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M^. nolitische Richtung dieses Fanatikers völlig
-id .Winfcfien- Der Mörder, der Sohn des bekann-
^nllcken Abgeordneten Dr. Viktor Adler, vertrat
fl her österreichischen Sozialdemokratie die
ÄT Dichtung (so ähnlich wie Liebknecht bei uns),
E,d sein Vater der gemäßigten angehört und
öfterseugter Anhänger des Durchhaltens in dem
^eÄ-Ungarn aufgezwungenen fürchterlichen
.^idiqungskriege war und ist. Wie in Deutsch-
besteht auch in Oesterreich die radikale Gruppe
- Sozialismus auf rücksichtsloser Durchführung
" cemen Ideale. Von da bis zur Anwendung
„er Mittel ist nur ein Schritt, den fanatisch
Leute, die sich des Wertes und der Folgen
^Schritte nicht mehr bewußt sind, immer nnd
S* wieder getan haben. Wenn fort und fort
^irt wird, so ist es kein Wunder, wenn schließlich
i die in ihrem Fanatismus nicht mehr klar den-
MAcn, zu Taten schreiten, die die eigenen An-
schon der Folgen willen, nicht mehr billigen
Cjn' Auf den Gang des Weltkrieges und oer
leliereignisie hat die wahnsinnige Tat natürlich nicht
Mindesten Einfluß, nicht einmal auf den weite¬
st Gang der österreichischen Innenpolitik. So hoch
u, Graf Stürghk stand, gehörte er doch nicht zu
joiein engen Kreise, die über Krieg und Frieden ent-
Ltn oder über den Gang der Dinge im einen nnd
JJjtrn. Seine Aufgabe war, die Regierung des
Lüides in jenem Zustande bestmöglich zu leiten, für
int andere verantwortlich waren und sind. Und diese
biMbe hat der Ermordete unter den schwersten Ver
Missen getreulich erfüllt. Er war ein stiller, aut
Mgcr Arbeiter, ein leidenschaftsloser, gewissenhaf-
ja StaaKmann, der aber bald einen Nachfolger erhal-
«ivird, der mit fester Hand das Steuer ergreifen
«d das Schiff des Staates ans den Kriegswirren
josii® MS in derselben Richtung steuern wird wie sein
?»rz«nger. Auch an der Zusammenarbeit der deut--
(p und österreichischen Regierung wird durch den
« Stürghks nichts geändert. Dieses Zusammen-
Men beruht nach wie vor auf der tiefgegründeten
ÄÄrefsengemrinschaft und der innigen Freundschaft,
it alle Stürme und alle Hemmnisse siegreich über
mden Werden.
Das Zentrum
im Reichstag einen sehr zeitgemäßen Antrag
«gebracht, in fcwit der Reichskanzler ersucht wird,
«Statistik über die Zahl der beim Kriegscrnäh-
«Mlt und den Kriegsgesellschaften beschäftigten
f«s»ntn, über ihr Gehalt und ihre Konfession vor
Cs soll dadurch festgestellt werden:
es richtig ist, daß im Kriegsernährungs
und bei d«n Kriegsgesellschaften zu diel Ar
'lifte beschäftigt werden,
ob es richtig ist, wie Vielfach behauptet wird,
Äütärtaugliche Personen in großer Zahl dort
t sind,
es richtig ist, daß übermäßig hohe Gehälter
it werden,
ob es richtig ist, daß eine übergroße Zahl von
jüdischer Konfession im Kriegsernährungs¬
und bei den Kriegsgesellschaften Beschäftigung
Antrag des Zentrums ist vorn Ausschuß an-
«en worden gegen die Stimnrcn der Freifin-
«>d der Sozialdemokraten. Das jüdische „Ber-
^ogeblatt" nennt diesen Beschluß „auffällig",
»wchteir dagegen die Haltung oer beiden Par-
® auffällig bezeichnen, denn die vorerwährrtcn
su beschäftigen die öffentliche Meinung schon
^ "Aerer Zeit und in steigendem Maße; es wird
|jujU anonymen Veröffentlichungen und anderer¬
en Mund zu Mund getragene Aeußernngen
Mt, daß unsere gesäurten Kriegswirtschaftsge-
T11 ein Zufluchtsort für jüdische Drückeberger
>^lk kann mit Recht verlangen, über diese
Ausschluß zrr erhalten, und wenn sich Mi»-
^nusstellerr sollten, müßten sie schleunigst ab¬
werden. Das liegt sowohl im Interesse der
cinheit, wie auch ganz besonders im Iutcr-
indischen Mitbürger selbst. Daß der Frci-
^ box allen: die Sozialdemokratie einem der-
A gewiß berechtigten Verlangen sich wider-
^vient vermerkt zu werden.
