Me Regierung der Vereinigten Staaten Verhand¬
lungen mit Vertretern der Alliierten wegen einer
Anleihe von zwei Milliarden Mark weder biligen
noch nicht biligen werde. Man nimmt den Stand¬
punkt ein, daß die Bankiers der Regierung keine
Mitteilung gemacht hätten und deshalb frei seien,
nach Belieben zu handeln^ solange sie kein Gesetz
verletzten. Trotz des enormen Betrages sehen die
Behörden die Anleihe als einfachen Handelskredit
an.
Amerikanische Riesenflugzeuge für Engw...
Aus Amsterdam meldet die Voss. Ztg.": Tie
hier angekommene Ausgabe der „New Bork World"
meldet aus Stratford (Connecticut): Tie brittsche
Regierung hat bei Beach in Stradfort 250 Doppel¬
decker und 10 riesige Dreidecker bestellt, die imstande
sein sollen, über den Atlantischen Ozean zu fliegen.
Die Ablieferung des ersten transatlantischen Drei¬
deckers ist für Ende Oktober vorgesehen. Ter Er¬
bauer hat die Wahl, den Probeflug über den Ozean
oder über eine gleichlange Strecke in Amerika zu
unternehmen. Der Erbauer hat erklärt, die Drei¬
decker würden riesige Flugboote mit Motoren im
Schiffskörper sein, jedoch nicht vor Ablauf von drei
Monaten fertig gestellt werden können. Da dann
die kalte Jahreszeit eingetreten sein dürfte, so würde
der Probeflug nicht über den Atlantischen Ozean
gemacht werden können, sondern längs der atlanti¬
schen Küste von Nordamerika, (ctr. bln,)
Dr. Dumba.
wtb. London, 15. Sept. 1915. (Reuter.) Der
österreichische Botschafter Dumba in Washington
hat erklärt, daß er seine Regierung um Gewäbrung
eines Urlaubs gebeten hat, damit er die Umstände,
die zu dem Ersuchen um seine Abberufung führten,
aufklären könne.
Der Fall der „Arabir".
wtb Hamburg, 15. Sept. 1915. Dir „Hamb.
Nachr." melden: Wie ein in London aus Washing¬
ton eingelausenes Telegramm berichtet, ist Präsident
Wilson jetzt bereit, die Frage der „Arabie" einem
Haager Schiedsgericht zu überweisen. Dage¬
gen will der Präsident bei den übrigen grundsätz¬
lichen Fragen, die in der amerikanischen Note be¬
kanntgegeben worden sind, nichts von seinem gefa߬
ten Standpunkte aufgeben.
*
Wucherische Angebote. Amtlich wird mitgeteilt:
Der Heeresverwaltung gehen fortgesetzt Angebote
auf Waren zu, die in den Kriegsgefange¬
nenlagern Verwendung finden sollen. Die
Preisangebote sind vielfach so hoch, daß sie an W u-
ch er g r en z e n. Die Heeresverwaltung wird künf¬
tig derarttge Verkäufer von allen Lieferungen an
die Heeresverwaltung ausschlietzen und die
Veranlassung ihre Bestrafung nach § 5 der Bekannt¬
machung vom 23. Juli 1915 in Erwägung ziehen.
Strohernte und Strohbedarf. Der preuß. Land¬
wirtschaftsminister gibt folgendes bekannt: Infolge
der Trockenheit des Vorsommers ist die Stroh-
ernte vielfach knapp ausgefallen. Der Bedarf
an Slroh ist aber aus verschiedenen Gründen be¬
trächtlich größer, als in normalen Zeiten. Zunächst
kommt der gesteigette Bedarf der Heeresverwaltung
in Frage, sodann ist der Verbrauch an Futterstroh
größer als sonst, namhafte Mengen werden zur Her¬
stellung von Melassefutter und vxm Strohmehl ver¬
wendet, das sich bei der Verwertung des Pansen¬
inhalts der Schlachttiere und auch sonst namentlich
als Pferdefutter bewährt hat, und schließlich soll
Sroh in größerem Umfange durch Ausschließung zu
einem dem Stärkemehl annähernd gleichwertigen
Futtermittel verarbeitet werden. Unter diesen Um¬
ständen scheint es geboten, bei der Verwendung von
Stroh in größerem Umfange durch Ausschließung zu
fahren und hierfür alle verfügbaren Ersatzstoffe
in weitestem Umfange heranzuziehen. Als solche
kommen in Bettacht in erster Linie die Torfstteu;
diese sollte daher allgemein Anwendung finden, fer¬
ner Wald- und Plaggenstreu, Ginster, Heide usw. in
größerem Umfange als sonst verwendet werden und
schließlich sollten solche Stalleinrichtungen getroffen
werden, die ohne Aufwendung erheblicher Kosten
eine möglichste Ersparnis an Streu ermög¬
lichen. Es darf erwattet werden, daß der verhält¬
nismäßig hohe Preis des Strohes seine Wirkung
nach dieser Richtung hin geltend macht.
