kimlmenye des auf einen Kaliwerksbesitzer für das
'alendcrjahr 1915 entfallenden Absatzes von Kali-
,lzen. ______
Ausland
** Unabhiingigkeitserklärung der chinesischen
rovin; Iünnan. Reuter meldet aus Peking: Ter
^ilitärgouverneur von Iünnan, einer Provinz im
'-üdWesten von China, erließ eine Proklamation,
rodurch die Provinz Iünnan als unabhängig
erklärt wird. Weiter heißt es, Jüanschikai habe;
seinen Eid als Präsident der Republik gebrochen, und
es werde ein Auruf an das Volk gerichtet werden,
die Republik wiederherzu st eilen. Zahl¬
reiche Kontingente der nördlichen Truppen sind nach
dem Süden gesandt worden. ^_
Aus Kirche und 5chule.
* Trier, §8. Dez. Bei der gestrigen Feier des
goldenen Priesterjubiläums des Bischofs Korum
uberbrachte Kardinal Hartmann dem Jubilar ein
huldvolles Schreiben des Papstes. Miuister Schor-
lemer überreichte mit anerkennenden Worten für die
startsbürgerliche Wirksamkeit Korums den Kronen¬
orden erster Klasse, Oberbürgermeister von Bruch-
Hausen sprach die Glückwünsche der Stadt Trier aus,
die dem Jubilar das Ehrenbürgerrecht verliehen hat.
Während des Pontifikalamtes hielt der Abt von
Maria Laach die Festpredigt. Von sämmtlichen
Bischöfen Deutschlands sind Glückwunschtelegramme
angelangt.
Kur dem Nachbargebiete.
tt Haimbach, 28. Dez. 1915. Am 23. ds. Mts.
fand dahier unter allgemeiner Beteiligung der
Pfarrangehörigen die Beerdigung des Lehrers A n-
ton Gutmann statt. Trotz der ungünstigen
Witterung hatten sich auch etwa 30 Lehrer aus der
Umgegend eingefunden, um ihrem teueren Amts¬
bruder die letzte Ehre zu erweisen. Unter den üef-
ernsten Klängen des ergreifenden vierstimmigen
Miserere bewegte sich der Trauerzug der Leidtra¬
genden vom Sterbehause nach dem Gottesacker.
Nach der Beisetzung widmete Herr Pfarrer Weber
dem Verstorbenem in kurzer Ansprache einen ehren¬
den Nachruf, indem er dessen Pflichteifer als Bild¬
ner der Jugend, sein musterhaftes Beispiel als
Christ und Bürger und sein segensreiches Wirken
im Dienste der Kirche und Gemeinde schilderte.
Schule, Kirche, Gemeinde und Lehrerschaft verlieren
in dem Heimgegangenen einen Mann von echtem
Schrot und Korn. — Lehrer Gutmann war geboren
am 25. Dezember 1847 zu Somborn im Freigcricht.
Seine Ausbildung genoß er am Kgl. Lehrerseminar
zu Fulda, vom 1. April 1868 au wirkte er als Leh¬
rer in Stellberg, Kreis Gersseld, vom 1. Mai 1875
bis 1. Mär; 1877 in Thaiden bei Hilders, danach elf
Jahre lang in Elters, wo er sich um die Erbauung
des hübschen Gotteshauses sehr verdient inachte. Am
1. März 1893 übernahm er die Schulstelle in Haim¬
bach, die er bis zu seinem Tode innehatte.
Q Herbstein, 28. Dez. 1915. Am vergangenen
Donnerstag fand hier die Beerdigung des bisherigen
Bürgermeisters, des Fabrikanten Engelbert
Schneider, statt. Schon in verhältnismäßig jun¬
gen Jahren wurde der Verstorbene von seinen Mit¬
bürgern in die Stadtverwaltung gewählt, der er vom
Jahre 1883 an ununterbrochen angehörte. Seit dem
Jahre 1889 bekleidete er das Amt des Beigeordneten,
und vom Jahre 1902 ab das des Bürgermeisters.
