ln* und Ausland.
««Tin 12. Sevt. In der interfraktionellen Br-
des Reichstages wurde deute die gesamte pobtische
a ^besprochen. Dabei wurde'der Wunsch laut, den Reichs-
? 3 nberöen Hauvtausschuh einzuberufen.
108 «„iin 12 Cent. Der Reichskanzler empfing heute
.. m/neralkommisfion der deutschen Gewerkschaften. Graf
^ Bertling wird in den nächsten Tagen mit den Fraktwns-
«ihren, des Reichstages Rücksprache nehmen.
^ K-ken 12 Sept. Der Hetman der Ukraine. Skoro-
xads^ki ist gestern nachmittag auf Villa Hügel zum Besuch
^^Lt^ttqart, 12. Sept. Vizekanzl^ o. Payer hielt hier in
riner groben Versammlung eine Rede über die politische
^Wien. 12. Sept. Der Finanzausschuß des Abgeordneten-
nahm in dritter Lesung mit 20 gegen 17 Stimmen die
»ob len st euer sowie mit 21 gegen 16 den Entwurf betreffend
Erhöhung der Zuckerverbrauchsabgabe an.
Moskau. 12. Sept. Nach dem Ausspruch des Arztes ist
Lenin schon fast völlig wiederhergestellt.
Zürich, 12. Sept. Immer bestimmter treten die Gerüchte
daß die Zarin mit ihren Töchtern einige Tage nach
dem Zaren ermordet worden sei.
Stockholm» 12. Sept. Die Großmutter der Revolution.
Breschko-Breschkorskaja, ist infolge schlechter Er-
Mirung erkrankt und gestorben. Sie soll auf Kosten der
Nevolutionsregierung begraben worden sein.
Stockholm, 12. Sept. Die Moskauer Regierung soll
beabsichtigen. ihren Sitz nach einem kleineren Ort zu verlegen.
Sofia, 12. Sept. Aus Anlaß des Besuches des Königs
„nn Bayern wurden zwischen den Bürgermeistern von
Lgsia und München herzliche Drahtungen ausgetauscht.
König Ludwig spendete 8000 Mark für die Armen von Sofia.
Die KömgsWahl in Knntand.
Friedrich Karl von Hessen alleiniger Kandidat.
Berlin, 12. September.
Wie von gutunterrichteter Seite gcm.ldet wird, haben
tie t« der letzten Zeit mit dem Prinzen Friedrich Karl von
Hesse« geführten Verhandlungen wegen Übernahme der
finnischen Fürstenkrone zu einem positiven Ergebnis ge¬
führt: Prinz Friedrich Karl von Hessen hat sich zur An¬
nahme der Krone bereit erklärt. Der künftige Herrscher
von Finnland wird den Titel „König", in finnländisch r
„Kungäs" führen.
Die finnische Abordnung zur Königswahl, die seit
längerer Zeit in Berlin weilte, hat zunächst mit dem
Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg verhandelt, der
aber schließlich die Kandidatur abl hüte. Nach weiteren
Verhandlungen kam nur Prinz Friedrich Karl von Hessen
als alleiniger Kandidat noch in Frage. Er wird, nachdem
die Verhandlungen abgeschlossen sind, dem außerordent¬
lichen finnischen Landtag zur Königswahl vorgesckla-ren
werden. Der finnische Landtag dürfte nach den Wahl»
sitzungen eine neue Abordnung nach Deutschland schicken,
die dem Prinzen amtlich und formell die Krone antragen
wird.
*
Der neue finnische König.
. Prinz Friedrich Karl von Dessen ist am l. Mai 1868
auf Schloß Pauker in Holstein geboren. Der junge Prmz
trat 1888 als Leurnant in das I. Garde-Dragoner-Regiment
ein. Nach seiner Vermählung mit Prinzessin Margarete
von Preußen, ^der Schwester des Kaisers, ließ er sich in
dem kleinen Schlößchen Rumpenheim am Main zwischen
Offenbach und Hanau nieder. Im Jahre 1889 wurde der
Prinz zum Hauptmann und Kompagnieches im Frankfurter
Infanterie-Regiment Nr. 81 ernannt, bei dem er seit jener
Zeit ununterbrochen Dienst tat. An der Spitze dieses
Regiments zog Prinz Friedrich Karl in den Krieg. Anfang
September 1914 wurde er im Gefecht bei Villers le Sec
an der linken Hüfte und am linken Oberschenkel ver¬
wundet. Nack seiner Wiederherstellung kehrte er ins Feld
zurück.