Das Los der Gefangenen
bezweckt ein vorn Hauptausschuß des
„J angenommener Antrag des Zentrums,
ei^ 8°ht, durch Vermittlung des Hl. Stuhles
Y? neutralen Macht Vereinbarungen anzu-
lick welche die Lage der Kriegsgefangenen
^verbessert, Repressalien (Vergeltungsmaß-
in jg “rt beseitigt und sämtliche Zivilgefan-
> ^re Heimat zurückbefördert werden gegen
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das ausdrückliche Versprechen der einzelnen Staaten,
die Entlassenen nicht in die Wehrmacht einzureihen
Diese edlen Anregungen zur Linderung der Schre¬
cken und Leiden des Krieges gereichen den Vertretern
des deutschen Volkes und diesem selbst zur höchster:
Ehre. Nach den bisherigen Erfahrungen ist wohl
nur der Hl. Stuhl einer solchen Aufgabe gewachsen.
Wohl haben einige neutrale Staaten guten Willen
gezeigt, zur Beseitigung der Härten des Krieges das
Ihrige beizutragen; allen anderen voran die Schweiz;
aber diese und die anderen in Betracht kommenden
kleineren Mächte sind wirtschaftlich nicht genügend un¬
abhängig, um mit dem nötigen Ansehen die Ver¬
mittlerrolle zu spielen, und über die Vereinigten
Staaten von Amerika als den an und für sich unab¬
hängigsten der Neutralen brauchen wir keine Worte
zu verlieren, haben sie doch schon längst freiwillig au:
ihre Neutralität und die daraus hervorgehende Eig¬
nung znm Vermittler verzichtet. Es ist niemand
da, der die Anregungen des Reichstags verwirklichen
kann, als nur der Hl. Vater. Selbst zahlreiche An¬
dersgläubige haben mit der Bewunderung für das
erhabene Mittler- und Friedensamt des Papstes nicht
zurückgehalten. Dazu kommt noch, daß gerade die
drei Punkte des angenommenen Antrages auf einem
Gebiete liegen, de" dem Hl. Vater und seinen Rat¬
gebern längst nicht mehr fremd ist. Wir brauchen
hier nicht zu wiederholen, was der Hl. Stuhl bisher
zur Milderung des Loses der Kriegsgefangenen, zur
Beseitigung von Vergeltungsmaßnahmen und zur
Freigabe der Zivilgefangenen alles unternommen und
was er erreicht hat. Selbst wenn neben dem Papst
noch sonst jemand in Frage käme, so wäre es doch
gerecht und billig, zuerst sich an den zu wenden, der
allein durch seine bisherige Tätigkeit einen Anspruch
auf die Vermittlerrolle erworben hat.
