Full text: Fuldaer Zeitung (1915)

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Bungier Geld» - Fernf»»»che» R» » e«t lil 
Hi. 290. 
Donnerstag den 16. Vereinter 1^1^ 
42. Zadrqanq. 
Bier frarszöfifche Fluszenge abgeschssien — Fortschritte in Montene-rs 
Oefterreichis«li-"ngarisch<r Tagesbericht, 
wtb W i e tt, 15. Dezentbrr 1915. 
»H u 1111 d) n u tngsichauplatz: 
In BratTAr IiiksdmM. 
wib Großes Hauptquartier. 15. Dez. 
1915. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
An der Front hat sich nichts von besonderer 
Dichtigkeit ereignet. 
Ein am Dezember auf v't Höhe von 2 a 
Pannx auf Grund gerat. englischer 
Dampfer wurde gestern von unseren Fliegern 
mit beobachtetem Erfolge angegriffen. 
Ter Feind, der mehrere Flugzeuggeschwa- 
d e r gegen Bapaume-Perronne, nach Loft'-ingen 
and aus Müllheim (Baden) angesctzt hatte, büßte im 
Luftkamps oder durch Feuer unserer Abwehrgeschütze 
vier Flugzeuge, darunter ein Großflugzeug 
mir zwei Motoren eiu. 
Oestlicher Kriegsschauplatz' 
Nichts Neues. 
Baitan -Kriegsschauplatz. 
Südwestlich von P l e v l j e ist der Feind über die 
Tara und weiter östlich über die Linie Grab-Broda- 
revo zurückgewocfen. Mehrere Hundert 
Monn wurden gefangen genommen. 
Oberste Heeresleitung. 
Keine besonderen Ereignisse. 
Italienischer Kriegsschauplatz: 
Die Lag« ist unverändert. 
Südöstlicher Kriegsschauplatz: 
Tic von Plevlje aus Vordringens» öster¬ 
reichisch-ungarischen Streitkräfte des Generals von 
Köveß haben gestern auch die montenegrinischen 
Stellungen südlich der Bran« Gor« m ganzer 
Breite genommen. Eine Kolonne dang m der Bcr- 
folgung bis an die Tara-Schluch t vor und zer¬ 
sprengte bei G l i b a c i ein feindliches Daiaft-on. 
Andere Truppen kamen dis G r a b. Auf d-n Höhen 
unmittelbar östlich von Berane stehen nebst un¬ 
seren Abteilungen auch Moslims und Albaner ge¬ 
gen die Montenegriner im Kamps. Zahl der gestern 
«ngebracksten Gefangenen: 340 Soldaten und loO 
Wehrpflichtige. 
Ter Stellvertreter des Eheiö be« GeneralßavS: 
von Hoefer, Feldmarschalleutnant. 
Im W e st e n versuchten französische Flugzeug- 
gcschwadcr verschiedentlich das klare Wetter zu aus¬ 
gedehnten Streifzügen bis tief hinter die deutsche 
Front auszunutzen. Sie erschienen über Bapaume- 
Perronne und sogar über Müllheim in Baden. Diese 
Flüge kosteten jedoch die Farnzosen schwere Verluste, 
4 Flugzeuge wurden obgeschassen. darunter ein Groß- 
kampfftuMug. Ter französische Bericht verschweigt 
natürlich diese Verluste. 
Auf dem Balkan herrscht an der griechischen 
Grenze Ruhe, aber jede Stunde rann Neues brin¬ 
gen. Inzwischen nehmen die Verfolgungskäntp'e 
gegen die serbisch-montenegrinischen Heeresreste ih¬ 
ren Fortggng. Die Bulgaren sind in der Verfol¬ 
gung auf Elbassau im Tale des Skjumbi, im Her¬ 
zen des unabhängigen Albanien. In den Kamp, 
fen im Sandschak wurden die Serbo-Montenegri- 
>rer bei Brdarcvo am Lin geworfen; südwestlich 
Plevlje mußte der Feind über die Tara zurückgehen, 
die an der bosnisch - nwntenegrinischen Grenze in 
die Drina einmündct. 
