bezwecke, als zu verhindern, daß daß das alle
schlimme Gift des Bürgerkrieges die italienische
Seele vergifte. (Widerspruch aus der äußersten Lin¬
ken, lebhafter Beifall auf den anderen Bänken.) Sa-
landra fügte hinzu: Wenn man die unlauteren
Q welle» gewisser Bewegungen in Betracht zieht.,
so wird die Kammer zu der lleberzeugung kommen,
daß die Regierungsmaßregel dahin abzieft, __ das
Land vor jedem ungesunden fremden Ein¬
st u ß z u b e w a h r e n. Ich weiß nicht, ob es der
Nation bestimmt sein wird, zu marschiere» oder
nicht; aber an dem Tage, da sie gerufen wird, wird
die Nation einmütig, den Befeblen des V'tterland-s
und des .Königs folgend, marschieren. (Lebh. Bei¬
fall.) — Im Namen der unifizierten Sozialisten
verlangte Turati, daß auf die Tagesordnung von
Dienstag anstatt des Poftbudtzets das Budget des
Ministeriums des Innern gesetzt werde, damit das
Bersamnilungsverbot besprochen werden könne. Mi¬
nisterpräsident Salandra widersprach, indem er
die Vertrauensfrage stellte. Der Vorschlag
Turati wurde in namentlicher Abstimmung mir
314 gegen 44 Stimmen ab gelehnt. Gegen die
Regierung stimmten nur die Sozialisten und die
Republikaner.
Keine Versetzung des holländischen Gebiets durch
' deutsche Flieger.
ntb Amsterdam, 27. Febr. 1915. Die Blätter
melden aus dem Haag: Auf Ersuchen der nieder¬
ländischen Regierung an die deutsche Regierung, eine
Untersuchung anzustellen wegen angeblichen N e b e r-
flieaens niederländischen Gebietes
durch deutsche Luftfahrzeuge in ter Nacht vom 19. zum
20. Januar, hat die niederländische Regierung die
schon früher mündlich und jetzt mich schriftlich erteilte
Mtteiluna empfangen, daß nach angestellter Unter¬
suchung tue Richtigveil obiger Annahme g a n z a u s-
ge s ch l o s s e n sei.
Nach bekanntem verleumderische«! Mnfter.
Der Pariser Berichterstatter des Amsterdamer
„Telegraaft meldet laut einer vom General Josfte
angestellten Untersuchung, ob der am 11. Februar
auf V l i ss i n g e n gefallene Sprengkörper von
einem französischen Flugzeug herrührrr,
daß dies nicht der Fall gewesen sein könnte,
weil sich an diesem Tage kein französischer Flieger
in Nordflandern befunden habe. In Paris sei man
der Meinung, daß es sich um eine ränkesüchtige Be¬
hauptung von deutfcher Seite handle. Wahrschein¬
lich habe ein deutscher Flieger eins der erbeu¬
teten französischen Flugzeuge benutzt, um
in den Niederlanden den Verdacht zu erwecken, daß
die Neutralität durch französische Flieger verletzt
werde.
Wag lag für die Franzosen naher als diese Art,
auf einen Borwurf mft einer unverschämten
Verleumdung des Gegners zu antworten. Wir
sind das aber jetzt so reichlich gewöhnt, daß es uns
nicht mehr rührt. ' -
Die chinesisch-japanischen Verhandlungen.
rrtl,. London, 28. Febr. Die „Times" meldet aus
P e k i n g vom 26. Febr.: Bei der heutigen chinesisch-
jaPanischenKonferenz erklärten sich die chinc fischen
Delegierten bereit, einige später zu bestimmende
nnchtige Orte in Schantung als Beriragshäfen
zu öffnen. Die anderen" Schantuug betreffenden
Punkte wurden vertagt. Man hofft, daß Japan ein¬
seben wird, daß es wünschenswert ist, die Erörterungen
bis nach dem Kriege hiuauszuschieben. Chinas Ge¬
genvorschläge, die Japan ab lehnte, waren die
Erfüllung des angeblichen Versprechens Japans,
Tsingtau an China zurückzügeben und den
früheren Zustand in Schantung durch Zurückziehen
der Besatzungstruppen sowie der Truppen für den
Schutz der Eisenbahnen und Telegraphen wiederher¬
zustellen. Die japanischen Delegierten drängten auf
Chinas Anerkennung der besonderen Stellung Japans
in der südlichen Mandschurei und in der östlichen
und inneren Mongolei. China erklärte, Japan er¬
strebe damit die Herrschaft daselbst und hob hervor,
daß die Anerkennung den japanischen Anfprüche der
Schließung dieser Gebiete für Handel und Industrie
der anderen Vertrags machte gleichkomme.
