Full text: Hünfelder Kreisblatt (1918)

läge des Vereins. Für die Instandsetzung der Tische 
und Bänke auf dem tztoppelsberg wurde ein entsprechender 
Betrag ausgeworfen. — Bei der Vorstandswahl wurden 
auf Vorschlag des Herrn Rektors Sonderg-ld, der mit 
warmen Worten der Verdienste des bisherigen Vorstands 
gedachte und ihm den Dank des Vereins aussprach sämt¬ 
liche Vorstandsmitglieder (Vorsitzender: Herr Rechtsan¬ 
walt Cramer. Schriftführer: Herr Rentmeister Rathmann, 
Kassierer: Herr Lehrer Schramm) einstimmig nnederge- 
wählt. — Für das kommende Vereinsjahr sind 3 kleinere 
und ein größerer Ausflug in Aussicht genommen. Zum 
Schlüsse gab der Vorsitzende dem Wunsche Ausdruck, 
daß uns das neue Vereinsjahr einen baldigen siegreichen 
Frieden bringen möge. 
— Die Frankfurter Pferdemärkte wurden für dieses 
Jahr wie folgt festgesetzt: 6. Februar, 6. März, 10. April, 
1 Mai. 5. Juni, 3. Juli, 7. August, 4. September und 
16. Oktober. Der Marktplatz befindet sich gegenüber dem 
Ostbahnhof. 
Sarg'en zell, 17. Jan. Der Gefreite Rudolf P etter 
in einer Maschinen-Gewehr-Kompagnie in Flandern, 
wurde für besondere Tapferkeit mit dem Eisernen Kreuze 
ausgezeichnet.__ 
S Ohne Kulissen. 
Aus politischen Kreisen wird unS geschrieben: 
Solange die Welt besteht, ist ein solches Schauspiel noch 
nicht geboten worden: daß eine Friedenskonferenz vor offenen 
Türen verhandelt. Die Russen wollten es nicht anders, 
und man hat ihnen den Gefallen getan, um sie von vorn¬ 
herein davon zu überzeugen, daß der ernstliche Wille zur 
Verständigung auf unserer Seite vorhanden war. Nun nt 
die Vrobe aufs Exemvel im Gange, und deutlicher treten 
auch die Schattenseiten dieses Verfahrens in die Er¬ 
scheinung. 
Besonders seitdem Herr Trotzki stch persönlich 
nach Brest-Litowsk bemüht hat. Bis zur Neujahrspause 
gingen die Verhandlungen noch ziemlich flott von statten: 
die Joffe und Kamenew hatten ihren Auftrag offenbar 
So verstanden, daß sie aus den Friedensabscdluß hinarbeilen, 
ihm zum mindesten keine unüberwindlichen Schwierigkeiten 
bereiten sollten. So wurde zwar ziemlich reichlich ge¬ 
sprochen und protestiert, aber im ganzen konnte man mit 
dem Ergebnis der wenigen Sitzungstage um Weih¬ 
nachten herum wohl zufrieden sein. Anders jetzt. Der 
Volkskommissar aus Petersburg hat die übrigen 
russischen Friedensdelegierten vollkommen in den 
Hintergrund gedrängt. Er führt das Wort. und 
es ist mit Händen zu greifen, daß er dabei stets und un¬ 
ablässig von dem Bewußtsein geleitet wird, vor der großen 
Öffentlichkeit zu stehen. Was ist natürlicher, als daß er 
um ein möglichst glanz- und eindrucksvolles Auftreten be¬ 
müht ist. Man soll sehen, daß ein unzünftiger Staats¬ 
mann den Diplomaten der alten Schule, die bisher das 
Monopol der Lenkung der Völkerschicksale zu besitzen 
glaubten, zum mindesten gewachsen ist, daß er sich 
seiner Haut zu wehren und selbst als Vertreter emeS 
besiegten und voller Anarchie zusteuernden Landes aus 
der gegebenen Lage noch ganz stattliche Vorteile 
herauszuschlagen weiß. Dazu kommt die unbändige Kampf¬ 
lust des Revolutionärs, der Zeit seines Lebens mit den 
staatlichen Gewalten im Streit gelegen hat und kein 
größeres Vergnügen kennt, als in scharfen Wortgefechten 
sich mit seinesgleichen herumzuschlagen. Das alles wirkt 
zusammen, um Herrn Trotzki zu einem schwierigen Ber- 
handlungsgegner zu machen. Es bedarf gar nicht erst des 
Verdachtes, daß er lediglich nach Brest-Litowsk gekommen 
sei, um seine Verschleppungskünste spielen zu lassen, weil 
er zunächst noch den innerpolitischen Strömungen in Ruß- 
land - und anderwärts Zeit zur Entwicklung.schaffen 
Niöchte, und weil inzwischen vielleicht auch die milltarliche 
Lage im Westen oder Süden sich zu unseren Ungunsten 
verschieben könnte. Ein solcher Verdacht ist ganz gewiß 
nicht von der Hand zu weisen, zumal der eigentliche Krieg 
für Rußland ja doch bereits aufgehört hat. das dringende 
Friedensbedürfnis des Volkes also bis auf weiteres gestillt ist. 
