* Breseutop:. ün ete ülteite Einwohnerin,
die LehrerSwinve Müller, ist 95 Javre alt gesiorben.
* Hedemünse» (Hann.). Einer hiesigen Ein-
toodneria fraßen die Mäuse in der Kommode die
Brotmarken auf. — Ma^er<> Zeiten!
A Höchst a. R. In den Farbwerke« wurde der
ISjahrige Arbeiter Philipp Arzberger aus Nied
bei dem Zufammenstotz Kveier Rollbahnzüge
don einem Wagen geschleudert und dabei so erheblich
»orletzt, daß er nach qualvollem Leiden verstarb.
* Eisenach .DaS hiesige Schöffengenchr beschäf»
tigie sich in seiner letzten Sitzung mit einer an Ban-
dalrSmuS streifenden DiebstahISangelegenheit. Aus
der Großherzogl. Baumschule im Haintal, die zur
ehemaligen Forftakademie gehörte, entwendeten drei
Frauen das Laub der fämtlid'f« dort angepflantten
Ziersträucher, f» daß ein größerer Teil der eiben
erncnua. Ans dem Laub wanden sie Kränze, die
sie au» Anlaß de» Totenfeste» de,kauften. Tie drei
Frauen wurden mit 9 Monaien, 4 Monaten und
4 Wocb-n tssesän^nis bestraft.
00 A«S dem Grotzherzogtum Hessen. Der Termin
£r Hausschlachtungen wurde auf Anordnung
S Grotzh. Ministeriums bis zum 1. März d. I. hin.
aus verlängert.
A Friedberg. Auf dem letzten Schweinemarkt, dei
«vr mit 14 Ferkeln beschiÄ war, verkaufte ein Mann
»ler Ferkel im Alter von 6 Wochen für zusammen
mit 450 M. Gegen de» Händler wurde Anzeige er¬
stattet. __
LmGberhesien u.SenlMgemterp.
Marburg. Dav DandratSamt hat eine Bekannt.
Maring erlasie», Latz diejenigen Müller welche fer¬
nerhin sich Zuwiderhandlungen gegen die Mahlvoc.
schrien zu Schulden kommen lasten, die Schlie¬
ßung ihrer ML Hirn für die Dauer de» Kriege»
zu gewqrtraen haben. — Da» Schöffengericht derur.
teilte eine Frau und deren Tochter, die beim .Antre¬
ten" vor einem Milchladen zum Milchempfang sich
nicht fügten und dabei den beaufsichtigenden Polizei,
beamte« beleiLigten. mit Geldstrafen von 6 und 3 JL.
— In einer der letzten Stadtverordnetensitzung teilte
Oberbürgermeister Troje mit, datz die Strotzen,
»ahn br» zum Januar vom laufenden Rechnungsjahr
■US gerechnet, bereit» 40 000 Jl mehr eingebracht
bebe, wie um dieselbe Zeit vor 2 Jahren. Jetzt wird
semttragt den Fahrpreis zu erhöhen.
* Ärrchhain. Als deutscher Kriegsteilnehmer
gab sich «in russischer StaotSangeböriger
ts unserer näheren Umgebung au». Bei einem
Gutsbesitzer beschäftigt, war er kontraktbrüchig ge»
tooröen. ttr trieb sich unter Anlegung deutscher
Ordensbänder in der diesige« und Marburger
Gegend» Betrügereien verübend, umher, bis er ver¬
haftet wurde.
* Treh a. Der hiesige Magistrat bat dm Preis
sLrelekrrifchenStromzn Beleuchtungsyvecken
Von 40 Pfg. auf 50 Pfg. und zu Kraftzwecken von
28 Pfg. auf 30 Pfg. für die Kilowattstande erdöht.
* Treysa. Bei einer im benachbar en Dorfe
Gachsenhauseu vorgenommenen Haussuchung
wurden bei dem Landwirt Ocks 40 Zentner Roggen
ȟb 10 Zentner Mehl beschlagnahmt.
Lokaler.
Fulda. 18 Februar 1918.
