T
CTfifttü ®? gehs'dleS auch daraus hervor, wenn
man folgende Zahlen vergleich,: die Mann chaft
erhält auf den Kopf 201 Mark, während der Offi¬
zier nur rund 160 Mark erhalten,
j Sie Vorgänge an »er Leipziger VniversitLt.
' Der Rektor der Leipziger Universität hat wegen der
Differenzen mit dem Leipziger und S.-Rat fern Amt
vnedergelegt. Die Studentenschaft hielt darauf eine
Versammlung ab, in der Prof. Eeligcr zn gemeinsamer
»Arbeit mit der Studentenschaft gegenüber der neuae»
Zschaffenen schwierige« Lage, sodann aber zur Berteidi.
aung der akademischen Freiheit aufforderte. Ter «or-
«tzende des StudentrnrateS erklärte, daß dieser sich mit
den Studenten solidarisch fühle, und er verwahrte sich
«gen die Unterstellung, daß die Studenten außer an
der Universität sich an dem Herunterholen der roten
bahnen auf anderen Gebäuden beteiligt härten.
Proteft des pre»(i'che« Episkopate» «ege«
Die Aufhebung der geistliche« Ortsschul-
inspettion.
Der Herr Erzbischof von Köln Kardinal von
Hartmann hat an die preußiche Regierung in
Berlin folgende» Schreiben gerichtet:
Köln, 8. Dez. 1S18.
Die Beifügung des Ministerium» für Wissenschaft,
Kunst und Volksbildung vom 27. 0. 2Ri*v wodurch die
geistliche Ortsschulinspektioa in Preuße, aufgehoben
ist, nötigt die Bischöfe Preußen», auf» neue Verwahrung
«nzukege«.
Als das Schulauffichtsgesetz vom »1. Mär, 1872
Gesetzeskraft erlangt hatte, erklärten die preußischen
Bischöfe dem Staatsministerium unter dem 11. April
desselben Jahre»: »Der organische Zusammenhang,
welcher zwischen BollSschule und Kirche mehr
jdenn ein Jahrtausend bestand und welcher durch diese»
Gesetz im Prinzip verletzt wird, stützt sich nicht allein
auf ein geschichtlich SberlieftrteS Herkommen, welche»
auch durch Gesetze und Verordnungen de» Staate»
vielfach anerkannt und verbürgt war, sonder» auch auf
«in der Kirche eingeborene» göttliche»
Recht, dessen sie sich, selbst wenn sie wollte, nicht ent»
äußern könnte» da es ihr zur Erfüllung der unerlätz.
lichen Pflicht de» christlichen Unterrichte» und der Er»
»iehung der Jugend von ihrem göttlich«» Stifter über¬
tragen wurde."
Gleichwohl trug die frühe« Regierung trotz de»
stet» erneuten Einsprüche» der Bischöfe kein Bedenken»
auf Grund des gedachten Gesetze» den Einfluß der
kaHolischen Kirche auf die Volksschule immer «ehr zu
unterbinden, indem sie in steigendem Umfang den Geist»
lichen die Ortöschulinspektion entzog und nur noch fei»
tqr» Geistliche als Kreisfchulinspektore» anstellte.
Wenn jetzt kurzerhand der letzte Rest der geistlichen
Ortsschulinspektion von der Regierung bestitigt werde»
I soll, so können die preußischen Bischöfe nicht umhin, ge¬
gen diese neue Beeinträchtigung de» unveräußerlichen
Rechte» der Kirche auf die Volksschule feierlich zu
protestieren, zumal diese Maßnahme getroffen
wird von einer nur vorläufige« Regierung.
Wir katholischen Bischöfe können unser Handeln nicht
abhängig machen von den wandelba«n Meinungen der
Menschen, sonder» müssen uns leiten laffe» von den
unwandelbaren Prinzipien der ewige« Wahrheit. Wir
werden darum auch stet» bemüht bleiben fo viel an un»
liegt, den Frieden zwischen Kirche und Staat aufrecht
zu erhalten, anderseits aber auch unsere Pflicht tun
gegen die unserer Hirtensorge anvertranten Gläubigen,
insbesondere gegen die Kinder, welche Gott zu christ¬
lichem Unterricht und zu christlicher Erziehung in Haus
end Schule der Kirche überwiese» hat.
