Full text: Fuldaer Zeitung (1915)

sicher Opferliebe nur wärmer strahlt. Opfergeist 
und Opferliebe, die durch alle Schichten des deut¬ 
schen Volkes gehen, haben bis j etzt die Lösung aller 
Aufgaben leicht gemacht, sie werden auch an neue 
ohne Zandern herantreten, wann immer sie auch 
kommen mögen und wie immer sie auch heißen mö¬ 
gen. 
Zu den neuen Pflichten, die wir auf uns neh¬ 
men müssen, gehört in erster Linie die So r g e f ü r 
die deutschen Kriegsgefangenen in 
Feindesland. Fast hat es den Anschein, als 
wären diese Armen, von Heimat und Vaterland Ge¬ 
trennten, vergessen worden, daß wir erst jetzt daran 
gehen, ihnen helfend zur Seite zu stehen. Dem jst 
aber nicht so. Auch sie waren von Anfang an das 
Ziel unserer Sorge, auch zu ihnen wandelten Tag 
für Tag unsere Gedanken und Gebete, und nichts 
ist unversucht gelassen worden, ihnen zu zeigen, daß 
sie nicht vergeflen sind in der Heimat, ihnen hier 
vielmehr Herzen in Liebe und Treue entgegen¬ 
schlagen. 
Schon seit langem wollten wir gerade den deut¬ 
schen Kriegsgefangenen die helfende, lindernde Hand 
entgegerrstrecken. Heute nun sind wir so weit, daß es 
nicht mehr nur beim guten Willen zu bleiben hat, 
daß dieser Wille zur Tat werden kann. Die vielen 
und großen Schwierigkeiten, die sich einer umfas¬ 
senden, tatkräftigen Hilfeleistung bis dahin entgegen¬ 
stemmten, sind behoben, die Wege zur fruchtbringen¬ 
den Arbeit sind geebnet. Die ersten Sendungen von 
Geld u!nd Büchern sind bereits an die Gefangenen 
abgegangen. Deswegen ergeht denn auch nun all¬ 
gemein die Parole: Ans Werk! 
Seine Durchführung kqsin freilich nicht Aufgabe 
eines Einzelnen sein, und auch die Kräfte emes 
Keinen Kreises reichen nicht hin für das. was ge¬ 
leistet werden muß. Massenleistungen sind notwen¬ 
dig. Deutsche Söhne und Brüder aus allen Gauien 
unseres großen Vaterlandes, von Ost und West, 
von Süd und Nord, essen das Brot harter Gefan¬ 
genschaft und warten auf unsere Hilfe. Darum 
muß es auch unserseits zu Massenleistungen kom¬ 
men, darum müssen wir alle zusammenstehen im 
alten Opfergeiste und in unverbrüchlicher Bruder¬ 
treue zur Lösung dieser großen Aufgabe. Reichliche 
Spenden zu diesem Zwecke seien die Einlösung un¬ 
serer Dankesschuld an die Tapferen, das Unterpfand 
der Treue heimatlicher Liebe. Bisher ließen wir den 
Ruf erschallen: Lesestoff an die Front! Heute er¬ 
heben wir zu der alten die neüe, ebenso dringende 
Bitte: Schickt Geld und Lektüre für un¬ 
sere Gefangenen in Fv-fndesland! 
Es darf sich keine Mutlosigkeit bei ninseren 
kriegsgefangenen Soldaten geltend machen, auch 
nicht bei jenen, die, ohne Unterstützung von Ange¬ 
hörigen, in großer Bedürftigkeit sich befinden, deren 
drückender Not nur durch materielle Hilfe gesteuert 
werden kann. Die Zahl solcher Armen dürste nicht 
gering sein. Wir dürfen es umsoweniger unter¬ 
lassen, bedürftigen Kriegsgefangenen materielle 
Hilfe angedeihen zu lassen, als Frankreich in dieser 
Beziehung uns bereits vorangegangen ist. Ansehn¬ 
liche Sümmen können jeden Monat an arme fran¬ 
zösische Kriegsgefangene in Deutschland verteilt 
werden. Wer würde angesichts solcher Verhältnisse 
die Bitte um tatkräftige Mitarbeit und reiche Ga¬ 
ben unbescheiden finden? Jedes Scherflein wird 
dankbar angenommen. Gaben an Geld werden auch 
hier die Hauptrolle spielen, soll dieses neue Werk 
katholischer Kriegscaritas blühen und sich bewähren. 