Seine rege Schaffenskraft und große Pflichttreue ver¬
schafften ihm dauernd das Vertrauen der Vorgesetzten
Behörden und seiner Mitbürger, die es noch beson¬
ders vor 5 Jahren durch seine einstimmige Wieder¬
wahl zum Bürgermeister bezeugten. Seit einigen
Jahren war Bürgermeister Schneider auch Direktor
der Bezirks-Sparkasse Herbslein und bis kurz vor
seinem Tode Mitglied des Kreistages, zeitweilig auch
des Provinzialtages; 3 Monate nach Kriegsausbruch
mußte er seiner angegriffenen Gesundheit wegen Ur¬
laub nehmen. Ueber ein Jahr lang rang seine starke
Katur mit einem inneren Leiden, bis sie schließlich
Kleines Jeutfleton.
— Ein Paar Freunde, die sich nie zu sehen bekamen
In einer Gesellschaft wurde die Frage aufgeworfen,
welches Volk am meisten dem Lasier der Trunk¬
sucht zuneige. Man sprach von Irländern, von
Deutschen und jeder gab aus seiner Erfahrung und
aus geschichtlichen Erinnerungen die nötigen Belege
oazu. Endlich sagte ein Russe: „Meine Herren, das,
was Sie vorgebracht haben, will noch nicht viel sagen.
Die tollsten Säufer sind die Russen. Dafür will ich
ihnen den Beweis liefern: Zwei Universitätsfreunde
waren seit ihrer Studienzeit nicht mehr zusammen
gekommen. Der eine war Beamter in Petersburg
geworden, der andere Gutsbesitzer an der sibirischen
Grenze. Sie hatten fortwährend einen herzlichen
Briefwechsel unierhalten, und da ihre Juc e idsreund-
schaft echt und wahr gewewn» sehnten sie sich nach
einem Wiedersehen, um die alten Erinnerungen wieder
aufzufrischen. Endlich gelingt es dem Petersburger,
'ich auf acht Tage frei zu machen. Er fährt fröhlich
ab und kommt eines Morgens unerwartet auf dem
Tute seines Freundes an. Dieser ist nicht zu Hause.
Der Diener, dem sein Name wohl bekannt war,
stihrte ihn in die Stabe, setzte ihm ein Früh ück
and zwei Karaffen voll Stara-Wutki (alten starken
Schnaps) vor. Der Gast macht sich darüber her
and findet das Getränk so vorzüglich, daß ihn der
Diener zuletzt aus sein Lager schleppen muß.
Gegen Mittag kommt der Hausherr an. Als ihm
nitgeteilt wird, sein alter Freund sei gekommen, eilt
er voll Freude zu ihm, aber es ist nicht möglich,
ihn zu erwecken. Er muß sein Erwachen abwarten.
Er setzt sich also zum Mittagtische und trinkt in
seiner Freude soviel, daß ihn der Diener ebenso wie
seinen Freund zur Ruhe bringen muß. Als der Letztere
erwacht, will er zu seinem alten Kameraden hin,
aber siehe da, auch dieser ist nicht zu erwecken, und
die Reihe des Abwartens kommt an den Gast. Um
die Stunden zu verkürzen wird-Stara-Wutki vorge¬
nommen, und dieser tut wiederum seine Wirkung.
So wechseln sich die Freunde mit dem Abwarten
acht Tage lang ab, und es ist nicht möglich, daß sie
>usammen kommen. Am letzten Tage sagt endlich
)er Hausherr zu seinem Diener: „Iwan, du siehst
was der Suff für ein Laster ist. Mein Freund
Alexandrowitsch ist wieder besoffen. Ich muß nach
)er Stadt. Wenn er aufwacht, gibst du ihm nur
einen Schnaps, denn ich will ihn wenigstens am
letzten Tage sprechen." Herr Alexandrowitsch erwacht
und erhält trotz seines Fluches nur einen Schnaps.
