Jdjen Standpunkt und nehmen wir einnial an, dem
Schrei der Franzosen nach Elsaß-Lothringen komme
»rnigeS Recht zu, weil diese Gebiete vor 1870 rund
150 Jahre der französischen Herrschaft unterworfen
waren. Mft wie viel mehr Recht aber hat dann
das deutsche Volk 1870 Elsaß-Lothringen zurückge-
?ordert und zurückerhalten, da sie nicht nur 150,
andern 800 Jahre hindurch zum festen Besitzstand
des deutschen Reiches gehört hatten und deren Ve-
völkerung der Sprache und Abstammung nach nicht
französisch, sondern deutsch, rein und.gut deutsch
war und geblieben ist! Roch mehr! ft» Frank
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die Kniee gezwungen werden wie das unglück¬
liche Griechenland und sich wie dieses für die Entente-
Jntcrcffen opfern. Vorläufig aber steht cS nichts we-
niger als darnach cm», als ob die Holländer die Rolle
Griechenlands spielen wollen. Sie setzen sich zur Gegen¬
wehr. Als Vergeltung der Einstellung de8 englischen
Telegraphenverkehrs hat die holländische Negierung die
Postverbindung ^zwischen Holland und England einge¬
stellt und die Ausfahrt der Postschiffe verboten. Ja
diesem Zusammenhang verdient die Meldung vom In¬
krafttreten^ des deutsch-holländischen Wirtschaftsabkom¬
mens erhöhtes Interesse. Wir Tenische sind Will)-
zwax, „Barbaren", aber doch bessere Menschen — als
reich kam Elsaß-Lothringen durch Raub und- Verrat, i driten., — BemerkcnStvcrt nt, was der
! „Standaart , das Organ des früheren, unmer noch sehr
Mt Dentschftind wieder zu uck nachfernem-ehrlichen einflußreichen Ministcroräsidenten Dr. Kuhper über die
Krieg durchweinen ehrlichen Fneldensschluß. dem s gegenwärtige Lage Hollands schreibt: Er sagt, daß die
bas französische Volk durch ferne ernxihlten Vertre-ji« jüngster Zeit vmr England, noch mehr aber von den
1er seine Zustimmung gegeben hat. Man wende da: Bereinigten Staaten, Holland gegenüber zum Ausdruck
nicht ein, die Franzosen hätten trotz diesem Frie-! gebrachte Politik nichts anderes bedeuten könne, als
densschluß, trotz dem Frankfurter Frieden, der den j Holland mit Gewalt in das Lager der EnteNte und da.
Krieg von 1870-71 beendet bat, im Innern niemals: in den Krieg hineinzuziehen. Was seine Nentrali-
auf Elsaß-Lothringen verzichtet, rn Wort und Schrift; tat Dcrtcffc, for;a&< Holland England wiederholt auf
seien im Gegenteil immer wieder die „Rechte" j i”* entschiedenste zu verstehen ge^en. naß es mcht
s- daran denke, ans stch MN zweites Griechenland machen
rVraw-.ichs a..f dw „verlorenen P.ovinzcn. rokla-lassen. Aber alle die holländischen Protest« hätten
ffKect worden, haben denn die .iranzoiifchon; j„ England keinen Eindruck gemacht, und man lei in
Raubcvinge Ludwig Xlv. und Luowrg^.» als■London anscheinend daran, darüber hinweg zur Täaes-
fic, von verräterischen denlschsn Reichsständen -un» f ordnung übrrzngehen und auch über nie niederländischen
jerstützt, diese gut deutschen Provinzen mit Gewalt Kolonien, über diq vielleicht schon ein Einverständnis
^em deut'ck^'N Kaiser und dem deutschen Reiche zwischen Japan und England erzielt sei. Aber gerade
raubten und für sich zusammenstnhlen. irgendwie > iveil man Holland mit BewaltNitteln gefügig machen
- " - s wolle, muffe e? diesen Versuchen mehr den je mit allen
von dem
>ge Holland
— -v i- :y: r: y ; : ’TH”«'' Tnirftt kennt, der da wähnt, daß Holland sich einem Zwange
Und haben nicht die deutfchen Kaiser Wiederholt An-j wird. Tie Geduld fehlt uns nicht, schließlich
palten getroffen, Elsaß und Lothringen, zu deren i lasten wir aber auch mit unS nicht spielen.
ToZreißung voui Reiche st? niemals ihre Zustim»? --
cmng gegeben hatten, dem Reiche wieder zurückzuer-! ZUitteUMSLA 68S LtSüt Rk0 KftÖ}*.
