Full text: Bonifatiusbote (1918)

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^-fzl.ßonifütiu, 
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katholisches Sonntagsblatt 
mit Otn Beilagen 
volksfreund. Blatter für volkstümliche Sozialpolitik 
und Ratgeber für Landwirtschaft usw. 
fierausgegeben von Pfarrer flbert, Zulv*. — Dru* und Verlag der Zuldaer ücNendruckerel in Zulda. 
Nr. 8. 
Sonntag den 24. Zebruar ISIS. 
35. 3af)rg. 
DerBonifatius 
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vorher. 
Inhaltsverzeichnis: WoLentalender. — Zweiter tfauenfonntatv — Drei Blicke jum fflefteujtgten. — Die heilige Fastenzeit. — Sterben muffen. 
Kaviter vom Eigensinn. — Frieden. __ 
Wochenkalender. 
e.nntao, 24. Febr. 2. frästen,onntag. (!Kemini»cere.) 
Montag, 25. »lebt. Matthias. Apostel. 
Dienstag, 26. ('?ebr. Vom Tage. 
Mittwoch, 27. Febr. Vom Tage. 
Donnerstag. 26. Febr. Vom Tage 
Freitag, 1. März. Vom Tage. Herz-Jetu-Freitag, 
SamStag, 2. Mär,. Vom Tage. _ 
Zweiter zastenjonntag. 
t&oang. Matth. 17. 1—6.) 
In jener Zeit nahm Jesu« den PetruS, JakobuS- 
rmd Johanne«. dessen Bruder, mit sich, und führte sie 
abseits auf erneu hohen Berg. Da ward er vor ihnen 
verklärt: und fern Wneficht otänzte wie die -sonne, 
ferne Siteiber aber wurden weih rote der Schnee Und 
stehe, es erichienen ihnen Mo,eS und Ei>aS: dre redeten 
mir ihm. PetruS aber nahm SaS Wort, und sprach zu 
Je uS: Herr, hier rst gut sein für unS: willst du, so 
wollen wrr hrer drei Hütten machen, dir eine, dem 
M-'eS eine und dem Etta» erne. Ai» er noch reoere, 
si . oa überschattete sie erne Uchte Wo-ke. Uno siehe, 
eine Stimme au» der W lke sprach: Dreier rst mein 
geliebter sohn, an dem ich mein Wohlgefallen habe: 
Vieren sollt ihr hören I Da die Jün >er dieses hörien, 
fielen sie auf ihr Angesicht, und fürchteten sich lebt 
Uns Je,uS trit hinzu, berührte ste, uno sprach zu 
ihnen: Stehet auf, und fürchtet euch nicht I AlS fie 
aoer ihre Au ren au-hoben. saben sie Niemand, arS 
J-'fu» allein Und da sie von dem Berge yerabstre ten, 
deahl ihnen Jesu», uno iprach: sa.iet Nremanoe» 
diese» Gest dt. br» der Sohn de» Menschen von den 
Toten auseruanden sein wird. 
Drei Vlicke zum Gekreuzigten. 
1 W»t‘t du bieie» Schauspiel auf dem 
Tabor? Drer Gestalten stehen aus 
dem Erdboden: Petrus, Jakobus 
und Johannes; drei Gestaiien 
schweben rn der Luft: Jesus, Moses 
uno Elias. Den Mirteipnnkr d e er 
he ligen"Gruppe bildet der Heiland; auf ihn sind 
unverwandt aller Auqen gerrchak. E> ist ja jo ver» 
ändert, kaum oast dre Apostel rhu noch kennen. Statt 
des atmiehptn Gewandes, da» wirst seine Glieder 
um üllre, rst er Heu e mit einem Llchtgewanae um¬ 
kleidet wie mir einem konbaren Hermelin oder mit 
schneei er Wolle; sein Anilitz leuchtet wie der Blitz, 
seine Augen strahlen heller ols Siubtnen. T« Apostel 
und dte HrmmelSgäüe tonnen kaum sich sait ,ehrn 
au dem wundervollen Schau piel und jchlürfen in 
vollen Zügen den Srrom der Lust und Seligkeit. 
Auch wir tollen den Blick erheben zum Heiland, 
das Auge ruhen lassen aus den Gekteuztgren, dre 
Seele verliefen in das Herz de» Gottmen scheu. 
Lege in diesen Blick all' die frommen Gesinnun¬ 
gen, die der König David ausgesungen har in fernem 
24. Pialm. 
Psalm 24: Auge und Her, zu Gott. 
1. Dem Staub entreitz' ich meine Seele» 
Will sie zu dir. o Herr, erheben. 
2. Mein G- tt. zu dre steht meine Hoffnung, 
Nie werde ich zuschanden werben. 
3 verstummen soll der Spott der Feind«, 
<ix falle auf die Uebeltätet. 
t Sei du mein Lehrer in der Wahrheu, 
Mein Gott, mein Heiland und Erlöse». 
5. Herr, lehr' mich deine Wege gehen. 
Und lag mich finden deine Pfade. 
6. Herr, denke deiner ero’aen Güte. 
Tein alt’ Erbarmen iah mir leuchte*. 
7. Vergift die Sünden meiner Jugend 
Und all' die Torheit meine» Leben». 
8 Auf rechter Bahn lenkt er die Fromm«* 
Und lehrt die Sanften seine Wege, 
v. Der Weg des Herrn rst Halb und Wadrhott 
Für jeden, der rhm hält die Treue. 
10 Barmherzig ist der Herr *«d wahrhaft: 
Den Sünder rettet er durch Buge 
II. Verzeih mrr gnadi t, Herr, die Sünde*. 
Denn ihrer sind entsetzlich viele. 
