fleroßFmltdvn Zeiten voraus. Das bedeute aber keiner-
n.'cgs ein Unglück. Der Artikel schließt mit dem Aus¬
blick, daß unsere A u s s i ch t e n für das zweite Kriegs¬
jahr sehr gut sind, iveil das zweite Kriegsjahr auch
in wirtschaftlicher Beziehung uns wohlgerüstet und vor¬
bereitet sehen wird.
Deutsches Reich.
>ett, Habelschwerdt, 27. April 1915. Bei der
gestrigen R e i ch s t a g s c r s a tz w a h l int Wahl¬
kreis Glatz-Habelschwerdt für den verstorbenen Zen-
trumsabgeordneten Landgerichtspräsidenten a. D.
Lperlick wurden 6211 giltige Stimmen abgegeben.
Der einzige ansgestellte "Kandidat, Bi a g n i s -
Uckersdorf (Zentrum) erhielt 6203 Stimmen:
zersplittert sind 8 Stimmen. Ein ländlicher kleiner
Wahlbezirk steht noch ans. Die Wahl des Grafen
Magnis ist gesichert.
Kus dem Nachbargebiet.
K. Istergiesel, 28. April 1915. Aus unserer Ge¬
meinde stehen 35 Mann in Feindesland, gefallen
ist noch keiner. Der 24jährige Karl Möller ge¬
riet am 8. September als Berwnndetcr in französi¬
sche Gefangenschaft.
s:s Ruhlkirchen, Kreis Alsfeld, 27. April 1915.
T ic P rivatpersonenpo st, welche früher den Ver¬
kehr zwischen Alsfeld nnd Neustadt vermittelte und
seht nur noch bis Ruhlkirchen führt, w'rd nun auch
die Nachmittagsfahrt an Sonn- nnd Feiertagen vom
2. Mai an cinstellen.
* Preitenbach bei Bebra, 26. April 1915. Mit
welch' rührender Treue die Deutsch- A „t eri-
kaner an der alten Heimat hängen, davon erhiel¬
ten wir gestern einen neuen Beweis. Einige von
hier ausgewanderte Familien, die in Kansas woh¬
ne», haben 554,39 Mark zusainmengestcucrt nnd
hierher gesandt, damit von diesem Gelbe Kricger-
witwen und -Waisen unterstützt werden sollen. -10
Mark sind für die Gemeinde Lüdersdorf bcstinimt.
* Kassel, 27. April 1915. „Aushängen" ge¬
spielt hatte der 13jährigc^ Sohn einer hiesigen
Familie an der Stubentür. Als nun die Mutter
nach Hause kam, fand sie den Knaben als Leiche
vor. Der Junge war bei dem gefäbrlichen Spiel
ausgerutscht und hatte nicht mehr die Kraft besessen,
sich aus der Bindfadenschlinge zu befreien, sodäß er
erstickt war.'
ch. Hansen bei Salmünster, 27. April 1915. Ten
Heldentod fiirs Vaterland starb auf Vorposten der
Gefreite Heinrich Krack im 131. Infanterie-Regi¬
ment.
mo. Bad Orb, 26. April 1915. Tie städtischen
Körperschaften haben den Entwurf des städtischen
Etats, welcher in Einnahme nnd Ausgabe mit
267420 Bit. abschließt, genehmigt; ein Erhöhung der
Steuersätze für das neue Rechnungsjahr erfolgt nicht.
Als Gemeiudeeinkommensteuer verbleibt damit der
Satz von 50»/«, Zuschlag zur Staatseinkommenstcuer.
In der letzten Stadtverorodnetensitzung erstattete der
Bürgermeister auch den Verwaltnngöbericht für das
Kalenderjahr 19 l 4. Tie Einführung der T cb it l z a b n-
pklege nnd die Begründung einer städtischen Volks¬
bücherei sind durch den neuen Etat in Aussicht ge¬
nommen. — Bürgermeister Dr. Tahm a n n hat die
Geschäftsführung der Bad Orb Gesellschaft bis auf
weiteres übernommen.
ft, Frankfurt a. M., 27. April 1915. Nach dem
Genuß einer Konservenbüchse mit Reis, die drei
Jmkgmv ans einem Kehrichthaufen gefunden hätten,
erkrankten zwei unter schweren Vergiftnngscr-
ickeinnngeii. Ein Knabe starb bereits kurz nach
seiner Einlieferung in das Krankenhaus. Ter zweite
Junge befindet sich noch in Lebensgefahr.
