Full text: Bonifatiusbote (1916)

»ltenen Rede, nach den« Kriege hrifrbe der Handel 
mit den Mittelmächten so eingeschränkt werden, daß 
er ganz unbedeutend sein werde. Es werde ein wei¬ 
tes Feld des Handels mit den Alliierten und den Neu- 
tvalen geben. Rosebery fügte hinzu, Deutschland 
werde zwischen einer undurchdringlichen Mauer von 
Briten und Franzosen im Westen und einem unüber¬ 
sehbaren Strom vom Russen im Osten zermalmt 
weichen. Wenn das „Zermalmen" mit dem Maul 
Möglich wäre, dann wäre schon längst nichs mehr 
von uns da. An derarttgen Zermalmungsversuchen 
fehlt cs bei unfern Feinden, besonders den großmäu¬ 
ligen Engländern, gewiß nicht, sie sind aber bis jetzt 
alle daneben gegangen. Die ekle Selbstüberhebung, dre 
aus derartigen Reden, wie wir sie eben wiederge¬ 
geben haben, spricht, berührt fast noch widerlicher als 
ihre Heuchelei. Gewiß, die „englische See- und Welt¬ 
herrschaft" ist, wie wir einmal in einer im Preu¬ 
ßischen Herrenhaus gehaltenen Rede gelesen haben, 
„das Folgenschwerste und Großzügigste, was die 
Welt seit den Römerzeiten erlebt hat". Aber eben 
so ekelhast wirken die Prahlhansereien, mit welchen 
die derzeit leitenden Männer Englands dies täglich 
in die Welt hinausschreien, vermutlich um- ihren doch 
etwas gesunkenen Mut an ihren eigenen Sprüchen 
wieder emporzuheben. Vielleicht sehen sie bereits 
das Blorgenrot jenes Tages aufsteigen, der noch für 
jedes Weltreich vom Schlage des britischen gekommen 
ist. Den Tag der Rache für das Blut der Jugend, 
den Jammer der Greise und Kinder und die Tränen 
der Mütter und Witwen.' 
Um die Völker Deutschlands und Oesterreich- 
Ungarns, deren Frauen rmd Kinder und Greise aus¬ 
zuhungern, mißbraucht das „swlze" Albion jetzt seine 
Welcherrschaft, uns dünkt aber, als ob es mit diesem 
rsJ VI Li l HIHIHI IWUV vv* (mivvyv 
ralische Verkommenheit eines Reiches auch zuglei 
dessen rächendes Ende. Görres hat das sehr geistreich 
»usgedrückt mit den Worten: „Mit jedem Volke geht 
nn guter und ein böser Genius (Geist) durch seine 
Zeiten; beide streiten oft grimmig miteinander wie 
bei Daniel der Engel von Persien mit dem von Grie¬ 
chenland. Sind der Sünden viel geworden in der 
Ration, dann siegt das dunkle Wesen; die Zornes¬ 
schale, bis zum Rande gefüllt, wird über chre Häup¬ 
ter ausgegofsen und sie bereitet sich entweder im 
Wahnsinne selbst ihre Plage oder fremde Völker kom¬ 
men als Werkzeug der Rache über sie." Dieser 
Augenblick scheint für England gekommen zu fern. 
Der böse Genius hat in der eitMchen Nation über 
den guten gesiegt. Tiefer in der sittlichen Verwilde¬ 
rung, wie sie sich in der englischen Kriegführung 
zeigt, kann eine Nation, die Anspruch ans Zivili¬ 
sation macht, wahrlich nicht mehr sinken. Möge der 
Tag der Rache bald kommen! 
Eme Ungezogenheit 
hat man sich in der sehr stanzüsisch gesinnten west¬ 
schweizerischen jllmverfiiätsstadt Lausanne; geleistet, 
in dem vor dem dottigen deutschen Konsulatsgebäude 
ein; feindselige Kundgebung veranstaltet und in 
deren Verlauf die anläßlich des Geburtstages des 
Deutschen Kaisers gehißte deutsche Flagge hernnter- 
gerissen wurde. Die schweizerische Regierung und 
fast alle Blätter in der Schwei; haben ihrer Ent- 
rüsttmg über diesen Bubenstreich Ausdruck gegeben. 
Die Regierung hat angeordnet, daß die deutsche 
Fahne von neuem gehißt und mit aller notwendigen 
Sorgfalt beschuht werde. Damit ist die diese Ange¬ 
legenheit,- soweit sich die offizielle Seite damit zu 
beschäftigend hatte, in euer uns befredigenden Weise 
beigelegt. 
Was Amerika eigentlich vorhat, 
weiß kein Mensch. Präsident Wilson gefällt sich jetzt 
darin, im Land herumzureisen und kriegerische 
Reden zu halten. Unter andcrm sagte er: Die 
Welt steht in Flammen und die Funken fallen über¬ 
all hin. Wenn die Leute die Depeschen lesen wür¬ 
den, welche er täglich erhalte, würden sie verstehen, 
wie schwer es ihm falle, den Frieden zu bewahren. 
