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M W5.
Mittwoch, de« 25. August 1-15.
KriegS-Chromk.
1. A u g u st. Ein englischer Angriff bei Hooge zu-
sammengeb rochen. — Lustbombardement des englischen
Flugplatzes St. Pol bei Dünkirchen, des Flugplatzes bei
Nancy. — Deutsch-französischer Lustkampf bei Chatean-
Salins. — Cholm von deutschen Truppen genommen.
2. A u g u st. Eröffnung der Duma. — Neue Effolge
in den Argonnen. — Mitau nach kurzem Kampf genom¬
men. — Günstige Kämpfe bei Poniewiez. — Die Höhe
186 bei Suwalki gestürmt. — Siegreiche Gefechte bei
Iwangorod, 2300 Gefangene. — Fortschreitende Angriffe
§ wischen Lenczna und Zalin. — Oesterreichisch-ungarische
"ruppen vor Wladimrr-Wolynsk.
3. A u g u st. Rückzug der Russen bei Poniewiez. —
Deutscher Vorstoß bei Lomza, 3000 Gefangene.— Angriff
deutscher Luftschiffe auf die Bahnlinie von Warschau. —
Deutscher Durchbruch östlich von Lenczna. — Amerika¬
nisches Vollschiff „Patz of Balmaha" mit englischer Pri¬
senbesatzung nach Cuxhaven aufgebracht. — Italienische
Mißerfolge bei Polazzo und Zellerkofel. — Türkischer
Sieg bei Totak in Armenien. — Die Kapitulation von
Deutsch-Südwestafrika amtlich bekannt gegeben.
4. A u g u st. Vordringen der Armee Below bei Ku-
pischki. — Der Narew-Uebergang bei Ostrolenka er¬
zwungen. — Der Westteil von Jwangorod erobert. —
Die Russen nordöstlich von Cholm geschlagen.
5. August. Erfolge der deutschen Kavallerie in
Kurland. — Vordringen gegen Lomza—Wyszkow. 4000
Gefangene. — Warschau und Wladimir—Wolhnsk be¬
setzt. — Einnahme Jwangorods durch die Oesterreicher.
■— Russischer Rückzug im Kaukasus.
6. A u g u st. Deutscher Vorstotz gegen Bugmündung
und Nasielsk. — Die Russen beschießen Warschau von
Praga aus. — Die Russen bei Nowo-Mexandrija und
Sawin geworfen. — Italienisches Unterseeboot „Ne¬
reide" torpediert. — Italienisches Luftschiff „Citta di
Jesi" heruntergeschoffen.
7. August. Französische Angriffe bei Souchez und
Leintreh abgewiesen. — Der russische Widerstand zwi¬
schen Lomza und Bugmündung gebrochen. — Fort Dembe
bei Nowo-Georgiewfl genommen. — Die russischen Stel¬
lungen bei Ruskowola und Lenczna gestürmt. —
8. A u g u st. Besetzung Seroks am Bug. — Die Be¬
festigungen von Zegrze erobert. — Das östliche Weichsel¬
user bei Warschau besetzt. — Die Russen von der Armee
Mackensen gegen den Wieprz geworfen. — Lubartow von
der Armee Erzherzogs Joseph Ferdimmd genommen. —
Oesterreichisch - ungarische Erfolge bei Miechow. 6000
Gefangene.
9. August. Nowo-Georgiewsk völlig eingeschlossen.
— Der englische Hilfskreuzer „Jndia" torpediert. —
Kühner Vorstoß des Minenlegers „Meteor" gegen die
englische Küste; der englische Hilfskreuzer „Ramsey" ver¬
nichtet, der „Meteor" versenkt.
10. A u g u st. Weitere Fortschritte zwischen Narcw
und Bug; über 10 000 Gefangene. — Erfolgreiche An¬
griffe unserer Marineluftschiffe gegen die englisch? Ost'
küste. — Vereitelte Landungsversuche auf Gallipoli. —
Das türkische Panzerschiff „Barbarossa Haireddin" durch
ein feindliches Unterseeboot versenkt. — Ein türkisches
Wasserflugzeug versenkt ein feindliches Unterseeboot.