Namen» der Bischöfe Preußen»?
gcz Felix Kard. von Hartman». Erzbischof von Köln.
Kundgebung katholischer Lrhcer «ub Lehrerinnen.
Köln. 2. Dez. In einer vo« etwa 1000 katholischen
Lehrern und Lehrerinnen Köln» besuchten Versammlung
sprach WaisenhouSdirektor Mauel über da» Verhältnis
der Schule zu Kirche und Staat. Er vertan te da»
Festhalten an der in Preußen gesetzlich festeele te» kon.
fcssionellen Volksschule und der davon untrennbaren
konfessionellen Form der Lehrerbildung. Unter Aner.
kennung der Oberaufsicht de» Staate» betonte der Red¬
ner da» Eigen recht der Kirche auf eine M«t>,ufsicht über
da» gesamte Schulwesen. In einer einstimmig an e»
nommenen Euftchlietzung erhob die Versammlung
entschieden Einspruch gegen die geplante gewaltsame
Trennung von Kirche und Staat, gegen die Nuihebun.,
der konfessionellen Schule und tritt ein für da» Recht
der Kirche, ihren Einfluß auf Unterricht und Erstehung
der Jugend in wirksamer Weise auszuüden. Sie ver¬
langte Freiheit der ReligionSübung und de» Unterricht»
und Sickerung der religiösen Erziehung. Beidebaltung
der konfessionellen Schule und tonfessionclie Ausbildung
der Lehrer und Lehrerinnen.
Adolf Hoffrnarins zweite Verfügung.
Der ZeilungSdienst für den eva«c,eliikben Preß-
Verband meldet, da» Kultusministerium beabsichtig--,
in der nächsten Zeit eine Beiordnung zu veröffen.»
lich-n, daß kein Ledrer mehr augehaiien werden
dürft, RetigionS-Unterricht ander«al» frei¬
willig zu er eilen. In der gleichen Weise sollen
auch die Eltern ihre Kinder nicht «ehr in den
ReligionS-Unterricht, wo eia solcher bann überhaupt
»och erteilt w rd, zu senden brauchen Sobald die
Kinder 14 Jahre alt geworden sind, ,ollen sie sel¬
ber darüber entscheiden dürfen, ob sie noch
am Reli.qion».Unterrich«e teilnebmen wKlen. Ueber
die durch den Fortfall Sr» Reliqions-Unteirich e» bei
Weigerung de» bisherigen Lehrer» sreigewoi denen
Stunden soll alrbatd andeiwrit de,fügt werden,
fall» sich nicht sofort freiwillig« K alte, besonder«
Geistliche, finden, die den Unterricht übernehmen.
Di« Verordnung soll für alle Schulen gellen. —
Wie verlautet, ist die Verfügung tatsächlich bereit«
erlassen. ____________
Deutscher Reich.
* Der LcmdeSaurschnß der prenßischen Z nlrnm«.
Partei bittet alle Instanzen der preußischen Zen¬
trumspartei, in alle» die Borbereituna der Wahle«
betreffenden Angelegenheiten, soweit sie Preußen und
die pieußische Organisation beiührrn, sich zn wen¬
den an das LandeSauSschuhiekretaiiat der preußischen
Zentrumsparlei, Berlin W 9., Kön ggrätzeritraße 82.
Tie Wahlkreis- und Provinziale ganisaiionen wer¬
de» wiederholt und dringend um sojortrge Ueber»
mittlung der für sie maßgeblichen Adressen gebeten.
* Die Wahlen zur württrmbrrqischr» Rational.
Versammlung sind auf den 23. Januar festgesetzt.
* König Wilhelm vo« Württemberg hatauS An¬
laß seine» ausgesprochene» Thronverzickt» de» Na¬
men und Titel eine» Herzog» zu Württemberg an¬
genommen.