Japan in Indien.
'»tb. Petersburg, 27. Februar 1915. „Rjetsch"
meldet aus Singapore vom 20. Februar: Japa¬
nische Soldaten besetzten die Kasernen der
aufrührerischen indischen Truppen und
verfolgten die geflüchteten indischen Soldaten.
rend de8 letzten Monats hat sich der Stand der I
Reichsbank sehr befriedigend entwickelt
ff'
Aktiv».
- Günstiger Status der Reichs^u»..
«eck Berlin, 27. Febr. 1915. In der heutigen
Sitzung des Zentralausschusst^ der Reichsbank führte
Präsident Haben st ein folgo^'S aus: Auch wäh-
■. ■
Zamiliemrilterstützimgen.
Hier tft zurSprache gebrach! worden,
datz viel'ach bei den zuständigen
Zivilbetörden Anträge — auch wieder,
holte—aui Bewilligung von Familien.
Unterstützungen in Gemäßheit des
Gesetzes vom L8. Februar 1888/
4. Aug. 1914 gestellt würden mit
der Begründung» daß nach Angabe
der mlliiärtschen Vorgesetzten, be>
denen die Ehemänner Ausiunst er¬
beten hätten, sämiliche Faminen von
Kriegstettnedmern au> Antrag linier-
Nutzung erhallen müßien, daß also
gewisfermatzen ein Rechtsanspruch
darauf bestände.
Nach dem Gesetz ist dieS nicht der
Fa!!. Gemäß § 1 a. a. O. werden
vielmehr die Unterstützungen nur tm
Falle der Bedürfligkeil gewährt, und
(itat gemäß § 6 o. a. O. durch die
in jedem Liejerungsoerband - das
tft in Preußin der Kre tz - bestehende
Kommission, deren Entscheidung end-
in'ilttg rst.
Damit nicht unnötige Hoffnungcn
erweck! werden, deren Nichiersüllung
das Gefühl ungerechler Behandlung
auslöien könnle, eriuchl das Kriegs-
nnuiftermm, bei Belehrungen von
Mannschallen daraus hrnzuweiien,
daß der Anipruch aus Famrlienunler-
stützuug nicht allgemein, sondern nur
im Falle der Bedü> sligkett gegeben ist.
(Nr. 2780/1. ln, C. I).
Berlin, am 26. Januar 1915.
Kriegsmiuisterium
I. A. v. Wrisderg.
Wird veröffentlicht.
Fulda, den 23. Februar 1915.
'Der /anbrat: I. V. Köhler.
M ml. Müller
sucht
Domäne Joäoimssiierg bsi Folge
auf 1. Avrtl 1915. 848
Die anhaltend g r o ße F l ü sfr g ke t t des deutsckstn
Geldmarktes prägt sich auch in Ziffern des Status
aus. Die Rückzahlungen der Darlchnen für die
Kriegsanleihe bei den Darlehnskassen hm sich weiter
in sehr erfreulichem Maße fortgesetzt. Die Vermeh¬
rung der gesamten Kapitalanlagen von 3777 Millio¬
nen am 23. Januar auf 4079 Millionen am 23.
Februar fällt ausschließlich auf die Ansprüche des
Reiches. Aber auch sie werden mit den Einzahlun¬
gen auf die neue Kriegsanleche bald stark zurückgehen,
da bei der großen Ansammlung verfügbarer Gelder
der das ganze Volk durchziehenden hingebenden Ent-
schlcsseicheit und der dankenswerten Mitarbeit, die
die gesamte Prcffe und ebenso unsere Banken, Spar-
kaflen und Genossenschaften in Aussicht gestellt ha¬
ben, die neue Anleihe wiederum einen star¬
ken Erfolg erhoffen läßt. Die Erwartung,
der ich in der letzten Sitzung Ausdruck gab, daß der
Goldschatz der Reichsbank sich auch weiterhin und hof¬
fentlich noch lange Zeit, durch den freien Entschluß
weiter Kreise unseres Volkes wachsen werde,
hat sich auch in den letzten Monaten in
sehr ersreulicherweife erMt. Seine Zunahme
hat sich s o g a r verstärk t. In den letzten vier
Wockenausweisen bat der Goldbestand um über 109
Millionen Mark gegen 70 Millionen in den voraufge-
qanqenen vier Docken zugenommen. Der Notenum¬
lauf ist trotz der Erhöhung der gesamten Kapital¬
anlage um über 300 Millionen nur um 152 Millio¬
nen gewachsen und ihm steht eine Zunahme des Me-
tallbestandeS von 106 Millionen gegenüber.