11. A u g u st. Lomza genommen. — Die ganze rus¬
sische Front südlich Lomza weicht. — Der wichtige Eisen¬
bahnknotenpunkt Malkin besetzt. — Allgemeiner Vor¬
marsch östlich der Weichsel. — Siegreiche Seegefechte bei
den Alandsinseln und am Eingang des Rigaischen Meer¬
busens. — Blutige Verluste der Alliierten auf Galli¬
poli.
12. August. Das Martinswerk in den Argonnen
erobert. — Lukow von der Armee des Prinzen Leopold
besetzt. — Russischer Panzerkreuzer „Sinope" durch eine
Mine beschädigt. — Vorstoß der österreichisch-ungarischen
Flotte gegen die italienische Ostküstc. — Untergang des
österreichischen Unterseebootes „U 12". — Neuer tür¬
kischer Sieg auf Gallipoli.
1 3. A u g u st. Fortschreitender Angriff gegen Kowno.
— Die Armee des Prinzen Leopold nimmt Sokolow und
Siedlce. — Angriff deutscher Marineluftschiffe auf Har-
wich.
14. August. Eine starke Vorstellung von Noww
Georgiewsk genommen. — Die Armee Mackensen über¬
schreitet die Straße Radzhn—Wlodawa.— Ein englischer
Transportdampfer vor den Dardanellen torpediert.
1 5. A u g u st. Sieg der Armee Below bei Kupifchky.
— Der Nurzec-Uebergang erzwungen. — Sieg der Ar¬
mee Mackensen bei Rosanka. — Italienische Angriffe am
Großen und Kleinen Pal abgewiesen.
1 6. A u g u st. Beschießung Belgrads.— Französischer
Angriff bei Aumerzweiler zusammengebrochen. — Durch¬
bruch durch die russische Stellung am Nurzec, 5000 Ge¬
fangene. — Die Armee Mackensen nimmt Biala und
Slawathsze. — Deutsche Truppen auf dem östlichen Bug-
ufer. — Italienischer Luftschiffangriff auf Pola. —
Fünf neue englische Divisionen auf Gallipoli gelandet.
— Oesterreichischer Luftangriff auf Venedig. — Mi߬
glückte italienische Angriffe am Tonalepaß und südlich
Schluderbach
1 7. A u g u st. Truppen des Generals Litzmann stür¬
men die Südwestfront von Kowno, 4500 Gefangene. —
©tn Fort und zwei Zwischenwerke von Nowo-Georgiewsk
genommen. — Rücktritt des griechischen Kabinetts Gu-
yrrrrj& — Die Armee des Generalfeldmarschalleutnants
v. Arz vor Brest-Litowsk. — Die Italiener bei Val Su-
gcrna geworfen.
, 1 8. A u g u st. Französische Angriffe am Schratz
männle (Vogesen) abgewiescn. — Kowno erobert, 400
Geschütze erbeutet. — Die Armeen Scholtz und Gallwitz
cm der Linie Bialystok—Bielsk. — Zwei weitere Forts
von Nowo-Georgiewsk genommen. — Die Russen in die
Vorstellung von Brest-Litowsk zurückgcworfen. — Sieg¬
reiche» Seegefecht bei Horns Riff-Feuerschiff. Ein eng-
lffcher kleiner Kreuzer und ein Torpedbootszerstörer ver-
Fuldaer Zeitung
nichtet. — Deutsche Luftschiffe bombardieren die Lon¬
doner City.
Deutscher Reich.
