Fuldaer Zeitung
nr. 294. I | Sreitaq 20. Der, mb er ltzlS. I 145. Zahrg
l
Die rreichSkonferenr der
Arbeiter» «n* Ueldetenräte.
Nülistialwchlkii cm IS Samt.
^tb Berlin. 19. Dez. (Tel.) In ber hrusigen
Sitzung des Relchskongresse» der A.- und S.-
Räie Deutschland» wurde der Antrag Lohen-Reutz.
wonach die wahlenzur Nationalversamm¬
lung am 19. Januar 1919 slatlfindea sollen,
mit grsher Mehrheit unter dem Beifall de» Hause»
und dem Widerspruch der Minderheit angenommen.
Berlin, IS. Dez. Im weiteren Verlauf der G'tzunz
wurde über die voreeiecten Anträge ab «stimmt, Ein
Antrag: der bürgerlichen Presse nur vierPrezent ver-
mnjuna de» Anlagekapital» zu belassen «n» den Nest
der Reichskaffe zu überweisen/ wild dem vollzuesrat
Überwiesen. Angenommen wird ein Antra» »u, <Jnt»
»Öffnung »er Grgenrevolutton. baldige Be-
sreiunl, der Krieosaefangenen. Hebert, a.tung der aesrtz-
gebenden und exekutiven Gewalt auf den Wat der Volks»
braust, agten bi« zur Nationalversammlung. Ueberwa»
chung de» Reich»» und preußischen Kabinett», Besetzunrs»
und Äbsetzunpsrecht der Reich», und Landesämter durch
die volilbeauftragten: bei verusung »er Fachminister
ist der Zentrairat zu hören. Angen,mmen wird weiter
in Antraa. daß dem vollmgsrot die Rechnun »legung
er A.» und E.-Räte vorzuiegen ist. Allgelehnt werden
u. a. die Anträge aus Aufhebung de« Grenzschutze»,
ebenso ein Antiag, der besagt, daß die Tätigkeit der
Volk»beauftragten auf Vernichtung der Macht der A.»
pnd S»Rät« hinausläust und der Gegenrrd»lution
dient. Ueber einen rtntrag Laufenbera, der den >.» u
G.-Näten »»« politische Gewalt, da« Kontrollrecht, Be¬
setzung»- und Absrtzungsrecht gegenüber der Exekutive
uberträgt und völlige» Ausscheiden der bürrrrlichrn Re»
Jierung«mltgiirder veriangt, soll nach Prüfung der
Mandate namentlich abgestimmt werden.
Inzwischen war der Au»schuß zur Beratung brr
Go I traten anträ ge mit seinen Arbeiten fertig ge»
w,rden. Die Anträge wollen die oberst« K»mmando.
gewait über Heer und Marine den Volksbeauftragten
Unter der Kontrolle de» vollztmsrat» geben. Eie der«
sangen weiter die Entfernung aller Rangabzeichen, da»
Verbot de» außerdienstlichen Waffentra.ten», die Abschaf.
{ung aller Orden und Ehrenzeichen und de» Adel», die
lbschaffung de» siegenden Heere« und die deschleunigle
Errichtung einer Volkswehr und andere» mehr.
Haase teilt mit, daß der Ausschuß seine Beschlüsse
einstimmig gefaßt hat. Die Absicht, die oberste Kam»
uranbogewait einem zentralen Soidatenrat zu über¬
tragen, wurde al» undurchführbar fallen gelasien. Die
Anträge fallen nicht nur Richtlinien sein, sondern so»
fort in Kraft treten.
Bratz-Remschnd und Lampel-Hamburg traten für
»re Soldatenanträs« ein, ebenso mehrere Soldatenver»
treter. Ueber die zweckmäßigste Art der Abstimmung
entsteht eine lange Geschäftsordnungsdebatte, in di«
«tucq der Kassewr Delegierte Hauptmann Reinartz
«ingreift, «r wird mit Zurufen »Herr Lauptmann,
Herr Hauptmann- begrüßt und rrliärt, daß er gerade
n dieser Eigenschaft an dem Kongreß teilnehme. Um
feinen Zweifel über sein militärischen Rang auslom-
men zu lassen, habe er bei seinem ersten Erscheinen di«
Achteistücke und Drerne getra rn> Er genieße da» ver»
tzrauen bei seinen Soldaten und sei deshalb von ihnen
«wählt worden, (vereinzelte» Hachen.) Ei» linnen
aä rat nicht beurteilen.
