Full text: Bonifatiusbote (1918)

17H 
Ich bin ein deutscher Mädchen! 
^ von Luis« Hensel (Sommer 1814). 
' Ich bin ein deutsche» Mädchen! ES schlägt mein 
ft«ies, stolzes Herz voll heiliger Wut Für» deutsche 
i Vaterland empor. 
Ich bin ein deutsche» Mädchen! verachtend Werst 
ich Modetand Und schnöden Witz Und eitlen Glanz 
Und Flitter hin. 
Ich bin ein deutsche» Mädchen! Mem ganzer 
Stolz ist'» Vaterland; Ein Eichenzw-ig, Ein Veilchen. 
-Iranz mein ganzer Schmuck. 
Ich bin ein deutsche» Mädchen! Ich siegte kühn den 
schweren Sieg, Ten Sieg der Pflicht Den nur ein 
. »eutsches Mädchen siegt. 
Ich bin ein deutsche» Mädchen! Meiin Arm ist 
kräftig, wie mein Mut, Gern weiht' ich ihn Dem 
Kampfe für das Vaterland! 
Gern kämpft' ich für die Freiheit; Doch bin ich 
Weib, und mein Beruf Ist Töten nicht. Nicht sterben 
für das Vaterland. 
Ich bin ein deutsche» Mädchanl Ich seh' mit ho. 
Hem Liolz im Blick Zum o.ut g'n Kampf Den edlen, 
frenni Bruder ziehn. 
Ich bin ein deutsche» Mädchen! verachtend blick' 
Ich jeden Fant Und, Süßling, dich. Und zürnend je. 
den Schmeichler an. 
Ich kann sie nimmer hasten. Die Knaben ohne 
Kopf und Herz; Sie sind zu klein. Zu arm, zu 
schwach für meinen Haß. 
Ich bin ein deutsches Mädchen! Glück zu, erhab'. 
«es Vaterlandl Bald bist du frei Durch deiner 
Streiter kräft'gen Arm! 
Ich bin ein deutsche» Mädchen! Wie glüht die 
Wange mir, wie wallt Mein Herz empor. Daß ich 
«in deutsches Mädchen bin! 
politischer Teil, 
vom Kriegsschauplatz? 
<29. Mai bis 5. Juni.) 
Hindenburg liebt die Überraschungen; wie der er- 
Fndungs. und listenreiche Odyssen» der alten griechischen 
Heidenzeit, hat er immer wieder etwas Neues auf 
Lager. DaS beweist der seitherige Verlauf der Offen, 
sive im Westen. Hier stehen wir nicht zu verachtenden 
Feldherren linfc Strauchen gegenüber. Das beweist 
u. a. auch die Aufstellung der Reservearmee. Eben ge. 
schlagen« Truppen können den siegreich vordringendcn 
Feind natürlich nicht aufhalten, das ist klar. Aber eine 
für solche Fälle bereitgestellte Reservearmee kann sich 
mir frischen Kräften ans den abgekämpften Sieger wer. 
fen und wird ihn dann nicht nur mifhalten, sondern 
auch zurückwerfen. Soweit war der Plan FöchS ganz 
gut — wenn er nur gewußt hätte, w» Hindenburg den 
Durchbruch versuchen wollte. 
Er hatte seine Spezialarmee in der Champagne auf¬ 
gestellt im Scheitelpunkt des Winkels Cbampagnefront. 
Vogesenfront, mit dem Hintergrund und der Deckung 
Paris. ES möchte noch zweifelhaft sein, ob dieser Stand¬ 
punkt im Osten von Paris die allgemeine Sammel¬ 
stelle war. Da erschien plötzlich im deutschen HeereS. 
bericht ein«' neue Heeresgruppe Gallwih vor Verdun. 
Als in jenen Tagen erhöhte FeuertStigkeit östlich von 
Man, von Verdun und in der Champagne gemeldet 
wurde, da konnte Wohl als ausgemacht gelten, daß der 
große Stoß bei Verdun kommen mußte. DaS war 
wieocr so ein Scheitelpunkt, wo schon wiederholt deutsche 
Durchbrüche mit Erfolg angesctzt waren. Und richtig, 
als der Heeresbericht am 19. März di« zunehmende 
Stärke des FenerkampfeS an der Nordfront von Ver. 
dun meldete und das Trommelfeuer daselbst am 29. 