Der IM im COeiten. 
Llmtlicher frarnöstscher Bericht. 
wtb Paris, 15. Dez. 1915. Amtlicher Bericht von 
Dienstag nachmittag: Es ist kein Ereignis von Bedeu¬ 
tung zu melden. — Abendbericht: An verschiedenen 
st llen der Front ziemlich heftiger Artilleriekampf, der 
für uns vorteilhaft verlief. Im Woeuvre, südlich Thiau- 
:ourt, bemächtigten wir uns eines Teils einer deut¬ 
schen Batterie, d ren Unterstände und Gräben schwer 
beschädigt worden waren. Im Munitionslager von 
Leitre verursachte unsere Artillerie ein: Explosion. 
Heute morgen warf eins unsrer Luftgeschwader, das 
aus elf Fliegern bestand, zahlreiche Bomben auf den 
Hauptbahnhof von Müllbeim. Ein- andere Gruppe von 
22 Apparaten warf ebenso erfolgreich Granaten auf die 
feindlichen Einrichtungen bei Hauriaucourt. Eine dritte 
Gruppe von zwölf Fliegern beschoß ebenfalls feindliche 
Verteidigungswerke. 
Die vierte Million. 
wib London, 14. Dez. 1915. (Reuter.) Im Un¬ 
terhause ist die Vorlage, durch die die Legislatur¬ 
periode deS gegenwärtigen Parlaments verlängert 
wird, in zweiter Lesung angenommen worden, Tie 
Regierung fordert einen ergänzenden Kredit für 
noch eine Million Soldaten, wodurch die 
ganze Heeresslärke auf 4 Millionen gebracht 
wird. 
reiche des Generalfeldmarschalls von Hindenburg und 
einer Besichtigung der Marinccmlagen in Libau zu 
vorübergehendem Aufenthalt in Berlin ringe- 
troffen. 
Beschlagnahme deutschen Eigentums in Rußland. 
Tie „Rjetsch" berichtet: Der Minister des Innern 
Chwostow bereist zur Zeit das Innere Rußlands, um 
zu ermitteln, welche Rolle die Deutsch-Russen in 
ökonomischer Hinsickft im Lande spielen, um hiernach 
Maßregeln zu ergreifen, dje geeignet sind, ihren Ein¬ 
fluß zu brechen. Tie 3500 deutschen Ak-iengescllft as¬ 
ten wurden bis auf 300 alle mit Beschlag belegt; die 
übrigen erwartet jedenfalls das gleiche Schicksal. Die 
Verschickungen von Deutschen nach Sibirien dauert 
an. (ctr. bln.) 
Unterbrochener Telegrammverkehr zwischen Schwe¬ 
den und Rußland. 
wtb Kopenhagen, 15. Dez. 1915. Nach der „Ber- 
lingske Tidende" hält die Unterbrechung des priva¬ 
ten Telegrammverkehrs mit Rußland an, doch 
scheint die Unterbrechung nur für Schweden, nicht 
für Norwegen zu gelten. 
Die Flüchtlingsnot. 
Stockholm, 14. Dez. 1915. In Drifsa (Kur¬ 
land) ist die Bevölkerung durch den Zuzug von 
Flüchtlingen stark angewachsen. Di« Teuerung ist 
Ser als in Tünaburg, da man auf die Zufuhr von 
nsmitteln von dort angewiesen ist. Laut „Tjen" 
treiben in den Wäldern und Feldern des Gouverne¬ 
ments Minsk wenigstens 100 000 Flücht¬ 
linge umher. Jetzt wurden Maßnahmen getrof¬ 
fen, um sämtliche Flüchtlinge aus dem Gouverne¬ 
ment zu entfernen, (tr. fft.) 
Irr Krieg mit Italien. 