* Deutsche» Gebiet will zur Schweiz. Die Ge-
meindeverwaltung von Büsingen (Badens, da»
ganz von dem schweizer! chen Schaffbausischem Ge¬
biet umgrenzt ist, beschloß einstimmig de« Anschluß
f» de» Kanton Echaffhause» zu erwirken.
aus sein Rachdargevieti
b Bad Salzschlirf. Die am Sonntag Abend im
großen Kurhaussaale abgehaltene Versammlung des
Bottsoereins war vo» annähernd 800 Personen aller
Konfessionen besucht. Herr Heurlch begrüßte die
Lersammlung und wies hin auf die Bedeutung des
Dolksoerein» besonders in den schwersten Stunden
Demichlands. Der Bered, war überall wo e, galt,
für die wirtfchaftliche Not des Lottes und für seine
hetllgsten Guter einzutreten, auf dem Plane. Herr
Löing aus Düsseldorf schilderte in kurzen und
packenden Worten Entstehung und Fortgang des
Krieges, dann den Zusammenbruch des Reiches und
der Front, führte einige Gründe an, ist« die Kata¬
strophe herbeiführten und widerlegte dann überzeu-
gend die vielfach herrschende Aufsaflung, al» ob die
Sozialdemokraten den Waffenstillstand herbeigeführt
hätten. Im Anschluß daran besprach er d«e Ziele und
Zwecke de» Zentrums. Der Redner verstand e»
meisterhaft, den Zuhörern zu zeigen,, daß das Zentrum
eine wahre Linkspartei ist. welche außer für die kul¬
turelle« besonders jür dir wirtschaftlichen Fragen stet»
rintrat. Er ford«te die Lersammlung auf zu reger
Agitation für die kommende Nationalversammlung
und wandte ßch besonders an die Damen, daß sie ihren
ganzen Einfluß zum guten Erfolg der Wahl gevend
mach« möchten. E, wurde auch auf da» Lesen der
Zentrumspreffe hingewiesen. Die Versammlung folgte
mst Aufmerksamkett dem Redner. Er hofft, daß seine
Wort« nicht nur in der Theorie, sondern auch in der
Praxi« ihre Derwertung finden möchten. Er schloß
mtt einem begeistert aufgenommenen Hoch auf die
glückliche Zukunst de» neuen Deutschland. Herr H eu-
r i ch führte aus: Deutschland hat zwar den Krieg oer-
lorrn. jedoch unsere heldenmütigen Soldaien können
hocherhobenen Haupte» in ihre Heimat zurückkehren.
Den Krieg mutzten sie fast allein gegen eine Dell von
Feinden führen, denen alle Hilfsmittel zur Verfügung
standen. Nicht tmfere Gegner, sondern unsere Sol¬
daten sind in Wahrhett die Sieger. Herr Pfarrer
Große sprach die Leitsätze der Zentrumspolitik
und führte au», daß nur eine Regierung, die sich auf
die Grundlagen des Christentums stützt, und der Reli-
gion den chr gebührenden Einfluß läßt, das Wohl des
Lottes zu fördern in der Lage ist. Da» Signal zum
neue» Kulturkampf ist bereit» gegeben. Es richtet sich
diesmal nicht allein gegen die katholisch« Kirche, son-
dem es geht gegen sämtliche Religionsgemeinschaften.
Keine Klassenherrschaft, kein« Diktatur, sondern ein«
demokratische Republik mtt gesetzgebender Körperschaft
und einer parlamentarischen Regierung fordern wir.
Die bei der jetzigen einseitigen, parteiischen Regiening
herrschenden Mißstände können da» Wohl de» Lölkes
weder herbeiführen «och fördern; daher verurteilen
wir auf das schärfste die unberechttgte Trennung von
Kirche und Staat und die Entfernung de» Religions¬
unterrichte» aus der Schule. Eine Ordnung kann nur
bestehen auf christlicher Grundlage. Energisch forderte
der Redner die Nationalversammlung, er rief dazu
auf, und überall einzuireten und zu kämpfen für die
Devise „Wahrheit, Freiheit, Recht'. Die Ausführun-
gen des Herrn Pfarrers lösten begeisterten Bestall aus.