Die «oldatenanträg» werde» beinah» einstimmig
angenommen.
Weiterrberatung Donnerstag:
«erlin, 19. Dez. «l» KuftaandsenkschARgrm, we»
den den Teilnehmern de» Kongresse» 80 Mark für den
Hag bewilligt. Die Heimreise erfolgt auf Freifahrt,
-schein. Hierauf wurde in die Beratung de» wichtigsten
Gegenstände» der Tagesordnung eingetreten: Ratio»
»»lversammlun g oder Ratestzstem?
Lohen »Reuß erstattet da» Refeaat Und schildert
di« trostlose Lage, in der ftch Deutschland befindet. Un¬
geheure Kriegtkosten sind adzutragen. Den Feinden
znüsien hohe Kriegsentschädigungen gezahlt »erden. Di«
Au>richtung de» deutschen WirtschaftSteben» wird Mil»
liorden erfordern. Für Rohstoffe au» dem Kurland
wüsten wir wegen der gesunkenen Valuta da» Dop»
feite, ja da» Dreifach«, bezahlen. Gelingt e» un»
icht, unsere Wirtschaft in Ordnung ,« »ringen, so
wird e» noch schlimmer. Bleibt e» in Deutschland bei
er jetzigen Desorpanisation, io gehen wir einer Kata.
rophe entgegen. Nur eine starke
Fundament »«’»
J:
l
, Zentraigcwalt kann
n» helfen, die sich stützt auf da» fefte Fundament de»
!«llgememen volk»willen». (Beifall.) Da» einzige Or.
Man. diesen Willen de» Volke» festzusteLen ist »i« aS»
«meine deutsche Nationalversammlung, Di» L.» an»
'.»Räte sind niemai» Organe de» allgrm. volkswillenB
i« Arbeiterschichten haben Unrecht, di« die deutichr
rvolution zu einer großen Lohnbewegung herabgedrücki
aben. (Lebhafte Zustimmung^) Man rann von den
nternehmern nicht mehr an Löhnen verlangen al» ein
«trieb überhaupt Wert« erzeugt. (Geh» richtig! La»
bet der Minderheit) E« gibt in Berlin Untern«»-
er, die ihr» Betriebe schon den »rbeitirn z»r verM.
ung gestellt haben, aber •» wird fit die Arbeitet nicht
iiel dabei herauSkommen. (Lehr richtig I) Wir haben
> m»t ernsten Lösungsbestrebungen zu tun. (Sehr rich»
g!) Aber die Losungsdestredungen im Westen werden
ur dann Erfolg haben, wenn die rheinisch-westfälisch«
Wirtschaft zu der Ueberzeugung kommt, baß Deulsitz»
stand nicht mehr reorganisiert werden kann. (Lehr rich»
stigl) Dann werden wir di» rheinisch.westfäiisch» Re»
tzubitk haben. Mit moralischer Entrüstung kürinen wir
Legen diese ökonomische Tatsache nicht aukvmmen. Ohn»
hie westlichen Industriebezirke aber ist Deutschianb nicht
'lebensfähig. (Sehr richtig!) Lohen schloß unter ftür»
jtziischem Beifall mit der Bitt». de« Antrag zuzusti«,
Wkn. die Wahlen am 19. Januar Vvrzuneh»
wen. Bon den Unabhängigen wurde der Antrag ge.