wtb Revolutionäre Bestrebungen in Polen. Der
Ortskommandant von Lodz hat sich, wie die „Post"
meldet, zu folgender Bekanntmachung gezwungen
gesehen: „Fortgesetzt werden in der Stadt zur Revo¬
lution auffordcrnde polnische Flugblätter verteilt;
auch gehen der Kaiserlich Deutschen Ortskomman¬
dantur fortgesetzt Meldungen dahin zu, daß die ra¬
dikalpolnische lPartei Umzüge und sonstige nach
außen hin wirkende revolutionäre Schritte
beabsichtige. Trotz der gänzlichen Aussichtslosigkeit
solcher Pläne gegenüber den Machtmitteln der Kai¬
serlich Deutschen Regierung, mag es tatsächlich Ver¬
führer und Verführte geben, welche an die Möglich¬
keit eines Erfolges ihrer Bestrebungen glauben. Die¬
sen sei warnend mitgeteilt, daß die Kaiserlich Deut¬
sche Regierung im gegebenen Falle gegen alle Stö¬
rer der Ruhe und Ordnung in der Stadt mit allen
ihr zu Gebote stehenden Machtmitteln und mit u n -
nachsichtlicher Strenge ein schreiten
wird."
Aus dem Nachbargebiet.
K. Poppenrod (Kreis Fulda), 15. Septbr. 1915
Ter Ausbau der Wege und Wasserläufe in der Zu¬
sammenlegungssache von Poppenrod war zur Ver¬
dingung ausgeschrieben worden. Die Erdarbeiten
bestehen aus 3278 Kubikui. zu lösen, 391 Knbikm.
zu bewegen, 9,6 Kilom. Wege zu ebnen und 7,9 Kilo-
ineter Wasserläufe auszubauen; 279 laufende Meter
Rohr-Kanäle sind einschließlich Material-Lieferung
zu verlegen, 0,363 Kilom. sind ausschl. Matericll-
Lieferung zu chaussieren. Die Sohl- und Böschungs-
Befestigungen bestehen aus 4019 Ouadratm. Rasen-
belag, 2097 laufende Bieter Faschinen, 34 Stück
Buschwerks - Kaskaden, 58,1 Ar Grasansaat einschl.
Material-Lieferung. Als Beton-Arbeiten kommen
13 Kubikm. Beton einschl. Material-Lieferung in
Betracht. Um diese Arbeiten bewarben sich 6 Fir¬
men; die Höchstfordernde verlangte 20,471 Mark, die
Niedrigstfordcrnde nur 12,077 Mark. Mit der Aus¬
führung der Arbeiten wurde die Firma Heinrich und
Ignaz Werner in Breitenworbis (Eichsfeld) beauftragt.
X Gersseld, 15. Sept. 1915. Morgen abend
trifft Herr Regierungspräsident Graf Bernstorff
aus Kassel hier ein. — Heute morgen gegen 6 Uhr
brannte in der Scheune des Bäckermeisters
A. Seelig dahier ein mit Grummet beladener Wagen.
Durch das rasche Eingreifen der Nachbarsleute konnte
das Feuer gelöscht und ein größerer Brand verhütet
werden. Als der Tat dringend verdächtig wurde
das bei dem Besitzer tätige 17 jährige Dienstmädchen
Streck aus Maiersbach verhaftet. — Für das
Einfaugen und Sammeln der Schmetterlinge
und Raupen während der Sommermonate in den
Gemeinden des Kreises Gersseld ist die ansehnliche
Summe von über 4700 Mk. verausgabt worden.
Die Kosten werden vom Kreise getragen. — Dem
Musketier August R e h m aus dem benachbarten
Diesgraben (Gem. Maiersbach) wurde das Eiserne
Kreuz verliehen.