Geldspenden bitten wir an die von den 
Bischöfen des deutschen Reiches errich¬ 
tete ' l,“'7 
Kirchliche Kriegshilfsstelle zu Paderborn, 
Postscheck-Konto Hannover 7766, - ' 
zu richten. Auch hat sich die Geschäftsstelle der 
„Fuldaer Zeitung" in dankenswerter Weise bereit 
erklärt, solche für unsere Zwecke in Empfang zu 
nehmen und darüber in ihren Spalten zu quittieren. 
Büchergaben für diese Sammlung bitten 
wir ausschließlich an die Zentrale des 
Borromäusvereins in Bonn zu! richten. 
Wer tut mft? Sicherlich wir alle: denn wer 
von uns, die daheim in Sicherheit und Ruhe leben 
können, wollte sich dieser neuen Opferpflicht ent¬ 
ziehen? Wir geben gern und fieudig unsere Spen¬ 
den, wir spenden aber auch ohne Verzug, denn 
Doppelt gibt, wer schnell gibt! 
Paderborn, im Juni 1915. 
Kirchliche Kriegshilfsstelle zu Paderborn. 
Meines $ emlleton. 
— Trocknen der Kartoffeln im Haushalte! Die 
Kartoffeln treiben jetzt lange Keime und werden mit 
jedem Tag wertloser. ZuM Teil faulen sie auch, 
wenn sie feucht sind, bei der Sommerwärme. Die¬ 
selbe Sommerwärme gestattet und befördert aber 
ihre Erhaltung. Ein Verfahren hat den Vorzug, 
im Haushalt anwendbar zu sein. Man schält die 
gekochten Kartoffeln, zerkleinert sie in beliebiger 
Weise, z. B. auf einer Reibe, einer Fleisch-, Sem¬ 
mel- oder Gemüsezerkleinerungsmaschine und breitet 
sie auf einem sauberen Tuche an staubfieier Stelle 
ans, gerade wie man im Haushalte Nudelteig trock¬ 
net. "Eine dünne Schicht der lockeren Kactoffclmaffe 
trocknet schnell und ist dann lange Zeit haltbar. Die 
gekochten und getrockneten Kartoffeln lassen sich für 
eine Menge von Haushaltungszwecken mft demsel¬ 
ben Erfolg verwenden, wie die frischen. Als 
Trockenraum fit keine große Fläche erforderlich. Auf 
Grund eines Versuches würde berefts ein größerer 
viereckiger Eßtisch für 10 Pfund Kartoffeln genügen. 
Wer in kleinen Orten eine Kammer oder einen 
Trockenboden hat, kann dort noch viel mehr ( Kar¬ 
toffeln ans einmal trocknen. Aber bleiben wir bei 
10 Pfund. Wenn die Hausfian außer der gewöhn¬ 
lichen Mahlzeit noch 10 Pfund Kartoffeln kocht, so 
ist das eine geringe Arbeft. Sie kann am Nach¬ 
mittag die Kartoffeln verarbeiten, und bei gutem 
Sommerwetter bis zum Abend beinah fertig trock¬ 
nen, wenigstens soweit, daß die geriebenen Kar¬ 
toffeln am anderen Tage auf einem ganz Keinen 
Raum Platz haben und weiter trocknen können, ohne 
zu schimmeln. Eine fleißige Hausfrau rettet in die¬ 
ser Weste in zwei Wochen ungefähr iy2 Zentner 
Kartoffeln vor der Entwertung. Der getrocknete 
Kartosfelgries oder die Kartoffelgranpen sind dann 
jederzeit ein willkommenes H-ilfsmitül, wenn die 
Kocherei einmal schnell gehen soll. Sie sind fast zu 
allen Kartoffelgerichten gut zu gebrauchen. Man 
kann sie in einem staubdichten Sack aus Zeug oder 
Papier an luftigen Orten hängend aufbewahren, 
genau wie die Hausmachernüdeln und das Mehl. 
