg, lv. Musk. Friedr.
Herzog, Phili-psthal, gef. MuSk. Johann Maul,
Fickeubach, lvw. Musk August Weber, Schleid, gef.
Ers. Res. Georg Richard Müller, Hanau, schw. öerw.
Utffz. Friedrich Köhler, Lauterbach, lv. Wehrm. Joh.
Jäckel, Sadenrod, gefall. KrgSfr, Otto Wied, Mar¬
burg, verw. Musk. Ludwig Grain, Dietershan, biSH.
verm., z. Tr. z. Wehrm. Georg Glück, Merholz, b.
vm., i. f. Gefsch. Wehrmann Hermann Heil, Buch¬
eller, b. vm., i. f. Gssch. Utffz. Richard Zengerle,
Dipperz, b. vm., i. f. Gefsch. Wehrm. Pst Schmitt,
Kilianstädten, b. vm., i. s. Gssch. Wehrm. Peter Halb-
schmidt, Langenselbold, b. verm., vw. Gefr. d. Res.
Magnus Müller, Eichenzell, gefallen. Musk. Albert
Müller, Neukirchen, b. verm., verw.
-r. Wettervoraussage
für Donnerstag, den 21. Januar 1815.
Vorwiegeud trübe, trocken, Frost.
Temperatur. Höchste seit gestern mittag 12 Uhr:
3° Celsius; niedrigste: 12° Celsius.
Barometerstand. Heute mittag 12 Uhr: 748 mm.
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Soeben erschien:
Der hl Sebastian,
der Held im Soldatenkleid.
(Fest am 20. Januar.)
Ein lehr-, Gebet- «ul Trostöilciilein ru Ehren des tiefe
Sebastian, für alle Gläubigen, besonders für unsere Soldaten.
Preis 15 Pfg., in Partien billiger.
V rlag Ser Mrrr MftiBrAckerei.