Mit einem gemeinschaftlichen Lied wurde die allsMig
befriedigend verlaufene Lersammlung geschloffen.
** Poppenhausen. Am Sonntag fand hier eine
sehr gut besuchte Bottsvereins- und Zentrumr-Ber-
sammlung statt. Herr Dechant Dr. Fischer ermahnte
in kurzen begeisterten Eröffnungsworten die Männer
und Jünglinge, entsprechend der neuen Zeitlage im
öffentlichen Leben mutig einzustehen für ihre katho-
liche Ueberzeugung. Der neue Leiter des Bottsverein»
Herr Kaplan R o ß m a n n erinnerte an die Notwen-
bigkett, diesem Verein neue Mitglieder zu werben, be¬
grüßte die vielen erschienenen Soldaten al» Beschützer
der Heimat und forderte fle zur Mitarbett im neuen
Vaterland auf. Herr Sttidiosus G. Flügel, Siein-
wand. zeigte in ttarer Darstellung die Hauptschöden
der letzten Jahre auf sittlichem und politischem Gebiete
«nd mahnte zur allseitig«« Wahlbeteiligung nach dem
neuen Zentrumsprogrmmn. Die Diskuffion brachte
manche Klärung. Mtt dem Papstüede endete di« lehr¬
reiche Versammlung.
* Au» der bayer. Rhön. Zigeuner und ande¬
re» Gesindel trieben sich ln letzter Zeit mtt blonderer
Vorliebe in den Wäldern der bcmer. Rhön herum und
beunruhigten durch häufige Diebstähle — vor allem
sah man es auf Hühner und Gänse ab — di« Gemein-
den. Der eneroischen und diensteiftinen Gendarmerie
Burkardroth gelang es, eine vielköpfige Bon¬
de auftuspüren. Beim Versuche, diese fesftunehmen,
widersetzte sich das Gesindel und gab rasch nachein¬
ander mehrere scharfe Schüsse aus Gewehren cmf die
Gendarmen ab. Auch die Gendarmen machten von ihrer
Waffe Gebrauch und verwundeten einige Zigeuner.
Erst eine aus Bad Kissingen telephonisch zu Hilfe
gerufene stärkere Mlltärpatrouille konnte heute, unter¬
stützt von den Gendarmen «nd einigen gleichfalls be¬
waffneten ortskundigen Bauern, die Spuren im Reu-
fchnee verfolgen vnd 42 Personen in den Wäldern der
„Schwarzen Berge' festnchmen. Unter den Gesänge-
nen befanden sich auch zwei fohnenflüchsige Soldaten
und «in entlaufener Zwonarsträfling von Frankst,rt
a. M. Don hier au» wurde die Bande per Lastauto
in sichere» Gewahrsam nach Kissingen verbracht.
(•' Gelnhouien. Der Soldaten- „nd Arbeikerrat
hat die Polizeistunde für sämtliche öffentliche»
Lokale auf 10 Uhr abend» festgesetzt. Allen Zivil-
und Mili'ä'pcr onen ist r» von l0>, Uhr avend-
ab verboten, dieStraße ohneAuswei« vom Arbeiter»
und Soldatenrat ,u betreten. Die Posten sind an¬
gewiesen, jede Person ohne Ausweis nach dieser Zeit
zu verkästen.
* Fraukkurl. Unter angeheuerm Jubel der di«
Straßen anfüllenden Menge zog am Montag Gene-
ral yon der Marwitz an der Spitze der 213.
Division seiner Armee in Frankfurt a. M. ein. Ober-,
bürgermeister Dolgt und ein Vertreter des Arbeiter-
und Sokdatenrats hielten vor dem Opernhause, wo
sich Magistrat, Stadtverordnete und Dertreter der Be¬
hörden versammelt hatten, Begrüßungsansprachen.
General von der Marwitz gedachte in seinen Dankes¬
worten namentlich der Token und derer, die ihre Ge¬
sundheit dem Doterlande geovfert haben. Seine Sol¬
daten hätten immer ruhmvoll gekämpft und bi» zum
letzten Tage vor Dcrdun stondgehalten. Nur der täg¬
lich sich mehrenden liebermacht habe dle Armee wei-
chm müffen. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß
die im deutschen Volke schlummerndm Kräfte dem
neuen Deutschland wieder zur Blüte verhelfm würden.