Hellt, die Wahlen am lg. März auszuschi eiben, »ährend
wer radikale Korreferent Däumig alle vollziehenden und
gesetzgebenden Gewalten den Arbeiter-, Seldatea» und
jvauernrätcn belasten und eine Kommission «insetzen
z,«ll. die ein Wahlrecht für einen nati,nalen Kongreß
aller S.» un» Si.-Räte ausarbeiteL Rach diesem Wahl¬
recht sollen dann dt« ^Wahlen zum Rationalkongreß
ftatifinoen, und dieser Nationalkongreß endlich soll die
ünstige deutsche Regierungsform bestimmen. Täurnie
«gründete diese Forderungen in langer Rede und warf
£
em Kongreß, .diesem ersten Revolutionsparlament
eit 1848*, teu nüchternen und philiströsen Charakter
seiner Verhandlungen vor un» rief nach dem Elan der
rranzösischcn Rcvoiutionstage, Dies« Red« fand bet
Ieinen Anhängern Beifall, m übrigen aber iühl« Ab»
ehnung.
j Haa» (Mehrheitssoziallsi): Wird der Wahltermin
hveitec hinau»ge,choben. so treiben wir di« Arbeiterschaft
in da» Lager unserer Feinde. Wir haben alle Ursache,
hie Wahl am IS. Januar vorzunehmen, Indessen wird
ERuf .Lo» von Berlin* immer lauter. Wir wende»
entschieden gegen dich KblztznungsbestirbtUMN eiy-
d,. ud es le
enselin (Loldatenpartr): Den» nicht alle» Orb»
nun» hält, bricht die Ernähruni und unsere Wirtschaft
zusammen. Di« Entente mit ihren erpreßten Waffen.
stillstand»bedingungen in der Ha»d »artet auf den
Zeitpunkt, dei un» »inzuziehen. Ohne Rationalver-
jammiung, die allein de» Bolksgedanlen darstellt, gibt
e» kein« Rettung mehr.
FS aal (Demokratisch» Frakttmy: Wir brauche» bi»
Rationaiversammiung, weil wrr Groß Arbeit, Freiheit
und Recht »rauchen.
In »er Rachmittag,sitz«»« antwortet auf «in« *n.
frage» wie di« parlamentarische Ueberwachung de» Rate»
der volwdrauftrante» »«dacht sei, Voiksbeaustrazter
Haas«, All« «esttzantwürje sind dem Zentralrat vor-
»ulegen, all» wicktiten mit ihm zu »«rate». Zu Zer.
würfniffe» wird diese Methode nicht führen. Et» 8er-
treter der Unabhängigen erklärt. durch diese AuSlunst
nicht befriedigt »u sein. Er deantragt, die Sitzung »u
unterbrechen, um über diese ftia?« beraten zu können.
Der Antrag wird ad elehnt. Der Redner der Unab¬
hängigen erklärt darauf, daß seine Freunde den Saal
»ertasten mißten um zu beraten, ob sie an de» Ver¬
handlungen weiter teiinehmen können. (Sie »ertaste»
den Saal.) — Rach weitetet »edatt, üb», de» «»hl.
termin erklärt
,olk,bmuftr»gt,t Schaidemann: Mn dauerndes
Bestehen der».. undS.-Rät« würde den absolut sicheren
Untergang von Handel und Industrie, den Ruin de»
Reiche» uud unabsehbaren Schaden für da» Volk brin¬
gen. (Beifall.) Ich bin für die baldig« Einberufung
der Nationalversammlung. Wenn da» ganze Volk die
Berantwortung mittragen soll, muß es auch mit»
bestimmen können. G« scheint fast. «I» ob manch»
Kreise Angst vor der Adrechnuna »r» Volke, haben.
Wenn noch recht lange so gewirtsqaftet wird, wie jetzt
«n Berlin, dann besteyt die Möglichkeit, daß die Wah¬
len «egen ung ausfallen. Ader Berlin ist glücklicher¬
weise nicht Deutschland. (Demonstrativer lieb,
rigen» sind auch in Berlin diejenigen, die die Wahlen
verschieben wollen, in ber Minderheit Rur machen sie
mehr Spektakel. Wir »«danken un» für di» täglichen
Epazierfah ten mrt Maschinengewehren. Wir »ollen
keinen Bürgerkrieg, wir wollen Arbeit, Frieden un»
Brot unserem Volk sichern und damit auch di« Errun-
genschaften der Revolution. (Stürm. Verfall.) Ein An¬
trag, die Waffenstillstandskommisfton zu beauftragen,
sofort in Verhandlungen übet die Gestattung und Be¬
schränkung der Wahlagitarion in den »«setzten »«bieten
einzutreten, wird fast einstimmig angenommen.