—* Kassel, 15. Sept. 1915. Ein wütende r
Hund hat gestern seinen eigenen Herrn fürchter¬
lich zugerichtet. Als der bei der Wach- und Schlie߬
gesellschaft angestellte Wächter Bernhard Weber nut
dem Tiere einen Rundgang um die Neubauten auf
dem Forst machte, sprang der Hund plötzlich seinen
Herrn an, warf ihn zu Boden und biß ihn mehrfach
in Brust und Beine. Bei dem Bemühen des Wäch¬
ters, das Halsband des Tieres zu ergreifen, durch¬
biß dieses ihm zwei Finger der rechten Hand. So
blieb dem übel Zugerichteten nichts anderes übrig,
als seinen Säbel zu ziehen, mit dem er den Hals
des Tieres durchstach, so daß der Hund an die Erde
gespießt wurde. Als dann Weber nach dem Revol¬
ver griff, riß sich das Tier mit dem Säbel im Halse
vom Erdboden los, überfiel den Wächter von neuem
und durchbiß ihm den Unterarntknocheru" Jetzt erst
gelang es Weber, durch einige Schüsse dte Bestie zu
töten. Der schwerverletzte Mann wurde in das
Landkrankenhaus gebracht.
* Kassel, 15. Sept. 1915. In Nr. 209 brachten
wir eine Mitteilung über die Beseitigung der
F re m d wö r t e r auf Geschästsschlldern. Am Schluß
war darauf hingewiesen worden, daß man bei Auf¬
stellung der Verdeutschungsliste das zweifellos Nächst¬
liegende vergessen habe, nämlich die Umänderung
der Schreibweise Cassel in Kassel. Hierzu bemerkt
der Zweigverein Kassel des Allgemeinen Deutschen
Sprachvereins, daß weder der Sprachverein, noch eine
hiesige Behörde in der Lage sind, diese Schreibweise
(mit K.) vorzuschlagen oder anzrwrdnen; Caffel ist
amtlich eingeführt und kann nur durch die höchste
Landesbehötte, das Ministerium geändert werden.
Angeregt ist die Umänderung der Schreibweise in
Kassel, deren sich der Sprachverein stets bedient, vom
Zweigverein Kassel mehrfach, leider bisher ohne den
gewünschten Erfolg.
© Kassel, 16. Sept. 1915. (Tel.) Die Land¬
wirtschaftskammer hat eine Sammlung von Geflü¬
gel für die durch den Russeneinbruch geschädigte
landwirtschaftliche Bevölkerung Oswreußens veran¬
staltet. Als Ergebnis dieser Sammlug sind heute
vormittag über 4000 Hühner nach Ost-
Preußen, und zwar für den Kreis Pillkallen be¬
stimmt, abzegangen.
□ Gieren, 15. September 1915. Der große
Obstertrad an den 54 Kreisstraßen des Kreises
Gießen, der in der kommenden Woche zur Ver¬
steigerung kommt, wird auf rund 3230 Zentner
besserer "Sorten geschätzt. An der Straße von
Grünberg nach Röthges gelangen außerdem 50 Zent¬
ner Wallnüsse zur Ausbietung.
r Worms, 15. September 1915. Beim Aus- J
heben von Schützengräben in der Schildstraße wurden !
von Soldaten zahlreiche R ö m ergrä ben freigelegt, i
Die Ausgrabungen förderten mehrere Sieinsärge
zu Tage, die irisierende Gläser, Flaschen, Sigillata-
Krüge, Fibeln, Spangen usw. enthielten. Die
Gräber entstammen jedenfalls dem 2. oder 3.
Jahrhundert n. Ehr. Die Ausgrabungen werden
fortgesetzt.
□ Aschosfenburg, 15. Sept. 1915. Während einer
längeren Abwesenheit des Kommerzienrates Sten-
ger wurde dessen Villa ausgeplündert. Die
Diebe erbeuteten Gemälde, Bronzen, Silberzeuge
und andere Wertsachen, deren Wert sich auf viele
tausend Mark beläuft und bis jetzt nicht genau fest¬
gestellt werden konnte. Ferner wurde in einer an¬
deren Wohnung durch Einbruch ein Rina im Werte
von 1600 Mark gestohlen. Vergangene ''j ht wurde i
am Bahnhof ein Eisenbahnwagen oes gan¬
zen Inhalts an Lebensmitteln beraubt.