S, Anfertigung von Schuhen auf de« Lande
I« Einvernehmen mit dem Herrn Landrat deab'
sichtigen die Frauenvereine Fuldas für in der Zen
vom 25. Februar bis zum 2. März für die auf dem
Lande tätige« Lehrerinnen oder sonst geeignete Per-
fSnlichkeiten eine« Lehrkurfu» in der Anfertigung
tw» Schuhen abzuhalte«. Am Gebäude der frühere»
evangeliiche« Schule (BorgiaSstr.) soll täglich in zwei
Abte'Iungen, von morgens 9—12 und nachmittag»
von 2—5 Uhr unterrichtet weiden. Die Kosten des
jhttfn» hat der KreiSau» chust übernommen. Die
Kreisschulinspektion hak den Lehrerinnen die Ge-
»ehmigung zur Teilnahme an dem »IS dringend
»»twendig erkannten Kurf«» «geben.
re. Der neue Krieg»-Schuh findet sowohl seine»
Anrsehen» wie feine» Preise» halber wenig Lob und
»mso mehr Tadel. Die schweren und ungeichickieu
Stiefel find an» alle« mögllchrn Ersatzstoffen herge¬
stellt. mit Schäften au» Papiergewebe und zentimeter-
dicken Holljohlen, die mit Nägeln oder ähnlichen Be¬
wehrungen versehe» find; dabei find die Preise außer»
«deutlich hoch. Während man im Frieden ein Paar
dauerhafte Lederstiefel zum Preise von etwa 12 Lik.
bekam, kostet das Krieg» - Schuhwerk für Kruder
9,80-10,50 Mark, für Frauen 14,50-22 Mark, für
Männer 16,50—24 Mark. Der Vorsitzende de» Ueber»
wachu»s»-A«»sch»fle» für die Schuh-Industrie be¬
gründete die hohen Preise milder allgemeinen Teue¬
rung. Für gutes Papiergewebe werde bis zu 10 Mk.
für da» Meter gefordert. Futterstoffe und Schnür¬
senkel feie» bi» zu 1000Prozent, Nähseide undGa^n
bis zu 700 Pzozenr gegenüber den Friedenspreisen
gestiegen. Dabei wrrd z. B. die Gebrauchsdauer der
Bollholz-Sohlen nur auf 7—8 Wochen geschätzt. Da
eme solche Sohle 8—3,50 Mark kostet und der
Schuhmacher doch auch noch die Arbeit bezahlt neh¬
men wird, so kosten ein Paar der befferen Herren-
stiefel dem Träger mit den notwendigen Reparaturen
der Sohle im halben Javre 39 Mark. Ob das
Papiergewebe warm hält und den Regen verträgt,
da» ist «ne weitere Frage.
—'• Holzspäne aller Art. Am 16. Februa r ist
eine Bekanntmachung in Kraft getreten, durch welche
d« bei der Bearbeitung von Holz anfallenden Säge-
spane (Sagemehl), Hobelspäne und andere Ho!zipän«
aller Art (HolzwolleabfaU, Drehspäne, Maschinen-
fpäne usw.) be> chlag nah mt werden. Ueber
die von der Bekanntmachung betroffenen Gegen¬
stände ist monatlich auf amtlichem Meldeschein
ein« Meldung zu erstatte«. Die erste Metbung in
über den am 16. Februar 1918 vorhandenen Bestand
bi» zum 25. Februar 1918 zu machen Der Wortlaut
beider Bekanntmachungen ist auf dem Landraisami«
ei»zu sehen.
—* Keine Beschränkung de» Besuchs von Bade-
arten. Letzthin hiez e» verschiedentlich, dag bet muß-
Sehende» Stellen Erwägungen stattgefunden Kälten,
re dabin zielen, im Jnteieffe der Bekämpfung des
Schleichhandels den Beiuch der Bavrorie im Sommer
ganz zu v rbieien. Der Vorsitzende des Allgem.
Deut chen Bäderverbandes, Geheimer und Oberberg¬
rat Moisbach in Bad Oeynhausen, stellt demgegen¬
über fest, dag weder bei den Reichs- noch bei den
preußischen Zentralstellen die Absicht vo> liegt, auf
den Bestich der deuts en Bäder in der angegebenen
Weise hemmend einzuwirken. Dagegen besieht die
Absicht, gegen den Schleichhandel mit ollen Mitteln
auf da§ strengste e nmschreiten.