Der Antrag der Unabhängigen, den Wahltermin auf
»en IS. März anzusetzen, wird gegen etwa 50 Stimmen
ab..«lehnt, gegen ein« etwa» größere Minderheit auch
die Bestimmug de» Wahlgesetze», wonach am 16. Febr.
gewählt werden soll. Der Antrag de, Referenten
Lohe», di, Wahl am 1L Januar vorzunehmen,
wird mit «X) «ege» etwa GO Stimmen angenommen-
Die Link,radikalen, di« tn,wischen wieder im Saale
erschiene» sind, brecsen in Pfuiruf« au,, die aber im
Händeklatschen du MrKrheE «nfesgty* $Üt «itzung
dauert fort.
tl«
Jffe «ef«r,»n * fl ■»!*** «MstemRAW Vghs«
„ unbedingt nollvendtK Sit können dem einsei-
.)§«» Rlafsenparlament der A.» «. S.-Räie nicht db»
Bol!macht zugestehen, de» Wählte, «tn fesieusetzen;
aber wir haben nichts dagegen, daß e, durch fei»»«
Beschluß die machthabe»de Regierung ermutig,, den
früheren Termin anszuschrelben. Die Vorver¬
legung des Wahltermin» zwingt di» Parteien, ihre
Wahlvorbereitungen mit großer Prfchleunigunz zu
treffen.
Zeitgemäß Ist auch et« de« Rchchgkdngttß »ow
liegender Antrag der Mehrheitsfoeialisten, für di«
Zeit bis zum Zusammentritt der Rationalversamm¬
lung einen provisoriitro Präsidenten der deut-
schen zu Republik schaffen. Der wirr und wikb gebil¬
dete »Zentralral" Pst Mn« v«I««cht. «irre«
joiilchen Präsident«« einz«setzr« ^
_ . Gß
Wahl «uf
man Hw
„ Loch wen» die
rrt falle« knlte, denn ksnnrr
. . «g« - . . -
sagen: Mag Giert di» Regierung weiter sü
seine P«,chtianng dazu wirb dnrch die Behüt
r Reichsbonsere«; gewiß nicht deichtdiar, »»
weiter führen:
!ir**g
Herrn ---- -- ---
Mchissda« auf sich beruhen leffe« und
' ' " en;
dar Reichsbonferenr gewiß nicht deichbdiat, und die
Gtntzeitlichkeit der Regierung könnte dadurch fvgar
gesbrdert werten.
Allerdings darf man nicht erwarten, daß «nchr,
außwäntgrn (begner durch einen solchen Beschluß der
A.- und S.-RÜ!« sich brroeaen iiehen, di» gegenwüe-
ru-e Regierung für velhandiungStähig zu erftKrsn.
Neue DemonftcakWttca in D.iüv.
s anven Dw
patt. Dies»
M 18* Dfe Auch «M
«MtsträLchgo Mt im.
mal waren gs siechchutzv und Metz
di» ln einer Zahl ma ub»A 8000 Mann mb dem Ab-
aeordnetnihHuse erschiene«. Ste entsandten ein; Drvw
taiwn zum Aefchokengrrg. l" ""
_ __ Während die
Start Liebknecht «af einem vor dem i
den Auto eine Ansprache, ft sagte, da,
lufton rigrntllch n»«y nicht begonnen Habs Dir Me¬
tallarbeiter sollten mit den KapUalisten gar nicht ver¬
handeln, sondern ganz« Arbeit machen. Viebknrcht
teilt» die Veschlüss» des Kongress»» mit und griff
dies» PeDlüfl, heftig gn und schloß mit einem Hech
aus die Weltrevomtion. Der Lolksbraustragtr Barth,
«g durch Widersprüche und laut» Protestruf« unter¬
en, sucht« di» Meng« zur Besonnenheit zu ermah¬
nen. Er sei alle» geschehen, um dl» Interessen ber
Arbeiterschaft «ahrjunahmex. Wenn der Kongreß zu
einem ponstven Ergebnis ksuunen wolle, müsse man
ihn ungestört arbeiten taffen. Des Parlament kinn«
unmöglich Alle Lvgrnbllck« sein« Arbeit unterbrechen,
nur um Berliner Delrggtionrn zu empfangen. Rach-
brm ein Matrose und rin Arbeiter im Sinne Lieb¬
knecht» gts-iLchen hatten, rrgriss Liebknecht nochmels
bas Wsrl. Er griff Barth scherf ,n und forderte bl«
Berliner Arbeiter auf, di« Regierung Scheide»
mann-Ebertwegzufegrn. Ein Ardeitecrat».
