sicher Opferliebe nur wärmer strahlt. Opfergeist
und Opferliebe, die durch alle Schichten des deut¬
schen Volkes gehen, haben bis j etzt die Lösung aller
Aufgaben leicht gemacht, sie werden auch an neue
ohne Zandern herantreten, wann immer sie auch
kommen mögen und wie immer sie auch heißen mö¬
gen.
Zu den neuen Pflichten, die wir auf uns neh¬
men müssen, gehört in erster Linie die So r g e f ü r
die deutschen Kriegsgefangenen in
Feindesland. Fast hat es den Anschein, als
wären diese Armen, von Heimat und Vaterland Ge¬
trennten, vergessen worden, daß wir erst jetzt daran
gehen, ihnen helfend zur Seite zu stehen. Dem jst
aber nicht so. Auch sie waren von Anfang an das
Ziel unserer Sorge, auch zu ihnen wandelten Tag
für Tag unsere Gedanken und Gebete, und nichts
ist unversucht gelassen worden, ihnen zu zeigen, daß
sie nicht vergeflen sind in der Heimat, ihnen hier
vielmehr Herzen in Liebe und Treue entgegen¬
schlagen.
Schon seit langem wollten wir gerade den deut¬
schen Kriegsgefangenen die helfende, lindernde Hand
entgegerrstrecken. Heute nun sind wir so weit, daß es
nicht mehr nur beim guten Willen zu bleiben hat,
daß dieser Wille zur Tat werden kann. Die vielen
und großen Schwierigkeiten, die sich einer umfas¬
senden, tatkräftigen Hilfeleistung bis dahin entgegen¬
stemmten, sind behoben, die Wege zur fruchtbringen¬
den Arbeit sind geebnet. Die ersten Sendungen von
Geld u!nd Büchern sind bereits an die Gefangenen
abgegangen. Deswegen ergeht denn auch nun all¬
gemein die Parole: Ans Werk!
Seine Durchführung kqsin freilich nicht Aufgabe
eines Einzelnen sein, und auch die Kräfte emes
Keinen Kreises reichen nicht hin für das. was ge¬
leistet werden muß. Massenleistungen sind notwen¬
dig. Deutsche Söhne und Brüder aus allen Gauien
unseres großen Vaterlandes, von Ost und West,
von Süd und Nord, essen das Brot harter Gefan¬
genschaft und warten auf unsere Hilfe. Darum
muß es auch unserseits zu Massenleistungen kom¬
men, darum müssen wir alle zusammenstehen im
alten Opfergeiste und in unverbrüchlicher Bruder¬
treue zur Lösung dieser großen Aufgabe. Reichliche
Spenden zu diesem Zwecke seien die Einlösung un¬
serer Dankesschuld an die Tapferen, das Unterpfand
der Treue heimatlicher Liebe. Bisher ließen wir den
Ruf erschallen: Lesestoff an die Front! Heute er¬
heben wir zu der alten die neüe, ebenso dringende
Bitte: Schickt Geld und Lektüre für un¬
sere Gefangenen in Fv-fndesland!
Es darf sich keine Mutlosigkeit bei ninseren
kriegsgefangenen Soldaten geltend machen, auch
nicht bei jenen, die, ohne Unterstützung von Ange¬
hörigen, in großer Bedürftigkeit sich befinden, deren
drückender Not nur durch materielle Hilfe gesteuert
werden kann. Die Zahl solcher Armen dürste nicht
gering sein. Wir dürfen es umsoweniger unter¬
lassen, bedürftigen Kriegsgefangenen materielle
Hilfe angedeihen zu lassen, als Frankreich in dieser
Beziehung uns bereits vorangegangen ist. Ansehn¬
liche Sümmen können jeden Monat an arme fran¬
zösische Kriegsgefangene in Deutschland verteilt
werden. Wer würde angesichts solcher Verhältnisse
die Bitte um tatkräftige Mitarbeit und reiche Ga¬
ben unbescheiden finden? Jedes Scherflein wird
dankbar angenommen. Gaben an Geld werden auch
hier die Hauptrolle spielen, soll dieses neue Werk
katholischer Kriegscaritas blühen und sich bewähren.