Ueber die Erörterung von Heeresfragen in der Bud-
getk-mmissio» ist folgender amtlicher Bericht ausgegeben
worden: In der Haushastskommission wurde am Sams¬
tag mit der Beratung einiger Heeresfragen begon¬
nen. Der einzige Redner der Kommission, der zu Wort
kam, betonte vorweg, daß das Verhältnis zwischen Offi¬
zieren und Mannschaften an der Front geradezu als
ideal zu bezeichnen wäre; Ausnahmen seien hier ganz
außerordentlich selten. Anders lägen die Verhältnisse
hinter der Front, besonders in den heimatlichen
Garnisonen. Hier wären die Beschwerden über unan¬
gemessene Behandlung der Untergebenen
immer noch nicht verstummt, allerdings sei zuzugeben,
daß beträchtliche Schwierigkeiten beständen, überall ein
geeignetes Ausbildungspersonal zu beschaffen. Eine
Aenderung des Beschwerderechts würde am meisten ge¬
eignet sein, hier Wandel zu schaffen. Weiter äußert sich
das Mitglied über den Offizierersatz, das Beförderungs¬
wesen, Gehalts- und Löhnungsfragen und regte an, eine
Bestimmung zu treffen, die jedem Heeresangehörigen
ein Recht auf einmaligen Urlaub einräumt. Auch den
Frontoffizieren, die sich im Felde so verdient gemacht
haben, sei freie Urlaubsfahrt zuzubilligen. Der stellver¬
tretende Kriegsminister erklärte, daß neuerdings ein
Erlaß an die Truppen ergangen sei, von dem man er¬
hoffen könne, daß unangemessene Behandlung von Unter¬
gebenen. die auch das Kriegsministerium aufs schärfste
mißbillige, immer seltener würde. Der gute Geist der
Truppe müsse durch gute Behandlung hochgehasten wer¬
den. Die Möglichkeit der Urlaubsbewilligung hänge
wesentlich von den Verhältnissen an der Front ab. Die
Frage der Besoldung der Lazarettkranken sei unlängst
dahin geregelt worden, daß diese die immobilen Gebühr¬
nisse beziehen. Zur Frage der Besoldungsverhaltmsse
äußerten sich auch der Reichsschatzsekretär und ein Ver¬
treter des Reichsamts des Innern, letzterer bezüglich der
Tagegelder der Beamten in den okkupierten Gebieten.
Die Stickftoffkommissian hat einstimmig den Antrag
angenommen, daß sie grundsätzlich bereit sei, :m Be¬
darfsfälle einem Ermächtigungsgesetz für ein Stickstoff-
Handelsmonopol zuzusttmmen. Die weiteren Be¬
ratungen werden sich mit den Einzelbestimmungen be¬
fassen.
Rus Kirche und schule.
Tie Verbreitung der Heiligen Schrift.- Die hand¬
liche und billige Ausgabe der Heiligen Schrift (Ta¬
schenformat) nach der Uebeffetzung des hochverdien¬
ten Bibelforschers Prof. Jakob Ecker welche bekannt¬
lich durch den bischöflichen Stuhl von Trier vor enn-
gen Monaten durch den Mosella-Berlag in Trier ver¬
anlaßt worden ist hat jüngst die höchste Anerkennung
des hl. Vaters, Papst Benedikts XV., gefunden. Der
Hochwürdigste Herr Bischof Dr. M. Felix Korum von
Trier unterbreitete unter dem 20. April 1913 dem
Hl. Pater durch den Kardinal-Staatssekretär den Plan
zu der wiederholt erwähnten neuen Taschenausgabe
des Eckerschen Bibelwecks, das schon früher überreicht
worden war. Er erhielt darauf ein überaus huldvolles
Antwortschreiben vom Io. Juni 1915 (Nr. 7209) in
welchem bezüglich der neuen Trierer Ausgabe des
Neuen Testamentes folgendes wörtlich gesagt wird:
„Seine Heiligkeit haben gleich hervorgehoben, .daß
eine treue Uebeffetzung in ausgezeichneter Sprache, die
Ausstattung der Ausgabe mit Anmerkungen aus den
hl. Vätern, dabei ein sehr volkstümlicher PrerS die be¬
deutendsten Vorzüge des Evangeliums sind, das Prof.
Dr. Ecker seligen Andenkens in pietätvoller Werse der
Diözffe Trier als Erbe hinterlasscn hat.
Mit lebhafter Genugtuung hat er ferner darauf hrn-
gewiesen, daß dem Werke, wodurch Euer Gnaden die
breitung der hl. Schrift erstreben, in unseren Tagen eine
in hohem Grade charitative Mission zuteil geworden rst,
indem das erhabene Buch des Trostes und 'der Hoffnung
in edelmütiger Weise zum Gebrauch der Kriegsgefan-
genen und -Verwundeten bestimmt wurde.
