Das Wrack des Kreuzers „Medschidjeh".
Stockholm, 13. April 1915. An „Dagens Nvheter"
aus Petersburg telegraphiert: Tie Russen
beabsichtigen, bie Kanonen und Munition des
im Schwarzen Meere gesunkenen türkischen Kreu¬
zers „Medschidjeh" h e r a u s z u h o l e n. Es sei
sestgestellt worden, daß der gesunkene Kreuzer keinen
größeren Schaden davongetragen hat, sodaß eS mög¬
lich erscheint, den ganzen Kreuzer zu bergen, ic. bin.)
Ille anderen Möchte.
Ministerrat in Italien.
Aus Mailand wird der „Voss. Zig-" gemeldet:
Gestern ist der Minister rat zusammengetiet n.
Ueber seine Beratungen weiß man nur. daß sie
militärische Maßnahmen betrasen. Es standen etwa
zwanzig militärische Fragen aus der
Tagesordnung. Die Beratungen werden im Mili¬
täramtsblatt veröffentlicht werden- Nach der Mi¬
nisterratssitzung hatten der Ministerpräsident Sa-
landra und Kricgsminister Zupelli eine lange
Unterredung.
In der „Stampa" sagt der Abgeordnete Cimoni.
es sei nicht anzunehmen, daß Sonnino im Minister-
rat über die internationale Lage gesprochen habe.
Das sei nicht üblich, weil der gesamte Ministerrat
zu viele Persönlichkeiten umfasse, als daß das Ge¬
heimnis seiner Beratungen strikt gewahrt werden
könnte- Sonnino besprach die Lage mit dem König
und Salandra. Erst wenn die schwebenden Ver¬
handlungen wirklich zum Abschluß gekommen sein
würden, werde das Gesamtministerium die Entschei¬
dung zu fällen haben, (ctr. bln.)
Italien und Lesterreich.
Die Turiner „Stampa" meldet dem D. K. zu¬
folge: Die italienischen Ausgleichs-Vcrhandlungen
mit Oesterreich-Ungarn stehen vor ihrem Abschluß,
(ctt. bln.)
Streiks in Italien.
Turin, 13. April 1915. Bei den M mlände r
Straßentumullen ist einer der Verletzten insolge der
Schläge, die er mit einem Polizeiknüppei erhalten
hatte, gestorben. Zum Zeichen des Proteges haben
nun sämtliche Arbeiter Mailands, auch die Straßen¬
bahner für morgen einen 24stündigen General¬
streik proklamiert.
Mailand, 14. April 1915. Der Generalstreik in
Mailand ist vollkommen. Die Fabriken und die La¬
dengeschäfte sind geschlossen. Der Srro ßen bah,ver¬
kehr ruht. Heute findet das Begräbnis des getöteten
Arbeiters statt. Um Zwischenfälle zu vermeiden,
wird der Sicherheitsdienst während des Leichen-
zuaes nicht von der staatlichen Polizei, sondern v>n
städtischen Wachtleuten ausgeübt, was der Stadtrat
öffentlich bekannt macht. — In Genua streiken
die Hafenarbeiter, weil trotz der Sperre üb r
die subventionssreien Reeder eines ihrer Schisse aus¬
geladen wurde. — Heute versammelt sich in Spe¬
zia der Ausschuß der Gewerkschaften der Hasenar-
beiter, um zu beraten, ob der Streik auf alle italie¬
nischen Häsen auszudehnen sei. — Bei der Vertei¬
lung von Getreide in P i n z a n o (Benetient wurde
das städtische Lagerhaus von Frauen geplün¬
dert. Soldaten mußten von auswärts hrbeige-
rufen werden, um die Ruhe wiederherzustellcn.