Geldspenden bitten wir an die von den
Bischöfen des deutschen Reiches errich¬
tete ' l,“'7
Kirchliche Kriegshilfsstelle zu Paderborn,
Postscheck-Konto Hannover 7766, - '
zu richten. Auch hat sich die Geschäftsstelle der
„Fuldaer Zeitung" in dankenswerter Weise bereit
erklärt, solche für unsere Zwecke in Empfang zu
nehmen und darüber in ihren Spalten zu quittieren.
Büchergaben für diese Sammlung bitten
wir ausschließlich an die Zentrale des
Borromäusvereins in Bonn zu! richten.
Wer tut mft? Sicherlich wir alle: denn wer
von uns, die daheim in Sicherheit und Ruhe leben
können, wollte sich dieser neuen Opferpflicht ent¬
ziehen? Wir geben gern und fieudig unsere Spen¬
den, wir spenden aber auch ohne Verzug, denn
Doppelt gibt, wer schnell gibt!
Paderborn, im Juni 1915.
Kirchliche Kriegshilfsstelle zu Paderborn.
Meines $ emlleton.
— Trocknen der Kartoffeln im Haushalte! Die
Kartoffeln treiben jetzt lange Keime und werden mit
jedem Tag wertloser. ZuM Teil faulen sie auch,
wenn sie feucht sind, bei der Sommerwärme. Die¬
selbe Sommerwärme gestattet und befördert aber
ihre Erhaltung. Ein Verfahren hat den Vorzug,
im Haushalt anwendbar zu sein. Man schält die
gekochten Kartoffeln, zerkleinert sie in beliebiger
Weise, z. B. auf einer Reibe, einer Fleisch-, Sem¬
mel- oder Gemüsezerkleinerungsmaschine und breitet
sie auf einem sauberen Tuche an staubfieier Stelle
ans, gerade wie man im Haushalte Nudelteig trock¬
net. "Eine dünne Schicht der lockeren Kactoffclmaffe
trocknet schnell und ist dann lange Zeit haltbar. Die
gekochten und getrockneten Kartoffeln lassen sich für
eine Menge von Haushaltungszwecken mft demsel¬
ben Erfolg verwenden, wie die frischen. Als
Trockenraum fit keine große Fläche erforderlich. Auf
Grund eines Versuches würde berefts ein größerer
viereckiger Eßtisch für 10 Pfund Kartoffeln genügen.
Wer in kleinen Orten eine Kammer oder einen
Trockenboden hat, kann dort noch viel mehr ( Kar¬
toffeln ans einmal trocknen. Aber bleiben wir bei
10 Pfund. Wenn die Hausfian außer der gewöhn¬
lichen Mahlzeit noch 10 Pfund Kartoffeln kocht, so
ist das eine geringe Arbeft. Sie kann am Nach¬
mittag die Kartoffeln verarbeiten, und bei gutem
Sommerwetter bis zum Abend beinah fertig trock¬
nen, wenigstens soweit, daß die geriebenen Kar¬
toffeln am anderen Tage auf einem ganz Keinen
Raum Platz haben und weiter trocknen können, ohne
zu schimmeln. Eine fleißige Hausfrau rettet in die¬
ser Weste in zwei Wochen ungefähr iy2 Zentner
Kartoffeln vor der Entwertung. Der getrocknete
Kartosfelgries oder die Kartoffelgranpen sind dann
jederzeit ein willkommenes H-ilfsmitül, wenn die
Kocherei einmal schnell gehen soll. Sie sind fast zu
allen Kartoffelgerichten gut zu gebrauchen. Man
kann sie in einem staubdichten Sack aus Zeug oder
Papier an luftigen Orten hängend aufbewahren,
genau wie die Hausmachernüdeln und das Mehl.
Die Hausfiau kommt bei der eigenen Trocknung
hr billig zu bequemen und wohlschmeckenden Vor¬
räten, welche sie sonst aus den Fabriken der Kar-
tosfeltrocknungsgesellschaft durch die Vernrittlung
unverhältnismäßig teuer unter allerlei Namen kaust.
