Full text: Fuldaer Zeitung (1915)

dos wir genau sehen konnten, ernzufchlage». Das 
Unterseeboot fuhr dann an das Schiff heran, zwei 
Matrdsen stiegen an Bord legten Bomben, 
eine in die Kabine des Kapitäns, die andere in das 
Vorderteil. Wir ruderten mit aller Kraft, und bald 
daraus ertönten zwei Explosionen. Luser 
Schiff barst auseinander und versank 
langsam. Das U-Boot verlor inzwischen nicht seine 
Zeit. Es fuhr schnell an ein anderes Schiff heran, 
das von Cherbourg kam, und durchsuchte es 
auf Kriegskonterbande. Da keine an Bord 
war, durste es sich entfernen. Ms der Komman¬ 
dant des U-Bootes sah, wie wir verzweifelte An¬ 
strengungen machten, uni fortzukommen, nahm er 
»ns ins Schlepptau. De« verwundeten Kapi¬ 
tän ließ er an Bord steigen, lieh chm Laster und 
eine Serviette reichen um feine Wunde zu wasche» 
und gab ihn: auch, da er barfuß war. ein Paar 
Strümpfe und Schuhe. Außerdem erhielt jedes Boot 
zwei Wolldecken und Lebensmittel, darunter Krieos- 
brot. Tie Kaverunq der „Bille de Lille" wurde 
natürlich vom Leuchtturm aus bemerkt, der sofort 
an die Seepräfektnr telegraphierte. Trotzdem schlepp e 
uns das Unterseeboot mir größter Ruhe und Kalt¬ 
blütigkeit weiter, und wenn nicht Rauch in Richtung 
Cap Lern bemerkt worden wäre, hätte es «ns sicher 
bis 500 Meter vor Barsteur gebracht. So aber lieh 
es uns loh und verschwand 50 Meter von uns umer 
der Meeresoberfläche. Französische Torpedoboote 
nahmen uns dann an Bord und rrnstre Boote ins 
Schlepptau, (ctt. bln.) . . 
Maßnahmen Italien«. 
wtb Rom, 28. Fedr. 1915. Meldung der „Agen- 
cia Stefani": Der Marinemiuister hat mst Rücksicht 
auf die Bedingungen für die Schiffahrt in den nord¬ 
westlichen Meeren Europas, um die Erkennbarkeit 
der italienischen Schiffe zu erleichtern, die Anord¬ 
nung getroffen, daß die italienischen Handelsschiffe, 
die die genannten Gewässer befahren, die Flagge 
stets gehißt halten und außerdem ans beiden 
Seiten rechtwinklig in großen Ausmessungen die 
Na rio n o lfa rbcn, ebenso wie in der'Flagge 
geordnet, trage« sollen. Ferner soll der Name des 
Schiffes und sein Heimathafen in weichin sichtbaren 
Buchstaben angebracht werden. Des Nachts siid 
die Erkennungszeichen zu beleuchten. Tie Ka¬ 
pitäne werden aufqeforderr. sobald sie ein Untersee¬ 
boot sehen, die Maschinen zu stoppen und womög¬ 
lich eine Mannschaft mst den Dchiffsvapieren zu dem 
Unterseeboot zu entsenden, um die Feststellung ihres 
Schiffes zu erleichtern. 
Was wird Amerika tun'? 
Aus Rotterdam wird dem „Berliner Lokalanz" 
berichtet: Reuter meldet aus Washington, daß das 
amerikanische Kabinett über die von Deutschland er¬ 
neuerte^ Erklärung. daß es für mr Kriegsgebier fah¬ 
rende Schiffe keine Verantwortung übernehme, län¬ 
gere Zeit beriet. Noch der Sitzung weigerten sich 
die Minffter, sich darüber zu äußern, was die Ver¬ 
einigten Staaten tun sollten. Sie betonten nur 
daß die Ereignisse der letzten Tage von ernster 
Wlchttgkeit seien und daß es hauptsächlich von der 
Entscheidung des Präsidenten abkränge, was Ame¬ 
rika tun sollt«. Dabei würden auch die Umstände, 
unter denen etwa ein amerikanisches Scbiff torpe 
diert werden würde, mit in Betracht gezogen wer¬ 
den. (ctt. bln.) 
ftr Rrtes UW Sussisni. 