Nüchtern, wie 'ne Kirchenmaus erwartet er seinen
Freund. Der Wagen mit ihm rollte endlich vor. Er ist
vollgesogen wie ein Blutegel und Herr Alexandrowitsch
muß nach Hause fahren, ohne seinen Freund qe-
sprochep zu haben."- - -
zuletzt noch schwer getroffen durch den Verlust eines
im Felde gefallenen Sohnes, der hartnäckigen Krank-
heit erlag. Tie Grundzüge seines Charakter»:
Menschenfreundlichkeit und Leutseligkeit, Fleiß und
Pflichttreue, sichern ihm ein gute» Andenken. Sehr
treffend kennzeichnete Herr Pfarrer Winter den Ver¬
storbenen in der Gedächtnisrede am Grabe mit den
Bibelworten: Seinen Nächsten lebte er zum Guten
und zur Erbauung.
* Kasscl, 28. Dez. 1915. Auf der Fahrt von
Arnsberg nach Kassel wurde einem jungen HeereS-
pflichtigen das wohlgefülltePortemonnaie g e st o h l e n,
als er eingeschlafen war. Als der Bestohlene er¬
wachte, befand er sich allein im Abteil.
* Bierstadt (Kr. Wiesbaden) 24. Dez. 1915.
In der Gemeindevertretung wurde mitgeteilt, daß
der Mehlverkauf durch die Gememde einen
Reingewinn von 2256 Mark erbracht hat. Die Ge¬
meindevertretung bewilligte von dieser Summe 900
Mark an zwei Beamte, die sich mit der Ein- und
Ablieferung des Mehles befaßt haben.
* Mainz, 28. Dez. 1915. Der Gutsbesitzer Ru¬
dolf Jung in Undenheim st i f t e t e als Weihnachts¬
gabe für die Armen 100 Zentner Speisekartoffeln,
die an besonders bedürftige Familien zur Verteilung
kommen.
* Jena, 23. Dez. 1915. Die Stadt wird neben
Brot- und Milchkarten noch Lebensmittelkar¬
ten einführen, um die Verteilung aller wichtigen
Lebensmitteln zu regeln. Man vermeidet damit die
sonst erforderliche Ausgabe von Butter-, Reis- und
Schmalzkarten.__
fl»s Oberhefsen u. den Hess. Kemtern.
* Marburg, 26. Dez. 1915. Ein alter Marburger
Bürger, Ausschußvorsteher und Vizebürgermeister a.
D. Kaufmann Bücking, ist, 82 Jahre alt, gestorben.
Viele Jahre bekleidete der Verstorben« Ehrenämter
bei den städtischen Körperschaften. Sein Amt als
Kreistagsmitglied, das er ein Menschenalter hindurch
inne hatte, legte er erst kürzlich nieder. An seinem
achtzigsten Geburtstag ehrte ihn die Stadt dadurch
besonders, daß sie einen Weg nach ihm benannte.
* Speckswinkel (Kr. Kirchhain), 27. Dez. 1915.
Das vierjährige Enkelchen des Landwirts Losekamm
Hierselbst, das vergangene Woche bei dem Explodieren
einer Petroleumlampe schwere Brandwunden
erlitten hatte, ist nach mehreren qualvollen Tagen
gestorben. Die Mutter liegt noch schwer erkrankt
darnieder.
* Fritzlar, 28. Dez. 1915. In Ungedauken er¬
strahlt jetzt elektrisches Licht. Die Gemeinde
hat sich an das Elektrizitätswerk des Kreises der
Eder angeschlossen.
vermischter. *
* Ein Militärurlauberzug schwer verunglückt.
Dienstag morgen 3 Uhr 40 Minuten entgleiste ein
von Berlin kommender Militärurlauberzug bei
Durchfahrt auf Bahnhof Bent scheu bei Posen.
Von den Urlaubern und dem Begleitpersonal wur¬
den achtzehn getötet und siebenundvierzig ver¬
wundet. Der Sachschaden ist bedeutend.