Die Hausfiau kommt bei der eigenen Trocknung 
hr billig zu bequemen und wohlschmeckenden Vor¬ 
räten, welche sie sonst aus den Fabriken der Kar- 
tosfeltrocknungsgesellschaft durch die Vernrittlung 
unverhältnismäßig teuer unter allerlei Namen kaust. 
Möchten die Hausfrauen wenigstens mir einem 
>öpf oder mft einem übrig gebliebenen Rest von 
einer ^Ihcchlzeft sogleich einen Versuch machen. ■_ 
Berlastlrste Nr. 258. 
AuSVrm SerbreituugSseVbrt unserer Zeitung enthält 
die Liste folgende Raine»: 
>r Ers.-Nes. Johann Scharf, ALendorf a. W., ver¬ 
mißt. Wehrm. Alfred Levy, Eschwege, bisher verw., 
gestorben. Musk. Richard Heil, Snnnerz, gefallen. 
Res. Heinrich Manns, Rhina, l. verw. Res. Samuel 
Oppenheim, Rhina, verw. Gefr. Heinr. Kircher, 
Steinau, vtsher schw. verw., gestorben. Musk. Wilh. 
Günther, Kirchhain, tödlich verunglückt. Musk. Jrch. 
Lapp, Frankenberg, gefallen. Vzfdwül. d. R. Sallh 
Löwen st ein, Hanau, gefallen. Musk. Karl Sch ad, 
Rammerz, lvw. Unteroff. Max Schwuchow, Hano«, 
lvw. Musk. Johannes Lindenb erger, Lohrhaupten, 
lvw. Kriegsfrw. Friedr. Busse, Kassel, lvw. Musi. 
Adam Döll, AlSfeld, nicht gefallen, sondern verwund. 
Musk. Ferd. Brehler, Großenlüder, bisher schw. VW., 
gestorben. Musk. Emil Schäfer, Burghaun, l. vw. 
Ers.-Res. Alexander Kieslbach, Eisenach, lvw. Utffz. 
Maz Bornefeld, Kassel, lvw. Kan. Rudolf Zent- 
;raf, Danzwiesen, gsf. Trainsold. Julian Stumpf, 
Relperts, lvw. 
GoLtesdienstordnung. 
Dienstag, 29. Juni. (Fest der hl. Apostel¬ 
fürsten Petrus und Paulus.) Kollekte für den 
bl. Vater. Fulda. Dom. 7,6, 6, 7,7 und 7 Uhr 
hl. Messen, 8 Uhr Pfarramt mit Predigt, 7,10 Uhr 
Bischöfliches Hochamt, 7,12 Uhr hl. Messe mit 
Predigt, nachmittags 7,2 Uhr Andacht für den 
heftigen Vater, 4 Uhr Bischöfliche Vesper. 
Donnerstag, 1. Juli. Nachmittags 5 Uhr Beicht- 
{jelegenljeit. — Stadtpfarrkirche. 7,6 Uhr Spendung 
dex hl. Kommunion, 7*6 und 7*7 Uhr hl. Messen, 
8 Uhr hl. Messe (1. Schulgottesdienst) mit Predigt, 
97« Uhr Hochamt mit Predigt, 11 Uhr hl. Messe (2. 
Schulgottesdienst), nachmittags l/«3 Uhr Andacht zu 
Ehren der Apostelfürsten Petrus und Paulus, abends 
8 Uhr Kriegsbittandacht. Die Kollekte ist für den hl. 
Vater bestimmt. — Pfarrkirche zum hl. Geiste. 
7.7 Uhr Austeilung der hl. Kommunion, 7 Uhr Früh¬ 
messe, 8 Uhr Hochamt mit Predigt, nachmittags 7. 5 
Uhr Christenlehre, 5 Uhr Andacht. Mittwoch und 
Samstag abends 7,8 Uhr Kriegsandacht.—Severikirche. 
Mittwochs und Samstags 6°° Uhr hl. Messe für die 
Oberreylschule. — Frauenberg. Hl. Messen von 5—7 
Uhr, 8 Uhr Rosenkranzmeffe mit kurzer Predigt, 9 Uhr 
Levitenamt. Nachmittags 2 Uhr Kreuzwegandacht und 
Predigt (auf dem Kalvarienberg). Abends 7*8 Uhr 
Herz-Jesu-Andacht mit kurzer Predigt. 
Mseuach. 7 Uhr Frühmesse, 97» Uhr Hochamt mit 
Predigt, 6 Uhr abends Segensandacht. 