>§. Landwirtschaftlicher LreiSvereia. Zur Eröff.
nung der Lersammlmrg am SamStag Wille der Vor¬
sitzende Herr Gutsbesitzer Soucha Y-Künzell mit, datz
nächsten Mittwoch 1l Uhr im Ballhaus eine landwirt.
fchaftliche Versammlung stattfinde, in der Herr Land-
tqzsabg. Körner-Stuttgart über .Maßnahmen zum
Schutze der Schafzucht" sprechen werde. Wie Herr
Schofhändler Heinrich Knip«. Fulda mitteilte,
herrscht in dieser Sache noch nicht die nötige Klarheit.
.Da die Wolle beschlagnahmt ist, müsie alle Wolle ab.
geliefert werden; aus Antrag wird dafür eine gewisse
Menge Wollgarn geliefert. Am bortettb,/testen ist die,
Ablieferung ungewaschener Wolle. Herr Landrat Frhr.
d. Doernberg empfahl den Landwirten als Ersatz
für Rauhfutter die Fütterung mit Reiserspitzen bi» zu
V* Zentimeter Stärke au» den Waldungen. Dieses
Futterreisig mit anderem Rauhfnter gemischt, sei sehr
nahrhaft. Auch der LandwirtschaftSminister empfehle
diese Fütterung, zumal Heu immer rarer weiche, be¬
sonder» für Pferde und Ziegen. Gehäckselt und zer-
ouetscht freffcn eS die Tiere sehr gern, wa» auch Herr
Suntheim- Ziehers bestätigen konnte. Weiter
teilte der Landrat mit. datz ein Drittel der aus der
Tierkadaververwertungsanstalt zu Pilgerzell gewou.
neu Produkte für unseren Kreis als Beigabe zum
Schweinefutter freigegebcn sei. Auf eine Anftage de»
Herrn Reinhard t-Lchnerz bemerkte der Laudrat.
datz auch Ziegen kalter, die grötzcr« Mengen Hea be^
sitzen, bestimmte Quantitäten abzuliefern hätten Herr
H o m b u r g-Karolinenhos wies auf den grotzen Stroh-
niangel bin. deshalb nrüffe unbedingt für die nächste
Zeit Waldstreu benutzt werden dadurch könne manche?
Stück Vieh durchgehalten werden. Der Landrat will
sich wegen genügender Abgabe von Reifigsiitker und
Waldstreu mit den Forstverwaltimgen in Verbindung
setzen damit diese bedeutenden Futterwerte der Land¬
wirtschaft zugute kommen. Auch der Anregung de»
Vorredners über Beschasfnng grötzerer Mengen Tbv.
maSmeblS, die für rrzzfere Gersten- und Haseräcker
nötig seien, will ^-v^andrat näher treten. Der Ertolg
der Bcsckwfsung dreier DüngemiOelS sei aber fraglich,
so notwendig das TbomaSmebl für untere Aecker auch
sei. Weiter legte der Landrat allen Landwirten drin,
gend ans Herz, mit allen Mitteln in diesem Jahre die
Kartoffelanbauslä-be zu vergröbern: die StaatSregie-
rung bade in diesem Falle Prämien in Aussicht ge,
nommen. Herrn V o g e l.Nenhot erwiderte der Lanh.
rat. datz der Kortoflelpreis in diesem Jahre derftlbe
bleibe wie im Vorjahre, also Grundpreis 8 Mark. We¬
gen Beschaffung von Saat baser machte Herr H o m.
bürg den Vorschlag, beim hiesigen Proviantamt, da»
hierin grotzen Vorrat habe, einen Umtausch berbeizu.
führen wie in früheren Jahren. Der Landrat wird
diese Anregung befürworten. — Eine Zuschrift de»
Vorsitzenden de? landwirtschastlichen Kreisverein« bit.
tet um zahlreichen Besuch des Vortrag«» der Land.
taaSabg. Ko einer: Mit Rücksicht darauf, datz die
Woll-rreugiing und ihre Vermehrnng sowie Mich die
wöalichst weitgehende Erfasiung der Wolläbfälle im
Interesse unsere« Vaterlandes zur Ssimde ein drin.