^österreichische Erfolge. 
wtb Wie«, 22. Febr. 1915. Ainrtich wstd gemel¬ 
det: An der Front in Russisch-Polen und Westaali- 
sie« ArMerrekampst und Geplänkel. Vereinzelte Vor¬ 
stöße des Feindes wurden mühelos abgewiesen. — 
Fn den Karpathen zahlreiche russische Angriffe, die im 
westlichen Abschnitt auch während der Nacht an¬ 
dauerten. Alle diese Versuche,, bis zu »»seren Hin¬ 
dernislinien vorzugehen, scheiterten unter großen Ver¬ 
lusten für den Feind. Südlich des Dnfestt entwickeln 
sich di« Kämpfe in größerem Umfange. 
Eine starke Gruppe des Feindes wurde gestern nacht 
in längerem Kampfe geworfen. 2000 Gefangene 
gMwcht, 4 Geschütze und vstl Kriegsmareriul er¬ 
beutet. 
Die in einem offiziellen russischen Kommunique 
als falsch hezeichnete Summe von 29000 Kriegsge¬ 
fangenen. die unsere Truppen bis vor einigen Tagen 
in den Karpacherrkämpfen seit Ende Januar singe 
bracht haben, hat sich mittlerweile vergrößert und ist 
auf 64 Offiziere. 40 808 Mann gestiegen. 
Hinzu kommen 34 Maschinengewehre und neun Ge¬ 
schütze. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: 
v. Hofer, Feldmarfchalleutnant. 
Revolutionäre Strömungen im russische« Heere. 
wtb Wien, 20. Febr. 1915. Aus dem Kriegs- 
Pvesiequartier wird gemeldet: Ettr jüngst bekannt ge¬ 
wogenes Tommumgue des russischen Generalstabes 
beschuldigt die österreichffch-urrgarische Heeresleitung, 
sie hätte die Verbreitung a usw regelischer 
Proklamationen unter den russischen 
Truppen veranlaßt. Wie sehr diese Behauptung 
sich als niedrige Verleumdung qualifiziert, dafür Äch¬ 
tet 'ein jüngst st» unsere .Hand« gelangter rus¬ 
sischer Geheimerlaß'einen neuerlichen Be¬ 
treis. »Dieses ttlss geheimes Zirkular bezeichne, 
unter dem 12./Z5. Januar 1915 an den Chef des 
Stabes des 6. A rmscko mmandos gerichtete Schrift¬ 
stück lautet: 
Hierdurch wird folgendes Schreiben des drensihaben- 
den Generals beim Hochitkommcrndiersuden fub Nummer 
283 zur Kenntnis gebracht: Rach Ägsttenmeldungen ver¬ 
suchen die in Rußland wohnenden Auden und Agi¬ 
tatoren v er 1 chied eu er politischer Rich. 
tun gen unter den Feldtruppeir Autture zu verSrer- 
len, welche die Truppen -ruffordern. ihre Siege über 
den Feind der ganzen Welt auszunutzen und au die 
russische Regierung die Aufforderung zur Vertmrklich- 
ung der von den revolutionären charteren 
ausgestellten Grundideen Zu -achten. Die»« Aufruf« 
werden in Postpaketen an Angehärrge der FÄdtruppen 
versandt. £» ist bemerkt worden. Lag diese isefete. nr.r 
allen BorfichLsmagregeln, tote in Anten mit Dovpel- 
vooen. unter dem Futter von «leidungsstuaen u'w. 
versandt werden. Aus Befehl dev ArmemüSrers brrnge 
ich Vorerwähntes zur Kenntnis Mecks Ergreifung der 
nötigen McHncchme«. G^eicknet: Ter srellvertreter 
des Gcneralqnarttermeistsrs Lbersi Pofofhow. 