Unterdessen spricht der hl. Vater Euer Bischöflichen
Gnaden und allen denen, die Sie in diesem heiligen
Apostolat untefftützt haben, durch meine Vermittlung
ein allerhöchstes Wort des Lobes und der Ermutigung
aus. indem er zugleich zum Zeichen seines väterlichen
Wohlwollens von Herzen den erbetenen Apostolischen
Segen erteilt." _ ,
Möge das vom Papste m dieser Werse belobigte
Weff einer zur Massenverbreitung geeigneten Ausgabe
des Neuen Testamentes bei den Katholiken in allm
Ländern deutscher Sprache Aufnahme finden. Ter
Hochw. Herr Bischof von Rottenburg, Dr.. P. W.
von Keppler hat in der soeben erschienenen Schrift
„Kraft aus der Höhe" (Kempten, Kösel, 241 S„ Preis
2 Mk.) einen von apostolischer Warme getragenen
Aufruf: Die Heilige Schrift an die Front! erlassen.
Möchten sich viele Katholiken finden, die dieser Mah¬
nung folgen und die vom hl. Vater besonders belobte
Trierer Ausgabe des Neuen Testamentes an die Front
gelangen lassen! __
Lokaler.
Fulda, 25. August 1915.
— Bermitztenvermittelung. Die Angehörigen
der bei Le Ouesnoy (31. Oktober bis 2. November)
Rleiner zeuilleton.
— Etwas vom Trocknen oder Dörren des Gemü¬
se» und Obstes. Gemüse, die man dören will, dampft
man am besten im Wasserdampf. (Das Dampfen ist
besser als das Abkochen, weil das Gemüse so nahr¬
hafter und schmackhafter bleibt und ihm die Nähr¬
salze erhalten werden.) Das Dämpfen kann im Ge¬
müse- oder Kartofieldänlpfer geschehen, aber auch auf
einem einfachen Durchschlag, den man auf einen
oder Tops mit kochendem Wasser legt- <Das Wässer
darf dann während des Kochens das Gemüse nicht
berühren.) Den Tops bedeckt man mit einem gut
schließenden Deckel, damit möglichst wenig Dampf
entweicht Kohlarten dämpft man 8 bis 10 Minu¬
ten ebenso Karotten und Möbren, grüne Erbsen
3 Minuten, Blumenkohl und Bohnen 5 Minuten.
Ist da-r Gemüse durch den Dampf vorbereitet, so
läßt man es im Turckschlag gut abtropsen oder legt
es eine Zeitlang ans ein reines Tuch. Trocknen kann
man das Gemüse erstens: an dei Luft, indem man
auf ein Kuchenblech ein Papier legt und das Obemuse
darauf. Man muß das Gemüse öfters umwcnden;
Zweitens: in der Bratröhre, man legt das Gemüse
aus ein reines dickes Papier, wenn das ^euer em
Ofen nur noch schwach ist. Tie Türe der Bratröhre
muß offen stehen und das Gemüse, muß öfters ge¬
wendet werden, damit es gleichmäßig trocknet. —
Wenn es an einem Tage oder Abend nicht ganz fer¬
tig getrocknet ist, so legt man es am folgenden Tage
noch einmal in die Röhre; dffttens: aus einem Rab-
men oder Hürde. Wer einen Rahmen aus Draht
oder Eisen hat (großer Stickrahmen z. B.), lasse sich
ein enges verzinktes Gitter dazwischen anbrmgen.
s.cvch ein Rcchmen eignet sich zum Trocknen der Ge¬
müse über der Herdplatte, indem man 4 Bügeleisen
oder dergleichen als Füße daruntersetzt. Das Feuer
mutz mäßig sein, was man durch 1 bis 2 Briketts
erreichen kann. Ist das Drahtgitter zu wertmaschig,
legt man einen Bogen reines Papier daraus. — Das
fertige Gemüse verwahrt man Kl Mullsäckchen, die
man an einem trockenen, luftigen Offe aufhängt
Rh.
