Full text: Bonifatiusbote (1916)

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Pfarrer Atzert in seiner hervorragenden Tätigkeit als 
Schriftleiter des Bonifatinsboten, als Diozesanprases 
der kath. Gesellendererne, als Förderer des Bonifa- 
' ' ~ ‘ ' ' — — ~ eins, die 
tinövereins und des AlbertuS-Magausvereins, 
ihm so sehr am Herzen liegen, aber auch als Raiff 
eisenmann (Unterverbandsdirektor für den Kreis 
Gersfeld) nunmehr in Fulda, seiner geliebten Vater¬ 
stadt, gefunden. Das Feld seiner Tätigkeit ist damit 
keineswegs abgeschlossen. Der Krieg rief ihn an d,e 
Spitze der Organisation zur Versorgutlg unserer Sol 
< i ... O „Lu,". v., CtfttC ft 1t 
baten mit guter Lektüre. Auf diese Organisation sin¬ 
gen unsere Feldgrauen in fortlaufenden Zuschriften 
ein ununterbroAnes Loblied, sodaß cs hier überflüs¬ 
sig ist, weitere WoM für ihre Notwendigkeit zu der 
lieren. Die Filialgemeinde Thalau, der erste Ort 
der priesterlichen Wirksamkeit de- Jubilars, konnte 
deshalb kaum ein besseres Jubiläumsgeschenk wid¬ 
men, al- eine Gabe für die Zwecke dieser Organisa¬ 
tion. Noch nicht genug. Erst wenige Tage sind es 
her, daß ihn der Hochwürdigste Herr Bischof als Se- 
frefit deS neugegründeten Caritasverbandes berief, 
auf ein unübersehbares Arbeitsfeld. Gebe Gott, daß 
Lünsche, ' * ~ 
__die in diesen Tagen denk Jubilar 
dargebracht wurden, in Erfüllung gehen, auf viele. 
die vielen Wi 
viele Jahre. — Nicht unerwähnt bleibe, daß die Pfar¬ 
rei Eckweisbach bereit am 20. Dezember den Jubel¬ 
tag ihres ehemaligen Seelsorgers mit einem Festgot- 
teSdicnste beging und dem Jubilar eine kostbare Gabe 
für den Schmuck deS Altars überreichte. Auch die Or¬ 
ganisation zur Bersoraung der Soldaten rnit gutem 
Lesestoff, als Sorgenkind des Jubilars, wurde mit 
verschiedenen „Jubiläumsspenden" bedacht. 
Fulda, 2L Dezember 1916. 
I. Parzeller. 
viSzrse 5«!da. 
Der HochMördigstr Herr Bischof erteil c am 27. Dez., 
dem Feste deS hl. Johannes in der Klosterkirche Om 
würdigste .Herr schloß mit einem warmen Wort des 
Dankes an alle, die z»r dieser schönen Feier mit¬ 
gewirkt und mit einem herzlichen Segenswunsch für 
ein glückseliges Weihnachtsfest an die ganze Ber- 
ammluna. . 
Die kath. Männrrgrsrllschaft M. N. beschloß in 
ihrer letzlverflossenen Hauptversammlung den Beitritt 
zum Tiözesan-Caritaßverbande. Für die Bolkslese- 
ijalle wurden 250 Mark bewilligt und Herrn Pfarrer 
Atzert anläßlich seines silbernen PrieslcrjubiläumS 
ür die Versorgung der Soldaten mit guiem Lese 
stoff außer dem laufenden Betrag von 50 Mark 
>00 Mark als Jubiläumsgabe überwiesen. Der M. N. 
tritt mit einem Bestände von 143 Mitgliedern und 
mit dem früheren Vorstande, der durch Zuruf wieder¬ 
gewählt wurde, in das neue Bereinsjahr. Das 
Miftungsfeft soll anr Dreikönigentage durch Fest- 
gottesd'enst in der Heiliggeislkirche begangen werden. 
Für künftigen Weißensonntag ist wegen deS 
Krieges der Wegfall der Kerzenträger bei der Feier 
der Erstkommunion in den Pfarreien rmserer Stadt 
vorgesehen. Als vor einigen Jahre» diese Neuerung 
eingesübrt werden sollte, wurde lebhafter Widerspruch 
in der Bürgerschaft laut. .Jetzt sind in Berücksichtigung 
der gegenwärtigen Verhältnisse alle Kreise mit dem 
Wegfall der Kerzenträger einverstanden. Dadurch 
werden vielen Familien wesentliche Ausgaben er¬ 
spart. 