Angesichts dieses authentischen Zugeständnisses 
einer unter den Truppen bestehenden subversiven 
Bewegung ist es wohl nicht zu verwundern, wenn 
ste russische Heeresleitung, die einen solchen Kampf 
ti der revotuttonären Propaganda in der Armee 
wen muß, uns die Ausgabe und Verbreitung dic- 
Äufruse, PrMamarionen usw. in die Schuhe 
siebt. 
Vm See- und lleftneekries. 
Ei» verirrtes deutsches Wasserflugzeug. 
Aus Kopenhagen wird der Boff. Ztg." gemeldet: 
Aus Maudoe an der Westküste tum Jütland wi d 
beruhtet: Hier ist ein deutscher Wasserflugapparat 
mst dem Zeichen „202 Mia" gestrandet. Au Bord 
befanden sich ein Leutnant und ein Fähnrich. Beide 
wurden festgehalten und von den Militärbehörden 
bewacht. Die Flieger erzählen, daß sie auf dem 
Wege von Hamburg nach Sylt im Schneesturm vom 
Kurs abgeraten wären und daher eine Notlandung 
vornehmen mußten. Sie hatten eine harte Nacht 
hinter sich. Tie Kälte war außerordentlich stark und 
abgesehen von Kognak und einigen Kakez hatten sie 
keine Nahrungsmittel an Bord. Das Flugzeug war 
mit einem Raketenaparat zu Aufllärunaszwecken 
versehen. An verschiedenen Stellen der Küste warm 
die Leuchtkugeln des Wasierflieaers auch bemerkt 
worden, und man setzte Boote aus, um das Flug¬ 
zeug zu retten. Tie Flieger wurden vor den Antt- 
mann in Ribe gebracht und nach kurzem Verhör 
vorläusig im Klubhotel unter Bewachung nrter- 
niert, da sie sich weigerten, ihr Ehrenwort zu geben, 
daß sie keinen Flnchwersuch unternehmen würden. 
Nach Beratung mst dem Justizministerium wurde 
den Deutsche« gestattet, am Nachmittaq weiierzn- 
fliegen. (ctt. bln.) 
nie unteren Nachte. 
Kundgebungen in Italien. 
Am Sonntag kam es in Rom im Dolkshaus, wo 
die Sozialisten eine Versammlung gegen den 
Krieg abhielten, zu ernsten Zusammenstößen mit 
Anhängern der Kriegsparteien, namentlich zwischen 
Republikanern und Sozialisten. Die Anhänger der 
.Kriegspartei wurden mir Steinen beworfen und mit 
Stocken bearbeitet und mußten schließlich das Feld 
räumen. Auch in zahlreichen anderen stalienischen 
Städten fanden sozialistische Versammlungen gegen 
den Krieg statt. Als Anhänger der Kriegsparteien 
in einer Versaurmlung in Mailand das Wort er¬ 
greifen wollten, entstand ein Hangemenge, so daß 
die Versammlung vorzeitig geschloffen werden mußte. 
Nachher kam es zu Sttaßenkundgebungen für und 
gegen den Krieg, doch hinderte ein starkes Militär- 
Aufgebot, daß die Kundgebungen einen zu großen 
Umfang annahinen. Aus anderen Städten wird 
Aehnliches gemeldet, (ctt. fft.) 
Japan wollte sich anfangs an dem Kriege 
nicht beteilige«. 
