* Hann.-Münden, 1. Sept. 1915. Für die aus¬
geschriebene Stelle des hiesigen Stadtsyndikus
sind über 60 Bewerbungen eingegangen, zum größten
Teil von Juristen. Von den Bewerbern befinden
sich zwanzig im Heeresdienst.
fj Offenbach, 1. September 1915. Beim Heber*
schreiten der Straße wurde heute mittag ein aus
der Schule kommendes Mädchen von einem Straßen¬
bahnzuge der Frankfurter Linie überfahren und
g e tö t e t.
* Eisenach, 1. Sept. 1915. Die Gemeindebehör¬
den lehnten einen Antrag auf Bewilligung eines
Beitrages für den Wiederaufbau Ostpreußens
ab, weil die Ansicht vertreten wurde, daß diese An¬
gelegenheit eine Reichssache sei.
A Aus dem Westerwald, 1. Septeniber 1915.
Die wenige Kilometer von Hachenburg entfernte
AbteiMarienstatt feierte gestern ihr'700jähriges
Bestehen. Tie Abtei liegt herrlich im Tal der großen
Nister und ist von den 100 Klöstern, die die Cister-
zienser in Deutschland einst besaßen, als einziges
übrig geblieben. Das Kloster wurde 1803 aufge¬
hoben, seine Gebäude dienten bis 1888 weltlichen
Zwecken. In diesem genannten Jahre gelang es
dann dem Bischof Klein von Limburg, die Kloster-
gebaude zu erwerben und sie den Zisterziensern zurück¬
zugeben. Seit 1890 ist Marienstatt wieder Abtei.
Tie 600 Jahre alte Kirche, frühgotischen Stils er¬
baut, kargt im Innern zahlreiche Altertümer
von bedeutendem Kunstwert. Von hervorragender
Schönheit ist besonders der gothische Flügelaltar.
In unmittelbarer Nähe des Klosters liegt der
Kaiserliche Kirchhof. Hier ruhen die öster¬
reichischen Krieger, die in den Jahren 1793—1797
im Lazarett zu Marienstatt starben.
A Dorfgiill (Kr. Gießen), 31. Aug. 1915. In
der vergangenen Nacht schlug während eines schweren
Gewitters der Blitz in unserer Gemarkung in
eine Schafherde und tötete 18 Tiere. Ein
zweiter Strahl zerstörte sodann im' Orte die elek¬
trische Lichtleitung.
* Erfurt, 1. Sept. 1915. In Erdmannsdorf bei
Roda beschäftigten sich mehrere Knaben mit einem
alten Doppelgewehr. Als einer der Kna¬
ben ein Zündhütchen auflegte und losdrückte, entlud
sich ein noch in dem Gewehr steckender Schuß und
drang dem siebenjährigen Sohn des Straßenwärters
Prager in den Mund, so daß nach einigen Minuten
der Tod /intrat.
2 Vilbel (Kr. Friedberg), 1. Sept. 1915. Noch
nichts gelernt hatte ein hiesiger junger Mann, als
er am Sonntag Arm in Arm mit einem ge¬
fangenen Franzosen die hiesigen Straßen durch¬
wandelte, wobei beide eine Zigarette nach der andern
rauchten. Schließlich geriet die „Entente" mit einem
Gefreiten in die Quere, der kurzen Prozeß machte,
das „Bündnis" etwas recht unsanft löste und dabei
beiden eine Lektion aus dem „Kloppstock" las, die
ihm den lauten Beifall der Zuschauer eintrug.
* Tarmstadt, 1. Sept. 1915. Der 48jähr. Post¬
schaffner Joh. Möller aus Neu-Isenburg ist be¬
schuldigt, eine ganze Reihe von P o st d i e b st ä h -
l e n begangen zu haben, indem er in den Monaten
April bis Juli d. I. fortgesetzt Briefe und Pakete
aller Art unterschlug und den Inhalt an sich nahm.
Man schöpfte Verdacht auf ihn und nach seinem
Urlaub fand man in einer Postecke versteckt einen
ganzen Sack mit mehreren Hundert Zigarren, Ziga¬
retten, ^elektrischen Taschenlampen und sonstigen Ge¬
brauchsgegenständen, die für unsere tapferen Krie¬
ger im Feld bestimmt waren und die sich Möller an¬
eignete. Das Gericht verurteilte ihn zu drei Jah¬
ren Gefängnis.
