Deutsche Erfolge in Ostafrika.
Eine Niederlage der Portugiesen.
Eine halbamtlickie portugiesische Note über die Lage
in Poctugiesisch-Ostasrika gibt bekannt, daß acht deutsche
Kompagnien das Gebiet von Matariska besetzt und sehr
starke Stellungen mit Maschinengewehren angelegt haben.
Die portugiefischen Truppen, die bet Ousulo eine
Schlappe erlitten haben, befinden fich mit englisch-portu-
gicfischc« Abteilungen in Uniengo. Ter Posten von Surio
wurde von den Deutschen angegriffen, di« bei Ucuhna lagern.
Eingeborene deutsche Truppen habe» in Manrico ein Lager
errichtet nnd eine Brücke über den Urio geschlagen. Der
Gonverneur von Juslimane meldet, daß die Deutschen ver¬
schiedene Punkte dieser Provinz besetzt haben.
Die Meldung zeigt, daß der Heldenkampf in Ost-
Afrika noch nicht abgeschlossen ist. Die wackere Schar,
die sich auf portugiesisches Gebiet durchgeschlagen hat, ist
nicht nur nicht entmutigt in der Verteidigung, sondern
entschlossen, den Gegner auch im Angriff zu schädigen.
Kleine Kriegspost.
Berlin, 17. Jan. Kriegsminister v. Stein erklärte in
einer Unterredung, es gebe nur eine Möglichkeit, den
Krieg zu beenden, den Sieg. Dazu sei nötig, daß niemand
in der Heimat den Willen zum endgültigen Siege aus den
Augen lassen dürfe.
Nah und Fern.
O Hochwasser und Überschwemmungen. Aus Bingen
wird gemeldet: Die Nahe hat auf weite Strecken das
Land überschwemmt. Bei Dietersheim ist der Damm ge¬
brochen. Das Wasser hat einen Teil des Ortes über¬
schwemmt. Der Schaden ist sehr groß. Die Einwohner
sind auf die Dächer geflüchtet. Sie werden durch Nachen
auS ihrer Lage befreit. Es ist noch ein weiteres Steigen
des Wassers zu erwarten. Auch an anderen Stellen sind
Dammbrüche oorgekommen. Der Rhein ist in den letzten
24 Stunden uin mehr als einen halben Meter gestiegen.
Auch die Werra führt Hochwasser. — Die bekannte Wall-
fahrtskirche in Mariental ist durch einen Wolkenbruch und
die Schncemassen unter Wasser gesetzt. Das Hochwasser
ist bereits über den Damm von 1873 gestiegen.
© Weitere Einschränkung des Eisenbahnverkehrs in
der Schweiz. Da eine Besserung der Kohleneinfuhr nicht
erngetreten ist, wird das schweizerische Post- und Eisen-
bahndepartement dem Bundesrat einen Antrag auf eine
weitere, die vierte. Fahrplaneinschränkung unterbreiten,
Rund ein Drittel sämtlicher seit dem Oktober vorigen
Jahres noch fahrenden Personenzüge soll gestrichen werden,
was gegenüber dem normalen schweizerischen Fahrplan
eine Einschränkung von rund 50% bedeutet. Auch soll der
Güterverkehr eine weitere Einschränkung erfahren.
© Grubenunglück in Ungarn. In Knina Banya hat
im Hungaria-Schacht, in dem 200 Arbeiter beschäftigt
waren, eine Explosion stattgefunden. Es wurden zwei
Tote und 35 schwer Verwundete geborgen.
O Verkchrsnöte im Reiche. Das Schnee- und Frost¬
weller der letzten Tage hat weitere Störungen im Post¬
oerkehr zur Folge gehabt. Beim Postamt in Kirn a. d. Nahe
hat der Betrieb vollständig eingestellt werden müsten, weil
das Pofthaus über einen Meter tief im Wasser steht. Auch
der Telegraphen- und Fernsprechverkehr hatte wieder
Stockungen erlitten, namentlich find die Verbindungen nach
dem Rheinland. Westfalen und nach dem Norden betroffen.
Im Bezirk Hamburg ist das Gestänge auf viele Kilometer
umgeworfen. In Hannover sind allein 2500, in Braun¬
schweig rund 2200 Anschlußleitungen im Ortsfernsprechnetz
betriebsunfäbig, daneben auch fast sämtliche Fernleitungen.