* Ein Eisenbahnunglück in Italien. Infolge Ne¬
bels fuhr unweit Bologna ein von Ancona kom¬
mender Schnellzug in ernen Güterzug. Die ersten
vier Wagen des Schnellzuges wurden zertrümmert,
die übrigen umgewonstn. Bisher wurden zehn
Tote, darunter drei Postbeamte und drei Soldaten,
sowie 50 Verwundete hervorgezogen.
* Verheerender Sturm in England. Ein ge¬
waltiger Sturm, wie er seit Jahren nickt vorge¬
kommen ist, hat England heimgesucht und großen
Schaden angerichtet. Die telegraphischen und tele¬
phonischen Verbindungen sind unterbrochen. Im
ganzen Lande sind vielen Hunderten von Häusern
die Dächer weggefegt worden. Berichte von zahl¬
reichen Schifsbrüchen sind eingelausen. Die Küste
ist tnjt Wrackholz übersät.
Lokaler.
Fulda, 29. Dez. 1915.
Mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde
im Westen der Kriegsfreiwillige Unteroffizier Willy
Naumann, Sohn des Lokomotivführers Heinrich
Naumann, nachdem er bereits vor einiger Zeit im
Priesterwalde für hervorragende Tapferkeit als Be-
obachter im Schützengraben die TapferkeitSmedaille
erhalten hatte.
or Auszeichnung. Der Gefreite im Feldartillerie-
Regiment Nr. 47 Georg L i st m a n n erhielt für
besondere Tapferkeit vor dem Feinde die heffische
Tapferkeitsmedaille.
n Beförderung. Zu Vizewachtmeistern wurden
befördert: Der Sergeant Karl Danguillier,
Sohn des Schreinermeisters Joseph Danguillier,
und Unteroffizier Drinnenberg, Sohn des
Amtsgerichtssekretärs RechnungsratS Drinnenberg
dahier. — Der Offizier- Stellvertreter Franz Böh-
n i n g, Angestellter der Unionbrauerei, Inhaber des
Eisernen Kreuzes, wurde in der Champagne zum
Leutnant befördert.
(*) Anmeldung zur Rekrutierungsstammroll«. Auf
die heutige amtliche Bekanntmachung machen wir
die noch nicht ausgehobenen Militärpflichtigen des
Jahrganges 1896 und der älteren Jahrgänge auf»
merksam.
—■* Enteignung der Gegenstände ans Metall.
Es scheint in manchen Kreisen inimer noch die Mei¬
nung zu bestehen, daß die Enteignung der
Haushaltungsgegenstände aus K « P s e r, M e s -
sing und Nickel nicht stattfinden werde. Wir
möchten nicht unterlassen, unsere Leser darauf auf¬
merksam zu machen, daß bereits in der Bekanntma¬
chung, die das Stellvertretende Generalkommando
am 24. September 1915 erlassen hat, zum Aüsdruck
gebracht war, daß nach dem 16. November die Em-
eignung der nicht freiwillig abgelieferten, jedoch be¬
schlagnahmten Gegenstände erfolgen werde. Wer
bis jetzt also versäumt hat, sich Ersatzgegenständ« zu
verschaffen, möge dies schnellstens erledigen, da er
jeden Tag aufgefordert werden kann, seine Gegen¬
stände abzuliesern. Wer sich nicht rechtzeitig für Er¬
satz gesorgt hat, hat keinen Anszwuch auf Stundung.
Die Gegenstände sind in der Zeit vom 15. Januar
bis 21. März 1916 an die Sammelstelle
(Stadtbauamt) abzuliefern. Die zur Ablieferung
Verpflichteten erhalten besondere Aufforderungen,
auf denen der Ablieferungstermin und di« An¬
nahmestelle angegeben sind.