In der politischen Welt wurde der Name des Prinzen
zum ersten Male genannt, als man nach dem Ableben des
Vrinzregenten Albreckt von Braunschweig, Ende 1906.
Umschau nach einem neuen Regenten hielt. Damals kam
Prinz Friedrich Karl mit in Betracht. In diesem Jahre
war die Rede davon, daß für den Fall der Erledigung
des rumänischen Thrones dem Prinzen von Hessen die
Krone Rumäniens übertragen werden würde, ein Plan,
der infolge des Verbleibens der jetzigen rumänilchei,
Dynastie hinfällig wurde.
Deutsche? HeeresZenchi.
2Ritte11 unflen des Wolsfschen Telegraphen-Bureaus.
Großes Hauptgnartrcr, 12. September.
Westlicher Kriegsschauplatz.
Nordöstlich von Bikschoote wurden Teilangriffe bei
Armentieres und am La Bafföe-Kaual Vorstöße des Feindes
abzewiesen.
pl An den Kampffronten entwickelten sich während des
| Tages unter starkem Feuerschutz mehrfach Jnfanteriegefechte
8 J? .Vorgelände unserer Stellungen. Am Abend heftiger
Artilleriekampf zwischen den von Arras und Peronne aus
nach Cambrai führenden Straßen.
8 Englische Angriffe, die bei Eintritt der Dunkelheit gegen
de» Kanalabschnitt Marquion—Havrincourt vorbracheu»
scheiterten vor unseren Linien.
§ . Auch zwischen Ailette und^Aisue nahm das Artillerie-
^.uer am Abend wieder an Stärke zu. Die Jnsanterie-
*°*l9fett blieb hier auf Vorfeldkämpfe beschränkt.
„Aus den Höhen nordöstlich von FiSmes wnrden fran
'"Ache Teilangriffe abgcwiefcn.
» Erfolgreiche Erkundungsgefechte an der lothringische»
"Mt und in den Vogesen.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff.
Zweifel am Entscheidnngsangriff.
französische Zeitungen bringen lange Beschreibungen
BekUmfangreichen, vollständig zementierten deutschen
^Estigungslinien, vor denen die Verbündeten jetzt an-
oewininen seien. Diese auffallenden Zeitungsberichte ver-
lan r" zweifellos den Zweck, daS französische Publikum
hei? r und schonend auf das sehr wahrscheinliche Scheitern
ll w bombastisch angekündigten Entscheidungsangriffes
vorzubereiten.
französische StimmungSmtttel.
Der .Zürcher Tagesanzeiger' veröffentlicht ein
Stimmungsmittel, das in der französischen Armee an-
gewandt wird, um den berühmten Elan der französischen
Soldaten hockzuhalten. Es wird ihnen mitgeteilt, daß
bei den Angriffen die ausländischen Truppen, die farbigen
Engländer. Kanadier. Australier und Amerikaner zuerst
eingesetzt werden. Erst nachdem alle Hilfstruppen gegen
die deutschen Linien angerannt sind, wurden die franzö¬
sischen Verbände in den Kampf geworsen, die nur noch
nötig hätten, den Deutschen den Gnadenstoß zu versetzen,
ohne Gefahren und Verlusten ausgesetzt zu sein.
An 2>*. Karl pciers' Bahre.
Der Begründer von Deutfch-Ostafrika.
Dem Manne, der jetzt in einer braunschweigischen
Privatbeilanstalt die Augen zum ewiger^Schlafe geschloffen
bat. verdankt Deutschland die ostafrikanische Kolonie, an
deren Grenzen unsere heldenhafte Truppe unter Lettow-
Vvrbeck seit vielen Monaten gegen gewaltige Übermacht
in schwerem Entscheidungskampse jteht. Karl Peters
nach dem Besuche der Universität und gründ¬
lichen geschichtlichen Studien die Großzügigkeit
der britischen Kolonialpolitik zu erkannt,
als daß ihm nicht eine ähnliche bedeutsame Überieewirt-
schafl auch für sein deutsches Vaterland als erstreoens-
wertes Ziel hätte erscheinen müssen. Da er englisches
Wesen besser kannte als irgendein anderer Mann in
Deutschland, wurde er im Verlauf seines an Abenteuern
und Erfolgen, aber auch an schwerem Leid reichen Lebens
einer der unversöhnlichsten Gegner der hinterhältigen und
rücksichtslosen britischen Politik. .