Hbern. und wäre diese Rückeroberung mcht. schon ^n kulturkämpferischer Vorstoß «ege» die katl.o
. ßald nach dem vollbrachten Raub auch tatsächlich er-!
ivlgt, ivenn nicht der Neid und die Eifebfücht deut-'
scher Fürsten cs verhindert hätte.
Die Staatsmänner und Federhelden der En¬
tente sagen bei jeder Gelegenheit, sie wollen nur
einen dauerhaften Frieden, der mifgebaut sei auf
Recht und Gerechtigkeit und auf der Freiheit der
Kölker, und als Grund, warum ein solcher Friede
Europa bis jetzt gemangelt habe, führen ne Elsaß-
Lotbringen an. das vor 47 Jahren den Franzosen
„Widerrechtlich" abgenommen worden sei. Eignen
wir uns auch diesen Gedankengang einmal an und
fetzen voraus, der künftige Friede spreche Frankreich
.seine -geraubten Provinzen" zu. wird das e:n!
„dauerhafter" Friede sein? Mit Nichten!
sind eben wir in der Rolle der Franzosen von 1870.
DaZ ganze deutsche Volk ist einig darin, daß Elsaß-
Lothringen, aieses kerndeutsche Land, nie und nim¬
mer Gegenstand von^Verhandlungep sei. Der künf¬
tige Friede könnte cüso Elsaß-Lothringen nur gegen
oen Willen des deutschest Volkes den Franzosen' zu-
Lprechen. Das politische Streben des ganzen deut¬
schen Volkes wäre von da ab auf die Zurückgewin¬
nung dieser ihm mit Gewalt abgezwackten Lande ge¬
dichtet, es würde ein Zustand der vorübergehenden
Waffenruhe, aber kein Friede eintreten — auch nicht
wenn unsere Gegner außerdem noch die Verwirk¬
lichung ihres letzten und wahren KriegIzieles: Me
wirtschaftliche und politisch? Vernichtung der deut¬
schen Nation veistnchen würden, denn ein Volk von
Uschen Kinderhsrke wird aus Lachen gem-Met. Auf
Grund des Berichtes einer Protestantin iS «Berliner
Dame, daß die Schwestern nicht geeignet seien, die Horte
zu leiten, daß. man dort sogar den Rosenkranz (I)-betc,
hat die StaatSregierung den Schwestern vom .armen
Kinde Jesu rnitgeteilt, daß man sie nicht brauchen könne.
„In Aachen", so schreibt die „Germania", schüttelt alle
Welt, bis in die Kreise der Negierung hinein, den Kopf
zu dieser Verfügung. Jedenfalls dürfte,m dieser Sache
das lebte Wort noch nicht gesprochen scm." Dazu be¬
merkt der „Aachener Volksfrcund": „Diesen Worten
stimmen wir ganz entschieden zu. Man sollte glauben,
in dieser Zeit habe man in Berlin Besseres zu tun, als
katholische Einrichtungen und Anstalten, und dazu noch
von Leuten, die man keineswegs als Sachverständige
'-7.*"' f bezeichnen kann, di« sich als gänzlich «»vertraut mit
x.'U.tl't j /^Nivlischein Leben und katholischen Anschauungen er¬
weisen, beurteilen und bekritteln zu lassen und dam: zu
chikanieren. Hat man in Berlin ohnedies nicht schon
genug Dummheiten gemacht, daß nian sich nicht entblö-
bet, in dieser schweren Zeit die Katholiken Var den Köpf
zu stoßen? Oder gebärt dieses Borgehen auch zu dem
berühmten. Kapitel der Neuorientierung, die man «ns
im Abgeordnetenhaus« in Aussicht gestellt hat. Für eine
solche Erfüllung der Versprechungen, ihr Herren Mini
ster, danken wir bestens. Die Quittung auf die Rech-°"uch im Weltkrieg ckekn.e Wichtigkeit und Bedeutung be
nuug wird schon folgen.
Professor Karl Muth, der Herausgeber von
„Hochland" sagt: Obwohl ein Ordensorgan von Mi;»
sionarin, ist ihre Zeitschrift doch über den so lang»
Zeit üblichen Stil des zur Wachhal.ung des MisflonS-
ckfers tauglichen ErbauungSvlatichenS hinausgewach¬
sen und hat die ihr gestellten Ziele nicht nur folge¬
richtig an.gestrebt, sondern auch z. T. erreicht, indem
sie »eben den Berichten von den Arbciisfeldern der
Mission Beiträge von Erzäblcrn und Bolkserzieher»
bringt, die eindringlich, nicht ausdringlich zu unter¬
halten verstehen. Die Art, wie der Krieg in Ihre
Blältcr-brueinragt durch die Berichte, die Patres und
Brüder von den Kriegsschauplätzen geben, berührt'
-ympathifch, .weil weder Verzagtheit noch sikpicif
teil poch Kriegsrausch daraus' sprechen, wohl aber
mutiger Opfersinn und herzhaftes Gvllvertrancn,
dah wir nicht verlassen feien, wenn wir nur mit
reinen Händen unirre Pflicht tun.
