Full text: Bonifatiusbote (1917)

cwf eilten einzelnen Abschnitt beschranken, sondern 
gleichzeitig auf mehreren erfolgen wird. Wir müssen 
es halt abwarten im Berirauen auf Hindenburg. 
Im Osten 
-at die Kälte in den letzten Tagen 30 Grad, an 
besonders ansgesetzlen Stellen 34 Grad unter Null 
betragen. Dabei ist die Kampstätigkeit natürlich so 
gut wie ganz nute blinde». Mit der Artillerie ist 
kein Präzisiousichießen mehr möglich. Die Mincn- 
werfer versagen, die Flieger können wegen Einfrie¬ 
rens der Leitungen nicht anfsteigen, aber auch die 
Widerstandskraft der Menschen ist dieser Kälte nicht 
gewachsen. Die Gewehre können in den erfrorenen 
Fingern nicht mehr gehalten werden. Tie Stür¬ 
menden frieren beim auf dem Boden werfen fest. 
So bleiben sich entwickelnde Kämpfe im Kenne 
stecken. Mit dem Nachlassen der Kälte wurde es 
natürlich auch hier wieder lebendiger. Rufst,che Er 
kundlingsabteitungen wurden am Narocz-See und 
südöstlich Zloczow abgewiesin. Am unteren Storöod 
lA die Handelsflotte der anderen Länder von 
den Fahrten nach den Ententeküste» fern. So ertt- 
stcht ein Gleichgewicht beider Seemächte auf dem 
i^zean, das sich nur im negativen Sinn äußert, da 
niemand mehr freie Fahrt hat. Damit aber wird 
der Glaube der Neutralen an das allein meerbe¬ 
herrschende England gründlich zerstört. Und darin 
kann vielleicht der ausschlaggebende 
Wendepunkt des Weltkrieges 
liegen. 
Uebrigens wird die Stimmung in England und 
namentlich in Frankreich immer „kritischer". Lloyd 
George hat semerzeit die Mahm- - an seine Btit- 
burger cmsgefprochen, die England durch die deut¬ 
schen U-Boote drohende Gefahr nicht etiva zu ver¬ 
kennen, die „Times" nannte die Ausgabe, der zur 
Lee auftretenden Schwierigkeiten Herr zu werden, 
das ernsteste Problem für England feit Kriegsbeqinn 
und eine Reche von Londoner Zeitungen behandelt 
selbstverständlich mit der gebotenen ZurüLhaltuno, 
lD?.*eK »Niere Stoßtrupps, ohne daß wir Verlust-sine Notwendigkeit von Einschrämunaeu in der 
™[[Erfolg.wrig. Auch im Gebiet der bensbalmng. Der „Daily Mail" Hai angekündigt, 
Düna und bei Kisielin, westlich von Lack vollbrach 
ten unsere Stoßtruppen wohlvo-bereitete und glän 
zend durchgefühne Streifen in die feindlichen Grä¬ 
ben und holten sich bei Kisielin 3 Offiziere, 40 
Mann als Gefangene und erbeuteten ein Ma chinen 
gewehr. Südlich des Dryswiaty-SeeS drangen ei 
nige Stoßtrupps in die russische Stellring und kehr- 
ten mit 90 Gefangenen und einem Maschinengewehr 
surück. 
Auch in Rumänien kam es bereits wieder zu 
lebl-af-cri Erkundungs- und Borfeldgesechten, südlich 
der Paleputnastraße nahmen unstre Truppen einen 
stark ausgebauten Stützpunkt im Sturm, mach-en 
o Offiziere, 168 Mann zu Gefangenen und erben- 
'«len 3 Maschinengewehre und viel Feldaerät. 
Auch an der 
«az«>»nifk-en Front 
Pakten wir «inen schönen Stürmersfolg, indem nach 
wirkungsvoller Feuervorbereilung unsere Truppen 
lm Cernacogen eine feindlkche 'Höhenstellung östlich 
Von Paralovo und einige hinter der Front bcfiiw- 
ltche Laaer ,türmten. Bei geringem ergenen Ber¬ 
ich wurden 3 Offiziere, 90 Italiener gefanaen, 5 
Maschinengewehre und 2 Mineuwerfer erbeutet. 
Eme größere Schlappe fügten die Oesterreicher 
KH 
Jtatteaern 
su. Im Görzischen nahmen sie dem Feinde meh¬ 
rere Grabenstücke weg, brachten ihm schwere blntn- 
Verluste bei und brachten 15 Offiziere und 650 
M»nn an Gefangenen sowie 10 Maschinengewehre 
und 2 Minenwerfer als Beule em. Als anderen 
Tages die italienischen Helden zur Wiedereroberuua 
des verlorenen Geländes ausrücktcn, verloren sie 
abermals 370 Mann, ohne den geringsten Ersola, 
sie machten also ein recht schlechtes Geschäft. 
Am meisten interessieren jetzt die 
Erfolg« des U-Bootkrieges. 