Mittwoch,' 39. Juni.7"Fulda. Fraucnberg. 
Abends 7,8 Uhr Schluß der Herz-Jesu-Andacht mit 
kurzer Predigt, Umgang und Te Deam. 
Kassel. 
1. Pfarrkirche ad St. Elisabeth (Friedrichsplatz 16): 
Dienstag, 29. Juni. (Fest der hl. Apostel 
Petrus und Paulus.) 7'/« Uhr Amt mit Segen. 
2. Pfarrkirche ad 8t. Eamiliam (Köln. Straße 55): 
Dienstag, 29. Juni. (Fest Peter und Paul.) 
Gottesdienst wie am Sonntag. 
3. Pfarrkirche ad 8t. lilarlam (Neumarkt): 
Dienstag, 29. Juni. (Fest Peter und Paul.) 
Gottesdienst wie am Sonntag. 
4. Pfarrkirche ad 8t. Joseph (Bellmarsche Sir. 32): 
Dienstag, 29. Juni. (Fest Peter und Paul.) 
Gottesdienst wie am Sonntag. 
5. Kapelle in Kaffel-Bettenhaufen (Stiftstrahe 27): 
Dienstag, 29. Juni. (Fest Peter und Paul.) 
7.8 Uhr Hochamt. 
Ihringshausen. KeinGottesdienst, Wohl aber 
am nächsten Sonntag, den 4. Juli. 
Mittwoch 9 Uhr Gottesdienst in Oberkaufungen. 
Die Erneuerung der ßeldpost - Abonne¬ 
ments für den 
Monat Zull -3HS 
bitten wir nicht zu übersehen. 
mmmmmmmmmmmmmm»»» 
Anzeigen 
ßud i« der,Fuldaer Zeitung so« fichrrem Erfolg 
— Sammelt die Kirschkerne! Eine praktische 
Hausfrau sollte darauf sehen, daß auch die Kirsch¬ 
kerne nicht fortgeworfeu werden, denn sie können 
manchmal recht guten Zwecken dienen. Zuerst in 
der Krankenpflege zum Wärmen der Füße anstelle 
der schweren Wärmflasche und Wärmsteine, ferner 
bei Prießnitz-Packungen, zerteilenden Kompressen 
usw. Man näht für diesen Zweck kleinere und grö¬ 
ßere Säckchen aus leichtem <Äoff und hebt darin die 
Kerne, nachdem man sie gut gereinigt und getrock¬ 
net hat, auf. Bei Bedarf werden die Kerne in 
einem irdenen Topfe erhitzt und wieder in die Säck¬ 
chen gefüllt, oder man legt gleich die gefüllten Säck- 
cken auf eine heiße Stelle des Ofens. Sie halten 
die Wärure außerordentlich lange fest, die Säckchen 
schmiegen sich jeder Körperform gut an, drücken und 
belästigen niemals. Gleiche Säckchen kann man 
auch zum Austrocknen nassen-Schuhwerks verwen¬ 
den. Hierbei ziehen die heißgemachten Kerne die 
euchtigkeft an, so daß das Schuhwerk auch innen 
, hnell trocken wird, was zu seiner Erhaltung viel 
beiträgt. Nötigenfalls muß man die Kerne mehr¬ 
mals erhitzen. Endlich geben die Kirschkerne ebenso 
wie die Pflaumen- und Aprikosenkerne ein gutes 
Brennmaterial ab. Die Haupffache ist, daß man 
die Kerne, „weil's nur ein paar sind", nicht sogleich 
zwecklos ins Feuerloch wirft, sondern eben aufsam¬ 
melt. Ein Zentner Früchte ergibt 20 bis 30 Pfund 
Kerne, mit denen man ebensoviel Kohlen sparen 
kann. 
us. 