Karl Peters hat ein Alter von 62 Jayrcn erreicht.
Als achtes Kind (unter elf Geschwistern) einer in zwar
behaglichen. aber doch recht eng beschränkten Verhältnissen
lebenden Pastorensamilie zu Neuhaus an der Elbe geboren,
kam er frühzeitig durch einen in London lebenden
reichen Oheim, der ihn zu seinem Erben machte, nach
England. Hier, im Lager des Gegners, genoß er sozusagen
die geistige Vorbildung, die ihn zu einem der größten
deutschen Afrikaner gemacht hat. Am l- Oktober 1884
ging er im Aufträge der von ihm begründeten Gesellschaft
für'deutsche Kolonisation mit Dr. Jublke. Otto und dem
Grafen Joachim Pfeil nach Ostafrika, wo er der Gesell¬
schaft durch Verträge mit zehn eingeborenen Häuptlingen
oie Land chaften Useguha, Nguru, Usagara und Ukann
sicherte. Nach seiner Heimkehr hatte er schwierige Kample
durchzufechten, bis er auf Verwendung des Fürsten
Bismarck von Kaiser Wilhelm I. den Schutzbrres für seine
Erwerbungen erhielt. Als Retchskommissar hat er dann
später selbst eine kurze Zeit (1891/92) die Geschicke der
Kolonie gelenkt, bis heftige Angriffe wegen seiner Be¬
handlung der Eingeborenen ihn zum Ausscheiden aus dem
Staatsdienst nötigten. Das hinderte ihn jedoch nicht, auch
fernerhin eifrig für Förderung der Kolvnialpolitik und in
einer reichen schriftstellerischen Tätigkeit, die ihn bis an
sein Lebensende beschäftigte, für deutschnationale Unter¬
nehmungen einzutreten. Was Karl Peters menschlich ge¬
kehlt hat, ist heute längst vergessen und vergeben, zumal
da er es sehr schwer hat büßen müssen.
Unvergessen bleiben aber wird das, was er für
Deutschlands Größe in Wort und Tat gewirkt hat. und
an dem offenen Grabe werden selbst seine Gegner bekennen
müssen, daß mit lbm ein aufrechter und aufrichtiger Mann,
ein echter Deutscher, aus dieser Zeitlichkeit geschieden ist.
ür. M. Schwarz.
Aah und fern»
O Neue deutsche Briefmarken werden in kurzem ans¬
gegeben werden. Es bandelt sich um Freimarken zu 85
und 75 Pf., Postkarten mit Antwort (10 und 10 Pf.).
Postanweisungen (15 und 25 Pf.). Die Freimarken zu
35 Pf. werden einfarbig rotbraun, die Marken zu 75 Pf.
zweifarbig hergestellt, der Rand ist blaugrün, das Mittel¬
feld mit Kopf schwarz. Die Farbe des Markenstempels
der 15-Pf.-Postamveisungen wird schwarzviolett, und der
25-Pf.-Postanweisungen gelbbraun. Die Freimarken zu
30, 60 und 60 Pf. fallen fort, doch sollen die vorhandenen
Vorräte verbraucht werden.
O Einschreibbriefe an die Internierten in Holland.
An die in den Niederlanden untergebrachten deutschen
Kriegs- und bürgerlichen Gefangenen können fortan Ein¬
schreibbriefsendungen versandt werden. Diese müssen nach
den Sätzen des Weltpostvertrages vollständig freigemacht
werden.
O Großer Feuerschaden in . der Posen er Akademie.
Mittwoch brach in dem Teil der königlichen Akademie, in
welchem sich zurzeit ein Festungslazarett für Nervenkranke
befindet, Feuer aus, das in kurzer Zeit den ganzen Dach¬
stuhl einäscherte. Der große Festsaal mit kostbaren Decken-
und Wandgemälden dürfte durch die starten Wassermengen
ebenfalls zerstört sein. Die in dem Gebäudeteil unter-
gebrachten Kranken wurden in dem gegenüberliegenden
Residenzschloß untergebracht.