— Fallöpsel. Verfaulen und verderben darf in
diesem Jahre nichts, also auch nicht die so wenig
geschätzten und doch so wertvollen Falläpfel. Zur
Geleebereitung sind schon die ganz kleinen, unreifen
Falläpfel verwendbar, die gut gewaschen, mit knapp
Wasser bedeckt, weich gekocht werden. Nach 24 Stun¬
den gießt man sie durch ein leinenes Säckchen. Dem
Saft wird die Hälfte seines Gewichtes an Zucker
beiaesügt, dann gekocht bis zur Geleeprobe, d. h. bis
ein" erkalteter Tropfen erstarrt- Werden die Aepfel
größer, so daß sich bereits Apfelmus daraus Herstel¬
len läßt, so verwendet man zur Geleebereitung nur
noch die Schalen und Kerngehäuse, da sie gleich
gutes Gelee ergeben wie die ganzen Aepfel. Recht
fleischige Aepfel nimmt man Mm Dünsten von
Apfelscheiben unter Beigabe von etwas Vanille und
Zucker. Sie werden vielfach dem Apfelmus borge»
zogen. Zum Einmachen von Preißelbeeren sind
Fallapfel gut zu verwerten, wenn man sie schält
und in ganz Leine Stückchen schneidet. Man kocht
sie in dem Zuckerwasier weich, in dem man die
Preißelbeeren gekocht und mit dem Schaumlöffel
herausaenommen hat. Msdann vermengt man
Preißelbeeren und Apfelstückchen. Zu ie drei Liter
Beeren sind bis zwei Liter Aepfel verwendbar. Fall¬
äpfel, Fallbirnen. Fallzwetfchen mit Prerßffbeeren
und Zucker M gleichen Teilen eingekocht, geben ein
gutes^ haltbares Viermus.
Vermißten werden zu einer Besprechung auf Sonn¬
tag den 29. August 2 Uhr in den „Felsenkeller" zu
Gießen eingeladen. Da Ermittelungen bis letzt
erfolglos waren, wird ein Zusammenschluß der Be¬
troffenen zum Zwecke gemeinsamen Vorgehens beab¬
sichtigt.
—* Das Reisegepäck. Die für den Eisenbahn-Rei¬
senden so unliebsamen Fälle der Verzögerung oder
Verschleppung seines Reisegepäcks werden vielfach
verursacht durch das Vorhandensein alter Beklebun¬
gen an den Gepäckstücken oder durch das Abfallen
der Beklebungen von Gepäckstücken, an denen sich
(wie an japanischen Strohkörben) eine dauerhafte
Beklebung schwer anbringen läßt. Der Reisende
handelt daher im eigensten Interesse, wenn er der
ihm durch die Eisenbahn-Verkehrs-Ordnung aufer¬
legten Verpflichtung nachkommt, vor der Aufgabe
seines Gepäcks ältere Beförderungs-Zeichen von den
Gepäckstücken zu entfernen. Weiter aber ist zur Ver¬
hütung von Gepäck - Verschleppungen den Reisenden
dringend zu empfehlen, auf den Gepäckstücken halt¬
bar den Namen des Eigentümers und der Zrel-
station anzubringen. Besonders erwünscht ist dies
bei der Auflieferung von Gepäck, auf dem sich eine
dauerhafte Beklebung schwer anbringen läßt.
—* Aufzucht von Zugochsen. Auf Veranlassung des
Ministeriums richten die Landwirtschaftskammern fol¬
gende Aufforderung an die Landwirte: Der Mangel an
Pferden läßt es geboten erscheinen, der Aufzucht von
Zugochsen eine größerejBeachtung zu schenken. Bei der
Knappheit an Hafer und anderen für die Pferdezucht
geeigneten Futtermitteln ist die Aufzucht von Ochsen,
die hinsichtlich der Fütterung anspruchsloser sind,
billiger und auch schneller durchzuführen als die von
Pferden. Da auch noch für die nächsten Jahre nach
dem Kriege ein großer Mangel an Zugtieren herr¬
schen wird, ist ein guter Absatz der inzwischen heran-
gewachseneu Zugochsen mit Sicherheit zu erwarten.
Die Landwirte werden deshalb auf die wirtschaftliche
Notwendigkeit und auf die Zweckmäßigkeit erner
Ausdehnung der Aufzucht von Zugochsen aufmerksam
gemacht.
dem Nachbargebiet.
* Aus dem Vogelsberg. 24. Aug. 1915. Tie
reiche Hintbeerernte ist nun beendet. Händ¬
ler bezahlten für das Pfund 20—23 Pfg.,, lodaß
manche Familien eine Einnahme von 100—150 Mk.
qehabt haben. In manchen Gemeinden sind durch
das Himbeeffuchen 2—3000 Mk. gekommen. Man
kann den Wert de reingesammclten Himbeeren aus
dem Oberwald aus gut 15 000 Mk. schätzen: es ist
diese Einnahme unserer Vogelsberger Bevölkerung
in dieser Kffegszeit sehr zu gönnen da davon auch
unsere Feldgrauen durch Liebesgaben untefftützt wer¬
den. Nebenbei sind auch viele Himbeeren zu Gelee
und Fruchtsäsien verkocht worden, welche ebenfalls
ins Feld geschickt werden.