— Don der Stadt Frankfurt a. M. wird, wie durch
eine telegraphische Nachricht cm die Stadtverwaltung
bestättgt wird, nur die südwestliche Außen-
st a d t, und zwar vornehmlich das Industriegebiet lm
sogenannten Gallusviertel, besetzt werden.
SurGberheiien u.denhesk.klemtcrn.
-II- Nenstadt (Kr. Kirchhains. Die auf vergan¬
genen Sonntag in de« Baue,'scheu Saal einberufene
Versammlung der Wähler der Zentrumspartei
war gut besuch». Rach der einleitende« Rede de»
Herrn Pfarre,» Ebel über die Schul- urd Kinheu-
poiiiik der jetzigen Regierung sprach Herr Pariei-
Sekretä« Mütler-Marbura über die Arbeit der
'^enkNimspartei im neuen Deutschland. An seine
Ausführungen, die von starkem Beifall begleitet
wurden, knüpfte Herr Kaplan Nüdling die Aus-
forderung an, die Z-ntiums - Presse zu verbreite».
Mit einem warmen Appell, für die ZentrumSpnriei
einzutreten, fchloßHerrPfcrrrer Ebel dir Versammlung.
An -le heimkehrende« Soldaten!
Herr Landrat Freiherr tz. Doernberg der-
öffentlicht folgenden Aufruf:
Kameraden! Beachtet bei der Ankunft auf dem
Bahnbof die Plakate! Sie sa-^en Euch, wo Jdr
schnellstens die notwen Lebensmittelmarken
oder Euer Essen selbst bekomm,, wo Ihr Unter-
ku n fr findet, wo der nächstgelegene A r b e i t s n a ch-
weis ist. Alle Borkehr,,«am peeen Arbenslosigkeit
sind getroffen. Für den äußersten Fall seid Ihr durch
Erwerbslose «unter stütz«««, sicher gestellt. Der
Arbeitsnachweis sag« Luch Näheres.
Vergeßt Eure Gesundheit nicht! Krankheit ge¬
fährdet mi» Euch auch alle die, ,n denen Ihr heim»
kommt. Ihr habt freie ärzilrche Versorgung. Seht
Plakate am Bahnhof.
Sucht Enilausungscmstalt »nd Bäder aus. ehe
Ihr in» eigene oder fremde Quartier kommt. Seht
Plakate am Bahnhof.
Vermeidet die großen Städte! Ihr findet an-
de,wärt» beffere Ernährung und Unterkunft. Kehrt
auf» Land zurück! Ihr findet dauernde Beschäf-
t^nng in der LankUoirtschaft, die nur mit genügen-
den Arbeitskräften di« E nährnng-iaae ve,bester«
kan«. Gesiadeordnung und da» einschränkend« So-
alitionsrecht für Landarbeiter sind gefallen. Nicht»
brancht Euch mehr vom Lande fern zu hatten.
Große Ansiedlungen sind in Vorbereitung.
» „ß* d** erste« Wochen werden dringend Arbeits¬
kräfte für die Berkrhrsmiltel (Eisenbahn, Lokomo-
ttd eparatur und Lokomotiven bau) und für die
Kohlenbergwerke gebraucht. Nähere» erfahn Ihr
beim Arbeitsnachweis.
Soldaien! Bedenkt, daß Eure Entlastung nicht
auf einmal erfolgen kann. Tie Reihenfolge wird
durch die wirtschaftliche» Notwendigkeiten bestimmt.
Zuerst die Aibeiter der Tran»portanstal«e« und de»
Bergbaus, die Ragest-llten der Arbeitsnachweise
und Gewerkschaften, da» Personal der Gas., Waffer¬
und Kraftwecke; jüngere Jahrgänge später Jal» die
aUerrn; Verheirate,e vor den Unverheiratete». Die
Oidnung muß eingebalten werde».
