Full text: Bonifatiusbote (1916)

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L» QUtyartOdll «a« PstsMchau gepkant gewesen 
stm. Der König wmde rechtzeitig gewart. Znzw 
trauen ist den TnMilder« so etwas schm. Seit¬ 
dem tot Fall« CcHement aus Dokumenten nachge- 
Wtesar ist, daß die enMche Regienmg sogar Ge¬ 
sandte seiner britischen Majestät mit Mochangele- 
genheiten beschäftigen läßt, tut man de« Englän¬ 
dern mit diesem «erdacht kein Unrecht. Die Er- 
stvchlmg des EvzherMHS Frintz Ferdinand, Jan- 
rtzS, die Verschwörung gegen den König von Grie- 
chenlcmd, die Verschwörung in Sofia, die Anzet- 
te&mg‘ dev Revolution gegen den Militärdiktator 
Castro in Portugal, die Bedrohung des Königs 
von Rumänien — das ist eine ununterbrochene 
Reihe von Verbrechen, die alle in den Dienst der 
politischen Zwecke des Vierverbandes gestellt sind. 
Die „Baralong"-Mornl in die Praxis der Wclt- 
palitik übertragen. Der Mord ein Mittel des 
Krieges und der Weltbeherrschung, der Fürsten¬ 
mord ein Generalersatz für mangelndes Recht di¬ 
plomatische und militärische Schwäche. Die 
kreise, rn denen diese Ideen, diese entsetzlichen 
Methoden des Verbrechens in der Staatspolitik 
geboren werden, sind uns feindlich, sind die Macht- 
beider dorr Staaten, mit denen wir im Kriege 
stechen, und dennock) bann man nur die Beschämung 
empfinden, daß Zeitgenossen des zwanzigsten Jahr- 
rerts zurückkchren in die blutbeiprengten dunk- 
Winkel längst vergangener Jahrhunderte. 
Mrrler vom Arirg. 
Ueber die militärische Lage 
hat sich dieser Tage auch der srühere Generalstabs- 
lbe-f Graf Moltke geäußert. Er meinte, man müsse 
bedenken, daß wir einer sehr großen Ucbermacht 
tzeaenüberständen. „Wir müssen in erster Reihe 
Nicht fragen, was wir in diesem Kriege bisher 
erreichten, sondern, was unsere Feinde niit der- 
großen Uebermacht erreichten. Darauf können wir 
kurz und bündig antworten: Sie haben bisher 
nichts Erreicht. Mit Menschenmateriol sind wir 
versehen, und wir brauchen noch lange keine Sor¬ 
gen um Reserven zu haben." 
Generaloberst von Kluck, 
einer der bekanntesten nüd volkstümlichsten Heerführer 
des geaenioärtigen Krieges, konnte am 20. Mai seinen 
TO. GÄuMtagbegehen. Er war es, der nach fabel¬ 
haft rasibem Dnrchzug seiner Truppen durch Belgien 
&ie Englander zum ersten Male bei Maubeuge die 
Wucht deutscher Hiebe fühlen ließ und ihnen gleich am 
Lolgeudcn Lage nördlich von St. Quentin (28. August) 
zuAeich mit ihren französischen Verbündeten eine ent¬ 
scheidende ßtiederilage beibrachte. Und danach unter¬ 
nahm Kluck in kühner Offensive seinen berühmten Vor¬ 
stoß nach Weste», der die äußersten Teile seines Korps 
bis in die unmiPelbare Nähe des befestigten Lagers 
von Paris führte. Trotz der immerwährenden Ver¬ 
stärkungen, di« die Franzosen erhielten, schritt Kluck in 
den Kämpfen zwischen Marne und Oise, die vom 6. bis 
9. September tobten, siegreich voran und/ brachke schon 
kie Armee des französischen Generals Manourh in die 
größte Gelahr; dann aber entzog er sich aus allgemei¬ 
nen und höheren stvaleyischen Rücksichten in der Nacht 
vom 9. auf den 10. September plötzlich den Bücken des 
Feindes und wählte mit überlegener Ruhe und Kalt¬ 
blütigkeit die Feldstellung, in der die deutschen Heere 
wie «ijn Wall von Eisen und Feuer dem Feinde noch 
heute entzegenstarren. 
