dos wir genau sehen konnten, ernzufchlage». Das
Unterseeboot fuhr dann an das Schiff heran, zwei
Matrdsen stiegen an Bord legten Bomben,
eine in die Kabine des Kapitäns, die andere in das
Vorderteil. Wir ruderten mit aller Kraft, und bald
daraus ertönten zwei Explosionen. Luser
Schiff barst auseinander und versank
langsam. Das U-Boot verlor inzwischen nicht seine
Zeit. Es fuhr schnell an ein anderes Schiff heran,
das von Cherbourg kam, und durchsuchte es
auf Kriegskonterbande. Da keine an Bord
war, durste es sich entfernen. Ms der Komman¬
dant des U-Bootes sah, wie wir verzweifelte An¬
strengungen machten, uni fortzukommen, nahm er
»ns ins Schlepptau. De« verwundeten Kapi¬
tän ließ er an Bord steigen, lieh chm Laster und
eine Serviette reichen um feine Wunde zu wasche»
und gab ihn: auch, da er barfuß war. ein Paar
Strümpfe und Schuhe. Außerdem erhielt jedes Boot
zwei Wolldecken und Lebensmittel, darunter Krieos-
brot. Tie Kaverunq der „Bille de Lille" wurde
natürlich vom Leuchtturm aus bemerkt, der sofort
an die Seepräfektnr telegraphierte. Trotzdem schlepp e
uns das Unterseeboot mir größter Ruhe und Kalt¬
blütigkeit weiter, und wenn nicht Rauch in Richtung
Cap Lern bemerkt worden wäre, hätte es «ns sicher
bis 500 Meter vor Barsteur gebracht. So aber lieh
es uns loh und verschwand 50 Meter von uns umer
der Meeresoberfläche. Französische Torpedoboote
nahmen uns dann an Bord und rrnstre Boote ins
Schlepptau, (ctt. bln.) . .
Maßnahmen Italien«.
wtb Rom, 28. Fedr. 1915. Meldung der „Agen-
cia Stefani": Der Marinemiuister hat mst Rücksicht
auf die Bedingungen für die Schiffahrt in den nord¬
westlichen Meeren Europas, um die Erkennbarkeit
der italienischen Schiffe zu erleichtern, die Anord¬
nung getroffen, daß die italienischen Handelsschiffe,
die die genannten Gewässer befahren, die Flagge
stets gehißt halten und außerdem ans beiden
Seiten rechtwinklig in großen Ausmessungen die
Na rio n o lfa rbcn, ebenso wie in der'Flagge
geordnet, trage« sollen. Ferner soll der Name des
Schiffes und sein Heimathafen in weichin sichtbaren
Buchstaben angebracht werden. Des Nachts siid
die Erkennungszeichen zu beleuchten. Tie Ka¬
pitäne werden aufqeforderr. sobald sie ein Untersee¬
boot sehen, die Maschinen zu stoppen und womög¬
lich eine Mannschaft mst den Dchiffsvapieren zu dem
Unterseeboot zu entsenden, um die Feststellung ihres
Schiffes zu erleichtern.
Was wird Amerika tun'?
Aus Rotterdam wird dem „Berliner Lokalanz"
berichtet: Reuter meldet aus Washington, daß das
amerikanische Kabinett über die von Deutschland er¬
neuerte^ Erklärung. daß es für mr Kriegsgebier fah¬
rende Schiffe keine Verantwortung übernehme, län¬
gere Zeit beriet. Noch der Sitzung weigerten sich
die Minffter, sich darüber zu äußern, was die Ver¬
einigten Staaten tun sollten. Sie betonten nur
daß die Ereignisse der letzten Tage von ernster
Wlchttgkeit seien und daß es hauptsächlich von der
Entscheidung des Präsidenten abkränge, was Ame¬
rika tun sollt«. Dabei würden auch die Umstände,
unter denen etwa ein amerikanisches Scbiff torpe
diert werden würde, mit in Betracht gezogen wer¬
den. (ctt. bln.)
ftr Rrtes UW Sussisni.