Kameraden! Kehrt Eurer Taten würdig heim!
Sorgt alle selbst dafür, daß keine Schande auf Eure
,n un^ihligen Schlachten unverletzte Ehre fällt!
Bringt deulsche Pflichttreue und Ordnung, freudige
Kameradschaftlichkeit, die Ruhe de» Feldsoldate»
Qttll!«
ÜRit Euch, Ihr endlich Heimgekehrten, erbaut
sich das ganze Bott in freudiger Friedensarbeit die
neue Welt!
Seid MilHommea!
Lokaler.
Fulda, 4. Dezember 1 jIH.
** Das verdienstkreuz für Kriegshilfe wurde der
Dorstebeci» de» karholijchen Lyzeums und Ober,
lyzeum» Schwester Romana für ihre erfolgreich«
Forderung der Soldaienfürsarge und vaterlauöische«
Heimarbeit v t ,-he«.
1 Soldatenrat. Am SamStaq wurd-u anstelle
einer Anzahl an» de« Heeresdienst entlaffeaer Sol¬
daten >äte vom ak:ive« Frldartillerie-Regiment Rr. 41
folgende Soldatenräte neugewählt: Lt. Hader¬
mann, B;zew. Fabrein, Birew. Brandstetter, Serg.
Köch, Serg. Spring, Untoffz. Bosch. Gefr. Heger,
Gefr. Köch, Gefr. Düringer, Kan. Löhn.
[3 Einquartierung. Bi» beute sind in Fulda die
Stäbe, Kolonnen und Behörden von 29 Forma¬
tionen einquarriert.
—* Heber dir Bersorounq der Bevölkerung mit
Zucker wird gemeldet, daß eine wesentliche Berbeffe-
,u»g nicht erwartet werde« darf. Die durch Ein«
stellung der Fabrikation vo» Sprengmitteln frriwer«
dende» Mengen betragen nur ein Zwölftel der Ge-
samtprodukiion. D«e Fabriken sind im allgemeioea
beliefert, ober die Transporifrage, die Koalenfrage
«nv die Einführung des achtstündigen Arbeitstage»
machen große Schwierigkeiten.
Hk Aushebung von Metall * und Lederbeschlag¬
nahme. Durch Bekanntmachungen der Kriegs-
Rohstoff- Abieilung vom 28., 29. und 30. Nov. sind
zah reiche Beschlagnahm« von Metallen und Mttall-
aegenstände sowie von Leder und Häuter mir wfor-
tiger Wirkung aufgehoben worden. Nähere Auskunft
erteilt die Handwerkskammer zu Hanau.
vermischter.
* 1 Million Mark in Hundertmarkscheinen
baden 6 ai» deutsche Soldaten verkleidete bewaffnete
Räuber im dent chen Generalkommando in Dorpat
(Livl md) geraubt.
* Reibereien zwilchen Fronttrnppe» «nd
und S.-Räten. Zu Tätlichkeiten kam eS auf dem
Bahnhof KönigSlurrer zwischen durchfahrenden Feld¬
grauen und Angehörigen des Arbeiter- und Sol-
ba'enrates. Einem Colvairnrat wurden Waffen und
Kleidung genommen, ein anderer wurde in de»
Zug gebracht und mitgenommen. — In Helmstedt
kam es auf dem Bahnhof zwischen auS dem Felde
zurückkehrenden Truppen, Gardisten und einem Sol-
da enrat zu Tätlichkeiten, wobei verschiedene Betei¬
ligte erknblich« Verletzungen erlitte«. — Ans dem
Bahn Wanne gerieir» die Bohnwache des A.»
und S.- Rate« und «IN au» dem Felde he,«kehren¬
de Gardebaltaillcm aneinander. Tie Fronttruppe»
hatten einen Bahnposte« ni,-dergeschlaqen. Darauf
entwickelte sich ein s^uergeftcht. wobei auch Ma¬
schinengewehre in Tärigkeit traten. Dabei wurden
vier Fiont oldoten schwer verletzt die Gardisten
stürmten alrdan» da« AmlSgedäude vor dem Bahn-
bof. Hierber wurde ein neunjähriger Knabe ge-
töiet. e>n Gardist und ein Basinposien verletzt.