Möchten die Hausfrauen wenigstens mir einem
>öpf oder mft einem übrig gebliebenen Rest von
einer ^Ihcchlzeft sogleich einen Versuch machen. ■_
Berlastlrste Nr. 258.
AuSVrm SerbreituugSseVbrt unserer Zeitung enthält
die Liste folgende Raine»:
>r Ers.-Nes. Johann Scharf, ALendorf a. W., ver¬
mißt. Wehrm. Alfred Levy, Eschwege, bisher verw.,
gestorben. Musk. Richard Heil, Snnnerz, gefallen.
Res. Heinrich Manns, Rhina, l. verw. Res. Samuel
Oppenheim, Rhina, verw. Gefr. Heinr. Kircher,
Steinau, vtsher schw. verw., gestorben. Musk. Wilh.
Günther, Kirchhain, tödlich verunglückt. Musk. Jrch.
Lapp, Frankenberg, gefallen. Vzfdwül. d. R. Sallh
Löwen st ein, Hanau, gefallen. Musk. Karl Sch ad,
Rammerz, lvw. Unteroff. Max Schwuchow, Hano«,
lvw. Musk. Johannes Lindenb erger, Lohrhaupten,
lvw. Kriegsfrw. Friedr. Busse, Kassel, lvw. Musi.
Adam Döll, AlSfeld, nicht gefallen, sondern verwund.
Musk. Ferd. Brehler, Großenlüder, bisher schw. VW.,
gestorben. Musk. Emil Schäfer, Burghaun, l. vw.
Ers.-Res. Alexander Kieslbach, Eisenach, lvw. Utffz.
Maz Bornefeld, Kassel, lvw. Kan. Rudolf Zent-
;raf, Danzwiesen, gsf. Trainsold. Julian Stumpf,
Relperts, lvw.
GoLtesdienstordnung.
Dienstag, 29. Juni. (Fest der hl. Apostel¬
fürsten Petrus und Paulus.) Kollekte für den
bl. Vater. Fulda. Dom. 7,6, 6, 7,7 und 7 Uhr
hl. Messen, 8 Uhr Pfarramt mit Predigt, 7,10 Uhr
Bischöfliches Hochamt, 7,12 Uhr hl. Messe mit
Predigt, nachmittags 7,2 Uhr Andacht für den
heftigen Vater, 4 Uhr Bischöfliche Vesper.
Donnerstag, 1. Juli. Nachmittags 5 Uhr Beicht-
{jelegenljeit. — Stadtpfarrkirche. 7,6 Uhr Spendung
dex hl. Kommunion, 7*6 und 7*7 Uhr hl. Messen,
8 Uhr hl. Messe (1. Schulgottesdienst) mit Predigt,
97« Uhr Hochamt mit Predigt, 11 Uhr hl. Messe (2.
Schulgottesdienst), nachmittags l/«3 Uhr Andacht zu
Ehren der Apostelfürsten Petrus und Paulus, abends
8 Uhr Kriegsbittandacht. Die Kollekte ist für den hl.
Vater bestimmt. — Pfarrkirche zum hl. Geiste.
7.7 Uhr Austeilung der hl. Kommunion, 7 Uhr Früh¬
messe, 8 Uhr Hochamt mit Predigt, nachmittags 7. 5
Uhr Christenlehre, 5 Uhr Andacht. Mittwoch und
Samstag abends 7,8 Uhr Kriegsandacht.—Severikirche.
Mittwochs und Samstags 6°° Uhr hl. Messe für die
Oberreylschule. — Frauenberg. Hl. Messen von 5—7
Uhr, 8 Uhr Rosenkranzmeffe mit kurzer Predigt, 9 Uhr
Levitenamt. Nachmittags 2 Uhr Kreuzwegandacht und
Predigt (auf dem Kalvarienberg). Abends 7*8 Uhr
Herz-Jesu-Andacht mit kurzer Predigt.