A Aschaffenburg, 31. Aug. 1915. Ein „ein¬
trägliches" Geschäft verschaffte sich der Bürger¬
meister Georg H o ck aus dem benachbarten Orte Hai¬
bach dadurch, daß er bei der Auszahlung der Kriegs¬
unterstützungen an die Angehörigen der Feldzugs-
Teilnehmer stets 10—12 Pfg. für seine „Bemühun¬
gen" von jedem einzelnen Posten abzog und in die
eigene Tasche steckte; auch seine Schwiegertochter, die
bei den Auszahlungen mithalf, tat es "dem Schwie¬
gerpapa wacker nach. Schließlich kam die schon seit
Jahresfrist geübte verwerfliche Betätigung des Bür¬
germeisters zur Anzeige. Die hiesige Strafkammer
verurteilte gestern den Mann wegen Vergehens im
Amte zu nur 30 Mark Geldstrafe oder zwei Tagen
Gefängnis und die Schwiegertochter zu zehn Mark
Geldstrafe bezw. einen Tag Gefängnis.
aus Geisa und Umgebung.
* Dorndorf, 31. Aug. 1915. Die Familie Geora
Happ erhielt die Nachricht, daß ihr Sohn Johannes
den Heldentod gefunden hat. Happ war erst seit
kurzer Zeit verheiratet.
vermischtes.
* Das Schlagsahneverbot hat in Berlin die
eifreuliche Folge gehabt, daß sofort die Butter um
10 I das Pfund im Preise gesunken ist.
* Erdbeben in Italien. Lyoner Blätter melden
aus Rom, daß in Avezzagto ein starkes Erd¬
beben verspürt wurde. Nur der erdbebensicheren
Bauart der neuen Häuser, die seit dem letzten Erd¬
beben errichtet worden find, sei es zu danken, daß
größeres Unheil vermieden worden ist. Trotzdem
befürchtet man, daß die Zahl der Opfer be¬
trächtlich ist.
Lokales.
Fulda, 2. September 1915.
»fr Ritter des Eisernen Kreuzes. Der Leutnant
der Reserve im Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr
21 Hermann S e l l aus Fulda ist mit dem Eisernen
Kreuz ausgezeichnet worden.
D Schlicht und würdig, wie es deutscher Art und
deutschem Empfinden entspricht, wurde heute der
45. Gedenktag der Schlacht bei Sedan ge¬
feiert, ganz im Sinne jener Helden, die 1870 mit
ihrem Blute Deutschlands Einheit schufen und den
Grundstein legten zu der militärischen und wirtschaft¬
lichen Größe unseres Vaterlandes, deren Früchte wir
in dem gegenwärtigen gewaltigen Ringen auf den
Schlachtfeldern in Ost und West zu verteidigen haben
Heute, wo unsere Söhne wieder im Kampfe gegen
dasselbe Frankreich stehen, auf dessen Gefilden da¬
mals unsereVäter denUebermut des napoleonischen
Kaiserreiches brachen, trugen die staatlichen, städti¬
schen und viele Privatgebäude in Fulda Flagqen-
gala. Der Kriegerverein ließ an den Stufen des
Kriegerdenkmals einen Ehrenkranz in den preußischen
Farben niederlegen. Bei dem Festakte, der gestern
nachmittag in der Aula der Ober-Realschule abge¬
halten wurde, würdigte der Festredner, Herr Direktor
Mächens, die Bedeutung des Sedantages als des
wahren Geburtstages des wiedererstandenen Deut¬
schen Reiches. Den in diesem Weltkriege für ihr
Vaterland gefallenen Schülern der Anstalt widmete
der Herr Direktor warme Worte treuen Gedenkens.
Der feierliche Dankgottesdienst gestern abend in der
evangelischen Kirche war zahlreich besucht. Heute
früh fanden in den einzelnen Klassen des Gymna¬
siums und in den Volksschulen Gedenkfeiern statt.