Italienischer Heeresbericht, 
wtb Rom, 14. Dez. 1915. Während de? ganzen ge¬ 
strig n Tages setzte der Feind sein anhaltends Artille- 
ciefeuer aus unsere Stellungen längs de» Iionzo fort. 
Wir haben wirksam erwidert. Man meld.t keine U>a. 
teren bedeutenderen Ereignisse. 
51 entlassene italienische Generäle. 
Das .Berliner Tageblatt' meldet aus Wien: Die 
Zahl der während des Krieges entlassen, n italie¬ 
nischen Generäle beläuft sich auf 51. (ctr. bln.) 
Her Kries Segen Russland. 
Der Kaiser in Wilna. 
Ter Kaiser hat, wie die „B. Z." meldet, Wilna 
besucht. Seine Ankunft erregte begreiflicherweise 
ungeheures Aufsehen. Nach seinem Eintreffen 
wohnte der Kaiser zunächst einem Gottesdienste in 
der alten deutschen Kirche bei. In seiner Beglci- 
fting befanden sich Prinz Oskar, der jetzt einen 
Vollbart trägt und bereits die Majorsachselstücke 
hatte. Unter den Offizieren, die das Gefolge des 
Kaisers bildeten, befand sich auch Fcldmarschall von 
Hindenburg. Nach oem Gottesdienste fand 
eine Parade auf .dem Schloßberg statt. Während 
der Kaiser dann zur Burg hinaufstieg, wurde eine 
lange Reihe von Mannschaften uns Offizieren aus¬ 
gestellt, denen der Kaiser dann eigenhändig das Ei¬ 
serne Kreuz überreichte. Jeder nannte seinen Na¬ 
men, Truppenteil und den Grund seiner Auszeich¬ 
nung, worauf ein kurzes Gespräch folgte und der 
Kaiser das Paketchen mit dem Kreuz hinreichte. 
Auf dem Plat-e gegenüber der Kathedrale hatte sich 
eine dichte Menschenmenge, meistens Polen und 
Lftaner. angcsammclt, dw. als der Kaiser kam, 
plötzlich in ein t a u s e n d st i m m i q e s Vivat 
iusbraft>en und auch auf polnisch Hoch' riesen. Tie 
Hocbruse w^derholten sich solange, bis her Kaiser 
in das Go'te'-baus eingetreten war. Der Bericht¬ 
erstatter erinnerte daran, daß vor hunderi Jahren 
Napoleon an derselben Stelle voriibergezogen ist 
In Begleitung des Kaisers befanden sich auch die 
Ehefs des Geueralstabs und Admiralstabs. v. Fal- 
kenhavn und Holtzettdorsf, ferner Generalleutnant 
von Ludendorff und der Führer der Armee o. Eich¬ 
horn. (ctr. bln.) ..... : . 
Berlin, 15. Dez. 1915. Der Kaiser ist nach 
einer längeren Reise zu den Armeen im Befehlsbc- 
Hem Balkan-Krlesssdiauplatz. 
Wunderliche Berhältn fse 
ergeben sich in und um Saloniki infolge der ei- 
genartigen Kriegs- und Staatskunst unserer Geg¬ 
ner. Sie haben Griechenland vergewaltigt, indem 
sie das griechische Gebiet zur Landung und zum 
Durchzug ihres sogen. Rettungsheeres benutz¬ 
ten. Sie setzten die Vergewaltigung fort, indem 
sie dasselbe neutrale Gebiet als Z u.s l u ch is¬ 
st ä t l e ihrer geschlagenen Truppen benutzen und 
das griechische Saloniki zu ihrer Dauersestung 
machen. Hinter der Neutralität Griechenlands, die 
sie zu ihren Gunsten zu brechen wagten, genießen 
sie jetzt in ihrer Not einen Schutz, den sie wcchr- 
lich nicht verdient haben. Von Rechtswegen und 
nach allen militärtschen Kampfregcln hätten die 
siegreichen Bulgaren, Deutschen und Oesterreichcr 
den geschlagenen Ententetruppen aus den Hacken 
bleiben und sie über die griechische Grenze hinaus 
verfolgen müsien, um möglichst wenig von dieser 
Feindesmacht wieder an die Küste gelangen zu las¬ 
sen. Bisher ist aber die Ueberschreitung der' gric» 
chischen Grenze durch unsere oder unserer Ber- 
kündeten Truppen nicht gemeldet worden. 
