Zunächst' ovrfte es sitz' um etwa 150 000 Tons Ge¬
treide handeln, das geschrotet werden soll. Vielleicht
wird sich das endgültige Ernteergebnis so gestalten,
daß noch weitere Mengen für Futterzwecke ver¬
wertet werden können. Das Schrot wird der Land¬
wirtschaft zu demselben Preise überlassen werden, der
für Futtergerste festgesetzt ist. Zu Verhütung von
Unregelmäßigkeiten ist eine leichte Färbung des
Schrotes mit Eosin in Aussicht genommen. Durch
die Herabsetzung der Ausmahlung von 82 bezw. 80
Prozent auf 75 Prozent, die gleichzeitig einer Ver-
besierung des Mehles dient, wird ein Zuwachs an
Futtermitteln von etwa ££ Million Tonnen ge¬
wonnen.
Die Kricgskinderspcnde.
Aus Anlaß des Aufrufes der Kronprinzessin zur
„Kriegskinderspende deutscher Frauen" sind bei der
-Privatkanzlei, Potsdam, bereits viele tausend Un¬
ter st ützungsgesuche eingegangen, so daß die
Erledigung derselben eine geraume Zeit erfordern
wird. Um eine möglichst schnelle Abwickelung der
Geschäfte zu erzielen, haben sich sowohl der Vater¬
ländische Frauenverein wie die weiteren sieben Lan¬
desfrauenvereine in dankenswertester Weise bereit
erklärt, bei der Prüfung der Gesuche mitzuwirken.
Erfreulicherweise sind schon eine große An¬
zahl von Spenden eingegangen. Bei der be¬
trächtlichen Zahl wirklich Bedürftiger sind wei¬
tere erhebliche Mittel erforderlich.
Jede, auch die kleinste Spende, ist darum w-'^kom¬
men für dieses große patriotische Werk. He , ihr
deutschen Mütter, unserer geliebten Kronprinzessin!
Es handelt sich um die Zukunft unseres teueren Va¬
terlandes. Beträge nimmt entgegen die Diskonto-
Gesellschaft Potsdam, Nauener Straße 31a, für das
Konto: „Kriegskinderspende deutscher Frauen",
*
/ * Glückwunsch an Hindenburg. Auch der Präsi¬
dent des Reichstages, Dr. Kämpf, hat, wie nachge¬
tragen sei, an den Generalseldmarschall v. Hinden¬
burg ein Telegramm gerichtet. Es lautet: „Dem
Befreier Ostpreußens, dem Bezwinger russischer Ge¬
waltherrschaft, dem genialen Strategen, der mit sei¬
nen unvergleichlichen Truppen beinahe liebermensch¬
liches geleistet hat, bringe ich an seinem Geburtstage
Tank und herzlichen Glückwunsch dar. Tr, Kämpf,
Präsident des Reichstages." .
Deutscher Reich.
^ dpk Tie eisernen Fünspfennigstiicke. Tie Vorbe¬
reitungen für die Ausprägung der Fünfpfennigstücke
aus Eisen sind nunmehr abgeschlossen. Die Ausgabe
her Stücke ist noch in der zweiten Hälfte dieses Mo¬
nats zu erwarten. Die vorbereitenden Prägungsar-
heiten haben verhältnismäßig lange Zeit in Anspruch
genommen, da man Wert darauf gelegt hat, die
iStücke von Rost einwandfrei schützen zu können. Das
fetzt angenommene Verfahren schaltet die Möglichkeit
einer Beeinträchtigung dieser Stücke durch Rost und
Abnutzung vollständig aus.
