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hm darum Lausend« und Zehntausende von Ka¬
tholiken in Deutschland und vollend» in Oesterreich
rcfdKubolfn. — Ob sie es tun werden? Wenn
nickt, io wird Gort sie *u finden wissen. Auch ohne
Krieg bat er Mittel und Weae genug. um zebn.
und mehrfach ihnen das au entziehen, was sie au»
Geiz oder Laukeit und religiöser Gleichgültigkeit
nicht bergeben wollten, was er zu seiner Verherr¬
lichung und zum Seelenheil« ihrer Mitbrüder von
ihnen erwartete. ___
Wollen war Sott will, dar t|i der
yimmel auf Erde».
Möchten wir doch alle in unserer ernst'n. sor.
genoollen Zeit dielen Spruch so recht beherzigen
und ihn zur Richiscknur unsere» Leben» und Lan¬
dein» macken. Wahrlich, alsdann würde viel
Jammern und Klagen unterbleiben, wodurch dqch
das Schwere nickt nur nicht leicht gemacht, sondern
im Gegenteil noch schwerer wird. Menschen, de¬
nen der Wille Gotte» über alle» gebt, sind glück¬
lich und verbreiten Glück in ihrer Umgebung. —
Man enäblt. daß d e Mutter de» großen Bischof»
von Ketreler ibr ganze» Leben auf diese» Wort
ausgebout batte: „Wollen, was Gott will, ist der
Gimmel auf Erden!" — In diesem Siine leitete
sie ibr Gaus, erzog ste ibre große Kinderschar, er¬
trug ste^alle» Schwere, was sie traf und gab diesen
weisen Svruck allen ihren Nochkommen mit auf
den Lebensweg. Unb e» ist bekannt, welch herr¬
liche Menschen au» dieser Familie bervorgingen.
— Auch sie batte in jungen Jahren all da» furcht¬
bare Kriegselend miterlebt, welche» Navoleon vor
mehr ol» hundert Jahren über ganz Europa ge¬
bracht batte, aber in ihrem felsenfesten Glauben
und ihrer tiefen Frömmigkeit nabm sie alles al»
von der Gand Gottes kommend an. — Obichon dem
höchsten westfälischen Adel angebörend. erzog ste
ihre Söhne und Töchter zur größten Einfachheit
und wo» für eine Recke von hervorragenden Män¬
nern und Frauen verdankten ibr. nach Gott, das
Dasein! — Wie gerne verkündete zum Beispiel ihr
bischöflicher Sohn noch im Alter das Lob seiner
vortrefflichen Mutterl — Ja. wollen, was Gott
will und unser ganzes Bestreben daraus richten,
diese Ergebuna in Gotte» Will-n mehr und mehr
in uns auszubilden, darin liegt ia wahrhaftig ein
Vorgeschmack der himmlischen Seligkeit. Allein
wir. müssen uns gewissermaßen selbst ,u dicker
Gleichförmigkeit mit dem W llen Gottes und zur
Unterwürfigkeit unter denselben durch beständige
Uebung. auch in den kleinsten Vorkommnissen. er¬
ziehen. wenn wir e» in dieser so hoben Tuaend
weit bringen wollen: — bei sonst unbedeutenden
Anlässen, die unk vielleicht tagsüber trcfs'n, so¬
fort un» sagen: ..Gott will es so. also stille hal¬
ten": oder es entaebt uns zum Beispiel ein er.
laubteS Vergnügen, woraus wir uns gefreut, ein
lieber Dc-'uck,. den wir eruxirtet. bleibt au», e»
trifft unS ein kleiner Verlust: ein leichte» Unwohl¬
sein kestelt un» ans G'uS. iodeß wir nickt zur
Kirche können. DaS sind so Dinge' wie ste das
Leben bäustg bringt- Wenn wir nun immer, so¬
fort. die liebende Vaterband Gotte» erkennen, und
so reckt treu im Gerzen svrecken: „Herr, wie du
willst", dann t»n wir den ersten Schritt a"t dem
Weg der Vereinigung mit dem göttlicken Willen,
und der Gerr wird unsere Anstrengungen seanen,
wenn wir nicht murren und nickt klagen und uns
weiter führen, daß wir auck zu großen Ovkern be.
