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Maoris, Kanadier usw. die bescheidenen Anfangser-
Kokge ihrer Offensive nennenswert zu erhöhen.
Unsere Aufgabe in den nächsten Tagen wird es sein,
die Franzosen an der Verwandlung ihres taktischen
Borgehens in eine strategische Operation zu hindern
und den Engländern selbst den taktischen Teil des
Durchbruchs wieder zu vereiteln. Sehr interessantsind
übrigens die letzten engl. Berichte zu lesen. Da heitzt
es z. B.: . . Wir machten leichte Fortschritte."
und wiederum: .. Wir machten an einigen Punk¬
ten kleine Fortschritte." Das klingt gegenüber den
sonst beim Vierverband üblichen Phrasen merkwür¬
dig bescheiden! Ueberhaupt ist der Grundton der eng¬
lischen und französischen Presse nach dem Beginn
der „großen" Offensive fortgesetzt darauf gestimmt,
daß das Publikum sich mit Geduld fassen müsse. Sie
zählt die Schwierigkeiten auf, welche dte Alliierten bei
ihrer Offensive zu betvältigen haben, und hält es fiir
geraten, schon jetzt darauf hinzutveisen, daß, wenn die
^große" Offensive auch gelänge, man doch erst am
Anfang eines gewaltigen'»»!) langwierigen Kampfes
stehe. 'Namentlich die Londoner Blätter besprechen
>ie Lage in zurückhaltenden und auffällig
, mchternen Ausdrücken. Auch durch die
i Besprechungen der Pariser Blätter klingt als Lgitwort
iberall: Geduld! Sänrtliche Militärkritiker stellen
fast, daß die Deutschen mit äußerster Erbitterung
Widerstand leisten. Der Grund dieser gedämpften
Stimmungsmache, die so gar nicht harmoniert mit der
der Offensive vorousgegangenen Ruhmrederei und
Naulaufreißerei, fft natürlich, int Falle des Mißlin-
«.ns der Offensive, mit dem unsere Gegner offenbar
fetzt schon rechnen, nicht zu hoch gespannte Hosfnun-
fn zu erschüttern und dadurch die Stimmung in
mnkreich und auch in England in gefährlicher Weife
rabzudrücken. Jedenfalls hat der bisherige Verlauf
der Mmpfe die Zuversicht, mit der man bei uns in
• Deutschland dem Ausgang der Offensive an der West¬
front entgegensah, durchaus gerechtfertigt. Allerdings
und die schweren Kämpfe noch keineswegs abgeschlos¬
sen, und wie lange diese große Offensive noch fortge-
tzuhrt werden wird, läßt sich selbsttedend in diesem
Augenblick noch nicht sagen. Unsere Feinde wollen,
wie sie ihren Völkern verkünden, unser Vorgehen bei
Berdun nachcchmen und „methodisch" Vorgehen, was
natürlich sehr „langwierig" sei. Es ist aber doch nicht
dasselbe, vier Monate in sttengerMethodik aus einer
Festung Stein um Stein loszubröckeln, wie auch nur
hier Buchen lairg eine Offensive um ganz Nordfrank¬
reich und Belgien durchzuführen. Diejenige Strecke,
welche attn entscheidenden Stoß vorgesehen ist, und wo
dieser Stoß begannen hat, ist nicht weniger wie vierzig
Kilometer lang. Auch auf einer solchen Strecke kann
man nicht vier Monate oder auch nur ohne Unter¬
brechung vier Wochen lang eine solche Hölle an Ka¬
nonendonner, Pulverdampf und alle modernen An-
grtffsweisen fortführen, wie sie zurzeit an dieser
HauvtangrWfront herrscht. Wenn die Feinde uns
mit dieser Technik und im gleichen Tempo aus Frank¬
reich und Belgien vertreiben wollen, angenommen
einmal, das ließe sich ohne Gegenswß durchführen, so
können li« sich za ungefähr ausrechnen, wann sie an
die deutsche Grmze kommen werden. Am allerwenig¬
sten werden das die Franzosen aushalten, obwohl sie
sich bewußt zu sein scheinen, mit diesem Angriff ihre
letzte Karte auszuspielen. Wenn sie geglaubt hatten,
diese Offensive an der Somme werde ihnen eine Ent-
lastung bei im&x
Berdun
bringen, so haben sie sich getäuscht. Auf beiden Sei
ten der Maas waren alle Angriffe und Wiedererobe
rungsversnche der Gegner bei der Beste Vaux, auf den
Höhenrücken „Kalte Erde" und gegen die Hohe Bat¬
terie von Damloup vergeblich. Der Feind hat „keinen
Fußbreit Boden zu gewinnen vermocht", sagt der
deutsche Bericht. Mehrere Hundert Gefangene blieben
in unserer Hand. Und nach dem letzten Bericht
konnten wir rechts des Fluffes unsere Stellungen
näher an die Werke von Souville und Laufsr her¬
anschieben und dabei 39 Offiziere und 2106 Mann
zu Gefangenen machen.
