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leä und bildet mit dem heuchlerischen Gebühren die
volle Jnselhaftigkeit unseres Hochmuts. Das Phari-
'«ertum ist wesentlich englische Eigenschaft." Eine
Art von Einbildung, von falschen! Stolze, der aber
mit dem harmlosen Stolze des Spaniers nichts zu
tun hat. Unser Stolz ist vorlauter und vielleicht un¬
verschämter als irgend eines anderen Volkes." Das
ist deutlich. Wenn irgendwo in der Türkei ein Mensch
erschlagen wurde, dann hat man ein großes Geschrei
erhoben, man hat sich als Hüter und Wächter der Hu-
manität aufgeworfen, um daheim ruhig die armen
Iren bis zur Grausanikeit zu unterdrücken und um
in Indien die 300—400 MllioneN bis aufs Blut
auszusaugen. Noch nie aber ist, das englische Phari¬
säertu in so klar der Welt vor Augen gewesen, wie
jetzt im Weltkrieg. England hat am Anfang erklärt,
cs kämpfe für die Freiheit der kleinen Nationen und
jetzt setzt es ihnen mit Hilfe seiner Verbündeten den
Fuß auf den Nacken und will sic mit Gewalt, und
List zwingen, sich für seine Macht und sein Geschäft
zu opfern. England nahm einfach 99 holländische
Schifferboote weg und die Schiffer wurden, 1300 an
der Zahl, gefangen nach England geführt. Und was
rum? Nur weil sie bei der öffentlichen Versteige¬
rung des Heringsfanges die Deutschen mit einstei¬
gern ließen. Die Holländer protestierten in.d schick¬
ten Bittschriften nach London — umsonst. England
gab erst nach, als die holländischen Fischer sich ver¬
pflichteten, den Deutschen nur 20 Prozent ihres
Fischfanges zu liefern. Nachdem Deutschland und seine
Bundesgenossen Serbien erobert und Rußland be¬
siegt hatte, da hätte man Runränien in der Hand
gehabt, man hätte ihm die Faust ins Gesicht halten
und es zwingen können, an unsere Seite zu treten,
denn man hätte das Land, das an großeur Muni¬
tionsmangel litt, sehr leicht überrennen und alle
seine Bodenschätze in Beschlag nehmen können, aber
dazu war Deutschland mit seinen Bundesgenossen
viel zu gerecht und zu nobel! Wie drangsaliert da¬
gegen England das arme Griechenland und seinen
König- weil er es ablehnt, sein Land dem Vierver¬
band auszuliefern.
lieber Undank
der kleinen protestantischen Gemeinden in Italien
beschwert sich die protestantische „Krenzzeitg.". Ihre
Haltung gehöre zu den vielen und großen Enttäu-
chungen, die der Weltkrieg gebracht habe. Mit gro¬
ßem Entgegenkommen Hab«,man den Sendboten die¬
ser Gemeinschaften die Kanzeln der deuffchen evan¬
gelischen Kirchen geöffnet und viele Sparpfennige
deutscher Protestanten seien den Wanderpredigern für
die Bedürfnisse ihrer Gemeinden gegeben worden.
Mi so schmerzlicher sei es nun, zu sehen, daß diese
Gemeinschaften sich besonders inr Hetzen gegen
Deutschland, von dem sie nur Gutes genossen hätten,
hervortäten. Diese Tatsache, die von schnödestem
Undank zeuge, erfahre aber noch eine Verschärfung,
wenn man die Haltung der katholischen Geistlichkeit
Italiens damit vergleiche. In der Neutralitäts¬
periode habe der katholische Klerus unablässig aus
das anerkennenswerteste gegen das Kriegsgehctze
Stellung genonunen und nach Italiens Eintritt in
den Weltkrieg eine derartig entschiedene Znrückhak-
tung gezeigt, daß der Vorwurf der Deutschfreundlich¬
keit ihnen täglich in der Presse gemacht wird. Und
doch habe der katholische Klerus Italiens keinen an¬
deren Grund zu seiner Stellungnahme als sein Ge¬
fühl für Recht und Billigkeit. — Das ist gewiß ein
interessantes Geständnis.
In Belgien
fand die Eröffnung der Universität Gent durch den
Generalgouverneur Freiherrn von Bissing statt.