fäbiat werden, wenn zum Beispiel einmal wirk-
licke Sckicksale uns treffen: schwere Krankh-'t.
große Dermo rensvorluste. der Tod eines gelieb >
Wesen» u. wie i-tzs in st-eker schweren P?W all der
Jammer und da» Elend und die Not. sodaß wir
auch dann die Kraft und den Mut hoben, unser
„Not". „Es geschehe dein heiliger Wille!" mit
demiitia-kindlicker Ergebung zu spreck-n. - Seien
wir dock überzeugt, daß gerade in dieser Ergebung
der süßeste Trost für un» liegt: murren und kl.,
gen mackt das Unckück nicht kleiner: und uns gar
auklebnen gegen die aöltlicke Vorsehung, die un.
sere Geschick- lenkt und leitet, erschwert nur unser
Kreuz, welches wir ohne Gott nickt zu tragen ver¬
mögen. Sind wir dagegen demütig ergeben und
beugen wir uns unter die Vateckand Gottes, dann
bilkt uns diese milde Sand und stützt unS auf
dem Kreuzweg, den er uns geben läßt.
W"g also m't all dm endlesen Klagen, dem
nutzlosen Jammer, erheben wir v"s<°re Gäupter
und vertrauen wir ans den Gerrn. >r gerade da
tvunSdrbor» Gilke sendet, wo er Ergebung und
Vertrauen im MensKenkerzen findet. Auch Aerin
gab un» ja der Tokn Gotte» da» herrlichste Bei¬
spiel in seinem Gebete zum Vater am Oelberg.
Wenn wir un» ihn da. ntedergebeuat unter der
Last unserer Sünden, vorstellen und daran den¬
ken. welch namenlose Leiden er freiwillig auf lick
nabm. um un» zu erlösen, wer solldr da nickt an.
geeifert werden, die eigenen Leiden, die ia häufig
nur durch untere Sünden verschuldet sind, mit den
Leiden de» schuldlosen Jesu» zu vereinigen und
dadurch in der Scsfnung zu erstarke», dereinst auch
in der Glorie mit ihm vereinigt zu werden!
Vas SterbeglScklein.
In einer ziemlich großen Stadt batten fick
etliche junge Leute zusammengefunden, von denen
der eine schlimmer war. al» der andere. Von
Zeit zu Zeit saßen Ke bi» tief in die Nacht beim
Essen. Trinken. Singen. Spielen. Tanzen und
Witzereißm zusammen. Einst wurde denn auch
wieder eine solche Zusammenkunft verabredet, und
alle fanden sich zu bestimmter Zeit ein. bi» auf
einen. Man wartete, man wartete lange, man
wartete mit Ungeduld: doch der Erwartete kam
nickt. Ta begannen die übrigen ihre sogenannt:
Unterhaltung, die auch ungestört bi» Mitternacht
fortgesetzt wurde. Diödlich hö en ste den Ton ei¬
nes GlöckleinS. Sie svringen an» Fenster und
sehen einen Priester m kirchlicher Kleidung. wie
er einem Sterbenden die letzt« Wegzehrung bringt.
Scheu weichen ste vom Fenster zurück, als batten
sie ein Gespenst gesehen. denn solch ein ernster An¬
blick paßt iebr schlecht zu ihrem nächtlichen Trei¬
ben. Si? setzten üch wieder zu Wein. Spiel und
Sang, aber die Unterhaltung will nicht mehr in
Gang kommen: es ist ihnen, al» klüstert« ihnen
ein unücktbares Wesen da» „Memento moril —
Denk ans Sterben. — denk an deine eigene Ster¬
bestunde!" ins Obr. Und besonder» einer von
ihnen wird '-'w--r ernster und in stck oekebrk-"
eine dustere Ahnung sagt ihm: Der Priester geht
zu unserem freunde, der mit dom Tod« rings,
diese Ahnung läßt ihm keine Ruhe: e» treibt ihn
fort zu dem sterbenden K: * teil» die
Ahnung den Trinkaenosten mit. doch ste versackten
ihn als e'n"n Träumer und basten ißn fest. Dock
er reißt sich so» und eilt bin zum Gaule seines
Freundes. Tie G-mstür siebter fliecst die
Trevv- b'nan. öEnet die Tür und — ^tenbleick.