Untersuchung über die Behandlung der Franzosen
in Deutschland.
Wtb Lyon, 26. Febr. 1915. Der „Nouveliste"
meldet aus Paris: Das Ministerium des Aeußern
beschloß, allen Franzosen, welche aus den von dem
deutschen Heere besetzten Gebieten Frankreichs zurück¬
befördert wurden, einen Fragebogen vorzulegen,
um eine ausführliche Untersuchung über die Behand¬
lung der Franzosen in deutscher Gefangenschaft durch-
zufuhren. . „ _
Daß die Angaben, die auf diesen Fragebogen ge¬
macht wecken, zuverläffig sein oder gar authentischen
Wert haben wecken, wird niemand glauben.
Warnung vor lügenhaften Nachrichten.
wtb. Frankfurt, 28. Febr. Das Stellvertretende
Generalkommando des 18. Armeekorps teilt mit:
In letzter Zeit sind wiederholt beunruhigende Ge¬
rüchte über deutsche Niederlagen verbreitet
worden: diese Gerüchte entbehren jeglicher Be¬
gründung. Es wird dringend gebeten, die Ver¬
breiter derartiger lügenhafter Nachrichten zur An-
zeige zu bringen, damit ihre Bestrafung ver¬
anlaßt wecken kann.
Die Arbeiterbewegung in England.
Zur Beilegung erneut ausgebrochener Arbeiter-
tönflikte hat dre englische Regierung eine Jndustrie-
kommission eingesetzt. Diese Kommission hat als
Grundprinzip aufgestellt, daß die Arbeiter während
des Krieges keinen Streik unternehmen dürfen, viel¬
mehr ihre Konflikte mit den Arbeitgebern vor ein
Schicksgericht zu bringen hätten. Dre Arbeiterfnh-
rer unterstützen im allgemeinen das Bestreben, den
wirtschaftlichen Kampf während des Krieges in Ar-
beiterkveisen einzrrstellen. Auch der große Streik in
den Häfen des Clhde-Bezirks beschäftigte die Jndu-
striekommission, die im Einverständnis mit den Ar¬
beiterführern den Streikenden einen Befehl sandte,
mn Montag die Arbeit wieder auszunchmen. Ver¬
schiedene Zeitungen haben nun Erhebungen bei den
streikenden Arbeitern angestellt. Das zeigt klar, daß
bei weitem die größte Mehrheit der Streikenden nicht
geneigt ist, sich den Befchlen der Regierung zu
fügen. Der Streik am Clhde, der 10 000 Mechaniker
umfaßt, hat sich inzwischen iwch ausgedehnt. Er be¬
trifft vor allem die Maschinenfabriken und die Schiffs¬
bauwersten. Der Streik ist umso empfindlicher stir \
die Regierung, da fest Ausbruch des Krieges etwa
15000"Mechaniker sich zur Armee haben anwerben
lassen, sodaß bereits ohne den Streik eine empfind¬
liche Lücke bei den geschulten Arbeitskräften entstan¬
den ist und wichtige Kriegslieferungen verzögert
werden, (ctr. fft.)
Auch die Eisenbahner werden unruhig. Mit
dem 1. März wecken weitere Einschränkungen des
Effeubahnverkehrs eintreten. Der Generawerband
der Eisenbahner beschloß infolge der 'Ablehnung sei¬
ner Forderungen um 20 Prozent Lohnerhöhung die
Vermittlung der Regierung anzurufeu. Scheitert sie,
würde am 14. März abends in England und Schott¬
land der Generalstreik proklamiert wecken.
*
Zeichnungen aus die Kriegsanleihe. Die Spar¬
kasse der Stadt Köln hat 20 Millionen Mark auf
die neue Kriegsanleche gezeichnet. Die LandeSvek-
sicherungS - Anstalt Berlin hat beschlossen, auf die
neue Kriegsanleche 10 Millionen Mark zu zeichnen.