Die «hübten Familierumterstützuugen. Die Bun 
desratsveroronung vom 3. Dezember bringt zlvei 
Neuerungen, einmal die Erhöhung der Unterstütz¬ 
ungssätze für Eheftaiten von Kriegern von 15 aus 20 
und für sonstige Angehörige von 7,50 auf 10 Mark 
nrouatlich, und zweitens die Bestimmung, daß de« 
Familien der aus dem Heeresdienst entlassenen 
Mannschaften noch ei»« Halbmonatsrcnte nach dem 
MiS Arnold, Fr. Heribcrtus Müller, Fr. Liborius 
Schwetje, Fr. Anselmus Ahrens, Fr. BarnabaS 
Seifert. — Am Donnerstag morgen 8 Uhr war die 
feierliche Primiz eines der Neugeweihten in der 
Klosterkirche. 
Ei»« schöne Weihnachtsfei« veranstaltet« in der 
vor. Woche daö Bischöfliche Gymuasialkonvikt für die 
Verwundeten der hiesigen Lazarette. Der große Saal 
war bis zum letzten Platz angefüllt. Herr Direktor 
Trageser eröfftiete die Feier mit einer herzlfi 
Er hieß den Hochwürdigsten Herrn 
' die Ehrengäste'und vor allem die zahlreich er- 
»enenen Soldaten willkormnen. Er wies darauf 
an, wie i» diesem Kriegsjahre die geureinsarne 
eihnachttfeier de! Konviktes unter den: Christ- 
baunr so rnanche Lücken gezeigt, denn von den 1000 
Konviktorisle«, die seit der Gründung der Anstalt 
ihre Gymnosialzeit in ihr verlebt, seien 200—-300 
unter den Waffen und nahezu 40 schon den Helden 
tod fürs Vaterland gestorben. Das Kvnvikt habe des- 
halb in dankbarer Erinnerung an die Fehlenden die 
anwesenden .Krieger der Lazarette eingeladen. Er 
schloß mit dem Wunsche, daß die Soldaten unter 
beirr Christbaum, für einige Stmrden die Kriegs 
schmerzen vergesse« und Weihnachtsfrieden empftn- 
den nwchten. Weihevolle Wechnachtsstimmung lag 
auf der ganzen Feier. Die Chöre, di« Deklamationen, 
die Soli von Klavier und Geige, die Darbietungen 
des BlaS- und Streichorchesters unter der fachkuu 
digen Leitung des Herrn B i o n e ck, brachten Weih 
»achtsfreude in die Herzen der Anivesenden. Ein 
kiitterschanspiel aus der Zeit der Kreuzzuge bildete 
den Glanzpunkt der Feier und zeigte, wie zwei Rit 
dergeschkechter noch langer Fehde am hl. Wechnachts- 
Ste sich versöhnten, zusammengesührt durch die 
acht de» göttlichen FrredenSkönigs von Bethlehem 
Zum Schluffe der Fei« nahm der Hochwürdigft» 
Herr Bis chof das Wort zu einer Ansprache. Wie 
«ms seinen F»n"ungsreisen es ihn? ein Herzensbe 
tzKrfniS sei, die Lazarette zll besuchen, so sei es ihm 
«Mch jetzt eine »coße Freude, zur Weihnachtsfeier mit 
^»»en lieben Soldaten zusammen zu fein. Könne 
7r doch bei doeser Gelegenheit seinen bischöflichen 
Dank im Namen seiner Diözese denen aussprechen, 
He als lebendige Mauer die Greuel des Krieges von 
unseren Landen abgewehrt und mit ihrem Blute sich 
prsere Freundschaft erkauft hätten. Möchte die Ten 
»enz deS Schauspieles, das wir soeben gesehen, tvahr 
«erden in unseren Togen, wo nicht zwei Ritterge 
Htechter, sondern die ganze Welt in Fehde liege 
Köchte der göttliche Friedenskönig, der einst erschien, 
As überall Friede herrschte, doch kraft seiner All 
sacht de« BÄkrrn den Frieden geben. Der Hoch 
Tage der Entlassung als außerordentliche Unterstütz- 
jiu zahlen ist. H " ' 
deS Innern soeben Ausführungsverordnungen^ erlas. 