Allerlei Weisheit. In den deutschen „Gulasch- 
Kanonen" bleiben die Speisen 10-—12 Stunden voll¬ 
kommen warm, da die Kessel doppelte Wandungen 
besitzen, die mit einer wärmehaltenden Masse aus- 
gefüllt sind. Jeder Kessel enthält die Mahlzeiten für 
50 Mann. Im Hinterwagen befinden sich noch 
zwei kleinere Kessel zur Herstellung von je 75 Liter 
heißem Wasser, Kaffee oder Tee. — Die Energie, ! 
die in einer einzigen großen Granate schlummert, 
wäre imstande, 12 Millionen Menschen vollkommen 
kampfunfähig zu machen, wenn sie nicht an nur 
einer Stelle zur Wirkung käme. — Ein Kavallerie- 
Pferd muß außer dem Reiter, der 80—110 Kilo¬ 
gramm wiegt, an allerhand Gepäck und Waffen noch 
weitere etwa 50 Kilogramm tragen. — In Oester¬ 
reich pflegen sich alle Offiziere zu duzen, aber i 
nur die Offiziere der gleichen Charge. 
immer 
Niemals 
würde ein Offizier einen Vorgesetzten oder unter¬ 
geordneten Offizier duzen. mo. 
Wie der amerikanische Singer-Tkufi 
im uns feindlichen England gegen die deutsche Industrie hetzt, beweist -dir 
folgende in England verbreitete Flugblatt, das in deutscher lleberschung kavivtr 
Hellt nicht den Deutschen! 
1 
Jeder Penny, der für deutsche Waren ausgegeben wird, hilft dem Felni/^ Ein 
muss, bevor er Irgendeinen Artikel kauft, sich erkundigen, wo er hergestellt ist, und bei Fehlen, 
einer befriedigenden Antwort seinen Ankauf vermeiden; denn man kann Britische Waren er-' 
halten, wenn man nur danach fragt und darauf besteht. Nähmaschinen werden in grossen Mengen 
ln diesem Lande von Deutschen verkauft, und nur sehr wenig Leute wissen, wenn sie eine kaufen, 
wo sie hergestellt Ist. Im Interesse derjenigen, welche eine Nähmaschine xu kaufen beabsichtigen, 
_junen wir die Namen einiger deutscher Marken: Frister de Roaamann, Naumann, Pfaff, 
Verltas, Gritzner. Viktoria, Gloria, Universum, Regina, Afrana, Phoenix, 
Verthelm, Ossa, Stoewer, und es gibt noch verschiedene andere. Slngtr Nähmaschinen 
sind Britisches Fabrikat! Ueber 18000 Angestellte auf den Britischen Inseln verdienen ihren 
Lebensunterhalt allein durch die Herstellung und den Verkauf unserer Maschinen. Unterstützt; 
Britische Industrien! Der Preis unserer Maschinen beträgt 12,6 bis ;£14.10s. Erleichterung 
der Zahlungsbedingungen nach Uebereinkunft. Hiesige Adresse: Singer Nähmaschinen Co., 
Ltd., High Street, Launceston. Adresse von Agenten: The Market, Tavistock; and 
Chapel Street, Holsworthy. 
Anmerkung: Rote - Kreuz - Arbeiter können ihre Maschinen, wenn sie Britisches Fabrikat 
sind, umsonst justier, bekommen. Druckerei, Launceston. 
--— ~ r-’ 
Im Hinblick auf dieses Vorgehen ist es 
daher heilige Mich! eines jeden LeuMen 
durch den Sauf deutschem MmMiaeu 
die deutsche Industrie zu unterstüßensi 
U\. 1 . . 1 "■ . . *m4 
Die deutsche Wnmschineu-Wuslrie S&SSÄÄ 
SäääS«» slehl an erster Steilem der well! 
V«re!nDeu«scherNSHmaschInen.Iavrikanten * VereinOeutsch«rRSHmasqinen.HÄ,dler»» 
zMMriele itSSS 
von Prof. Tr. Schreiber, Regens am bischöfl. Priesterseminar. 
1. Der Weltkrieg und die Vor¬ 
sehung Gottes. 
4. Auflage. 16 Seiten. 87 Preis 5 Pfg., 100 Stück 3.— Mk. 
stehen bei mir zum Verkauf. 
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Holzrahinenmatratzen, Kinderbetten. 
LisvumüdelkLbrtü 8udl 1. Th. (69) 
1 
s 
n 
Ein Wehrmann auf dem westlichen Kriegsschauplätze berichtet 
unter dem 6. Juni: „Ich und ein Manu aus L. haben den sehr 
lehrreichen Feldpostbrief „Der Weltkrieg und die Vorsehung 
Gottes" schon durchgelesen. Heute (Sonntag) haben wir ihn in 
unserer Kompagnie laut und öffentlich vorgelesen. 