□ Burghaun, 23. August 1915. Eine seltene
Jagdbeute erlegte dieser Tage Herr Förster Fennel
hier, nämlich ein ungefähr Jahre altes Sticrkalb,
das sich schon seit 6 bis 8 Wochen im Forstort
Platzer hernmtrieb. Das Kalb gehörte dem Bauer
Michel von Malges, dem es entlaufen war. Die
Bemühungen, es einzufangen, waren vergeblich.
tt. Frankfurt a. M., 23. Aug. 1915. Am Sams¬
tag mittag verübten Diebe in den Geschäftsräumen
des Fuhrunternehmers G. Wolf (Am Salzhaus) einen
Einbruch, wobei sie 1400 Mark bares Geld erbeu¬
teten; 900 Mark hiervon gehörten einem Geschäfts-
Angestellten.
* Frankfurt a. M., 23. Aug. 1915. Zu einer groß
artigen letzten Ehrung für den Verstorbenen gestaltete
sich heute vormittag die B e e r d i g u n g des Gcheim-
rats Professor Ehrlich. Zahlreiche Vertreter der
Milstarbehörden und der Wissenschaft befanden sich
unter den Leidtragenden. Ein Vertreter des Kultus¬
ministeriums, der Oberbürgermeister von Frankfurt
a. M„ Voigt, Mitglieder der Univeffität, der städti¬
schen und staatlichen Behörden hielten Ansprachen am
Grabe.
v Aus dem Taunus» 22. Augnst 1915. Im
Hochtaunus zeigt der R o t w i ldb e st a n d seit einigen
Jahren trotz des riesig anwachsenden Ausslüglerver-
kehrs eine erfreuliche Zunahme. Bei Oberreifenberg
brachte der dortige Bürgermeister drei Hirsche, darunter
einen Achtender und einen Zehnender mit unge¬
wöhnlich schönem Geweih, zur Strecke. Im Sulz¬
bacher Schlag bei Königstein erlegte ein Höchster
Jäger an einem Tage zwei Hirsche.
* Kassel, 21. August 1915. An der hiesigen
Baugewerksschule bestehen seit Mitte April
zwei Sonderklassen für K r i e g s be sch ä d i g t e, die
sich sehr gut bewährt haben. Das linkshändige Zeich¬
nen wird darin mit zu diesem Zwecke ersonnenen
Hilfsmitteln leicht erlernt. Kriegsbeschädigte kön¬
nen auch Vollschüler der Anstalt werden, falls sie
einen regelmäßigen Unterricht einzuhalten in der
Lage sind.
* Kassel, 24. Aug. 1915. In absehbarer Zeit soll
mit einer Erweiterung des Bahnhofes Gensungen
an der Strecke Kassel—Niederwalgern (Gießen) be¬
gonnen werden.
* Aus Thüringen, 23. Aug. 1915. B esi m
Sturz vom Rad drang dem Maurer Lehmeier
aus Allershausen i. Grabfeld, die aus dem geplatzten
Luftschlauch entweichende Luft in den Mund und
führte zu Verletzungen der Atmungsorgane. Die
oberen Körperteile und der Kopf wurden starl auf¬
gebläht und nach einigen Tagen trat der Tod ein.
□ Darmftadt, 22. August 1915. Der Graßherzog
hat den jetzt 50jährigen Metzger Wilhelm Olden¬
dorf aus Wersau i. O. nach Verbüßung einer
Zuchthausstrafe von 29 Jahren im Zuchthaus
Marienschloß bei Butzbach unter der Bedingung
zehnjährigen Wohlverhaltens begnadigt. Olden¬
dorf verübte im Januar 1886 in Gemeinschaft mit
einem Schlosser Kern hierselbstt in dem Hause des
Malers Fach einen Einbruch, wobei die Eheleute
Fach so schwer mißhandelt wurden, daß der Mann
den Verletzungen erlag. Die Bluttat blieb längere
Zeit unentdeckt, bis ein Rock des erschlagenen Fach
dem Oldendorf zum Verräter wurde. . Oldendorf
wurde in Langen beim Betteln aufgegriffen, beim
Durchsuchen seiner Sachen fand man Fachs Rock
und in diesem eine für Fach bestimmte Rechnung.