<? Schöffengericht. Der Fabrikarbeiter M. S.
in E. hatte es unterlassen. dt« bei seinen vier Stück
Vieh ausgebrochene Maull und Klauenseuche anzu¬
zeigen. Er wird dieserhalb tu einer Geldstrafe von
15 Mark verurteilt. — Dell eine Obst- u«d Ge.
müsehändlerin an einem Wochenmarktstag« auf dem
Gemüsemarkte vor 10 Uhr von einem Landwirt aus
Kleinsassen Aepfel zum Wiederverkauf kauft«, der-
urteilte sie dag Gericht zu einer Geldstrafe von 80
Wart vdür 10 Tagen Gefängnis, Der uütLNgeHa-tr ,
Ehemann mußte freigesprochen we.den, weil es
nicht nachznweisen war, daß er sich bei den Ver¬
kaufsverhandlungen betätigte. Auch den milange¬
klagten Landwirt sprach das Gericht frei, da es an¬
nahm, daß es ihm nicht bewußt war, mit einer
Händlerin gehandelt »u haben. — Ein Fuhrwerks-
besitzer aus S. hatte am 39. August mit seinem mit
Langholz beladenen Wagen an der Geishccke einen
anderen kleineren Wagen vorsätzlich beschädigt. In
dieser Sach« ist vor einiger Zeit schon einmal ver¬
handelt worden. Kurz nach Eintritt in die gestrige
Verhandlung erklärte sich der Angellagte bereit, die
in dem früheren Termin vom Amtsanwalt bean¬
tragte Strafe anzunehmen. Das Gericht erkannte
demgemäß auf 30 Mark Geldstrafe. — Der häufig
vorbestrafte Arbeiter Franz Backe, von Metz über-
wiefen, wird wegen Diebstahls je zweier Zentner
Sternkohlen und Briketts am Güterbahnhof Fulda
zu 6 Wochen Gefängnis verurteilt. 13 Tage Un¬
tersuchungshaft kommen in Abzug. — Sechs Land-'
leute au§ S.» die Kühe zum Bullen brachen, als in
dem Orte die Maul- und Klauenseuche herrschte,
waren dieserhalb angezeigt worden. Sämtlich wnr-
den sie freigesprochen, da, wie die Verhandlung er¬
gab, die seuchenpolizeilichen Vorschriften von dem
Bürgermeister falsch aufgefatzt worden sind. — Ge¬
flüchtet tfl seit einigen Tagen die von Metz hier in¬
ternierte, Wiederholk vorbestrafte, 31jährigej im Ba¬
dischen gebqxene Ehefrau Marie Carow. Sie wollte
sich durch die Flucht vor der Verbüßung einer Ge¬
fängnisstrafe schützen. Gestern sollte sich die Carow
vor dem Schöffengericht wegen Verübung rnhestö-
renden Lärmens. groben Unfugs und Beamtcnbe-
leidigung verantworten. Dem Gericht war ein
Eilbrief der Frau Carow zugegangen, wonach sie
sich in Berlin befindet. Der Termin wurde daher
vertagt. Es , ist gegen die Carow ein Haftbefehl er-
laflen worden.
* Vor dem Versand alkoholhaltiger Genußmittel
an Soldaten warnt der Regierungspräsident in
einer heute veröffentlichten Bekanntmachung.
-r- Wasserwerk. Die Wasserabgabe im Jahre 1914
betrug insgesamt 541,138 Kubikmeter, wofür 109,899
Mark 30 Pfg. eingenommen wurden. Insgesamt
wurden 29 Zuleitungen ausgeführt und in der Leip-
zigerstraße drei neue Ueberflur-Hhdranten aufgestellt.
Letzte Nachrichten.
wtb Berlin, 29. Dez. 1915. Der Staatssekretär
des Reichspostamtes verlieh im Namen des Kaisers
ostpreußischeu Postbeamtinnen je ein goldenes
Armband mit goldener Uhr. AufdemJnnen-
deckel befindet sich die Inschrift: „Für Mut und
Treue im großen Kriege auf besonderen Befehl Sr.
Maj. des Kaisers und Königs 1915."