gendeS Bedürfnis geworden ist und sicher auch auf
Jahre hinan« bleiben wird wäre eS erwünscht, wenn
reck>1 diele Hörer zu dem Mittwoch den 80. Februar,
vormittags 11 Uhr. im Ballhai,se ftattsindenden Vor.
trag sich ein finden möchten. ES werden Abordnungen
deS 11. und de? 18. Armeekorn« sowie Vertreter der
LandwirtschastSkammern von Kassel und Wiesbaden
zugegen fein. _
vermiMez. *
* Strekkprozess«. Au Berftu wurde« elf Perso¬
nen vom außerordentlichen Kriegsgericht zu se 3
Monaten Gefängnis verurteilt, weil sie enweaeu
dem Befehl des Oberkommondierenden in den Mar¬
ken die Arbeit in einem unter miN'ärische Verwal¬
tung «stellten Kriegsbetwcbe bis znm 4. Februar
nicht wieder ausgenommen hatten. Ein Wwk^w'a-
ar^eiter, der Streikvosien stand und bei seiner Fest-
nabme erheblichen Widerstand leistete, wurde «« sechs
Monaten Gefängnis verurteilt. Der taubstumme
Frmser Stirins, der gebossen batte. eiu"« Strass"«-
hahnwaaen unrzuwe'fen. bekam ein Aabr Zucht-
Hans. Der 19s5hrige Koblenarh-'^er Kagse Hr be¬
obachtet wurde, als er an drei Wa«n die Strirve
der Kontaktstange durchschnitt. erhielt zwei Jabrr
Zuckrhaus. Ein Arbeiter Abe wurde m aen
brei'ung von Streikstarhfä'tern d->r unabbön -!"en
Sozialdemokratie zu 6 Monaten Zu^tbonS verur¬
teilt, die ihm in 9 Monate GMnoni? „maewandeli
wurden. Der Kaufmann Smostkvwski un> ver
Arbeiter Hardekov und Hochr-n memn
Widerstande? und BeriucheS der Gesgngenri'b ch-einna
zu 8, 6 und 3 Monawn Gefängnis ve urwilr.
Gegen 64 Personen rich-eie sich rine we't>--- Ankla e
wegen verweigerter Wiederaufnahme d r A>beit in
einem Betriebe zur Hersiellunr von Kr-iwSdedarf
Bon den Anaeklagten ist eine ganze ' tr«bl in¬
zwischen zum Heere eingezoren wo,den o daß nn,
gegen 31 Angeklagte verhandelt werden konnte.
4 Anaeklarte wurden frei« proch'n, 2 zu 4 Wochen,
di« übrigen z« je 14 Tagen Gefängnis verurteilt.
Zwei Arbeiterinnen einer Mi nitionölgbrik, die
unter Drohungen zum Streik mifgefordert halten,
erhielten neun Monate Gefänon s.
* 3 Jahre Zuchthaus für die rau emes Stadt
verordneten. Das Kriegszustand e,icht in Elbing
verurteilte die Frau des Stadtoeror'netcn Lange
we«n Beteiligung an Ausschreiiungen und wegen
dabei begangener schwerer Diebstähle zu 3 Jahren
Zuchthaus und 3 Jahren Ehrverlust.
*GrotzeKohlenschiebuugen wurden in Bottrop
bei Esten aufgedeckt. Zechenbeamie der choben du> ch
ialjche Frachtbriefe Hunderte von Waggons m>r
Brennstoffen. Sie erhielten dafür Lebensmittel und
KleidiingS -ücke, die dann weiter veräußert wurden.
ES wnrden zahlreiche BerbaNnngen > orgenommen.
* Verurteilung eines Gutsbesitzers. Die Straf,
kammer in schwcinfurt verurteilte den Gutsbesitzer
Kaufmann von Hergol^hausen, der nach der Anklage
187 Wa en Lebensmrttel verschoben hatte und zucker¬
haltige Futtermittel Verbots vidrig aus Bayern der-
kaufte, zu 18 Monaten Gefängnis und 28000 Mart
Geldstrafe.