Wir können uns natürlich in unserem knappen Be- 
rn'st' auf einzelne Meldungen einlassen, wie sie 
L- Tageszeitungen bringen, sondern müssen uns 
auf eine allgemeine Uebersicht beschränken " 
Mg für Klassen von Nahrungsmitteln das Kar¬ 
tensystem eingefiftr! werde. Sie nennt die Art der 
uni;;t nicht, ihre Ausführungen tun aber 
rar, daß die Aushungerer jenseits des Kanals selbst 
gegen das Hungergespenst anzukämpfen haben. In 
diese Schwierigkeit ist England geraten schon zu der 
Zeit, als der U-Bootkrieg noch in eingeschränktem 
Umfang geführt worden ist. Seitdem sind d-.c 
Schranken gefallen, und es ist klar, daß seitdem auch 
das Ernahrungsproblem für England schwieriger ge¬ 
worden ist und bei gesteigerter Tätigkeit unserer Ü- 
Boote sich immer noch schwieriger gestalten wird. 
Aber auch in Frankreich nimmt die Not zu. Zu¬ 
nächst die Kohlennot. Im französischen Senat wurde 
darob reckt bewegliche Klage geführt und zugegeben, 
daß England statt der versprochenen 2 wollwnen 
Tonnen monatlich nur etwa 400 000 Tonnen, also 
kaum den fünften Teil liefern konnte. Minister Har- 
riot verstieg sich zu dem Geständnis: „Ich bin in 
einer außerordenlich schwierigen Log- und in voller 
Sorge um England. Wft müssen' dem Lande die - 
Wahrheit sagen. Ernste Zeiten kommen, aber wir! 
werden sie überwinden. Wir müssen Einschränkungen - 
und Leiden auf uns nehmen." Von der despekfter- • 
lichen Aburteilung über di- deutschen U-Boote, olZ 
ob diese dem Gegner nicht viel anhaben könnten, ist 
also keine Rede mehr. — Die englischen Kapitäne 
können jetzt singen: 
Unter allen Mastern ist — „IX"! 
Von Englands Flotte spürest du 
Kaum einen Hauch .... 
Mein Schiff versank, daß es knallte, 
Warte nur, balde 
Versinkst du auch! 
Tagesbericht vom Mittwoch: 
vtd Großes Hauptquartier, 14. Febr. 
W e N 11 tb e i -W x l e q « i rb u u p I a ®. 
Front des Generalfeldmarschalls Kronprinz 
Ruppoecht von Bayern. 
Ruf dem Nordufer der A n c r e führte der Feind 
Heeresgruppe de§ Generalfelduiarschalls ß<m 
Mackensen 
Längs Ser eth und Dona« Artilleriefeuer und 
Postenscharmützes. 
Mo^donftch- Front. ■> 
Im Cerna bogen bliebe» Angriffe der Italiener 
zur Wiederaufnahme der öhe östlich von Paralovo 
irotz lebhafter Feuerwirkung ohne jeden Erfolg. 
vom Krieg. 
Der Koffer 
hat dem Kaiser Karl in Wien einen Geaenbefticki 
gemacht. 
Einen schweren Verlust 
öat die österreichische Flaue erlitten ihr Komma»- 
f ant Großadmiral Haus, ein sehr tüchttger Offizier, 
tft infolge einer Lungenentzündung 62 Jahre alt 
gestorben. 
Hu der Türke: 
hat es einen Ministerwechsel gegeben. An Stell« 
des Großwesiers Said Ha lim, dem es an Energie 
fehlte, ist jetzt Talaak Pascha getreten, einer der 
hervorragendsten türkischen Staatsmänner und neben 
Enver Pascha der tüchtigire Vertreter der neuen Rich¬ 
tung in der Türkei. Wie die Türken in dem letzte» 
thren „Moltke" sehen sie in Talaar ihren „Bismark". 
Mindestens 3 Fragezeichen 
muß man hinter alle Meldungen setzen, die die 
Zeitungen jetzt über die Vorgänge in Amerika 
bringen; wir sind nur auf die feindlichen Büros 
Neu er. Havas u. s. w. angewiesen, sie lügen für 
England und unsere Feinde, datz die Balken krachen. 
Das Meiste was sie bringen, ist auf Stimmungs¬ 
mache berechnet. Wer Zeit hat, die Sachen zu leien, 
mag es rnn. Zweck har es aber nicht. lieber den 
Schwindel nur ein Beispiel: gleich „ach Abbruch 
der diplomatischen Beziehungen hieß es, Amerika 
Vabe alle unsere Schiffe „beschiaguaymt" bezw. ge- 
ftohlen; es hat sich jetzr herausgettellt, daß die ganze 
Nachrrckt erfunden 
G^n 'sich CIJh,-im«1 I^chvon St 11 c an. 