8. M. Hamann, die Schriftleiterin der Zeit¬
schrift „Die christliche Frau" von 1802/03. eine aus¬
gezeichnete Kennerin der modernen Literatur, rühmt
den edlen Geist der Zeitschrift, „der auch den An¬
forderungen der Neuzeit zu entsprechen wußte."
? Hermann Acker 8. }., Verfasser von * „War
soll ich lesen? Ein Ratgeber für Wkudrerende," lind
„Religio?« und Leben" schreibt: Ais ich. las, daß dir
Zeitschrift 10008 Abnehmer zähle, war ich erstaunt,
daß diese Zahl nicht um das Zehnfache stärker ist.
Den« gerade 'an io eindringlicher, ge,««der, geistiger
Zolkskost ist heute Mangel. Unser katholisches Volk
würbe dankbcw sein für solche Schriften, die ibm
wirkliche Führer sein können. Ueberrascht ist man
über den reichen Brldcrschmuck der Zeitschrift. Kunst¬
verständige Leute haben die Auswahl getroffen. Li«
Bildet, häufig auf feinstem Papier gedruckt in wdel-
lo.er A'tsfüWMa, würden einer eigentlichen Kunst-
zeirschrist <ur Ehre gereichen. Wt»n man die Bände
er „Llaria Jmmaculara" durckarbeirst. gewinnt
man die Ueberzeugung, daß die Zeitichrlst in eurer
?-br eisreulichen Weitereniwicklung üch befindet.
Wenn die deutschen Katholiken ihr in dieser schweren
Zeit nur treu bleiben! Dann dürfen wir für di«
Zukunft noch viel mehr guieS von ihr erwarte.!.
Daß die „Maria Immtzcnlaia" auch im neue»
Deutschland ihren EhrenpiW unter den kalhelischen
Zeiischriften behaupte und noch n^hr an Einfluß
gewinne, muß der Wunsch eines *eden sein, dem
das Wohl unserer bl. Krrch«p am Herzen liegt.
Diesen Worten wird sich ;eüer, der die Zellschrist
.Mar-2 Immaculata" keunft freudig anschlreßeit.
Diszese Möa.
Der Jüngllngsverei» der Dompfarrei beging
am letzten Sorintaz ore Feier des 28. Stiftungsfestes.
-Die Säle deS Gesellen Hauses konnten die erschienenen
Gäste kaum fassen. Der Vereinspräses, Herr Domkapläu
Mütter, bezeichnete in seiner herzlichen Begrüßungs¬
ansprache diese zahlreiche Beteiligung der Bürgerschaft
als eme große Ehre und Freude für den Verein, der
28 Ifthre „Maria Jmmaeulaia".
Die -Maria Immaculata", Monatsoläiter der
Missionare Oblaten der Unbcfl. Jungfrau Maria
und Organ des „Marianischen Missionsvereins" hat
70 Millionen läßt sich nicht vernichten, sondern muß Unit der Oktobernummer ihren 26. Jahrgang .be-
tzstid wird einmal die Kraft zur Erhebung, zur Wie- ? gönnen. Die Zeitschrift erscheint aus diesem Anlaß
bererneuerung erlangen. Das haben, nm nicht wei- \ in schmuckem Festgewand und in mehreren rück-
ter hi der Geschichte zurüSzublätiern, die deutschen - schauenden' Aufsätzen wird der vergangenen Jahre
KreMitÄkriege gezeigt. CS ist also Humbug, eitel seiner erfreulichen Entwicklung gedacht. ?. Wallen-
Phrasendrescherei, wenn die Alliierten Elsaß-Loth-! born erzählt in einem herzlich geschriebenen Er¬
ringen. zum Losungswort eines dauerhaften Frie
dens stempeln. ' s
f Fu Nnß'and
«hören die Krisen schon zu den staubigen Tinrich-
nmgeu der neuen Nepublik. Kcrcuski gibt sich alle
Mühe, daö Heer zur'Ordnung und Disziplin zu bringen
und die Flotte wieder handluagSfähig zu machen. Aber
Disziplin zu schassen durch Vermittlung der der Man¬
neszucht selbst'unterliegenden Soldaten tzwge mir. lornn
lalle so gewiffcnhaft wären wie die Orden Acute. Diese
wählen auch ihre Vorgesetzten selbst und gehorchen ihnen.