* Dir LedenSmlttelkarten einer ganze« Stadt ge¬
stohlen. In Poj e n sind sämtliche Lebensmittelkarten,
die neu verteilt werden sollten, gestohlen worden. Au,
die Ermitt.ung der Täter hat der Masistrat 1000 Mk.
Belohnung anSgesctzt.
* Wer hat die silbcrnrn Löffel? Seltsame Srfah-
run en scheint man bei einer Wol.uäti keitSveranstal-
tunq gemacht zu haben, die kürzlich im Charlottenbur¬
ger Rathaus statt gefunden hat. Den Damen des Ehren-
ausschusses ist nämlich folgendes Dankschreiben züge»
gangen: Gnädige Frau, für die nroge Liebenswürdig»
kest, fick aller Müde für unsere Wobltäti keitSv wanstal.
* Der Butterhandcl im Straßenbahnwoge«. In
einem Wagen der Straßenbahn in Köln — die Ge¬
schichte hätte ebenso gut in jeder anderen größeren
Stadt passieren können — stieg ein gutgekteidvter
Mann mit zwei Paketche« ein. Er knüpfte mtt einer
ihm gegenübersitzenden Frau an: .„Man sollte die
Leute, die die Wucherpreise für die notwendigsten Le¬
bensmittel fordern einfach ins Zuchthaus sp-,rreu Habe
ich da für Butter 14,80 M das Pfund zahlen müssen'.
Die Frau antwortete: »Das ist nicht einmal der höchste
Preis. Bekannte von mir haben 16 M zahlen müssen,
und dabei war die Butter noch schlecht.' — »Nein, die
Butter ist gut', antwortete der Mann, löste eiueS der
Pakete und entnahm mit einem Taschenmesser eine
kleine Probe, die er der Frau hinhielt. Sie kostete
und bestätigte datz die Butter schmackhaft sei, während
der Mann das Paketchen wieder zuschnürte. »Und
welchen Ton die Wucherer anschlagen', nahm der
Mann daS Gespräch wieder auf. »ich wollte ein Pa.
ketchen zu vier Pfund nehmen, weil ich nur mtt mei.
ner Frau allein bin. aber der Kerl sagte, wenn ich die
acht Pfund nicht zusammen nähme, bekäme ich nichts l
er könne die Butter gern zu diesem Preis lo» werden.' j
Am, wandte sich ein anderer Herr an den Mann mit
den Worten: »Sie würden mir einen Gefallen er,
weisen, wenn Sie mir vier Pfund übcrlietzen.' —
..Ich muh hier auSjleigen'. antwortete der Mann,
»wenn Sw mitgehen wollen, können Sie die Hälfte
mithaben.' Der Herr war bereit, zahl« unter der
Straßenlaterne 87 M, empfing sein Pakerchen, dervb» j
schiedete sich unter Dankesworten und eilte seinem !
Seim zu. Zu Hause gab eS lange Gesichter, als daS I
Paket geöffnet t—»rde. denn es «rUü&O — Saal». ß
tung na Rathaus unteryogen ,, haben und mir dabei
solche Hilfe gewesen zu^sei». sa;1 Ihnen hierdurch ver-
bindlichsten wärmsten «--»» krosnölich grüßend Ihre
ergebene N N. Darf ich bitten nachzufra en, und mir
darüber Nachricht zu geben, ob sich au» Berschen in
Ihrem Einpack silberne Löffel befanden, da 9 Stück
fehlen " - Die Damen des EhrenauSschuffeS dürsten
durch dieser »Dankschreiben- zu» mindesten» etwa» eigen¬
artig berührt worden seien!
• Ei» PoradirS für weibliche Dienstboten. Aus
zahreichen täglichen Inseraten der Londoner Blätter
ist zu entnehmen, datz eS jetzt dort sehr schwer halten
mutz. HauSpersonal zu bekommen, und so werden
denn massenhaft die glänzendsten Anerbretungen ge¬
macht. um eine der bcwuhten .Perlen' zu bekommen.
