Full text: Bonifatiusbote (1917)

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v»rher. 
Nr. 26. Sanntaz den J. 3uH \9iT. 34. Zahrg. 
Katholisches Sonntagsblatt 
mit den Beilagen 
volksfreund. Dlätler für vslkrkümliche §sr»Alpslitlk 
und Rakgsker für L«nV«rrtfch»fk uf». 
tzerausgegeben vsn Pfarrer Utze rt, Zulda. — Druck uni Verlag der Zuldaer Uctiendruckere! in Zulda. 
Inhaltsverzeichnis: WLch««tal<-nder. — Fünfter Sonntag nach Pfingsten. — Ern FriedenSbittag. — Ein Engel im GcttrstzauS. — 3am Abschied der 
Glocken_Die Freimaurer. * 
wochenkatender. 
Sonntag, 1. Juli. B. Sonntag nach Pfingsten. Fest 
de» kostbaren Blutes. 
Montag, 2. Juli. Mariä Heimsuchung. 
Dienstag, 8. Juli. ProzessuS u. Martinianus, M 
Mittwoch, 4. Juli. Bon der Oktav. 
Donnerstag, B.Juli. AntoniusBiariaZaccaria,Bek. 
Freitag, 6. Juli. Herz-Jesu-Freitag. Oktav von 
Peter u. Paul. 
D a m s t a g, 7. Juli. CyrilluS u MethediuS, B. u. Bek 
Willibald, B. u. Bek. 
fünfter Sonntaz nach Pfingsten. 
(Evang. Matth. 5, 20—24.) 
In jener Zeit sprach JesuS zu feinen Jüngern' 
Wenn eure Gerechtigkeit nicht vollkommener fein wird, 
als die der Schriftgetehrtcn und Pharisäer, so werdet 
ihr nicht in das Himmelreich eingehen. Ihr habt gehört, 
Latz zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht 
töte«; wer aber tötet, der soll des Gerichte» schuldig 
sein. Ich aber sage euch, daß ein Jeder, der über fernen 
Bonder.zürnet, des Gerichtes schuldig sein wird. Wer 
aber zu seinem Bruder sagt: Raka! wird des Rates 
schuldig sein; und wer sagt: Du Narr! wird des höllischen 
F-ueeS schuldig sein. Wenn du daher deine Gabe zu 
dem Altäre bringest, und dich selbit erinnerst, daß dein 
Bruder etwa» wider dich habe, so laz deine Gabe allda 
»et de«, Altäre und geh zuvor hin, und versöhne dich 
mit deinem Bruder, und dann komm, und opfere deine 
Gabe. 
Lin Zriedensdittag 
wird auf Anordnung des Hochwürdigsten Herrn Bi¬ 
schofs am heutigtu Sonntag, dem Fest des kostbaren 
Blutes, in unserer Diözese abgehalten. Der Hoch- 
WLrdWe Herr hat dazu folgendes 
Hirtrnwort 
an seine Diözesanan gerichtet: 
Geliebte DiözesanenI Weil das Gebet das not¬ 
wendigste und zugleich allen und jcderz it zugängliche 
Mittel ist, um Gottes Hilfe auf unsere Nöten herab-s 
zuziehen, darum wird uns vom göttlichen Heiland ! 
nichts so oft und so eindringlich ans Herz gelegt, als 
die Pflicht dcS demütigen, vertcauenSvolün und an¬ 
haltenden Gebetes. Deshalb wollte unser Herr und' 
Meister auch selbst in der Uebung des Gebetes unser! 
Vorbild sein. Alle wichtigen Arbeiten seines Erlö-! 
sungsw-rkeI wurden durch Gebet eingeleitct, das oft 
ganze Nächte lang dauerte. Vor allem waren die j 
düsteren Stunden seines Leidens ebenso viele Stun¬ 
den inständigsten Gebetes. 