Hk. Zeichnung der Kriegsanleihe dnrch Ange¬
stellte und Arbeiter. Der große Erfolg, welchen wir
von der dritten. Kriegsanleihe mit Sicherheit erholten,
kann nicht allein du^ch die großen Zeichnungen kovi-
Kürverschalten arost^r Firmen und wohl¬
habender Personen erreicht werden, vielmehr ist auch
die .lüenanuebi-na weltettx^ Schichten v"n ,nftA"ren
und lleinen Teschnern dringend erlaed»rlich. AUe un¬
ser Volk ln Watwn drgn5-n alle .Kr'lle der Bevölle-
rnna in llch schließt, lg sollen und wollen lg auch den
Wlrtschatttt-P.^ Md linanriellen Kamvl in der Heimat
alle nach Kräften auszutragen Helsen. Bekanntlich kan¬
ten die kleinsten Stücke der .KrieaSanlelbe auf 100 Mk.
und Vielfache von 100 Mk. Schon bei der vorigen
Anleihe bat eine Reihe von Firmen ffch in dankens¬
werter Weile bemüht. ihreAnae st eilten und
zum Teil auch ihre Arbeiter zur Betei¬
lig unganzure gen und ihnen die Zeichnung er¬
leichtert, indem sie die Anmeldungen sammelten, die
Zeichnung ihrerseits übernahmen, die Zahlung selbst
leisteten und hernach die Beträge von den einzelnen
Zeichnern in Teilbeträgen wieder einzogen. Wenn auf
solche oder ähnliche Weise auch bei der neuen Krsios-
anleihe die Unternehmer in den verschiedenen Ge¬
werbezweigen Mitwirken möchten, würden sie sich um
die große vaterländische Sache ein wichtiges Verdienst
erw -rben.
> ;; Verwertung von Fallobst. Die Sicherstellung
unserer Volksernährung erfordert es, daß von der
reichen Obsternte dieses Jahres keine Frucht um¬
kommt, die als menschliche oder tierische Nahrung
dienen kann. Dies gilt besonders für Fallobst und
gewiffe Wildfrüchte, die in manchen Gegenden völ-.
lig unbenutzt bleiben, obwohl sie einen großen Wert
für die Herstellung von Obstkonserven besitzen. Ta
die Erzeugnisse der Obstverwertungsindustrie im
kommenden Winter eine erhöhte Bedeutung als
Brotaufstrich zum teilweisen Ersatz der immer knap¬
per werdenden Fette erlangen, ist es nötig, die Ver¬
sorgung der Marmeladefabriken mit Obst über die
gewöhnliche, vom eingeführten Handel getragene
Zufuhr hinaus zu steigern. Zu diesem Zwecke sol¬
len überall im Reiche, wo es an geordneten Absatz¬
wegen fehlt, Sammelstellen geschaffen werden, die
jede Menge Fall- und Dildobst von zwei Zentner
aufwärts annehmen und, zu Waggonladungen C100
oder 200 Zentner) vereinigt, der Industrie zufüh¬
ren. Der Absatz der so gewonnenen Früchteme igen
zu festgesetzten Preisen ist durch Vereinbarung der
Zentral - E i n k a u f s g c se l ls ch a f t lBcrlin
W. 8, Bchrendstraße 21, Abteilung Fruchtverwer¬
tung) geregelt, die allen Interessenten auf Verlan¬
gen die zu diesem Zwecke aufgestellten Anleitungen
zustellt.
:: Der Unfug, mit Steinen zu werfen, hat hier,
so schreibt man uns mit Bezug auf unsere gestrige
Notiz, einen außergewöhnlichen Umfang angenom¬
men. Nicht genug damit, daß ungezogene Kin¬
der das Obst von den Bäumen werfen, scheuen sie
sich auch nicht, im Garten arbeitende Personen durch
Steinwürfe zu gefährden. So wurde gestern in einem
Garten der Rosenau ein junges Mädchen um Haares¬
breite von einem Steine ins Auge getroffen, nach¬
dem in der vergangenen Woche dort eine Frau in
ähnlicher Weise zu Schaden gekommen ist. Die Garten¬
besitzer sind solchen Unholden gegenüber leider mei¬
stens machtlos, zumal im Falle einer Verletzung von
den mittellosen Leuten eine Entschädigung nicht zu
erlangen ist. Da bleibt unseres Erachtens nur die
Selbsthilfe in Form einer ordentlichen Tracht Prügel
übrig.