Verein katholischer Lehrer in der
T e l?nlda.
f„! Sttfto, 5.Oft. l« 16. @c ' ' 'mittag von 1 Uhr
ab fand im hiesigen .Parkhotel" u - cm Vorsitze des
Herrn Direktors Ritzel-Fulda üu -Delegierten»
Versammlung des Vereins katholischer Lehrer in
der Diözese Fulda statt. Nach einer kurzen Begrüßungs-
Ansprache durch den Vorsitzenden wurde die Anwesen¬
heit von 31 Vertretern des zurzeit 419 Mitglieder
zählenden Vereins sestgestellt. Herr Ritz-Peters¬
berg gab als Schriftführer eine erschöpfende Uebersicht
d-r «eroinKtätigkcit- welche durch die schwere Kriegszeit
erheblich gelitten habe, zumal 116 Lehrer aus unserem
Bezirke zur Fahne geeilt seien. Von diesen sind einer
als Offizier, 5 als Vizefeldwebel, 17 als Unteroffiziere,
11 als Gefreite und 82 als Gemeine eingerückt, wäh¬
rend später 6 zum Leutnant, 1 zum Feldwebel, 1 zum
Vizefeldwebel, 11 zum Unteroffizier befördert und 6 mit
dem Eisernen Kreuze ausgezeichnet wurden. Das An¬
denken der gefallenen, im Felde gestorbenen Mit¬
glieder wurde durch Erheben von den Sitzen geehrt.
Ihre Namen sind: Gütt - Dörmbach, Werner-Horbach,
Aumann-Oberufhausen, Heil-Kassel, Faupel-Oberroden-
bach,Nüdling-Reulbach, Heis-Mahlerts, Schröder-Nieder¬
bieber, Mächens - Silges, Schmitt-Kassel und Claus-
Lüdermünd.
Dann wurde eine ausführliche Schilderung der vor-
sährigen Lehrerverbands-sitzung in Posen gegeben.
Herr Ebel-Kassel wünschte die Gründung von
Reise lassen, um den Besuch recht vieler Mitglieder
der nächstjährigen General-Versammlung des kathol.
Lehrerverbandes in Hannover sicherzustellen; er fand
dafür allseitige Zusttmmung.
Aus dem nunmehr erfolgenden Berichte des Herrn
Franz Schmitt-Fulda entnehmen wir, daß die Vereins¬
rechnung vom Jahre 1914 eine Annahme von 3372,40 Mk.
(gegen 2986,72 Mk. im Jahre 1913) zu verzeichnen hatte,
der eine Ausgabe von 2213,78 Mk. (2020,83 Mk. im Jahre
1913) für die Schulzeitung, 362 Mk. (365 Mk.) Verbands¬
beitrag ec., insgesamt 2922,42 Mk. (2988,33 Mk.) gegen¬
überstand, sodaß ein Kasienbestand von 449,90 Mk. (1,61
Mk. Ueberzahlung) sich ergab. Der Unterstützungs-
Fonds und die Kaiser Wilhelm-Augusta-Viktoria-Stif-
tung verfügten über insgesamt 1282,68 Mk. (1731,89 Mk.
im Jahre 1913) Einnahme und bewilligten 680 Mk.
(896 Mk.) Unterstützungen an 25 (27) Witwen, kapitali¬
sierten 598,10 Mk. (681,97 Mk.). Aus der im Jahre 1914
von den verschiedenen Bezirksvereinen gesammelten
Kriegs spende von 809,15 Mk. wurden dem „Roten
Kreuz" 500 Mk., der Kricgshilfe des deutschen Lehrer¬
vereins 200 Mk. und einer Lehrers-Witwe 50 Mk. über¬
wiesen, während der Rest dem Unterstützungs-Fonds zu¬
geteilt wurde. Doch mutz hierbei die fortgesetzte stille
Betätigung der gesamten Lehrerschaft aus allen Gebieten
der Kriegshilfe.wohl in Betracht gezogen werden.
Auch wurde auf Antrag des Herrn Brede-Bebra
eine besondere Kommission gebildet, welche die Organi¬
sation einer ständigen Hilfskasse zur Unterstützung
aller bedürftigen Hinterbliebenen der im Kriege gefal¬
lenen Kollegen, wie eine solche im großen vom kathol.
Lehrerverbande geplant ist, speziell auch für den hiesigen
Verein beraten und zur Beschlutzfassung der nächsten
General-Versammlung vorlegen soll, während für die
Zwischenzeit die angelegentliche Förderung des Sam
melkästleinS empfohlen wurde.