mltgllrd au» Schlesien rrktart, den Demonstranten, er
sei von dem Benehmen der Berliner Arbeiterschaft
peinlich berührt. (Stürmische Unterbrechung.) Ueberall
sonst lm Land« herrsch» Ruhe und Ordnung. Man
erwart« Festigung der politischen Derbältniffe. Do»
Wohl von Reich und Volk verlang» ca» unbedingt.
Wohin würde es führen» wenn dis Arbeiter von Ober¬
schlesien und anderswo keine Kohlen mehr fördern und
wenn sich dir Arbeiter weigern, Lebensmittel nach den
Großstädten zu bringen? Lin Mitplied der abgefandten
Delegatisn erschien »uf dem Balkon und verkündete,
daß der Kongreß bereit setz dis DevuWo« zu un«
Der Liebknecht-Rummel,
ttftfw He Folgen, die das Verhalten der Cpar-
taku,gruppe für Berlin selbst zu haben droht, sagt
heute der .vorwärt,' r
.Wir möchten einmal alb Berliner, Re lßr Berlin
lkrben und mit dem Berliner Proletariat verwachsen
find, über dies», Treiben sprechen. Berlin ist in Ee-
fahr, seinen Rang al» pol ittschr Hauptstadt der
deutschen Republik zu verlieren, weil die Arbeiter
Berlin» nicht tmstond, sind, dem unentwegten Radau
seinen Zügel «nzulegen. Wenn die Siationalversamm.
iunz tn Berlin »er Einbrüchen demonstrierender Men.
Jen nicht g«>chützt »erden kann, dann wird sie eben in
I.stel, Erfurt. Nürnberg »der sonstwo tagen, wo man
sie mit »ffene» Armen aufnehmen und dafür ,»rgen
wir», daß sie un-estört arbeiten kann. Die .Begrüßung*,
die dem Kongreß der A.» und S. » Räte zuteil wurde,
bleibt, wenn sich auch nur »in winziger »eil der Ar.
beiterschaft «n ihr beteiligte, eine Schande und ein
Schaden für Berlin. Ist denn di, Macht »et « «nt»
sierten Arbeiterschaft nicht ,r»ß genu». B» solche«
Kinder«te» endlich «in Ende zu machen;*
SU herrlich weit
»fr (| Smr? Mg Revolntio» gebracht Pl-Re» *s»
gesteht der Vorivärt« in folgeobr« Sioßsrufzer:
Di- Dinoe stehen so. daß wir überhaupt keinen
Frieden bekommen, wenn wir un» nicht rosch zu
europäischen Staattformen bekennen. Während wir
über da, Rätestzstem debattieren, schreibt di« polnische
Regierung auf »euifchem »,»en Wahlen zur polnischen
Nationalversammlung au», die Tschechen besetzen eine
»eulsch« Stadt nach »er anderen, der deutsche Gesandte
in Warschau wird nach Hause eeschickt. ebenso wie in
Madrid, da, recht,rheinisch« Gebiet von den Gegnern
besetzt, da» wirtschaftlich« Leben hüben und drüben
erstirbt, von einem Seidstbestimmung,recht Etsaß»
Lothringen, scheint keine Rede mehr sein zu sollen.