Zweifellos haben wir und die Verbündeten das 
volle Recht, über die griechische Grenze vorzudrin¬ 
gen, wenn auch aus dem griechischen Gebiete sich 
unsere Feinde befinden, ohne dort enlwassnet zu 
werden. Ebenso zweisellos ist. daß wir die Macht 
haben, die Feinde bis an das Meer -urückzutreibcn 
und auch Saloniki selbst von den Eindringlingen zu 
säubern. Das Gerede von den Befestigungen, die 
in und um Saloniki von den Engländern und 
Franzosen aufgeführt seien, verliert vollends 
jeden Wert, sobald wir die bereits zu Dutzenden an 
Festungen' bewährte schwere Artillerie herange¬ 
bracht haben. Saloniki kann ein zweites Antwer¬ 
pen werden, — wenn wir eS wol l e n. 
Ob unsere Heeresverwaltung diesen Absiecher 
nach Süden machen will, oder vorläufig den Rest 
der Rettungsarmee im eigenen Fett schmoren zu 
lassen vorzieht, bleibt abzuwarten. Man bat oft ge¬ 
sagt, die Politik dürfe durchaus nicht auf die nnii- 
tärischrn Maßnahmen einwirken, aber es gibt k.une 
Regel, die immer und überall die unbedingte Norm 
ongibt. Auf die verwickelten politischen Verhältnisse 
in jener Gegend muß eine gewisie Rücksicht ge¬ 
nommen werden, nicht zur Schädigung der militä¬ 
rischen Zwecke, aber zu deren Sicherung und Er¬ 
leichterung. Der Vorstoß nach Saloniki verspracht 
gewisse Vorteile, aber er kann auch Schwierigkeiten 
und sogar Nachteile mit sich bringen, die schwer 
wiegen. Daher müsien die verantwortlichen Leiter 
alles prüfen und das beste wählen. 9Nan kann s o- 
fort Nachsehen, um das Säuberungswerk in ei¬ 
nem Zuge zu vollenden: man kann auch die Fru-hi 
erst noch ausreisen lassen, um sie nachher zu^ gele¬ 
gener Zeit zu psiücken. Das soforftae Nechdränaen 
wäre gewiß geboten, wenn von Saloniki ans für 
unsere Truppen und für die hochwichtige Verbin¬ 
dung Berlin-Wien-Konstantinopel eine ernste Ge¬ 
fahr entstehen könnte. Das ist aber kaum anzuneb- 
men, denn unsere vereinigten Gegner werden in ab¬ 
sehbarer Zeit sicherlich eine Trupvenmacht dort auf- 
stcllen können, die eine vernünftige „große Offen¬ 
sive" gegen die Verbindungslinie durchzufübren 
vermöchte. Wenn sie sich aber weiterhin aus das 
unglückselige Soloniki-Abenteuer verbeißen und ei- 
eW Hunderttausend Truppen auf diesen verlorenen 
Posten schicken, so baben wir davon den unmittel¬ 
baren Vorteil der Schwächung der a n de r e n feind¬ 
lichen Fronten. 
Es ist ein recht vewwickter .Knoten von Möglich¬ 
keiten und deren Wirkungen, der hier aiifgclöst 
werden muß. Auch die künftige Haltung^ ftzriechen- 
lands gehört dazu: denn es ist noch gar nicht ausge¬ 
macht, ob nicht unsere Gegner selbst es Griechenland 
unmöglich machen, in der Rolle des untätigen Zu¬ 
schauer? oder vielmehr deS stillen duldenden Opfers 
;u verharren. 