Aus die erste Kriegsanleihe hatte die Anstalt 5 Mil¬
lionen Mark gezeichnet. Ter Vorstand des Verban¬
des deutscher Eisenbahn-Handwerker und -Arbeiter
hat am Samstag vormittag beschlossen, aus seinem
Verbands-Vermögen die Summe von 170,000 Mark
zu der neuen Kriegsanleihe zu zeichnen. Zur ersten
Kriegsanleihe hatte der Verband bereits 30,000 Mk.
gezeichnet, sodaß die Gesamt-Summe nunmehr
200,000 Mark beträgt. Die Familie und die Firma
Krupp in Essen haben wieder 30 Millionen Kriegs¬
anleihe gezeichnet.
Deutsches Reich.
Der neue Reichsetat.
Die Reichsregierung veröffentlicht zur Vorberei¬
tung der im Marz stattfindenden Etatsverhandlun-
oen im Reichstage einen U eberblick über den
Reichsetat für das Jahr 1915. Er lehnt sich noch
mehr als der preußische Etat an seinen Vorgänger
an und enthält im allgemeinen nur die durch Zei-
ablauf bedingten Aenderungen und Ergänzungen,
die jedoch keinen großen Umfang haben.
Die Kriegs au sga ben sind natürlich in
ihm nicht enthalten, da ihre Höhe sich zur Zeit noch
gar nicht abschätzen läßt. Nur die fortdauern¬
den Ausgaben der Verwaltung des Reichs -
heer es,des Reichsmilstärgerichtes und der Ma¬
rine sind angesetzt,, aber auch vorläufig nur mst
der Hälfte des Jahresbedarfs der einzelnen Restarts.
Die fortdauernden Ausgaben wecken während des
Krieges aus den Ausgaben des außerordentlrchen
Etats bestritten. Im ganzen blecken, da dre Aus¬
gaben aus Anlaß des Krieges im außerordentlichen
Etat mit zehn Milliarden Mark ausgeführt sind,
von denen eine Milliarde dürch Sckatzanweisungen
zu decken sind, rund 9961 Millionen durch A n -
leihen aufzubringen.
Die einmaligen Ausgaben des ordentlichen
Etats beschränken sich auf die Fortführung bereits
begonnener Maßnahmen, neue sind nur ausnahms¬
weise bei dringendem Bedarf vorgesehen. Dieser ist
bei der Post in etwas größerem Umfange als bei
den übrigen Verwaltungen hervorgetreten. Ausge¬
schieden sind im ordentlichen Etat alle Ausgaben,
welche während des Krieges aus den besonders be¬
willigten Kriegskrediten bestritten werden und deren
Gestaltung nach: dem Friedensschlüsse sich vorerst
nicht übersehen läßt. Dies gilt besonders beim
Reichsheer von den Ausgaben für Waffen, Mu-
niiion, Feldgerät und Festungen, und bei der Ma¬
rine von den Ausgaben für den Bau, die Grund¬
reparatur und die Armierung von Schiffen, sowie
die Beschaffungen ans verkehrstecknischem Gebiete.
auch untre mreti vsnpfewgran!# --- WEM «messt
erhalten wocken. „
* Hamburg, 27. Febr. 1915. Gei der heutigen
Reichstagsersatzwabl im Kreise Pinneberg-
Elmshorn-Glückstadt wurde an Stelle des verstorbenen
SÄ^dneten Braband Stadtrat Carstens (Fort-
gewählt. Ein Gegenkandidat war nicht auf-
Kurland.
* Ausbau der spanischen Flotte. Vor Schluß
der Session hat die spanische Kammer den Gesetzen!
Wurf über die Erbauung von vier Kreuzern, sewtz
Torpedojägern, achtundzwanzig Unterseebooten, drei
Kanonenbooten, achtzehn Küstenpanzern und übet
den Ankauf von Unterseeminen und Material für
die Schiffsbauten auf den Wersten von Ferro! und
Karchagena angenommen.