Dl« vierte österreichisch-ungarische 
Kriegsanleihe 
hat sechs Milliarden ergeben, in Anbetracht der 
volkswirtschaftlichen Verhältnisse d eis Landes ein 
glänzender Erfolg, zumal, wenn man bedenkt, daß 
die Monarchie nun fast zwei Jahre in einem 
schweren Kriege steht, der mich weite Gebiete des 
eigenen Landes verwüstete und der Bevölkerung 
ebenso wie im Deutschen Reich wachsende Entbeh¬ 
rungen anferlcgt. Wie unsere, so ist auch die öster¬ 
reichisch-ungarische Kriegsanleihe ein Beweis un- ^ 
gebrochener wirtschaftlicher und finanzieller Kraft ' 
und Leistungsfähigkeit, trotz der schweren .Kriegs¬ 
monate, der neben den glänzende« militärischen 
Erfolgen die Gewähr bietet für einen siegreicher» 
Frieden und eine schönere Zukunft der verbünde¬ 
ten Völker. 
MtLellungen au§ Staat und Mche. 
Dex Abgeordnete Spahn, der Führer der Zen- 
tnunspartei, konnte dieser Tage in voller körper¬ 
licher und geistiger Frische seinen 78. Geburtstag 
feiern. Als junger Amtsrichter aus Marienbnrg 
in Westprenßcn kam er 1862 mit Professor Hitze 
in dar Abgeordnetenhaus und zwei Jahre später 
in den Reichstag, wo er imi Laufe der Jahre 
einer der einflußreichsten Abgeordneten geworden 
ist. Spahn ist ein Mann von umfangreichen und 
tiefgründigem Wissen, von lauterstem Charakter 
und tiefer Religiösität. Große Verdienste hat er 
um das Zustandekommen des Bürgerlichen Gesetz¬ 
buches sich erworben. Als Politiker ist er noch in 
die Schule Windthorsts gegangen, dann war er so¬ 
zusagen die rechte Hand Liebers, seines nassani- 
schen Landsmamrs. Im Geiste dieser Männer ist 
er wie schon viele Jahre selbst als Führer des 
Zentrums tätig. Möge es ihm vergönnt sein, noch 
recht lange erfolgreich wie seither die Partei zu 
leiten und auf der Höhe zu erhalten'. — Große 
Ehrungen wurden ihm an diesem Tage Meil, der 
Reichskanzler, die Minister, alle Fraktionen des 
Parlaments, zahllose katholische Vereine und Or¬ 
ganisationen sandten im Glückwünsche. Tie Zcn- 
trumSfraktion überreichte ihm eine Adresse, in der 
sie seine Verdienste hervorhob. 
Der Präsident des Westfälischen Bauernvereins, 
Herrenhausmitglied Freiherr von T w i ck e l (Sta¬ 
vern) ist, 55 Fahre alt, gestorben. Er hat fast 10 
Fahre an der Spitze des Vereins gestanden und ihn 
im Geiste seines großen Gründers, des Freiherrn v. 
Schorlemer-Alst, geleitet. 
§t. Iosephrxseume. 
(Monat Mai.) 
t «ei der Zuldaer Lrtirndritt.'r«i 
ingen ein: 
Uebertrag 704 7) 
Neuhof. N. d. M. . . . 6 - 
Obernüst. N. d. M. . . 2 — 
Neuhof. de-gl 2 — 
Hannbach, desgl. ... 3 — 
Fulda D. h. I. h. g. u. 
w. w. h 1 — 
Höf u. Haid. Z. E. d. 
hl. M 3 — 
Bfarrei O'oerbimbach.. 1 — 
Desgl. 1, 1, 0.60, 10. 2- 14 50 
Desgl. 2, 1. 2, 2, 0.50, 3. 10 50 
Desgl. 3, 5, 1, 5* ... 14 — 
Hora*. N. d. M. . . . 5 - 
Naumburg, desgl. ... 3 — 
Fulda, desgl — 50 
Desgl. desgl 6 — 
Dietershan.Z.E.d. hl. I. 1 — 
Slellberg. desgl. ... l — 
Schlüchtern. D. h. I. h. 
