Full text: Hünfelder Kreisblatt (1918)

Beschulung der blinden und taubstummen Kinder. 
Unter Bezugnahme auf meine Rundoerfügrmg vom 3. i 
März 1913 — J.-Nr. 1287 — betreffend die Beschulung ; 
der blinden und taubstummen Kinder ersuche ich die j 
Herren Bürgermeister und Gutsoorsteher des Kreises, 
mir bestimmt innerhalb 1 Woche anzuzeigen, ob und 
gegebenenfalls wieviel blinde und taubstumme Kinder 
im Lebensalter von 5 bis 15 Jahren, die noch nicht in 
Anstalten untergebracht sind in ihren Amtsbezirken vor¬ 
handen sind. 
Hünfeld, den 9. September 1918. 
J.-N. 11737. Der Landrat Ludwig. ! 
Lokales unS provinzielles. 
Merkblatt für de,, 21. September. 
Sonnenaufqang 5" p Monduntergang 6« SB. 
Sonnenuntergang 6°' |! Mondaufgang 5« N. 
1832 Englischer Dichter Walter'Scott gest. — 186Ö Phtlosoptz 
jftrtut Schopenhauer aest. — 1908 Spanischer Geigenvirtuos ! 
e Idlü Allgerneme Mobilmachung in Bulgarien. 
— Einbruch der Deutschen in die russische Front südwestlich Düna, 
vurg. — 1916 Rumänische Niederlage bei Topraisar. 
Eisenbahn-Unglück bei Blankenheim auf der Strecke 
Bebra-Hersfeld. 
Mittwoch abend 7.30 Uhr fuhr auf dem Betriebsbahnhof 
Blankenheim eine lecriahrende Lokomotive mit dem durch¬ 
fahrenden Güterzug 7207 zusammen. Die beiden Loko¬ 
motiven und mehrere Wagen entgleisten und wurden 
z. T. stark beschädigt. Es enstand Feuer, so daß einige 
Wagen vollständig, samt ihrer Ladung verbrannten. Die 
sämtlichen Hauptgleise wurden versperrt, doch wird der 
Personenverkehr durch Umsteigen aufrecht erhalten. Bis i 
heute mittag 12 Uhr werden die Hauptgleise Bebra- j 
Frankfurt und Eisenach-Frankfurt wieder fahrbar sein ! 
und wird sodann der eingleisige Betrieb ausgenommen. 
Erft bis morgen Mittag werden die anderen Hauptgleise 
fahrbar sein. Verletzt winden 7 Bedienstete, darunter 
ein Lokomotivführer und ein Zugführer schwer. Der 
Elftere ist auf dem Transport von der Unfallstelle bis 
Bahnhof Hersfeld verstorben. Den anderen Bediensteten 
geht es verhältnismäßig gut. Die Untersuchung zur 
Feststellung der Ursache ist eingeleilet. — Me* zu vor¬ 
stehendem amtlichen Bericht noch von anderer Seite mit- 
geteiit wird, haben bei dem Eisenbahnunfall der Schaffner 
Zinkhand aus Elm und der Lokomotivführer Friedrich 
Kollmann aus Fulda das Leben ringebrkßt. Der Schaffner 
Georg Schott aus Elm, der Lokomotivführer Johs. Fa߬ 
hauer aus Bebra, der Heizer Josef Larbig aus Götzen- 
hos bei Fulda, der Zugführer Heinrich Herbert aus Elm 
und die Hilfsschaffnerin Anna Baus aus Elm erhielten 
Kopf- und Brustverletzungen, die Hilfsschaffnerin Baus 
außerdem noch einen Beinbruch. Sämtliche Verletzten 
wurden in das Hersfeider Landkrankenhaus verbracht, 
wo ihnen ärztliche Hilfe zu Teil wurde. Man hofft 
alle — zum TZl Schwerverletzten — am Leben erhalten 
zu können. 