In der Bubgetkommission des Abgeordnetenhauses
wurde am Samsrag bei Beratung des Etats des Mini¬
steriums des Innern von fortschrittlicher Seite an den
Minister des Innern die Frage gerichtet, ob seine
allgemein gehaltene Erklärung, datz künftig die innere
Politik auf wichtigen Gebieten mit den veränder¬
ten Zeitumständen tu Einklang gebracht werden soll,
sich auch auf die W a h l r e ch t S r e f o r m beziehe. Das
Gefübl, daß das Vaterland jedem zu gletcheni Recht ge¬
höre und bei der Gestaltung der Reichsgeschicke nicht
nach Klassen unterschieden werde, habe sicherlich zu der
erfreulichen und erhebenden Einigung beigetragen, die
wir brauchten. Der mit Rücksicht auf die «timmung
des Hauses seinerzeit eingebrachte Eventualantrag auf
Einführung des geheimen und direkten Wahlrechts
hätte schon früher eine Mehrheit stir sich gehabt; heute
sei die Neigung zum Entgegenkommen hoffentlich ge-
Ivachsen, und so dürfe man alsbald nach dem .Kriege
eine Wahlreform erwarten. — Der Minister erwiderte,
datz er sich bei seiner früher abgegebenen summarischen
Erklärung begnügen wolle und nicht eine einzelne Frage
herausheben möchte, die den Gegenstand von Differen¬
zen bilde. — Die Debatte beschäftigt sich auch mit der
Fürsorge für die invalid gewordenen Kriegs¬
teilnehmer. Man ist darin einig, datz die Gemein¬
den und Provinzen wegen ihrer Kenntnis der Einzel¬
verhältnisse besonders berufen sind, hier zunächst ein¬
zugreisen: sie sollen ihre Aufwendungen vom Reich er¬
stattet erbalten. Später soll diese Aufgabe ganz dem
Reiche zufallen. — In der Verhandlung vom Freitag
hatte beim Kapitel böhere Lehranstalten der Minister
dargelegt, datz der Krieg auf die b ö h c r e n Lehran¬
stalten einschneidende Wirkungen ausgeübt habe. 4099
Direktoren und Oberlehrer und 20 090 Schüler seien ins
Feld gezogen. Ta die Zahl der Oberprimaner 22 600
betrage, so seien fast alle in Betracht kommenden
Schüler in die Armee eingetreten. (Lebhaftes Bravo!)
Man könne sich denken, mit welcher Freude er (der
Minister) diesen Geist der Schüler der höheren Lehr¬
anstalten begrühi habe. 14 900 Noiprüftingen seien ab¬
gelegt worden. Der Betrieb der Anstalt sei — wenn
Aus dem Nachbargebiet.
Großenbach, 27. Febr. 1915. Die drei Sohne des
Arbeiters Kümmel dahier stehen zur Zeit im Feld.
Der älteste wurde bei Beginn des Krieges zum Unter¬
offizier befördert, der zweit« steht als Gefreiter in
einer Minenwerfer-Ableilung. Der dritte wurdt
für bewiesene Tapferkeit jetzt ebenfalls zum Unter¬
offizier beföcksrt. .
<p Wenigentaft, 28. Febr. 1915. Die im gegenwat»
iigen Kriege oftgenannte Hauptstadt der Bukowina
Czernowitz hat im Jahre 1895 eine elektrische
Zentrale erhalten, deren umfangreiche Dampfkessel'
anlagen ein hiesiger Handwerksmeister ausführte.
*» Wenigentast, den 28. Febr. 1915. Den Helden»
tod fürs Vaterland starb der Landwehrmann Emil
Mahr. Der Gefreite Albert Grosch beim Feld«
Artill. Rgt. 47 erhielt das Eiserne Kreuz.
£t Schwarzbach, 29. Febr. 1915. Dem Gefreiten
Friedrich Fischer von Nüsterrasen wurde am 10.Ja¬
nuar für hervorragende Tapferkeit vor dem Feinde
das Eiserne Kreuz verliehen. Am 19. Januar wurde
er zum Unteroffizier befördert.
Lokaler. %
Fulda, 1. Mätz 191».
: (Fortsetzung der Lokal-Nachrichten au§ dem
Zweiten Blatt.)
(*) Der Höchstpreis für 2 Kilogramm Roggen¬
brot ist im Kreis Fulda mit Ausschluß der Stadl
Fulda auf 68 Pfennig festgesetzt worden.