Herr Dietrich »Fulda erstattete einen erfreulich
günstig lautenden Bericht über die Kassenverhältnisse
der Sterbekasse und des Bundes „Liebe übcr's Grab"
Gestorben find 9 Mitglieder, deren Andenken die Ver¬
sammlung durch Erheben von den Sitzen ehrt.
Besonders eingehend wurde die Schulblattfrage
behandelt, wofür Herr Peter Schmitt-Fulda das Re¬
ferat übernommen hatte. Er wies auf die großen
Schwierigkeiten jeglicher Art hin, denen ein eigenes Fach¬
blatt für einen so eng begrenzten Bezirk ausgesetzt sei.
Diese Schwierigkeiten seien auch unserem Schulblntte
nicht erspart geblieben. Nach der Einberufung des Re¬
dakteurs zum Heeresdienste habe das Erscheinen des
Blattes eingestellt werden müssen. Da aber andererseits
daS Vereinsleben durch das gänzliche Fehlen eines Ver¬
einsorgans schwer benachteiligt und aus allen Bezirken
der dringende Wunsch nach einem solchen laut wurden,
habe der Bezirk Fulda den Antrag gestellt, ein schon
bestehendes größeres Blatt vorläufig als Vereinsorgan
zu wählen. Der Vorsitzende empfahl hierauf die m Bres¬
lau erscheinende .Kathol. Schulztg. für Norddcutschland'
und die in Köln erscheinende.Westdeutsche Lehrcr-Ztg.'.
Die erstere kostet pro Quartal 1,80 Vtt., die letztere
1,30 Mk. Herr Ebel-Kassel bedauerte zunächst, das alte,
vom Kriegsjahre 1870 bis zum Kriegsjahrc 1914 in
Ehren bestandene Fuldaer Schulblatt in Zukunst ent¬
behre» zu mujjiti, Aauor -rper doch, in Anvelra-ht oer
schwierigen Umstände, dem gestellten Antrag zustimmen
zu sollen; den Vorzug unter den genannten Blättern
gebe er de»im Kasseler Bezirksverein schon seit längerer
Zeit eingeführten .Westdeutschen Lehrer-Zeitung'. Gleich¬
zeitig spricht er im Namen seines Bezirks dem Vereins-
Vorstande und den früheren, in hervorragender Weise
an der Fuldaer Schulzeitung beteiligten Herren den
wohlverdienten Dank aus. Die Versammlung beschloß,
die .Westdeutsche Lehrer-Zeitung' einstweilen
auf ein Jahr zu bestellen. Ferner wurde die Erhebung
eines nachträglichen VereiusbeitrageS von 2 Mk. für
das laufende Vierteljahr beschlossen. Ein etwaiger
Ueberschuß soll dem Unterstützungsfonds zugeführt
werden.
Ter Vorsitzende nahm Veranlassung, dem letzten
Redakteur, Herrn Jsermann in Kassel, für die vortreff¬
liche Leitung der Schulzeitung die wärmste Anerkennung
und der Fuldaer Äktiendruckerei für die durch so viele
Jahre hindurch dem Blatte gebrachten Opfer und un¬
ausgesetzt bewiesenes Entgegenkommen den innigsten
Dank des Vereins auszusprechcn.
Nachdem Herr Dietrich-Fulda als Obmann der
Militär-Kommission referiert hatte, beehrte der Redakteur
der .Westdeutschen Lehrerzeitung' Herr Hauptlehrer
a. D. Vasen aus Eschweiler, Kr. Aachen, die Versamm¬
lung mit seinem Besuche und einer längeren Ansprache,
worin er einige den Lchrerstand in der Gegenwart bc- I
sonders interessierende Fragen behandelte und deren
treueste und nachhaltigste Vertretung in dem Fachorgan
versprach. Beiträge an das Blatt, die sämtlich honoriert
werden, sind an Herrn Hauptlehrer a. D. Vasen in
Eschweiler, Anfragen in Militärangelegenheiten, insbe¬
sondere wegen Hinterbliebenen-Fürsorge an Herrn
Lehrer Krug in Düren zu richten.