* Vom Tannns, 25. April 1915. Auf den Hö¬
hen des Taunus liegt wieder eine Schneedecke von
3—5 Zentimeter; die steigende Temperatur bringt
den Schnee jedoch rasch zum Schmelzen. Tie Blüte
der Obstbäumc in den Tälerir war noch weit genug
zurück, um durch die kalten Nächte Ende der ver¬
gangenen Woche keinen Schaden zu erleiden. Die
Winterfrucht steht in dem ganzen Taunus nnd
dem angrenzenden Rhein-Alain-Gebiet ausgezeichnet.
* Bad Wildlingen, 26. April 1915. In Oders¬
hausen st ü r z t e der Ortsdiener auf der Scheune
so U'nglncktich, daß er sofort st a r b.
—' Bad Homburg b. d. H., 26. April 1915. Tic
vom Obertaunuskreise zur Förderung des B a u e s
von Kleinwohnungen für Arbeiter und gering
besoldete Beamte zur Verfügung gestellten 500000
Mark sind vollständig aufgebraucht. Biele Bewerber
haben ans Mangeln an Mitteln nickt berücksichtigt
werden können. ' Nachdem jedoch die Landesversiche¬
rungsanstalt Hessen-Nassau die Hergabe weiterer Dar¬
lehen in Aussicht gestellt hat, beabsichtigt der Kreis
in der Förderung dcS Kleinansiedlungswesens durch
Ausleihung von 'erststelligen Hypotheken auf neu zn
errichtende Wohnhäuser fortzufahrcn. Die seitherigen
Grundsätze werden beibehalten. Die seit 1904 be¬
stehende Einrichtung hat sich gut bewährt. Verluste
sind dem Kreise noch nicht entstanden.
[] Friedberg, 27. April 1915. In der Renß'schen
Maschinenfabrik explodierte beute früh unter
furchtbarem Krachen ein größerer Kessel mit Karbid.
Die Trümmer, die das Dach durchschlugen, richteten
erheblichen Schaden an.
* Eltville, 25. April 1915. Es ist von Interesse ;>l
erfahren, daß der KontMandant des berühmten türki¬
schen Torpedobootes, das dem engl. Transportschiff
„Manitou" so schweren Schaden zusügte und trotz
heftigster Verfolgung durch mehrere englische Kriegs¬
schiffe von diesen nicht abgefangen werden konnte, ein
Eltviller, Kapitänleutncmt v. Fircks ist. v. Firste
ließ später sein Schiff auf den Strand laufen, er
selbst ist in Griechenland interniert.
i- Aschassendurg, 26. April 1915. Ter praktische
Arzt Tr. Julius Oestreicher wurde gestern abend
tot" in seiner Wohnung aufgefunden. Er batte sich
.mit einem Stilett durch einen Stich ins Herz g c -
tötet. Man steht vor einem Rätsel, was den in
den besten Faniilien- und Finanzvcrhältnissen ste¬
henden Mcum zu dem Schritt veranlaßt hat.
Kn§ Geisa und Umgebung.
— Geisa. 27. April 1915. Am vergangenen
Sonntag, den 25. d. Mts., beging der hiesige kath.
Arbeiterverein im Saale des Gastbauses
„zmn Stern" die Feier feines Patronatsfestes, des
hl. Joseph, in der Form eines Familienabends, der
außerordentlich stark besucht war. Im 1. Teil des
Abends wurde in Lied. Gedicht und Vortrag des bl.