Die Absicht Deutsch-Oesterreich». sich auf «rund seine,
Seibstbestimmunasrrcht» Deutschland anzuschließen,
wird al, »uftschlaß »erlacht. Wir unterhalten un» über
die Frag», wie da, Ratienaitermögen au, der Han»
der besitzenden Klaffe in die »es arbeitenden vo^kc»
übergeführt »erben soll, »ergeffen aber dabei di« vor.
frape: ob ein Nationalvermögen überhaupt noch vor«
Händen ist. Die Weitrevolution kann un» nicht retten,
und wer r, unternehmen will. Deutschland in ein A»ll.
hau, zu verwandeln, ber fpiell bas Spiel feindlicher
Pernichtungspolitik.
tvl» russischen Gelder.
ttfB Berlin. 19. Dez. In Kopenhagen traf rtne
«eldung au» Rußland ein, die die Antwort Josse«
aufdirErkläiungen Barths.Haases lnderWaffen-
»nßeleaenhelt en hält «nd die Diskussion in schar,er
»eise fortsetzk. Joffe behauptet, daß Barth sehr
wohl um den Uriprung de- lhrn durch deutsche Te»
«offen übergebenen Veldes gewußt habe. Ueber
Haas» lautet sein, Erklärung nicht s, bestimmt. Da¬
gegen wirb noch CotzN'Rordhausen in di» Angelegen-
hen hi »ein gezogen. Joffe behandelt Barth und
Haas« f^r von aben Hera- und nennt sehr hohe
Summen, die er für di« deutsche Revolution zur
Verfügung gestellt habe.
Mu» de« Gesetzten Gedtrt*
«Mhei« (Baden), 18. Dez. Sestern kamen
sißer die Rheinbrücke bei Renenburg etwa KV Fa-
m ilien, insgesamt etwa L60 Köpfe, aus lem Elsaß
an. Es handelte sich um Beamt« und Altdeutsch«
aus Mülhausen, die mit nur 30 Kilogramm Se»
pack ihren Wohnort verlaffen mußten. Bei de« Ab.
trän,Port wurden sie von »er Zivrlbevölterung »er»
bähät und mit Gteine, bewarfen.
Karlsruhe, Itz. Dez. Di« sranzöst'ch, Militär-
derwaltuna tu »er dahrtschev Pfalz »erteftt da»
«tandpunkß daß all« feit 11. R-v. erlaffene« «a-
setz, de, deutsche, Regierung «der d„ Republik
Bayern null »nd nichtig sind. Tie stanzastsche«
Kommandanten haben tn »erichirdenen P irischen
Orten «ngeardnet, daß in de» Bolt,schulen wachent-
ltch »i«, Glunde französische, Unterricht erteilt Wir».
»»!,, 1», De». L»e «Köln. Zig." «eldak au»
Galtn gen: Die dilti che Beseßung ha» di« Ein-
ziahung der roten Fahnen u^d die Emführun«,
der englischen Zeit angeaidnetr Bar dem britischen
Platzgerichr ha-ten fich Hundert, »an Kölner Bür-
asm m verantwort«, di« di» An»rdnung«n der
Behbrd» iku di, P.rkehaiintzegen ttderiwttn hasten,
«a Schuldigen find mit «mpstndUchen G,ldd,ße,
belegt worden.
* Berlin, IS. Dtp. An dev Mßmrg Vtt Waffen-
Mstondskommission tn Spaa an, 18. Dezember
wurde von deutscher Seit« «in« vesgtttgung der
Verkehrsbeschränkuna zwischen dem rechts¬
rheinischen und linksrheinischen Gebiet verlangt, um
«ln« ordnungsmäßig« Vornah»« von Wahlen
,en. Seneral Rudank antwortete, die
und ihre
behindert
ffen, was
UN rer (mim «ciKyi z» sei klar,
daß «ine gewiffe Anzahl Unruh« stiftender Element«
«icht hin- und Herreisen dürfe» Lon deutscher Seite
wurden zu dieser Frag» näher« Angabe» m Aussicht
gestrllh .
