Full text: Bonifatiusbote (1917)

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JHvoiUl Ä»r -D»utjrf)«n f 
katholisches Sonntagsblatt 
mit den Beilagen 
Volksfreund, Blätter für volkstümliche Sozialpolitik 
und Ratgeber für Landwirtschaft asm. 
Qerausgegeben von Pfarrer fl 5 e rt, Jul&a. — Druck und Perlag Ser :.uif>aer Actrendruckerel In lufba. 
nr. 46. 
Sonntag den J8. November J9J7. 
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bis Mittwoch 
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Inhalt»verzeichni«: SBodjenfalcnbet. — Fünfundzwanzigster Sonntag nach Pfingsten. — In Sklaven ketten. — De» Krieger» Dottvertrauen. — Bei de» 
hl. Elisabeth in Marbura. — Vernünftige Strafen. 
Wochenkalender. 
Bonntag» 18. Nob. 26. Sonntag nach Pfingsten 
Einweihung derBastlika der hl. Apostel Petra» u. Paula», 
Montag» 19. Nov. Elisabeth, Witwe. Pontianu», P. u. M. 
Dienstag. 20. Nov. Felix v. Valais, Bek. 
Mittwoch. 21. Nov. Feiertag; Opferung der aller;. 
Jungfrau Maria. 
Donnerstag» 22. Nov. LSeilia, Jungfrau u. Mart. 
Freitag. 23 Nov. Llemen», P. u. M. Felizitas, M 
B a",» ta g. 24. Nov. Joh. v. Kreuz. M. EhrysogonuS. M. 
Fünfundzwanzigster Sonntag nach Pfingsten. 
ESangel. Matth. 13. 31—35. # 
In jener Zeit legte FesuS dem Volke ein anderes 
Gleichni» vor und sprach: .DaS Himmelreich ist gleich 
einem Senfkörnlein, weiche» ern Mensch nahm und au: 
seinen Acker säe» Diese» ist zwar da» kleinste unter 
allen Samenkörnern; wenn e» aber gewachsen ist, so isr 
«r das grötzte unter allen Kräutern, und e» wird zu 
einem Baume, sodast auch die Vögel de» Himmele 
kommen und ln seinen Zweigen wohnen.' Tin anderes 
Gleichni» sprach er zu ihm: „Da» Himmelreich ist gleich 
einem Sauerteig, den ein Weid nahm und unter drei 
S Mehl verbarg, di» alles durchsäuert war.' Alle» 
» redete Jesus durch Gleichnisse zu c>em Bolle, und 
ohne Gleichnisse redete er nicht zu ihm; damit erfüllt 
würde, wa» durch den Propheten gesagt worden» der da 
spricht: »Ich will meinen Mund auftun in Gleichnissen 
und will aussprechen. was vom Anbeginn der Welt 
verborgen war." 
In Sklaoenketten. 
f o gut ein winziges Samenkorn zu 
eineni Riejenbanme wird, eben o 
mn ihn zu kratzen, liebkoste, «m ihn zu verderben. ? gen, deine Phantasie davon befleckt und au . 
beherbergte, um ihn zu verraten und seinen Fein- sind — waS anders schleppst du da mit dir herum 
de ' auLzullefern. Einige Geldprotzen oon Philistern > als Sklavenketten? Erinnere dich an da« Wort de» 
rückten mit schwerem Kaliber gegen Dalfla vor und' Heilande«: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: jede^ 
r__i j- , tt. v i— cm—- v «•— ivr Sünde tut. ist ei» Knecht der Sünde. Job. 8, 
34.) Der Apostelfürst aber richtet folgende Mahnung 
an uns: „Saftet bie Sünde nicht herrschen in eurem 
sterblichen Leibe, sodoß ihr seinen Gelüsten gehorche^ 
noch gebet eure Glieder hin als Werktage der Ge¬ 
rechtigkeit." Mom. 6 12.) 
Schlechte Gewohnheiten, sei e« nun Nnkeuschhefll 
oder Trunksucht oder Fluchen oder Stehlen oder 
Feindseligkeit, Zornmütigkeil, Rachgelüste, das stutz 
die eigentlichen Sklavenketten,, weit schlimmer als 
solche von Eisen.. 
Nickt wahr, du willst niemals in solchen Ketie» 
stecken? Dann meid? den Anfang, meide die Ge¬ 
legenheit. Bist du aber schon tüchtig verstrickt in dt« 
Sünde und ist dir beinahe der Hals zuaezogen u. di» 
Sünde fast zur andern Natur geworden — führt, 
mein Fre»nd, seden Augenblick kannst du dich noch 
befreien, jeden Augenblick das Joch abwerfen, jeden 
Augenblhick die unwürdigen Ketten fallen last«, 
Bete zu Gott, dem Vater der Eribarmung, um Er¬ 
leuchtung und -Kraft, last andere für dich beten um 
gut und noch viel leichter und ge 
schwinder wird ein Riesenbaum zu 
einer Handvoll Asche. Der. Ho z> 
auer letzt die Axt an die Wurzel 
und krachend stürzt der Baum zu Boden. Säge und 
Beil zerteilen den Stamm in kleine Stückiein. welche 
die Hausbau tn den Ofen wirst und das Feuer auf» 
löBevor ein Tag vergeht, kann der prächiigite 
Eichbaum tn e neu Ä'chenhoufen ve> an .g, ?>«. 