Joseph als des Vorbildes der christlichen Arbeiter be¬
sonders auch in der Kriegszeit gedacht. Der zweite
Teil trug ausschließlich der gegenwärtigen großen
Zeit Rechnung. Herr Kuratus D icke aus Bernrbach
pries in formvollendetem Bortrag unser liebes,
deutsches Vaterland als dos Land, dem kein anderes
gleich, für das kein Opfer zu schwer sein dürfe. De¬
klamationen paffender Kriegsgedichte wechselten so¬
dann mit Sologesang und gemeinschaftlich gesungenen
patriotischen Volksliedern ab. Ten in den Krieg ge¬
zogenen Vcreinsmitgliedern übermittelte die Ver¬
sammlung schriftliche Grüße. Mit einen, begeistert
aufgenommenen dreifachen Hoch auf die Friedens¬
fürsten Papst Benedikt XV. und Kaiser. Wilhelm n.
sowie aus den Großherzog von Sachsen-Wein«, r schloß
der Präses den schön verlaufenen, der Krieaszeit an-
gepaßten, allgemein beftiedigenten Abend.
Spahl, 27. Avril 1915. Dem Gefreiten Her¬
mann Kött, welcher bereits mit dem Eisernen
Kreuz ausgezeichner wurde, ist vom Großherzog das
Allgemeine Ehrenzeichen in Bronze mit Schwertern
verliehen worden.
* Torndorf, 27. April 1915. Den, Unteroffizier
Karl Fisckcr von hier würde vom Großherzog von
Baden die silberne Verdienstmedaille verliehen. Das
Eiserne Kreuz erwarb sich F. gleich zu Anfang des
Krieges. _
Rur Gberhessen u. den hefs. Kemlern.
A Marburg, 27. April 1915. In die hiesige
Klinik wurde ein iunger Mann aus Böddenan ein¬
geliefert, der sich bei der Jugendwehrübung durch
eine Pistole, die er in geladenem Zustande in der
Tasche trug, an beiden Beinen verletzt hatte.
^ Frankcnbcrg. 27. April 1915. Tic Stadt¬
verordneten setzten den städtischen. Voranschlag
für das lausende Rechnungsjahr aus 201200 Mark
fest. Ter Steuersatz beträgt auch diesmal 170°/»
der Grund-, Gebäude- nnd Einkommensteuer nnd
100% der Betriebsstcuer. Ferner beschlost man die
Aufhebung der Wertzuwachssteuer, weil die Schrei¬
berei mehr ansmacht als die Einnahmen. Bon dem
althistorischen Frankcnbcrger Maiumzug soll diesmal
Abstand genommen werden, nur die Kirchen sollen
eine Schmückung mit Maiengrün erhalten.
vermischtes.
* Sieben Personen ertrunken. Aus Krakau wird
gemeldet: „Als in den letzten Tagen inWi^liczka,
eine Besichtigung der dortigen berühmten Salzberg¬
werke stattfand, drängten zu viele Teilnehmer aus
eine Fähre, die zum Ucberfahren des Salzteiches
benutzt wurde. Infolge lleberfüllung kippte die
Fähre um nnd etiva 60 Personen fielen in den
ungefähr 4 Meter tiefen Salzteich. Die Mehrzahl
konnte sich retten: sieben Personen jedoch ertranken.
Die Leichen wurden geborgen." - >, .
Lokales.
Fulda, 28. April 1915.
Ritter des Eisernen Kreuzes. Ter Gefreite
cand. theol. Wilhelm Schramm ans Limburg a. d.
L., der bis zum Ausbruch des Krieges am Fuldaer
Priesterseminar studierte und sofort nach Beginn
des Krieges als Freiwilliger in das Heex cingetreten
war, erhielt für tapferes Verhalten vor dem Feinde
in den Karpathenkäinpfen das Eiserne Kreuz. Es ist
dies der dritte Kriegsfreiwillige ans dem Fuldaer
Priesterscminar, dem diese Anszeichmmg zii Teil
geworden ist.
*** Priesterseminar. In Gegenwart des Hochwür¬
digsten Herrn Bischofs und des Professor mkotleginms
fand gestern vormittag in der Aula des Priesterscmi-
nars die Eröffnung des S t u d i c n j a h r e s
1915/16 statt. Der Feier war ein von H. Prof. Tr.