^österreichische Erfolge.
wtb Wie«, 22. Febr. 1915. Ainrtich wstd gemel¬
det: An der Front in Russisch-Polen und Westaali-
sie« ArMerrekampst und Geplänkel. Vereinzelte Vor¬
stöße des Feindes wurden mühelos abgewiesen. —
Fn den Karpathen zahlreiche russische Angriffe, die im
westlichen Abschnitt auch während der Nacht an¬
dauerten. Alle diese Versuche,, bis zu »»seren Hin¬
dernislinien vorzugehen, scheiterten unter großen Ver¬
lusten für den Feind. Südlich des Dnfestt entwickeln
sich di« Kämpfe in größerem Umfange.
Eine starke Gruppe des Feindes wurde gestern nacht
in längerem Kampfe geworfen. 2000 Gefangene
gMwcht, 4 Geschütze und vstl Kriegsmareriul er¬
beutet.
Die in einem offiziellen russischen Kommunique
als falsch hezeichnete Summe von 29000 Kriegsge¬
fangenen. die unsere Truppen bis vor einigen Tagen
in den Karpacherrkämpfen seit Ende Januar singe
bracht haben, hat sich mittlerweile vergrößert und ist
auf 64 Offiziere. 40 808 Mann gestiegen.
Hinzu kommen 34 Maschinengewehre und neun Ge¬
schütze.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs:
v. Hofer, Feldmarfchalleutnant.
Revolutionäre Strömungen im russische« Heere.
wtb Wien, 20. Febr. 1915. Aus dem Kriegs-
Pvesiequartier wird gemeldet: Ettr jüngst bekannt ge¬
wogenes Tommumgue des russischen Generalstabes
beschuldigt die österreichffch-urrgarische Heeresleitung,
sie hätte die Verbreitung a usw regelischer
Proklamationen unter den russischen
Truppen veranlaßt. Wie sehr diese Behauptung
sich als niedrige Verleumdung qualifiziert, dafür Äch¬
tet 'ein jüngst st» unsere .Hand« gelangter rus¬
sischer Geheimerlaß'einen neuerlichen Be¬
treis. »Dieses ttlss geheimes Zirkular bezeichne,
unter dem 12./Z5. Januar 1915 an den Chef des
Stabes des 6. A rmscko mmandos gerichtete Schrift¬
stück lautet:
Hierdurch wird folgendes Schreiben des drensihaben-
den Generals beim Hochitkommcrndiersuden fub Nummer
283 zur Kenntnis gebracht: Rach Ägsttenmeldungen ver¬
suchen die in Rußland wohnenden Auden und Agi¬
tatoren v er 1 chied eu er politischer Rich.
tun gen unter den Feldtruppeir Autture zu verSrer-
len, welche die Truppen -ruffordern. ihre Siege über
den Feind der ganzen Welt auszunutzen und au die
russische Regierung die Aufforderung zur Vertmrklich-
ung der von den revolutionären charteren
ausgestellten Grundideen Zu -achten. Die»« Aufruf«
werden in Postpaketen an Angehärrge der FÄdtruppen
versandt. £» ist bemerkt worden. Lag diese isefete. nr.r
allen BorfichLsmagregeln, tote in Anten mit Dovpel-
vooen. unter dem Futter von «leidungsstuaen u'w.
versandt werden. Aus Befehl dev ArmemüSrers brrnge
ich Vorerwähntes zur Kenntnis Mecks Ergreifung der
nötigen McHncchme«. G^eicknet: Ter srellvertreter
des Gcneralqnarttermeistsrs Lbersi Pofofhow.
Angesichts dieses authentischen Zugeständnisses
einer unter den Truppen bestehenden subversiven
Bewegung ist es wohl nicht zu verwundern, wenn
ste russische Heeresleitung, die einen solchen Kampf
ti der revotuttonären Propaganda in der Armee
wen muß, uns die Ausgabe und Verbreitung dic-
Äufruse, PrMamarionen usw. in die Schuhe
siebt.
Vm See- und lleftneekries.
Ei» verirrtes deutsches Wasserflugzeug.