das Knizistr in den Gänden. lieat der Freund aus
dem S^erbeb-tt. Vor demselben knien, in Tränen
aukaelöst feine Mutter und Sckwester. und an
e'nem Tsick vor dem b^xbwürdiosten Gute bat der
Briester r.-tz N'eh-^efgkr.^ tzso
fs'r den Sterbenden. Am Sterbebett sinkt er er¬
schüttert. vernichtet nieder, auch der Freund bet't
mit anfgevtz-nen wänden mit Pri-ster. Mutter und
Schw-ster die letz'en S-ustcer der Sterbenden.
Als die beisiae Awdluna vorüber ist. stebt er
aus und ergre'lt des Sterbenden f^ffe Gand. Die¬
ser siebt ibn an mit bleckendem Anae. mit einem
^V'cf der ibm sagt: Brw?re d'ck ^'-cken —
Sterben — ist schrecklickk" lind dieser Blick drang
'bm in die S-ek- — er beugt- stck niede-- auf d?s
DZ-rhend'n Antsitz und bauchte ibm die We'i- in?
Ost": .ir-eund. sch bade dick verstand-ni I-,, sch
w!st mick b-Uivn n"d für deine Seele beten!"
Und er bat sich aebestert.
Var Vaterhaus.
WoD'rfcken dort zu Ende gebt.
Wo 'S Mühlenrad am Vach sich dreht.
Da stebt im dust'arn Blütenstrauß
Ein Hüttlein, 'S ist mein vaterhau».
Da schlagen mir zwei Herzen drin
voll Liebe und voll treuem Ginn;
Mein Vater und die Mutter mein,
DaS find die Herzen fromm und rein.
Darin noch meine Wiege stellt.
Darin lernt' ich mein erst Gebet.
Darin fand Spiel und Lust stets Raum,
Darin träumt' ich den ersten Traum.
Drum tausch ich für da» schönste Schloss,
Wär'S felsenfest und riesengroß,
Mein liebes Hüttlein doch nicht auS;
Denn 'S gibt ja nur ei« Baterhau».
- Loftbarer Vermächtnis. }
Sin Kaufmann ließ 1» feinen letzten Stunden noch
einmal alle feine Kinder an fei« Sterbebett kommest
und sprach zu ihnen:
Einst in meinen jüngeren Jahren machte ich ein»
Handlungsreise. Met» Fuhrmann mußte uuterweg»
einen Augenblick verweilen, deshalb trat ich in ein«
Kirche, in «velcher eoen Gottesdienst gehalten wurde.
Ter Prediger sprach über die Seligkeit und den Gegen
de» webet» und wiederholte mehrmals die Worte: „Ein
Tag ollne Gebet ist «in Tag ohne Segen." Seitdem
sink mir diese Worte nicht mehr aus dem Herzen ge¬
kommen. Mitten in den Müllen und Sorgen meinest
steren Leben» habe ich erfahren, daß allein au» den»
Gebet« die reckte innere Ruhe und Freudigkeit, Mut
und Kraft. Segen und Gnade auf unsere Worte »ul»
Werke komme. Da» Gebet gibt aber nicht allein die
rechte Kraft und Mut im Leben, sondern auch im Ster¬
ben, denn Gott, zu welchem mein Geist jetzt geht. ist mir
f»n längst durch da» Gebet ein lieber nnd bekannter
Freund geworden, besten Angesicht ich täglich, in der
Schwachheit de» Fleisches gesucht habe, und innner
freue ich mich, mitten in de» Tode» Schmerzen, mit
großer Freude, daß ich diese» oft gesuchte Angesicht end¬
lich im Ge,ste finden und schauen soll. Jetzt, tvo ich
auf immer auS dieser Welt r-n Euch, mein« Lieben,
scheiden muß. weiß ich nicht» Köstlichere» Tuck zu hin¬
terlasten. als die Ermahnung zum Gebete: denn mit
und in dem Gebete habt Ihr alle», wa» Ihr in Feit
und Ewigkeit Euch Gutes wünschen könnt. Mein Herr
und mein Gcktl Du hast mich zuerst geliebt, und ich
babe Dich auch in alle» meinen Schwachheiten und Sün¬
den geliebt. Laß mich noch einmal, ehe ich von bin¬
nen scheide, von allen den Meinen und in ibrem Na.
men die Worte sagen: Uh aber und mein HauS wol¬
len dem Herrn dienen.