Leim b a ck auf dem Ehor der Tomkirchc zelebricr-
i's Heilig-Geist-Amt voransgegangen. In seiner Er¬
öffnungsrede zog Herr Regens Prof Dr. Schrei-
b e r zunächst einen Vergleich zwischen der heutigen
Eröffnungsfeier nnd der gleichen Feier vor Jahres¬
frist. Damals waren 135 Alumnen in der Aula des
Priesterseminars versanunelt, heute sind es deren nur
55, und wer weiß, wie bald der eine nnd der andere
von ihnen uns wird verlassen müssen: damals konn¬
ten 49 neu eintretende Alumnen begrüßt werden,
heute nur fünf, damals leuchtete die Friedcnssonne
über der ganzen Feier, heute vernehmen wir im
Geiste den Donner der Kanonen vom Osten nnd
Westen, vom Norden und Süden her: damals er¬
freuten sich alle Alumnen des besten Wohlseins, heute
ruhen zwei von ihnen in kühler Erde in Feindesland,
denen ein inr Herbst neu eingetretencr Alumnus
als dritter sich zugcsellcn mußte, drei liegen verwun¬
det in Lazaretten und 75 stehen unter des Königs
Fahnen: Das ist der Krieg. Trotzdem wolle» wir
den Mut und die Hoffnung nicht sinken lassen, denn
noch lebt der alte Gott. Jiu Vertrauen auf seine
Güte und Barmherzigkeit treten wir ein in das neue
Studienjahr, entschlossen, mit Gottes Hilfe durchzu-
hältcn. Sodann gedachte der Redner der abwesenden
Alumnen: den drei aus dem Felde der Ehre Gefal¬
lenen tvidmete er einen kurzen, herzlichen Nachruf,
den im Felde kämpfenden oder in der Kaserne und
im Sanitätsdienste weilenden Alumnen des Fulda er
VriesterseminarS sandte er die innigen Wünsche aller
Anwesenden zu. Der eigentliche Vortrag behandelte
das Verhältnis der Dogmatik zur Exegese und war
in der Form e'eaestkcker Streifzüge in das Gebiet
der Dogmatik eingekleidet. Es wurde eine Anzahl
von Unstimmigkeiten namhaft gemacht, die zwischen
den Feststellungen uns Ergebnissen der Exegese einer¬
seits und den Darlegungen der dogmatisch m Lehr¬
bücher, selbst der besten, anderseits bestehen, indem
nicht wenige Dogmatiker sich ungenauer, gepreßter
oder falscher Erklärungen biblischer Worte und Aus¬
drücke schuldig machen, oder biblisch:n Texten und
-Stellen durch Nichtbeachtung des Zusammenhanges
eine falsche Deutung geben, oder ans tertkririsch
strittigen bczw. unechten Schriftstcllcn wichtige dog¬
matische Beweise aufbanen. Die Ausführungen. die
durch eine eingehende wiffensthaftlichc Untcffuchnug
der in Frage stehenden biblischen Worte und Aus¬
drücke, Stellen und Texte aestünt wurde», sollten
einem iioch engeren Zuscumnenarbeiten der beiden
Königinnen der theologischen Wissenschaft, der Doa-
matik und Exegese, das Wort reden. — Der Hoch-
würdigste Herr Bischof richtete zum Schluffe ernste
und väterliche Worte an die ^Alumnen über den
Geist, mit dein sie das neue Studienjahr beginnen
sollten, und erteilte den Bischöflichen Segen.' Von
den neireingetretenen Alumnen wurde bereits gestern
nachmittag einer (der Diözese Osnabrück zugehöriger»
und im fünften Semester stehender telegraphisch zum.
Heere einbcrufcn.
f] Maiandacht tut Tom. Entsprechend der An¬
ordnung des hl. Vaters Benedikt XV- findet in die-
sent Jahre auch in der Tomkirchc täglich eine
abendlicke Maiandacht mit sakramentalem Segen
statt. Tie Andachten, die am itächsten Samstag
beginnen nnd täglich abends 8 Uhr abgehalten
werden, folgen der Ordnung des Büchleins „Mai¬
gart e it" »zweite Auflage» von P. E. Thill (er¬
schienen Frankstirt, Carolusdnrckerefl. Nach der
Litanei ivird das Lied „Verleih' uns Frieden" und
das Gebet des heil. Vaters beigefügt. Tic ernste
Zeitlagc, die ntchr als je zum anhaltcudei! und
eifrigen Gebet einladet, rechtfertigt die Erwartung,
daß die Maiandacht in allen Kirchen einen zahl¬
reichen Besuch aufweisen wird.