^ Eine solche Veränderung zum Schlimmen hatte 
Samson zu verzeichnen, der wie eine Eiche an- 
zuseben war unter den Kindern Israels, Doch der 
Sturm der Leidenschaft Hai ihn entwurzelt und zu 
Boden gestreckt. Aus einem Helden ist er ent 
Schwächling geworden: der eine Krone zu tragen 
verdiente, wurde in Sklaoenketten gelegt. Wie ist 
das gekommen? 
Samson hatte sich mit derberüchfigten Talila 
eingelassen einer falschen Katze, die ihn streichelte. 
sprachen: überliste deinen Mann und entlocke ibm, 
worin seine grohe Stärke ruht, damit wir ihn über, 
wältigen und bezwingen können."" Gelingt dir dies, 
so gibt dir jeder von unS ein Tausend und ein Hun¬ 
dert Silberlinge. 
Dreimal setzte daS listige Weib den Hebel an. um 
ihrem Manne daS Geheimnis zu entwinden, und 
hetzte ihm dann die Philister auf den Hals. Diese 
bänden ihn mit Stricken: er aber zerrist sie wie einen 
Zwirnsfaden, der schon zu brennen anfängt. So wur¬ 
den die Philister an der Nase herumgeführt und 
brauchten weher für den Schaden noch für den 
Sport zu sargen. 
Doch damit gab sich Dalila nicht zufrieden. Die 
elf Hundert Silberling« stachen ihr zu sehr in die 
Nase. Um jeden Preis wollt« sie diesen Verräter¬ 
lohn einstreichen. Immerfort lag sie dem Samson 
in den Ohren, ihr daS Geheimnis feiner Stärke mit- 
zuieilen. Ihre Zudringlichkeiten verfolgten ^ ihn 
wie ein Schwarm von Stechmücken. Seine Seele 
blutete aus vielen Wunden. Wie ein abgehetztes 
Wild wurde er immer s^c^ unS matter Dc,s ^ ^ gfl|lbe> nmde im Andenken an Jesu bitter» 
^eben war thm verleidet und^erwumchte zu Ui b n. ^xcnic^tob eisten brennenden Rueschmerz, offenbar« 
So ruckte -r end tch mst ^ ^hrbett heraus und ; ^ ^ Selbstbekenntnis dein Elend .mm, 
ntemalsist eine Schereubermem Haupt fceri>rfeifriaVn Beickwa.er und stelle dan.t dein- Seel« 
gekommen, denn ich bin von Mut ch s ' . ^^roaltigen Ruck auf das Geleise der k« 
^^ä°7i^^mn^'mmst7der,^s.ben “ ^ hend und harre darin ans bis zur Endstation. Di. 
so Ware tch schwach W e andere M b u. schlechten Gewohnheiten kannst du mit Zeit untz 
. rwif Müh« in gute Gewohnheiten verwandeln. Ja d» 
gesunken war. nef st? den ; f., ft fPf|Qr j,er Büste |« grösterer Tugend uni 
Mistern, dw schon m der Nah« auf b.r ^.' ^^ SeUgkeit gelangen als selbst in der Unschuld unH 
gen. Nun stelen sieüber ^ j j Reinheit. Deine früheren Sünden werden di, ei< 
e,nen verwundeten Löwen, stachen ihm beide Augen, f?-n Erkorene Zeit durch um so grö, 
einzubringen. So hat manche» 
zurückgeblieben war, seine» 
seir^Quantum Getreide" mahlen"mustte.'' gleich "d-'m! "nÄ^dafso,ch7 Bekehnmg" eG"Werk^Ä 
Sk*?? «ft' wttÄ-w"T SÄ!fSÄUT« S5W 
's"-'« Ech'cksal uachzudenkM. emen,Le'chtstnn zu be- E ich weihen ein Opfer des Dantes. 
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die Gnade der Umkehr, gib Alniofen zum Loskant 
e-nen verwundeten v'owen. stacyen thm t-etoe vmgon, _ , , . . c- f 
aus. legten ihn in eisenie Kettgst, schleppten ihn weg, - , ‘ ‘ ' r^trber einz» 
in die Gefangenschaft und gaben ihm eine Kiff 
wühle, aus welcher der pedemütigte Held, täglich _fer. er l »g 
rigeS ^^W^WWWWW^WWWWW 
reuen ,ntit feinem Gott sich wieder zu versöhnen und 
Pläne der Befreiung und Besserung z» schmiede«. 
Mein Christ! Trägst du vielleicht auch S k l a- 
v e nl e t t e n? Wenn du zur Befriedigung der Lei- 
denlckast dabin ginaest, wo weder Monn noch Frau 
ei«? Ehre besihi, wenn du so stief gesunken wärest, 
die schnöde Lust um Geld zu erkaufen, der Unschuld 
eigenen Körper zur Sinnenlust zu mistbrauchen, treu- 
oder Unerfahrenheit eine Falle zu stellen, deinen 
laß dem Ehegatten den Rücken zu kehren und ans 
verbotener Quelle zu trinken — und wenn solche 
Entgleisungen dir zur Gewohnheit geworden, wenn 
i dein« Gedanken, dein« Wünsch^ den» Boritellun- 
Ter BurgviarreL, 
Des Unegers Gottoertrauen. 
Jbr Taufende, die ihr im Schützengraben und 
grausamen Gebrüll der Kanonen die folgenden milde 
Gotiesworte leset und betet, erfüllt eure Seele dur< 
sie mit Kraft und Ruhe, Gottvertrauen und Gottseligkeit^ 
ihr zu Hause, sagt sie den Euren beim Abschied al« 
Scheide« und Reisescgen uird schreibt sic ihnen als Wie« 
dersehenSgebet. 
O Herr, wie viele find B&ines Bedrän»»! Viele £W 
heben sich aeaea
	        
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