Mseuach. 7 Uhr Frühmesse, 97» Uhr Hochamt mit
Predigt, 6 Uhr abends Segensandacht.
Mittwoch,' 39. Juni.7"Fulda. Fraucnberg.
Abends 7,8 Uhr Schluß der Herz-Jesu-Andacht mit
kurzer Predigt, Umgang und Te Deam.
Kassel.
1. Pfarrkirche ad St. Elisabeth (Friedrichsplatz 16):
Dienstag, 29. Juni. (Fest der hl. Apostel
Petrus und Paulus.) 7'/« Uhr Amt mit Segen.
2. Pfarrkirche ad 8t. Eamiliam (Köln. Straße 55):
Dienstag, 29. Juni. (Fest Peter und Paul.)
Gottesdienst wie am Sonntag.
3. Pfarrkirche ad 8t. lilarlam (Neumarkt):
Dienstag, 29. Juni. (Fest Peter und Paul.)
Gottesdienst wie am Sonntag.
4. Pfarrkirche ad 8t. Joseph (Bellmarsche Sir. 32):
Dienstag, 29. Juni. (Fest Peter und Paul.)
Gottesdienst wie am Sonntag.
5. Kapelle in Kaffel-Bettenhaufen (Stiftstrahe 27):
Dienstag, 29. Juni. (Fest Peter und Paul.)
7.8 Uhr Hochamt.
Ihringshausen. KeinGottesdienst, Wohl aber
am nächsten Sonntag, den 4. Juli.
Mittwoch 9 Uhr Gottesdienst in Oberkaufungen.
Die Erneuerung der ßeldpost - Abonne¬
ments für den
Monat Zull -3HS
bitten wir nicht zu übersehen.
mmmmmmmmmmmmmm»»»
Anzeigen
ßud i« der,Fuldaer Zeitung so« fichrrem Erfolg
— Sammelt die Kirschkerne! Eine praktische
Hausfrau sollte darauf sehen, daß auch die Kirsch¬
kerne nicht fortgeworfeu werden, denn sie können
manchmal recht guten Zwecken dienen. Zuerst in
der Krankenpflege zum Wärmen der Füße anstelle
der schweren Wärmflasche und Wärmsteine, ferner
bei Prießnitz-Packungen, zerteilenden Kompressen
usw. Man näht für diesen Zweck kleinere und grö¬
ßere Säckchen aus leichtem <Äoff und hebt darin die
Kerne, nachdem man sie gut gereinigt und getrock¬
net hat, auf. Bei Bedarf werden die Kerne in
einem irdenen Topfe erhitzt und wieder in die Säck¬
chen gefüllt, oder man legt gleich die gefüllten Säck-
cken auf eine heiße Stelle des Ofens. Sie halten
die Wärure außerordentlich lange fest, die Säckchen
schmiegen sich jeder Körperform gut an, drücken und
belästigen niemals. Gleiche Säckchen kann man
auch zum Austrocknen nassen-Schuhwerks verwen¬
den. Hierbei ziehen die heißgemachten Kerne die
euchtigkeft an, so daß das Schuhwerk auch innen
, hnell trocken wird, was zu seiner Erhaltung viel
beiträgt. Nötigenfalls muß man die Kerne mehr¬
mals erhitzen. Endlich geben die Kirschkerne ebenso
wie die Pflaumen- und Aprikosenkerne ein gutes
Brennmaterial ab. Die Haupffache ist, daß man
die Kerne, „weil's nur ein paar sind", nicht sogleich
zwecklos ins Feuerloch wirft, sondern eben aufsam¬
melt. Ein Zentner Früchte ergibt 20 bis 30 Pfund
Kerne, mit denen man ebensoviel Kohlen sparen
kann.
us.