— Von geschätzter Seite geht uns noch folgender Nachruf für Herrn 
Oderforstmeister a. D. Kante zu, dem wir gerne Raum geben, da 
er auch einige Daten in unser»: »kurzen Nachruf ergänzt: 
Aachen, 16. Sept. Am 12. September verstard zu Berlin im 
Westsanatorinm der frühere Landtagsabgeordnete Odcrforstmeister a. D. 
Kaute von hier. Weit über die Zentrumsparlei hinaus — der der 
Verstorbene lange Jahre als Mitglied des Abgeordnetenhauses ange¬ 
hörte — wird der Tod dieses ausgezeichneten Mannes lief betrauert 
werden. In seiner parlamentarischen Tätigkeit war er in allen wrst- 
lichcn Fragen auch bei den andern Parteien des Hauses ein besonders 
hochgeschcchter, seinen eigenen Parteifreunden ein führender Berater, 
seine Forstkollcgen haben seinem warmen unermüdlichen Eintreten für 
sie grostes und dauerndes zu danken. Ten Seinigen ein vorbildlicher 
Familienvater, seinen katholischen Grundsätzen stets ein mannhafter 
Bekenner, Andersdenkenden ein ritterlicher Gegner, vornehm :m Denke» 
und Handeln so lebt er in der dankvaren Erinnerung seiner vielen j 
Freunde fort. I 
Sein Andenken bleibt hochgeehrt für immer. R. i. p. 
(Oberforstmeister Kante vertrat im Abgeordnetenhaus von 1897 bis 
zum Jahre 1908 den Wahlkreis Hünscld-Gcrsfeld. Er wurde geboren 
zu Dülmen (Westfalen) am 12. Februar 1859, trat, nachdein er das 
Studium der Forstwissenschaften beendet batte, im Jahre 1886 als 
Forstassessor bei der Königlichen Regierung in Hannover ein. Im 
Jahre 1892 wurde er Königlicher Oberförster zu Burghaun in Hessen, j 
Im Jahre 1901 wurde er Forst- und Ncgierungsrat zu Potsdam, im ] 
Jahre 1905 Königlicher Obcrsorstineister an der Regierung zu Aachen.) j 
— Dem Kgl. Steuersupernumerar Herrn Anlon ! 
Koch hier wurde dos Der dienstkreuz für'Kriegshijfe ver- j 
liehen. 
— Auf die in der heutigen Nummer unseres Kreis¬ 
blattes veröffentlichte Bekanntmachung des %1. Land¬ 
ratsamtes, belr. die bevorstehende Nocheichimg der Maße 
und Gewichte, machen wir an dieser Stelle nochmals 
besonders aufmerksam. Auch die Landwirte müssen ihre 
Maße und Gewichte nacheichen lassen. 
— Weinsteuer. Wir werden vom Hauptzollamt in 
Hanau ersucht, nochmal darauf aufmerksam zu machen, 
daß die Frist zur Anmeldung von Wein zur Nachsteuer 
bis Ende S-eptember ds. Js. verlängert worden ist. 
Ter größte „Kriegsgewinnler"'. Die Brannschweigisibe 
Landeszeitung bringt folgenden Hindenburgscherz: Kommt 
beute unser Kleinchen ganz aufgeregt aus der Schule beim. 
Auf unsere Fragen erzählt sie selbstbewußt: Ach, ich habe 
mich beute in der Schule schrecklich aufgeregt. Unsere 
Lebrerin erzählte uns von HindenburgS Aufruf und er- 
mabnte uns. immer zufrieden zu sein, wenn es einmal 
auf dem Tische daberm knavv sei, und dann an Hindenburg 
und seine Soldaten zu denken. Zum Schlüße fragte sie 
uns, wer ihr etwas von Hindenburg sagen kann. Ich 
melde mich sofort und rufe dann: Hindenburg ist der 
größte Kriegsgewinnler. Do lackte die ganze Klasse 
und das Fräulein lackte mit. — Als wir jetzt auck in ein 
Gelackter verfallen, sieht uns das Trudel ganz fassungslos 
au und ruft: Und er gewinnt doch den Krieg. 