«tb. Berlin, 29. Dez. Zu dem Eisenbahn-
änglück in Bent chen wird von den Blättern
noch mitgeteilt: Hilfe war sofort zur Stelle. Die
Landsturmkompagnie Bentschen eilte im Laufschritt
nach der Uufallstelle. DieAerzte der Umgegend wur¬
den alarmiert. Die Bevölkerung strömte herbei und
leistete hilfreiche Hand. Der Korpsarzt traf mit
einem Lazarettzug aus Posen ein. Den Verwun¬
deten wurden alle möglichen Erleichterungen zu
teil. Sie wurden nach dem Bentschener Kranken-
haus gebracht und in einer schnell hergerichteten
Unterftmftsstelle untergebracht.
OO? Berlin, 29. Dez. 1915. (Tel.) Der „Berl.
Lokalanz." veröffentlicht folgenden Sonderbericht
von Gallrpoli: Montag nachmittag besuchte ich
mit Erlaubnis des Marschalls Liman von Sanders
Pascha das verlassene An «fort-Lager und die
früheren engl sichen Stellungen bei Kemilli Liman.
Uedcrall sind die Zeichen fluchtartigen Rück¬
zuges, riest unbeeroigte Leichen. Unermeßliche
Welt» w->'d»n zurückgelasien. Ich watete förmlich
in Massen von Konserven, Speckseiten. Mehl,
Schanzzeug, Zellen, Stacheldraht und Sanitätsma-
tcrialien. Ich durchschritt mit einem Wjutanten
ein verwtckf'te» System feindlicher Schützengräben,
die mit 'M'lionen Sandsäcken ausgebaut waren.
Die Unterstände sind noch wohnlich eingerichte mst
gedeckten Tischen. Ein englischer Kreuzer eröffnete
während unserer Anwesenheit aus größter Nähe ein
wirkungsloses Feuer. Das Bild war herrlich. Die
Suvlabucht mil vrer auf Strand gesetzten englischen
Transportdamvsern, dre überfüllten Depots, die
beut^ählenoen Soldaten. Täglich wird ins Wasser
geworfene Munition aller Art aufgefunden und aus-
gegraben.
wtb Bern, 28. Dez. 1915. Das ferner Tage¬
blatt^' teilt mit, daß zurzeit aus Hunderten von
deutschen Flugzen gen Flugschriften
auf die Städte. Dörfer und Schützengräben in Frank-
reich herniederflattern; sie enthielten die wörtliche
Wiedergabe der Rede des deutschen ReiHs-
kanzlers über den Frieden, die von Havas gänz¬
lich entstellt, ja ins Gegentell verkehrt den Franzosen
übermittelt worden sei. Das Blatt sagt weiter, weil
man in Paris offenbar die Wirkung dieser Aufflä-
rungsarbeit verspüre, arbeite das offiziöse Pressebu¬
reau mit Hochdruck, um diesen Eindruck schnellstens
zu verwischen. So bringen die Pariser Blätter zahl¬
lose Telegramme aus Bern, Basel, Zürich und Lau-
sane über H u n g e r s n o t und Meutereien in
Deutschland. Das sranzösische Publikum hat aber
nicht das rechte Vertrauen zu solchen Meldungen, so
müssen wir Schweizer denn herhalten. Tie gesamte
französische Preffe brachte anr 26. Dezember ein Tele¬
gramm, nach dem ein Parteiführer der schweizerischen
Sozialdemokratie über einen An früh r während
der Reichstagsverhandlungen in Berlin, über das
fürchterliche Elend in Deutschland usw. ans¬
klärende Mitteilungen von Haas«, Bernstein und
Liebknecht erhalten hätte, die jetzt wüßten, wi? das
deutsche Volk betrogen wird. Das „Berner Tage¬
blatt" kritisiert scharf diese Preßmache und schließt
mit der Bemerkung: Am besten wäre es, man ließe
«ns Schweizer überhaupt aus dem Spiel und da¬
tierte seine Meldungen daher ans Paris, wo sie
entstanden sind.