12 Wer Gott den Allerhöchsten fürchtet. 
Der wandelt auf der Tugend Sterge*. 
13. Es pra gt in Reichtum feine Seele 
Und »eine Kinder erben Schätze. 
14. Em Bollwerk ist der Herr den Fromm«*, 
Sern Bündnis wird er treulich halten 
15. Zum Herrn blickt u*»rrw«ndt mein lagt. 
Dag er vor Schlingen mich bewahr«. 
16. So schau erbarmend zu mir rrreber. 
Ich bin so einmm. so oerlaffen. 
17. Gar orotz ist meine» Herzen» Kumm«», 
Befreie mich au» meinen Röten. 
18 Sieh meine Mühsal und Beschwerde 
Und nimm hinweg dre Last der Sund«». 
19. Verjag den dichten Schwarm der Fern»«, 
Die ohne Grund ratet» tödlich Haffen. 
20. Beschütze, rette du mein Leben, 
Mach nicht au; rtianoen mein Vertraue». 
21. Dre Frommen sich mrt mrr veremer» 
Und rufen all' au» einem Munde: 
22' O Gort der Güte und Erdarmung, 
Entreig dem Volk au» lernen Röten. 
Drei Blick« soffen wir zum Gekreuzigten erheben. 
Mt Petrus richte auf den Heiland einen Blick des 
Glaubens. Petrus bat ja auf dem Tabor aus dem 
Munde des himmlischen Vater» die Weisung ver- 
nommen: dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich 
wein Wohlgefallen habe. Durch diese Stimme und 
durch dieses Zeugnis wurde sein Glaube wunderbar 
gestärkt. Für ihn bat auch der Heiland ausdrücklich 
gebetet, daß sein Glaube niemals wanke. 
Mit einem solchen innigen Glaubensblick loht 
uns auf Jesus schauen, den Vollender unseres Hei¬ 
les, den unbefleckten Hohepriester, das . makellose 
Gotteslamm. das geschlachtet wurde für die Sünden 
der Welt. Rach dem Zeugnis des christlichen Dich¬ 
ters Prudentius sind viele Märtyrer mit ausge¬ 
spannten Armen in den Tod gegangen, um so durch 
die Stellung des Körpers dem. Gekreuzigten ähnlich 
zu fein und ein letzte» symbolisches Zeugnis abzr». 
legen, datz sie an Cbrisms glauben, mit und für Ehrt- 
stus leiden und sterben. Las, dich nicht beirren, 
mein Christ, durch die Niedrigkeit und Schmach des 
.Kreuzes. O wie bald wird die Szene wechseln: vor» 
Schandpfahl des Kreuze« schwingt sich der Herlan» 
zum Tbron der Herrlichkeit, um zu richten die Leben' 
digen und die Toten. 
Mit Jakobus richte zum Heiland einen Blick de» 
Vertrauens, einen Blick zuversichtlicher Hoffnung. 
Jakobus baute unbedingt auf die Allmacht seines 
Meisters. Als die Bewohner von Sichem den Hei- 
land nicht aufnabmen, sprach er voller Ent üstuna 
zu Jesus: willst du, daß wir Feuer vom Himm« 
rufen? Mit Recht war Jakobus der Neberzeuguna 
dast es beim Heiland nur ein Wort, nur einen Wink, 
nur seine stumme Bewilligung brauche, um Feue» 
vom Himm-el regnen zu lasten. Schenke auch da 
ihm dein Vertrauen. Muhten nicht einst die Israe¬ 
liten, die von den Feuerschlangen gebissen wa'-e», 
zur ehernen Schlange aufsckrauen. um' geheilt z» 
werden? So wollen auch wir, wenn wir gebistea 
sind von der Sünde, wenn wir gebrannt stnd von 
Schmerz, Unalück, Sorge und Not. den Blick zum 
gekreuzigten Heiland erbeben, und wir werden ge¬ 
nesen von allen Wunden und Heiluna finden fü» 
jeglichen Schmerz. Heiligstes Herz Jesu, auf dich 
vertraue ich! —- 
Und mit Johanne» wirf zum Heiland einen Blick 
der Liebe. Er ist ja der Liebesjünger. der uns das 
flammende Wort zurust: lastet uns Gott fiel c*. 
denn er hat uns zuerst geliebt. Berdient denn de» 
Heiland nicht deine Liebe? Hat er nicht für dich 
lein Blut vergossen? Hat er nitch für dich den Tock 
ve'kostet? Hat er dir nicht die Hölle verschlösse, 
und den Himmel geöffnet? Willst dir undankba, 
deinem Erlöser das lebendige Herz durchstoßen durch 
Fluchen, durch Ehebruch, durch Unkeuschheit, durch 
Treulosigkeit, durch Feindschaft, durch Wucher uns 
Betrug, durch unwürdige Beicht und sakrilegiscd» 
Kommunion? Du weiht doch ganz gut, das, wr, 
durch jede schwe e Sünde den Heiland abermal t» 
den Kreuzestod liefern und lein bitteres Leiden fü, 
uns unfruchtbar machen. Also fort mit der Sünd». 
die sich mit der Liebe weniger verträgt als der Krie» 
mit dem Frieden, das Feuer mit dem Waster. — 
Nichte oft den Blick zum Heiland, einen Blick de» 
Glaubens, -der Hoffnung und Liebe — und de, 
"'cifanö wird auch dir einen gnädigen Blick zuwer» 
fen und in deinem letzten Ctündfein dir zurufeir 
was er dem Schächer am .Kreuze zurief: heute noch 
wirst du bei mir im Paradiese sein. 
De» Burgpfarre».
	        
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