Von den piussen, Tariarcn und sonstigen asiatischen Völ¬
kern wnd das aber nieoiand erwarten, gunial wenn
,ioch eine- so schlechte, Versorgung de» HcercZ mit Le-
^ ösfnungsartiksl einiges aus du -Entlvrcklung der
„Maria Immaculata", gedenkt ihres verstorbenen
Gründers p. Jos. Elasten, seines treuen Mitarbei¬
ters P. K. II. Strecker, und des vorigen Schriftlei-
terS^ ?. Rr-Streit- Dem Leiter der Fuldaer Aktien-
druckersi, in der die Zeitschrift daS Licht der Welt
erblickt, Herrn Direktor I. Parzefler. „der mit vor¬
bildlicher Pflichltreite und darüber hinaus mit bc-
wundernk-wertek Hingabe" sich seiner Aufgabe wid
met. spricht er den wärmsten Dank der deutschen j Oberhrizer Karl Jahn, Lohn de; Witw« Susann«
weise.' Bcsonüers tvilltommcn hieß er die Diozesan»
präsidcL der Jünglings- und Gescllenvcreine, die Herren
Pdof. Dr. Lermbacy und Pfarrer Atzert. Das Ttlftungs«
fest sei ern Erneuernngstag für die Jünglinge, die am
.borgen zahlreich am BonifatiuSgrab gekniet und ihre»
Herrn und tz-oit in ihr Herz ausgenommen härten,
nve.r sie seien auch Kaiser und Reich treu bis in den
Tod, was aus der Heldentafel de» BrrcinSorg'anS „Die
Wacht" deutlich hervorgshe. Allezeit „tapfer und ireüt"
Herr Prgc. Dr. L e i m b a ck gab an der Hand deS Evn-
derblattev der „Fuldaer Zeitung" die neuen Siege der
oerbündeten deuischen und österreichischen Truppen
gegen Italien unter lebhaften Bravorufen bekannt.
Ein jubelnd aufgenommenes Hoch aus die verbündeten
Heere und das Lied „Deutschland, Deutschland über
alles" war die Antwort der Festversammlimg aüf oie
ft endige Mitteilung. Nun folgte da« MisstonSschaufPiel
„Andalouma"; die jugendlichen Darsteller lösten chre nicht
irnmer -eichlen Aufgaben mit viel Geschick. Ein Lust-
spiel mit urkomischen Szenen „Der Spion", das einen
grozen HetterkcitSerfolg hatte, beschloß die schöne und
anregende 'ffeicr, bei der die VereinSkapelle die Ilnter»
haktunzSmusik vortrefflich auSführte.
Mii dru, Eiserven Kreuz ausgezeichnet wurde der
OrdenSprovinz auS. ?. M. KMepe bringt dann
einige lebendige Erinnerungen an die Anfänge der
Zeitschrift und F. Reinh. Simon zeichnet in freift»*
.. eu:e» >o jitzrectztr. «ersorgung_....._
LenSiststteln ngd ELictzbed-cns echslgt, wie jetzt an vielenj üen Strichen ckts Programm der Zeitschrift
Mellc'ü. Laß mji" -suem so!,pen Heer ricWe anzvfan- Bemerkenswert sind dann folgende Urteile über
tzeu is. ist klar. ^
Tic Brtsewa'kiüung Hollands
furch England geht weiter. Die englische Regierung
,ar dxn Telegraphenverk^r mit Holland eingestellt und
such die Kabelverbindungen Hollands mit den hoftän»
kchen Kolonien gesperrt. Die Niederlande sollen auf
die
„Maria Immaculata":
Gymnasialdi-ckur Prof. Niesert, ebemalZ Her¬
ausgeber de? „Liwrarischer Handweiser", ncnm'dic
Zeitschrift eine allen Anforderungen -der Neuzeit
entsprechende BollSzeitschrist, die in literarischer und
künsilerlcher Bestehung geradenr Vorzügliches leistet.
Zahn, früher Heizer der Molkerei Fulda, für her¬
vorragende Leistung vor dem Feinde; dar Gefreit«
Franz Ruppe!, Sohn der Frau Ww. Franz Nuppel,
Kunslschlossermcisier, für hervorratzeudeTapftrkeit vor
dem Feinde auf dem westlichen Kriegöschauvlatz, v nn
Division.s-General überreicht; der einem Eisenbahn-
Regiment augehorige Reservist Rudolf Bo Ist für
hervorragende Tapferkeit auf dem westlichen Kriegs¬
schauplatz; der Gesreitc Alexander Kern für beson¬
dere Leistung bei einer Baukompagnpe an der Ostfront;
der Fahrer in einem Fußartillerie-Regiment Jobn»!»