Letzte Nachrichten.
wtb Berlin, 2. Sept. 1915. (Tel.) General-
feldmarschall v. B ü l o w, der wegen Erkran¬
kung seiner Gesundheit in Bad Harzburg weilte, ist
jetzt wieder so weit hergestellt, daß seine Rückkehr
an die Front in Aussicht steht.
ivtb. Berlin, 2. Sept. 1915. Zum Kommandan¬
ten von Brest-Litowsk wurde, wie die Morgen¬
blätter melden, Graf W a l d e r s e e, ein Neffe des ver¬
storbenen General-Feldmarichalls, ernannt.
wtb Havre, 1. Sept. 1915. Ter belgische „Stand-
dard" stellt fest, daß die Deutschen die b c • '•
Stellungen mit unerhörter Heftigkeit b e s ch i e-
zen. In Dirmuiden werde mit Handgranaten ge¬
kämpft.
wtb London» 1. Sept. 1915. Meldung des Reu-
terschen Bureaus. Das Handelsamt teilt mit: Das
Fischerfahrzeug „Eineraria" aus Grimshy wird mit
der Besatzung von 9 Mann als verloren ange-
ehen, da es seit ungefähr 8. Kuli v-'rscholl-n ist. ‘
DDP Lugano. 2. Sept. 1915. (Tel.) Die „Jdea
Nazionale" meldet, daß für den Augenblick in
Tripolis Ruhe herrsche. Daß aber in Zukunft
sich die Notwendigkeit ergeben könnte, weitere
Forts zu räumen. Der Scheich der Senussi
Hobe an der Grenze zwischen Aech/st, und der
Evrcnaika wohlbewaffnete Krieger znsummenge-
zcgen.
wtb. Kopenhagen, 1. Septbr. Der heil. Synod ]
bat angeordnet, daß vom 18. September ab ein -
dreitägiges Fasten und Beten in ganz
Rußland abgehalten werden soll. Der Erlaß er¬
klärt, das Volk müsse Buße tun und beichten, weil
es zu geizig und zu faul sei; dadurch sei die Teue¬
rung entstanden. Der Synod hofft, daß durch Ge¬
bete und Buße eine Katastrophe, wie die vor 250
Jahren, bei dem Einfall Tamerlans, abgewendet
wird.
Gottes-ienstordnung.
Freitag, 3. September. Dom. 1 !,8 Segensmesse.
8 Uhr Herz-Jesu-Andacht. — Frauenberg. Aussetzung
des Allerheiligsten von 5 Uhr morgens bis 8 Uhr abends
zur Anbetung des göttl. Herzens Jesu. 9 Uhr Leviten.
amt. Nachm. 2 Uhr feierl. Vesper. 4 Uhr Schluß-'
andacht mit Umgang.
Märkte.
* Fulda, 2. Septbr. 1915. Am heutigen Vieh-
markt wurden gezählt 648 Tiere, und zwar 3 Bullen.
199 Ochsen, 223 Kühe, 21 Kälber, 10 Pferde. Es
kosteten Ochsen 1200 bis 1700 Mark, Stiere 500 bis
800 Mark das Paare, Kühe das Stück 300 bis 500
Mark, Rinder 300 bis 500 Mark. Ter Handel war
lebhaft, noch reger als am Markte wurde bereits
gestern bei der Ausladung des Viehs an den Eisen¬
dahnrampen gehandelt und verkauft. Die schwächere
Beschickung des Marktes hat u. a. ihre Ursache darin,
daß die Händler des Kreises Gersfeld wegen der in¬
folge der Klauenseuche ergangenen Verkchrsbeschrän-
kungen Vieh nur.in geringer Zahl anbringen konn¬
ten. Tie starke Ausfuhr von weiblichen Kälbern
zum Schlachten, wie sie gestern am Bahnhof beob¬
achtet werden konnte, gibt Veranlassung zu Bedenken.
Die maßgebenden Stellen dürfen die Frage nicht
ans dem Auge verlieren, ob nicht nach dem Kriege
ein Mangel an Zuchtvieh eintrcten wird, der außer¬
ordentlich schädigend sein dürfte und sich vielleicht
vermeiden ließe.
Verlustliste 313.
Aus »cm Verbreitungsgebiet unserer Zeitung enthält
die Liste folgende Namen:
Fehl, Christian, Wallroih, leicht verw. Werth-
müller, Ludwig, Pilgerfeld, leicht verw. Becker.
Joseph, Fritzlar, leicht verw. Heinz, Albert, Rothen-
ditmolb, bisher schwer verlv., gestorben. Gefr. Karl
Lohmann, Kassel, schwer verw. Eichenauer, Joh.,
Metzlos. gef. Most, Pet. Heinr., Romsihal, l. verw.
Kaiser, Gg. Friedrich, Urnshause», gefallen. Gefr.