Man bietet Löhne von 25 bi» 80 Pfund, also 500 bi»
600 Mart, und versichert, datz ev sich um eine »sehr
angenehme' Stellung hantelt datz noch andere Dienst,
boten und Hilfen vorbanden sind usw. Erne einzelne
Dame, die schon fünf (!) Dienstboten hat. suchte neulich
noch eine Köchin, eine Familie, au» nur 8 Personen
bestehend, kommt mit bereit» 8 Dienstboten ntchr muchr
aus, sie stichle noch ein Ober-Stubenmädchen, eine an¬
dere Familie au» zwei Personen sucht zu drei Dienst¬
boten noch eine »gute Köchin' und bemerkt, datz ver
Gärtner die Kohlen, das Schube- und Messerputzea
besorgt. Terarti« 'Inserate gibt eS zu hunderten!
Danach lebt man noch immer recht lnruriös in London
— wie lange aber noch, das werden wir bald erfahren!
* Fünfzig Kinder verbrannt. Na.u Lonooncr rolat-
termeldungen ouS Montreal (Kanada) kamen bei
ernem Brande in einem Kkoster der Fran-iSkan'winne»
50 Kinder, die tm vierten Stockwerk schliefen, um»
Leben.
Sottezdienktordnvng.
Dienstag, 13 ebr. Frauenberg ZweiterDienS-
taa der Novene zu Ehren deS hl. Antonius. Aussetzung
deS Averoeilicisten von mor enS bi» zum Schluß
de» Hochamtes V,8 Messe mit Anton,usandacht, l/4>
Levietnamt, daraus Fastenpredigt u Kreuzwegandacht.
Amtliche Anzeigen.
Dm Frettag, den 8. M 'e; 1918, findet die Nach¬
musterung der in Kan'rolle de" Kön-gs. Lindrals-
amtcS stedendm „zeitig ÄriegSunbrauchbaren" statt.
Die Musteiung wird in dem Gaffdan'e des Herrn
Karl Hildebrandt, hier Leipzigerstcaik« 12 (Union¬
brauerei) abgehaltcn.
DaS MuiteruugSgeschSst beginnt morgens 3 Uhr.
Die M"si«r"ngSvflichtiaen aller Semeinden (it<
schließlich der Stadt Fulda haben unter allen Um-
fiSnden um 8 Uhr pünktlich zur Stelle zu fern.
Zur Dorstelluna gelangen alle Zurück-eftellten
der Jahrgänge 1883, 1838 1897, 1896, 1895 und
1894 sowie die zeitig Untaugliche» der Jahrgänge
1893—1876. beide Gedurtsjahrgänge einrchl.
Jeder G' tellsn sps lchtiqe ersiiilt eine beson¬
dere Vorladung, die ihm von der O ^"oilzeitzehö de
— in der Stadt Fulda durch die städ t'rfie Polnei-
Vewaltung — rechtzeitig zu gestellt wird und über deren
Empfang er zu bescheinigen hat.
Die Mannschaften haben in sauberer Kleidung,
mit reingewaschenem Körper und in nüchternem
Zustande vor der Bin -erungskommiff on zu erscheinen.
Ueber äusierl ch nickt wahrnehmbare Gebresten
und Febler stndäiz'liche Gutachten vorzulegen. Diese
sind, wenn sie nicht vom Königlichen Kreisarzt oder
einem anderen beam^cen Arzt ausgestellt sind, von
der OrtSpo'izei-Behörde zu beglaubigen.
Wer weaen Lnnaenleiden. Ge steSkrankheit u. s. w.
in An'ta'tsbehandlnng gestanden hat, hat ein An-
sca'tsatte t vorznlegen.
Augengläser und Dril'enrezepte sind mitzu¬
bringen.
GestellunaSpflisttige. die an Epilep'ie leiden,
haben drei g'aubstaste Zeugen, die wenigstens
einem epilepti chen Ansalle be gewohnt haben,
nam' oft »u machen. Diese Zen e > dürfen mit isim
nicht verwandt oder verschwägert sein. Die Aus-
aaen müssen voneinander unabhänaig und protokol¬
larisch von der zuständigen Ortspol-zei «Hörde anfge-
nomwen und das Lro'okoll bei der Mn 'er'irg vor
a"'eqt werden Anch genügt die Vorlage des
Zeugnisies eines beamtete« ArzteS.