Auch im v
Osten
steht unsere Sache nicht schlecht, trotzdem auch hier
vom Meer bis an die rumänische Grenze der Kamps
tobt. Alle Angriffe der Russen wurden unter schwer¬
sten Verlusten für den Gegner abgewiesen, so von
der Heeresgruppe Hindcnbnrg südlich des Naroez-
Sees, wo die Russen schon im Frühjahr dieses Jah¬
res so schmerzhafte Erfahrungen machen mutzten. Bei
der Heeresgruppe des Prinzen Leopold richteten sich
die wiederholten Anstrengungen starker russischer
Kräfte besonders gegen die Front von Zirin, süd
östlich von Gorodischtfche, sowie beiderseits von
Darowo, sie endeten'mit einem vollen Mißerfolg.
„Die vor unseren Stellungen liegenden Toten zählen
nach Tausenden. Außerdmr verlor der Gegner eine
nennenswerte Zahl Gefangene" (ca. 700) sagt unser
Heeresbericht.
Tie von der russischen Heeresleitung gebrachte
Nachricht, wir hätten Pinsk geräumt, ist „glatt er-
unden", auf eine Lüge mehr oder weniger kommt
es den Russen bekanntlich nicht an.
Der Unke Flügel der Heeresgruppe Linsingen im
Styrbogen bei Czartorysk sah sich infolge des über¬
starken ' Druckes, den der Feind vom Norden (Rafa-
lowka—Kostiuchnowka), Wie von Kolki her ausübt,
veranlaßt, zurückzugehen und eine neue verkürzte,
kindlicher Ueberflügelung nicht ausgesetzte Stellung
zu beziehen. Bereits im Herbst 1915 war es den
Russen geglückt, uns hier zu einer Zurücknahme der
Front zu bewegen: aber damit war auch ihr Ver¬
such, längs der Bahn Kiew—Kowel vorzustotzen, ge¬
scheitert. Wir dürfen hoffen, daß auch jetzt der rus¬
sische Flankenstoß in der Richtung ans den Eisen¬
bahnknotenpunkt Kowel, der im Osten eine ähnliche
Rolle spielt, wie Perrone im Westen, zum Stehen
gekommen ist und daß es dem Gegner nicht gelingen
wird, seine wolhynische Front auf die Dauer zu
entlasten. Jedenfalls hat Linsingen durch sei» Zu¬
rückgehen auf die Stochodlinie seine Lage wesentlich
befestigt. Bei dem Kampfe mit einem Heer von der
großen Volkszahl Rußlands müssen die Maßnahmen
derart getroffen werden, daß die russischen Massen
ihr Schwergewicht verliere». So wurde der Krieg
im Osten bisher mit dem allergrößten Erfolge stets
geführt. Ein Beispiel dafür ist der berühmt gewor¬
dene Rückzug, den Hindcnbnrg in den ersten Mo¬
naten für kurze Zeit antrat, um dann dem Feinde
vernichtende Schläge zu versetzen. Da der deutsche
Angriff im Bogen von Luck weiter geht und die
Russen sowohl gegenüber dem General von Wohrsch
wie dem General v. Bothmer, der sich in seiner
neuen Stellung behauptet, zum Heranholen von
Verstärkungen gezwungen sind, kann unsere Gesanit-
lage an der Ostfront, 'wie anfangs schon gesagt, zu¬
versichtlich ahs nicht nngünfttg bezeichnet werden.