Diesen h.ilsamen Vorschriften folgend und durch 
diese göttliche Unterweisung belehrt, haben auch wir. 
nicht unier-lassen, die gegenwärtigen großen Anliegen 
und nie Bedrängnisse unseres Vaterlandes in goinein-, 
«amm Gebete Gott zu empfehlen, bald in den reael-i 
mäßigen Kriegsandachten, bald in feierlicher Weise an' 
besonders ungeordneten Bitt- und Sühneiagen. Wir 
haben auch nicht umsonst gebetet. Das müssen wir zur 
Ehre Gottes und zu unserem Tröste gestehen. Denn 
daß wir trotz der mehrfach überlegenen Zahl unserer 
Feinde, zu denen immer neue sich hinzugesellm, nicht 
unterlegen sind, —, daß von den Greuel des Krieges, 
durch die weite Strecken feindlichen Bodens zur Wüste 
geworden sind, unser Vaterland fast ganz verschont 
geblieben ist: das alles verdanken tvir der gütigen, 
allmächtigen Hand des Herrn, die unsere Waffen ge-. 
segnA, unsere Heerführer mit Einsicht ausgestattet l 
und sie in ihren Kriegsplänen geführt hat. Diese 
lraftvolle Hand hat auch unsere Soldaten mit Mut! 
und Gpfergeist ausgerüstet, daß sie nahezu lieber- - 
menschliches leisten konnten. Und ist es nicht wieder- j 
um die Hand des Herrn, daß, während die verwerft; 
lichsten Mittel zu unserer Vernichtung auig boten j 
werden, gerade in dem Ringen unserer Feinde sich, 
Dinge abspielen, die obwohl von ihnen eingcfädelt, 
sie jetzt selbst mit Schrecken und Besorgnis erfüllen? 
Fürwahr, es ist würdig und gerecht, billig und heil¬ 
sam, daß wir immer und überall Dank sagen für diese 
Evweise der Huld Gottes, ..der uns aus so großen 
Gefahr Ui errettet hat und noch immer errettet" (2 
Kvr. 1, 10). Ich fürchte aber, daß diese Dankesschuld ■ 
für das, was wir bereits erhalten haben und daß wir! 
vor vie Schlimmem bewahrt geblieben sind, oft über-! 
sehen wird. Lasset uns also Dank sagen dem Herrn ! 
unserem Gott! » 
Und nun, gelickbte Diözesanen, wollen wir b i Be¬ 
ginn des Monats Juli, mit dem das dritte Kriegs- 
'«jjr sich vollendet, auch unserem Bittgebut, dar viel«! 
eicht bei dem Ausbleiben des ersehnten Endes hie- 
und da zu erlahmen beginnt, einen neuen Aufschwung 
geben unid diesen Gebetseifer auch weiter betätigen - 
Es stehen ja an der Spitze des Monats Juli in uni; 
mittelbarer Aufeinanderfolge zwei groß« Fest«, die! 
geeignet sind, unser Gebeisvertrauen mächtig zu he¬ 
ben: das Fest des kostbaren Blutes am 1. Juli und! 
das Fest der Heimsuchung Mariä am folgenden Tage.: 
Welche G:1valt, geliebte Diözes-anen, besitzt nicht 
da? BUÜ Christi? „Es hat Gott gefallen," so schreibt! 
der Apostel, „durch ihn alles mit sich zu versöhnen,, 
wa» auf Erden nnd im Himmel ist, indem er Frieden 
stifte durch sein Blut am Kreuze." (Koloss. 1, 20). Hut; 
der unenistichen Verdienste des Blutes Christi willen- 
hat sich Gott endlich einer ganzen sündigen Mensch-- 
heit in Gnade wieder zugciwandt, nachdem die Feind¬ 
schaft Jahrtausende gewährt halte, und hat ihr den 
Zugang zu den Gütern der Gnade und Glorie wie-; 
der geöffnst: — und dieses kostbare Wut, das seine 
Wirksaurkeit noch immer fortsetzt, sollte nicht imstande 
sein, einem dreijährigen Kriege ein Ende zu machen, j_ 
menschliche Feindschaft zu beseitigen, einen irdischen-' 
Frieden hmbeizuführen? Es müßte nur Gott gleich¬ 
sam bestimmt werden, im Hinblick auf das Blut seines- 
Sohnes, allen kämpfenden Völkern Gedanken des Frn-! 
dens cingugckhen,. das Herz ihrer Gewalthaber so um-! 