HinöerrKrn-g über die Inedensnole. 
Erlab an das Feldheer. 
Berlin, iS. September. 
Generalfeldmarfchall v. Hindenburg hat an das Feld- 
heer nachstehenden Erlab gerichtet: .Die österreichisch- 
ungarische Regrerimg hat allen Kriegführenden vorgeschlagen 
zur Herbemchrung des Friedens zu unverbindlichen Be¬ 
sprechungen in einem neulralen Sianbe Vertreter zu ent- 
senden. Die Kriegshandlung soll dadurch nickt unter¬ 
brochen werden. 
Die Bereitschaft zu», Friede» widerspricht nicht de,« 
Geiste, in de», wir vc» Kampf für unsere Heimat führen. 
Schon tm Dezember tttl« hat der Kaiser, unser Oberster 
Kriegsherr, mit seinen Verbündeten den Feinden den Friede» 
aiigcbotr». Mehrfach hat seitdem die deutsche Regierung 
ihre ^rrcdcnsbereitschaft bekundet. Die Antwort aus dem 
feindlichen Lager war Spott und Hohn. 
Die feindlichen Regierungen peitschten ihre Völker und 
Heere ivener auf zum Verrüchtungskamvf gegen Deut'ch- 
i? -° s^irten wir unfern Vecteidigungskampf weiter. 
Unser Verbündeter hat nun einen neuen Vorschlag gemacht, 
m Besprechungen einzutreten. Der Kampf soll dadurch 
aber nicht unterbrochen werden. 
Für das Heer gilt es also, weiter zu kämpfen. Das 
deulsche -Heer, das „ach Pier siegreiche» Kricgsjahren 
prachtvoi! die Heimat schirmt, muft unsere Unbesiegbarkeit 
dem Fen,de beweisen. Nnr hierdurch trage» wir dazu bei, 
dast der feindliche Verinchtungswille gebrochen wird. 
Kämpfend haben wir abzuwarten, ob der Feind es 
ehrlich meint und er diesmal zu Friedensoerhandlungen 
bereit ist oder ob er wieder den Frieden mit »ns zurück- 
wenr und wir ihn mit Bedingungen ertaufen sollen, di« 
unseres Volkes Zukunft vernichten." 
* 
Graf Bunans Mißerfolg. 
Eine gemeinschaftliche Antwort des Verbandes? 
Die schnelle Antwort Amerikas ans den Vorschlag des 
Grafen Bunan hat in der ganzen neutralen Welt über, 
rascht. Wie das „Berner Tagblatt" meint, ist nach de» 
amerikaruschen Ablehnung die Burian-Note völlig gegen¬ 
standslos geworden; denn es sei klar, daß es dabei in 
enter Linie ans Wilson ankam. Mit Recht meint das 
Blatt, wenn Wilion seine schöne Rede in die Wiikl-ch- 
keit umgesetzt hätte, so-chärte der Verband kaum Einspruch 
zu erheben gewagt. Die Verantworlnng falle nun- ganz 
linb gar auf den Präsidenten der Vereinigten Staaten, der 
-endlich den Schleier fallengelassen habe. Die Welt er¬ 
kennt, dag Amerika sich die Vernichtung zweier 
grober europäischer Völker zum Ziel genommen 
habe. 
Tic Rede CleincnceauH. 