Allerlei Weisheit. In den deutschen „Gulasch-
Kanonen" bleiben die Speisen 10-—12 Stunden voll¬
kommen warm, da die Kessel doppelte Wandungen
besitzen, die mit einer wärmehaltenden Masse aus-
gefüllt sind. Jeder Kessel enthält die Mahlzeiten für
50 Mann. Im Hinterwagen befinden sich noch
zwei kleinere Kessel zur Herstellung von je 75 Liter
heißem Wasser, Kaffee oder Tee. — Die Energie, !
die in einer einzigen großen Granate schlummert,
wäre imstande, 12 Millionen Menschen vollkommen
kampfunfähig zu machen, wenn sie nicht an nur
einer Stelle zur Wirkung käme. — Ein Kavallerie-
Pferd muß außer dem Reiter, der 80—110 Kilo¬
gramm wiegt, an allerhand Gepäck und Waffen noch
weitere etwa 50 Kilogramm tragen. — In Oester¬
reich pflegen sich alle Offiziere zu duzen, aber i
nur die Offiziere der gleichen Charge.
immer
Niemals
würde ein Offizier einen Vorgesetzten oder unter¬
geordneten Offizier duzen. mo.
Wie der amerikanische Singer-Tkufi
im uns feindlichen England gegen die deutsche Industrie hetzt, beweist -dir
folgende in England verbreitete Flugblatt, das in deutscher lleberschung kavivtr
Hellt nicht den Deutschen!
1
Jeder Penny, der für deutsche Waren ausgegeben wird, hilft dem Felni/^ Ein
muss, bevor er Irgendeinen Artikel kauft, sich erkundigen, wo er hergestellt ist, und bei Fehlen,
einer befriedigenden Antwort seinen Ankauf vermeiden; denn man kann Britische Waren er-'
halten, wenn man nur danach fragt und darauf besteht. Nähmaschinen werden in grossen Mengen
ln diesem Lande von Deutschen verkauft, und nur sehr wenig Leute wissen, wenn sie eine kaufen,
wo sie hergestellt Ist. Im Interesse derjenigen, welche eine Nähmaschine xu kaufen beabsichtigen,
_junen wir die Namen einiger deutscher Marken: Frister de Roaamann, Naumann, Pfaff,
Verltas, Gritzner. Viktoria, Gloria, Universum, Regina, Afrana, Phoenix,
Verthelm, Ossa, Stoewer, und es gibt noch verschiedene andere. Slngtr Nähmaschinen
sind Britisches Fabrikat! Ueber 18000 Angestellte auf den Britischen Inseln verdienen ihren
Lebensunterhalt allein durch die Herstellung und den Verkauf unserer Maschinen. Unterstützt;
Britische Industrien! Der Preis unserer Maschinen beträgt 12,6 bis ;£14.10s. Erleichterung
der Zahlungsbedingungen nach Uebereinkunft. Hiesige Adresse: Singer Nähmaschinen Co.,
Ltd., High Street, Launceston. Adresse von Agenten: The Market, Tavistock; and
Chapel Street, Holsworthy.
Anmerkung: Rote - Kreuz - Arbeiter können ihre Maschinen, wenn sie Britisches Fabrikat
sind, umsonst justier, bekommen. Druckerei, Launceston.
--— ~ r-’
Im Hinblick auf dieses Vorgehen ist es
daher heilige Mich! eines jeden LeuMen
durch den Sauf deutschem MmMiaeu
die deutsche Industrie zu unterstüßensi
U\. 1 . . 1 "■ . . *m4
Die deutsche Wnmschineu-Wuslrie S&SSÄÄ
SäääS«» slehl an erster Steilem der well!
V«re!nDeu«scherNSHmaschInen.Iavrikanten * VereinOeutsch«rRSHmasqinen.HÄ,dler»»
zMMriele itSSS
von Prof. Tr. Schreiber, Regens am bischöfl. Priesterseminar.
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sehung Gottes.
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Holzrahinenmatratzen, Kinderbetten.
LisvumüdelkLbrtü 8udl 1. Th. (69)
1
s
n
Ein Wehrmann auf dem westlichen Kriegsschauplätze berichtet
unter dem 6. Juni: „Ich und ein Manu aus L. haben den sehr
lehrreichen Feldpostbrief „Der Weltkrieg und die Vorsehung
Gottes" schon durchgelesen. Heute (Sonntag) haben wir ihn in
unserer Kompagnie laut und öffentlich vorgelesen.