G Das alkoholfreie Schweden. Am 1. Januar n, Js.
tritt in Schweden ein neues Alkoholgesetz in Kraft, nach
dem es verboten ist. Alkohol in Lokalen zu verabfolgen,
die in Verbindung mit Vergnügungsstätten, Kabaretts usw.
stehen oder zu solchen verwendet werden. Da die Varietes
unter diesen Umständen nicht bestehen können, werden sie
teilweise in Kinotheater umgewandelt, teils schließen sie.
D Patriarch Kyrion ermordet. Nach in .Konstantinopel
eingetroffenen verbürgten Nachrichten wurde der Patriarch
und Katholikos von Georgien Kyrion II., der sich vor
einiger Zeit in ein Kloster in der Umgebung non Titus
begeben batte, um die Sommerzeit dort zu verbrirlgen.
von einem Unbekannten ermordet.
Bunte Tages-Chronik.
Wrcschr», 12. Sept. In der Westfaienkolonie sind neun
Kinder an Pilzvergiftung gestorben. 34 weitere Kinder
mußten ins Krankenbaus übergeführt werden.
Z schocken, 12. Sept. Die Hausbesitzerin König wurde
von "ihrem Sohn erschlagen im Streite wegen Erbschafts-
angelegenbeiten.
Mehlem. 12. Sept. Auf der Landstraße wurden vier
Kinder vom Blitz getroffen. Drei sind tot. eins schwer
verletzt.
Krefeld, 12. Sept. Von Kartoffeldieben wurde vor der
Stadt der Schutzmann Johann Nelles erschossen.
Der Vizekanzler über die Friedensziels.
Stuttgart. 12. September.
Die auf Deranlaffung der Stuttgarter Presse abge-
baltene Versammlung war überaus stark besucht. Mit¬
glieder der württembergischen Regierung, darunter der
Kriegsminister, die preußischen und bayerischen Gesandten,
viele Mitglieder der beiden Kammern und hervorragende
Persönlichkeiten waren erschienen. x, _ .
Vizekanzler v. Payer erklärte zunächst, mcht m das
internationale Redeturnier zwischen den leitenden Staats¬
männern der kriegführenden Mächte eintreten zu wollen.
Dieie Reden seien für die Masse des Volkes weder zu¬
gänglich noch verständlich. Er wolle sich an die Adresse
des eigenen Volkes wenden, und zwar nicht etwa nnt
einer Ermahnung zur Vorsicht gegenüber den mehrfachen
politischen Vergistungsoersuchen unserer Feinde, denn das
habe vor wenigen Tagen Hindenburg in io ein¬
gehender Weife getan, daß niemand den Eindruck lemer
Worte zu verbergen vermag. Auch zum Durchhalten
wolle er nicht mahnen, das Durckchalten liege schon tn
dec zähen und kräftigen Art, die sich von niemand unter¬
kriegen läßt. Alles, was hierhergehört, habe erst gestern
der Kaiser in Essen dem deutschen Volke ans Herz
oelegt. Er wolle nochmals den Versuch machen, den
Ursachen der nicht nur in Deutschland, sondern auch tn
den feindlichen Ländern sich bemerkbar machenden ge¬
drückten Stimmung nachzugchen. Diese Stimmung sei
auf die Hinausschiebung der Friedensaussichten und die
Möglichkeit eines fünften Kriegswinters zurückzufuhren.
Daran tragen alle Kriegsführenden gleich. Alle Krie^
führenden Europas müssdn, wenn sie nicht blind sind, sich
gestehen, daß. je langer die europäischen Volker sich zer¬
fleischen, um so sicherer die historische Vormachtstellung
des verarmten Europas zugunsten kluger, berechnender
Völker verloren gehen wird.
Der Unterseebootkrieg dürfe nicht unterschätzt werden.
Die Feinde haben sich aus ihre Überzahl an Menschen
und Material verlassen. Die Erfahrung aller Zeiten aber
hat gelehrt und die vier Kriegsiahre haben es bestätigt,
daß beim Kriegführen nicht nur die Materie mitspricht,
sondern auch der Geist uub auch das Recht und das Be¬
wußtsein des Rechts. Wir kämpfen um Leben, Haus und
Hol und unser gutes Recht. Und das sind unüberwindliche
Streitaenoffen. Der Vizekanzler spricht dann über den
Frieden im Osten und sagt, im übrigen könne der
rerritoriale Besitz vol dem Kriege überall wreder-
hergestellt werden. Voraussetzung für uns und unsere
Bundesgenossen müsse sein, daß uns wieder zugeteilt wird,
was wir an Gebiet am 1. August 1914 besessen haben.