Der Täter gab dann seinen Helfer; bekannt, der dann
nach kurzer Zeit bei Aschaffenburg verhaftet wurde.
Beide wurden für die Tat zu lebenslänglichem Zucht¬
haus verurteilt. Bei Oldendorf hat der Großherzog
nunmehr von seinem Begnadigungsrecht Gebrauch
gemacht.
Gottesdienstordnung.
Nonnenkircke Donnerstag. 26. August, morgens
8V» Uhr Amt für die lebenden Krieger.
2. Blatt.
»ruck der Mdaer Aciiendkuckerei iv znlda.
Verlustlisten Nr. 307 und 308.
3u« dem Verbreitungsgebiet unserer Zeitung enthalten
die Listen folgende Namen:
Feldw.-Leutn. Ernst Brill, Eschwege, vermißt.
Heinrich Briel, Marburg, verwundet. Wilhelm
Eisennacher, Mengshause«, gefallen. Frz. Hüfner,
Hammelburg, lvw. Hermann Krcmer, Elters, bisher
verwundet, verwundet und in Gefgsck. Karl Ebert,
Rückers, schvw. Hermann Simon, Dermbach, bisher
vermißt, war im Laz., zur Truppe zurück, Leutnant
Franz Rosenhainer, Eisenach, lverw. Utffz. Louis
Ger lach, Eschwege. l. verw. Karl Ga nß. Crainfeld,
lvw. Georg Otto, Wabern, schvw, Wilhelm Hof¬
mann, Kassel, lvw. Wilhelm Langheld, Jbe, lvw.
Antonius Quell, Spahl, gefallen. Georg Weber,
Süß, schvw. Konrad Weidenbörner, Steinbach, lv.
Kaspar Schäfer, Untergeis, gefallen. Heinrich Beyer,
Rockensüß, gefallen. Johann Zrerdt, Kleinen,ec
schvw. Georg Deiseroth, Lautenhausen, schvw. Paul
Ludwig, Apolda. Iv. Gottlieb Eckhardt, Kirchhain
(Hersfeld), gefallen. Ferdinand Bl ach, Reichensachsen
lvw. Adam Schneider, Somborn, lvw. Friedrich
Schäfer, Hitzerode, lvw. Konrad Adam. Reichen¬
sachsen, lvw. Albert Salzmann, Wehlheiden, ver¬
mißt. Adam Falkenbach, Eisenach, bisher verwund.,
gestorben. Adolf Hellmann, Hanau, gestorben.
Hugo Hosfmann, Bermbach, bisher schvw, gestorben.
Johannes Schmidt, Kassel, bisher schvw., gestorben.
Georg Grummt, Kassel, l. verw. Konrad Walp er
Obergcis, schvw. Hermann Meyer, Zella, vrsher ver¬
mißt, verwundet. Friedrich Knoth, Hanau, verwund.
Gesr. Karl Knopp, Gelnhausen, gefallen. Adam
Most, Hersfeld, schw. vw. Jean Wergand, Kassel,
schvw. Karl Reinhardt, Sontra, gestorben. Gerr
Georg Amann, Roßdorf, lvw, Utffz. Wilhelm Rau
Kassel, schv. Heinrich Brehm, Ndr, Ellenbach (Roten-
bürg), gefallen, Karl König. Kassel, gestorben, ^oh
Bock, Kassel, lv. Karl Engel, Bebra, lvw. Richard
Wen dt, Kassel, vermißt. Gesr. Heinrich Hartung.
Wittags, gefallen. Wilhelm Giehler, Bischhausen,
gefallen. Gesr. Peter Schäfer. Fechcnhe-m.^geslorven
Aloys Günther, Niederkalbach. tv. Joseph Oswald,
Fulda, bisher vermißt, verwundet. Gefr. Paul Zehner,
Kassel, lvw. Ostz.-Stellv. Konrad Fleisch Hauer.
Wanfried, lvw. Offz.-Stellv. Wilhelm Klump, Rom¬
rod (Alsfeld), gefallen.