- (ctr. bln-)
Englische Unzufriedenheit mit dem Papst.
wtb. Rotterdam» 14. April 1915. Ter Rotier-
damsche Courant meldet aus London: „Pall Mall
Gazette" schreibt über die Botschaft des Papstes an
das amerikanische Volk, sie werde durch die Deut¬
schen in Amerika als eine Mahnung ausgelegt
werden, die Ausfuhr von Kriegsmaterial
einzustelken. In den Leitartikeln des „Daily Tele--
araph" und der „Times" macht sich eine Unver¬
kennbare Unzufriedenheit über die Worte des
Papstes bemerlb rr. „Daily Telegraph" wendet sich
gegen die Auslegung des Interviews, daß der
Augenblick für eine Vermittlung Amerikas gekom¬
men sei.
Wie die Dänen gegen Deutschland verhetzt
werden sollen.
Aus Kopenhagen wird dem „Tag" gemeldet: Vor
Niger Zeit fanden sich in einem Teil der dänischen
rovrnzzeitungen Mitteilungen darüber, daß ein
ealschüler, der Sohn eines- in der Nähe Kopen-
igens wohnenden Rutschen Untertanen, in einer
erliner Kaserne erschossen worden sei, weil er
ch geweigert hätte, die Uniform onju»
iehen. Der Vater, der mit chm gereist sei, habe
men Sohn tot im Käsen,enhof unter einem ganzen
lausen Leichen anderer junger Leute gefunden, die
is gleiche Schicksal erlitten hatten. Unter anderem
and diese Mitteilung in einer Nummer des „Odense
dis", die der deutschen Gesandtschaft anonym zuge-
,ndt wurde. Ter.Gesandte Graf Brockdorff-Rantzau
Züchte sofort den deutschen Konsul Harry Dessau in
)dense, von dem „Odense Avis" eine Erklärung
arüber zu verlangen, woher die betreffende Ge-
hichte, an der nicht eine Spur wahr sei, stamme,
nd auf welche Tatsachen man sich stütze. Tie Re¬
aktion de? „Odense Avis" gab als Quelle das Ko-
enhagener „Vreffens Bureau" an. Aus Benmkas-
rng dieses Bureaus sind dann vom Konsul Dessau
t Odense mit de, deutschen Gesandtschaft Berhand-
rngen gepflogen worden, um die Angelegenheit zu
rdnen.' Das Bureau erklärte, daß es, als es die
Mitteilung verbreitete Grund zu haben glaubte, daß
ic Nachricht Mer lässig sei. nun sehe es aber
in, daß c £ getäuscht worden 1 et, weil die
Zeschichte nach 'allem vorliegenden Material sich als
ollkommen unwahr darstelle. Das Bureau drucke
ifolaedesien sein aufrichtiges Bedauern
arüber ans daß es die Mitteilung verbreitet habe.
>i - deutsche Gesandte gab hierauf seine Zustimmung
azü. daß von weiteren Schritten Abstand genommen
ierde. (ctr. bln.)
Neutraler Protest gegen Amerika.
Zürich, 14. April 1915. Der „Berner Bund"
chreibi in einen, Leitartikel über d,e amerikanische
kusfuhr von Kriegsmaterial: ««..soll mch der-
chwiegen werden, daß die amerikanische Waffen-
ind Munitionszusuhr auch y, neutral-n
ländern viel besprochen worden ist. Man last mü
liecht, d-r Krieg werde eber »« Ende kommen, wenn
lese Lieferungen nicht eintröfen. Auch aus schwei-
erischen Kreisen sind uns Proteste zugeaanqen, in
>mc« «. a. verlangt wird, die Schweiz falle an d,e
kpitze einer großen Protestbewegung der
'leutralen treten, (ctr. bln>) _
Malkenveroiftunaen von Brunnen und Quellen
durch Leichen im französ. Operationsgebiet.
