Full text: Fuldaer Zeitung (1915)

Vlrmrer» htt Schützengraben. 
KrtegSbrtefe von Paul Richard. 
Ich War am äußersten Südzipfel der Vogesen, und 
ich bin durch die nördlichsten Gräben Flanderns gewan¬ 
dert; dort, wo das Meer seine grüne Zunge gierig nach 
dem gelben Dünensand ausstreckt. Manchmal in Kalk 
gehauLn, erglänzen sie weiß wie Marmor; gelblich weiß 
schimmerten fifc im Sandstein, bräunlich im schweren 
Lehmboden. Und überall waren Männer in den Grä¬ 
ben, feldgrawe Männer in jedem Alter. Vielen hatte 
der Ernst der Stunden, die hinter ihnen lagen, das Ge¬ 
sicht gezeichnet. Das war nicht mehr sonnige, sorglose 
Heiterkeit. Das war nachdenkliches Sinnen, über das 
nur gelegentlich die Freude huschte. Ich habe diesen 
Männern oft in die Augen gesehen, und Wenn ich mit 
ihnen von der Heimat sprach, dann wurden die Blicke 
groß und langberborgene Sehnsucht schoß empor, und 
Einsame und Schweigsame öffneten ihr Herz. Da 
rang sich manches los, was doch nur keusch verhaltene 
Schönheit der Seele und Liebe zur Heimat war. Wenn 
fie vor ihrem Garten vor dem Hause, von ihren Moor¬ 
wiesen, von ihren grünen Bergen sprachen, da wußte 
ich, daß sie sich das gute deutsche Gemüt auch im 
Schützengraben bewahrt hatten und daß auch der blu¬ 
tigste Krieg ihnen nichts von ihrer Heimalliebe, nichts 
von ihrem sonstigen Sinn für diE Natur nahm. Und man 
konnte verstehen, weshalb die vielen Blumengärten in 
den Gräben entstanden sind. 
Einen sprach ich, der hatte seinen jungen Bruder 
durch einen Granatenschuß verloren. Die Batterie, in 
der der Aeltere als Führer stand, und in der der Acht¬ 
zehnjährige als Kriegsfreiwilliger diente, bekam Feuer. 
Und vor den Augdn des Bruders wurde der Jüngere in 
Stücke zerrissen. Tagelang lief der Aeltere wie geistes¬ 
abwesend mit geröteten Augen umher. Er wollte es 
nicht fasten, daß der Tod, den er so oft schon gesehen 
hatte, sich in seiner ganzen Grausamkeit gerade ihm 
gegenüber gezeigt hatte. Da ging er in ein Offiziers¬ 
erholungsheim. Der Arzt dort richtete ihn wieder auf 
und wies ihm einen Weg. Er kannte den Vater, einen 
Landwirt aus seiner Gegend. An den schrieb er, daß 
er ihm Blumensamen schicken möge, möglichst viel und 
verschiedene Sarnenarten. Die trafen denn auch pünkt¬ 
lich ein, und nun ging der Arzt ans Werk. In seinen 
freien Stunden fing er in dem Garten hinter dem 
Heim an zu graben, und von einer fiesen Gemüts¬ 
depression befallene Kranke mußte ihm dabei helfen. Bald 
tat es der Kranke gern und körperliche Arbeit, verbun¬ 
den mit heiteren, ablenkenden Gesprächen taten Wun¬ 
der. Als das erste Grün aus dem Boden sproßte, konnte 
der Arzt ihn wieder in die Batterie schicken; nicht aber, 
ohne dem Genesenden den übriggebliebenen Blumen¬ 
samen mitzugeben. Der nahm ihn gerne, und heute rst 
sein Gärtchen vor seinem Unterstand neben der Batterie 
der schönste von allen. Ich saß mit ihm auf einer Bank 
davor, als er mir das erzählte. 
Ost traf ich welche, die schleppten sich meilenweit 
mit ein paar Blumentöpfen, die sie aus einem zusam¬ 
mengeschossenen Dorfe geholt hatten, und stolz zeigten 
sie mir ihre Beute. . 