Maßlos wie immer, nur durch Wilsons aus¬ 
gesprochenen Bernichtungswilten kühner gemacht und 
wohl auch ein wenig durch die jüngsten Ereignisse 
-in der Westfront ermutigt, hat Elemenceau im Senat 
-me Hetzrede gehalten, die zu d^n schlimmsten ihrer 
Alt zahlt. «sie atmet den trunkenen Geist eines Sieges¬ 
rausches. dessen nur der Franzose fähig ist, und schon heute 
darf man sagen, daß der unausbleibliche Rückschlag im 
Kanzösischen Volke um so tiefer wirken wird, ivenn sich 
Herausstellen wird, daß der deutsche Rückzug ohne Be- 
stentung für die gesamte militärische Lage und für den 
Ausgang des Krieges ist. Im übrigen verdient die Rede 
•mr ein hartes und kaltes „Nein" von unserer Seite. Sie 
stt lediglich auf „Elsaß-Lothringen" zugespitzt, und wenn 
Elemenceau unsere Annäherungsversuche vor dem Kriege 
eiue niedrige Heuchelei nennt, so beweist er damit, daß 
nicht von ’ deutscher Seite die Kriegsdrohung kam, 
t-ndern die französische Revanchepolitik der letzten 
f ufzig Jahre die Schuld daran trug, wenn keine 
r-erlöhuung zustande kam. Tausendmal lasen wir. 
»aß die französisch-russischen Rüstungen den „glorreichen 
Tag" vorbereitet haben, tausendmal auch,, daß die beiden 
Verbündeten „er--bereit" seien. Es lohnt sich nicht, die 
Hetzrede tm einzelnen zu widerlegen. 
Eine geuieinsame Note des Verbandes, 
Nach französischen und englischen Blättern schließe die 
Antwort Wilsons, ClemenceauL und Balfours eine gemein- 
iame Erklärung der Alliierten nach eingehender Prüfung 
der Note des Grafen Burian nicht aus. Derselben Siumtt 
ist übrigens auch der „Manchester Guardian". Nach' die.ein 
englischen Blatle wird die- gemeinsame Antwort des Ver¬ 
bände» wahrscheinlich im Rate von Versailles beschlossen 
werden. 
Ein Vorschlag zur Güte. 
Dem Schweizer Bundesrat ist ein ^Vorschlag ein¬ 
gereicht worden, allen kriegführenden Staaten einen 
Waffenstillstand von drei Monaten für eine all¬ 
gemeine Wiederwahl aller Parlamente vorzuschlagen. 
Dieser Vorschlag soll im Bundesrat besprochen werden. 
Dem Genfer Blatt „Feinste" wird dazu gemeldet: In 
gewissen diplomatischen Kreisen verhehlt man sich nicht, 
daß neutrale Schritte zugunsten eines Friedens und vor- 
nebmlich ein Schritt der Schweiz im gegenwärtigen Augen¬ 
blick einen.gewissen Erfolg (?) haben würden. Es ist in« 
dessen nicht wahrscheinlich, daß der Bundesrat etwas 
unternehmen wird, ehe er nicht die Anschauungen inner¬ 
halb des Verbandes kennt. 
* 
Erklärung des Grafen Burian. 
In einer Unterredung mit den deutschen Abgeordnete» 
über die Note sagte Graf Burian. er habe den Schrrtt 
allein unternommen, selbstverständlich nicht, ohne hiervon 
vorher die Verbündeten in Kenntnis zu setzen und ihrer 
prinzipiellen Billigung sicher zu sein, schon deshalb, weil 
rinerseitS durch die Form des Antrages der Schein eines 
Friedensangebotes der Mittelmächte vermieden, anderer¬ 
seits weil der Antrag an alle kriegführenden Mächte un¬ 
mittelbar gerichtet werden sollte. Weiteres Aneinander- 
vorbeireden der Staatsmänner sei nicht nur fruchtlos, 
sondern der Herbeiführung von Friedensmöglichkeiten eher 
abträglich. 
Mißdeutungen sehe er voraus, sie kämen aber ange¬ 
sichts des großen Zieles nicht in Betracht. Daß keine 
Lockerung des Treubundgefüges der Mittelmächte 
bestehe, werde sich mit aller Deutlichkeit zeigen. Der 
Schritt Österreich-Ungarns sei ebenso loyal gegenüber den 
i 
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In der gesamten neutralen Presse wird Graf Bur« 
Vorschlag mit großer Scimpathie besprochen 
bebit sich indessen nickt, daß die Aufnahme, die er s*r= 
Veihandsländern aeflinhen hnf fnnm -in- vSnff._ ‘ 0fn 
De,bandsländern gefunden bat, kaum eine Soffminä":^? 
daß er praktische Folgen haben wird. " WW 
Schwere Kämpfe im Westen. 