Es kam hierbei verschiedene Male zu einer Auseinandersetzung 
und Erklärung, da wir hier Wiffensbedürftige und Wisseuswillige 
haben ... Es war also das Büchlein heute mittag der Stoff 
unserer Unterhaltung, und es hat bei allen Katholiken wie 
Protestanten seinen Zweck erreicht. Möchte es doch noch in j 
viele andere Hände kommen." Ch. Fr., Wehrmann. «> 
Ein Feldwebel, ebenfalls vom westlichen Kriegsschauplätze, 
schreibt unter dem 8. Juni: „Habe heute den Feldpostbrief 
„Der Weltkrieg nnd die göttliche Vorsehung" gelesen. Vom In¬ 
halt des Ganzen erbaut, fühle ich mich veranlaßt, leider sagen zn 
müssen, daß derartige Schriften zn wenig an unsere Soldaten 
gehen. Derartige Blätter sollten direkt zur Verteilung 
an die Kompagnie gesandt werden." C. St., Feldwebel. 
Unter dem 12. Jnni schreibt ein Gefreiter vom östlichen 
Kriegsschauplätze: „Solche Schriften brauchen unsere Soldaten 
im Felde. Wohl ist mancher von denen, die vor dem Kriege von 
dem »echten Wege abgewichen waren, jetzt, in der Stunde der 
Gefahr, wieder zn seinem alten Glauben zurückgekehrt. Nun 
finden sich aber für solche manch' freie Stunden (zumal jetzt 
bei diesem langwierigen Stellungskrieg hier in Russisch - Polen), 
in denen sich wieder „unüberwindbare" religiöse 
Schwierigkeiten einznschleichen versuchen. Und gerade über 
die Vorsehung stößt inan bei den Soldaten oft ans große 
Schwierigkeiten. Ich selbst habe erst in der jüngsten Zeit solche 
Beispiele persönlich erlebt. Auch gibt es solche, bei denen die 
Schrecken des Krieges keinen Einfluß ansgeübt haben; sie leben 
so weiter, ohne sich einmal zn fragen, ob es denn wirklich keinen 
Gott gibt, ja die über manche Anssprüche nnsers Kaisers, die 
da Gott den Sieg zuschreiben, sich lustig machen. Sowohl für 
erstere als anch für letztere ist dieseSchriftwie geschaffen. 
Ich habe sie anch einigen meiner höheren Vorgesetzten zum 
Lesen gegeben, die sich sehr lobend über dieses Büchlein 
ausgesprochen haben. Ich habe diese Schrift im Unterstand 
ans den Tisch als allgemeine Lektüre aufgelegt. Hoffent¬ 
lich ist der Schrift recht viel Erfolg beschieden." 
2. Krieg und Eucharistie. 
8 Seiten. 8«. Preis 3 Pfg., 100 Stück 2.— Mk. 
In den nächsten Tagen erscheint: 
Das Gebet im Weltkriege. 
16 Seiten. 87 Preis 5 Pfg., 100 Stück 3 — Mk. 
3 
Verlag iier z«Ii>aer Aciienftlilkerei. 
Bekanntmachung 
betreffend 
Herstellungsverbot für Baumwollstoffe. 
Auf Grund § 9 Buchstabe b des Gesetzes über den 
Belagerungszustand vom 4. Juni 1851 (rn Bayern auf 
Grunv Artikel 4 Ziffer 2 des Gesetzes über oen Kriegs¬ 
zustand vom 5. November 1912) wird folgendes her¬ 
stell irngrverbot erlasse» und zur allgemeinen Kenntnis 
gebracht. 
8 1. 
Vom 1. August 1918 an dürfen bis auf weiteres 
folgende, aurjchlietzlich oder vorwiegend aus Baumwolle 
zn fertigende Web- und Wirkwaren ohne Unterschied, 
ob glatt, gemustert oder buntgewebt, nicht mehr her- 
gestellt werden: 
1. Stoffe für Leib- und Bettwäsche: 
Sämtliche Gewebe, zu welchen — sei es in Kette, 
sei es in Schuß — Barne unter Nr. 16 engl, oder 
über Nr. 32 engl, zu verwenden sind, ohne Rück¬ 
sicht auf die Fadenstellung; ferner sämtliche Ge¬ 
webe, zu deren Herstellung mehr als ö Schäfte 
gebraucht werden. 