«ib Berlin, 14. April 1915. Das ..Taaeblan'
i«ld«t aus ltzenf: Nachdem die Gesundheitskomm,s-
ion des f r a n z ö s i s ch e n Heeres sestgestellt hat,
,aß bei der Bearabung Gefallener und der Berscmir-
mng von Tierleichen die notwendigen hvglenlschen
Forschriften nicht genügend beobachtet worden und,
sodaß Massrnvergiftungen von Brunnen
und Quellen zu befürchten stehen, soll jetzt in der
Armeezone unter Leitung de» Sanitätsaulsschusses
die Ausgrabung der Leichen vorgenommen
werden.
Die trostlose Lage der Kranken in Serbien.
wb Zürich, 14. April 1915. Der „Neuen Züricher-
Zeitung" wird von geschätzter S:ite geschrieben: Nur
langsam sickern die Berichte von den trostlosen Zu¬
ständen hinsichtlich der Unterkunft der Kranken in
Serbien durch und es wäre ein Unrecht, diese Be¬
richte zu verschweigen. Nach Angaben von Aerztcn
lagen z. B. in einem für 16 Mann eingerichteten
Raume 68 Kranke zusammengepfercht. Zwei oder
mehr lagen in einem Bett. Tie meisten waren auf
Stroh gebettet ,>nd größtenteils ohne Wäiche und
Betten. Sogar unter den Betten lagen sterbende
Menschen, welche tagelang unbeachtet blieben. Das
Blatt fährt fort: Solche Zuständ: beweisen leider
nicht, daß die serbische Rcaierung ihr Möglichstes ge¬
tan hat, um das Los der Kranken zu lindern und die
Krankheiten so energisch wie möglich zu bekämpfen.
Tie Pflicht einer fürsorglichen Regierung wäre es,
unverzüglich für zweckentsprechende Unterkunft ^zrv
sorgen. Daß dies möglich sei, beweisen die Verhält¬
nisse in anderen Staaten. Es ist klar, daß, wo solche
Zustände vorgefunden werden, es der größten Ueber-
windung der Aerzte für ein Auvharren bedarf. Wir
verstehen jene holländische Abordnung von Aerztcn
sehr gut, die wieder umkehrte, und wir sind übw-
zeugt, daß ein Arzt nichts ausrichtet, wo d,e einfach¬
sten Grundlagen für die Krankenpflege fehlen. Wir
erachten es für unsere Pflicht, aus diese Zustände auf-
merksanl zu machen, und werden bei Erhalt weiterer
Berichte mehr bekanntg:ben, damit nicht Aerzte. von
Bcrufseifer getrieben, ihr Leben unnütz zum Opfer
bringen.
Neutrale Kriegsstrategie.
Kopenhagen, 14. April 1915. „Politiken" schreibt,
der „Rat-Ztg." zufolge: Die Verbündeten könnten
mit Rücksicht ans Rußland die Offensive erst spät im
Mai anfnehmen, Rußland muß erst das Früh-
jahrtztauwetter abwarten und neue Munitionsvor¬
räte schiffen. Hierdurch entsteht für Deutsch¬
land ei» großer Vorteil, wohl der größte
seit Kriegsausbruch. Das Frühjahrslaiuoetter g.'b
Deutschland im Osten seit einem Monat Ruhe, und
es konnte sich auf die Defensive beschränken und be¬
deutende Truppenabteilungen nach dem Westen ent¬
senden. Auch die im Laufe des Winters ausgcbil-
beten neuen Heere konnte es dorthin leiten und ver¬
mag nun im Frühjahr seine ganzen Kräfte aus die
Operationen im Westen zu legen, um die sranzösisch-
englijcke Front zu durchbrechen und sich dann gegen
Osten zu wenden. Im n ä ch st e n Monat stehen
wahrscheinlich große Ereignisse in Frank¬
reich bevor. Wenn es den Deutschen letzt nicht
gelingt, zu siegen, werden sie im Frühsommer ge¬
zwungen -jeht, gegen beide Fronten zu kämpfen. Die
Möglichkeit eines deutschen Sieges wäre dann ge¬
schwunden. Eine andere Frage ist es, ob die Ver¬
bündeten dann stark genug sind, die deutsche Macht
zu brechen. Es wird nicht leicht sein, den Krieg
noch Deutschland hineinzutragen, Unzweiselh >ft be¬
enden wir uns vor dem interessantesten Kriegs¬
monat seit den ersten Kriegsereignissen des vorigen
Jahres, (ctr. bln.)