zuwandelu, wie er einst das des Saulus umgewandelt 
hat. Die Hand des Herrn ist nicht verkürzt. Aber ■ 
unserem Gebete fehlt cs an Vertrauen. Wir scheinen j 
zu vergessen, daß Christus im hl. Sakramente des- 
Altars, wenn er rur Anbetuna ausaesetzt ist oder vonl 
uns in der hl. Kommunion genossen wird, oder in der 
hl. Messe sich für uns wahrhaft zum Opfer hingibt, 
die Verdienste seines Blutes und die Allgewalt seiner 
Fürbitte in unsere Hand' lagt. In der Schwäche un- 
seres Glaubens getrauen wir uns aber nicht, mit die¬ 
sem Kaufpreis vor den Gnadenthron Gottes hrnzu- 
treten und seinetwegen vertrauensvoll und mit Aus¬ 
dauer um jene großm, auch zeitlichen Dinge, wie 
Sieg und Frieden, anzuhalten, die uns nach Gottes 
ewigem Ratschluß vielleicht gerade auf unser Gebet 
hin zugedacht sind. 
Ich möchte Euch darum, geliebte Diözesanen drin¬ 
gend mahnen, im letzten Monat des dritten KriegS- 
jahres im bevorstehenden Monat Juli, der nach from¬ 
mer Gewohnheit der Verehrung des kostbaren Mutes 
geweiht ist, Eueren Gebetseifer durch den Glauben an 
die Gewalt des Blutes Christi neu zu beleben. Be- 
suchet fleißiger, soweit es möglich, die Kriegsandachten! 
Erinnert Euch, wie kostbar die Augenblicke sind nach 
dem Empfange der hl. Kommunion! Denket daran, 
daß die hl. Messe die unblutige Erneuerung deS 
Kceuzesopfers ist und daß . jedesmal wenn sie ge¬ 
feiert wird, das „W rk unserer Erlösung in Vollzug 
gesetzt wird." Da wöget ihr all der Bedrängnis deS 
Vaterlandes gedenken und mit besonderer Inbrunst 
das Gäbet verrichten: „Wir bitten Dich also, komm' 
Deinen Dienern zu Hilfe, die Du durch Dein kost- 
bares Blut erlöset hast! O Du Lamm GotteS, daSj 
Du hinwegnimmst die Sünden der Welt, schenke uns 
den Frieden! — 
Wie wir Christum den Herrn den „FriedenSfürst" 
nennen, weil er den Frieden zwischen Himmel und 
Erde, Gott nd den Menschen, gestiftet und durch sein 
Blut besic-g..l hat, so heißt Maria die „Königin de» 
Friedens", weil sie durch ihre eruschc-d-nde Zustimmung 
zur Menschwerdung des Sohnes Gottes Liesen Frie. 
den vonbeveitet und eingeleitet hat. Auch darum 
nennen wir sie „Fciedenskönigin", weil ihre Serie 
stets Stätte ungetrübten Friedens war und dort sich 
keine einzige jener unseligen Nngungen fand, die nach 
dem Worte des hl. Apostels Jakobus nur allzu oft die 
Wurzel vor: Kri gen und Streitigr-iten sind <Jak. 4, 
T, Als „Friedenskönigin" erscheint auch M ma ' bei 
ihrem Besuche im Hause des Zacharias, indem sie die 
edelste Fcuckit d 5 wahren Frieden», di« Gnade Gotte» 
dem Vorläufer des Herrn und seiner Mutter Elisabeth 
durch ihren Gruß vermittelte. 
So möge denn das nahe Fest Mariä Heimsuchung 
ein weiterer Beweggrund sein, nüt größerem Vea- 
trauen im Gebete um den baldigen Frieden fortzrv. 
fahren. Wir miss n ja. wie gern der Heiland die 
Bitten erhört, die durch die Fürbitte seiner gebenedeite« 
Mutter unterstützt werden. Legen wir daher eine be¬ 
sondere Zmwrsicht in die vom hl. Vater angeordnete 
Anrufung der lauretanischen Litanei: .Du Königin 
des Friedens, bitte für uns!" 
Am Sonntage den 1. Juli aber, dem Feste des 
kostbaren Blutes, soll, ähnlich.wie im vorigen Jahre, 
ein Fliedensbittag abgchnlten und das hl. Sakrament 
zur Anbetung den ganzen Tag. wenigstens aber vom 
Haupigo)iesdiensie ab bis abends etwa 6 Uhr an ege. 
seht bleiben. Es möge Anbetung mit öffentlicher Bet¬ 
stunde, je nach den örtlichen V rhältniffen und unter 
Rücksichtnahme auf etwaige Erntecwbeiten aüimäda&a
	        
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