** Weimar, 15. Septemb. 1915. Einem Sohn
unserer Gemeinde, dem Oberarzt der Reserve
Dr. Franz Montag, welcher seit Beginn des Krieges
auf dem westlichen Kriegsschauplatz steht, und bereits
mit dem Eisernen Kreuz und dem hessischen Sanitäts¬
kreuz am Bande der Tapferkeitsniedaille ausgezeichnet
worden ist, wurde von Sr. Königlichen Hoheit dem
Großherzog das Ritterkreuz zweiter Abteilung mit
Schwertern des großherzoglichen Hausordens der
Wachsamkeit oder vom weißen Falken verliehen.
Nus Geisa und Umgebung.
* Dermbach, 14. Sept. 1915. Registrator
Hoppe, welcher als Kavalleriewachtmeister sich zur
Zeit auf dem westlichen Kriegsschauplatz befindet,
ist das Eiserne Kreuz verliehen worden.
Aus Gberheffen u. den best. Aemtern.
A Marburg, 15. Sept. 1915. Wie am letzten
Samstag, so weigerten sich auf dem heutigen Wo¬
chenmarkte viele .Hanssrauen, mehr wie 1,50 Mark
für die Butter zu bezahlen. .Es kam dabei zu
lebhaften Auseinandersetzungen, wobei
die Verkäuferinnen zum Teil sich anschickten, den
Markt zu verlassen. Bei dem Lärm, der dabej ent¬
stand, wurden einige Körbe mit chrem Inhalt um¬
gestoßen. Die Polizei mußte einschreiten.
Lokales.
. Fulda, 16. September 1915.
—* Schuljugend und Kriegsgefangene. Ein Er¬
laß des Kultusministers warnt die Schuljugend vor
dem Verkehr mit Kriegsgefangenen, die in der Land¬
wirtschaft beschäftigt werden. Nicht nur aus Gründen
nationaler Selbstachtung, sondern wegen der durch
ihre häufige Verlausung bervorgerusenen Gefahr der
Ansteckung mit dem höchstgefährlichen Flecktyphus
und dem nicht minder gefährlichen Rückfallsieber.
Daher sind, wo dies notwendig erscheint, die Schüler
und Schülerinnen über die Lebensgeschichte der Kleider¬
laus, auf die es hier hauptsächlich ankommt, über
die Art der Uebertragung und die Vermehrung der
Läuse zu belehren.
2 Weich' reicher Lbstsegen uns in diesem Jahre
beschert ist, beweisen zur Genüge die Ergebnisse des
versteigerten bezw. freihändig verkauften Obites, mei¬
stens Aepfel, an folgenden Straßen und Wegen, so¬
weit diese zum Bezirke des Landesbauamtes Fulda
gehören: Das Obst an derHanau-Vachaer
Straße von Lehnerz bis zur"Geishecke kam auf
184 Mark 10 Pfg., dasjenige von Kohlhaus bis
Ellers auf 113 Mark 40 Pfg. und von Neustadt bis
zur Kreisgrenze in Schlüchtern auf 507 Mark 90 Pfg.
Somit stellt sich der Ertrag an dieser Straße auf
805 Mark 40 Pfg. Das Obst an der Lauterbacher
Straße von Maberzell bis Großenlüder kam auf
173 Mark 40 Pfg. Das Obst an der Brücke uauer
Straße von Löschenrod bis Döllbach bracht,' 83 Mk.
80 Pfg. ein. Der Obstertrag an der Rhönstraße
bis zur weimarischen Grenze beläuft sich auf 406 Mk.
10 Pfg. Das Obst an den Landwegen in dem
Straßenmeister-Bezirk Gersseld-Schmal¬
nau brachte 728 Mark 60 Pfg. ein (hier erzielte
man z. B. von der Strecke Weyhers-Lütter 129 Mk.,
Schmalnau-Gichenbach 124 Mark 66 Pfg., Gersseld-
Oberweißenbrunn 114 Mark 40 Pfg., Götzenloch-
Wehhers 77 Mark 70 Pfg., Thalau-Döllbach 93 Mk.
20 Pfg.). Das Obst an den Landwegen im
Straßen meister-Bezirke Hilders-Tann kam
auf 114 Mark 10 Pfg. Juszosamt ergibt sich aus
den Obstverkäufen, an diesen angeführten Straßen
und Wegen für das Landesbauamt Fulda die an¬
sehnliche Einnahme von 2311 Mark. Eine derart
hohe Summe wurde seit vielen Jahren nickt erzielt.