2. Stoffe für Haus- und Tischwäsche: 
Tischzeugs uns Tischtücher, Servietten. Handtücher 
und Handtuchzeugeim Stück, Küchenlücher,Scheuer¬ 
tücher, Staubtücher, Frottiergewerbe, Inletts, 
Taunenko er, gerauhte Bettücher. 
3. Kleider- uud Futterstoffe: 
a) Sämtliche Gewebe, zu welchen — sei es in Kette, 
sei es tu Schuß — Garne unter Nr. 16 oder über 
Nr. 32 engi. zu verwenden sind, ohne Rücksicht 
auf die Dichte der Fadenftellung; ferner sämtliche 
Gewebe, zn deren Herstellung mehr als 5 Schäfte 
gebraucht werden. 
b) Stickeren!offt, Ftlsts, Tülle, Spitzen, Schleierstoffe, 
Fransen, K eiderftottös, ieideroelvets, «Plüsche 
und «samie. 
4. Stoffe für Juuenemrichtung: 
Malratzendreüe, Bettvorlagen, Wandbespannungs¬ 
stoffe, Tapezierstoffe, Möveldrelle, Läuferstoffe, 
Möbelplüsche. Tisch- und sonstige Decken, Bor- 
hangftoffe, Feststoffe, BorhangkretonueS, Madras- 
porhänge, Gardinen aller Art. 
b. Stoffe für technische Artike' 
Säcke, Treibriemen, Seile, Bindfaden, Walzen¬ 
tücher, Seihtücher, Käsetücher. 
6. Bänder, Litzen, Riemen, Gurte, Besatzartikel 
uud Posamente. 
7. Wirkwaren jeder Art. 
Das Verbot erstreckt sich auch auf solche Gegenstände, 
welche den unter 1—5 ausgezählken Verwendungszwecken 
dienen und den aufgeführten Stoffen im wesentlichen 
gleich sind, jedoch unter anderer Bezeichnung gehandelt 
werden. 
Die Herstellung der unter das vorstehende Ver¬ 
bot fallenden Waren ist nach wie vor erlaubt, wenn 
hierzu ausschließlich Garne von Nr. 60 engl, einfach 
auswärts Verwendung finden. 
8 2. 
Das Verbot erstreckt sich nicht auf Web- und 
Wirkwaren irgendwelcher Art, welche 
1. in der Zeit zum 1. August 1815 zur Erfüllung von 
unmittelbaren oder mittelbaren Aufträgen der 
Heeres- oder der Marineverwaltung in Arbeit 
genommen waren, 
2. ab 1. August 1915 durch den Kriegsausschuß der 
Baumwollindustrie, deflen Gründung in Aussicht 
genommen ist, zur Vergebung gelangen, 
3. aus Rohstoffen oder Halberzeugnissen gefertigt wer¬ 
den, welche nachweislich erst nach dem 15. Junt 
1915 vsni Ausland nach Deutschland eingrführl 
worden sind. 
83 
Im öffentlichen Interesse und zur Aufiechterhaliung 
des Wirtschaftslebens können Ausnahmen vom Ver¬ 
bot der Herstellung, insbesondere der unter Ziffer 5 aui- 
gesührten technischen Ariilel, durch das König!. Preuß. 
Kriegsministerium, Kriegsrohstoff-Abteilung (Sektion WII.), 
Berlin SW verlängerte Hedemannstraße 9/10, bewilligt 
werden. 
- § 4- 
Strafandrohung. 
Wer das in Z 1 ausgefprochene Herstellungsverbot 
Übertritt oder zu solcher llebertretung aufforderl oder 
anreizt, wird, sofern nicht nach allgemeinen Strasgesttzen 
eine höhere Strafe verwirkt ist, mit Gefängnis bis zu 
einem Jahr bestraft. 
Frankfurt (Main), im Juni 1915. 
Verfugende Behörde. 
SteUimtr. GensrMommsnvo 18. ArmeekorvL 
«■■■■■■■■■■■■■■■■BUHBHBUaaMaHaMHHMMHHUUiHagllKMHMUHHmHanr
	        
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