Auf Antrag des Herrn Ebel-Kassel genehmigte
die Versammlung folgende Eingabe an die Königliche
Regierung: „Die Vertreterversammlung des Vereins
kath. Lehrer in der Diözese Fulda bittet Kgl. Regierung,
die Bemühungen der Lehrerschaft, die sich gegen dre
zunehmende Verwahrlosung unserer Heranwachsenden
Jugend richtet, dadurch unterstützen zu wollen, daß
sie die Einführung einer Polizei stunde für die
Jugend während der Dauer des Krieges anordnet."
Die Festsetzung des Ortes und der Zeit für die
nächste Generalversammlung wurde dem Ermessen des
Vorstandes auheimgcgcben.
6u§ dem Rachdargebiete.
* Hersseld, 5. Oktober 1915. Der vor einigen
Tagen in der Engelhardtschen Brauerei verunglückte
Arbeiter Ernst von hier ist im Landkrankenhaus
seinen Brandwunden erlegen.
* Hersfeld, 5. Oktober 1915. Vor einigen Ta¬
gen schickte ein hiesiger Metzgermeister seinen
Knecht und einen Lehrling mit einem Betrage von
500 Mark nach einem Dorf im Kreis Rotenburg,
um Vieh zu holen. Seitdem ist sowohl der Knecht
wie der Lehrling spurlos verschwunden.
— Oberrodenbach, 5. Okt. 1915. Feldwebel
Franz Gunkel, Sohn des verstorbenen Bahnhof¬
vorstehers a. D. Gunkel, wurde zum Offizier-Stell¬
vertreter befördert. Vorher war er mit den Eisernen
Kreuze und der Hessischen Tapferkeitsmedaille ausge¬
zeichnet worden. Auch seinem Bruder, Feldtelegraphist
Eduard Gunkel, wurde das Eiserne Kreuz ver¬
liehen.
* Gießen, 4. Oktbr. 1915. Recht gemeine Streiche
verübte der beim Gießener Postamt tätig gewesene
Postschaffner Weber. Obgleich er schon 23 Jahre
bei der Post angestellt ist, unterlag er der Versuchung,
sich mehrere Feldpostpakete anzueignen. Es
wurden ihm zwei Fälle des Diebstahls und zwei
Unterschlagungen nachgewiesen, für welche Straf¬
taten ihm die Strafkammer wegen Verbrechen im
Amt neun Monate Gefängnis zudiktierte.
§§ Kassel, 5. Okt. 1915. Mit äußerster Strenge
geht das hiesige Schöffengericht gegen die Nah-
rungsmittelsälscher vor. Nachdem erst
kürzlich einige Milchpantscher wegen Betruges zu
empfindlichen Gefängnis- untd Geidstrafen verur¬
teilt worden waren, wurden heute drei Butlerhänd¬
lerinnen, die stark „wasserhaltige" Butter znm Ver¬
kauf arcgeboten hatten, zu 100, 50 und 10 Mk. Geld¬
strafen verurteilt; im ersten Falle wurde die Frau
de§ Landwirts Schröder aus Mühlhausen i. T., die
auf dem hiesigen Wochenmarkte Butter mit 36 Pro¬
zent Waffergehalt zum Verkaufe angcboten hatte,
wegen versuchten Betruges verurteilt, da das Ge¬
richt annahm, daß die Frau genau gewußt habe,
daß die Butter stark verwässert sei und sie dennoch
als vollwertige Butter zu verkaufen suchte. . Die
beiden anderen Frauen kamen lediglich als Wieder-
verköuferinnen in Betracht und wurden daher mil¬
der beurteilt. •
* Cfchwege, 4. Okt. 1915. Gestern starb infolge
nnes Schlaganfalles im Alter von 60 Jahren der
in weiten Kreisen bekannte Lcdersabrikant Magi-
stratsmikglied Rudolf Döhle. Sem» reiche Erfah¬
rung und seine große Arbeitskraft stellte er nicht
allein in den Dienst der städtischen Angelegenheiten,
sondein auch der Erforschung der Eschwegrr Orts¬
geschichte bezeigte er das regste Interesse. Um die
Errichtung des Eschweger Heimatmuseums machte
er sich sehr verdient. Auf den Jahresversammlun¬
gen Les Hessischen Gcschichtsvereins war er eine
gern gesehene und sehr bekannte Persönlichkeit.