;; Fürsorge auch für Verwandte aufsteigender
Linie. In einer Verfügung der Heeresverwaltung
vom 8. d. M. wird daraus hingewiesen, daß zu den
Angehörigen Kriegsgefangener oder Vermißter im
Sinne der §§ 12,2 und 23,3 der Kriegsbesoldungs¬
vorschrift nicht nur die Ehefrau und die ehelichen
oder legitimierten Abkömmlinge, sondern auch Ver¬
wandte der aufsteigenden Linie (Geschwister oder
Pflegekiinder) gehören, deren Ernährer die Kriegs¬
gefangenen usw. ganz oder überwiegend waren, und
die bedürftig sind. Ob letzteres der Fall ist, ist je¬
weils durch Rückfrage bei den zuständigen Zivil-
dienststellen festzustellen.
Letzte ffa richten.
wtb Köln, 16. Sept. 1915. 50 000 französi¬
sche Verwundete aus den Argorinen-
kämpfen mußten marigels jeder Organisasiou
eine wahre Todesfahrt durchmachen. Die Züge
durchkreuzten Frankreich von Norden nach Süden mit
Schwerverwuudeteu, welche in den Pyrenäen aysge-
fcux>i; w f den, während leicht Verwundete in Feld-
lazar, > kamen. Viele von ihnen starben auf der
lange.. Fahtt, viele in Viehwagen und ans Stroh
Verladenen wurden Opfer des Starrkrampfes. —
Eine solche Schilderung der Zustände im französischen
Sanitätswesen durch einen franzosenfreundlichen
Neutralen, meint ^e „Kölnische Zeitung", sei recht
interessant, stehe jedoch mit dem idealen Bilde im
Kassen Widerspruch, welches die französischen Blätter
von ihrem Lande entwerfen.
wtb Berlin, 16. Sept. 1915. (Tel.) Einem Pa.
riser Bericht zufolge sei, wie die „Boss. Ztg." mel¬
det, die Zahl der französischen Flugzeuge
jetzt sechsmal so groß, wie bei Kriegsbeginn. Mau
verfüge über Motoren, die an Kraft die früheren
um das dreifache übersteigen. Tie Schnelligkeit sei
nn Verhältnis von 2 zu 3 gewachsen.
DDP Budapest, 15. Sept. 1915. (Tel.) An der
bessarabischen Grenzfront urachten die
Russen heute nachmittag mit verstärkten Kräften einen
g^e w alti g e n Angriff gegen unsere Stellungen.
Sic stürmten viermal vor. Der 'Angriff dauerte von
9 Uhr abends bis in die tiefe Nacht. Alle Anstürme
wurden von den Unsrigen glänzend abgewie-
s e n. Der Feind verlor mehrere Hundert Tote. In
die Kämpfe hatte auch unsere Artillerie eingegriffen.
Sie soll einen Volltreffer in die marschierenden Ko¬
lonnen erzielt haben. Die Bataillone sollen vollständig
zersprengt worden sein, wodurch sich mich die ver¬
hältnismäßig riesigen Verluste des Feindes erklären
taffen. An der nördlichen Tnjestrfront in der Nähe
der Reichsgrenze nördlich Sinkow ricksteten die Russen
während des ganzen gesttigen Tages und der daraus
folgenden Nacht statte Angriffe gegen unsere Stellun¬
gen. Sie beabsichtigten anscheinend die Unsrigen um
jeden Preis vom nördlichen Dnjestrnfev zurückzn-
dräugen, weil sie von hier ans eine Bedrohung ihrer
am Serech kämpfenden Stteitkräfie befürchten. Ter
Feind brachte hier seine ganzen Reserven ins Treffen
und machte große 'Anstrengungen. Bisher sind sämt¬
liche Versuche. durchzubrechen, gescheitert.