Nicht weit vom Ancregrund sah ich zwei, die gruben 
in einem von Granaten zerwühlten Garten Pflanzen 
aus. „Die da drüben schießen all'e Blumen entzwei," 
sagte mir einer, „da nehmen wir sie lieber mit in un¬ 
fern Graben!" 
Ich habe mitten im Feuerbereich Waldlager gesehen, 
die ein einziger Blumenhain waren. Ganze Straßen 
von Birkenhäuschen mit frischem, lebendigen Grün ver¬ 
sehen, ziehen sich durch den Wald. Und jede Hütte 
hat ihr Gärtchen, in dem es grünt und blüht Und duf¬ 
tet und leuchtet. SSfer eine möchte den andern immer an 
Eifer überbieten, und cs entstehen Lauben und Gänge, 
die einem Zaubergarten gleichen, so märchenhaft schön 
sind sie. Und wenn man weiß, daß alles doch nur für 
kurze Zeit aufgebaut ist, und man sieht, daß hier An¬ 
hänglichkeit zur Natur und zur Heimat Werte geschaf¬ 
fen hat, die ein Leben überdauern können, dann möchte 
man erst den Kopf schütteln über so viel Liebe zur 
Natur. Aber dann wird man stolz, und oft hörte ich von 
unseren Soldaten: „Die Franzosen werden sich wun¬ 
dern, wenn sie in ihre Wüstenei zurückkehren. Jeden¬ 
falls haben sie dann wieder einen Grund mehr, neidisch 
auf die .„Barbaren" zu sein!" 
Und nun in den Gräben selbst. Wo sich ein kahles 
Fleckchen zeigt, da wird ’eS mit Grün geschmückt. Vor 
den kleinen Fenstern der niedrigen Unterstände hat man 
Blumenbretter gezogen und sie mit gelben und blauen 
Feldblumen bepflanzt. Das kl'einste und engste Plätz¬ 
chen wird zur Anlage eines Gärtchens ausgenutzt. Das 
niedlichste sah ich bei Carlepont. Da hatte sich einer auf 
dem Stück Brustwehr, das zwischen ihm und seinem 
Kameraden lag, ein paar Sfiefmütterchen gezogen. 
Oft beobachtete ich auch am Eingang eines neuen 
Grabens, oder dort, wo sich ein anderer Hauptgraben 
abzweigte, junge Bäumchen, die man zum Schmuck und 
zum leichteren Auffinden des Grabens dort hingesetzt 
hatte. 
In der Mitte durchschnittene Flaschen und Grana¬ 
tenhülsen sind als Blumentöpfe besonders beliebt. Die 
Hülsen müssen auch als Zaun oder als Einfassung für 
Beete herhalten. Als Gegenstück sah ich bei Craonne 
einen aus Sektflaschen hergestellten Springbrunnen, der 
gar lustig plätscherte. 
Ein Feldgrauer sammelte die Pappkartons, in 
denen die Liebesgaben aus der Heimat ankamen. Die 
Schachteln klebte er fein säuberlich mit weißem Papier 
aus und malte dann mit Tuschfarben irgend etwas 
aus der Umgebung seines Schützengrabens daraus: das 
hinter ihm liegende zerschossene Tors oder eine Schloß» 
ruine oder Unterstände mit seinem Kameraden davor. 
Dann wurden einige der schönsten Blumen aus dein 
Schützengrabengarten herausgesucht und au die Lieben 
nach Hause geschickt. Der L-oldat versicherte mir, daß 
er gar nicht so viele Kartons bemalen könne, als von 
seinen Kameraden verlangt würden. 
Manch einer hat da wohl schon in dieser schonen 
Art einen letzten Liebesgruß nach Hause geschickt, und 
die paar vertrockneten Blümchen in der bemalten schach- 
tel werden daheim als Erinnerung an den Toten das 
Schönste bleiben. Einen Fall will ich hier kurz erzählen: 
Ich stand auf dein Marktplatz von Noyon, als plötz- 
lich aus einer Gruppe vorüberziehender Soldaten ein 
braungebrannter Junge heraussprang und nfich mit 
einer Freude umarmte, die man nur verstehen kann, 
wenn mmi nach monatelanger Abwesenheit von der 
Heimat plötzlich einen guten Fremrd vor sich stehen sieht. 