Karl Lader, Groß-Auheim. gefallen. Gefr. Aloysius
Wiegand, Flieden, gest. Wiegand, Otto, Soisdorf,
leicht verw. Reuschel, Richard, Fulda, schwer verw.
Manegold, Georg, Wanfried, gefallen. Wagner,
Konrad, Marburg, l. verw. Baumgarten, Willi,
Apolda, gef. Winkenstern. Karl, Alsfeld, l. verw.
Schreiber, Joseph, Bnrgjost, l. verw. Greulich,
Johann, Freiensteinau, leicht verw. Sanit. Gefr. Wilh.
Bernhardt. Kassel, schwer verw. Vzwachtm. Ernst
Fey, Kassel, leicht verw. Gefr. Wilh. Ehringhaus,
Mottgers, leicht verw.
-r. Wettervoraussage
für Freitag den 3. September 1915.
Meist bedeckt, zeitweise Regen, kühl, südwestliche Winde-
„ Temperatur. Höchste seit gestern mittag 12 Uhr:
19,5° Celsius; niedrigste 9° Celsius.
Barometerstand. Heute mittag 12 Uhr: 732 mm.
gestern: 739 mm.
Einiges über Kiebrsgaben.
Wohl selten haben sich die Frauen so erfinderisch er¬
wiesen, wie in der Kriegszeit. Was für Ideen hat ihnen
die Liebe zum Gatten, Bruder oder Sohn eingegeben,
um den Tapfern das rauhe Kriegshandwerk zu erleich¬
tern! Ein Gang dnrch die Straßen spricht laut und
überzeugend davon. In den Läden liegen Feldpostpakte,
nach gut deutscher Art sauber, praktisch und appetitlich
yergerichtet, und manches Frauenauge schaut verlangend
danach. Alles möchte man kaufen für die Feldgrauen;
doch die Daheimgebliebenen müssen auch leben, und so
ist es bei den teuern Zeiten mancher Frau nicht möglich,
dem Mann den sehnsüchtig erwarteten Tabak oder die
langentbehrten Zigarren zu schicken. Manchmal blutet
ihr das Herz, und sie rechnet am Monatsende verzwei¬
felt das Wirtschaftsbuch nach, ohne auch nur den klein¬
sten Posten als entbehrlich streichen zu können.
Jenen Frauen möchte ich eine kluge Freundin vor¬
stellen, die neulich zu mir sagte: „Weißt Du, wie ich es
möglich mache, meinem Mann regelmäßig gute Zigarren
zu schicken? Höchst einfach. Ich verzichte auf den teuern
Bohnenkaffee und halte mich an unfern guten, deutschen
„Kriegs-Kornfranck". Wir brauchten bisher 2 Pfund
Kaffee zu Mk. 1.60 in der Woche. Da „Kriegs-Korn¬
franck" nur 50 Pfennig das Pfund kostetet, spare ich
Mk. 2.— wöchentlich. Dafür kann ich ihm am Anfang
jeden Monats zwei schöne Kistchen Zigarren im Wert
von Mk. 8.— ins Feld schicken. Und" — dabei schaute
sie mich lächelnd an — „bessere Nerven habe ich seither
auch".
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dorf und Stöckels 2.—
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Von den Schulkindern des
SchulbezirksMargrelenhaun 13.3k
Vom Kegelverein im evangrl.
Gemeindehaus 50.-
Von den Schulkindern zu
Bronnzell und Kohlhaus 5.5k
Aktiengesellschaft Bad-Salz¬
schlirf 85.-
Stift Wallenstein 300.-
Bon d. Kriegshilfe d. Damen
am Kaiserl. Postamt Fulda 120.-
Sammlung der Kurgäste in
in Bad Salzschlirf 245.8>
Kur- und Badeverwaltung in
Bad Salzschlirf 100.-
Fußballklub„Borussia" Ertrag
aus einem Wettspiel 7.-
Ertrag aus einem Konzert 40.—
An Sühnegeld 60.-
lleberschuß von einem Bortrag
in der Kaserne 10.-
Eintrittsgeld bei Einweihung
e.TanzsaaiesMaul-Gichenbach 7M
Bonder Veröffentlichung derNamen
einzelner Spender ist aus bestimmten
Gründen Abstand genommen worden.
Men Keberu herzlichsten Dank »
der Bitte um «etter« Kaken.
I. A.: Geh. Medizinalrat Dr. War».