Hk. Anmeldung der Rrisvorräte. Im Anschliff
aik unsere Vcröftentlichunaen wegen Annteldnng der
Bestände an Dollrets, Bruchreis oder Reismehl von
zusammen ntindeslens 4 Zentnern wird noch daraus
bingewiesen, daß nach 8 9 der Bekanntmackitng mit
Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit »Geldstrafe
bis zu 15 000 Mark bestraft wird, wer die vorge¬
schriebene Anzeige nicht erstattet oder wissentlich un¬
vollständige Angaben macht. Formulare für die An¬
meldung sind von der Handelskammer zu Hanatr ;u
beziehen.
L Rhönbahn Fulda-Hilders-Tann. Rach einein
Berichtigungsblatt zum ' endgiltigeu Entwurf des
Fahrplanes vom 1. Mai ab fährt der Mittagszng
ab Fulda 25 Minuten später als vorgesehen, also
statt 11.61 erst 12.16 inittags: er kommt nt Hilders
an 1-22 und in Tann 1.47 Uhr. Es fahren nur 3
Züge von Fitlda nach der Richtung Hilders, von da
ab nach Tann jedoch 4 Züge. Ein Morgenzug, ab
4.13, fährt nur bis Langenbieber und zwar auch nur
Werktags. Ter nur Werktags vorgesehene Zug
ab 5.20 ab Langenbieber gebt nun schon von Tann
ab und zwar 4.17 früh und verkehrt täglich. Auf
dieser Strecke fahren auch nur 3 Züge, von Tann
nach Hilders aber 5 Züge.
Klebt Kreuz-Pfennig-Marken'.
Tank der unvergleichlichen Leistungen unserer Trup¬
pen und ihrer Führer ist es fast durchweg gelungen, den
Krieg in Feindesland zu tragen, ihn von den Grenzen
des Vaterlandes fernzuhalten. So gewaltig dieser Er¬
folg ist, so gewaltig sind aber auch die Opfer, mit denen
er "erkauft werden muß. Viele Tausende, die hinaus¬
gezogen sind, werden nicht wiederkehren, andere Tau¬
sende, die zurückkommen, werden nicht mehr arbeitS-
nnd erwerbsfähig sein, zahllose Frauen und Kinder
werden ihren Ernährer vermissen. Hier helfend
ei»zugreifen, ist eine h eilige Pflicht der
Gesamtheit des deutschen Volke?. Das Geringste, was
die Daheimgebliebenen tun können, ist das, denen, die
dir draußen Leben und Gesundheit fiir uns in die
Schanze schlagen, das beruhigende Bewußtsein zu
sichern, daß, wenn sie gar nicht oder in ihrer Arbeits¬
fähigkeit gemindert, aus dem Felde zurückkehren, für sie
und ihre Angehörigen fiir des Lebens Notdurft gesorgt
Reich und Staat sind allein nicht imstande, alle
diese Lasten auf sich zu nehmen, die private Liebestättg-
keit muß sie unterstützen. Diese Unterstützungen habe»
sich die deutschen Vereine vom Roten Kreuz zur Aus¬
gabe gemacht. Es sind aber hierfür, je länger der Krieg
dauert, um so größere Geldmittel erforderlich, während
andererseits die Gebefreudigkeit sich in stets absteigen¬
der Linie bewegt. Nur die Mithilfe des gesamten deut¬
schen Volkes kann das Rote Kreuz in den Stand fetzen,
seinen vaterländischen Aufgaben gerecht zu werden. In¬
dessen nicht jedermann ist in der Lage, größere Sum¬
men für den guten Zweck zu opfern, aber gar mancher
hat hier' und da einige Pfennige dafür übrig. Um auch
ihm Gelegenheit zu geben, sein Scherflein dazu beizu-
tragen, daß die Wunden, die der Krieg geschlagen, nach
Möglichkeit geheilt werden, ist die Herausgabe von
„K r e u zP f e n n i g" - M a> r k e n organisiert Mor¬
det,. Die Marken sind, um der Verschiedenheit in der
finanziellen Fähigkeit, die Sacke des Roten Kreuzes
durch ihre Verwendung zu fördern, in Werten zu 2, 5
und 10 Pfennig hergestellt. Tie Herstellungkosten sind
gering, sodaß der Preis einer jeden Mcrrke beinahe un¬
verkürzt unseren verivundeten Kriegern und ihren An¬