Schnell verabredeten wir uns für den Abend. Er kam. 
und als wir uns verabschiedeten, übergab er mir zwei 
bemalte Schächtelchen mit Ansichten aus Noyon und 
Maiglöckchen darin, die ich anderntags auf die Post ge¬ 
ben sollte. Eines war für seine Braut, das andere für 
seine Eltern bestimmt. — Das war im Mai. — Vor ein 
paar Tagen erhielten wir die Nachricht, daß mein 
Freund gefallen wäre. Und als ich die Eltern, die in 
dem Jungen die Stütze ihres Mters verloren, auffuchte, 
da fand ich die Mutter gramvoll versunken über den 
vertrockneten Blümchen im Pappkarton. 
Schützengrabenblumen! Auch ihr seid der Wert¬ 
messer einer Kultur, die Menschen mit großen und star¬ 
ken Seelen erzog und denen der furchtbarste aller Kriege 
nichts von ihrer Schönheit und von ihrer Liebe zur Na» 
tur rauben konnte! — 
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Aufruf! 
Seither haben wir alljährlich einen Aufruf zur Spendung von 
Beiträgen erlaffen, um mit deren Hilfe unbemittelten Kindern, welche 
durch schlechte Wohnung, mangelhafte Verpflegung und schwächliche 
oder flrophulöse und rhachitische Körperanlage in Gefahr sind, bedroh¬ 
licher Krankheit zu verfallen, auch Rekonvaleszenten von schweren akuten 
Krankheiten durch mehrwöchentlichen Aufenthalt in gesunder Lust, durch 
entsprechende Verpflegung und den Gebrauch von Bädern, dauernde 
Kräftigung und Widerstandsfähigkeit des Körpers zu verschaffen. 
Infolge dieses Ausrufs und durch die abgehaltene Hauskollekte 
sind von Wohltätern aus hiesiger Stadt und Umgegend in 1914 
675 Mk. 20 Pfg. eingegangen. Es sind im verflossenen Sommer 48 
(im vorhergehenden Jahre 50) arme und elende Kinder zum Gebrauch 
einer Badekur in den Bädern Soden bei Salmünster und Orb während 
der Dauer von 4 Wochen untergebracht worden, was einen Kostenauf¬ 
wand von 2373,27 Mk. verursacht hat. 
Wenn uns nicht durch eine Stiftung und durch die Zuweisungen 
vom Kreise und von der Stadt Fulda Mittel zur Verfügung gestellt 
worden wären, hätten die im Vorjahre zur Anmeldung gebrachten 48 
kranken Kinder der Wohltat einer Badekur nicht teilhaftig werden können. 
Der Erfolg der Kur bei dm Ferienkolonisten war durchweg 
wieder ein recht guter. Bei vielen ist eine völlige Heilung ihrer Krank¬ 
heiten eingetreten, während bei einer Anzahl, obgleich bei ihnen eine 
bedeutende Besserung ihres Allgemeinbefindens sestzustellen ist, die Kur 
wiederholt werden muß. Außer den letzteren sind weitere arme und 
kranke Kinder angemeldet worden, denen zur Besserung ihres körper¬ 
lichen Zustandes ein vierwöchentlicher Kurgebrauch in Orb und Soden 
sehr zu wünschen wäre. 
Ohne reichhaltige freiwillige Spenden können die entstehenden 
Kosten nicht gedeckt werden. Bis jetzt liegen schon ärztliche Atteste für 
eine größere Anzahl Kinder vor, denen eine Badekur nötig ist. Je 
reicher die Spenden fließen, um so größer wird die Anzahl derer, denen 
die Wohltat einer Badekur zuteil werden kann. 
Wir bitten daher wiederholt diejenigen unserer Mitbürger, die 
uns seither geholfen, um ferneren tatkräftigen Beistand, und die der 
guten Sache noch fernstehenden um Zutritt zu unseren Bestrebungen. 