Norwegen
hat sich in der Unterseeboot-Frage fast
allen Punkten der englischen Forderung gefügt;
Wie natürlich! Einer königlichen Verordnung zu¬
folge werden künftighin m den norwegischen
Gewässern U-Boote — selbstverständlich nur
deutsche— gegen alles Völkerrecht behandelt: danach
dürfen U-Boote, für den Kriegsgebrauch aus-
Sustrt und einer kriegführenden Macht angehörend,
im norwegischen Fahrwasser nicht bewegen oder
anfhalten. Wenn sie wegen schweren Wetters oder
Schiffbruch norwegisches Gebiet aufiuchen, müsien
sie in Oberwasser st ellnng fahren u. s. w. Aus
jedem Satze der Verordnung spricht das Bestreben,
unseren U-Booten das Leben möglichst schwer zu
machen nnd ihre Bewegungsfreiheit in norwegischen
Gewässern nach Möglichkeit über das geltende Völker¬
recht hinaus einzuschränken. Glücklicherweise sind die
Boote nicht auf das Wohlwollen Norwegens ange¬
wiesen, denn ihr großer Aktionsradius erlaubt ihnen,
auf das Asylrecht in norwegischen Häfen durchweg
zu verzichten. Es ist ja auch der norwegischen Re¬
gierung bisher kein Fall bekannt geworden, wo eines
unserer im nördlichen Eismeer operierenden Booie
norwegische Gewässer berührt hat. Gleichwohl ist zur
Kennzeichnung der uns gegenüber in Norwegen
herrschenden Stimmung dieses Vorgehen recht interes¬
sant. Dankbarkeit ist den Norwegern anscheinend eine
unbekannte Tugend. Wie viel deutsches Gold ist doch
vor dem Krieg von uns nach Norwegen geschleppt
und wie ist diesen Herrschaften immer um den Bart
gegangen worden! Die Briten wissen bester, wie
man gewisse Leute behandeln muß. Und dann
linkt auch das Gold der Entente nicht. Denn
»ie Engländer sind beileibe nicht die einzige
Krämernation auf dieser buckeligen Welt.
In Amerika
ist nian nicht deutschfreundlich. Nach der unverdäch¬
tigen Angabe des Präsidenten der American Truth
Society stehen drei Viertel der Amerikaner auf bri¬
tisch-französischer Seite. Bezeichnend ist auch das
Verhalten der beiden Präsidentschaftskandidaten im
Wahlkampfe. Charles Hughes nennt Wilsons Hal¬
tung eine schwächliche, Wilson scheint aber nichts
mehr zu fürchten, als in den Geruch zu kommen, auch
nur halbwegs ein Deutschenfreund zu sein. Um das
ganz klar zu markieren, hat er dem Präsidenten Je-
remmh O'Leary von der aus Deutschen und Iren
zusammengesetzten American Truch Society erklärt,
er würde sich tief „erniedrigt" (!) fühlen, wenn er
und seine Gesinnungsgenossen ihm ihre Stimmen
gäben. — Auch ein anderer Vorfall ist sehr bezeich¬
nend. Das große deutsche Bankhaus von Kuhn, Löb
u. Co. wurde früher in der deutschamerikanischen
Presse sehr gepriesen, weil es die einzige große Bank-
irma war, die eine Beteiligung an den Anleihen
»es Viervcrbandes rund ablehnte. Jetzt hat es sich
aber entschlossen. eine Anleihe der Stadt Paris von
200 Millionen Mark zu finanzieren und redet sich ba¬
nnt aus, daß von dem Geldc nichts für direkte Kriegs¬
zwecke gebraucht werden soll. Allerdings nicht, aber
Paris will davon allerhand Maßnahmen der Kriegs-
Hilfe bestreiten, so durch Einrichtung von Lazaretten,
für Unterkunft von Krregswaisen, Kriegsflüchtlingen
u. dgl. Die Anleihe wird zu sechs Prozent verzinst.
Nun können allerdings die Herren Kuhn und Lob
mit ihrem Gelde machen, was sie wollen, aber daS
Schlimmste ist, daß in Newyork ihr Unternehmen ge¬
deutet wird als eine Anerkennung des Sieges des
Vierverbandcs, bei dem daher das Geld am sicher¬
sten angelegt sein würde. Wenn das schon am „grü¬
nen Holz" der Deutschamerikaner möglich ist, was
ist dann erst von dem „dürren" angloamerikanischen
Holz zu erwarten? — Die Amerikaner wollen eben
alle am Krieg verdienen und zwar recht viel. Ur¬
sprung und Ursache dieser Katastrophe gingen Ame¬
rika nichts an, hat ja Wilson seiner Zeit schon gesagt
und die Annahme ist gerechtfertigt, daß es auch nach
dem Präsidentschaftswechsel so bleiben wird, gleich¬
viel, wer ani 7. November siegt. Selbst die „Londons
Times" gibt dieser Meinung mit Bestimmtheit Aus¬
druck. Sie sagt, nach wie vor habe fast ganz Ame¬
rika den Wunsch, daß der Verband siege, daß aber
Amerika sich jeder Teilnahme am Kriege enthalten
müsse.