* Homberg, 5. Oktober 1915. Dem Oberland¬
messer Karl Wolfs, welcher am 1. Oktober nach
42jähriger Diensttätigkeit in den Ruhestand getreten
ist, wurde der Königliche Kronenorden 3. Klasse
verliehen.
* Eisenach, 2. Okt. 1915. Bei der Versteigerung
von 20 Stück 2—3jähriger Stuten und Wal¬
lach fohlen, die durch die Landwirtschastskammer
für unser Großherzogtum stattfand, wurden die Preise
von 450 bis 1610 'Mark für das Pferd bezahlt.
Gegenüber früheren ähnlichen Versteigerungen hatten
sich diesmal nicht so viele Käufer eingefunden.
Aus Thüringen, 5. Oktober 1915. In Lau¬
scha sind sieben Familienborstände wegen Zuviel¬
empfang von Brotkarten bei der Staats¬
anwaltschaft angezeigt worden.
* Jena, 2. Oktober 1915.^ Von gestern ab ist
unsere Stadt für Militärpersonen ge¬
sperrt; auch die aus dem Felde kommenden Ur¬
lauber werden nicht hereingelassen. Nicht nur_ die
Bahnhöfe, sondern auch die Hauptstraßenausgänge
werden durch Militär abgesperrt und bewacht. Nach
dem amtlichen Bericht ist heute nur ein neuer
Tvphussall als Zugang zu verzeichnen, außerdem
fünf Vcrdachtsfälle. Die Gesamtzahl beträgt 483.
In der Westschule sind gestern zwei Todesfälle ein¬
getreten. Die Ermittelungen nach der Krankheits¬
ursache haben bisher kein greifbares Ergebnis ge¬
zeitigt.
* Heiliqcnstadk, 2. Okt. 1915. Ein Hinden¬
burg - D e n k m a l, gestiftet von den verwundeten
Kriegern im hiesigen Vereinslazarett Johanniter-
Krankenhaus, ist heute am Geburtstage des Feld¬
marschalls, feierlich enthüllt worden.
Ru§ Oderhessen u. den Hess. Remtern.
/\ Marburg, 5. Okt. 1915. Zum Vorsitzenden
des am 22. Ron. ^..inncnden Schwurgerichts
t tiutcuc Lauogerichisrat L.tlemanu gewählt.
* Niederwermar, 1. Okt. 1915. Gestern nach¬
mittag wurde der Ersatzreservist Jost Koch unter
zahlreicher Beteiligung der Einwohnerschaft zur letzten
Ruhe gebettet; auch der Krieger- und Gesangverein
sowie eine Abteilung Jäger waren zugegen.
* Fritzlar, 4. Okt. 1915. Die Insassen unseres
Lazaretts hier machten dieser Tage einen Ausflug
nach Lohne, dessen Einwohner die Soldaten cingc-
ladcn hatten. Sie wurden bestens vcrpffegt.
vermischter
* Ter Orkan im Golf von Mexiko. Die „Daily
News" meldet aus New-Dork: Nach den letzten
Nachrichten ans New-Orleans war der Orkan, der
den Golf von Mexiko, Luisiana und Mississippi
heimgesucht hat, viel schlimmer, als die ersten Nach¬
richten besagten. Tic Zahl der Getöteten wird
aus 500 geschätzt. 350 kleine Schiffe sind un¬
tergegangen; viele größere haben sich von den An-
Lokales.
Fulda, 6. Oktober 1915.
4- Ritter des Eisernen Kreuzes. Der Feldwebel
(ranz B ö h n i n g von hier, Angestellter der Union¬
rauerei, erhielt in den letzten Champagnekämpfen
für hervorragende Betätigung vor dem Feinde das
Eiserne Kreuz. — Der Gefreite Jakob Schott,
Sohn des Gastwirt Martin Schott, erhielt für be¬
sondere Tapferkeit in der Champagneschlacht das
Eiserne Kreuz.
