Full text: Bonifatiusbote (1918)

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vorher. 
JnbattSverzeichniS: - Wochenkalender — Siebzehnter Tonntag nach Pfingsten. -. Die siebenfache Stimme »e» Herrn. - Franenhände. - «ei de, 
Schmerzenrmutter. — Erntezeit tm Kriege. (Fortsetzung). — Aus unserer Feldpostmappe. — Wie man schweigen lernt. ° 9 
wochenkalender. 
Sonntag, 15. Sept. 17. nach Pfingsten, Fest der 
sieben Schmerzen Marias, NicomedeS, Mart. 
Montag, IS. Sept. Kornelius u. Typrian, Bisch, u. 
M. u. (Beb. d. hl. Euphemia, Lucia u. Geminianu», M- 
Dienstag, 17. Sept. Die Einprägung der Wund. 
male des hl. Franziskus. 
Mi t t w o ch, 18. Sept. Joseph b. Eupertino, Bei. Quatemb. 
D o n n e r S t a g, 19. Eept. Januarius, Bisch, u. s. Gen., M. 
Freitag, 20. Sept. Eustachius u. s. Gen., M. u. Ged. 
d. Bi»il d. HI. Matthäus, Quatember. 
SamStag, 81. Sept. Matthäus, Ap., Quatember. 
Siebzehnter Sonntag nach Pfingsten. 
(Evangelium Matth. 22, 35—48.) 
In jener Zeit kamen die Pharisäer zu JesuS; und 
Einer von ihnen, ein Lehrer des Gesetzes, fragte ihn, 
um ihn zu verbuchen: Meister, welcher ist dar größte 
Gebot im Gesetze? JesuS sprach zu ihm: Du sollst den 
Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen, 
und aus deiner ganzen Seele, und aus deinem ganzen 
Gemüte. Dies ist daS größte und daS erste Gebot. 
Das andere aber ist diesem gleich: Du sollst deinen 
Nächsten lieben, wie dich selbst. An diesen zwei Geboten 
hän en da» ganze Gesetz und die Propheten. Da nun 
die Phari,äec versammelt waren, fragte sie Jesus, und 
sprich: Was glaubet ihr von Ehristo? Weflen Sohn ist 
er? Sie sprachen zu ihm: Davids. Da sprach er zu 
ihnen: Wie nennt ihn aber David im Geiste einen 
Herrn, da er spricht: Der Herr hgt gesagt zu meinem 
Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine 
Feinde zum Schemel deiner Füße gelegt habe. Wenn 
nun David ihn einen Herrn nennt, wie ist er denn 
sein Sohn? Und Niemand konnte ihm ein Wort ant- 
Worten: und Niemand wagte es von diesem Tage an, 
ihn noch um etwas zu fragen. 
Die siebenfache Stimme des Herrn. 
Psalm i'8 läßt der königlic 
Sänger unter dem Wehen bei i 
Geistes seine Harfe rauschen zu 
Preile der „Stimme des Herrn-" 
Herrlich und mächtig, liebst 
und w rksam ertönt siebenmal je 
gewaltiges Wort zum Wähle der Menschheit. 
Tie !'l. Väter und Lchrifiauslcger bringen die 
siebenfache Stimme im Zusammenhang mit den 
hl. Sakramente». 
Zunächst ertönt Eottes Stimme über fr 
Wasser der Tau e. „ßlrro tu l>ap-».eo“ : „Ich ici'.i 
dich im Namen des Vaters und des Sohnes ui 
des hl. Geistes". Und siehe, des Täuflings See 
wird umgeschaffen und umgestaltet, gereinigt u> 
geheiligt, befreit von der Erbsünde, geschmückt m 
der Gnade, gesiegelt mit dem Ebenbild des Drei- 
einigen, bezeichnet mit dem unauslöschlichen Male 
eines Gotteskindes. Unsichtbar öffnet sich der 
Himmel und der hl. Geist schwebt nieder und eine 
Stimme vom Himmel, nur dem Ohr des Glau¬ 
bens vernehmbar, erschallt wie einst über dem Hei¬ 
land, als er nach der Taufe auS dem Jordan em¬ 
porstieg: dies ist mein geliebte» Kind, an dem ich 
mein Wohlgefallen habe. 
„Singo te sign# cruci»“ : „Ich bezeichne dich 
mit dem Zeichen deS Kreuzes und stärke dich mit 
dem Ehrysam des Heile»", i« ertönt Gottes 
Stimme durch den Mund des Bischofs bei der hl. 
Firmung. _ Ter Christ wird durch diese» Sakra- 
ment gestärkt und zum Streiter Christi gesalbt, 
daß er den Feinden des Glaubens mutig die 
Stirne biete, den bösen Gelüsten, den Verführern, 
ja dem Teufel selber siegreichen Widerstand leiste. 
„Hoc est corpns menm“ : „Das ist nx in Lew", 
so ertönt die Stimme des Herrn bei der hl. Waixd- 
lung, wenn das Sakramerxt deS Altar» bereitet 
wird. Einst hat die Allmacht GotteS aus dem 
Nichts den Himmel und die Erde, das Festland und 
daS Meer, die Fische und die Vögel, die Menschen 
und die Tiere bervorgczembert durch das einzige 
Wort: „Es werde". Das Wunder, da» auf dem 
Altar geschieht, ist um nichts geringer. 