Herr Trotzki hat danach keinesfalls etwas zu versäumen, er 
kann die Welt seelenruhig mit seinen Rechthabereien unter- 
halten, ohne Rücksicht darauf, ob er die Geduld seiner 
Gegner auf diese Weise erschöpft oder nicht. Daß sie seiner 
Betätiaung vorzeitig ein Ziel setzen würden, scheint er 
einstweilen nicht zu befürchten; und sollten sie ernstlich dazu 
Miene machen, so wird er schon dafür sorgen, daß ste m 
der ganzen Welt als die Schuldigen, als Friedensstörer 
und Kriegsoerlüngerer gebrandmarkt werden. 
In diesem Licht erscheint uns bisher die neueste Er¬ 
rungenschaft. die Abschaffung der Geheimdiplomatie Es 
ist ja wahr, die „alte Schule" hat manche Schändlichkeit 
auf dem Gewissen: von früher her, als noch um das Leben 
gmizer Völker gewürfelt wurde, ohne daß diese zumeist 
eine Ahnung davon hatten, und auch noch aus der jüngsteil 
Vergangenheit, wie man aus den, von der russischen Regie¬ 
rung enthüllten Geheimverträgen ihrer eigenen Bundes¬ 
genossen zur Genüge erfahren hat. Aber ganz ohne 
Verdienste ist sie andererseits doch auch Nicht ge¬ 
wesen. Der Berliner Kongreß z. B. hat auf dem 
Balkan wenigstens für einige Jahrzehnte leidliche Ruhe 
geschafft — er wäre aber vielleicht heute noch versammelt, 
wenn auch >hm zugeniutet worden wäre, ohne Kulissen 
zu verhandeln. Bismarck wäre sür diesen Gedanken 
keinesfalls zu haben gewesen, obwohl er der letzte war, 
der an alten Überlieferungen festhielt aus keinem anderen 
Grunde als weil es eben immer so gewesen. Heute er¬ 
hält der ganze Erdkreis jeden Tag lange Spalten darüber 
vorgesetzt was in Brest-Litowsk verhandelt worden ist, 
und unsere immer noch sehr zahlreichen Feinde werden 
uns für diese willkommene Hilfsarbeit gewiß außer- 
ordentlich dankbar sein. Zu ändern ist an diesen Tatsachen 
natürlich nichts melch. solange Herr Trotzki sein öffent¬ 
liches Auftreten sortsetzt. Ihn leitet ja nach seiner Er- 
klärung nicht die Absicht, mit Deutschland möglichst bald 
wieder .in Frieden und Freundschaft" zu leben, sondern 
er will auch bei uns revolutionären Zuständen Eingang 
verschaffen, ähnlich denjenigen, denen er seine Erhebung 
zur Macht verdankt. Es ist gut. daß wenigstens über 
seine innersten Gesinnungen uns gegenüber keine Täuschung 
möglich ist. __ 
Friedrich v. Berg. 
o. Valentint. 
Wechsel im Kaisers. Zivilkabinett. 
Valentinis Rücktritt — Berufung v. Bergs. 