Wer durch Kra, khett am Erichs «en verhindert
ist, 1 at ein amteärztli^eS od,"- ein duich "ie Orts-
volizeibehörde beg aubigtes örztllcheS Attest vorzn¬
legen.
Die Herren Bürgermei'ter nnd 8 itsvoesteher
habe« die Ladung?« so-ort nach Eingang den
Mu terungSps ichtige« anSzuhändigen. Außerdem
haben sie persön ich der Musterung deizuwoh-
nen, und das Mu terungsiokal nicht eher »«
verlassen, als bis sämtliche urBorste lang Ge»
angenden ihrer Gemeinden gemustert sind.
Fulda den 14. Februar 1918.
Drr Z'vllnorsiffenÄe der Kön'gl. Er'ahkommissio«
des ushebzmgsbezirkes (Kr ises) F« Sa.
Freiherr von Doernberg, Landrat.
Die bisherigen Reisebrotbogen verlieren mit dem
18. März d. I. ihre Gültigkeit. Die neuen Reisebrot,
marken lauten über 80 bezw. 800 Gramm Gebäck.
Letztere Marken sind für Arbeiter, die außerhalb ifyreS
Wohnortes tätig find, und Reisende, die sich iu volle
Verpflrgung begeben, und ihr Gebäck uicht in einzel-
uen Schnitten beziehen, bestimmt.
Wer Aeisebrotmarken gegen Abgabe von Brot iu
Empfang nimmt, ist verpflichtet, die Marken durch
treuzweise» Durchstreichen mit Tinte oder Tintruinst
zu entwerten.
Eingeretchte, nnenttveriete Reisebrotbogen dürfen
den Bäckern uicht ongerechnet werden. Ten Ver¬
brauchern dürfen nach dem 18. März 1818 Marken
alten Musters nicht gegen ne« umgetauscht werden,
e» sei denn, datz sie einen Lebendmntelkartcnabmkldie.
schein voriege», in halt dessen sie über den 16. März
hinaus mit Reisebrotmarkcn anstatt mtt örtlichen
Brotkarten zu ihrer Brotversorgung versehen sind.
In letzter Zeit ist e» vorgekommen, datz auch ictzr
noch von Bäckern usw. Reisebrotmarken ohne Wert^
papierunterdruck, also Marken die ihr« Gültigkett be¬
reits mtt dem Abläufe des 13. Mai 1917 verloren ha¬
ben. entgegengenourmen worden find, und ebenso
selche Fälschungen, bei denen der Wertpapierunter-
druck derart mangelhaft auSgcführt worden war. daß
die Marken für jedermann auf den ersten Blick als
Fälschungen erkennbar waren. Es bedarf keiner Er¬
örterung, daß Bäcker« usw. auf solche Marken Mehl
nicht vergütet werden darf. Ich mache daher die
Bäcker usw. darauf «rufmerksam, daß sie. um ihre
eigene Schädigung zu vermeiden, bei Entgegennahme
Reisebrotmarken rhr Augenmerk auf das Vorhanden¬
sein von Wertpapierunterdruck. Faserung und Wasser¬
zeichen zu richten haben.
Fulda, den 8. Februar 1818.
Der Landrat: Frhr. v. Doernberg
Nachdem die Legetätigkeit der Hühner fast durck>
weg eingesetzt hat, weise ich die Hühnerhalter auf
ihre AbiieferungSpfticht hin. Jeder Hühnerbesitzer ist
verpflichtet, die von ihm verlangte Eiermenge zur Ab,
lieferung zu bringen. Geschieht die? nicht, so bin ich
genötigt, strafweise gegen die Hühnerhalter vorzugehen
und sie eventl. vom Bezug anderer Lebensmittel auS-
zufck ließen. Gerade-n vaterlandskisiädlich handeln die
Hühnerhalter, welche gegen wucherische Preise im
Wege des Schleichhandels an andere als an die be¬
hördlich bestimmten Stellen und Personen Eier verab.
folgen und diese damit der Allgemeinheit entziehen.
Die Verausgabung von Eier seitens der Vertei¬
lungsstellen an die VersorgungSbcrechtigten darf pro¬
zentual nur in dem Maßstabe erssolgen, in dem die Ab-»
lieferung von Eiern aus dem Kreise geschieht.