Auch das große Kabel Berlin-Köln ist unterbrochen. Doch
hofft man, es bald wieder in Betrieb setzen zu können.
In Berlin konnten am Mittwoch nur Wertpacketbestellungen
staltfinden. Aus dem Bahnhose lagerten große Paket¬
massen, deren Abfuhr unmöglich war. Das ungewöhnliche
Wetter hat in der Reichshauptstadt eine Verkebrsnot zur
Folge gehabt. Die Straßenbahn hatte am Donnerstag
ihren Betrieb zum größten Teile eingestellt und erst nach
und nach kann der frühere Verkehr wieder ausgenommen
werden.
Q Schwerer Unfall eines Urlanberzuges. Am Donners¬
tag vormittag 7 Uhr 12 Min. entgleiste auf der Nahebahn bei
Kirn der Urlauberzug 243 infolge Dammunterspülung.
Die Maschine, der Packwagen und drei Personenwagen
stürzten in die Nahe. Etwa 25 Personen wurden getötet
und ebensoviel verletzt. Der Zugverkehr auf der Nahebahn
ist unterbrochen.
O München gibt keine Lebensmittelkarten an Fremde
ans. Nach einem Beschluß der Stadtverwaltung soll die
Lebensmittelversorgung der Fremden in München erneut
eingeschränkt werden. Ausländer erhalten überhaupt keine
Marken mehr, ebenio alle diejenigen Fremden, die weniger
als acht Tage sich in der bäuerischen Hauptstadt aufhalten.
D Budapest als Grohuntcrnchmerin. In einer
außerordentlichen Sitzung des Magistrats der Hauptstadt
Budapest wurde das Programm der im nächsten Jahre
vorzunehmenden Grobunternehmungen sestgestellt. Die
Kosten dreier umfangreichen Unternehmungen belaufen sich
auf 400 Millionen Kronen. Zur Deckung dieser Summe
soll eine Anleihe in Höhe von 300 Millionen Kronen aus¬
genommen werden.
Kriegs-- W Chronik
Wichtige Tagesereignisse «um Sammet».
17. Januar. An der Westfront nur Erkundungsgefechte.
— Die Italiener büßten bei ihren letzten Angriffen 12 Offiziere
und über SOü Mann an Gefangenen ein. — In Brest-Litowsk
schreiten die Verhandlungen fort. In der Räumungsfrage
wurde eine gewisse Annäherung des Standpunkts beider Par¬
teien erzielt.
Denmschies.
tiber harte Winter in Deutschland liest man in
der Tägl. Rundschau: Der Winter von 1323 war so
streng, daß man noch am 24. Februar von Deutschland
nach Dänemark und von Lübeck nach Danzig über die
Ostsee fahren und reiten konnte. In den Jahren 1434
und 1458 waren alle Flüsse in Deutschland fest zugefroren,
die Donau mit so starkem Eise, daß darauf angeblich ein
Heer von 40 000 Mann lagern konnte. Der Winter von
1544 brachte so starke Kälte, dag der Wein in den Fässern
erfror, mit Äxten ausgehauen und dem Gewichte nach ver¬
kauft werden mußte. Im Winter von 1709, einem der
härtesten des 18. Jahrhunderts, froren selbst die reißendsten
Flüsse in Deutschland zu. Kleine Vögel ffelen im Fluge
tot zur Erde, Bäume platzten mit gewaltigem Krachen.
Im Winter von 1716 erfroren in Berlin Schildwachen
auf ihren Posten: Pferde ffelen erstarrt vor den Wagen
nieder. Im Winter 1776 soll das Eis des ganz zuge¬
frorenen Rheines 20 Zoll dick gewesen sein. Am 17. Januar
1893 beobachtete man zu Cham in Bauern —34,5 Gr. C.,
am 19. Dezember in Kissingen und Erlangen —31 Gr. C.,
in Ingolstadt —31,6 Gr. C. und in Hof —34,2 Gr. C.
