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Auffassung die sein, daß den Verbündeten neue Opfer
auferlegt Werden müßten, weil Rumänien zu einer
Zeit in den Krieg eingetreten sei, als es moralisch
und militärisch Nicht genügend vorbereitet war. O
nein! die wahre Ursache der augenblicklichen Lage t«
Südosten ist nicht die mangelnde Vorbereitung des
Gegners, der doch über 2 Jahre dazu Zeit hatte, son¬
dern die überlegene Heeresleitung und die unerschöpf¬
liche Volkskraft der Deutschen, die trotz der schweren
Kämpfe im Westen wie im Osten einen Ueberschuß
an Truppen dorthin zu werfen wußten, wo d,e Geg¬
ner billige Erfolge erwarteten. Daß wir uns Nie
die Entschließungsfreiheit aus der Hand wmden lie¬
ßen, die Entscheidung dort zu suchen, wo der Vier
verband am wenigsten darauf gefaßt war, das ,st der
wahre Grund unserer kriegerischen Überlegenheit
Moltkes Werke in neuerer zeitgemäßer Auflage, bear
beitet von Hindcnburg. Das haben die Rumänen
und mit ihnen auch ihre großen Freunde auch m der
Dobrudscha
erfahren müssen.
Sobald die Rumänen im Norden auf me Greng-
kette zurückgeworsen waren, an der sie stch» aus die
schroffen Berge und die Befestigunen gestutzt, ver-
zweisclt — wenn auch, wie die letzten Meldungen
zeiaen, vergebens — zur Wehr setzten, begann das
Heer Mackensens im Süden von netiem seine Of¬
fensive. Bon Norden her drängen Falken^yn und
von Süden Mackensen; sie arbeiten sich gegen¬
seitig in die Hände und engen dem, schulen Vcrter-
biMurqsraum Rumäniens mehr und mehu em. Die
L^e dieses neuesten Feindes ch jetzt. «ht Wochen
nach der KriegserKärung, wirklich kerne beneiden?-
werte Anstatt mit raschem Griff erw Groß-RuPü-
nien pr erobern, sieht sich Klein-Rummnen. ringö
amstellt, aus eine aussichtslose Verteidigung be-
wränkt. Am 19. Oktober begann d« Angriff au
nestarkbefestigte Stellung in der Dobrudscha. etwa
Kzig Kilometer südlich der Bahn E^rnavoda—
tan-a, am 21. war sie erstürmt und schon am
k2. fiel die wichtige Hafenstadt
Konstanza,
Mackensen melden: „Trotz strömenden Re^ns der
«rhMweichtem Boden, haben in unermüdlich schnei.
!«U Nachdränga» die verbündet« Truppen in der
Dobrudscha, vereinzelten Widerstand brechend, die
Bahnlinie östlich von Mursatlar wert überschritten.
Konstanza ist genau acht Wochen nach der Kriegser-
klärung Rumäniens von deutschen und bulgarMr«
Truppen genommen. Auf dem luden Flügel nähern
wir uns Eernevoda." .
Da, ErgchniS diese- glänzend durchgeführten
Durchbruches ist nicht wie im Westen an der ©nmne»
front nach wenigen Metern xchlerrmäßig zu erfasien.
Der Durchbruch de? Feldmarschalls Mackensen setzte
auf einer Front von 60 Kilometer «rette ein und
legte in drrf« vier Tagen eine lichte Strecke von
mehr als 25 Kilometer hinter sich. Ir» diesen vier
Lagen wurde mehr Raum von unseren Truppenter-
len in der Dobrudscha zurückgelegt, als wie an den
sämtlichen «chlachttagen von vier Monaten durch
Engländer und Franzosen an der Nonone. Jk» der
meisterchaften Berbinlümg von Durchbruch Uno Ber.
fafQun*, in derselben Weise wie Feldmarscha k
Mackensen am 2. Mai 1915 die russische Kampf,
linie Tarnow—Gorlioo durchbrach glückte ihm auch
tzäs neu« Meifterstück gegenüber der vereinten russo-
Nvnänischen Armee.