Oan, Devtsch-Vöhmen in tschechischer
Prag» 18. Dez. Mit der Besetzung von R»i.
chen bers, Eaer und Komotau sind nunmehr die
Jrißten Städte Deutsch-Böhmen» m tschecho-ftaw»-
ischrr Hand und die nech Wien peftüchtete Jandes*
rrgigrung ist zur Machtleflgkrit verurteilt.
Di« Entente besetzt ging tzlAgnr«.
Men, 18. Dez. Da» r»mänlsche Oberkaanttaild»
verständigt« di« ungarische Regieiung» es habe von
der Entente den Befehl erhalten, sich den nach Un¬
garn kommenden Enleuirtruppen «n,ulchlreßen, di«
ganz Ungarn besetzen weiden. Die Okkupation ge»
schieht uater Berufung aus bas W»ff-nstillstandsab>
kämmen, wonach »i, »nient, bas Recht ßah die
wichtigsten strategischen Punkt« zu bejetzra.
«awjrtlruppe« vlünder, di« Deutsche»,
wtd Berlin, 17. Dez. Rach amtlichen Mittel-
stzngen über die Vefährdung det van brr Ostfionl
abgiebrnden deutschen Druppe» durch di« LlUppen
der Sowjetregierung werben bi« Darstellungen ber
russischen Regierung über bas angeblich freund«
h^astlt^z P^baki.i» ikxtr Ttuvna» aapen |tg lln|;
rigen ln ein bezeichnende» Licht gerückt. In Minsk
ist e» infolge de» vorzeitiaen Linrucken, der Sow-
iettruvpcn zu Zusammenstößen gekommen. Dl« druw
schen Truppen und Eisenbahner sind nrcht nur ent¬
waffnet, jandein vollstän»ig ausgeplündert
worden. Sie haben den großtea Teil ihrer Pferde
und Waaen zurücklaffen muffen und ihr Prrvatr'gen-
mm verloren. Die deutsche Regierung hat gege»
UUU vuivuui 1 ä. , i v
da» Verhalten der russischen Truppen b« der Sow-
jrtrtgrerunG aufs neue energisch Widrrspruch erhsdtW.
Fin'ands Dank an di, deutsche» Truppen.
Anläßlich der Abreise der letzten deutschen Trutz.
Pen au» Finland heben alle Blatter dr, groß« Dank-
barkeit Finland» für Deutschland bervor. „Svenskg
Tiduingen" schreibt, daß Finland» Fre,he,t vor allem
die F ucht von Rußlands R,rd«rw,rfun, durch
Deutschland sei. « _
wib Helsin,far». 17. D«tz He»w wist, »er «'st
der deutschen Truppen, der Stab des Seneral» 6t»f
Soltz. auf zwei »roßen Unterst,dampf-rn ab. vrt
brr Abreise versammelte sich «in» unübersehbar«
Volksmenge und bracht« begeisterte Kundgeounge»
für bi, deutschen Truppen «nd für Deutschland «ms-
Belgisch« Scheußlichkeit«»»
V Berlin. 17. Dez. Beim Abzug «»strer DrUP.
peg aus Antwerpen mußten dort 1500 deut>che
Verwundet» und Krank« in den Lazaretten
zurückgelasien werden. Dies« werde». w,e einer der
Unglücklichen jetzt mitteilt, von den Belgiern als
Kriegtgefanaene erklärt und in Gefangenen»
laaer oe.chickt. TrosOem ihnen da» belgische Rote
Kreuz schriftlich versichert«, daß sie unter semem
Schutz, ständen und nicht al» Gefangen, betrachtet
werden würden, erklärt jetzt der Befehlshaber d«
8. belgischen Division, daß sie d r militärischert
Walt unterständen. Das Versprechen des belgische«
Roien Kreuze» auf Abtransport ist nicht eingehalt«,
worden. 25 Mann von den Kranken wurde« «k. d.
Fort geschafft, wo sie von
'klgijchen Gendarmen tn der „schandli
^schrieben und in ein
>elaiichen «endarmen rn »er m- ..