* Eine tolle Mrffchafk herrscht inMagdeburg.
Die stretteudcn Arbeiter des Grusonwerkes wifleu ihre
Zeit nicht bester zu verwenden, als daß sie Straßen-
auftüge veranstalte» und zur Begrüßung der heimkeh-
rendcn Krieger heraushängenden nationalen fstihnen
zerreißen. Dabel kommt es nicht fetten zu regelrechten
Holzereien. Wenn dle Hausbesitzer sich gegen das Bc-
treten der Wohnungen wehr«, haben sie körperliche
Mißhandlung zu gewärtigen.
* Drahtloser Telephondienst London—Amerika. Tie
MarconstGesellschatt tritt mit. daß demnächst ein draht»
lcser Telephondienst zwischen London und den vereinig¬
ten Staaten eingerichtet wird. Während de? Stiege»
haben die Sachverständigen der Marrvni^Lcsellschaft
ausgedehnte Bersuche mit dieser Lrftndung gemacht, wo¬
bei sich ergeben bat, daß Aewhork die Stimme de» t»
London Sprechenden mit aller Deutlichkeit hört.
* Neun i-.ntf ;üc ei» esto». In oer Schön¬
hauser Straße in Berlin wmd- ein Brotkarten¬
händler verhaftet, der vor der Volks peiiehalle auf
offener Straße Brote zu 9 Mark das Stück verkäste.
und trotz diese« hohen Preise» willige Abnehmer
fand. Ter Verhaftete ist ein Arbeiter Werner.
Eingesandt.
Da» .F. KreiSbl4 brachte kürzlich einen Artikel der
soz .Le»p» V ck V, der Mitteilungen über angeblich nn
kaiserlichen Sch.offe Vorgefundene L-benSmittel enthielt,
E» war daran d,e Bemerkung geknüpft, e» sei schade,
daß diese Vorräte nicht im Nationalmuseum erhalten
werde» könnten, damit Kinder und KindeSkinder »och
sehen mögen, wie in Deutschland, während Millionen
hungerten, „Gottbegnadete- .durchhielten-. Nachdem
das .Krelsblatt' trotz aegeb-'ner Zusage eine Entäegnung
nrckr gebxackr hat, bitte ,ch Sie. da» folgende in Ihrem
geschätzten Blatte au'zunehmen. Als vor einiger Zeit
Htndenburg beim Kaiser zu Gaste war. wurde »e
Spertenfolge veröffentlicht. S,e war an Einfachheit
wrrklnh mcht zu überbieten, und mancher wird sich ou
fragt haben, ob Hrndenbura, der als oeistiger Schwer,
arbecter doq Anspruch auf ansreichende Ernährung hat.
dabr, satt geworden ist. Die Ilnwahrhaftrnkeit der
Darstellung der .Lecpz. Volksztg' zeigt sich übrigen,
darcn, daz sie behauptet, eS habe sich nur um du
LedenSmnrelvorrote der kaiserlichen PrivatdauShaltung.
nicht etwa die des Hofstaate» gehandelt. Die Vorrats,
räume für be>de Zwecke sind aber gemeinsam, wie da»
ja auch au» ZweckmäßiqkeitSgründen natürlich ist. «nd
mir überdies von unterrichteter Seite bestätig« wurda
Wen« die vorhandenen Borräte auf mehrere Hundert¬
tausend Mark geschätzt werden, mutz man doch, ehe man-
daran Tadet übt, wiffen, für wie viel Personen und
für welä en Zeitraum sie bestimmt waren. Nehmen wir
einmÄ an. der Wert betrug 300000 Mk. und die Vor-
täte sollten für ein halbe» Jahr reichen. Dan» ergibt
sich auf den Kopf und den Lag ein Wert von rund
8 Mark. Sehr viel« Arbeiter in den Grotzstädte« und
Jnduftn^bezirken waren in der Krieg-zeit in der
ein» höhere» Betrag für ihre Ernährung auf,»wenden.