gehörigen zugute kommt. Das Zentralkomitee bat bis¬
her über 22 Millionen „Krenz-Pfenrng"-Mar-
ken verausgabt. Wenn diese sämtlich abgesetzt sein wer¬
det,, so wird im Durchschnitt jeder dritte Deutsche sich,
wenn auch nur mit einem kleinen Sckerslein, an
unserem Liebeswerk beteilmt und durch diese, für den
Einzelnen geringfügigen Beträge der Sacke des Roten
Kreuzes eine erhebt,che, finanzielle Beihilfe gewährt
haben. _
So sehen wir, daß die „Kreuz-Pfent,ig"-Samm-
lnng rüstig aus dein Marsche ist. Um ihr aber den-
jenigen Erfolg zu sicher», der des deutschen Volkes wür¬
dig ist. bedarf es der werktätigen Anteilnahine aller
Stände. Jeder Deutsche sollte cs als seine Ehrupslicht
ansehen, soweit es seine Verhältnisse ihm irgend ge¬
statten, keinen Brief abzusenden, der nicht mit
einer „Kreuz-Pfcnnig"-Marke. beklebt ist. Ganz be¬
sonders gilt dies für Feldpostbriefe, die portofrei sind.
Wer ant diese Weise dem Roten Kreuz Mittel zu¬
führt, dien, der gute» Sache noch in höherem Maße,
als wenn er den entsprechenden Betrag in barem Gelde
wendet, denn er führt an. seinem Beispiel jedem Em-
psünger eines mit einer „Kreuz-Pfeniiig"-Marke be¬
klebten Brief vor Augen, daß jeder -— auch der noch so
Unbemittelte — in der Lage ist, und sich verpflichtet
fühlen sollte, den. Roten Kreuz Verwendung von
sKeouz-Plsennig'l-Marbeit die Erfüllung seiner Auf¬
gaben zu ermöglichen.
Letzte Nachricht e«.
wlb. Berlin, 28. April 1915. (Tel.) Heber ein
englisches Geschwader in der Lkordsee meldet
ein Kopenhagcner Blatt der »Voss. Ztg2 zufolge aus
Horsens: „Der dänische Kohlcndämpfcr „Thorwald-
sen", der hier am Montag ankam, traf in der Nord¬
see ein englisches Geschwader von 3 0 Kriegsschif¬
fen, Kreuzern und Torpedo-Jägern."
wlb Berlin, 28. April 1915. Das britische Aus¬
wärtige Amt veröffentlicht laut „Bert. Tageöl." die
vom amerikanischen Botschafter übermittelte Liste
der 39 e n g l i s ch en Offiziere, die, in deut¬
scher Gefangenschaft befindlich, in Erwiderung auf
die nnehrenhaftc Behandlung deutscher Hntersee-
bootomannschaften in England, in Militärgesäng-
nrfle überführt worden sind. — Die „Times" be-
mrrlen, die Deutschen schienen die in ihren Händen
befindlichen Mitglieder der vornehmsten englischen
Familien nnd die Angehörigen der berühmtesten
englischen Regimenter ausgesucht ;u haben. Das
Blatt i-ajivrvE dann wehmütig, daß die gefangenen
deutschen UnterseebootS-Rtannschaften kerne Klagen
riber irgendwelche Strenge zu führen hätten.
,vtb Paris, 27. April 1915. Der nachmittags aus-
gegebene amtliche Bericht besagt: Dem geitrigen
Bericht ist nichts binzuzusüaen, außer der Befestigung
und Fortdauer unserer Fortschritte nördlich von Up e r n
und aus den Ma a s h ö h e n ; und als Ergänzung zum
Berichte: Der Hartmannsweilerkops, der uns
gestern morgen entriffen worden war, wurde abends
von it»? wieder genommen. Wir machten Gefangene.
tvtbBrindisi, 28. April 1915. (Tel.) Der An¬
griff aus den ftanzösischen Panzerkreuzer
„Leon Gambetta" wurde von dem östei-reichi-
schen llnterseeboot Nr. 6 gegen 1 % Hhr morgens
ungefähr 25 Seemeilen südlich von Santa Nicrria di
Leuca ausgeführt. Hm nicht zu sinken, versuchte der
Panzerkreuzer aus Strand zn laufen. Heber 100
Mann von der Besatzung wurden von Fischerbooten
aus der Umgegend und von dem Personal der Sig¬
nalstation auf Santa Maria di Leuca gerettet.