Auch, die «ent« ist sehr bedeutend. Uebsv 7000
Befangene, 12 Geschütze und 28 Maschinengewehre
sind tu« Siegern in die Hände gefallen.
Der wichtigste Erfolg war zunächst die Eroberung
von Konst an's». Für unsere Kinde ist das, wie ita¬
lienische Blätter schreiben, die „schlimmste Sdachricht,
die feit Monaten eingetroffen ist". Zur See hat Ru¬
mänien keine Verbindung mehr mit Rußland — der
von Odessa nicht allzuweite Hafen wird den Verbün¬
deten Sejestreitkräften eine wünschenswerte Zuflucht
bi.eten und einen Ausgangspunkt für ihre^Unter-
nshmiunnen bilden.
Jnpvischen ist nach dem Mittwochbericht die Ver¬
folgung planmäßig weitergegcmgen und auch
Lernavoda
Hauptverkehrsader des wirtschiftlichen Lebens des
Rumänenvolkes, die Bahn Cernavoda—Konstanza,
in unserer Hand, die in der Dobnldscha operierend«
rumänisch-russische Armee ist — wie es iin Heeres¬
bericht heißt — ihrer letzten Bahnverbindung be-
mnd st.cra -achaseraubt snll-Enachch erMacken Lä
raubt uub ein ungemein wichtiger Erfolg erzielt.
Ihnen Plan vom „Marsch nach Kanstaminopel",
der noch vor acht Wochen, bei der Kriejzsertlärung
Rumäniens, in der Ententepresse in so zuversicht¬
lichen und sichessicheven Tönen gefeiert wurde, kön¬
nen die Rpsso-Romanen nun rilhig in den Kanrin
chreiben.
Jedenfalls ist der Plan des Vierverbandes und
die Möglichkeit^ eigene Ofsensivstöße zu unterneh¬
men, wieder einmal gescheitert. Während wir in
der Dobrudscha einen großen Sieg erfochten, haben
wir gleichzitig die Mittel gefunden, auch an die
mazedonische Front
stehend aus 3 Flugbooten und 2 Sanbl,
gen von 2 deutschen Seeslugzeugen angegrr
nach erbittertem Luftgefecht in die Flucht -
Im Laufe des Gefechtes wurde ein feindliche?,?^,
boot abgeschossen. Der Flugmcistcr Meyer caA
hat damit sein viertes feindliches Flugzeug
Seeslugzeug aus im Luftkampf vernichtet. SS
^herneß in der Themsemun'lung wurde erfolg
nüt Bomben belegt, während ein Angriff fcinbliSS
Wasserflugzeuge auf unsere ostfriesischen Insel»??
gebnislvs hPrTt<.f Cl*
_ verlies.
Mit Zuversicht erfüllen uns auch die Erfolge unser» ;
U-Boote.
Verstärkungen zu.entsenden. Im Osten wie int
Westen versuchte Genec. r Earra l seinen Flügeln
Luft zu machen und so seine» großen Angriff in
Fluß zu bringen. Im Osten bar.n ihn rechtzeitig
türkische Truppen zum Halten gebracht. Im Westen
wurden besonders die Serben eingesetzt, deren rück¬
sichtslose Ausvpferung den lürlen Flügel zunächst
vorwärts brachte und ihnen Florina, den Kaima-
katan, die Mdze Plamna nrü> schließlich den südlich¬
sten Bogen der Cerua in die Hände spielte. Dann
war die serbische Osfensivkraft erschöpft und mutzte
durch Franzosen unterstützt werden, die jetzt mit
aller Kraft auf das rerchlrch 14 Kilometer entfernte
Monastir loszudringen versuchten. Einen großen
moralischen Erfolg hofften sie damit zu gewinnen,
eine serbische Scheinregierung dort wieder einsenen
zu können. Dem sind nun seit dem 21. Oktober
deutsche Truppen entgegengetreten und haben be-
reits am folgenden Tage den Gegner in die Ber-
teidigung zurückgeworsen. Sein Angriff auf Mona¬
stir ist also gescheitert. Zu gleicher Zeit aber hören
wir auch von der Tätigkeit deutscher Truppen östlich
vom Ward«. Wo auch immer der Gegner etnen
Erfolg anstrebt, tritt ihm die glänzende Abnutzung
der inneren Linie durch deutsche Streitkräfte ent-
zogen, die alle seine vergeblichen Anstrengungen
immer von neuem in NcÄvrlogen für ihn um-
wandeln.