Das Wiener „Fremdenbl." bringt Berliner Blät¬ 
tern zufolge folgende Mitteilungen eines Pekinger 
Gewährsmannes: Bei Beginn des Krieges bestand 
nicht die geringste Neigung Japans, sich in den euro- 
päffcben Konflikt einzumischen. dagegen sollte der lang 
erwartete Kriegsausbruch zu einem energischen Vor¬ 
gehen i n C h i n a benutzt werden. Die gleich er¬ 
lassene bedingte Neutralitätserklärung beweist, daß 
Japan damals Tsingtau noch nicht als Ziel seiner 
Operationen bettachtete. Da die Kräfte der Verbün¬ 
deten in Ostasien damals nicht ausreichten, um Tsing¬ 
tau zu nehmen, forderte England Japan 
auf, seiner Bündnispflicht nachzukommen. Es folg¬ 
ten Verhandlungen wegen Finanzierung. Die eng- 
1»V ' ^egieruno warnte, in diesem Nu-wnblick einen 
chrnesisch-japanffcheu Konflikt heraufzubesckwören. 
England stellte hierauf die Verhandlungen ein, Japan 
hingegen erklärte fetzt, die Sache für eigene Rechmmg 
machen zu wollen. Es lehinte Rußlands und Frank 
rrichs Mithilfe ab, konnte aber ulcht verhindern, daß 
England sich mit 800 Mann beteiligte, um sich das 
Recht zu wahren, bei der künftigen Regelung mrtzu- 
sprechen. (dx. LI«.) 
Amerika soll gegen Japan helfen. 
wtfc Petersburg, 31. Febr. 1915. Die „Rjeffch" 
schreibt Wer den chinesisch-japanischen Konflikt: 
Das. was man für eine Zeitungsente hätte halten 
können, hcn sich als eine Taffachc herausgestellt. Die 
Tokioter Regierung hat Forderungen an 
China gestellt, deren Verwirklichung im vollen 
Umfang für China offenbar undenkbar 
ist. Das weite Programm, das in der Erllärung 
der Tokioter Regierung enchalten ist, rächtet eine 
Vormundschaft für alle Zweige des staatlichen Le¬ 
bens der Republik der Mitte ein und verwandelt die 
politische Unabhängigkeit Chinas in eine Fiktion. 
Seine Bertvirklichung würde ein enffcheidender 
Schritt zur Verschlingung der von natürlichen 
Reichtümern strotzenden Millionenrepublik durch das 
Jnselreich sein. Wichtiger ist, daß die Bereinig¬ 
te« Staaten von Amerika dazu nicht gleichgilttg 
bleiben und kaum einen Machtzuwachs .Japans in 
China zulasten können, noch viel weniger aber die 
Monopolisierung des ganzen chinesischen Marktes. 
Für ihre sich entwickelnde Industrie ist der 
chinesische Markt ebenso wichtig, wie für die Indu¬ 
strie Japans. Wenn die japanische Regierung ent¬ 
schlossen ist, die Verwirklichung ihrer Forderungen 
durchzusetzcn, so ist sie offenbar bereü, cs auf eine» 
Konflikt mit den Vereinigten Staaten 
ankommen zu lassen der in beträchtlichem Grade die 
Wcltllrtastrophe kompliziert. 
Japan warnt vor den Freiwilligenkorps. 
:: Wie die russische Zeitung „Rjetsch" aus To¬ 
kio erfährt, erklärte der japanische Kriegsminister, 
daß die japanische Regierung nicht mit den Frei 
willigenkorps zur Unterstützung des Drerrerbads 
zu tun habe: "er warnte gleichzeitig die militärisch 
ausgebilderen Japaner vor dem Eintritt in diese 
Verbände, da sie weder den Interessen Ja¬ 
pans entsprächen, noch den wirklichen 
Aufgaben des fapanischen Heeres, 
(ctr. bln.1 
vermischtes. 
* Sonderbares Wiederfinden. Einem Landwirt 
in Dungelbeck war vor 6 Monate» fein Pferd re¬ 
quiriert "worden. Jetzt wollte er sich in Hannover 
ein neues kaufe«. Es gefiel chm eins, das seinem 
alten Gaul merkwürdig ähnlich sah. Als das Pferd 
m Peine ausgeladen war, trabte es mumer auf der 
Chaussee dahin und ohne gelenkt zu werden, seinem 
früheren Stalle zu. Der Landwirt hatte tatsächlich 
fein eigenes Pferd wieder erhalten, nur war es in¬ 
zwischen 150 Mark teurer geworden. 