Maa hier oder dort in diesen Kämpfen ein Truppen¬
teil "vor dem überlegenen Angriff auszuweichen ge¬
zwungen sein, ganz allgemein bettachtet, besteht kein
Grund, sich wegen des Standes dieser gewaltigen
Kämpfe zu beunruhigen. Wir können auch hier dem
Ausgang mit Zuversicht entgegensehen. Dasselbe
gilt für die Bukowina, wo die Oesterreicher die ins
obere Moldawatal vorgedrungenen Russen geworfen
und bei Breza den Uebergang über die Moldawa
erkämpft haben.
Nach dem letzten Bericht hatte es den An¬
schein, als ob eine gewisse Kampfpause eingetteten
sei, die jedoch nicht lange währen dürfte. In der
Polesie fühlen die Russen gegen unsere neuen Stel¬
lungen im Stochod-Abschnitt vor. Russische Abtei
lungen, die, wie der Bericht vom Mittwoch noch mel
det, sich bei Janowka auf dem linken Ufer festzusetzen
versuchten, wurden angegriffen. Kein Mann ist auf
das Südufer entkommen. Hier und an der Bahn
Kowel-Rowno wurden eine Anzahl Offiziere. 1932
Mann gefangen und 12 Maschinengewehre erbeutet.
In Ostgalizien fühlten die Russen gegen den
oberen Pruth, gegen Mikuliczhn vor. Es ist
das eine Station halbwegs Delatyn und Körösmezo
an der über den Jablonica-(Tartaren-)Paß nach
Oberungarn (ins Komitat Maraniaros Sziget) füh¬
renden Straße. Die Russen werden die verbün¬
deten Truppen gewiß hier, wo es sich um einen
Einbruch nach Ungarn handelt, auf denr Posten
.finden.
Natürlich haben die Russen in Vm bisherigen
Kämpfen außerordentlich schwere Verluste erlitten»
die nicht ganz im Einklang mit den erzielten Er¬
folgen stehen. Die russische Regierung und Heeres¬
leitung fürchten die Bekanntgabe der hohen Verlust-
zablen und deren ungünstigen Einfluß auf das. Aus¬
land, deshalb soll^ die rumänische Grenze^ gänzli^
abgesperrt sein. Daß die Russen wenig Zuversä
auf die Fortsetzung der Offensive haben, geht auch
daraus hervor, daß sie jetzt schon in der Bukowina
besondere Verteidigungsmaßnahmen treffen, uni das
Land gegen den erwarteten Angriff der Oesterreicher
behaupten zu können, sowie daß der Zar feine Hul¬
digungsreise nach Czernowitz vorläufig anfgegeben
hat. Es scheint ihm vortellhafter, erst noch die wei¬
tere Entwickelung der Operattonen abzuwarten. Es
könnte ja sein, daß die russische Herrschaft in Czer
nowitz nur eine sehr beschränkte Dauer besitzt.
Auf dem italienffchen Kriegsschauplatz
ist die italienische Gegenoffensive ebenfalls zmn
Stehe» gekommen. Der weitaus größte Teil des
früher gemachten Geländcgewinns ist ttofe
geputzten Siegesberichte Cadornas unb HL $5
dichter im Besitz der Oesterreich« notl:,1Ö W
dichter im Besitz der Oesterreicher geb;»^^ ht
Angriffe der Italiener gegen die neuen & Kb
chen Linien wurden unter schweren
geschlagen. 800 tote Italiener liegen „ach «i ff«
österreichischen Bericht) an den Gräben,
Verbündeten. Auch alle Versuche
gegen die Jsonzo- und Kärntnerfront wan^ ^
Wegs erfolglos. Auf dem
asiatischen Kriegsschauplatz ^
m Südpcrsien haben die „in Richtung jw - x
marschierenden Russen eine schwere Schlag „
ten. Die Stodt Kermauschah. der MittelvM!,«!er
spärlichen Straßennetzes in den Waldgebir
den des Persisch-türkischen Grenzgebietes, ist
u..„ s.,„ besetzt worden. Nachdem
Nie!