Es kam hierbei verschiedene Male zu einer Auseinandersetzung
und Erklärung, da wir hier Wiffensbedürftige und Wisseuswillige
haben ... Es war also das Büchlein heute mittag der Stoff
unserer Unterhaltung, und es hat bei allen Katholiken wie
Protestanten seinen Zweck erreicht. Möchte es doch noch in j
viele andere Hände kommen." Ch. Fr., Wehrmann. «>
Ein Feldwebel, ebenfalls vom westlichen Kriegsschauplätze,
schreibt unter dem 8. Juni: „Habe heute den Feldpostbrief
„Der Weltkrieg nnd die göttliche Vorsehung" gelesen. Vom In¬
halt des Ganzen erbaut, fühle ich mich veranlaßt, leider sagen zn
müssen, daß derartige Schriften zn wenig an unsere Soldaten
gehen. Derartige Blätter sollten direkt zur Verteilung
an die Kompagnie gesandt werden." C. St., Feldwebel.
Unter dem 12. Jnni schreibt ein Gefreiter vom östlichen
Kriegsschauplätze: „Solche Schriften brauchen unsere Soldaten
im Felde. Wohl ist mancher von denen, die vor dem Kriege von
dem »echten Wege abgewichen waren, jetzt, in der Stunde der
Gefahr, wieder zn seinem alten Glauben zurückgekehrt. Nun
finden sich aber für solche manch' freie Stunden (zumal jetzt
bei diesem langwierigen Stellungskrieg hier in Russisch - Polen),
in denen sich wieder „unüberwindbare" religiöse
Schwierigkeiten einznschleichen versuchen. Und gerade über
die Vorsehung stößt inan bei den Soldaten oft ans große
Schwierigkeiten. Ich selbst habe erst in der jüngsten Zeit solche
Beispiele persönlich erlebt. Auch gibt es solche, bei denen die
Schrecken des Krieges keinen Einfluß ansgeübt haben; sie leben
so weiter, ohne sich einmal zn fragen, ob es denn wirklich keinen
Gott gibt, ja die über manche Anssprüche nnsers Kaisers, die
da Gott den Sieg zuschreiben, sich lustig machen. Sowohl für
erstere als anch für letztere ist dieseSchriftwie geschaffen.
Ich habe sie anch einigen meiner höheren Vorgesetzten zum
Lesen gegeben, die sich sehr lobend über dieses Büchlein
ausgesprochen haben. Ich habe diese Schrift im Unterstand
ans den Tisch als allgemeine Lektüre aufgelegt. Hoffent¬
lich ist der Schrift recht viel Erfolg beschieden."
2. Krieg und Eucharistie.
8 Seiten. 8«. Preis 3 Pfg., 100 Stück 2.— Mk.
In den nächsten Tagen erscheint:
Das Gebet im Weltkriege.
16 Seiten. 87 Preis 5 Pfg., 100 Stück 3 — Mk.
3
Verlag iier z«Ii>aer Aciienftlilkerei.
Bekanntmachung
betreffend
Herstellungsverbot für Baumwollstoffe.
Auf Grund § 9 Buchstabe b des Gesetzes über den
Belagerungszustand vom 4. Juni 1851 (rn Bayern auf
Grunv Artikel 4 Ziffer 2 des Gesetzes über oen Kriegs¬
zustand vom 5. November 1912) wird folgendes her¬
stell irngrverbot erlasse» und zur allgemeinen Kenntnis
gebracht.
8 1.
Vom 1. August 1918 an dürfen bis auf weiteres
folgende, aurjchlietzlich oder vorwiegend aus Baumwolle
zn fertigende Web- und Wirkwaren ohne Unterschied,
ob glatt, gemustert oder buntgewebt, nicht mehr her-
gestellt werden:
1. Stoffe für Leib- und Bettwäsche:
Sämtliche Gewebe, zu welchen — sei es in Kette,
sei es in Schuß — Barne unter Nr. 16 engl, oder
über Nr. 32 engl, zu verwenden sind, ohne Rück¬
sicht auf die Fadenstellung; ferner sämtliche Ge¬
webe, zu deren Herstellung mehr als ö Schäfte
gebraucht werden.