Letzte Nachrichten. 
Das Kriegsziel. 
Mit». Berlin» 23. Febr. 1915. (Tel.) Die „Nordd. 
Äüg. Ztg." schreibt: Unsere Ausführungen über 
das Kriegs ziel (vergl. den Seitarikel unseres 
gestrigen Mittagsblattes) sind rn der Presse viel- 
tach kommentiert worden. Ein Blatt, das mit be¬ 
sonderer Leidenschastlichkeil für die sosorttge Freigabe 
der Erörterungen eingetteten ist» glaubt diesen Stand¬ 
punkt durch Grobheiten an die Adresse unserer Zei¬ 
tung bekräftigen zu können. Es handelt sich um 
wohlerwogene Beschlüsse der politischen und 
Militaristen" Leitung, ohne Zustimmung eine Dis¬ 
kussion der künftigen Friedensbedingungen als 
gegenwärtig noch unzulässig zu verhindern. 
Irrig ist die mehrfach, z. B. in der .Kreuzzeitung' 
ausgesprochene Ansicht, daß die Reichsleitung bei der 
Regelung der Friedensfrage die Mitwirkung des 
deutschen Volkes einschließen solle. Wir haben viel¬ 
mehr ausdrücklich betont, daß die Regierung, wenn 
der Zettpunkt gekommen ist, dankbar sein wird, von 
einem starken Volkswilleu unterstützt zu 
sein. Es handelt sich hier allein lediglich um die 
Frage des richttgen Zeitpunktes, der allein durch 
die militärischen Ereignisse bestimmt werden kann. 
Ganz irrtümlich ist die Meinung der ,Voss. Ztg.', 
daß es sich bei uifferem Artikel um den Versuch 
einer Erläuterung der Verhandlungen der Ludget- 
kommission des Abgeordnetenhauses gehandelt hätte, 
die notwendig für eine erneute Tarstellur g des 
Standpunktes der obersten Gewalt des Reiches in 
dieser Frage wäre. Beide sttnnnen darin überein, 
dag die öffentliche Erörterung der Friedensbedingungen 
rechtzeitig freigegeben wird. 
Der Durchbruch im Westen unmöglich. 
wtb Bafel, 23. Febr. 1915. (Tel.) Die „Nach¬ 
richten" schreiben zur Lage unter anderem: Bei den 
französischen Vorstößen an der Westfront ist es auf¬ 
fallend, daß an so vielen Stellen gekänrpft wird, 
aber nirgends eine wesentliche lleberlegen- 
heit zutage tritt, welche allein zum Siege führen 
Vnne. Da nicht anzunehmen ist, daß die französi¬ 
sche Heeresleitung gegen die Grundlehren d«c 
Kriegskunst handelt, liegt die Bernmtuu« nahe, daß 
es ihr an Mitteln fehlt, nm an einer Stelle 
so viel Kräfte zu vereinigen, daß die feindliche Linie 
durchbrochen werden könne. Es sind jüngst viele 
Nachrichten über englische und französische Trup¬ 
penansammlungen herumgeboicn worden, 
die aber alle sehr wenig Glauben verdienen. 
Noch weniger glaubhaft fft die Entschuldigung mit 
der Unterkunft für die demnächst emttesfenden Trup¬ 
pen. Ein General, der so etwas bekannt werden 
ließe, wäre mehr als naiv. In einem solchen Falle 
müßten die zum Borswß bestimmten Truppen Plötz¬ 
lich eintteffen und sofort angreisen. damit der Geg¬ 
ner keine Zeit für Gegenmaßregckln hat. So wurde 
es jetzt in Ostpreußen in meisterhafter itVeise ge¬ 
macht.' 