Ein neuer Herr ist zum Leiter des Kaiserlichen 
Zivilkabinetts berufen worden, der Oberprästdent und 
frühere Lcmdes- 
hauvtmann von 
Ost-Preußen. 
Friedr. v. Berg. 
Seit langer Zeit 
genießt Herr von 
Berg die besondere 
Wertschätzung des 
Kaisers, der als 
Mann von per¬ 
sönlich streng kon¬ 
servativen An¬ 
schauungen gilt, 
dem aber gleich¬ 
zeitig der Ruf 
weitgehender poli¬ 
tischer Einsicht und 
disziplinierter 
objektiver Den¬ 
kungsart voraus¬ 
gebt. io daß man 
bei ihm eine der 
Wichtigkeit des 
Amtes entspre¬ 
chende gerechte 
Verwaltung vor- 
aussetzt. Denn wenn es auch der breiten Öffentlichkeit weniger 
bekannt ist, so bleibt es doch eine Tatsache, daß dem Chef 
des Kaiserlichen Zioiikabinetts Aufgaben zufallen, die weit- 
tragenden Einfluß 
auf den Gang und 
die Entscheidungen 
unsrer äußeren 
und innerenPolitik 
in sich schließen. 
Der Leiter des 
Zioilkabinetts 
steht der Person 
des Monarchen un- 
mittelbarnahe.Un- 
sere Verfassungs¬ 
verhältnisse und 
die Tradition lan¬ 
ger Zeiträume be¬ 
rufen ihn als über¬ 
mittler und Rat¬ 
geber namentlich 
dann, wenn wich¬ 
tige Veränderun¬ 
gen im höchsten 
Beamtenkörper 
des Staates und 
des Reiches not¬ 
wendig werden 
Er muß imstande sein, dem Träger der Krone bie 
politische Lage und die Forderungen des TageS in 
einer Weite klar zu schildern, daß diesem ein ge¬ 
nügend belleS Bild wird, um dann die letzte Entschei¬ 
dung »u treffen. Damit ist der Wirkungskreis natürlich 
nicht erschöpft, weitere und bedeutende Betätigungen geben 
dem Amt Inhalt und Wirkungskraft. Eignet sich der 
Träger hervorragend dazu, so können ihm treffliche Ziele 
winken, die stch selbst bis zur Popularität steigern können. 
Wir erinnern dabei nur an den Vorgänger des jetzt 
scheidenden Herrn ». Valentini unter Kaiser Wilhelm ll.. 
an Herrn o. LucanuS. dessen Name fast sprichwörtliche 
Verbreitung gewann. 
Herr o. Valentini. Wirkl. Geh. Rat mit dem Titel 
Exzellenz, übernahm das Amt nach Herrn v. LucanuS im 
Jahre 1908. hat es also fast 10 Jahre verwaltet. Er 
wurde damals auS Frankfurt a. O. berufen, wo er Re- 
gierungSpräfident war, und ist 63 Jahre alt. Kurz vor 
seinem jetzigen Rücktritt, nach dem Scheiden deS Reichs¬ 
kanzlers v. Bethmann Hollweg. erhielt er den Hohen Orden 
vom Schwarzen Adler.__ ^ 
Angriff auf die englische Küste. 
Die verödete Nordsee. 
Amtlich wird gemeldet: Am 14./15. Januar unter¬ 
nahmen leichte deutsche Streitkräfte einen Streifzug dnrch 
die südliche Nordsee. Sie trafen weder feindliche Kriegs- 
schiffe noch Handclsfahrzeuge an, trotzdem sie nördlich der 
Themse-Mündung bis dicht unter die englische Küste vor- 
stießen. 
Dort nahmen sie wichtige Hafenanlagen auf nächste 
Entfernungen bei guter Beobachtung mit über 300 Schuß 
unter wirksames Artllleriefeucr. 
Neue UBoot-Erfolge. 
Starker, mit allen Mitteln auSgeübter Gegenwirkung 
zum Trotz, fielen auf dem nördlichen Kriegsschauplatz unseren 
U-Bootrn L l 000 Br. - Reg.» To. Handelöschtffsraum zum 
«Opfer. 