Die verwickelte Frage ist „interesiant", aber sie 
beunruhigt uns nicht, denn wir haben das volle 
Vertrauen in die bewährte Klugheit und Tatkraft 
unserer Führer. Nicht minder ist unsere Zuversicht 
auf das ebenso bewährte Ungeschick und M i ß- 
g e sch ick uns?rer Gegner, die-gerade im Orient, 
auf Gallipoli als in Saloniki und Mazedonien den 
Beweis geliefert baben, daß sie nach und nach von 
allen guten Geistern verlassen werden. Das sic 
dort tun. ist Torheit, und was sie dort anfasicn ist 
Pech. 
Erklärungen eines bulgarisch-» Ministers. 
wtb Sofia. ;5. Dez. 1915. Arbeitsmmist-r Pet- 
kow erklärte einem Vertreter deS Blaftez „Utro": 
Unser Ziel ist erreicht: Mazedonien ist be¬ 
freit und kein serbischer, englischer oder französischer 
Soldat befindet sich mebr dort. Wir meinen, daß 
wir auf griechischem Gebiet nichts nt 
suchen baben. Selbstverständlich können wir 
uns nicht sicher füllen, so lang- in der Nabe der 
Grenre ein Feind ln.nert. Daler stehen wir auf dem 
Standpunkt: Die Engländer und Fronro¬ 
sen müssen Griechenland verlassen, 
ob in Güte oder mit G e,w a l t. Ich finde keine 
Ursache, Nmrnm 0z-icch'r-t<,rd die Entente zu ftir^t-n 
batte. Di^ englischm und französischen Truppen sind 
in Griechenland oelondet um Serbien -u bellen. 
Ient gibt selbst die En'ente die Unmöglichkeit, Ser¬ 
bien rn helfen, zu. Jedes Weiwrverhteitx'n in Grie¬ 
chenland ist zwecklos. Griechenland kann mit v"Nem 
Recht verlanaen. daß die englischen und französischen 
Trnvven sein G biet verlassen. Mit Rumänien 
sind die Beziehungen gut. Es ist unwabr, daß wir 
uns vereint mit den Verbündeten Truppen an der 
rnmäniickten Grenze sammeln, um Rumänien anru- 
grrifen. Unsere Schritte sind Vorsichtsma߬ 
nahmen gegen einen etwaigen russischen Ein. 
fall. Ich glaube, daß. sobald Rumänien zur Eftisicht 
loinmt. daß seine Interessen ibm den Anschlnß an 
die Mittelmächte gebieten, daß wir uns mit Ru¬ 
mänien verständiaen können. Nach dem großartigen 
Si ae unserer Armee st« die Lage Bulgarien- 
gesichert. Unser Bund nnt Oesterreich-Unaarn, 
Deutschland und der Türkei stellt ein- der größten 
und stärksten Mächtearunven dar. Bis zum Fri«. 
denstchluß bleibt unser« Armee unter 
Waffen. 
Die Haftung Griechenlands. 
wtb Athen, 15. Dez. 1915. Melduna der .Agence 
Havas'' „Eine amtliche Meldung bezeichnet die Mit¬ 
teilung, daß dieBnlaaren in griechische- Ge¬ 
biet ein^edrunaen seien, für unrichtig. Die durch 
den Rückzug der Alliierten auf griechisches Gebiet 
und die Annäherung der bulaari chen und deutschen 
Truppen an die griechische Grenze geschaffene 
Lage beschäftige die amtlichen Kreiie lebhaft. Die 
ariechi cke Regierung verfolge den Gang der Ereig¬ 
nisse aufmerk am und halte sich bereit, alle Ent- 
icheiounarn zu treffen, welche die höheren Jntereffen 
des Landes erkordern sollten. 