2 Unter Blitz und Donner, begleitet von einem
orkanartigen Schneefturm, hat sich gestern mittag
gegen ein Uhr der Februar verabschiedet und dem
März die Herrschaft abgetreten. Zeitweise herrschte
große Finsternis, dann wechselte munterer Flocken¬
ranz ab mit heiterem Sonnenschein. Heute setzte sich
das Schneetreiben fort.
Den Getreide - Auskäuseru vost „Hessenland"
tritt vielfach im Kreise die Ansicht entgegen, daß das
Getreide von den Darlehns - Kaffen, nicht aber von
„Hessenland" ausgekauft wecke. Diese Ansicht ist
nach amtlicher Mitteilung irrig. Bis aus wei-,
teres ist „Hessenland" als Kommissionär der
Kriegs - Getreide - Gesellschaft der Käufer. Die Dar--
lehnskaffen können vorläufig nur 9 kg. pro Kopf
der notleidenden Bevölkerung aufkaufen und nur das
Getreide, welches „Hesscnland" noch nicht erworben
hat. „Heffenland" ist der Ankauf seitens der Getreide¬
besitzer sticht zu versagen.
* Elektrizitätswerk Fulda A.-G. Die mit M. 0.50
Millionen Aktienkapital arbeitende Gesellschaft er¬
zielte für 1914 Mk. 190,594 Geschäftsgewinn (i. B.
M. 140,085, wozu M. 15,988 Vortrag kamen). Nach
M. 22,418 (M. 11,259) Zinsaufwendungen M. 6594
(Mk. 5164) Abschreibungen und Zuweisung von M.
16,748 (Mk. 18,122) an den Anlagetilgungs- sowie
von wieder Mark 5000 an den Erneuerungssonds
bleiben Mk. 24,366 lMk. 20,893) Reingewinn. Die
Verwendung dieses Betrages wird in der Abschluß
veröffentlichuna ebenso wie im Vorjahre nicht er¬
sichtlich gemacht (1912 40, Prozent Dividende).
(*) Der nächste Viehmarkt findet am 4. Mac¬
he stimmt statt.
-r. Wettervoraussage
für Dienstag, de» 2. März 1915.
Unbeständig, meist trübe, Niederschläge.
Temperatur. Höchste seit gestern mittag 12 Uhr
4-7,6° Celsius; niedrigste: —1,6° Celsius.
Barometerstand. Heute mittag 12 Uhr: 728 mm.
geiicrn: 735 mm.
Hypothekenbank in Hamburg.
Bilanz ultimo B>ezen«l»er 1914.
Cmmr und Guthaben bei Hanken
Kassenbestand
Giroguthaben bei der Reichsbank und
bei der Vereinsbank in Hamburg . .
Guthaben in laufender Rechnung bei der
Deutschen Bank und anderen ersten
Bankhäusern
Effekten-Conto (nom. Ji 1l,2l0,tt00.—
3 % ige Reichs- und bundesstaatliche
Anleihen, eingesetzt zum Börsen urs vom
30. Juli 1914, und M. 1,0, >0.00 .— 5 “Tuge
Kriegsanleihe) pius laufend» r Zinsen . .
davon ins Ptandbriefdeckungsregister ein •
geirigen 4,150,000.—
nar.ehen auf Hypothekeu . . . .
Hypotheken (davon ins Deckungsreg.
eingeti.igen Jl 559,663,570.76 . . .
FÄ1I. Hfputheken-Uarlehnsxioseit
(rückständig Jt 36' >,273.83)
Baukgebaude-Coicto Hamburg . .
Bankgebüude-Couto Berlin . . .
Hebitoreuln lauf eiider Rechnung
.« , &
165,936:93
566 009 2.
14,675,345192
4
15,407,312 07
9,262,106 - ö
275.000 —
575,509,023 92
«.229.532-89
iOO.üOo—
500.1 00 —
350,738 79
Mr
Aktleukapital-Couto .
Ordentiicäier Steservefouds . . .
Reserve-Conto II (erhöht sich durch
die diesjährige Zuwendung aus dem
Reingewinn auf M. 5,033,596.09) . . . .
Effekten-Abschreibungs-Reserve
Hj pothekenpfandbriete,
4 °i'o iee Pfandbriefe
31-O'cigC .
FäUige Hypothekeupi'audforieäe .
I’fandbriel -Zins, (davon M 3,268,649.—
iälHae Zinsscheine) . . .