März einsetzte, und gar am 81. März den Sturm ,md 
die Wegnahme der ersten feindlichen Gräben vor Ver¬ 
dun verkündete, da freute sich jeder königlich, daß er die 
Pläne HindenburgS so genau erraren. und war eigent. 
»ich gar nicht überrascht von dem Vorgehen deS be. 
kannten Durchbruchsgenerals v. Gallwitz. 
Auch die französische Heeresleitung wird Wohl ge. 
schmunzelt haben über die gar so durchsichtigen Pläne 
deS gepriesenen Hindenburg. Dieser aber hatte den 
Zireck seiner 
großen Kriegslist 
erreicht. Tenn als Ludendorff am 22. März den ge¬ 
waltigen Einbruch zwischen Arras und La Fere der 
Welt bekannt gab, da staunte die ganze Welt und war 
Verblüfft nicht bloß über die Tatsache des Durchbruchs 
Selbst, sondern vor allem zunächst über die Stelle deS 
lngrifsS, die so ganz unerwartet gewählt war. Und 
Fach? Verteidigungsarmee war weit weg vom SchußI 
Das war die Hauptsache. Zwar kam er noch, um dar 
Loch zu stopfen, aber reichlich spät; wohl war der deutsche 
Vormarsch ausgehalten, aber auch die französische Re. 
servcarmee festgelcgt. Foch vermeinte zu fesieln und war 
selbst gefesselt und bald kam HindenburgS neiier Plan; 
der Durchbruch zwischen Armentieres und dem La Basse- 
Kanal. Nun war Foch wieder nicht da und auch hier 
erreichte Hindenburg sein Ziel, ehe sein« Reservearmee 
helfen konnte. 
Seit einem Monat hat dann die große Schlacht ge¬ 
ruht. Am 29. April hatte der Feind seine letzten gro. 
«cn Anstrengungen zur Wiedergewinnung des Kemmel. 
»erge? unternommen, e» folgten dann nach einzelne 
ftia'.ke örtlich« Unkernehmungen, aber ini allgemeinen 
war in den großen Operationen eine Pause eingetreten, 
ein erregte- Harren auf den Wiederbeginn des Kam¬ 
pfes, dessen Bedeutungsschwere auf beiden Seiten gleich 
tief empfunden wird. Täglich beschäftigte man sich in 
der Presse mit Vermutungen über die Fortsetzung der 
Offensive bei der Entente noch viel mehr als bei uns. 
Nun hat dies« Raterei ein Ende und wieder ist der Stotz 
da erfolgt, wo er offenbar von den Franzosen und Eng. 
ländern am wenigsten erwartet wurde. Hindenburg 
hat sie also zum dritrenmale überlistet -» den ein Pa¬ 
riser Telegramm gibt unumwunden zu: .Man denkt 
nicht daran, abzuleugnen, daß den Deutschen erne stra- 
tegische Ueberraschung gelungen ist." Dafür Hane Hin. 
deburg diesmal die Gegend zwischen SoissoriS und Reims 
gewählt, und der erste riesenhafte Ansturm richtete sich 
wie wir schon das vorige Mal berichten koiunen, gegen 
den wohlbekannten, bis zu 200 Meter ansteigenden 
waldschluchtenreichen Ebemin des Domes, ein« stark ver. 
drahtete, an manchen Stellen bewnierte Grabenfestung 
von 25 Kilometer Länge. Der Chcmin des Dames 
lDamenweg) führt vom Fort Malmaison, nordöstlich 
von Soissons und halbwegs zwischen diesem und Laon 
aus dem der Aisne vorgelagerten Höhenrücken westlich 
nach Craonne (ungefähr 27 Km. nordwestlich Reims. 
