fir. 26. Sonntag Len 30. 3uni J9J 3. 35. Zahrg.
Katholisches Sonntagsblatt
mit den Leilagen
®
oHfift
üolksfreimü, Blätter für volkstümliche Sozi
und Aalgeher für Landwirtschaft usw.
tzerausgcgeben von Pfarrer lltzert. Zulda. — Druck und Verlag der Zuldaer Kctiendruckerei in Zulda.
vervonifaNus
bole kostet vier¬
teljährlich 75
Pfg. Bei der
Post 85 ptg-
ohne Bestell¬
geld. 3nferale
die einspaltige
Colonelzeile
oder deren
Kaum 25 ptg.
Bei Wiederho¬
lung entspre-
chenderBabatt.
Zür Offert- und
Auskunft-An¬
zeigen 20 pfg.
extra. önllon-
kurs'ällen'wird
der bewilligte
stabatt hin¬
fällig. Crfal-
lungsort f. das
Cinklagen van
Forderungen ist
Zulda. fln-
zeig.-Bnnahme
bis Mittwoch
10 Uhr vorm,
größere On-
zeigen erbitten
wir uns tags
vorher.
Inhaltsverzeichnis: — Wochenkalender. — Sechster Sonntag nach Pfingsten. — Päpstliche Thronassistenten. — Fricdcnsopfer am Feste d. Ap. Petrus
und Paulus. — Zum Monat Juli.
wochenkaienöer.
Sonntag. 30. Juni. 0. nach Pfingsten. Paulus, Ap.
Montag, 1. Juli. Fest des kostbaren Blutes unseres
Herrn Jesu Christi.
Dienstag, 2. Juli. Mariä Heimsuchung.
Mittwoch, 3. Juli. Pro;essus und MartinianuS. M.
Donnerstag, 4. Juli. Von der Oktav von Petrus und
Paulus. Ulrich.
Freitag, S. Juli. Antonius Marra Zakkaria, Bek.
Samstag, 6. Juli Oktav der Apostel Petrus und
Paulus.
Sechster Sonntag nach Pfingsten.
tEvangclium Mark. 8, 1—S.j
Jn jener Zeit, da viel Volk beisammen war und
nichts zu esien hatte, rief Jems scrne Jünger zusam-
men, und sprach zu ihnen: Mich erbarmet das Volk;
denn sehet, schon drei Tage bauen sie bei mir auS
und haben nichts zu essen. Und w nn ich sie ungespei-
set nach Hau;e gehen lasse, so werden sie auf dem Wege
verschmachten; denn einige aus ihnen sind weit berge-
kommen. Da antworteten ihm seine Junger: Woher
wird jemand hier in der Wüste Brot bekommen können,
um sie zu satti-en ? Und er fragte sie: Wie viel
Brote habt ihr? Sie sprachen: Sieben. Und er be¬
fahl dem Volke, sich auf die Erde niederzulasscn. Dann
nahm er d,e sieben Brote, dankte, brach sie. und gab
sie seinen Jüngern, daß sie vorie<ten: und sie legten
dem Volke vor. Sie hatten auch einige Fischlein: und
er segnete auch diese, und lieh sie volleren Und sie
atzen, und wurden satt; und von den Stücklein, die
übrig geblieben waren, Kob man noch sieben Körbe voll
auf. ES waren aber deren, die gegessen hatten, bei
viertauienv; und er ent.ieh sie.
Päpstliche ChronaWenten.
9iel Hundert Miffionen Augen sind
heuie nach Nom gerichtet und rüden
mit.Wohlgefallen und grenzenlosem
Vertrauen auf der schmächtigen, aber
ehrfuchlsgebieienden Gestalt des hl.
__ Vaters Benedikt XV., der den älte¬
sten und gerechtesten Thron nnnimmt, den es gib.
unter Gor es Sonne.
Als Wächter und Berater umgeben diesen Thron
die Kardinäle und bei feierlichen Audienzen und gro¬
ßen ftunftton.u auch die Patriarchen, Erzbischöfe,
Bi'chöfe und hoie kirchliche Würdenträger, welche
„Thronassistenten" genannt werden.
Was meinst du nun zu dem Vorschlag, du könn¬
test auch „Thronassi tcüt" seiner Heiligkeit werden?
Ich weiß ichon, daß du für diesen Gedanken nur
ein Lächeln hast. Ach bin ja nur ein Baue'smann,
mgst du, oder ein Kaufmann oder ein Fabrikarbeiter
oder ein Soldat. Und selbst der Herr Pfarrer oder
Kaplan oder Obei lebrer oder-geistlicher Professor
wird sich kaum gelrauen, an eine solche Würde zu
denken.
Und dennoch bleibe ich bei meinem Vorschlag'
Ich und du und deine Angehörige und Freunde, j"
alle katholischen Christen auf der ganzen Welt.iön'
nen Thronaisistenien des hl. VaterS werden. Wie
meine ich aber das? Wir können uns als Helfet
und Schützer um den Papst stellen wie eine lebendige
Mauer.
Können wir denn nichr durch das Gebet dem bl.
Vater wirksame Hilfe leisten? Weißt du nicht, wa8
der Heiland getan hat für den ersten Papst, den hl.