* Keine Erweiterung der Landsturmpflicht. Wie
von maßgebender Stelle mitgeteilt wird, sind die
vielfach umlaufenden Gerüchte über eine Erweiterung
der Landsturmpflicht über das 45. Lebensjahr hinaus
falsch. Irgendeine anderweite gesetzliche Regelung
der Landllnrmpflicht ist nicht beabsichtigt.
Die deutschen katholischen Studenten im Felde.
Das eben erschienene Heft der „Akademia" we st
aus dem Verlmnd der farbentragenden katholischen
deutschen Student en Verbindungen Deutsch¬
lands und Oesterreichs 5180 Mitglieder, die im
Felde stehen, auf. Von diesen sind bisher 228 ge¬
fallen, 596 verwundet, mit dem Eisernen Kreuz,
den österreichischen Tapferkeitsmcdaillen usw. g>
schmückt 864. Der Verband der katholischen deut¬
schen (nicht farbentragenden) S t u d e n te n ve r -
eine, der sich bekanntlich nicht auf die österrei¬
chische Hochschule erstreckt, zählt bisher 3166 Kriegs¬
teilnehmer, davon sind 157 gefallen und 533 mit
dem Eisernen Kreuz »nd anderen Kriegsauszeich¬
nungen geschmückt.
gus dem Nachdargebiet.
X. Böckels, 15. April 1915. Unser Darlehns-
kassen-Verein hält am Sonntag den 18. April,
nachmittags 3 Uhr, in der Hau'schen Wirtschaft
seine diesjährige Frühjahrs-General-Versammlung
ab. Auch Herr Unterverbands-Direktor Rechnungs¬
rat Drinnen berg-Fulda hat sein Erscheinen zuge¬
sagt und wird einen Vortrag halten über „Die Tar-
lehnskassen in Kriegs- und Friedenszeiten". Herr
Landwirtschafts-Lehrer A m l i n g - Fulda gibt Winke
zur Frühjahrs-Bestellung.
---Hanau, 14. April 1915. In der Dunlopfabrik
wurde dem 15jährigen Arbeiter Hamburger von
einem Walzwerk die linke Hand völlig abgequetscht.
EHanau, 14. April 1915. Das Schwu rgericht
verhandelte heute unter Ausschluß der Oeffentlichkeit
gegen den wegen Meineids augeklagten 19 Jahre
alten Fabrikarbeiter Blasius Dill aus Gelnbausen,
und gegen die 34 Jahre alte Ehefrau Elisabeth
Kaspar aus Gelnhausen wegen Verleitung zum
Meineid. Die wegen schwerer Kuppelei von der
hiesigen Strafkammer zu 2 Jahren Gefängnis ver¬
urteilte Ehesrau Kaspar hatte auf den Dill derart
eingewirtt, daß er als Zeuge in dieser Verhandlung
unter seinem' Eide die Unwahrheit ausgesagt hatte.
Auch eine andere Zeugin war von der Ehefrau
Kaspar veranlaßt worden, die Unwahrheit zu sagen,
doch war in diesem Falle das Bemühen ohne Erfolg
geblieben. Die Verhandlung wurde abends abge¬
brochen und auf Samstag vertagt.
* Aus dem Werratale, 14. April 1915. Wegen
des Mangels an Petroleum hat jetzt die Eisenbahn¬
verwaltung auch die kleinen Stationen der Werra¬
bahn mit elektrischer Beleuchtung versehen
lassen. Die Stationen sind an die großen Ueber-
landszentalen angeschlossen.
vermischter.