Seir dem Jahre 1914 zur Hauvtsache in deutschem 
Besitz war er im April v. I. das Ziel der großen Offen¬ 
sive der Franzosen unter Petain, die aber trotz gewal. 
tigen Anstrengungen und ungeheuren Opfern den Kamm 
des Rückens nicht zu gewinnen vermochten, bis dieser 
dann im Anschluß an einen feindlichen Einbruch bei 
Vauxaillon im Herbst des nämlichen Jahre» freiwillig 
von unseren Truppen geräumt wurde. Und jetzt be. 
durfte es nur eines Tages deutscher Offensive, um ihn 
dem Feinde zu entreißen. .Wind, u. wolkenlose Mond¬ 
nacht begünstigte", so schreibt ein Berichterstatter, ine 
Artillerievorbereitung. . Kurz vor Sonnenaufgang brach 
unsere Infanterie hinter der Feuerwalze los. Sr'rahlen. 
des Sonnenwetter wies anders al» am 21. März ihr 
und unseren andere Waffengattungen Wege und Ziel. 
Schon um 6 Uhr früh war der Höhenrücken an vielen 
Stellen erklommen, waren einst wochenlang von den 
Franzosen berannte Punkie wie Craonne der Winter, 
berg, Malmaison wieder in unserer Hand. Von oben 
blickten unsere Truvpen in die Ebene bi» auf die Fel- 
der der Marne.Schlacht hinab." Diesem glänzenden 
Auftakt entsprach der weitere Verlauf, den wir im ein. 
zelnen nicht schildern können, der aber, wie die Wiener 
Presse nicht unrichtig sagt, „einen sterken Sprung vor, 
wörtö gegen Paris" bedeutet. Ein Blick auf die Karte 
und all die vielen Namen in den KriegSberichien beweist 
dies sofort. Die bisherige Front verlief längs der 
Ailette südlich von Laon. In drei starken Heeressäu. 
len rückten unsere Truppen vor. Der reckte Flügel 
drang zirka 20 Kilometer weit über die Aisne nach 
SoiffsnS vor, da» bereits am dritten ^ag in unk per 
Hand war, und in südöstl. Richtung über dieie große, 
wichtige Stadt binau». Im Zentrum der 40 Kilom. 
langen Angriffsfront stieß der mittlere deutsch« HeereS. 
flügel in 3 Tagen 80 Kilometer weit, über lange Hügel, 
ketten und zwei Flußläufe, die Aisne und Vesle, bis 
nach Fere en Tardenois vor und bemächtigte sich dabei 
der mitten zwischen Reim» und Soisions an der VeSle 
gelegenen Sradt FiSmeS. Der linke deutsche Opera, 
tionsflügel überschritt ebenfalls zum Teil die DeSle 
und drückte die dort stehenden englischen Truppen bis in 
die Gegend von Gueux, 8 Kilometer westlich von Reims, 
zurück. Allmählich dehnte sich die Angriffsfront auf 80 
Klm. in die Breite miS und zwischen Soissons und Reims 
wurde der Angriffskeil «iber Fere en Tardenois nach 
Süden bi» an die Marne vorgetrieben. DaS entspricht 
einer Tiefe von 50 Km. Inzwischen konnte natürlich 
der Feind sich von seiner Ueberraschung erholen und sei. 
neu Widerstand verstärken so daß es nicht mehr in dem 
blitzartigen Tempo vorwärts ging, das den Anfang die. 
ser Offensive auszeichnete. Immerhin hat sich die Spitze 
unseres Angriffskeils, die bereits am Donnerstag süd. 
lich von Fere-«n.Tard«noiS bis an die Marne vorgetrie. 
den worden war, in eine Kampflinie von 20 Klm. Breite 
verwandelt: Von Chateau.Thierrh, besten nördlichen, 
auf dem rechten Flußufer gelegenen Siadtteil unsere 
Truppen besetzt haben, bis Dormans stehen wir an der 
Marne, die bekanntlich einige Kilometer oberhalb Pa. 
ris in die Seine mündet. Auch die Höhen westlich von 
Chateu Thierry sind in unserer Hand. Tie wichtige 
Bahnverbindung Paris—Epernay—Chalons f. M.. die 
sich am südlichen, linken Flußufer hinzieht, ist für den 
Feind dadurch unbenützbar geworden. Am erbittert¬ 
sten wüten die Kämpfe auf den beiden Flügeln, die noch 
etwas nachhängen. Hier leistet der Feind den heftigsten 
Widerstand und wirft immer wieder neue eiligst her. 
angeführte Truppen ins Feuer, die unfern Vormarsch 
zu verzögern, aber nicht aufzuhalten vermögen. Er 
stützt sich hier auf Reims und Compiegn?. letzteres ist 
besonders wichtig, weil eS Paris deckt, von besten äuße. 
ren Fortsgürteln eS nur 60 Kilometer entfernt liegt. 