Hühncrhalter. welche ihrer Ablieferungspflicht doll
Nachkommen, werden voraussichtlich im Herbste Prä.
mien in Form'von Sonderzulagen von Zucker erhalle».
Fulda, den 13. Februar 1818.
Der Landrat: - Frhr. v. Doernberg.
Ick macke darauf aufmerksam, daß in der Pr«-
vmz Heff'n-Nassau nach der Bekanntmachung deS
Herrn OberprSstdenten vom 13. August 1"13 die
HauS chlachtungen der Fleischbeschau vor und nach
der Schlachtung untcrliegen. Auch die Fe> kel fallen
unter diese Borichriften. Ferkelfleisch dar», worauf
ich wiederholt Hinweise, nur noch gegen Fleischkarte
verkauft werden. Zur Schlacht..ng von Fcrkel ist
meine Genehmigung nötig.
Fulda, den 10. Februar 1913.
Ter Landrat: Frhr. v. Doernberg._
Zur Frühjahrsjaat empfehlen mir:
vüMerste. SauttDeijctf, öeutidieu Mlcelmtien,
Runkel!« in den bekinnien guten Qualitäten.
Kernhaus Fulda.
Bei achtbare Mädchen
a s ServttrfrSvlein und als
Simmermadch n lür ein besseres
Holet nach Bad-Salzschlirf
gesucht. Zn eriragrn m der Ge-
'ckäft°st. d. Zia._237
Zn ttecnen Hausvait oroenltlches
Mädchen oder Frau
oon moraens 8—4 Uhr gesucht.
Wo zu erfragen m ver iSeschSn«»
(leite. 80«
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Joseph Hohmann
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Lin Rädchen
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Stellung geklllUt- vtühereS bei
Fra« Sckioll. Roienaaffe 7.
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NSaeken
>ür kleine Landwirtichast nach
Kömg'iein im Taunus. Gute
Stellung! Zu erfragen:
J. Kreis, Fulda,
l'tnbenf« afct 2n.
6aufte.es. ftemes Wen
für Hau-ardett sofort gejucht.
C Hirte» Ww,
Har»«. Parudrpla» 7
iüiiilelien,
welches Lust hat. die SinDütei
ju erlernen, kann sich melden
__Basinbof tr. 5.
Oldenltlches, sauberes
Mädchen
'ür k einen Haushalt per 1. od.
15. März gesucht.
Fr. A. Uramer,
Mantstloße si. I. Eta^e.
Solides, braves
Mädchen,
welches gut bürgerlich kochen kann,
für >iüche nnd Hausarbeit gefüfljt.
lftoch ein 2. Ätävchen vorhanden.
Wilhelm Kausch er,
Hof» vud vomaoltschmied.
»iriedrichstr. 13.
Witzes Mädchen
für Zimmer und Haus in ein
Holll nach Bad Orft gesucht.
NädereS Steinwee, 12.
Mcke» oder frru
für Küche und Hau- gesucht-
713 Frankfnrtcrstr. 25 tzmt.
Suche für 1. Mär, ein
ffl£hfi8C8 Mädchen
lür Küche unk Haus fowie ein
Lvettmädchen.
Koudttorei Router, Fulda.
Frtedrichstraße 18. 8188
Zum flicken
von Frucht» n. Mehlsäcke»
TÄtST grauen «m
Anmeldungen Zimmer 7,Rathaus
Der Magistrat.
kli> ülllidk Junge,
der Lust hat, d e Gärtnerei zu
erlernen, kann sofort oder Ostern
in die Lehre trelen bei
Karl Deichmann.
Braver, talentlerrer
Junge
in die Lehre gesucht.
WUHelm Rauscher»
Päpstl. Hofjuwelier
Hof- uvd Domaoldschmied.
Ziinge Berltänseltn.
welche auch nähen kann, fuchi
Stelle, gleich welche Branche.
Off. unt. Nr. 792 a. d. Geichst.
Kaufmauu
(z. Zt. Rekonvaleszentf übernimmt
fchriNliche Arbeiten. Nachlr»aung»u
von Büchern.Anferiigung von Jabres«
rechnungenre. Gest. Angev.unl.6a8
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