* Die Explosion in Lerwick. Das Reutersche
Bureau erfährt, daß die gestern gemeldete Explosion
in Lerwick die Folge eines Brandes in einem Magazin
war. Während das Feuer gelöscht wurde, entzündeten
sich ^rplosivstoffe, wodurch einige benachbarte Ab¬
teilungen zerstört wurden. Fünf Personen wurden
gelötet,- mehrere verletzt.
Lokales.
-Fulda, 15. April 1915.
±4 Verliehen wurde dem Lehrer Kronen berger
in Großauheim der Adler der Inhaber des Haus¬
ordens von Hohenzollern.
!!! Dem Verwaltungsbcricht der Richard Müller-
Stiftung für kränkliche Kinder, Oktober 1913 bis
Oktober 1914, entnehmen wir, daß in diesem Jahre
nur eine Aufnahme von Kindern stattfand und
zwar im Mai. Bei Ausbruch des Krieges wurde die
Kindcrheilanstalt zu einem Militärlazarett verwendet.
Infolgedessen mußte die bereits vorbereitete zweite
Aufnahme unterbleib«,. Von den aufgenommenen
61 Kindern waren 30 Knaben und 31 Mädchen;
57 gehörten der katholischen und 4 der protestantischen
Religion an; 21 waren aus der Stadt Fulda und
40 aus dem Kreise Fulda; 39 waren zum ersten¬
mal, 17 znm zweitenmal, 2 zum drittenmal, 2 zum
viertem» l und 1 zum sünftenmal in der Anstalt.
Der Aufln halt in der Anstalt betrug für 37 Kinder
4 Wochen, für 24 Kinder 6 Wochen. Ein Kind hat
die Anstalt vor Beendigung der Kur verlassen. Den
Kindern wurden insgesamt 858 Solbäder und 48
Inhalationen verabreicht. Ein Kind erhielt durch-
chniitlich 14 Bäder. Tie Gewichtszunahme der Kinder
während des Aufenthaltes in der Anstalt bewegte
sich zwischen 1—10 Pfund. Bei 2 Kindern wurde
keine Gewichtszunahme sestgestellt. Da8 Urteil des
Anstaltsarztes lautet für 2 Kinder auf geheilt, für
40 Kinder auf wesentlich gebessert, für 18 Kinder
auf gcbesiert. Tie Zahl der Verpflegungstage beträgt
für sämtliche Kinder 2022 und der Aufwand h.erfur
2931,90 Mark. In diesem Jahre wurde auch der
Zahnbehandlung der Kinder besondere Aufmerksam¬
keit gewidmet; und hierfür sind 28,50 Mark aufge¬
wendet worden. Demnächst sollen laut Bekanntmachung
im Anzeigenteil wieder Kinder in die Heilanstalt
aufaenommen werden.
(*) Vom neuen Fahrplan. Ein Zug von F r ank-
surt a. M. ohne Aufenthalt bis Eisenach wird
mm erstenmal am 1. Mai mit brr Einführung des
Sonrmersahrplancs verkehren. Es wird dies der D-
Zug sein, der Frankfurt 12.59 Uhr nachmittags ver¬
läßt und in Eisenach 4.12 Uhr eintnfst. Er halt
dann nur noch in Gotha 4.43 Uhr, Erfurt 5.03 Uhr,
Weimar 5.33 Uhr, Halle 6.47, um in 39 e r 11 n 9.05
Uhr nachmittags einzutreffen. Tie Durchführung des
Zuges von Frankfurt bis Eisenach wird dadurch mög¬
lich', daß die Nmgehungsbahn bei Bebra fertiggestellr
ist und. wie bekannt, am 1. Mai in Benutzung ge¬
nommen werden kann. Di: Züge brauchen mcht
mehr nach Kopfstation Bebra zu fahren, um dort zu
wenden. Es werden dadurch fast 4 Kilometer Fahrt
und etwa 10 Minuten Zeit gewonnen. Auch andere
Schnellzüge werden sich diese Verbesserung nutzbar
machen, so der Zug, der Frankfurt 11.25 Uhr nachts
nach Berlin und Leipzig verläßt, dessen Gegenzug ad
Berlin 9.53 Uhr nachmittags nach Frankfurt und end¬
lich der Zug, der 7.39 Uhr früh mit der Bestimmung
nach Frankfurt Berlin verläßt. Diese Züge halten
aber sonst zwischen Eisenach und Frankfurt. Die
Durchführung von Zügen ohne Aufenthalt von
Franksurr a. M. bis Thüringen hat zur Voraussetz¬
ung auch die unmittelbare Verbindung zwischen
Flieden und Schlüch tent, die im vorigen
Jahre in Benutzung genommen worden ist. Dadurch
wurde es möglich, die andere Kopfftation zwischen
Frankfurt und Bebra, Elm, zu umgehen. Infolge
der beiden Verbesserungen können jetzt die Zuge von
Frankfurt bis Berlin ohne Wechsel der Richtung
durchaeführt werden, während sie früher einmal in
Elm und das zweite Mal in Bebra die Richtung
wechseln mußten.