Auf dem
italienischen Kriegsschauplatz
herrschte nach dem abermaligen Mißerfolg in der
achten Jsonzoschlacht verhältnismäßige Ruhe. Rur
im Gebiet des Pasubio suchten sie wohl «in« Art
Trostoffensive aufzunchmen, hatten aber damit kein
Glück. Zeitweilig in die vordersten Linien einge-
drungene feindliche Abteilungen wurden im Gegen¬
angriff von den tapferen Tiroler Kaiserjägern wieder
hnumsgefeuert, so daß der Erfolg der Katzelmacher
gleich Null war.
Sehr lebhaft waren auch in der verfloflenrn
Woche wieder dl«
Lustkiimpfe.
So wurden am Freitag 12, am Sonntag fo<jar
22 feindliche Flieger «Lgeschoss«,. Unser unvergleich-
licher Haupt»,«« Bötcke hat schon sein 38. Flugzeug
abgeschoffen. Mit dieser Zahl läßt er alle seine
„Zunft"genoffen im eigenen und feindlichen Lager
weit hinter sich. Seit seiner letzten Erwähnung vor
wenigen Tagen hat er schon wieder sechs Gegner
außer Gefecht gesetzt. Leutnant Franke hat seinen 14.
Gegner im Luftkampf bezwungen. Es fehlt also nicht
an Ersatz für unsere toten Fliegerhelden Jmmelmann,
Wintges, Mulzer. Auch österreichisch-ungarische
Flieger haben in der letzten Zeit eine große Rührig¬
keit entwickelt und in den russischen Etappen ge-
walti gen Schaden angerichtet. Bei Luck wurden über
über Ä>0 Soldaten verwundet. Bei Dubno durch einen
erfolgreichen Luftangriff gegen den Bahnhof, drei
Tage hindurch der Verkehr auf der strategisch
wichtigen Bahn, die von Dubno ostwärts führt, völlig
lahmgelegt, und in Kameniec - Podolsk, wo sich die
Hauptspeicher für die Versorgung der ganzen Brussi-
low-Armee befindrn, eine große Armee -Bäckerei,
zwei Geweh-Magazine und ern Auto mobil-P ark in
die Luft gesprengt.
An der amerikanischen Küste, im Mittelmeere, h,
oben im Eismeere und rings um England ftIb«
vergeht kein Tag, der ihnen nicht Beute brächte. & !
verursachen sie den Engländern für uns sehr
bare Verlegenheiten daheim wie draußen säe jjjj
Versorgung ihrer Heere, und so können wir mit ih«,
Tätigkeit sehr zufrieden sein.
vom Krieg.
Generaloberst von Kluck
ist in den Ruhestand getreten. Mit ihm fd)ctbe|
einer der schneidigsten und erfolgreichsten Hecrflh,
rer aus dem aktiven Militärdienst. Klucks iuj
wird immer in Verbindung mit den ersten fiepti,
chen Schlachten auf dem Vormarsch in Nordfraul-
reich genannt werden. Teile seines Heeres w-m,
eS, die Anfang September 1914 vor den Toren d«
Paris erschienen. Nachher hat er den französisch«,
Flankenangriff abgewehrt und den meisterhaft,
Rückzug unserer Westheere an der Marne gedrst
Generaloberst v. Kluck, der schon den Feldzug dn
1870 mitgmachit hatte und damals zweimal verww
det worden war, ist, wie bekannt, Ende März tooA
gen Jahres in der vordersten Reih« der Schütz»
graben verwundet worden und mußte damals Ich
Kommando abgeben. Im Oktober vorigen Iah»
feierte er sein 50jähriges Dieustjubilänm und an
20. Mai d. I. seinen 70. Geburtstag. Bei fefta
Anlässen wurden ihm große Ehrungen zuteil.