'rtb Rom, 28. April 1915. Tic „Tribuna" mel¬
det aus Pecce: Der Panzerkreuzer „Leon Ga m-
bett a" wurde 25 Seemeilen von der italienischen
Küste von einem Torpedo getroffen. Inr Augenblick
des Unglücks befand sich der Chef der Signalstarion
Santa Maria di Leuca mit dem Wachtqeschwader,
welches dort feinen Liegeplatz hat, in der Nähe. Es
eilte herbei, ohne sich durch die Gefahr schrecken zu
lassen, daß es in der Dunkelheit von den österreichi¬
schen Schiffen fiir die Begleitimg des französisthen
Panzerkreuzers gehalten werden könnte. Der „Leon
Gambetta" hatte starke Schlagseite und konnte seine
funkentelegraphischc Einrichtung nicht mehr gebran-
chen. Er mußte sich treiben lassen nnd folgte der
Richtung des Seirocco. Das Schiff wurde von der
Besatzung verlassen und kam außer Sicht. Die fran¬
zösischen Offiziere glmtben, daß es verloren fft. da das
Leck infolge des Torpedoireffers ungeheuer groß ist.
Das Wasser füllte den Mafchinenraum.
tvtb. Konstantinopel, 28. April 1915. Anläßlich
des 7. Jahrestages der Thronbesteigung
des Sultans ist die ganze Stadt reich beflaggt. Die
festliche Stimmung wird noch gesteigert durch die
Nachrichten von äußerst wichtigen Erfolgen gegen¬
über einem neuerlichen. Versuch der Alliierten, dic
Dardanellen zu forcieren.
wtb Petersburg, 27. April 1915. (Tel.) Das
Blatt „Rjetsch" meldet atis Tokio vom 20. April:
Infolge der Weigerung Chinas, die ja.
panischen Forderungen hinsichtlich der
Mongolei zu erfüllen, hat der japanische Ncinift er¬
rat eine Beratung abgehalten, um über deu weite¬
ren Gang der Verhandlungen sich schlüssig zn wer-
den. Die japanische Presse verlangt entschiedenes
Eingreifen, die Regierung hofft noch attf eine fried¬
liche Lösung.
Die siegreichen Kämpfe der Türkten
an den Dardanellen.
wtb. Konstantinopel, 28. April 1916. (Telegr.'
Beim gestrigen Empfang ans Anlaß des Jubiläums
des Sultans teilte der Kriegsminister ein Telegramm
des Befehlshabers der 5. Armee, Liman Paschas
mit, daß das Zentrum nnd der rechte Flü gej
des Feindes vollständig geschlagen nnd Hoffnung
vorhanden sei, daß auch der linke Flügel geschlager
werde.
Gottesdienstordnung.
Donnerstag, 29. April. Fulda. Ronnenkirche,
Amt mit Segen für. die Krieger.
-r. Wettervoraussage
fiir Toiinersiag, den 29. April 1915.
Heiter, trocken, tagsüber warm, nackts kühl.
Verlustlisten Rr. 208 irnd 200.
Aus dem Verbreitungsgebiet unserer Zeitung enthalte,
die Liften folgende Namen:
Untffz. d. R. Wilb. Roll, Niederkalbackt, gefallen.
9ies. Hrch. Kraus, Rommerz, lvw. Iltffz. A. Kuhn,
Hanau, schvw. Wehrm. Jos. Weber, Marbach, lverw.
Untffz. Karl Eitelbach, Kassel, gef. Wehrm. Anton
Wochenfeld, Polkmarsen, lverw. Gesr. K. Stoll,
Windccken, lv. Ers. Res. Jos. Beßler, Hüs u. Haid
gef. Ers. Res. Franz Hascnauer, SickelS, gef. Ltn.
d. R. Heinr. Görling, Kassel, lvw. Ers. Res. Frdr,
Gerhardt, Kassel, schwvw. Ers. Res. Hrch. Iasky
Marburg, schwverw. Lfiz. Stellv. Frdr. Bollbrecht
Kassel, schvw. Ers. Res. Jos. Schiebcner, Rommerz
VW. Wehrm. Wilh. Köhler, Hofgeismar, gef. Wehrm.