Hier setzen die Franzosen auch zu Gegenangriffen an. 
Besonders an unserer rechten Keilflanke sind die Kämpfe 
von äußerster Heftigkeit. Neue französische Verbände 
bei! abgelegener Fronten treten hier in den Kampf. Tie 
Franzosen haben offenbar die Absicht, nicht nur Com« 
viegne, das die Hauptstadt zu decken hat, zu retten, son. 
oern auch Soissons zurückzugewinnen und unsere rechte 
Flanke von Südwesten her einzndrücken. Aber alle ihr« 
verzweifelten Versuche waren nicht nur vergeblich, son. 
dern es ist unseren Truppen trotz dem täglich, ja stünd¬ 
lich stärker massierten feindlichen Widerstande gelungen, 
auch auf dieser Seite stetig Fortschritte zu machen. Das 
zeigen auch die täglich wachsenden Beutezahlen. Aus den 
IS 000 Gefangenen des ersten TageS waren bald 45 000 
geworden und inzwischen sind noch einige Tausend hin 
zugckommen. so daß die 50 000 voll sein werden An 
erobenen Geschützen wurden 400 gemeldet und Tausende 
von Maschinengewehren. Daneben noch sonstiges Kriegs, 
material in Masse. Immer wieder weisen die deutschen 
Tagesberichte auf die ungeheure Menge des erbeuteten 
Kriegsmaterials hin. So fielen bei Fere-en.Tardenoiz 
französisch.mnerikanische Lager von gewaltiger Ausdeh. 
nung in unsere Hand. Weit über eine halbe Million 
Schuß Artillerie, unermeßliche Bestände an Pionier- und 
Fernsprechmaterial, mehr als 1000 Fahrzeuge wurden 
hier erbeutet: nebenbei bemerkt übrigens auch ein V«. 
weis dafür, daß man die amerikanische Hilfe doch nicht 
so gering schätzen soll. Ob diese in ihrer ganze» K>aft 
noch zur Geltung kommen kann? Die Entente hofft es 
und. mangels jeder anderen Siegesaussicht stützen sich 
tatwchlich alle ihre Hoffnungen ans die amerikanische 
Hilfe. Ein getvaltiges Unternehmen ist es ja das Wil. 
son dorhat, bisher das gewaltigste, aber auch das ge¬ 
wagteste der an großen und schwierigen Leistungen ge. 
wiß nicht armen Weltkrieges. Diese riesenhafte Offen, 
sive amerikanischer Millionenbeere aner über den 7000 
Kilometer breiten Atlantischen Ozean ist eine ins Rie¬ 
senhafte übertragene Nachahmung der vom span. König 
Philipp ll. mit der „großen Armada" unternommenen 
Expedition gegen England. Sie ist mißlungen und wir 
hoffen, daß auch der Wilson'schen Nachahmung dasselbe 
Los beschieden sein wird. Sa gewaltig und umfassend 
Wilsons Pläne und Maßnahmen auch sein mögen 
ihre Umsetzung in erfolgreiche Taten auf dem Schlacht 
selbe liegt in einer fernen und mehr als ungewissen 
Zukunft. Wir aber beherrschen inzwischen die Gegen, 
wart und schreiten in ihr von Erfolg zu Erfolg. Unsere 
3 großen Angriffsschlachten in diesem Jahre' beweisen 
das, sie sind zugleich eine Vergeltring für voransge- 
gangene feindliche Offensiven. Der im März 1917 zur 
Vereiielung der feindlichen Angrifsspläne zwischen ArraS 
und der Aisne vorgeommene Rückzug in die Siegfried- 
stellung wurde ein Jahr später durch die gewaltige 
MSrzoffensive beantwortet die bekanntlich nicht nur den 
Feind aus dem ganzen ibm damals überlassenen Gebiet 
hinauswarf, sondern die Deutschen bis dicht vor AmienS 
führte. Ebenso wurden die mageren und blutig er. 