Allerlei »om rttieg.
Eine gewaltige Kriegsbittpr-zession
hat am vorigen Sonntag in Wien stattgefunden
25 000 Wiener — 10 000 Männer und 15 00v
Frauen — haben an diesem vom Wetter überaus be¬
günstigten Sonntagnachmittage das der Dödlinger
Karweliterinncnkirche . zugehörende Gnadenbild:
Maria mit dem geneigten Haupte, das in Oesterreichs
Oschrchle eine große Rolle gespielt hat, von der
Wiener Votivkirche über den Hof nach der Stcphans-
kirchc in feierlicher Bittprozession begleitet. Wie
hätte der Stephansdom diese Menge fassen können!
So wurde denn in St. Stephan nur für die Männer
drc vom Kardinal Fürsteichischof Dr. Piffl abge¬
haltene Marienandacht gefeiert; aus dem Hofe- dein
cKen geschichtlichen Platze vor dem ehemaligen
Krrcgsnrinisterium (dem ehemaligen Profeßhause
der Zesniten), und der Kirche zu den Engeln für dr«
Frauen eine sakramentale Segensandacht abgehah
len, bei der Weihbischof Dr. Pflüger den Segen
pendele. Eine wahrhaft großartige Pression!
Großarüg nicht nur wegen der ungeheuren Beteili,
gung und der musterhaften Ordnung, sondern auch
»urch die Anteilnahme viele Mitglieder des Kaiser¬
hauses. Zwei volle Stunden dauerte der Bittgang,
bis er den sonst in zchn Minuten leicht zu erledigen¬
den Weg nach St. Stephan znrücklegte. Mehr als
zwei Stunden bedurfte es zu seiner Vorbereitung
und Anordnung. Ergreifend war der Zug nicht
nur wegen seines Zweckes: Mariens Fürbitte in
der Kriegsnot zu erbitten, sondern vor allem durch
die Teilnahme so vieler Verwundeter und in den
Lazaretten weilender Kriegspfleglinge. Kaiserhaus.
Hochadel und Volk, Staatsbeamte und Stadtver-
lretnng, Welt- und Ordensklerus, Abordnungen des
Militärs und der Bürgerschaft, Alter u. Jugend und
o viele Manneskraft, als der Krieg in Wien zurück-
ließ, hatte sich hier im Bitizuge vereint. Im Zuge
der Frauen erregte,: 500 weibliche Flüchtlinge aus
Görz, die in Wien untergebracht sind, allgemeine
Teilnahme . Auch die Katholiken im Bayrischen und
Württembergischen
Allgäu
veranstalteten dieser Tage eine Bittprozession nach
Maria Stembach. Es waren ungefähr 1300 Pilger.
Sie durchwachten die ganze Nacht im Gebet in de»
Wallfahrtskirche.
Der katholische
bayerische ländliche Dienstbetenverein
endlich hatte an: 16. Oktober 4000 Pilger unter!
Führung von 32 Priestern in Altötting versanunelt.
Auch sie wollten am Heiligtum der Muttergottes
in dieser harten schwere,: Zeit etchgülttgen Sieg nnd
dauernden Frieden für unser Vaterland erflehen.
In Frankreich
hat man trotz Krieg noch Zeit zu einem neuen kir"
chenfeindlichen Feldzug. Obwohl zahlreiche Pfar¬
reien verwaist sind, da Tausende von Seelsorgsgeisd
lichen im Feloe stehen, scheinen den kirchenstind-
lichen Bürgermeister:: und Präfekter: noch zu Viole
Seelsorger in den Gemeinden zu sein, und sie er»
ännen eine neue Methode, um eine große Zahl arrs
m: noch besetzten Pfarreien zn vertreiben. Da Ine