* Auszeichnung. Dem Krankenpfleger Klemens
Zimmer, Sohn des Schubmachermeisters Anton
Zimmer dahier, ist in Rußland die Rote Krcuz-
medaille verliehen worden.
—* Zuwendungen an den Vinzenzverein in Fulda
steuerfrei. Nach einer Mitteilung der Oberzoll¬
direktion in Kassel sind bei Zuwendungen an den
Vinzenzverein in Fulda die Ermäßigungsvorschriften
des § 12, Abs. 1, Ziffer 3 des Reichs-Erbschafts-
steuer-Gesetzes zur Anwendung zu bringen. Nach
diesem Gesetze sind Zuwendungen, welche 5000 Mk.
nicht übersteigen, von der Erbschaftssteuer befreit
und Beträge über 5000 Mark mit 5 vom Hundert
zu versteuern. Möge diese erfreuliche Würdigung
von Vermächtnissen an den Vinzenzvercin dazu bei¬
tragen, daß ihm recht oft letztwillige Zuwendungen
zuteil werden.
(*) Erstattung des Fahrgeldes an beurlaubte
Mannschaften. Mannschaften, denen nach den
Erlassen vom 20. 6. und 1. 9. freie Eisenbahnfahrt
bei Beurlaubung zusteht und die in der Zeit vom
1. bis 20. Juli diese Fahrten selber bezahlt haben, sind
die Fahrkosten in Höhe des Militärtarifs — einschl.
etwaigen Schnellzugszuschlages — von ihren Truppen¬
teilen zu ersetzen.
;; Unterstützungen für Familien der Kriegs¬
teilnehmer. Der „Verl. Lokala.nz." schreibt: Auf
das an den Reichskanzler gerichtete Gesuch des
Reichsverbandes deutscher Städte um Erhöhung
der Unterstützungen für Kriegsteilnehmer ist die
Nachricht eingegangen, daß eine Erhöhung ab 1.
November in Aussicht genommen sei.
(?) Reichsbank. Nach dem soeben im Druck er¬
schienenen Verwaltungsbericht der Reichsbank für
das Jahr 1914 war der Giroverkehr bei der
Reichsbankstelle Fulda im Berichtsjahre fol¬
gender: Bestand am 1. Januar 1914 810741.80
Mark; auf Girokonto sind vereinnahmt insgesamt
194654830.57 Mark; auf Girokonto sind ve aus¬
gabt zusammen 194166 751.78 Mark. Der Bestand
am 31. Dezember 1914 war 1298820.59 Mark.
X. Ein jugendlicher Fahrradmarder hatte sich
gestern in dem erst 16jährigen Arbeiter W. B. von
hier vor dem Schöffengericht zu verantworten. B.
hatte fast neue Fahrräder im Werte von 120, 70
und 60 Mark auc alten Rathaus, an der Post und
in der Heinrichstraße, ferner aus einem Geschäft
in Salzschlirf drei Ringe und 2 Taschenlampen ge¬
stohlen. Mitangeklagt waren wegen Hehlerei die
beiden Althändler L. F. und L. Z. von hier. Zwei
Räder zu 120 bezw. 70 Mark wurden bei dem Alt¬
händler F. zu Spottpreisen je 10 Mark bar und je
einer „Kriegsuhr" (Wert etwa 10 Mark) versilbert.
Diese „Kriegsuhren" nahm F. voti dem jungen
Mann einige Tage später für 1.20 Mark wieder in
Zahlung. Ein Rad für 60 Mark nahm Z. ,ür 8
Mark ab, worauf er vorläufig nur 4 Mark bezahlte.
Noch am selben Abend verkaufte Z. das Rad für 15
Mark. Der 16 jährige Dieb, welcher in Fürsorge-
Erziehung kommt, und der seit der Schulentlassung
noch auf'keiner Arbeitsstelle lange ausgehalten hat,
wird zu zwei Monaten Gefängnis, abzüglich fünf
Wochen Untersuchungshaft verurteilt. Der Alt¬
händler F. erhält wegen Hehlerei in 2 Fällen eine
Gefängnisstrafe von 2i/2 Monaten und der Alt¬
händler Z. wegen Hehlerei in einem Falle eine Ge¬
fängnisstrafe von einem Monat.