Aus Kopenhagen wird der Boff. Ztg." gemeldet:
Aus Maudoe an der Westküste tum Jütland wi d
beruhtet: Hier ist ein deutscher Wasserflugapparat
mst dem Zeichen „202 Mia" gestrandet. Au Bord
befanden sich ein Leutnant und ein Fähnrich. Beide
wurden festgehalten und von den Militärbehörden
bewacht. Die Flieger erzählen, daß sie auf dem
Wege von Hamburg nach Sylt im Schneesturm vom
Kurs abgeraten wären und daher eine Notlandung
vornehmen mußten. Sie hatten eine harte Nacht
hinter sich. Tie Kälte war außerordentlich stark und
abgesehen von Kognak und einigen Kakez hatten sie
keine Nahrungsmittel an Bord. Das Flugzeug war
mit einem Raketenaparat zu Aufllärunaszwecken
versehen. An verschiedenen Stellen der Küste warm
die Leuchtkugeln des Wasierflieaers auch bemerkt
worden, und man setzte Boote aus, um das Flug¬
zeug zu retten. Tie Flieger wurden vor den Antt-
mann in Ribe gebracht und nach kurzem Verhör
vorläusig im Klubhotel unter Bewachung nrter-
niert, da sie sich weigerten, ihr Ehrenwort zu geben,
daß sie keinen Flnchwersuch unternehmen würden.
Nach Beratung mst dem Justizministerium wurde
den Deutsche« gestattet, am Nachmittaq weiierzn-
fliegen. (ctt. bln.)
nie unteren Nachte.
Kundgebungen in Italien.
Am Sonntag kam es in Rom im Dolkshaus, wo
die Sozialisten eine Versammlung gegen den
Krieg abhielten, zu ernsten Zusammenstößen mit
Anhängern der Kriegsparteien, namentlich zwischen
Republikanern und Sozialisten. Die Anhänger der
.Kriegspartei wurden mir Steinen beworfen und mit
Stocken bearbeitet und mußten schließlich das Feld
räumen. Auch in zahlreichen anderen stalienischen
Städten fanden sozialistische Versammlungen gegen
den Krieg statt. Als Anhänger der Kriegsparteien
in einer Versaurmlung in Mailand das Wort er¬
greifen wollten, entstand ein Hangemenge, so daß
die Versammlung vorzeitig geschloffen werden mußte.
Nachher kam es zu Sttaßenkundgebungen für und
gegen den Krieg, doch hinderte ein starkes Militär-
Aufgebot, daß die Kundgebungen einen zu großen
Umfang annahinen. Aus anderen Städten wird
Aehnliches gemeldet, (ctt. fft.)
Japan wollte sich anfangs an dem Kriege
nicht beteilige«.
Das Wiener „Fremdenbl." bringt Berliner Blät¬
tern zufolge folgende Mitteilungen eines Pekinger
Gewährsmannes: Bei Beginn des Krieges bestand
nicht die geringste Neigung Japans, sich in den euro-
päffcben Konflikt einzumischen. dagegen sollte der lang
erwartete Kriegsausbruch zu einem energischen Vor¬
gehen i n C h i n a benutzt werden. Die gleich er¬
lassene bedingte Neutralitätserklärung beweist, daß
Japan damals Tsingtau noch nicht als Ziel seiner
Operationen bettachtete. Da die Kräfte der Verbün¬
deten in Ostasien damals nicht ausreichten, um Tsing¬
tau zu nehmen, forderte England Japan
auf, seiner Bündnispflicht nachzukommen. Es folg¬
ten Verhandlungen wegen Finanzierung. Die eng-
1»V ' ^egieruno warnte, in diesem Nu-wnblick einen
chrnesisch-japanffcheu Konflikt heraufzubesckwören.
England stellte hierauf die Verhandlungen ein, Japan
hingegen erklärte fetzt, die Sache für eigene Rechmmg
machen zu wollen. Es lehinte Rußlands und Frank
rrichs Mithilfe ab, konnte aber ulcht verhindern, daß
England sich mit 800 Mann beteiligte, um sich das
Recht zu wahren, bei der künftigen Regelung mrtzu-
sprechen. (dx. LI«.)
Amerika soll gegen Japan helfen.
wtfc Petersburg, 31. Febr. 1915. Die „Rjeffch"
schreibt Wer den chinesisch-japanischen Konflikt:
Das. was man für eine Zeitungsente hätte halten
können, hcn sich als eine Taffachc herausgestellt. Die
Tokioter Regierung hat Forderungen an
China gestellt, deren Verwirklichung im vollen
Umfang für China offenbar undenkbar
ist. Das weite Programm, das in der Erllärung
der Tokioter Regierung enchalten ist, rächtet eine
Vormundschaft für alle Zweige des staatlichen Le¬
bens der Republik der Mitte ein und verwandelt die
politische Unabhängigkeit Chinas in eine Fiktion.