«nb Saloniki, 15. Dez. 1915. Das Reulersche Bu¬ 
reau berichtet: Der freiwillige (!) Rückzug der eng. 
lisch französischen Streitkräfte ist nunmehr ganz nach 
Wunsch der Befehlshaber beendet. Tie Zurück¬ 
ziehung der griechischen Truppen ans 
dem Gebiet pruschen Saloniki und Doiran und ns 
Saloniki selbst, hat heute begonnen.. Der größt- -ft 
der in Saloniki stationierten griechischen^ 
pen zieht in der Richtung von Sorowitsch und 
ziani ab. Fast ganz Ostmazcdonien ist den B 
beten zur freien Verfügung überlassen. 
Gri'chenland wünscht, nicht in den Krieg hinein¬ 
gezogen zu werden, darum die Zurückziehung des trotz¬ 
en Teiler seiner Truppen. Es wird sich aber an acht 
widersetzen, wenn die deutschen und -ftgaris* up- 
tpen zur Verfolgung schreiten sollten. 
Zur Geschichte der Balkan-Expedition. 
Lugano, 15. Tez. 1915. Zur GZchichte der Sa» 
loniki-Expedition macht der Pariser Korrespondent 
des „Secolo" Campolonghi, aus offiziöser Quellt 
interessante Mitteilungen, <ms denen hervorgeht, daß 
England bereits das Aufgeden des Bal- 
kanseldzuges amtlich beschlossen gehabt und die 
sen Beschluß am 3. Dezember der ftoatzösisäen Re» 
gierung mitgeteilt hatte, wobei es hinzusüg.e, es 
werde Aegvpten auf anderem Wege verteidigen, da 
Kitchener nach dem Besuch« Salonikis sich ausdrück¬ 
lich gegen die Fortsetzung des Untern« mens aus- 
gesprochen habe. Darauf versammelte sich sofort der 
französische Mini st errat und wies Eng¬ 
land aus die schweren Gefahren hin, die die Aufgabe 
d.r Ballan-Exredition namentlich in Bezug auf Rrzß- 
land Hervorrufen würde und auf die mögliche Anlage 
einer deutsch. Unterseeboot-Stafton in Saloniki zur 
Bedrohung nach Aegvpten gebender Transporte. Eine 
Einigung zwischen den englischen und französischen 
Ministern wurde auch in Calais am 4. Dezember 
noch nicht erreicht. Erst der am 5. Dezeniber in 
Paris abgehaltene K r i e g s r a t anerkannte, daß 
dar Aufgebrn des Balkanfeldzuges ein unverbesser¬ 
licher militärischer Fehler wäre, wobei besonders 
Italien wegen seiner adriatischen Interessen und 
Rußland und Frankreich diesen Standpunkt vertra¬ 
ten. Die meisten englischen Minister waren infolge 
b:r Reise der französischen Minister noch London 
gleichfoll.r dieser Ansicht beigetreten. Auf das Gut¬ 
achten des Pariser Kriegsrats gestützt beschlossen end¬ 
lich die Vertreter d-w verbündeten Regierungen am 
9. Dezember in Paris offiziell die Fortführung 
dcs Orienzuges, der neben der Saloniki-Ex¬ 
pedition auch andere Unternehmen umfassen soll, 
(ctr. fft.) 
Gewzheli in Flammen 
W«> Athen, 15. De, 1915. Nach Meldung bet 
Aaence werden von der Front vom gestriaen Tage 
nur einige größere Gefechte zwischen Nachhuten 
der Alliierten und feindlichen Kavalleiieabteiliinaen 
gemeldet. Die Bulgaren halten Äewghel i besetzt, 
von dem ein Teil seit Samstaa in Flammen steht. 
Eine neue serbische Niederlage. 
Budapest, 15. Dez. 1915. Tie serbischen Trup¬ 
pen, die aus Monastir über Ochrida und Struga nach 
Albanien flüchteten, haben nach einer Sofioter Mel¬ 
dung der „Az Est" längs der Schwarzen Drina eine 
neuerliche schwere N i e d e r l-a g e erlitten. Die 
albanische Bevölkerung schließt sich in im- 
wer größeren Mafien den bulgarischen Trup^n an, 
so daß für die Italiener in Salon« eine im¬ 
mer ernstere Gefahr erwächst. Auf allen Wegen sieht 
mcm dir flüchtenden serbischen Truppen, sowie viel 
Kriegsmaterial und wertvolle Gegenstände auz der» 
Besitz reicher Serben, (ctr. fft.) 