öierzu hat der preußische Minister 
sen. 
inun 
Am wichtigsten ist die ausdrückliche Bestim- 
a, daß die Erhöhung der Mindestsätze den Fami¬ 
lien der Kriegsteilnehmer voll zu gute kommen muß. 
Insbesondere darf sie nicht etwa dazu führen, daß 
~ V- v r,i --, t - V1- bau 
er- 
tüe 
erhebliche Steigerung aller Lebensmittel eine Er¬ 
höhung der Satze allgemein vorgenommen werden 
,nutzte, da es nicht durcMhrbar erschien, Unterschiede 
in der Festsetzung der Mindestsätze zwischen Stadt und 
llattem Land zu umchen. Bon vielleicht noch grö¬ 
ßerer Bedeutung sind die Ausführungsbestimmun- 
jen zu den: Beschluß über Fortzahlung der Unter¬ 
tützungen für die Familien der entlassenen M«n«- 
chaften. Bisher kamen bei der Entlassung der Mann- 
chaften die Fcurnliermnterstützungen sofort in We 
all. Mit Rücksicht darauf, daß si» vielfach nicht gleii 
jeeignete Arbeit erhalten und daß sie bei ihrer Rück 
ehr von der Front außerordentliche Aufwendungen 
ür die Beschaffung von Kleidern, Schuhwerk, Hand¬ 
werkszeug oder dergleichen zu machen haben und daß 
ihnen auch der Lohn erst nach längerer Zeit auSge- 
zahlt wird, sollen nun, um die Familien vor Not 
zu bewahren, die Unterstützungen allgcrnein noch eine« 
halben Monot fortbezahlt werden, und zwar derart, 
daß an dem Zahlungstage nach der Entlastung noch 
eine halbe Monatsrate zur Auszahlung gelangt. Hier¬ 
nach hat eine Familie, deren Ernährer etwa am 14. 
eines MonatS entlasten wird, noch die Unterstützung 
bis Ende des nächsten Monats zu erhalten, da als 
Zahlungstag immer der 1. und 15. jeden MonatS 
als arundlegend anzusehen sind, arrch wenn die tat- 
sschliche Auszahlung an einem anderen Tage erfolgt. 
Ho 
Jnhaberdes Eisernen Kreuzes. Ter SchützeJojeph 
smann in einer Maschinengewehrkompagme, 
früher Techniker im Baugeschäft Joseph Kollmann, 
erhielt bei Verdun fiir unerschrockenes Vorgehen das 
Eiserne Kreuz. — Ter Vizefeldivebel Kurt Ziegler 
erhielt fürMut undEntschlossenheit als stellvertretender 
Batterieoffizier an einem der Großkampftage an de» 
Somwe das Eiserne Kreuz. 
Auszeichnung. Der Gefteite Arlbur Scherer, 
Sohn des Kanwrs Scherer, wurde bei den jüngsten 
Kämpfen im Osten mit der österreichischen Tapfer- 
keiismedcülle ausgezeichnet. 
Petersbcrg. In der Pfarrei Petersberg hat der 
Krieg in vierzehn Tagen wieder zwei Opfer geopfert. 
Am 29. November starb den .Heldenwd der Maurer 
Anton Axt, am 6. Dezember opferte sein junges 
Leben für das Vaterland der Kriegsfteiwillige Joseph 
Gaul, Sohn des Rangiermeisters Moritz Gaul. 
Johannesberg. Eduard Kreis, Gefteiter in einem 
Dragoner-Regiment, Sohn der Gastwirtin Margareta 
Kreis, erhielt für tapferes Verhalten in den Kämpfen 
Kr 
an der Somme das Eisern« Kreuz. 
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Hattenhof. Der Gefreite Wilhelm „ 
des Hüttners Ferdinand Walter, hat atTb» 
das Eiserne r euz erhalten. 
Hainzell. Gefreiter Benno Balzer 
Landwirtes Adolf Balzer, hat für tapfer«, 
in den Kämpfen vor Verdun das Eiserne 
halten. 
Kleinlüder. Der Obermatrose Anton 
Sohn deS Wilhelm Müller, wurde zum " 
maat befördert. 
Uffhausen. Der Pionier Joseph S ch <, 
im Osten für besondere Tapferkeit mit btm 
Kreuz ausgezeichnet. 
Hosrnsrid. Die Musketiere Wilhelm kJ 
flug, Sohn der Witwe Rosa Hasenflu^ 
Atzert, Sohn des Wilhelm Atzert, und 
S ch r i m p f wurden auf dein westlichen jk 
schauplatz für tapferes Verhalten vor bent ^ 
mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. 