Deutschland müsse also in erster Linie seine Kolonien
wieder erhalten, wobei der Gedanke eines Austausches
aus Zweckmäßigkeitsgründen nicht ausgeschlossen zu
sein braucht. Seien wir und unsere Bundesgenossen ihres
früheren Besitzes sicher, und ebenso sicher, daß in Belgien
kein anderer Staat bessergestellt sei, als wir, so tonne
Belgien ohne Belastung und ohne Vorbehalt
zurückgegeben werden. _ .
Auf die Verfolgung des Gedankens einer Kriegs¬
entschädigung muffe man bei der Aussicht, den Krieg
bis zu einem Punkt des Zusammenbruches fortzuführen,
wohl abiehen. Bei den Gelüsten der Gegner nach deut¬
schem Gebiet und Einmischung in unsere inneren Ver¬
hältnisse heiße es „Hand weg." Freiheit der Meere,
offene Türen für überseeische Gebiete, Schutz ^er kleinen
Völker und der nationalen Minderheiten, Schutz des
Privateigentums seien selbstverständlich Augelegenheiten
bei den FriedenZoerhandlungen.
Schlußdiensi.
lD r o b t- und Korrespondenz-Meldung« kl.'
Beschießung von Arras.
Basel, 12. Sevt. „Havas" berichtet, die Deutschen setzten
die Beschießung von Arras mit großkalibrigen Geschaffen sorll.
Starke deutsche Widerstandskräfte.
Zürich, 12. Sept. Der Kriegsberichterstatter des „TcmpS"
meldet, im Süden sei die Armee Mangi» auf hartnäckigen
Widerstand gestoßen. Der Feind habe starke Widerstands,
kräfte organisiert, die mit Zähigkeit standhalten.
Foch will den Angriff fortseyen.
Basel, 12. Sept. Havas meldet, daß die Deutschen jetzt
überall neue Stellungen bezogen baben. und es scheine, als
ob der Feind sich auf einen neuen Schützengräbenkrieg vor-
bereite. Aber Genera! Foch balte an der Offensivbewegung
fest, denn der Sieg sei notwendig, und er werde daher weiter¬
hin angreisen.
Deutsche und Engländer am Nordkanal.
Basel, 12. Sevt. „Reuter" berichtet von der Front, daß
die britische Armee Hörne fick vor dem Nordkanal einge¬
richtet habe. Die Deutschen hätten sich auf dem Ostufer des
Kanals festgesetzt.
Clemenccau und der König von Belgien.
Zürich, 12. Sevt- Clemenceau hatte im Felde am
Sonnabend eine längere Unterredung mit dem König von
Belgien.
Aussichtslosigkeit der Entente in Sibirien.
Genf, 12, Sept. Alarmrufe erscheinen in allen Pariser
Blättern, da die Lage in Sibirien gänzlich aussichtslos iet.
Die vielgcrühmte Armee des Generals Semenow komme
,licht vom Fleck, sie bestehe ans minderwertigen Truppe».
Brände mit) Gefechte in Petersburg?
Stockholm, 12. Sevt. Es geht das Gerücht, tn den
Straßen von Petersburg habe eine Schlacht begonnen. An
verschiedenen Orten wurden Brände beobachtet. Die russische
Korrespondenz berichtet, der Generalkonsul und einige franzö¬
sische Offiziere, die an der Verschwörung teilnahmen uno ver¬
haftet werden sollten, flüchteten in das Gebäude des amerika¬
nischen Konsulates.
Wechselseitige Militärpflicht für England-Amerika.
Haag, 12. Sept. Die Londoner Blätter veröffentllch°n
den Wortlaut der Militärkonvention zwischen den Vcrelmg.en
Staaten und England, nach der wechselseitige Mtlilärpsticht
der Bürger beider Staaten besteht.
Ententeanleihe tn Holland.
Haag, 12. Sept. Die Entente beabsichtigt, eine An¬
leihe von 200 Millionen Gulden in Holland unterzubringen.
x, Geburt einer Prinzessin tn München.
München, 12. Sept. D'.r Prinzessin Jsabella von Bayem.
Gemahlin des Prinzen Franz. Bruders deS Kronprinzen
Rupprecht. wurde von einer Tochter entbunden. —