Seine Bertvirklichung würde ein enffcheidender
Schritt zur Verschlingung der von natürlichen
Reichtümern strotzenden Millionenrepublik durch das
Jnselreich sein. Wichtiger ist, daß die Bereinig¬
te« Staaten von Amerika dazu nicht gleichgilttg
bleiben und kaum einen Machtzuwachs .Japans in
China zulasten können, noch viel weniger aber die
Monopolisierung des ganzen chinesischen Marktes.
Für ihre sich entwickelnde Industrie ist der
chinesische Markt ebenso wichtig, wie für die Indu¬
strie Japans. Wenn die japanische Regierung ent¬
schlossen ist, die Verwirklichung ihrer Forderungen
durchzusetzcn, so ist sie offenbar bereü, cs auf eine»
Konflikt mit den Vereinigten Staaten
ankommen zu lassen der in beträchtlichem Grade die
Wcltllrtastrophe kompliziert.
Japan warnt vor den Freiwilligenkorps.
:: Wie die russische Zeitung „Rjetsch" aus To¬
kio erfährt, erklärte der japanische Kriegsminister,
daß die japanische Regierung nicht mit den Frei
willigenkorps zur Unterstützung des Drerrerbads
zu tun habe: "er warnte gleichzeitig die militärisch
ausgebilderen Japaner vor dem Eintritt in diese
Verbände, da sie weder den Interessen Ja¬
pans entsprächen, noch den wirklichen
Aufgaben des fapanischen Heeres,
(ctr. bln.1
vermischtes.
* Sonderbares Wiederfinden. Einem Landwirt
in Dungelbeck war vor 6 Monate» fein Pferd re¬
quiriert "worden. Jetzt wollte er sich in Hannover
ein neues kaufe«. Es gefiel chm eins, das seinem
alten Gaul merkwürdig ähnlich sah. Als das Pferd
m Peine ausgeladen war, trabte es mumer auf der
Chaussee dahin und ohne gelenkt zu werden, seinem
früheren Stalle zu. Der Landwirt hatte tatsächlich
fein eigenes Pferd wieder erhalten, nur war es in¬
zwischen 150 Mark teurer geworden.
Letzte Nachrichten.
Das Kriegsziel.
Mit». Berlin» 23. Febr. 1915. (Tel.) Die „Nordd.
Äüg. Ztg." schreibt: Unsere Ausführungen über
das Kriegs ziel (vergl. den Seitarikel unseres
gestrigen Mittagsblattes) sind rn der Presse viel-
tach kommentiert worden. Ein Blatt, das mit be¬
sonderer Leidenschastlichkeil für die sosorttge Freigabe
der Erörterungen eingetteten ist» glaubt diesen Stand¬
punkt durch Grobheiten an die Adresse unserer Zei¬
tung bekräftigen zu können. Es handelt sich um
wohlerwogene Beschlüsse der politischen und
Militaristen" Leitung, ohne Zustimmung eine Dis¬
kussion der künftigen Friedensbedingungen als
gegenwärtig noch unzulässig zu verhindern.
Irrig ist die mehrfach, z. B. in der .Kreuzzeitung'
ausgesprochene Ansicht, daß die Reichsleitung bei der
Regelung der Friedensfrage die Mitwirkung des
deutschen Volkes einschließen solle. Wir haben viel¬
mehr ausdrücklich betont, daß die Regierung, wenn
der Zettpunkt gekommen ist, dankbar sein wird, von
einem starken Volkswilleu unterstützt zu
sein. Es handelt sich hier allein lediglich um die
Frage des richttgen Zeitpunktes, der allein durch
die militärischen Ereignisse bestimmt werden kann.
Ganz irrtümlich ist die Meinung der ,Voss. Ztg.',
daß es sich bei uifferem Artikel um den Versuch
einer Erläuterung der Verhandlungen der Ludget-
kommission des Abgeordnetenhauses gehandelt hätte,
die notwendig für eine erneute Tarstellur g des
Standpunktes der obersten Gewalt des Reiches in
dieser Frage wäre. Beide sttnnnen darin überein,
dag die öffentliche Erörterung der Friedensbedingungen
rechtzeitig freigegeben wird.