Niederländischer Soldakcnbumor. In der holländi¬
schen Zeitschrift »Ons Leger' (Unser Heer) erzählt ein
Offizier, daß, während in der Periode der kurzen^Diensl»
zeit von vier Monaten bei den niederländischen Soldaten
der Humor völlig eingerostet oder eingefroren zu sein
schien, jetzt, wo die Leute wieder für lange unter den
Waffen seien, die frisch-fröhliche Art der Niederländer
wieder zum Vorschein komme. Und er erzählt dann zum
Beweise hierfür folgendes: Dieser Tage machten wir
einen dreitägigen Marsch von Brabant nach Seeland. Es
waren großenteils .Zseuwen' (Seeländer), die die Truppe
bildeten, und man kann sich denken, daß sie mit einem
aufgeweckten Gemüt in ihr Geburtsland zurückkehrten.
Als wir die brabantiich-seeländische Grenze überschritten,
hörte man plötzlich rufen: .Füße säubern!' Die Unter¬
haltungen ließen meist einen gesundenHumor erkennen. »Piet,
du läufst gut für dein Alter." — »Will ich meinen, ich habe
meine Füßchen auch nur auf 40 Kilometer eingestellt.'
Ein anderer sagt: »Meine Schuhe bereiten mir Pein.'
Worauf sein Nebenmann: „Bei mir ist es anders, meine
Schuhe sind gut, aber meine Füße bereiten mir Pein.'
Man marschiert durch ein Dorf, in dem ein Kirchturm
von sehr bescheidenen Matzen aufragt. Zu dem Gemeinde-
Feldwächter. der den Vorbeimarsch der Soldaten bestaunt,
sagt jemand: »Holen Sie diesen Turm am Abend hinein,
um ihn einzupacken?' Ein anderes Dorf hat einen Kirch¬
turm. der, wie der von Pisa, ein bißchen schief zu stehen
scheint. Ein Bauer blickt verwundert auf, als ihm zu-
gerufen wird: »Gevatter, paß auf den Turm auf, erfüllt
sonst um.' Worauf ein anderer Soldat bemerkt: »Nicht
doch, der ist gegen den Wind gebaut.' Nach einer kurzen
Rast sagt einer der Leute: »So, mein Gewehr ist aus-
geruht, nun kann ich wieder ein Stündchen laufen.'
Bekanntmachung.
Fleisch-Verkauf:
Sonnabend den 19. d. Mts.
vormittags 9 Uhr
für den südlichen Stadtteil
bis Haus-Nr. 229 einschließlich
bei dem Metzgcrmeister August
Marschall,
nachmittags 2 Uhr
für die Haus-Nr. 231 bis Schluß
des südlichen Stadtteils und daran
anschließend für den nördlichen
Stadtteil
bei dem Metzgermeister Gustav
Malkmus.
Hünfeld, den 18. Januar 1918.
Der Bürgermeister:
Beutling.
Tüchtige
ComMistin,
besonders im Kartothekwesen gut
bewandert, möglichst .zu sofor¬
tigem Eintritt gesucht.
Zeugnisse nebst Gehaltsansprüche
zugleich mit Bewerbung erbeten.
Emil Berta
Kerzensabrik, Fulda.
Bekanntmachung.
Vom 20. Januar ab fallen folgende Personenzüge bis aus
weiteres Soun- und Feiertags aus:
889 Fulda ab 4.40 V., Bebra an 6.14 V.; 843 Flieden ab
5.38 V., Fulda an 6.08 B. (von Fulda bis Bebra fährt der Zug
täglich); 811 Hanau ab 6.27 N., Gelnhausen an 7.10 N.; 810 Fulda
ab 6.40 V., Frankfurt an 10.01 V.; 802 Bebra ab 12.59 N., Frank-
fürt an 6.00 N. und 844 Gelnhausen ab 8.27 N., Hanau an 9.06 N.;
Zug 805 Frankfurt ab 5.45 N., führt in seinem bisherigen Plan bis
Schlüchtern nur Werktags, Sonn- und Feiertags fährt er Frankfurt
ab 6.00 N., Hanau an 6.46 ab 6.50, Gelnhausen an 7.56 ab 8.04
Schlüchtern an 9.23 N. (mit Halt an allen Zwischenstationen),
Schlüchtern ab täglich 9.33 N. wie bisher.
Frankfurt (Main), den 17. Januar 1918.
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Redaktion.Druck und Verlas von W. Al die z, Hüntel».