Bividendeu-Fonto (Reslanien)
l*lnadbrief-Agi«-t'os»to $ 26 des
Reichsnypotnekenbankgeseizes) . .
Vorträge auf Provisions-Cento
Biteklage für Hjpotiiekaraaslille
(erhöht sich dm ch Zuwendung rus dem
Rein evvimi au l,6öi,C00 — i . . .
Vorträge auf Ziusca-Conto . . . .
Vortrag auf Unkosten »Conto . .
Ttt3on»teuer-Conto
Wehrstcuer Coisto ........
Bcainten-Cnterstiitzungsfomls . .
Br. Hari-Sätttunjt
Creditorcu i» lautend. Keciii-ung
l.ewinn- und Verlasi't'oiMo
422.247.f00i-
107,415,000’-
•ft !/^
36,000,000 —
15,100,000 —
4,Ö43,003;11
1,290,200-
■ 529,662,000;
5,448
7,002,774:42
6,380!—
1,539 975118
3,016,925|8«
650,000; —
5 7,9jb3
90,000:—
650,307 91
205,604-
1,276.67201
5’>,Ü00 —
479.368i4l
5,759,601:26
Debet.
Cüewiuu*
J6 «08,333,983 72 ,
uutl Yenust-Coisto ultimo Dezember 1914.
1608,333,933 72
Credit.
An Pfandbrief-Zinisen . . .
Cnkosten-Comto:
Saido des Contos
, Vortrag auf neue Rechnung
Talonsteuer-Conto
Ceberachuss
Jt.
•5)
867,57898
90.0' Oj-
I
.ft v)
20,703,825:20
957.578,98
150,000 -
5,759,601126
Per Bilanz-Couto ....
, Hypotheken-Zinsen
, Zinseu-Conto
, IProvisioiia-Conto . ,
Pfandbrief-Agio.Conto
27,571,0l5l50
Hamburg, den 31. Dezember 1914.
Hypothekenbank in Hamburg.
Die Direktion:
Dr. Gelpcke. Dr. Bendixen. Dr. Hermeberg
Der Geschäftsbericht kann kostenfrei direkt von der Bank
Ji 5.
853,671 >48
25,122,806 39
811,9(8:78
48l,169j OS
301.4L9i.39
I
27,571,015^50
Die Üebeföüuin&ihuhg wu (len Bachein der Hypothekenbank
in Hamburg bescheinigen tdr hiermit.
Hamburg, den 27. Januar 1915.
Rudolph Peltaer. GneUv Müller
oder daroh dl« Pfandbrlef7erkanf**taUen de-osev werdet.
Solide Meiler
für Fertigstellung, Verpackung:
und Verladung chemischer Dünge-
millel bei mindestens 6 Mar!
Alkordlohn, Reiseveraütung undi
Prämie von 10 Mark bei vier-
wöchenllicher und 25 Mark bei
achlwöchenilicher Arbeitsdaver
nach auswärts sofort gesucht.
Kost und Wohnung 2 Mk. (861 ■
Chbr. Dietrich, Fritzlar,
Ein Heizer
sofort gesucht. S5ü
2WvsM!ÄlMlt Mh. KichM
Mmiri>k!thr!inz
gesucht. 927
ZI. Leibold, Schmiedemeistee
_Adalderistraße &.
Amtliche Anzeige».
Awkda Der auf vanxkltck-, du«
4. fllfit) d. I». in httstger Httrdi
angejetzie Viehmarkt wird unter den
seither brlannkgeaebenen Bestimmun¬
gen adgehatten. MitdemAuslriebdars
um VU Uhr morgen» begonnen werpen
Nach 8 > der Polizeiverordn an g stoni
5. «pril 1914 N-ntsdlaN Sette 182)
ist der gewerbsmäßig« Handel mit
Klaaenvteh im Stadtbezirk« außer¬
halb de» Marktplatzes verböte». Aus
Grund des $ 47 der Viehseuchen«
polizeilichen Anordnung vom 1. Mai
1812 wird bestimmt, daß nach 9'/« Uhr
vormulag» Tiere nicht mehr zuuL'
Ma«U gebracht werden Vürjen. Be¬
sonders macht der Landrar darauf cvuy
«erttam, daß durch den 2. Zug««"
jvoa der Lindenstratze) zu« Bretzuutrh
vlatzr nur »oruntersuchr«S,A4ch i
i g.'N irden werden fcswt