Der Durchbruch im Westen unmöglich.
wtb Bafel, 23. Febr. 1915. (Tel.) Die „Nach¬
richten" schreiben zur Lage unter anderem: Bei den
französischen Vorstößen an der Westfront ist es auf¬
fallend, daß an so vielen Stellen gekänrpft wird,
aber nirgends eine wesentliche lleberlegen-
heit zutage tritt, welche allein zum Siege führen
Vnne. Da nicht anzunehmen ist, daß die französi¬
sche Heeresleitung gegen die Grundlehren d«c
Kriegskunst handelt, liegt die Bernmtuu« nahe, daß
es ihr an Mitteln fehlt, nm an einer Stelle
so viel Kräfte zu vereinigen, daß die feindliche Linie
durchbrochen werden könne. Es sind jüngst viele
Nachrichten über englische und französische Trup¬
penansammlungen herumgeboicn worden,
die aber alle sehr wenig Glauben verdienen.
Noch weniger glaubhaft fft die Entschuldigung mit
der Unterkunft für die demnächst emttesfenden Trup¬
pen. Ein General, der so etwas bekannt werden
ließe, wäre mehr als naiv. In einem solchen Falle
müßten die zum Borswß bestimmten Truppen Plötz¬
lich eintteffen und sofort angreisen. damit der Geg¬
ner keine Zeit für Gegenmaßregckln hat. So wurde
es jetzt in Ostpreußen in meisterhafter itVeise ge¬
macht.'
Roch ei» englisches Kohleufchiss versenkt.
wtb. Berlin» 22. Fedr. 1915. (Tel.) Dem .Bert.
Lok. - An;.' zufolge meldet der .Corriere della Sera'
aus London: „Am 21. Februar um 6 Uhr abends
wurde in der Irischen See» einige Meilen von
Belfast, ein weiterer englischer Dampfer, das
kleineKohlenfchiff„Tevonfhire", von einem deut¬
schen Unterseeboote versenkt. Der Besatzung
wurde «ne Frist von 5 Minmen zum Bestechen der
Boote gegeben. '
Die Lchiffsmanttschasten weigehn ftch.
wtl) Amsterdam. 22. Febr 1915. (Tel.) Da?
„Handelsblad" beruhtet: Am Samstag weigerten
sich etwa 10 Matrosen und Heizer des Tauwser?
„A m st e l st r o in", der nach Leeds abfahren sollte,
an Bord des Schiffes zu gehen, wenn sie nicht ange¬
sichts der von Minen und Unterseebooten drohenden.
Gefahren doppelte Löhnung erhielten. Die
^»lländische Dampffchiffahrtsgesellschast, der da?
Schiff gehött, erklärte sich bereit, die Minenprämten
auf 5 Gulden wöchentlich zu erhöhen und gewffse an¬
dere Forderungen Ni erfüllen, lehnte es aber ah für
einige Schiffe der gleichen Gesellschaft, wenn dieselben
Forderungen gestellt würden. Die Bemannung
zweier vor Dmuiden stellar liegender Loggersckiffe
weigerte sich aus Furcht vor den Mi¬
nen und den Kriegsschiffen in See zu
gchen. __
- «US Ostpreußen.
wtb. Berlin, 22. Febr. 1915. (Tel.) Tie ©um-
binner Regierung, die zeitweise nach Insterburg ver¬
legt war. ist, wie das ,Berl. Tagebl.' erfährt, wicde»
nach Gumbinnen übergesiedelt.
Ein Tagesbefehl des Generals v. Kosch.
wtb Königsberg, 22. Febr. 1915. (Tel.) Der kom-.
mandierende General des 1. Armeekorps
hat am 16. Februar folgenden Tagesbefehl erlassen:
Dem t. Armeekorps ist es am 13. und 14. Febr.
vergönnt gewesen, unter den Augen seines kaiserlichen
Kriegsherrn zu kämpfen und im weiteren Verlauf den
Gegner siegreich aus unserer oftpreutzischen Provinz
hinauszuwerfen. Bei seiner Anwesenheit inmitten sei¬
ner begeisterten Truppen im wiedereroberten Lyck ha¬
ben Se. Majestät die Gnade gehabt, dem durchziehen¬
den Füsilier-Regiment Nr. 83 seine Anerkennung für
die bewiesene Tapferkeit höchstselbst auSzusvrechen, mich
aber zu beauftragen, diese Anerkennung auch den
übrigen auf dem hiesigen Kriegsschauplatz kämpfenden
Truppen des 1. Armeekorps und der diesem bisher an-
gegliederten 1. Landwehrdivision bekannt zu geben. Be¬
rechtigter Stolz über diesen hohen Gnadenbeweis erfüllt
uns, verpflichtet unS aber auch, auch ferner unser, be¬
stes daran zu setzen, um dar Vertrauen Sr. Majestät
zu rechtfertigen und den Gegner so zu Boden zu schla¬
gen, daß er nickt mehr wagt, seinen Fuß in Deutsch¬
land zu fetzen. Darum: Vorwärts und drauf? Dieser
Befckhl ist allen Truppen unverzüglich bekannt zu ge»
ben.