vv? Amsterdam, 29. Dez. 1915. (Tel.) RuS
London wird berichtet, in England herrsche au-
genblicklich großer Mnn-tionsmangel, so
daß man sogar Truppen, die für die Front bcstimnit
waren, für die Arbeit in den Munitionsfabriken
zurückgelassen hat. Für normale Verhältnisse ge¬
nüge die bisherige Produktion, aber da die ägypti¬
sche Gefahr plötzlich unverhüllt auftaucht, müßten
alle Munitionsvorräte für Aegypten requiriert wer¬
den und die meisten Munitionsfabriken arbeiten
jetzt für Aegypten.
wtb London, 28. Dez. 1915. Lloyds meldet:
Der britische Dampfer „van S t i r u m" ist ver¬
senkt worden. Die Besatzung ist gerettet.
Gottesdienstordnung.
Donnerstag, 30. Dezember. Nonnrnkirche. Um
81/« Uhr Hochamt für die lebenden und verstorbenen
Krieger. _
Verlustliste Nr. 415.
AuS dem Verbreitungsgebiet unserer Zeitung enthält
die Liste folgende Namen.
Richard Wa ld e ck, Klrfeld, gest. Joseph Kre-
m er, IlMtelkalbach, gest. Ltn. ü. R. Wilhelm Ja-
cobi, Apolda, gest. Heinrich Bingel, ffanan, leicht
verw. Heinrich C r a tz, Fechenheim» schwer verw.
Gottfried Kemps, Menmittlau, gest. Karl Trenk-
Nassel, leicht verw. Friedrich Trott, Sltsenhain,
(Hunfeld) leicht verw. Willi Dietzel, Uersfeld, leicht
verw. Otto Schotläu, Kpolda, in Gefgsch. Konrad
O r e w e i n, Ztockkausen, in Gefgsch. Gefr. Hermann
Möller, Menschliks» verw. Kurt Hofmann» Apolda,
gest. Johann Blau, Niederbieber» in Gefgsch. Konrad
Franz, Hanau, in Gefgsch. Heinrich Lümpert,
Oberweid» tn Gefgsch. Joseph Seng, Nüst, gest.
Das beste Mittel >
Kunden, Gästen, Freunden und Bekannten zum
Jahreswechsel eine Aufmerksamkeit zu erweisen,
ist eine Glückwunsdianzeige in der „Fuldaer
Zeitung.“ Auch während der Kriegszeit ist dies
die feinste und billigste aber auch die sicherste
Art des Glückwunsches; denn es ist ja längst
bekannt, dass die „Fuldaer Zeitung“ nahezu
ie jedem Hause gelesen
wird. — Bei der hohen Auflage von 15 OOO
Exemplaren hat man die Gewissheit für die
weiteste Verbreitung und vorteilhafteste Wirkung
einer Anzeige.
Gliickwunschanzeigen TL
möglichst frühzeitig, jedenfalls schon am
30. Dezember, damit ihr Erscheinen in der
Silvester-Ausgabe sicher gestellt wird.
Geschäftsstelle der Fuldaer Zeitung.
Heu heitretenhe Mer ertöten hei KWm Her Muittung hie Dis
m 1. SuHir etieinenhen Summern umsonst.
Bestell-Zettel.
D Unterzeichnete bestellt hiermit bei d Post zu ..__
für 1. Vierteljahr -Exemplar der „Fuldaer Aeituag"
Ausgabe A mit den herkömmlichen Beilagen Mk. 1.50
Bestellgeld „ _
Mk_
Ausgabe « mit den herkömmlichen Beilagen u. der Aunstbrilage „Illustrierte Weltschau'
Mk. 2.10
Bestellgeld „ .
Mk._
(Orf)___ den_
1915.
(Name),
Obigen Betrag mtt Mk.
den
Pfg. _ erhalten zu haben, bescheinigt
_1915
Kaiserliche «oft.
t