g. u. w. w. h. . . . 1 — 
LcSgl. deSgl 1 _ 
jlngenaant. d. M. . 11 — 
D. h. I h. g. u. 
«wh....... l - 
BoiSbotf. desgl. ... 1 — 
Ra-do,f. .<s. «. h m f. 8 — 
Bergen. Z. E. d. h. I. 3 
Hanau. R. d. M. . . . 3 — 
Edelzell, desgl 3 — 
Margrelhenhaun. Z. T. 
d. a. S 
Großenbach. D. h. I. h. 
g. u. w. w 
Oetlfelb. Z. E. d. I.. 
Desgl. dcsgl. 
Desal. desgl 
Flieden. N. d. M.. . . 
Uttrichshausen. N. d. M. — 50 
Bachrain. Z. ®. d. h. W. — 50 
Uttrichshausen. N. d. M. 
Hilders, desgl 
Burghaun. H. I. h. . . 
Hüufeld. D. h. I. h. g. 
u. w. w. d. . 
Rothemann. N. d. M. . 
PirloS. M. h . 
Oberrode. N. d. M. . . 
Ungenannt, desgl.. . . 
Jvhannesberg. __ desgl. 
1 
5 
3 — 
1 - 
- 50 
5 - 
1 50 
1 - 
1 - 
1 - 
— 30 
20 — 
2 — 
50 
Pilgerzell. Hl. I. b. f. u. — 50 
Ungenannt. 91. d. M. , — 20 
Etters. Z. E. d. h. I.. 1 - 
LSschenrod. Z. E. d. h. I. 2 — 
Mendorf. Z. ®. d. h. I. 2 - 
Dipperz. D. d. h. I- . . 1 — 
Rothemann. D. h. I. h. 
g. u. w. w. h. . . . 1 — 
Fulda. H. A. b. f. u. . — 20 
Pttgeruv. &. I. b. 
Döllbach. N. d. M. 
Hobe,!?. H. I. b. f. 
Vom Lande. N. d. M 
Haimbach. Desgl. 
Bimbach. Z. T. d. a 
Fulda. N. v. M. 
Maberzell, desgl. 
Pfaffenrod, desgl. 
Poppenrod, desgl. 
S. 
- 50 
1 50 
3 — 
- 60 
2 - 
1 — 
2 — 
1 — 
1 80 
1 - 
Cumma 875 20 
Kräftiges Mädchen 
lucht Stellung bei einem kathol. 
Landwirt. Schriftliche Angebote 
unter Ar. 276 an die Expedition 
des Bontfasiusboten. 
SchreiiiMrilUMM 
G. Hüutyer, Bau- uud Möbel- 
schreinerei, Leipsigerftr. 16. (275 
vermischter. 
Das rasierte Schwein. Au- Thüri» 
geschrieben: Im weimanschen Torfe 
wollte ein Landwirt, obwo' * Privatschlgz 
jetzt streng verboten sind, doch für seinen 
brauch ein herangemästetes Borstentier 
Damit nun der Brühgeruch ihn nicht Verriß" 
der Schlaumeier das Schivein soigfältjg ^ 
rasierte es nach allen Regeln der Kunst. V 
ging auch alles gmrz gut, aber beim Wurlh 
drangen verräterische Düfte in die Nachb^ 
und auch die Nase eines Gendarnlen sog ^ 
ein. Dre Schlachtware wurde beschlagnahntz 
als corpus delicti nach Weimar gebracht. 
Die amerikanische Milliardärin An»« 
hatte mit dem französischen Grafen Bont de ( 
laue eine katholische Che geschlossen. Dicj-! 