Der TWmUfrtf*. 
SlmMcher türkischer Kries, bericht. 
wtb Konstantinopel, 14. Dez. 1915. Bericht deS 
H-mvtanartters: An der Irakfront nimmt die 
Tätigtest der feindlichen Artillerie bei Kut-el« 
Amara von Tag zu Tag infolge unjcres heftigen 
GegenfeuerS ab. Uns-re Truppen näherten sich in¬ 
folge geglückter Angriffe dicht der feindlichen 
Haupt st ellung. — An der Kaukasus¬ 
front mit Ausnahme von Scharmützeln der Vor¬ 
posten nichts von Bedeutung. — Auf der Dar- 
danellenfront beschoß unsere Artillerie er¬ 
folgreich feindliche Stellungen bei A n a f o r t« 
und feindliche Schiffe bei Kemikkiliman und 
zwang sie. sich zu entfernen. Die feindliche Arülle- 
rie antwortete nicht. Bei A r i Burnu Mincnwer- 
fertätigkeit und ziemlich heftiger, aber aussetzende, 
Ärtilleriekampf. Bei Sedd-ül-Bahr fand in 
der Nacht vom 12. zum 13. Dezember gegen unseren 
rechten und linken Flügel ein Gefecht mit Bomben 
und Lufttorpedos statt. Unsere Artillerie beschoß 
eine feindliche Haubitzbatterie und sprengte daS 
Munittonsdcpot dieser Batterie in die Luft. Am 13. 
Dezember fand ein sehr heftiges Bombenge, 
f e ch t gegen unsere Laufgräben im Zentrum statt. 
Unsere Artillerie nahm erfolgreich ArtillcriesteNim- 
Sen deS Feindes unter Feuer, zerstörte ein Block- 
auS und zwei Brücken über den Kercvizdere. 
wtb Konstantinopel, 15. Dez. 1915. Das Haupt¬ 
quartier teilt mit: Auf der Irak front wurden 
die letzten auf dem rechten Ufer des Tigris befindli. 
chen Häuser von K u - e l - A m a r a am 13. Tezem. 
ber e r st ü r m t. Von zwei feindlichen Monitoren, 
die in östlicher Richtung zu entfliehen versuchten, 
wurde einer durch unsere Artillerie versenkt, der 
andere kehrte auf seinen alten Platz zurück. — Aus 
der Kaukasusfront hot sich nichts ereignet. — 
Auf der Dardanellenfront örtliche Feuerqe- 
fechte aller Art, besonders mit Bomben und Lufttor- 
pedos. Unsere Artt.erie zwang feindlich« Sck)iffe, die 
in der Bucht von K'.milliliman Schutz suckln wollten, 
zur Flucht. Bei Aru Burnu zerstörten zwei von 
uns auf dem rechten Flügel zur Explosion gebracht» 
Minen zwei feindliche Gegenminen. Ein feindliche» 
Kreuzer beschoß wirkungslos unsere Stellungen aus 
diesem Abschnitt und zog sich daun zurück. Unser» 
Artillerie zwang einen feindlichen Kreuze- 
sowie ein feindliches Torpedoboot, die sich der 
Küste näherten, um unseren linken Flügel zu bk- 
schießen, sich zu entfernen und braä)te einige 
feindliche Batterien zum Schweigen. 
Kämpfe an d«r ägyptischen Grenze, 
wib Kairo, 14. Dcz. I9l5. (Amtlich) Ein« Aus 
klärungsabtcilung aus Pattmb ,?) stteß am 11 
Dezember auf dreihundert feindliche Araber, die ge. 
gev Westen hin verjagt wurden. Die hatten 38 
Tv während sieben von ihnen gefangen genom¬ 
men wurden. , Tie feindliche Abteilung war mit
	        
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