Es tft jedermann unbenommen, an der Grütze dev
Hofhaltung Kritik zu üben. Mit der zur Erörteruna,
stehenden Angelegenheit hat da» aber mchts zu tun.
Gotterdienftordnung.
Dez. Do«. Nachmittags
^ Donnerstag. 5
Beichtgetegenhelt.
*A»
A«s den Verlustlisten.
Utffz. Karl Braun». Ne>,das. verm. Utffz. Otto
H er de r, weiser,, vm. Gust. W, e ch e r s, $«16«, l. v-
«arl Remmert, Stöckel», -f an s. W. Sergt. «aspar
Ouan z, Arzell, l. vw. Sergt. Jos. Hohmann, Eher,
>ch»«!«n. vm Ltn. d. R. Georg Wendel, «»fiel. gef.
Wend. Brehter, 5«Ida, l. ».
v,6«r stzünfeld). f infolge Krkh.
Wckh. Schmoll. fei, vm. Utffz. Frredr. »lim«,
»eisa. vm. Mffz. Jos. Vogt, yünfed. verm. Sefr.
Sou,« Lautenbach. Gderweid. l. v. Gefr. Wilhelm
Bai er, vammerrhof (GerSfeld), l. v. Aua. Kremer,
«»««der, fch. v. Utffz Paul Schaub, «sffel. vm.
Da«,an Resch. rchwede». l. vw. Gefr. Jos. Bien,
sa ck, $«l6a, L v. Gefr. Alois Müller. Alwdach. sch
v. Jos. Bickert, $»ld», dm. ^ ™
Mitteilungen
der ftSdiische»
Uahrungrmittelstelle.
4. Dezember 191t. •«*
I» dieser Wocke entfallen auf s-de Fettkart»
30 «ramm Butter
znm Preise von 52 Psg. für 60 gr Mokkereibnttte
. » , 49 , „«Ogi Landbutter ».
SV «ramm Schmalz
znm Preise von 17 P g. für 20 Gramm
D»e Krankenkarten werden voll mit Butter bedteM.
Abgabe an die Verbraucher: Samktaa.
S ch malzausgabe an die Geschäft«: Frätagl
vormittag 10—lL Uhr i» Schlachthof.
Butreraurgad«: Freüag nachmittag i» de»
Molkte«.
I« dieser Woche werden auf jeden Fleischkartew
adschnüt 49 lvo srFleischwaren. also einschtteßlich
Wurst, verabfolgt. \
Amtliche Anzeige«.
Da das Gefangenenlager in Gießen über.
Mt ist, können vorerst Line Gefangenen ausgenommen^
werden. Kommando?, die trotzdem zurückkomme»,
werde« zurückzewiesen.
Fulda, den 28. Rov-mber 1918.
I« Einvernehmen mit de« Arbeiter- und Soldatearah
Der Landrat: Frbr. v. Toernbera.
In Reuhof ist sestgtstellt worden, da» Privat-
perio >e» von Soldaten wollene Decke« und
sonstig« Gegenstände aakgekaust haben. Dieser Kaf¬
kas ist verdaten. Auskänfer mache« sich edenso wie
di« Ber.äufer schive'rr Strafen schuldig. ES wird j
dringend davor gewarnt, von Soldaten Bekleidung»-
und sonstige Gegenstände aufzukaufen.
Fulda, den 27. Navrm"» 1918. "
I« Einvernehmea mit de« Arbeiter- nad Sokdatenra»
Der Loadtul: Frhr. v. Doernberg.
Der Großhandeb-prei» für Margari»« wirb
auf 213 Mark je 100 kg, der Kleuchandcttpru» «ai\
226 tDiail je 100 kg festgesetzt.
Fulda, drn 30. Novender 1918.
Im Einvernetmeo mit de» Arbeiter- «nd Soldaten,»«
Trr Landrot: Fthr. v. Toernbera.
zad zeitgemäß
WeCcfögas Fufotot?
ermöglicht ^
höchße Ausnutzung
des ötromes,
fa fcUa zn dodea bei
Jnllue U*rpf, Bahs^Utiaasa 34.