Full text: Bonifatiusbote (1918)

Katholisches Sonntagsblatt 
mit den Beilagen 
Volksfreund» Blätter für volkstümliche Sozialpolitik 
und Ratgeber für Landwirtschaft usw. 
Qerausgegeben von Pfarrer Stiert, Hulda. — Druck und Verlag der Hulda er Acliendruckerel In Hulda. 
Tlr. 10. Sonntag den JO. TTlSrz J9J8. . 35. Zahrg. 
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vorher. 
Inhaltsverzeichnis: Wochenkalender. — Vierter Zauenjonntag. — Die unverfieglicheTrosteSquelle. — Da» neue kirchliche Gesetzbuch. — An die lieben Erft, 
kommunikanten. — Zwei. die mit den Köpfen zusammenrennen. 
Wochenkalender. 
Gönn tag. IS. März. 4. Faftensonntag. (Lätare.) Die 
hl 4v Märtyrer. Beginn der österlichen Zeit. 
Montag. II. März. Bom Tage. 
Dienstag. 12. Mär,. Gregor L, Papst u Kchl. 
Mittwoch. 13. März. Vom Tage. 
Donnerstag, 14. März. Bom Tage. (Mathilde.) 
Freitag. IS. März Clemens Maria Hofbaur, Be! 
u. Gedächtnis de» hl. Zacharias, P. 
Samstag, 16. März. Vom Tage. 
vierter Menfomttag. 
iEvaug. Joh k. 1—IS.) 
In jener Zeit fuhr JesuS über das galiläifcke 
Meer, an welchem die Stast Liberias hegt. Und eS 
fol te ihm eine protze Menge Volke» nach, weil sie die 
Wunder sahen, die er an den Kranken wirkte. Da 
ging Jesu» auf den Ber>. un» letzte sich daselbst mit 
seinen Jüngern nieder. Cs war aber da» Osterfest der 
Juden tehr nahe. Al» nun Jesus die Au *en aufhob, 
uno iah, datz eine sehr große Menge Volke» zu »Hm 
gekommen sei, sprach er zu Philippus: Woher werden 
tvir «rot kaufen, datz diese essen? DaS sagte er aoer. 
um ihn auf die Probe zu stellen: denn er wutzte wohl, 
wa» er tun wollte. Philippu» antwortete ihm: «rot 
für zweihundert Zehner ist nicht hinrerchend für sie. 
datz Jeder nur etwa» Wenige» bekomme. Da sprach 
einer von fernen Jüngern, Andrea», der Bruder deS 
Srmon PetruS: CS tit ern Knabe hier, der fünf Gersten» 
drote und zwer Zische hat; allein wa» ist da» unter so 
Breie? Je,uS aber sprach: Lasset die Leute sich setzen! 
Es war aber viel Gras an dem Orte. Da setzten sich 
die Männer, gegen fünftausend an der Zaht. JefuS 
aber nahm die Brote, un» nachdem er geoankt hatte, 
terrte er sie denen au», tvelche sich nrrdergesetzt hatten: 
desgleichen auch von den Zischen, so viel sie wollten. 
Ai» sie aber satt waren, sprach er zu teinen Jün,crn: 
Sammelt die übrig gebliebene« Stucklein, damit sie 
nicht zu Grunde gehen. Da sammelten sie und füllten 
zwölf Körbe mit Stückrem von den fünf Gerstenbroten, 
.welche denen. d,e gegessen hatten, übrig geblieben 
Waren. Da nun diese Menschen da» Wunder sahen, 
wetche» Jesu» gewirkt hatte, sprachen sie: Dieser ist 
wahrhaftig der Prophet, der in die Welt kommen soll! 
Als «der Jesu» erkannte, datz sie kommen und rhn 
urit Gewalt nehmen würoen, um rhu zum Könige zu 
wachen, floh er abermat aus den Berg, er allein. 
Die unverfiegliche Trofierqnelle. 
Jerusalem; so beginnt der 
Introitus d?4 heutigen »terten 
itafteniMiMtaae«. Der ganze Jutroi- 
tns ist eine himmlische Arznei des 
Trotte», ein Aufruf de» allgütigen 
- f^tte» zur Fcend« und zum Jubel, 
rlassrn an rem Volk durch die Posaune des Propheten 
ssaias: „Freu dich, Jernalem, und kommet alle 
zusammen, die ihr e» liebet; freut euch und jubelt, 
die ihr i» Trauer gewesen, so daß ihr frohlocke, 
und satt werdet an den Quellen eure» Trostes." 
Die überreiche, unverfiegliche Trost es¬ 
st uelle ist »der Vater der Erbarmung, der Gou 
alle» Trostes". 
Kein Wnffer der Trübsal so tief, über da» wir 
nicht schreiten mit Gotte» Hilfe; kein Feuer der 
Schmerzes io heiß, da» nicht gelindert wird durch 
d»n Tau des himmlischen Tröste»; kein Kerker der 
Verlassenheit so vergittert und vermauert, daß Gottes 
starker Arm uns nicht herauszieht. 
Tiefe Erfahrung hat David in mancher der- 
zweifelten Lage an sich selber gemacht und deswegen 
von GotteS Hilfe und Trost manch kräftiges Lied 
gelungen. Der schönsten eine» ist der Pialin 4, der 
vre ein heller Ster« erstrahlt in der Letden 
Finsternis. . 
Psalm 4: GotteS Hilfe «ub Trost in der Trübsal 
1. Mein Gott erhört mich, wenn ich bete; 
Er mäht mrr wert in aller Trübsal. 