kau freu Ergebnisse jahrelanger Kämpfe der Engländer 
m Flondern durch die zweite deutsche Frübsahrsschlackt 
bei Armentieres und Ypern mehr als zunichte gemacht, 
wobei noch die ungebeure Zerstörung der feindlichen 
Kraftreserven da wie dort mitentscheideud in die Wag¬ 
schale fällt. Und nun ist in den letzten Managen die 
dritte große Offensive gefolgt, die nickt nur den blutig 
erkauften Erfolg der Nibcllesche Schlackt um den Cbe. 
min des Dames.Rücken in wenigen Stunden aus der 
Welt schaffte, sondern überdies weit ausgreifend nun 
auch eine kraftvolle Berichtigung der strategischen E r- 
gebnisseder ersten Marneschlacht im Sev. 
tember 1914 berbeigeführt hat Damals standen wir 
auch an der Marne, mußten aber, um einer drohenden 
Umfassung zu entgehen, den straregischen Rückzug an. 
treten, der dort endete, wo dann jahrelang der Stellungs¬ 
krieg getobt bat. Paris und Frankreich — dessen 
Schicksal damals schon fast besiegelt schien, war an der 
Marne gerettet worden; mit diesem Namen verknüpft« 
sich für Frankreich alles, was es in diesem Kriege an 
Erfolg und Lorbeer errungen hat; kein Wunder, daß 
seitdem die Bevölkerung von Paris und ganz Frankreich 
elektrisiert ward, wenn sie diesen Fluhnamen hörte. Und 
nun stehen wir wieder an der Marne — aber ganz an« 
ders als im September 1914. Die russischen Millionen» 
Heere, die damals sich gegen Ostpreußen und Schlesien 
in Bewegung setzten und unfern Vormarsch im 
Westen zum Stehen brachten, sind erledigt. 
Hindenburg war aufgetaucht, er befahl und handelte 
und führte den Krieg im Osten siegreich zu Ende. Jetzt 
steht Hindenburg im Westen, und wir haben * beide 
Fäuste gegen die Westfeinde.frei. Und wieder wie im 
Jahre 1914 wird an der Marne gekämpft. Diesmal 
aber ist unsere Heeresleitung vor Üeberraschungen ge. 
schützt: in ihrer Rechnung stehen keine Unbekannten 
mehr: nicht die Dauer der russischen Mobilisierung, 
nicht das Verhalten Italiens und auch nicht mehr die 
französisch-englischen Reserven. Rußland ist erledigt 
Italien hat längst Farbe bekannt und was Frankreich 
und England an Kampftruppen und Reserven besitzt, 
ist unserer Heeresleitung bis auf die letzte Division 
bekannt. Eine Umfassung des deutschen Heeres, wie 
sie 1914 geplant war. ist heute nicht mehr möglich. 
Wenn es auch den Franzosen gelingen dürfte, sich vor¬ 
läufig am Südufer der Marne zu behaupten, so wer. 
den sie doch kaum imstande sein, diesen neuen in ihren 
Körper getriebenen Keil zu entfernen, vielmehr sebeN 
sie sich ständig vor der Gefahr, noch weitere ähnliche 
Verwundungen zu erhalten, die, wenn auch an sich 
nicht tödlich, doch über kurz oder lang zum Verbluten 
des Getroffenen führen müssen. Als Ludendcrsf im 
Aufträge Hindenburg die deutsche Westfront bereiste, 
um die günstigsten Angriffspunkte festzustellen, sollen 
sämtliche vorn km befragten Kommandanten ihren 
Frontabschnitt als den für den Angriff geeigneten be. 
zeichnet haben. Diese selbstbewußten Behauptungen 
erhalten seht durch die Tatsachen eine sehr überzeu¬ 
gende Bestätigung. Wir haben nun bereits in drei 
großen Frontabschnitten angegriffen und überall, je Mt 
au des: schwierigsten Stellen und gegenüber den stärk» 
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