* Eröffnung der Jagd aus Rehbocke. Aus Grund
der Jagdordnung vom 15. Juli 1907 wird vom
Bezirksausschuß für den Umfang des Regierungs¬
bezirks Kassel die Eröffnung der Jagd auf Reh-
böcke auf Samstag den 8. M a i festgesetzt.
y. Unfall. Gestern nachmittag kanr die in den
mittleren Jahren stehende Frau Stern, gebürtig aus
Schlüchtern, bei der israelitischen Volksschule durch
eigene Unaufmerksamkeit so unglücklich zu Fall, daß
sie ein Bein brach. Die Verletzte wurde dem hie¬
sigen Landkrankenhause zugeführt.
Verlustliste Nr. 188.
Ans dem Berbreitungsnebiet unserer Zeitung enthält
die Liste folgende Namen:
Wehrm. Heinr Bülow, Marburg, gest. Gefr.
Wilh. Link, Dipperz, Um.'. Wehrm. Peter Günther.
Enkheim, lvw. Ers Res. Ant. Schreiber, Burgjoß,
vm Ers. Res Wilh. Kaiser, Uischofsheim, trat. Ers.
d>0.- «nfhpim. bin. Wehrm. Ga. Lauk-
Mittelbuche«. lvw. Gefr. Karl Laibold, Hofbieber, lv.
Ers. Res. Romanus Preis, Herolz, lverw. Ers. Res.
Heinr. Schubert, Hanau, schvw. Res. Ruch. F a u t st i cb,
Hilders, lw. Wehrm. Ad. Hölzer, Mottgers, vm. Rcs.
Karl Bai, Rupsroth, lv. Ers. Res. Karl Köhl, Salz¬
schlirf. lv. Ers. Res. Joseph Schi ebener, Rommeez.
vermißt. Ltn. Arno Hildebrand, Zella, r. Gefgsch.
Krgfrw. Beruh. Wehner. Bernbach. b. verm , verw.
Wehrm. Joseph Wehner, Giesel, gef. Musk. Adam
Hoffman», ManSbach. vm. Utffz Leo Sack. Mom¬
berg. i. Gisch. Füs. Hcrm. Schaaper. Rotenburg. ,.
Gefgsch.- Utffz. Aug. Ebel, Anzefahr, schwvtv. Musk.
Wilh. Alt. Fechenheim, vermißt. Ltn. Karl Cleve.
Kassel, gef. Ltn. Herm. Rohde. Kassel, gef. Mtr. R.
Eberhardt, Kassel, vm. Aff. Arzt d. R. Dr. Hagen,
Rotenburg, verm. M St. Arzt Dr. Franz Schaaf¬
hausen. Kaffel, verm.
Letzte Nachrichten.