Hierbei wurde ein englischer Dampfer von mindestens 
4000 Tonnen in geschickt durchgeführtem Angriff aus be- 
sonders starker Fischdampfersicherung herausgeichossen. 
Die Mehrzahl der versenkten Schiffe war bewaffnet und 
schwer beladen. 
Der Chef des Admiralstabes der Marine. 
Vorsätzliche Nrutralitätsverletzung. 
Bei einem abgeschossenen englischen Flugzeug wurde 
eine Generalstabskarte gefunden, in der deutlich Hin- und 
Rückstug oorgezeicknet waren. Beide Wege führen über 
holländisches Gebiet. , , , 
Der Fund ist ein neuer Beweis dafür, daß es stch 
bei Grenzverletzungen englischer Flieger keineswegs um 
Zufälligkeiten, sondern um bewußte planmäßige Verletzungen 
der holländischen Neutralität handelt. 
Bern. 17. Jan. Die französische Negierung hat hier ihr 
Bedauern wegen des Bombenabwurfs auf Kallnach aus¬ 
gesprochen und Vergütung des gesamten Schadens zugesagt. 
Bern, 17. Jan. Nach einer Meldung aus Newvork bat 
das Schiffadrlrami den Hcmdelsminister um die AuS- 
lieierung alier Segelickiifse amerikanischer Flagge ge- 
beten — ws (ollen (oiort 475 000 Tonnen verfügbar sein. 
Deutscher Heeresbericht. 
Mitteilungen des Wolfffchen Telegravden-Bureaus. 
Großes Hauptquartier, 17. Januar. 
Westlicher Kriegsschauplatz. 
Keine größeren Kampfhandlungen. In zahlreichen 
Frontabschnitten ErkundungSgefechte. Nördlich von PaS- 
fchendaele, an der Scarpe. bei Vendhuille und St. Ouentiu 
wurden einige Engländer gefangen. 
Dank an Staatssekretär o. Kühimann. 
* Brest-Litowsk, 17. Januar. 
Die Delegationen der vier verbündeten Mächte hielten 
gestern Vormittag eine vertrauliche Besprechung ab. 
Staatssekretär v. Kühlmann gab Auskunft über den 
Stand der Verhandlungen mit der russischen Delegation. 
Die Vorsitzenden der verbündeten Vertretungen brachten 
dem Staatssekretär einmütig ihren Dank und ihre vollste 
Zustimmung zum Ausdruck. — Im Anschluß daran fand 
eine vertrauliche Besprechung mit den ukrainischen Delega- 
Zonen in der Prioatwohnung des leicht erkrankten Grafen 
Czernin statt. 
Die IVj Stunden lange Unterredung führte zur Her. 
stellung des grundsätzlichen Einvernehmens über die da» 
künftige potitische Verhältnis zwischen de« Mittelmächte» 
und der Ukraine betreffenden Fragen. Hierdurch dürfte et« 
entschiedener Schritt nach vorwärts getan sei». 
Für morgen ist eine Fortsetzung dieser Besprechungen 
anberaumt. Es sollen dann auch wirtschaftliche Fragen 
erörtert werden. Nach dem binnen kurzem zu erwartenden 
Abschluß des vertraulichen, vorbereitenden Gedankenaus¬ 
tausches wird in die Einzel-Beratungen eingetreten werden 
* 
Debatte über die MumungSfrage. 
In den Verhandlungen am 15. stand in beiden Sitzungen 
die Frage der Räumung des besetzten Gebietes im Vorder¬ 
grund. Der Anregung von russischer Seite, Vertreter der 
besetzten Gebiete an den Verhandlungen teilnehmen zu 
lassen, stimmte Staatssekretär v. Kühlmann zu unter der 
Voraussetzung, daß die Staatwerdung dieser Gebiete auch 
von den Russen wenigstens vorläufig anerkannt werde, 
worauf Trotzki nicht einging. 
Tie militärischen Sicherungen. 