Julian Bös, Salmünster, gefallen. Karl Roth,
Sickendorf (Lauterbach», schvw, Oskar Roll, Kalten-
norddheim» gefallen. Gesr. Wilhelm D e i tz. Burghann,
lvw. Gefr. Joseph Kr eher, Weyhers, schvw. Hakob
Kropp, Eichen, schvw. Konrad Dietz, Bermutshain.
gestorben. Wilhelm Merx, Oberzell, gesallen. Adalb.
Koch. Steinau (Fulda), gesll. August Herr, Keulos
gesallen. Joseph Henkel, Kassel, lvw. Heinrich
Niebling, PhtlippSthal (Hersfeld). vermißte «rmon
Mohr, Erdmannrode, vermißt. Wilhelm Herne.
Kassel, verwundet. Karl Reich wein. Marburg, lvw
Adam Bolkert. Mannsbach, verwundet, samtats-
Utffz. Ferdinand Rüdiger, Elm, lvw. Wilh. Heß,
Melbrib, gesallen. Aegidius Fuß, Zella, lvw. »einr.
Jmmel. Ebsdorf, gefallen. Karl Bittors, Bacha.
schvw. Utffz. Nikolaus Albert, Wilbelmshohe, gefall.
Utffz. Adalbert Bott, Geismar, vermißt. Franz Ger¬
hardt, Spahl, gesallen. Johannes Hofer, Schenk¬
lengsfeld, gesallen. Alfred Backhaus, Eisenach, lvw.
David Katzenstein, Rhina, lvw. Friedrich O.uanz,
Kruspis, gefallen. Paul Hans, Apolda, gefallen.
Ernst Schuchert, Borsch, lv. Aug. Görk, Eisenach,
lvw. Utffz. Joseph Stern, Netra, schvw. Heinrich
Schultheis, Amöneburg, lvw. Wilhelm Herwig,
Kirchhain (Kassel), gefallen. Wilhelm s-ohn, Kassel,
lvw. Leutnant d. L. Kart Heeder, Kassel, gefallen.
Heinrich Knoch, Marburg, schverw. Eduard Petri,
Bauerbach. lvw. Joseph Th eis, Allendorf, gefallen.
Georg Gerber, Ernfthausen, vermißt. Heinrich
Plitzer, Kassel, schvw. Peter Schreiner, Mecklar,
schvw. August Todtenbier, Neustadt, lvw. Anlon
Oppermann, Marburg, lvw. Utffz. Wilhelm Rieck,
Kassel, schverw. Wilhelm Schwarz, Hanau, gefallen.
Karl Hartung, Kassel, lv. Hermann Peter, Kassel,
lvw. Gesr. Karl Müller, Eisenach, bisher verwundet
gemeldet, gefallen. Oswald Schön, Hanau, gestorben.
Karl Gärtner, Rommerz, bisher verwundet, gbstorben.
Oberleutn. d. R. Horst von K urnatowski, Hersfeld,
gefallen. Hermann Ruppel, Großentaft, aberm. lv.
Seesoldat Friedrich Heil, Neuhof, tot.
Ein Seelsorger der Diözese Fulda schreibt uns:
«Meinen verbindlichsten Zank für die mir
übersandten acht Gebetbücher in sranzösiiAr
Mache. Leider reichten dieselben nicht v.us,
die Wünsche meiner neuen französischen Psarr-
tlnder zu beiriedigen. Aus die Frage, wer ein
Gebetbuch wünsche, meldeten sich gegen 2 g.
Vielleicht würden auch dieienigen. welche bis
dabin der beiligen Meile ierngeblieüen sind,
lammen, wenn man ihnen ein Gebetbuch ver¬
schaffen könnte".-
Wer Kiftet franrüstjche Gedetbücher,
um diese Wünsche m befriedige«?
Die Fuldaer Ztktiendruckerei ist
zur Weiterbeförderung gerne bereit.
Denkf an ans
sendef-
Zigaretten
Willkommenste Liebesgabe!
- -4 5 6 & IO
kreiL'- itTTöeiö Pfg.dSMt
2X)Sldt.feIdpa5tmÄ5sig verpadtf porfafrei!
50SMt&ldposta^sig^verpackt lOPHtado!
Trusffrei!