Der kommandierende General: gez. Kosch.
Deutsches Reich.
X Laudurgsabgeordneter Dompropst Dittrich f.
Der Landtagsabgeordnete für den Wahlkreit
Königsberg 5, Dompropst Dr. Ditttich in Frauen--
bürg, ist am Sonntag gestorben. Er war seit
1893 Mitglied des Abgeordnetenhauses und gehörte
der Zenttumsfraknon an. Er hat ein Alter von
76 Jahren erreicht.
Ru§ Rirche und Schule.
* Zum Weihbischof von Posen hat wie die,Schltz
fische Volksztg.' erfährt, der Papst den Seminar»
regeus, Domherrn und Prälaten Dr. Jedzink-
Postn ernannt. Kurz vorher war Dr. Jedzrnt
durch Allerhöchste Entscheidung zum Dompropst von
Post« ernannt worden. *
Qott dem Herrn bat es in seinem unerforsch liehen Ratschlüsse ge^llet^
meinen lieben, gmen, unvergesslichen Gatten, meiner Kinder lieber, herzens*
guter, treusoigen^er Vater, Spim, Bruder, Schwager, Onkei und Ntüe> den
in treuer PflfchterHlllung fflr König und Vaterland den Heldentod auf Frahk*
reiebs blutgetränktem Schlachtfelde für Deutschlands Ehre und Freiheit steibeh
zu lassen, ,,,
Um ein andächtiges Gebet für den Heben Verstorbenen bitten
Fulda, den ST Februar 1915
In tiefer Trauet:
Susanns Kandier, geh. Stillgebaur
(verw. Traut!.
E’se Kandier.
Oskar Traut.
Karl Traut.
Johanna Traut.
Frcherrlich Wesel'jW Revier iifenbadt.
Brennholz-BerfteLgermrg.
Donnerstag, den LS. Februar 1913 Distrikte: Hallerschlag,
Pfingstweide» Krömmelbeinschlag, Schullhetßenfetf.
Buche: 388 rm Schert und Rollen, 196 rm Prügel, 406 rm
Rei? prügel, 269 rm Reis
Erle: 2,5 rm Rollen
Fichte: 3.5 rm Prügel.
Die Verstergerung wird in der Gastwirtschaft von Haber-
mehl in Rixfeld abgedalien und beginnt vm 10 vormittag--
Wegen vorheriger Besichtigung des Holzes wolle man sich cm
Forstwart Jäger m Erfenbach wenden.
Erfenbach, den 12. Februar 1915.
376 RotcmMssler.
0
Zahle Geld zurück.
Bekanntmachung.
Mittwoch de« 24 Fedraar,
vonmtlags 10 Uhr
sollen im Berstetgerung-loßol
Kanalstraße 56»
1 Waschkommode»
1 Spiegel und 1 Tisch
öffentlich meistbietend geg°n Bar¬
zahlung zwaug-wkist v«kaui
werden. -bl
Fulda, den 32. F»bL
Salzwedel, Gerichtroollztetzn
D. R. 3433 u. 326 t.
sofort gefacht. Zv «frag« ff
der Exped. S ZG ?8
auch Dame») für einen leicht ver»
käustcch-» bv P tg-A t ttkel uberaL
lacht. Der Lltckel »ud in i*D*m
au(5 getauft und bat aar den Krieg
Bezug. E« stt mit wenig Geld »i«
Geld zu aerdreoe». Gest. Olsen>
cmter « 301 an die GeschckstSst. d.Zlg,
me«, Httz's ckraSedir-tzttkacker Hüh.
neraugen und Hornhaut in kurzer
Zeit mcht radikal defettigt. LUecn
echt m der 1SSS
Drogerie zum Krokodil
(Inh. G. St, Steyer
Sdtpton 124 . Fulda . «arlstr. 3,«
Süchtig-
MMllIRM
werd« fyfotl eingestellt., M