Roch ei» englisches Kohleufchiss versenkt. 
wtb. Berlin» 22. Fedr. 1915. (Tel.) Dem .Bert. 
Lok. - An;.' zufolge meldet der .Corriere della Sera' 
aus London: „Am 21. Februar um 6 Uhr abends 
wurde in der Irischen See» einige Meilen von 
Belfast, ein weiterer englischer Dampfer, das 
kleineKohlenfchiff„Tevonfhire", von einem deut¬ 
schen Unterseeboote versenkt. Der Besatzung 
wurde «ne Frist von 5 Minmen zum Bestechen der 
Boote gegeben. ' 
Die Lchiffsmanttschasten weigehn ftch. 
wtl) Amsterdam. 22. Febr 1915. (Tel.) Da? 
„Handelsblad" beruhtet: Am Samstag weigerten 
sich etwa 10 Matrosen und Heizer des Tauwser? 
„A m st e l st r o in", der nach Leeds abfahren sollte, 
an Bord des Schiffes zu gehen, wenn sie nicht ange¬ 
sichts der von Minen und Unterseebooten drohenden. 
Gefahren doppelte Löhnung erhielten. Die 
^»lländische Dampffchiffahrtsgesellschast, der da? 
Schiff gehött, erklärte sich bereit, die Minenprämten 
auf 5 Gulden wöchentlich zu erhöhen und gewffse an¬ 
dere Forderungen Ni erfüllen, lehnte es aber ah für 
einige Schiffe der gleichen Gesellschaft, wenn dieselben 
Forderungen gestellt würden. Die Bemannung 
zweier vor Dmuiden stellar liegender Loggersckiffe 
weigerte sich aus Furcht vor den Mi¬ 
nen und den Kriegsschiffen in See zu 
gchen. __ 
- «US Ostpreußen. 
wtb. Berlin, 22. Febr. 1915. (Tel.) Tie ©um- 
binner Regierung, die zeitweise nach Insterburg ver¬ 
legt war. ist, wie das ,Berl. Tagebl.' erfährt, wicde» 
nach Gumbinnen übergesiedelt. 
Ein Tagesbefehl des Generals v. Kosch. 
wtb Königsberg, 22. Febr. 1915. (Tel.) Der kom-. 
mandierende General des 1. Armeekorps 
hat am 16. Februar folgenden Tagesbefehl erlassen: 
Dem t. Armeekorps ist es am 13. und 14. Febr. 
vergönnt gewesen, unter den Augen seines kaiserlichen 
Kriegsherrn zu kämpfen und im weiteren Verlauf den 
Gegner siegreich aus unserer oftpreutzischen Provinz 
hinauszuwerfen. Bei seiner Anwesenheit inmitten sei¬ 
ner begeisterten Truppen im wiedereroberten Lyck ha¬ 
ben Se. Majestät die Gnade gehabt, dem durchziehen¬ 
den Füsilier-Regiment Nr. 83 seine Anerkennung für 
die bewiesene Tapferkeit höchstselbst auSzusvrechen, mich 
aber zu beauftragen, diese Anerkennung auch den 
übrigen auf dem hiesigen Kriegsschauplatz kämpfenden 
Truppen des 1. Armeekorps und der diesem bisher an- 
gegliederten 1. Landwehrdivision bekannt zu geben. Be¬ 
rechtigter Stolz über diesen hohen Gnadenbeweis erfüllt 
uns, verpflichtet unS aber auch, auch ferner unser, be¬ 
stes daran zu setzen, um dar Vertrauen Sr. Majestät 
zu rechtfertigen und den Gegner so zu Boden zu schla¬ 
gen, daß er nickt mehr wagt, seinen Fuß in Deutsch¬ 
land zu fetzen. Darum: Vorwärts und drauf? Dieser 
Befckhl ist allen Truppen unverzüglich bekannt zu ge» 
ben. 
Der kommandierende General: gez. Kosch. 
Deutsches Reich. 
X Laudurgsabgeordneter Dompropst Dittrich f. 