Nach Ansicht der russischen Delegation liege kein 
Grund vor. das Schicksal der besetzten Gebiete mit dem 
Verlauf des Krieges zu verknüpfen. Die Frage des 
Schicksals der besetzten Gebiete sei verwachsen mit dem 
Friedensschluß an der Ostfront. Staatssekretär v. Kühlmann 
stellte demgegenüber fest, daß mit einem Zeitpunkt der 
Räumung, der nicht dem Abschluß des allgemeinen Friedens 
angepaßt ist, nichtig erechnet werden könne. Es sei untunlich 
die militärischen Sicherungen vorzeitig zu schwächen. 
Das Seldstbestimmnngsrccht der Völker. 
- In bei fortgesetzten Verhandlung stellte Staatssekretär 
v. Kühlmann fest, daß eine Einigung über den Zeitpuntt 
der Räumung nicht erreicht worden sei. Bei den nun zur 
Diskussion stehenden allgemeinen politischen Voraussetzungen 
des Selbslbestimmungsrechts handle es sich darum, inwie¬ 
fern die Freiheit der Abstimmung bzw. der Wahl zur Aus¬ 
schlaggebenden Versammlung durch die Gegenwart der 
Truppen beeinträchtigt wird. Für die verbündeten Dele¬ 
gationen gibt es zwei Gesichtspunkte, innerhalb deren darüber 
diskutiert werden kann. 
Eine gewisse Zahl bewaffneter und disziplinierter 
Strettkräfte ist zur Aufrechtcrhaltung der öffentlichen 
Ordnung notwendig. Ein Teil jetzt militärisch organisierter 
Kräfte ist notwendig, um den ökonomischen Betrieb des 
Landes in Gang zu halten. Es wird von unserer Seite t« 
bindender Fori» die Zusage gegeben werden, daß diese 
organisierten Kräfte in dem Gebiete, um daö es fich handelt, 
in keiner Weise sich politisch betätigen und keinen politischen 
Druck ausübcn dürfe». Aus dieser Anschauung heraus ver¬ 
treten wir unbedingt die These, daß die Gegenwart dieser 
Kräfte der Freiheit der Abstimmung in keiner Weise ab¬ 
träglich sein kann und deshalb ihr Vorhandensein die Aus¬ 
übung einer vollkommen freien Abstimmung keineswegs 
beeinträchtigt. 
Herr Trotzki verharrte gegenüber dieser klaren Formu¬ 
lierung bei seinem Standpunkt, daß erst eine Festsetzung 
des Räumungstermins erfolgen niüsse. Im übrigen steht 
im engen Zusammenhänge mit dieser Frage die Rückkehr 
aller Flüchtlinge. Staatssekretär o. Kühimann gab ohne 
weiteres zu. daß grundsätzlich Flüchtlinge berechtigt sei» 
sollten, in ihre Heimat zurückzukommen. ES sei aber eine 
Aufgabe der Verwaltungsbehörden, festzusetzen, ob und 
welche Ausnahmen von dieser allgemeinen Regel zu 
statuieren wären. Er bitte den Vorredner, ihm zur Er¬ 
leichterung des Überblickes das der russischen Regierung 
hierüber vorliegende Material zugänglich zu machen, wozu 
sich Herr Trotzki bereit erklärte. 
* 
Die bäuerische Vertretung in Brest-Litowsk. 
Der bevorstehenden Entsendung deS königlich baye¬ 
rischen Staatsministers a. D. Grafen o. Podewils nach 
Vrest-Litowsk liegt, wie die Nordd. Allgem. Ztg. mitteill, 
eine Vereinbarung zugrunde, die im Anschluß an die 
Versailler Übereinkunft vom 23. November 1870 zwischen 
Preußen und Bayern getroffen und von preußischer Seite 
am 14. Februar 1871 ratifiziert worden ist. Sie geht 
dabin. daß bei Friedensverträgen, die nach einem Bundes- 
kr.-ge geschloffen werden, stets auch ein Bevollmächtigter 
S ".ner Majestät des Königs von Bayern zugezogen werde« 
soll der sich an den Verhandlungen beteiligt und durch 
das Bundeskanzleramt — also durch den deutschen Reichs¬ 
kanzler — seine Instruktion erhält.
	        
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