Otto W atz mann, Efchwege, lvw^ Musk. Ad. Barch-
selb, Kassel, schvw. Res. Karl «strobel,
lvw, Ers. Res. »r. Nloth, Wehlheiden, vm.
Res. Fr. Bute, Obernkirchen, gef. Utffz. Valent
Neid Hardt, Großentaft, lv. Wehrm. Gg. Hämel,
Rndcmül, Gelnhausen, lv. Gesr. W. Schael, Steen»,
lvw. Res. W. Pförtner, Kaffel, lvw. Gef. A. Ritz,
Kranlucken, lv. Hptm. d. L. Wilh, Keller, Rinteln,
gef. Wehrm. Hrch. Stein. Vacha, gest. Musk. Karl
Schmidt, Marburg» lv. Musk. Hr. Jmmke, Kassel,
gef. Musk. Herm. Zand, Eschwegr, lv. Wehrm. Fr.
Gran, Bernback. gest. Ers. Res. Jos. Böttinger,
Herbftein, schv. Wehrm. Fr. Hassenpslug, Bergen,
schvw. Wehrm. Hrch. Pfahls, MerneS, gef. Vzfdw.
Hrch. Ruth, Hellstein, lv. Gefr. E. Jordan, Bern¬
hards, lv. Wehrm. Fr. Günther, Eichenzell, schwvw.
Wehrm. Peter Bitter, Mittelkalbach, lvw. Wehrm
A. Präler, Orb, verm, Wehrm. K. Kronenberg,
Großauheim, lv. Wehrm. F, Ho ras, NltrichShansen.
lvw. Wehrm. Hr. Kircher, Lieblos, lv. Gesr. Paul
Kramer, Barmen, lv. Musk. Ph. Schäfer, PeterS^
berg, lv. Wehrm. A. Rosenbaum, Schlüchtern, schv.
Wehrm. A. Barthmann, Hanau, lv. Wehrm. Peter
Richter, Oberzell, gef. Utffz. A. Blinzler, Klein
lüder, verm.. vermutl. i. Gfgsch.
: n r.uiei. lowrltgem oder bal-
i:;t Eiuuiii» nicken wir eine größere
-*,1)1 orden!.:' er
Jak!* riehen,
!,c unter ■-
gutem V.
-lrllung.
EiSwctlc
der Franks»
Frankfurt
Offenbacker
auch ältere,
dauernde
679
5 rauetrt
M. Süd,
iaubftioBc 2
DletaHbeiien
an 1- i
Stataie»
Holzradmenmatratzen, Kiu e i e ; .
GlseBwöbelfrtrik Suhl j Th s.j
Tüchlige
eisulsimiede
u. Mmm
für dauernde Beschäftigung bei
hohem Lohn gesucht. (681
J. S. Fries Sohn,
Frankfurt a. IW. Süd.
Zwei tüchtige
Steinmetzen
für yrabfteinarbeit (Sandstein)
die auch etwas Verzierung ar¬
beiten können, sofort gesucht.
Stundenlohn diS zu 80 Pfg. (680
Heinrich Liebetrau
Suhl. ThArinaen.
für das
Efnwo&ner-Heldeonit Fulda
vonätig ta der
Fuldaer IcUandruckerei.
Amtliche Anzeigen.
EllerS. Die über de« Kemelnd«.
bezirk Essers verhängte Sperr« wird
mit Wirkung vom S«. chprik d. Ar.
ab «»fgeysbe».
Ein älterer (ledig bevorzugt)
Mann, der mit Vieh umgehen
kann, als
Hausiiursche
baldigst gesucht. Offerten mi>
Lohn» und Altersangade an die
Expedit, d. Blattes unter L8SS
erdeten.
Schütt
kann abgeladen werden in der
Lehmgrube der früheren
Kramer'fchen Ziegelei. P«.
terSdergerweg. Leichte Anfuhr
über rechte Bahnhofzufuhrstreß«.
zuldaer Stauz- & CrantBir-Wertt
F. 6. «eklnger, Kvldn