Der österreichische Ministerpräsident Graf LLH U
ist am Samstag, während er im Hotel das
essen einnahm, von dem sozialdemokratischen
steller Adler durch 3 Schufst in den Kopf
ermordet worden.
Die Geschichte ist um eines jener traurige« D
tischen Attentate reicher, durch die schon so m
Staatsmänner zu allen Zeiten den Tod gefuM
haben. Seit AnSbruch des Weltkrieges ist es stm
der erste Mord an einer politischen PersöullK
welcher zum Erfolg gelangt ist. Noch dem 3bgg
Erzherzogs Franz Ferdinand in Serajewo
' 'aldemokratischen Nbg. JaureS in Paris stoöl^
_ „j^nnaschine. D«r offene Tod in' der
trat an du Stelle. ES schien, daß beTlob mch^
das Bedürfnis habe, die Zahl seiner Opstr «.
-nett worden. Es ist das der stark befestigte
Brückenkopf, der die Bahnlinie Bukarest—Konstanza
bei ihrem Uebergcmg über die Donau auf per gewal-
ttgen, von dem Fuldaer Leopold Hühner erbauten
in die Dobrudscha deckt. Daxyt ist die
Sehr erfolgreich waren auch unsere ^ i '•?
Marineflugzeuge. !*.
Am 21. Oktober griff ein Geschwader unserer
Sseflugzeuge englische Eeestteitkräfte an dev flau-
drischen Kust« erfolgreich mit Bomben an. Am 23.
Oktober wurde ebenfalls an der flandrischen Küst«
über See eh» feindliches FlugZeuggxschwadev. btz-
ich
terlisttgen Mord vermehren zu laffen, oa
ans dem Schlachtfeld übergroß wurd«. Der
des englischen Gesandten^in^lay in Noäoeg^-^
irffchen Patrioten Sir Roger Cchement ernMeS
lassen, scheitert«. Ebenso scheitertendte
die allem Anscheine nach gegen den König b°« ® 5«
chenland versucht wurden. Man danke nur a»
mindestens sebr verdächttgen Brand ^
mindestens seor veroacyngen «rano r,
Tawi. Und letzt also ein Mord, welcher dew■ *
ler gelungen ist! „ Er traf den MimsterMs^
der mit uns Verbündeten habsburgifchen
Er fiel auf seinem Platze als ein Otz«r seiner
lung im Dienste d«s Staates und auch^ihnj^^
Wort Bismarcks: „Ob ich auf dem SchlachNet ,Fj¬
älls dem Pflaster für meinen König sterbe, t J $
Auch Graf Stürghk ist einer, dem der Welw^M
Tod für Kaiser und Vaterland abgefordert y „■
Als Grund zu der schrecklichen Tat wird di
einberufung des österreichischen Parlaments w
welche oer uÄörbe» in einer Reihe von Artck-w
forderte. Adler sah in Stürghk den Hnnp^ r j
Der Einberustrng. Noch vor wenigen -lag I
der Ermordete erklärt, er müffe unbeding-
tien haben, daß das Parlament so arbeite,
KrieaSzeiten allein möglich sei, bevor an
beruflrng des Reichsrats gedacht werden - #
hat offenbar d«n sozialistischen pottf«
“ "ung zu seiner verwerflichen Tat gege
Wenn es uns auch natürlich fernucst,. ^
laffung zu seiner
für das Attentat der österreichischen stöa rch
tischen Partei alS solcher in die Schuhe S
so muß doch gesagt werden, daß eS
gängig ist. die Tat einfach als ein Verv^W