Großenlüder. Der BizefeldwebelKiemenrz^ 
«tack. agr. von hier, Sohn deS Kaufrneni» 
Klilsch, ist zum Leutnant befördert worden. Mehm 
sitzt das Eiserne Kreuz und kehrt nach schwernj 
wundung jetzt ins Feld zurück. 
Müs. Dem Musketier Leopold Möller — „ 
für hervorragende Tapferkeit in den Käm^W" 
der Somme das Eiserne Kreuz verliehen.» 
Musketier Rich. Möller, der einzige 
Witwe Romane Möller, erhielt lür herdonD 
Tapferkeit an der Somme das Eiserne fttaj 
Müs. Der Pionier Joseph Keller,"" 
Wagnermeisters Keller wurde auf de« 
Kriegsschauplatz zum Gefreiten befördert 
hervorragende Tapferkeit an der Somme 
Eisernen Kreuz ausgezeichnet. 
Bad Salzschlirf. Dem Musketier Philih 
Keitz wurde für besondere Tapferkeit an «t" 
das Eiserne Kieuz verliehen. 
Burghaun. Der Pionier Andreas 8ö 
Sohn des Bahnwärters August Gömpel, m 
dem Etsernen Kreuz ausgezeichnet. 
EckwriSbach. Der Gefreite Joseph Reins»" 
von Mauerschell, Inhaber des Eisernen IM, 
und der hessischen Tapferkeitsmedaille, wurdk«M^ 
westlichen Kriegsschauplatz zum Unteroffizier fcji 
Soden (Kr. Schlüchtern). Der Pronrer 
der sich zur Zeit als Verwundeter im VereinSd 
Kinderheilanstalt befindet, hat für tapferes 
vor dem Feinde das Ei ern« K-en- erhalm 
Rarbrrrg. Wir batten die Freude, in i»> 
Woche wieder einmal Herrn Dr. S o nnenst 
M.GIadbach in einer Volksvereinsversan«» 
unS reden zu hören. In bekannter Meisterst 
örterte er das Thema: „Auf der Höhe des 8 
grs". Er wies uns hin auf di 
der Zeit, er erfüllte uns mit 
kunst mit dein Hinweis aus 
'trielle, allgemein wirffchastlr 
ie militcch^ 
e, kulturelle «4 
strieüe, allge_ . 
liche Stärke unseres Volkes, er ermahnte» 
treuer Pflichterfüllung in jeder Lage ltttii 
und stellte als besondere Forderungen bct ^fcl 
Die Stimmung oer Soldaten draußen nichtW 
zeugend hat uns das sonst noch niemand» 
war das allgemeine Urteil der zahlreiche», V 
Volksllasten erschienenen Zuhörer., Am ^ 
abend sprach Herr Dr. Sonnenschein twck » 
Bersammluna des hiesigen akademische» < 
tiub-Vereins'über das Thema: „Der deuhM 
lizismus, seine Zukunft und unsere AusgaZ 
Bolkmarse«. Dem aus unserer Stadl 
FelbdivistonSpfarrer Fritz Krane bei d«r ^ 
fanterie-Division tvurde vom König V0M 
daS Ritterkreuz des Albrcchisordens I- W 
Schwertern verliehen. .J 
Bolkurarsen. Am 21. Dezenrb-r dre'e,^ 
jährte sich zum 25. Male der Tag, f 
Pfarrer der St. Bonifatius-Gemeinde ' ^ 
Robert S ch l e n ke, in Fulda die PriesterwE.^ 
Zunächst Kaplan an der SladtpfarrkiE ^ 
und später in Frankfurt a. M., kam k JA 
studienhalber nach Berlin, wo er in der 
Niederwallstratze wirkte. 1903 wurde^ 
Bonifatius-Gemeinde als Wirkungskreis 
die damals lediglich über eine kleine, 
reichende Notkapelle in der Gneisenaustrav 
evtr /v r r t a _P,__ /TJ -V__inflt 
Pfarrer Schlenkes erster Gedanke war 
sich ständig ausdehnenden Gemeind« 'm 
Gotteshaus zu errichten. Bereits 3 Iah ^ ln 
Amtsantritte konnte die Grundsternleg 
BonifatinSkirche in der Zorkstratzc erso 9 ^ 
^uni 1907 fand durch den verstorben 
opp die feierliche Konsekration der
	        
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