nach Biöglichkeit in Schweigen HMt und nur Nahkampf abgewie,en. Por 
gesprächig wird, wenn sie gegen unsere Seekriegfuh- ll h,ltf^n durch Bor- 
rnng eine Verleumdung vorzubringen bat, und wir' der blanken Waffe vertrieben, 
andererseits die Heimkehr der betr. deutschen U-Boote t ^'r onn^c.. dereitstellungen weiterer Verstär - 
erst abzuwarten haben. Aber was man erfahrt tu L",1«'* unö auch südlich 
schon recht erfreulich. Das erste Woch^ergebchs hch & unserer Artillerie unter wir- 
m Marinekreisen vollkom.rum befriediat und alle ^lkungsvollcs Bern.chtungs euer genommen. 
tn Atannekreisen vollkommen befriedigt und alle Er¬ 
wartungen erfüllt. Seit dem 1. Fe' 
nach einer Meldung der keineswegs 
sichen „N. Zür. Ztg." aus ' 
HBerlel vom Krieg. 
Dir deutschen Makteftr. 
^ Am Geburtstage des Kaisers tcno am folgenden 
Sonntage war aus Anordnung der Hochwürvigstcn 
Herren Bischöfe in allen Kirchen eine Kollekte für 
die Malteser. „Was sind Malteser?" so hat da man- 
chcr geftagt. Vielleicht ist auch der eine oder anoere 
von Euch, siebe Kameraden, nicht im Laren da¬ 
rüber. Deshalb sei hier das Wichtigste über die 
Malteser, die sich im Krieg so verdient gemacht 
haben, mitgcteilt. 
£;ie stellen Kreuzzüge (1090-1270), zu, 
Bepremug des hl. Landes aus der Gcwasi der Un¬ 
gläubigen unternommen erreichten bekanntlich ihren 
nächsten Zweck auf die Tauer nicht. Dennoch trugen 
sie manche segensreiche Früchte. Eine der schönsten 
Früchte der Kreuzzüge waren die sog. geistlichen 
Ritterorden. Unter diesen nimmt den ersten 
Platz ein der Johanniterorden. Schon 
früher hatten italienische Kaufleute in Jerufal-n, 
ein Hospital zur Pflege kranker Pilger bauen lassen. 
Die Krankenpfleger nannten sich Hospitalbrüder zum 
hl. Johannes dem Täufer, weil sie diesen Heiligen 
zu ihrem Schutzpatron gewählt hatten. Nach Erobe¬ 
rung Jerrisalems (1099) traten mich viele Ritter in 
dies Hospital ein so entstand mit Gutheißung des 
Papstes der Johanniterordcn, dessen Mit¬ 
glieder einen schwarzen Bkantel mit weißem Kreuze 
trugen. Die Ordensbrüder teilten sich in drei Klas¬ 
sen: Geistliche, Ritter und dienende Brüder. Tis 
r>vftoi»e.VI /vi Kn** v: Y-l.l 
201 fonnott Jv tt , ' Front des deutschen Kronvrinren ! m- eauu mir oem scywerre gegen me wcuya- 
ftssst diesen 1., Ertundunasvorstöße im Bogen'v.n SL'?Kkn"nZ°tL^nsA Rb^us^' 
seycn dre Marrnefachleute übr'gens nicht in der qro- 
heu' Tonnenversenkung der letzten Tage, sondern' im 
Beschluß der neutralen Reedrreiett, 
restlicher K r i e g S s ch a n p l a y. 
Front des Generaiseldinarfchalls Prinzen 
Leovoft, von Bayern, 
ihre Schiffe nicht mehr mit,Bannware nach den En- Keine vesanderen Ereignisse. 
ist'cr'i en'Neütraleu nicF erreich?'werd!n^ und U! Generaloberst Erzherzog Jos 
es erreicht wurde, ist ein Im L.L-tccanest,-Abschnitt cranacn u 
rs erreicht wurde, ist ein 
deutscher Triumph, 
Joseph 
J>n Mestecanesti-Abschnitt crangen nnsere 
Truppen gestern neue Erfolge. Mehrere Ercl- 
iilngen der Russen wurden gestürmt und gegen 
~ Gesangenenzah! 
'““0 Mann, 
wehre uns 
An Ü-sen Aufenthalt des Ordens auf RhodnS erin- 
nert das bekannte Gedicht von Schiller ,ssDer Kanrpf 
mit dem Drachen". Als sie nachher, von den Tür¬ 
ken bedrängt, sich auf der Insel ‘Malta nieder- 
sießen, wurden sie M a l t e s e r r i t t c r genannt. 
Nach manchfachen Wandlungen und Sckncksalen 
im Lauf- der Jahrhunderte bildeten sieh oft, neue 
Srgane des Ordens die Genossenschaften 
der Ehrenritter des Malteserordens. 
Diese sind in Deutschland in der Rheinisch- 
Westfälischen Genossenschaft und dem 
Verein Schlesischer Malteserrittcr or¬ 
ganisiert. . In der Friedenszeit üben sie christliche 
Caritas, im .Kriege nehmen sie sich unterer leid«-«-
	        
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