Diese Universität ist in eine flämische Hochschule um¬
gewandelt worden. Der Generalgouverneur betonte
in seiner Rede, die Tatsache, daß die Genier Hoch¬
schule ihre Vorlesungen wieder aufnehme, tverde im
flämischen Gebiete und weit darüber hinaus mit
Freuden begrüßt. Man sehe in der flämischen Hoch¬
schule die Bürgschaft für die Zukunft der geistigen
Entwicklung des Landes, und das unerschütterliche
Rückgrat eines kräftigen flämischen Volkstums. Es
solle keine deutsche Hochschule hier entstehen, aber erst
recht keine französische, sondern eine im
Volk wurzelnde niederländische. Damit hg
Flamen unter der deutschen Oberherrschaft -l?,
was sie früher Jahrzehnte lang vergebens Ä
hatten.
Die französischen Sozialdemokraten
wollen nichts von Frieden wissen. Auf ihrer
ralversammlung haben sie folgende Entschließ,^!''
angenommen: Wir grüßen die Arniee der
und der Verbündeten und geben unserem EnffchhA
Ausdruck, unsere Anstrengungen fortzusetzen in b«,e
ett Bündnis bis zum vollständigen Triumph!
ten. Wir weisen jeden Frieden zurück, der gj
die Unversehrtheit ihrer Rechte und der kleinen
gewaltigten Nationen lviederhcrstellt, der \
Frankreich die ihm entrissenen Gebiete zur!
lalso Elsaß-Lothringen) und nicht den Ländern
ihrer Sicherheit unerläßlichen Garantien gibt,
erklären, daß wir entschlossen sind, flir die Z
ein Shsteni internationaler Garantien zu sock
welche endgültig die Zivilisation vor aggrcß.^,
Mächten schützen und der Welt einen auf dein S«
von Freiheit und Recht begründeten Frieden sicher
— Und da gibt es immer noch Leute, die
wir seien Schuld daran, daß cs noch keinen
gebe!
vermischtes.
Der sitzengebliebene Rumänen - König. Köniz
Ferdinand von Rumänie hat einst, was nicht allr-
geiiiein bekannt sein dürfte, das Gymnasium in
Düffeldorf besucht. Der nachmalige König war ahn
kein guter Schüler. Wir hatten, schreibt man dem
,Münst. Anz.', in der Schule einen alten, sehr orizi-
nellen Mathematik-Professor, der von dem Prinzen
öfters äußerte: „O dä dumme Jong, Prinz Ferdi¬
nand." Die Schulzeit verlief so glanzvoll, daß Ferdi¬
nand auch glücklich „sitzen blieb", d. h., daß ihm bei
Aufstieg in die nächst höhere Klasse verweigert tvei-
den mußte.
St. Iss«ptzspfe«»iq.
(Monat November.)
Bei der ZnIbaerAriienbrnSerei
gingen ein:
Züntersbach. N. d. M. 2 —
terjcU.. N. b. VI.... — 50
51. e. K. a. v. 93. N. b. M. 1 —
Fulda. I. b. Anl. . . . — 50
Fulda. H. I. h 1 —
Spahl. D. d. h. I . . . 3 —
Ungenannt. D. h. I. h.
g. u. w. w. h. . . . 15 —
Großenlüder. N. b. M. — 30
Vom Lande. H. I. h. . 1 ■
Steinhaus. 91. b. 9JI. . 2
Traisbach. DeSgl. ... 3 -
Edelzell. DeSgl. .... 3
Büchenberg Desgl.. . 5 -
Desgl. H.J.b.g.u. w. w. h. 4 -
Traisbach. D. f. d. R.
a. g. S 1
Dielershan- Z. E. b. H.A. 1
Desgl. Z. E. b. h. I. . 1
TraiSbach. D. h. I. h.
g. u. w. >». h. . . . 1 -
Ungenannt. ..... 1 -
Vom Lanbe. N. b. 9JI. 50 -
Roihemann. Desgl. . — 50
Großenbach. D. h. I. h.
g. u. w. w. h 3 —
Ungenannt. DeSgl. ... 65 —
Dirlos O. M. h. . . . — 30
Langenbieber. 91. b. 501. 1 —
Fulda. DeSgl 1 —
Kirchhajel. Desgl. ... 2 —
Giesel. DeSgl 2 —
Niederrobe. Z. E. d. b. I. 2 —
Langenbteber.Z.E.d. H.A. 10 -
Desgl. Z. (5. d. h. F. 1 -
Des .I. Z. E. d. h. W. 10 -
Kerzell. Z. E. d. g. H. I. -- 50
Altenh.f. H. I. h. i. e.b.A. 2 —
Summa 196 60
Am 1. November 1916 ist eine
Bekanntmachung über Ver¬
wendung von Benzol usw. er¬
lassen worden. Der Wortlaut
der Bekanntmachung ist in den
Amtsblättern und durch Anschlag
verössentlicht worden.
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Für die Redaktion verantwortlich: 3 Varzellrr in Fulda. — Druck und Verlag der Fuldaer Aetteudruckerei.