Weise ausgeplündert wurden. Richts wurde
Offizieren al- auch von Mannschaften rst auf orese
Weri« v:rloren gegangen. Die Leute wurden erstz
am zweiten Tage verpflegt. Sie mußten ohne De¬
cken aus dem Sleinfuzboden der ungeheizten Kasa»
matten schlafen. Gegen dieses Verhalten, das i»
Wider Pruch zu dan <Ieseszen de- Dolkerrechie-, al-
auch im besonderen zu den Waffenstillstandsverein-
barungen steht, wird in schärsste, Weise Protest »
^°**n tzerresstärken sin Kriege. Nach dem London«
.Daily Expreß" brachten «, die verschiedenen Nation«,
im Krieg« auf falger-d, Herreestärken: Edtzland
8 060 000 Menn, Frankreich 8 500 000 Manch
Deutschland 12 000 000 Mann. Oesterreich 6000 000
Mann. Amerika 2 000 000 Mann. Rußland 10 000 000
Manch Italien 3 500 000 Mann. Türkei 1000 000
Mann. Serbien 500 000 Manch Griwhenland 3007)00
Mann. Belgien 500 000 Manch SUmdbii«» 600 000
Manch
«litte päpstliche Botschaft «n SBUTett.
«mfierdam. 10. De,. Rack einem drahtlosen Pe.
eicht au« Lvon w,r» der päpstliche Vertreter,» de,
vereinigten Staaten. Monsignore Setwtte, Hilf« «Ns
»otschast de» Papstes überbringen.
Ratianaiwahleu in Strrlltz.
Nach der amtlichen Feststellung der Wahlergeb.
ntffe in Mecklenburg-Strüitz sind in de» Verfassung-
gebenden Landtag, der em 19. Degember zusammen,
irit', >1 Vertreter der bürgerlichen Parten» tzNs
18 Sozialdemokraten gewählt.
Mrdrittzlo sigkeit rmd StreMb»
Dßsnn man »an den Streik» in Un DtSAMMr-
bieten liest, sollte man glauben, es g», »»i uns Arbeit
in Ueberfluß. Jeder, der sich im Leben umsieht, «ei^
daß e, nicht der «all ist. haß tsustntze «rbett», un»
70 000 veranschlag wrrdsn.
Wen. 18. De,. Die SkrskNags im *****
|t|!« fba* sich atwa» gebessert. Heute find «ehrt-
tausend Mann mehr als gestern anaefahrr«. Dt»
Bewegung hat auf den vottroper Bezirk überar
griffen, wo fast sämtliche Schachtanlagen davon de,
troffen sind. Auf den Möllerschächten in Gladbe«
kam es zu einem Zusammenstoß zwtsche^
Streikenden und der militärischen Bewach unpsmann»
schaft der Zeche» Sin» Person vurds getotgtz
^^Btrtin/l9. Dez. Im rheinisch-westfättichen Bergt
baurev'rr waren am Dienstag 14,598 Endahna
wagen verladen wo,den gegen normal 85,000 Wage,
im Frieden. Die Streikvewegung hat wen« u«
si» gegriffen. Di« Zahl der Streikenden hat sich
aus 84,000 erhöht. Stellenweise sind »ewalta
tätiakeilen vorgekommrn. Bei einem ^turstz
der Dieng« auf da» Zechengebäude der Moller-Zeche«-
wurd» 1 Perlon getötet und 9 Personen verlrtzn
8
n Oberschlesien wurden am Pteustag K700 Koh,
» r. rr. _— tHrtnriulr
lenwagsan» gestellt, gegen normst 1*.VV0 währenp
des Krrege».
»td Eff»«. I». De» Sämtliche Bergarbekttttz
«usstände im Ruhr.Revier sin» jetzt durch vesa
Handlungen betgelegt.
Serli«, 1». De,. Rach zuverlässigen Berichte« aus
Krilfen »er Belriner Großindustrie haben di, Ift aroßteg
Berliner Greßinduitrie-Unternehmunsen t»
der Zrit vom 10 November dis zum IL. Dezember des
00 Prezent Arbeits-Minderleisiung ein Mehr von einetz
halben Mt«,»n an Löhnen gezahlt. E,ne Rentab»!'«
tit »er genannten Betrieb» set schen jetzt Gtch-
««»»»* erziele».
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