Die Wesenheit deS Brotes verschwindet spurlo» 
und wird verwanelt in Christi hochheiligen Leib. 
Nur die Gestalten, die Form, daS Aussehen, der 
Geschmack, der Geruch und die übrigen Zufällig¬ 
keiten des Brotes verbleiben als Hülle, unter 
welcher ,die Majestät des Sohnes Gottes sich der- 
birgt wie die Sonne hinter den Wolken. 
„Ego te absolvo“: „Ich spreche dich los von 
deinen Sünden im Namen deS Vaters und de» 
Sohnes und de? bl. Geistes." Dieses vierte All- 
machtswort erschallt bei der hl. Beicht über den 
glückliche!: Sünder der in demütigem, aufrichtigem 
Bekenntnis seine Fehltritte dem Priester geoffen- 
bart hat. Wie eine russtge, schwarze Kohle ganz 
dxirchglüht wird von Licht und Feuer, sobald sie im 
Ofen brennt, so wird auch der Sünders Herz ganz 
umgeschaffen und verklärt im Feuerofen der gött¬ 
lichen^ Barmherzigkeit durch die hl. Lossprechung. 
»»Pen istam aanctera nsctionem“ : „Durch freie 
hl. Salbung und leine mildreiche Barmherzigkeit 
verzeihe dir der Herr, was fru gefehlt hast durch 
Sehen, durch Hören, durch Sprechen, durch Mi߬ 
brauch des Leibes und seiner Glieder und Sinne". 
Unter dieser Stimme des Herrn bei der letzten 
Oclung wird dgx Kranke vollends von allen 
Schlacken der Seele befreit, wird übernatürlich 
gestärkt und gekräftigt, daß er den letzten Kampfs 
siegreich bestehe, der da entscheidet über eine! 
Ewigkeit. j 
„Aceipo potestatcm“ : „Empfange die Gewalt, 
Sünden nachzulossen und zu behalten. Messen ztt 
lesen für Lebende und Verstorbene, zu weihen und 
zu segnen". Das ist die Stimme Gottes über die 
Diener des Altars bei der hl. Priesterweihe. Auf 
die Schultern des Priesters wird ein Amt gelegt, 
das weder die Könige der Erde, noch die Engä 
des Himmels besitzen: sie werden Teilhaber unH 
Vollstrecker der göttlichen Allmacht, Mittler zwi¬ 
schen Gott und den Menschen, lebendige Kanals 
der Gnade, Hirien der Seelen, Herolde deS gött¬ 
lichen Willens, Führr auf dem Wege z»m Hin >l 
„tlatrimoninin inter vo« contractum“ : „Da» 
zwischen euch geschlossene Eheband bekräftige unh 
segne ich im Namen deS Vaters und des Sohne- 
und des hl. Geistes." DaS ist die Stimnxe GotteS 
beim feierl. Abschluß des Ehesakramente». Durch 
ein unauflösliches, heiliger Band werden Mann 
und Frau als Eheleute verknüpft fürs ganze Le¬ 
ben und erhalten Anteil an der SchöpferallmacÄ 
durch den biblischen Segen: „Wachset und mehret 
euch." Der heilige Ehestand abge¬ 
schlossen im Angesichte der Kirche vor 
dem Pfarrer und zwei Zeugen, ist die von Gott 
eingesetzte Pffanzschule neuen Lebens, die Grund¬ 
lage und der Jungbrunnen der Familie, der Kirche 
und des Staates, der Acker des Nachwuchses für 
Erde und Himmel. 
Das ist die siebenfache Stimme Gotte? zu« 
Hei! de? Leibes und der Seele, zum Segen für 
steit und Ewigkeit. In der Siebenzahl ist diese 
geheimnisvolle Stimme beschlossen. Und so gibt es 
auch nicht mehr und nicht weniger Sakramente al» 
sieben. Undankbaren Sinnes und in hochniütiger 
Vermessenheit haön die Reformatoren mehrere 
Sakramente verachtet und aögcschasst. Die Kathot. 
Kirche allein hat die Vollzahl der Sakramente un¬ 
geschmälert erhalten und von den Tagen der 
Apostel bis auf unsere Zeit getreulich verwaltet 
und ausgespendet. 
Mein Christ, halte die Sakramente in Ehre«. 
Schon das Wert S'.'roment fei iir ein tzuli.ttnnt, 
Dürftest du e« wagen, frests Wort zum Fluchen 
zu mißbrauchen, da doch jedes Sakrament eine 
Stiftung des Heilandes ist, jedes Sakrament er» 
Gefäß der Gnade ist, an jedem Sakrament ei« 
Blutstropfen Cbristi klebt wie ein Tautröpflein am 
Grashalme? Gebrauche insbesondere die Sakra¬ 
mente der Buße und de? Altars oft und würdig. 
Laß weder zu Hause noch im Felde eine Gelegen¬ 
heit zur Beicht, zur Kommunion, zur hl. Messe 
unbenutzt vorübergehen. So wirst du auch verdie¬ 
nen, in deinem letzten Stündlein die hl. Sterbe¬ 
sakramente zu empfangen und deinen Lebenslrms 
zu beschließen mit dem tröstlichen Wort der heil. 
Theresia: „Ich bin ein Kind der katbol. Kirche. 
Der Vnrgpfarrer. ^
	        
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