Das Land soll sich nicht auf einen Angriffskrieg, 
sondern nur auf eine national: Verteidigung vorbe¬ 
reiten. Die Gefahr sei ernst. Wegen des überseeischen 
Handels dürste es andauernd Reibungen geben. 
Die Zeitungen ergehen sich in allerlei Vermu¬ 
tungen darüber, was Wllson damit gemeint hat. 
wen er im Auge hat und mit wem den Am^-ika¬ 
uern „morgen" vielleicht schon ein Strest drohe. 
Manche raten auf die Engländer, gegen die im 
Kongreß und im Senat scharfe Worte gefallen sind. 
Wir möchten eher glauben, daß es eine Drohung 
gegen uns sein soll wegen des Unterseebootkrieges. 
Der ankerikanische Staatssekretär Lansing hat wie¬ 
der neue Vorschläge gemacht über die „Behandlung! 
der Handelsschiffe im Kriege", die sich in ihrem 
Wesen gegen Deutschland richten und sich als nichts 
anderes darstellen, als eine einseitige Teilnahme 
für England. Selbstverständlich können wir uns 
darauf nicht einlassen trotz d;r Wilsonsche^ 
gen. Unsere Gegner würden cs natürlich UyT 
sehen, wenn auch Amerika noch sich ihnen oifis 
wenn es uns auch kaum noch mehr schaden 
als es jetzt schon durch die Munitionsljestru. 
geschieht. ^ 
Aus der Türkei 
kommt die Nachricht, daß der Thronfolger 
Jzzeddin sich wegen einer Krankheit, an der «r 
längerer Zeit litt, das Leben genommen hat, ^ 
er in seinem Palaste die Adern des linken 
durchschnitt. ^ 
Merle! vom Urleg. 
Sonderbare Sprünge 
macht zuweilen die Weltgeschichte. Frankreich, 
Land der Revolution, das seinen König 
wig XVI. aus das Schaffot führte, Frankreichs 
mit so viel Pathos immer seine rcpublik. Gefin, 
betont und beteuert, dies gleiche und nämliche F 
reich wird in der letzten Zeit zum reinsten 
für Könige. Dem König Albert von Belgien ist, 
König Nikita von Montenegro gefolgt; diese 
den Weltkrieg aus chren Ländern vertriebenen " 
haben ihre Residenz nunmehr ans .ach 
französischem Boven gesucht und gefunden. US 
Franzosen tun gar nicht darnach, als ob sie in i 
45 Jahren ihrer 3. Republik den Umgang mü l 
gen verlernt und vergeffen hätten. Sie k>< 
die Majestäten mit einer geradezu vorbildliche« 8 
furcht und Ergebenheit. Vielleicht nehmen sie r 
noch den dritten — den Serbenpeter auf, der ] 
seiner Fluckt aus Serbien wie ein „armer reis 
Handwerksbursch", den man am liebsten von 
wärts sieht — in der Well herum irrt. — 
langts zu einem Skat. 
iratwsHga ans Staat usa mntyL 
preußischen 
Als Mitglieder 
berufen wurden am Kaisergeburtstag Kard 
bischof von Hartmann-Köln und Fürstbischof 
ram-Breslau. Bekanntlich haben auch ihre Borg» 
qer (die Kardinale Fischer und Kopp) dieser hich 
Körperschaft angehört, 
01L W 
Rheumatische und Kerieuschmersru. 
Benötigt« nicht einmal »ine ganze Packung 
Togal, um feine Gesundheit wieder zu erlangen. 
. etr Paul Stolpe,SanbftummonH m Merseburg schreibt: 
i Frühjahr dceiesJa res palte ich rheumatischeSchmerzen 
.ervöle Zuckungen. Letztere waren so grob, daß es 
mir sür Augenblicke weder möglich 
war zu gehen noch zu essen. Als ich in 
der hiesigen Zeitung von Togal ge¬ 
lesen hatte, kaufte ich es mir sosor» in 
der Apotheke und die bösartigen Er- 
i ichemungen ließen schon am zweiien 
Tage erheblich nach und waren inner- 
' halb ganz kurzer Zeit vollständig ver¬ 
schwunden. Auch die rheumatischen 
Schmerzen verloren sich gan,. Ich 
habe nicht einmal rin« ganze Packung 
Togal benötigt, um die Heilung zu 
erjprlen." Togal wirkt ichl nur 
rasch und sicher »ei Rheuma und Nervenleiden, sondern auch 
■et Ischias, Hexenschuß, Echmernn in den Gelenken und 
Gliedern, Gicht. Influenza und Kopfschmerzen. Dieses findet 
sich in zahlreichen Anerkennungsschreiben und glänzenden 
ärztl. Gutachten beflättgt. Gin Versuch wird irden von 
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theker erhältlich. 
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am IO. Februar 1916. 
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SpredistuiuM 
findet von jetzt ab tägfii I 
von 8—10 Uhr moiMl 
statt. Die Nacht 
rechstunde fällt 
eit eres aus. 
Hofbieber, 28. Ja 
1916. 
Dr. ned. Seu 
%*» die Redaktion wwt—>lH% J. PorzeNe» in »nkdo. — Druck ,»» »»log »er -oidarr «cttendruckeret.
	        
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