Der Landtagsabgeordnete für den Wahlkreit 
Königsberg 5, Dompropst Dr. Ditttich in Frauen-- 
bürg, ist am Sonntag gestorben. Er war seit 
1893 Mitglied des Abgeordnetenhauses und gehörte 
der Zenttumsfraknon an. Er hat ein Alter von 
76 Jahren erreicht. 
Ru§ Rirche und Schule. 
* Zum Weihbischof von Posen hat wie die,Schltz 
fische Volksztg.' erfährt, der Papst den Seminar» 
regeus, Domherrn und Prälaten Dr. Jedzink- 
Postn ernannt. Kurz vorher war Dr. Jedzrnt 
durch Allerhöchste Entscheidung zum Dompropst von 
Post« ernannt worden. * 
Qott dem Herrn bat es in seinem unerforsch liehen Ratschlüsse ge^llet^ 
meinen lieben, gmen, unvergesslichen Gatten, meiner Kinder lieber, herzens* 
guter, treusoigen^er Vater, Spim, Bruder, Schwager, Onkei und Ntüe> den 
in treuer PflfchterHlllung fflr König und Vaterland den Heldentod auf Frahk* 
reiebs blutgetränktem Schlachtfelde für Deutschlands Ehre und Freiheit steibeh 
zu lassen, ,,, 
Um ein andächtiges Gebet für den Heben Verstorbenen bitten 
Fulda, den ST Februar 1915 
In tiefer Trauet: 
Susanns Kandier, geh. Stillgebaur 
(verw. Traut!. 
E’se Kandier. 
Oskar Traut. 
Karl Traut. 
Johanna Traut. 
Frcherrlich Wesel'jW Revier iifenbadt. 
Brennholz-BerfteLgermrg. 
Donnerstag, den LS. Februar 1913 Distrikte: Hallerschlag, 
Pfingstweide» Krömmelbeinschlag, Schullhetßenfetf. 
Buche: 388 rm Schert und Rollen, 196 rm Prügel, 406 rm 
Rei? prügel, 269 rm Reis 
Erle: 2,5 rm Rollen 
Fichte: 3.5 rm Prügel. 
Die Verstergerung wird in der Gastwirtschaft von Haber- 
mehl in Rixfeld abgedalien und beginnt vm 10 vormittag-- 
Wegen vorheriger Besichtigung des Holzes wolle man sich cm 
Forstwart Jäger m Erfenbach wenden. 
Erfenbach, den 12. Februar 1915. 
376 RotcmMssler. 
0 
Zahle Geld zurück. 
Bekanntmachung. 
Mittwoch de« 24 Fedraar, 
vonmtlags 10 Uhr 
sollen im Berstetgerung-loßol 
Kanalstraße 56» 
1 Waschkommode» 
1 Spiegel und 1 Tisch 
öffentlich meistbietend geg°n Bar¬ 
zahlung zwaug-wkist v«kaui 
werden. -bl 
Fulda, den 32. F»bL 
Salzwedel, Gerichtroollztetzn 
D. R. 3433 u. 326 t. 
sofort gefacht. Zv «frag« ff 
der Exped. S ZG ?8 
auch Dame») für einen leicht ver» 
käustcch-» bv P tg-A t ttkel uberaL 
lacht. Der Lltckel »ud in i*D*m 
au(5 getauft und bat aar den Krieg 
Bezug. E« stt mit wenig Geld »i« 
Geld zu aerdreoe». Gest. Olsen> 
cmter « 301 an die GeschckstSst. d.Zlg, 
me«, Httz's ckraSedir-tzttkacker Hüh. 
neraugen und Hornhaut in kurzer 
Zeit mcht radikal defettigt. LUecn 
echt m der 1SSS 
Drogerie zum Krokodil 
(Inh. G. St, Steyer 
Sdtpton 124 . Fulda . «arlstr. 3,« 
Süchtig- 
MMllIRM 
werd« fyfotl eingestellt., M
	        
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