Letzte Aachrichten
«tb. Köln, -6. Okt. 1915. Nach der .Köln. J.r.
berichtet die .Tribuna' ans Saloniki; „Zwei ru)fi¬
sche Geschwader hielten den bulgarischen Hafen
von Varna unter Feuer."
wtb Münster (Westfalen), 5. Oktob. 1915. Das
Glockengerüst der Antonius-Kirche ist ein ge¬
stürzt; drei Arbeiter sind tot, zwei schwerverletzt.
wtb Berlin, 6. Okt. 1915. lieber eine Ant»
wort Bulgariens auf das russische Ultimatum
war bis Mitternacht laut „Berl. Lok. Anz." eine
Meldung bei den hiesigen Stellen, die man für un¬
terrichtet halten darf nichts eingegangen. ES gilt,
sagt das „B. Tgbl.", fortgesetzt als selbstverständlich,
daß die bulgarische Regierung sich dem Willen Ru߬
lands ni cht un t er w erfen werde.
ww Berlin, 6. Okt. 1915. (Tel.) Der „Deutsch.
Tagesztg." zufolge läßt sich „Az Est" aus Bukarest
melden, daß auf das Verlangen Griechen¬
lands au Italien, es möge die von italieni¬
schen Truppen besetzien 1 2 I n s e t n z u r ü ck g e -
ben, Italien eine abschlägige Antwort erteilte.
wtb Berlin, 6. Okt. 1915. Wie verschiedenen
Morgenblättern ous dem Haag gemeldet wird, kün¬
digt die französische Regierung Line baldige
kräftige Wiederaufnahme der Os sie n -
sive an.
wtb Amsterdam, 5. Okt. 1915. (Tel.) Das
„Handelsblad" meldet, daß eine staatliche Kommis¬
sion ernannt worden sei zur Beratung einer zeit¬
weiligen Besteuerung des B e r in ö g e n s z u -
Wachses, der direkt oder indirekt durch den Krieg
entstanden ist.
wtd Sofia, 5. Okt. 1916. (Meldung des Wiener
K. K. Telegr. Korr.-Bu.) Nach den in Athen abge¬
gebenen Erklärungen des Bierverbandes soll das
Landungskorps, das eine Stärke von 7000 Mann
(nur?) erreichen soll, als Hilfskorps für Serbiens
bestimmt sein und nach Mazedonien dirigirt werden.
Jedoch soll dasselbe in erster Linie zu Demon-
strationszwecken gegen Bulgarien Verwendung
finden.
wtb' London, 5. Okt. 1915. Der militärische
Mitarbeiter der „Times" schreibt über die Lage ans
dem w e st l i ch e n Kriegsschauplatz, daß nur drei
bis vier englische Armeekorps au dem Kamps be¬
teiligt gewesen seien, French also noch über genug
Truppen für weitere Angriffe verfügen müsse, wenn
die Zeit dafür gekommen sei. Man könne daher nur
von dem B e g i n n e der Operation sprechen, die noch
lange dauern könne, bis sie zur Entscheidung führe.
Auch an den Kämpfen in der Champagne dürste
nur ein kleiner Teil der französischen Armee be¬
teiligt gewesen sein. Der erste Teil des Kampfes
sei jetzt beendet. Der zweite Abschnitt werde be¬
ginnen, sobald die Borbereiturigen zur Fortsetzung
der Offensive beendet sein würden. In der Zwischen¬
zeit müsse das gewonnene Gelände gesichert und den
deutschen Reserven Zeit gegeben werden, sich in Ge¬
genangriffen zu erschöpfen.
Gottesdienstord
Donnerstag. 7. Oktober. l’m
SV? lUjr Ami für die lebenden und ’
__--mr
r- Wettervoraussage.
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Ziemlich wolkig, zeitweise leichter Regen wenig wärmer.
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S. Jtilqwanti, ^(JtnDeti '
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