2. Stoffe für Haus- und Tischwäsche:
Tischzeugs uns Tischtücher, Servietten. Handtücher
und Handtuchzeugeim Stück, Küchenlücher,Scheuer¬
tücher, Staubtücher, Frottiergewerbe, Inletts,
Taunenko er, gerauhte Bettücher.
3. Kleider- uud Futterstoffe:
a) Sämtliche Gewebe, zu welchen — sei es in Kette,
sei es tu Schuß — Garne unter Nr. 16 oder über
Nr. 32 engi. zu verwenden sind, ohne Rücksicht
auf die Dichte der Fadenftellung; ferner sämtliche
Gewebe, zn deren Herstellung mehr als 5 Schäfte
gebraucht werden.
b) Stickeren!offt, Ftlsts, Tülle, Spitzen, Schleierstoffe,
Fransen, K eiderftottös, ieideroelvets, «Plüsche
und «samie.
4. Stoffe für Juuenemrichtung:
Malratzendreüe, Bettvorlagen, Wandbespannungs¬
stoffe, Tapezierstoffe, Möveldrelle, Läuferstoffe,
Möbelplüsche. Tisch- und sonstige Decken, Bor-
hangftoffe, Feststoffe, BorhangkretonueS, Madras-
porhänge, Gardinen aller Art.
b. Stoffe für technische Artike'
Säcke, Treibriemen, Seile, Bindfaden, Walzen¬
tücher, Seihtücher, Käsetücher.
6. Bänder, Litzen, Riemen, Gurte, Besatzartikel
uud Posamente.
7. Wirkwaren jeder Art.
Das Verbot erstreckt sich auch auf solche Gegenstände,
welche den unter 1—5 ausgezählken Verwendungszwecken
dienen und den aufgeführten Stoffen im wesentlichen
gleich sind, jedoch unter anderer Bezeichnung gehandelt
werden.
Die Herstellung der unter das vorstehende Ver¬
bot fallenden Waren ist nach wie vor erlaubt, wenn
hierzu ausschließlich Garne von Nr. 60 engl, einfach
auswärts Verwendung finden.
8 2.
Das Verbot erstreckt sich nicht auf Web- und
Wirkwaren irgendwelcher Art, welche
1. in der Zeit zum 1. August 1815 zur Erfüllung von
unmittelbaren oder mittelbaren Aufträgen der
Heeres- oder der Marineverwaltung in Arbeit
genommen waren,
2. ab 1. August 1915 durch den Kriegsausschuß der
Baumwollindustrie, deflen Gründung in Aussicht
genommen ist, zur Vergebung gelangen,
3. aus Rohstoffen oder Halberzeugnissen gefertigt wer¬
den, welche nachweislich erst nach dem 15. Junt
1915 vsni Ausland nach Deutschland eingrführl
worden sind.
83
Im öffentlichen Interesse und zur Aufiechterhaliung
des Wirtschaftslebens können Ausnahmen vom Ver¬
bot der Herstellung, insbesondere der unter Ziffer 5 aui-
gesührten technischen Ariilel, durch das König!. Preuß.
Kriegsministerium, Kriegsrohstoff-Abteilung (Sektion WII.),
Berlin SW verlängerte Hedemannstraße 9/10, bewilligt
werden.
- § 4-
Strafandrohung.
Wer das in Z 1 ausgefprochene Herstellungsverbot
Übertritt oder zu solcher llebertretung aufforderl oder
anreizt, wird, sofern nicht nach allgemeinen Strasgesttzen
eine höhere Strafe verwirkt ist, mit Gefängnis bis zu
einem Jahr bestraft.
Frankfurt (Main), im Juni 1915.
Verfugende Behörde.
SteUimtr. GensrMommsnvo 18. ArmeekorvL
«■■■■■■■■■■■■■■■■BUHBHBUaaMaHaMHHMMHHUUiHagllKMHMUHHmHanr