2. Zu ihm in jeder Rot ich rufe: 
Erbarme dich, o Herr, und hilf mtr. 
S. Wie lange seid ihr schweren Herzens? 
Wre lang verza rt. ihr Menschenkinder? 
4. Was sucht ihr flüchtge Erdengüter? 
Verlasset euch auf S.telkeiten? 
5. Der Herr tut Wunder an den Frommen; 
Sogleich erhört er ihre Bitte. 
6. Laßt nicht den Zorn zur Sünde werden; 
Was Böse» ihr gedacht, bereuet. 
7. Ein reines Leben bringt als Opfer 
Und immerfort auf Gott Vectra, et 
8. Wenn dann so manche spottend fragen r 
Wer wird ihm gute Tage geben? 
». So soll ihr Spott mich nicht beirren, 
' Denn du. o Gott, bist meine Hoffnung. 
10. Mir leuchtet deine Huld und Gnade. 
Du bist mein Trost und meine Hoffnung. 
11. Die Feinde find zwar reich geworden 
An Wem und Oel un» an Getreide. 
13. Mein Reichtum sei allein die Tugend; 
Daran» ervtüht mir Glück nud Freude. 
I» drei Strahlen, so sagt der gekehrte Bellarmin, 
ergieht sich die göttliche TrosteSquelle in unser 
Her». 
Der erst, Strahl » bi- Hinwcguahme des 
Nebels; diesen Strahl hat David «ufqefangen. Gm, 
!«t der Verfolgnng, die sein Sohn Abialon anqezei- 
reit, ein Ende gemacht, hat dem König erne» |l«r- 
reichen Sieg verlieben, hat seinen Thron un» lerne 
Herrschaft neu be'estigt und hat seine« Namen Glanz 
gegeben dis an die Grenzen der Erd». 
Har nicht GotieS Güte auch von dir ichon manche» 
Leid wieder hinweggenommen, mein Christ? Schon 
glaubrest du das Krankenbett nimmer verlassen, 
niemals mehr die Hand regen zu können zur 
Arbeit. Und siehe, wider alles Erwarten hat deine 
Krankheit plötzlich Halt gemacht, hat sich allmählich 
wieder verzogen gleich einem dichten Nebel, und 
Kraft und Gesundheit ist aufs neue aufgeblüht in 
deinem abgemagerten Körper. Und du, tapferer 
Soldat, meintest vielleicht, deine Wunde würde dich 
für immer unter die Krüppel einreihen und dir de» 
Bettelstab in die Hand geben. Da har die Kunst der 
Aetzte durch des Allmächtigen Hilfe den Sieg davon» 
«tragen; du kannst deine Glieder wieder regen und 
mit deiner Hänne Arbeit dir dein Brot verdienen. 
Darum verlaßr euch alle auf Gottes Trost un» Htlfe 
und handelt nach dem alt n Wahl>pruche: „Auf 
Gott vertraut — ist fest gebaut." 
Der zweite Strahl in der TrosteSquelle ist di« 
Geduld, die Gott verleiht für die Zeit der Heim» 
urchung. Wie viel« Pilger sind schon nach Lourve» 
qezogen, um Heilung zu finden in mancherlei Krank¬ 
heiten; sie sind zurückgeke trt und hoben ihre alte» 
Krankheiten wied-r mit nach Hau« genommen Aber 
siehe. Gott hat ein anderes Wunder an ihnen getan. 
Auf das Gebet an heiliger Stätte ist eine '»Ich« 
Heldenkraft über sie gekommen, daß sie ihr Kreuz 
mit chriulicker Geduld und Eruebenhett tragen und 
ihre Angehörigen und ihre Umgebung durch ihr« 
Ruhe und Zufriedenheit in Staunen setzen. Auch 
du. mein Christ, wenn du ein Leiden vast, klage e» 
Gott und feiner Mutter und er wrrd dir dein Kreuz» 
>venn nicht abnehmen, so sicher erleichtern. Hör« 
deinen Heiland, der dir zuruft: „Kommt o'le z» 
mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch 
erquicken." 
Der dritte Strahl der Trostesquelle ist die Freud« 
in Gott über die Leiden. So dar der Sohn Gor e» 
„frohlockt wie «in Riese" beim Betreten >einer Lei« 
üensbadn. Und we,ßt du nicht, wie eS den Apostel» 
ergangen ist? AlS sie die rchreckliche Geißelstraf« 
erlitten, als ibr Rücken von den furchtbaren Hiebe« 
zerfleischt wurde, ta ward ihr Antlitz himmlisch bet«» 
klärt von Freud«, weil sie gewürdigt wurden, ur» 
deS Rainen Jesu willen Schmach zu leiden. 
Würde drei« Trostquelle in der Sahara entsprin¬ 
ge» »der auf dem Gipfel des Gaurrgsan oar, Mikk- 
»aen würden hingehen, um sich einige Tropfen zu 
verschaffen Und siehe, dies« Trostesquelle entspringt 
so nahe, baß du kaum eine halbe Stunde, »telleichl 
nicht einmal fünf Minuten brauchst, n« sie z« er¬ 
reichen. Und nicht nar Tropfen stehen dir zur Ver¬ 
fügung, die Q'telle selbst mit all ihrem Gehalt und 
ihrer ganze» Wasier menge. Daber halt du kein« 
Müh« und keine Unkosten. Stehst du dort im 
Schauen de» ewigen Lichtes den geheimnisvollen Ta¬ 
bernakel? Gr ist das Quelkuhaus deS aöttlube»
	        
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