von den Türken
fische Stoß bei Kasr-Schirin zurückgetriebei,
gelang- es jetzt den osmanischen Truppen, ^
birge zu durchschreiten und sich in dem 200
Meter jenseits der persischen Grenze gelegene«
manschah festzusetzen. Auch auf der Kaukastz^H
namerttlich ini Abschnitt nördlich von Tschoch
die türkische Gegenoffensive weiter im Fortsch^
Die neueste Statistik der
Luftkämpfe
im Monat Juni zeigt uns, daß wir unsere Ui
legenheit in vollem Maße bewahrt, ja tveniM^
gegen den Mai noch gesteigert haben. Damals
das Verhältnis der beiderseitigen Verluste ettoc
1:3 (16:47), heute ist es noch nicht wie I
Während^unsere Feinde 37 Flugzeuge verlöre»
ben, bettagt unser Verlust nur 7 und im eigeM m
Luftkampfe haben wir gar nur 2 Verluste zu i J
zeichnen gegen 23 der Feinde.
Die englische Ostküste (Harwich und Dover)
feindliche Truppenlager bei Calais erhielten de»
such unserer Marineflugzeuge, die ihre bttciu
Grüße sandten.
Besonders erfteulich ist der Rückblick auf die
Ereignisse zur See.
Zunächst konnte die ’*i: §
österreichische Marine
einen schönen Erfolg registtieren. Der Kreuzer,
vara" hat in der Otrantosttaße 5 armierte (4.
Ueberwachungsdampfer durch Gej hützfeucr
lo daß sie brennend sanken; nur 9 Engländer D
gerettet werden. Zahlreiche Bravourstücke hat«
deutsche Flotte
vollbracht.
U 35, das bekanntlich ein Handschreiben^
Kaisers an Se. M. den König von ^neig
Arzneimittel für die in Spanien internierm - ^
scheu nach Cartagena gebracht hatte, ist
reicher Lösung seiner Aufgabe zurückgekehrt.
versenkte ans dieser Fahrt u. a. den vewaffE^
Jfl
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Iriin
pfer „Herault" und erbeutete ein Geschütz^
res unserer Unterseeboote hat in der fü.
fee den ersten englischen „Unterseebaotsz
senkt. Bon dieser Art Fichrzenge hatte nian . •
für die Abwehr der U-Boote versprochene^^
außer vielen anderen Vorzügen, so flach
voni Unterseeboot aus überhaupt nicht torp^, \
den könnten. Unsere U-Boobe sind jetzt
diese Abwehrmittel der Engländer Herr w
Ein Hohn auf die in die ganze Welt hina^--
„englische Seeherrsckmst" ist die Tatsache, dab
„leichten Seestteitkräfte" den zwischen Rottes
London verkehrenden britischen Dampfer » :
abfingcn und mitsamt seiner Ladung untt >
Geleite nach Zeebrügge schickten, den W?
kommenden britischen Dampfer „L'Estns « -
englischen Küste ausbrachten und als
nahmten und an der norwegischen Käste
Paedemis einfingen. Noch „gewaltiger
weuv'
Eindruck dieser englischen Secherrschast,
vernimmt, daß deutsche Seeftreitkräfte^^^E
als 9 Fischerdampfer in der Nähe der e
versenkten. Also nicht einmal ihre
fahrzeuge, die in der Nähe der englisK"
sind, verniag die „weltbeherrschenoe c
deutschen Seesttaitkrästen zu schützm-
Presse hat nacl) der Seeschlacht am Skager^^
tet, daß die deutsche Flotte vier Mona^^M
sei, die Häfen zu verlassen, weil die “ ^
geschossenen Schiffe der Reparatur bc
neueste Tat unserer Flotte sieht ab« mm
als ob die dcuffche Flotte außer t
den sei. Eher kömrte man fragewk^^M
VII die rtadj der
die englischen Schiffe, die nach der ,
gerrak, laut Bericht des Admirals
Kr, ram «errcyr oes -vv M 1
d des Tages ihrer Rückkehr nacy