Beherzigen wir oft die Mahnung den-hl. Theresia^
welche so viel auf die Kraft de» Gebete« vertraute:
»Seelen, die das Gebet nachlässig verrichten, sind
sleich einem gichtbrstchigen und lahmen Menschen, der»
obwohl er Hände und Füße hat. dieselben doch nicht
oebrauckt. Meiner Meinung nach verläßt den gute»
Weg. wer die heilsame Uebung de» Gebete» ausgibt.
Ta» Gebet ist die Pforte, durch welche der Herr unst
kein? Gnade zukommen läßt. Ist diel- Pforte verschlaf,
sen. wa» soll dann aus un» werden?"
war nützt'r? v
Wa» nützt's.daS Fragen, warum da» aste» ko ge»
komm-n ist. ganz anders, -I» wir «r erwartet baden?
Wa« nützt'S, da» Grübeln bei Tag und Nacht dar»
über, wie man e« hätte machen sollen, das Schellen
über dieie und jene, die vielleicht anders hät'en han¬
deln losten, al» sie aebandelk haben? Tatenlose»
Kammern und Unglücklich''-'!» bat keinen Wert. Fest»
stehen un'» rubig in die Zukunft blicken, ist da» Ein»
?>ge, was un» hilft in vieler schweren Zeit. Alle
Gesunden iosten an ihrem Posten bleiben und dort
arbeiten, so viel sie könne». Dann dienen sie dem
Bate land; so beweisen sie ihre Vaterlandsliebe durch
"ie Tar. „Ich bin wie vor den Kopf geschlagen und
kann nicht arbei'en," sagen manch». Gewiß,' die sich
überstürzenden Ereignisse der letzten Monate „nd
Taae haben un» alle auf'» Tiefste erschüttert. Wir
waren darauf nicht vorbereitet; sie sind zu p'ötzlrch
über un» bereingebrochen. Und ein Geschehnis reiht
sich an» anvere. Jetzt nur nicht den Kopf verlieren!
Jetzt kühl und nüchtern den Tatsachen ins Auge ge»
cdaut Jetzt arbeilen und nicht verzweifeln. Sage
nicht: ick kann nicht arbeiten, iondern tue irgend
etwa». Aber tue eS mir gancer Krafr, mir Leib und
Seele. Und halt du nicht genug Arbeit in deine«
HauSbalt, ,n deiner Umgebung, o stelle dich denen
rnr Verfügung, die normen üg deine Krafi brauchen.
Laß dich nur nicht geven im Leid ums Vaterland
schau auch nicht vorwänS» iondern lebe für de»
Augenblick. Was will setz', in diesem Augenblick,
»er liebe Gott von mir? Der liebe Gott will nicht,
daß du dich grämst und zu allem Unglück noch deine
Gesundheit verlierst, er wist nicht, daß du grübelst
und pintisieist und dich daber fast hintersinnst —
er will, daß du deine Pflicht tust an dem Polten,
an den er dich gestellt Hai. Be orge deinen Haus»
halr, pflege deine K'nder; «ifüste deine BerufSpfllch»
ten jeglicher Art. Hilf, kläre auf, »röste, ermuiige
überall. Noch ist der Spiuch wahr: „Wenn alle»
bricht, Go,t verläßt uns nicht. Größer als der Hel¬
fer ist die Nor ja nicht; in allen Itu» men, in aller
Not wird er uns be'chirmen der >r»ue Gottz"
Politischer Teil.
Dir §or^e um d!e Lage der katholische»
ttirche im neuen Deutschland
ist ohne Zweiiel jetzt eine der brennendsten Fragen
aeworben. Die jetzigen vorläufigen Regierungc».