Petrus? Sieb, durch seine Allmacht konnte er den
hl. Pet'Us ausrüsten mit übernatürlicher Weisheit
und Kraft, daß er nicht strauchelte auf dem Weg
der Weisheit und Tugend. Und dennoch hat er für
Petrus gebetet und ihn ausdrücklich seines Gebeies
versichert: „Ich habe kür dch gebetet, daß dein Glaube
nicht wanke." (Luc. 22,32) Warum meinst du wohl
bat Jeius für den Apostel gebetet? Konnie er ihm
nichr aus eigener Machtvollkommenheit in Hülle uno
Fülle geben, was d>Pl Heiland gut schien und was
Petrus brauchte? Gewiß konnte er das. Warum
alw hat er dennoch gebetet? Um üüs ein Beispiel und
eine Vorschi ist zu geben, daß wir alle für PeiiuS
uni) 'eine Nachfolger beten, damit er eine Leuchte
des Glaubens, ein Hort der guten Siite, ein Boll¬
werk der Fierhrit sei. unnahbar den Mächten der
Finsternis und den Pforten der Hölle.
Und was haben die ersten Christen getan? Lies
aie Epistel auf das Fest der Apostelfürsten und staune.
He, ödes haue seine T'oertatzen ausgestreckt nach Pe-
trus, dem wehrlosen Hirten der Kirche. Der Wüte¬
rich ließ ihn ins Gefängnis werfen und in Ketten
legen. Ta lag nun der arme Petrus, zwischen d cken
Mauern, n stockfinOcrer Nacht, umgeben und beo¬
bachtet von einem vierfachen Posten von je wer be-
waffneleu Soldaten. Andern Morgens tollte Petrus
dem haßglühenden Iudenvolk vorgesürrt und dem
sichern Tode überliefert werden. Doch Herodes hatte
seine Rechnung ohne den Wirt gemacht. Eine Hand-
voll Christen bat den Apostel der Wut des Herodes
entrissen. Hoben sie wohl einen Aufstand gemacht?
Sind sie mit Waffen in das Gefängnis eingedrungen?
Haben sie die Posten niedergemacht oder mit Geld
bestochen? Nichts von alledem. Eine west größere
Macht haben sie in Bewegung gesetzt, eine Macht,
welcher nicht einmal der Himmel widerstehen tann.
Und diese Macht war das Gebet. Denn so schreibt
der hl. Lukas in der Apostelgeschichte: „Die Kirche
betete für ihn ohne Unterlaß zu Gott". (Ap. 12,5)
Die Stunde der Gefahr hat die Christen alle zujam-
mengerufen in das Haus eines gewissen Johannes,
'Männer und Frauen, Kinder und Greise, Freie und
Sklaven. Und keiner aus allen hat sich jene Nacht
zum Schlafe niederg-iegt, sondern nach dem Auftrag
des Meisters haben sie gehandelt: wachet und betet.
Und mit dem Gebet haben sie den Himmel aufge¬
schlossen, und herab stieg ein Enge!, der den Kerker
öffnete, dem Petrus die Ketten abnahm und ihn
wunderbar herausführte in die Freiheit.
„Seid Nachfolger die er Christen", mahnt der hl.
Chryfoitomus. Hören wir auf diese Mahnung
und beien wir für den hl. Barer. Ist er
nicht durch den Willen der Machthaber gleichsam
eingekerkert? Muß er nicht im Vatikan als „Gefan¬
gener" sich Vorkommen? Nicht durch Ketten und
-Mauern, sondern durch Verträge und.Machenschasten,
durch Ränke und Ucbergriffe von Regierungen und
Staatsmännern ist er seiner Freiheit und Selb¬
ständigkeit beraubt. Beten wir für seine Rettung
und Befreiung. Jener Herr des Weltalls, der die
S:erne in ihre Bahnen lerikt, der lenkt auch die Her¬
zen und Entschließungen der Großen dieser Erde.
Ihm ist es ein Leichles, der Knechtschaft Petri und
den Bedrängnissen der Kirche ein Ende zu machen.
Un er Recht aber und unsere Pflicht ist es, für den
hl. Vater zu beten. Den Erfolg wollen wir getrost
demjenigen überlassen, dessen Ratschlüsse unbegreiflich
und deffen Wege unerforschlich sind.
Besonders lasset uns beren in den Anliegen des
hl. Vaters ain Feste der Apsstelfürsten. Unterstützen
wir das Gebet durch Teilnahme am Gottesdienst
und Empfang der bl. Kommunion nach den Absichten
des Smi Walters Christi. Auch wenn der Tag, in
deiner Pfarrei kein gebotener Feiertag mehr ist.
Hallet ihn freiwillig und müßtet ihr selbst den
Ausfall eines Tagelohnes in Kauf nehmen. Durch
Feiern von der Arbeit, durch Bestich des Gottes¬
dienstes lege Zeugnis ab für deinen hl. katholischen
Glauben und sielte dicb mannhaft als Thronassistent
neben den hl. Vater, daß seine Absichten zum Heil
der Kirche und zum Wohl der ganzen Welt in Er-
'üllung gehen, daß insbelondere die berufenen Re¬
genten eingehen auf feine Friedensvorschläge, daß
bald die blutige Sündflut ein Ende nehme und hell
erurahle der Bogen des Friedens über der glück¬
lichen Welt.
Lasset uns beten für unfern hl. Vater Benedikt
XV. Der Herr behüte ihn und erhalte ihn am Le¬
ben und mache ihn glücklich auf Erden und übe»
liefere ihn nicht in den Willen se'ner Feinde.
Ter Burgpfarrer»
Friedensopfer
am Feste der Apostel Petrus und Paulus.
Am Feste der hl. Apostel Petrus und PauluS will
der hl. Vater Papst Benedikt XV. zusammen mit allen
Bischöfen und Priestern der ganzen Welt gemeinsam
'die hl. Messe aufopfern als ein allaemcincs großes