1906 von dem Zivilgericht geschieden. In 
genden kirchlichen Prozeß auf Ungültigkeit i* 
erkannte zunächst das Tribunal des Parisrr! 
riatz «ruf Lösung der Ehe, im Appelweg ka, 
die Angelegenheit vor den obersten GorichtÄ 
römischen Rota. Die Rota sprach die GültiM 
Ehe aus. Darauf erlangten dir Prozessantv, ^ 
den Apellhof der Signatur kraft deren 
Vollmachten eine erneute Veichandlung vor l, 
zweiten Dreirichterkollegium der Prälaten der) 
Dieses sprach neuerdings das Fortbostehen d« 
ans. Unterdessen hat Anna Gloud eine Zivist 
dem Fürsten von Sagan Talleyrand geschlo 
natürlich kirchlich nicht gültig ist. — Ter 
innert daran, daß es auch für Milliardäre im 
Kirche kein anderes Recht gibt als für 
Menschen. 
Sucher. 
Gedanken über katholisches Gebetsleben im 
an bas Datarurvser «mb an das Ave Maria." 
Dr. Nikolaus Gthr, Päpstlicher Geheimkä 
umd erzbischöfl. GoisMchem Rat, Sübnageek 
Priesterftminar zu St. Peter. Fünftes und« 
tes Ttmsenid. Mit einem Bild des Berfaffi» 
(XV7II u. 326S.) Freibury 1916, s " 
Berlagshlmdtung. 2 Aiavk; gebunden in I 
wand 2,60 Mark. 
Das sind in Wahrcheil „Perlen auf gollme 
gerecht! Die gottme Schnur sin-d die beiden r 
ficn Gebete des Christen, das Vaterunser und tv! 
Maria. Die Perlen sind die köstlichsten und sch" 
Gedankerz. die der Verfasser ans den Tiefen teil 
Schrift, aus dem Reichtum dom Väter, aus den/ 
kammern des Dogmas, der Liturgie und der 
gesammelt Hai". Ein prächtäges Büchlein — tief 
getragen von gründlichen theologischen Kennt 
innig weil die Andacht eines kindlich fEmttmffJ 
zens über ihm liegt, praktisch, weil das 
und Ave Maria behanvelnd. 
£&£Ei£äS>&äUä£är>&£ä5»CieSg.3:-S83SHI 
Man sorge dafür, daß der Bsnifatt 
wöchentlich regelmäßig den Soldat 
geschickt wird. 
e*^S*3SB!IS0SHB3SaBS>3B»S85EiSaJ 
»WWW>WD?W«M«WWWWWWWWSWWW 
SW" E mpfehle 
:: solange Vorrat reicht 
WLff" ollcrfeinste 
Uasfeemischllng 
in 5 und 10 Pfund-Paketen. 
Preis pro Pfund Mark 1,80 
Heinrich Pnnlma»», 
Neuhot (Kreis Fulda). 
272 Ein großer 
von einer Aceiylen-Lichtanlnge 
für alle Zwecke verwendbar, 
preiswert abzugeben. 272 
Cschwege & Co., 
wenzeuz- u. Msschlvengefchäft, 
Lnida. Bahnhofftraße 3. 
Die diesjährige 
nach Maria Bi 
findet am J(. Juni (P 
(onntaa) statt. Beh»?' 
legung eines Sondo^ 
sind Annieldungcn zur ' 
nähme bis einschlieM! 
3l. Mai zu rich!e».j 
Fulda an Maria 
in Margretenho 
Joseph Schäfer und in- 
Hof an Zrau hach. 
Tüchtige Art« 
(Orb- uud Steinbrechs 
für Eleinbruch RupkkM 
gesucht. Zu melden^ 
273 BruchmesiMl 
—^■■■ - — . . . .» SBrummei!“ 
:: Berta-EdsittirtfiHBrsaiz »|«ti 
aus fester Masse, V« billiger wU Oel, ci. 24 Stunden brennend.W 'mpfehle Sterüetlei 
I Kaualstr. 10, ÜM 
mit d«ru paarenden ElSsem, reit jüngerer/eit dealen» devLdrt, lleteet 8 ^ r < «1 e. 
billigst Pnuu Emil Berta, Hoflieferant 8. Heiligkeit des Papates ■ 41 m Wjeagril« 8" 
Benedikt XV. Kerzeafabrlk in Fulda. ^ * 
»ei* ’ 
l. IV, cü 
Telephon 
ftiit Die Redaktio« veramwenüch: tz. Parze!irr tu »ulda. — Druck u»d Vrrtao der Suldaer Aktiendruckerei.
	        
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