Md Berlin, 15. April 1915. Zur Kundge¬
bung des Papstes schreibt Julius Bachem
im „Tag". Jetzt hat das Volk von Amerika, an wel¬
ches der Papst sich wendet, und insbesondere der
Präsident der Vereinigten Staaten das Wort. Er
wird den Satz nicht ignorieren können, der trotz seiner
hypothetischen Form eine schwere Anklage enchält:
Wenn euer Land alles vermeidet, was den Krieg ver¬
längern kann. ... ~ ^,
wtb Berlin, 15. April 1915. (Tel.) J°n Berlin
wird laut „Berl. Lokalanz." anläßlich des jüngste«
Besuches des Präsidenten Poincare beim belgischen
Königspaar erzählt, daß KöniaAlbert die An¬
sicht ausgesprochen habe, für sich und die Kdmgrn
eine Audienz beim Papste zu erbitten.
w\b Berlin. 15. April 1915. (Tel.) Au« Buda¬
pest wird der „Deutschen Tageszeitung" über eme
Umgruppierung der Ruffen in den Karpathen
i gemeldet. Im Zentrum haben die Kämpfe ganz
1 nachgelassen. Auch in westlicher Richtung herrscht
völlige Ruhe. Dies lasse darauf schließen, daß die
^ Ruffen nach ihren Verlusten ihre Kräfte um-
! gruppieren. In den Verlust des Schutzwertes
von Tucholk affigen sich die Russen nur schwer,
s weil der Erfolg hier die ganze Front beeutflußt-
wtb Hamburg, 14. April 1915. In der Günther-
- straße gruben drei Kinder beim Bau eine« Schüben-
: grabens ein vier Meter tiefes Loch, das zusam-
l menfiel und die Kinder verschüttete. Die
> Fctterwehr holte die Kinder heraus. Ern 14,ahr
! Knabe war bereits tot, ein lOjähriger Knabe und
ein 12jähr. Mädchen kamen mit dem Leben davon,
i wtb Poris. 14. April 1918. (Tel.) Der amtliche
I französische Bericht vom Mittwoch nachmittag
lautet: Seit dem gestrigen Abendbericht ist nichts zu
! melden. Ein deutsches Luftschiff warf Bomben auf den
! Fluaplatz Bailleul ab, ohne militärisches Ergebnis,
j tötete aber 3 Zivilisten. Zwei deutsche Flugzeuge
wurden gezwungen, in unserer Linie zu landen, eines
bei Braine, das andere bei Lüneville. Die Fneger
wurden gefangen. Ein drittes Flugzeug ging, vom
Feuer unserer Vorposten verfolgt, rn der Nahe von
£nte (nördlich von Verdun) 690 Meter.vor unsren Lt-
men nieder. Der Flieger wurde verwundet.
wib London, 14. April 1915. (Tel.) Die.Ttme^
bringen ein Telegramm aus Nordamerika, wonach
Erzbischof Möller von Cincinati gesagt habe,
der erste Schritt zum Frieden müsse ein Ausfuhr-
Verbot für Kriegsmaterial sein.
Märkte.
§ Fulda, 15. April 1915. Auf dem heutige«
Vieh mar kt waren aufgetrieben: 1 Bulle, 100'
Ochsen, 250 Kühe, 140 Rinder, 54 Stiere und 33
Kälber. Insgesamt waren 578 Stück Vieh aufge-
fahren gegen 1071 im April v. I. Es wurden be¬
zahlt für Ochsen 1400—1800 Mark pro Paar, für
Kühe 350—400 Mark, für Stiere 450—550 Mark,
für Rinder 180—350 Mark, für den Bullen 350 Mark,
für Kälber 40—60 Mark. Der Handel war allge¬
mein flott. Der nächste Viehmarkt findet am
6. Mai statt.
■r. Wettervoraussage
für Freitag, bei» 16. April 1015.
Wechselnd bewölkt, trocken, tagsüber mild, nachts kalt -
Temperatur. Höchste seit gestern mittag 18 Uhr:
z-14° Celsius; niedrigste: —1,8° Celstu«.
Barometerstand. Heute mittag 12 Uhr: 741 mm.
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