DDP Haag, 16. Sept. 1915. (Tel.) Der „Fi¬
garo" behauptet, von zuständiger Seite erfahren zn
haben, daß die Deutschen gegenwärtig Untersee¬
boote nach einem neuen Modell bauen. Diese
neuen Boote werden artilleristisch ^ioch wesentlich
stärker als bisher ausgerüstet sein. Sie werden in¬
nerhalb der nächsten Monate auf der Bildsläche er¬
scheinen.
wtb Bern, 15.. Sept. 1915. (Tel.) Di e„Stam-
pa" schreibt über die Meldung des „Offervatore Ro¬
mano" bezüglich des Dankes der deutschen Regie¬
rung an den Papst wegen dessen Bemühungen um
die Ueberführung deutscher Gefangener aus Taho-
mey nach Nordafrita: Der im „Offervatpre Ro¬
mano" erschienenen 'Rote sei eine beträchtliche Be¬
deutung beizumessen, da es das erste'Mal sei. daß
in einem amtlichen Schriftstück von einer Ber-
mittlungdes Papstes gesprochen worden sei.
wtb Basel, 15. Sept. 1915. (Tel.) Ter „Basler
Anzeiger" meldet: Wie schon bekannt, wurde bei
dem letzten Zeppelin-Angriff aus London
eine St. Gallener Stickereffirma geschädigt. Jetzt
wird gemeldet, daß auch die Geschäftsräume ver¬
schiedener hiesiger Firmen durch Feuer und Wasser
verwüstet worden sind. Nach der Lage der Geschäfte
sind demnach Bomben bei dem letzten Zeppelinbesuch
im b e l e b t e st e n G e s ch ä f i s v i e r t e l der Rie¬
senstadt und zwar in der Nähe der Bank von Eng¬
land abgeworsen worden.
wtb. Paris, 16. Sept. 1915. (Tel.) Der ,Temps
meldet: „Ein heftiger Brand zerstörte die Flug.
zeugmotoren-Fabrik und die benachbarte Automobil-
Fabrik in Bonloane lnr Seine be' Baris."
wtb London, 15. Sept. 1915. (Reuter). Bei der
heutigen Einbringung eines Kredits von 5 Milliaden
Mark inr Unterhaufe sagte A s q u i t h, damit steige
der Betrag, der bisher angesprochen Worden sei, aus
25)4 Milliarden Mark. In der Zeit seit dem letzten
Kredit bis zum 11. September seien außergewöhnlich«
Ausgaben nötig gewesen, über die zu sprechen nicht
im ö^'ntlicken' In treffe liege, die jedoch zur, Finan¬
zierung gewiffer notwendiger Operationen gedient
hätten. Ein Teil dieses Betrages werde im Laufe
weniger Monate zurückgezahlt sein; der Rest werde
später getilgt sein.
wtb Petersburg, 16. Seht. 1915. (Tel.) „Rjetsch"
meldet, die englisch,-italienischen Ab¬
machungen bezögen sich nicht allein auf die Dar¬
danellen, sondern hauptsächlich sollten italienische
Truppen an der Südküste K l e i n a s i e n s in der
Bucht von Adalia, wo Italien große Interessen
habe, Verwendung finden; aber auch die Bezwin¬
gung der Dardanellen sei eine Lebensfrage für
Italien, da es sich in einer großen Lebensmittelkrise
befinde.
Verlustliste 327.
Ans dem Berbreitunqsgebiet unserer Zeitung enthält
die Liste folgende Namen:
Weber, Joseph, Rönshausen, leicht ver. Glock.
Nikolaus, Heubach. schw. verw. Gefr. Herm. Grosser,
Kassel, leicht verw. Ltn. d. R. Richard Schmidt.
Kassel, l. verw. Gefr. Adolf Herrmann, Marburg,
schwer verw. Bohn, Joseph, Lberusthausen, l. verw.
Wagner, Karl, Kassel, leicht verw. Gefr. Joseph
Reith, Otzbach, l. verw. Geist, Sebastian, Hanau,
leicht verw. Gehrke, Heinrich, Mittelrode, schwer
verw. Dörfler, Paul, Marburg, verw. Seifert,
Johann, Allendorf, schw. verw. Knoth, Leonhard,
Hünfcld, gefallen. Lukas, ftulbo, bisher verw., gest.
Ha mb loch, Martin, Ahl. bisher verm., gef. Utffz.
Nikolaus Schmidt, Bernshausen, gef. Blümter,
Paul, Apolda, verm. Gefr. Friedrich Hildebrandt,
Hanau, gefallen. S a üe r, Joh., Renda, Eschwege, gest.
Gefr. Dionys Reutz, Fulda, leicht verw. Kaib,
August. Ellers. aberm. leicht verw.
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