Beiträge bitten wir an den Schatzmeister des Komitees, Herrn 
Rechnungsrat Köhler, oder eines der übrigen Komiteemitglieder gelangm 
zu taffen. 
Allm denjenigen, welche unser Bestreben seither unterstützt haben, 
sagen wir hiermit unfern herzlichsten Dank. 
Schließlich wollen wir noch darauf aufmerksam machen, daß auch 
Kinder angeschlossen werde« können, deren Eltern bereit sind, die 
50 Mk. für das Kind betragende Verpflegungskosten ganz oder zum 
Teil selbst zu bestreiten. Die Anmeldungen hierfür müßten bis zum 
10. Juni d. Js. erfolgen. 
Fulda, den 10. Mai 1915. 
Das Komitee für Ferienkolonisten in Fulda: 
Zreihttr non ^oemberg. Landrat, Vorsitzender. Ir. Antons, Oberbürger- 
metster, stello. Vorsitzender. Ir. Arellt>0l!>, Generalvikar. Domdechant. 
Kort Akut». Kaufmann. Wtzerl. Kommerzienrat. Dr. Rllllbe, Geheimer 
Santätsrat. Köhler, Rechnungsrat. 
Alte Schmucksachen, 
Münzen aller Art 
kauft nicht, sondern nimmt für Gotteslohn zu bester Ver¬ 
wendung im Interesse der armen Diasporakinder dankend 
an die Diözesan-Hauptstelle des Bonijatius-Sammelvereins 
Fulda. Verwaltungsstelle Fuldaer Aktiendruckerei). 
Marianische 
Priester-KuMWtiua. 
Die nächste Versammlung 
findet am 
Dienstag den 18. Juli, 
mittags Vs4 Uhr 
im Herz Jesu-Heim statt. 
Sonntag den 11. Juli d. I. 
Bittgang 
nach der Wendelinnskapell» 
bei Steinhaus. 
Abfahrt nachmittags 2.24 Uh» 
nach Steinau. 
Nach dem Gottesdienst in der 
Wendelinuskapeüe (Ansprache und 
Andacht) Rückmarsch nach einer 
Station der Strecke Fulda-Tann. 
Ankunft in Fulda 6.36 Uhr. 
Die Mitglieder und deren An¬ 
gehörigen sind freundlichst dazv 
eingeladen. 
Rhönklnb 
Zweigverein Zulda. 
Sonntag den II. Juli 
Zarnilien-sturflug 
«ach Milseburg. 
Abfahrt mittags 2U Uhr. Rück¬ 
fahrt abends 8™ Uhr. 
Um zahlreiche Beteiligung bittet 
Der Vorstand. 
Am 18. August (Titular- 
fest) findet 
Msnnhme neun Mzlieder 
statt. Diejenigen, die der So- 
dalität beitreten wollen, werden 
gebeten, sich in den nächsten 14 
Tagen bei den betr. Konjerenz- 
vorstehern zu meiden. 
Der Vorstand. 
Verein kchMnüenWr 
Lehrerinnen 
Vezirkrverein Zulda. 
Die Geschäfte der Unterstützungs¬ 
kasse des Vereins kath. deutscher 
Letzrrrinnenfür dieProvinzHeff en- 
Nastau übernimmt an Stelle de» 
verstorbenen General-Vertreterin, 
Fräulein Karoline Ritzel bis auf 
weiteres Fräulein Temme, Hein¬ 
richstraße 6. 
Wegen der vierwöchentlichen Fe¬ 
rien wolle man die am 1. Juli fäl¬ 
ligen Berträge erst am 3. August 
einsenden. 
dievsrfitzende d. Sezirlrverein» Hulda. 
Var Vampffägewerb 
Lehnerz 
ist wieder in Betrieb. Um gütige 
Aufträge bittet 2365 
Der Besitzer Otto U/olberg. 
Mäntel. . von 3.50 m 
Schlauche . „ 3.00 Jt 
Gebirgsrrriintel,, 3.00 
Alle Reparaturen und Ersatzteile 
2259 billigst. 
Hugo Kiehl. SaljUhoffit. 2ö
	        
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