Mitteilungen des Wolifschen Telegraphen-Burea^z 
Großes Hauptquartier, 19. September. 
Westlicher Kriegsschauplatz. 
.Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht Und Boehg. 
Nordöstlich von Bikschoote säuberten wir Teile der in den 
Käuipfen vom 9. 9. dem Feinde verbliebenen Grabensiü^ 
und nahmen 136 Belgier gefangen. Rege Erkundungz, 
tätigtest zwischen Ipern und La Bassee. 
Nördlich von ArmentiöreS und südlich vom La Baffem 
Kann! wurden Teilangriffe des Feindes abgewiesen. 'J 
Im Abschnitt von Maevres und Haorinc urt starkri 
Artilleriekampf: bei örtlichen Angriffen machten wir hier 
Gefangene. 
Der Engländer »abm seine Angriffe gegen unsere Zug 
lnngen vor dcr Sicgfrirdsront im Abschnitt vom Waidc vc,, 
Havrincourt bis zur Somme wieder auf. 
Die nördlich von Gouzeauconrt und gegen den Ort 
selbst gerichteten Angriffe scheiterten vor unseren Linien 
Deutsche Jäger-Regimenter haben Gouzeaurourt zähe ver. 
teibigt. Auch zwischen Gouzeaucourt und Hargicourt 
schlugen wir de» Engländer, der mit starken Kräften und 
Panzerwagen mehrfach anstürnite. ab. Evehp und Ronssou 
blieben nach ivechselvollem Kamps in seiner Hand. Am 
Abend wiederholte der Feind auf düstr ganzen Frmä 
seine Angriffe: sie wurden überall abgewiesen. Zwischen 
Hargieourt und Pontru drangen Australier n unsere 
Stellungen ein. Nach hartem Kampf gelang es, dni über 
Hargicourt und Pontru vorstoßenden Feind westlich von 
Bellicourt-Bellenglise zum Stehen zu bringen. 
Zwischen Onngnon-Bach und der Somme griff der 
Engländer im Verein mit Franzosen an. Unter Erusay 
starker Kräfte suchte er auf St. O.uentin und nördlich davon 
«Niere Linien zu durchbrechen. Die bis zum Abend an. 
haltenden Kämpfe endeten mit vollem Mißerfolg für de« 
Gegner. 
In heftigen Kämpfen wurde der Feind in seine Aus- 
gangs'lellungen zurückgeworfen. Ostpreußische Regimenter 
uno das elsaß-lothringische Infanterie-Regiment Nr. 6(J 
zeickneten sich hier besonders aus. Südlich der Somme 
scheiterte ein Teilangrrff der Franzosen. Auf der 35 Kilo¬ 
meter breiten Angriffsfront stellten wir durch. Gefangen« 
15 feindliche Divisionen lest. 
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. 
Zwischen Ailctte und Aisne nahm der Artilleriekanchs 
am Nachmittage wieder beträchtliche Stärke an. Heftig« 
Teilnngriffe, die ffch im besonderen gegen unsere Linie« 
beiderseits der Strafte Laffaux—Chavignon richteten, wurde« 
abgewiesen. 
Heeresgruppe GaNwrtz. An der Cotes Lorraine 
lebte die Gefechtstätigkeit auf. Kleinere Vorfeldkämpfe. 
Bei einem Vorstoß auf Manheulles machten wir Ge¬ 
fangene. 
Der Erste Generalauartiermerster Ludendorff. 
* 
Oie Äeschießung von Metz. 
Metz.-19. September. 
Di« hiesigen Zeitungen bringen eine amtliche Mit¬ 
teilung, in der es heißt: „Seil mehreren Tagen beschießt 
der Feind Metz aus weittragendem Geschütz." 
Diese Beschießung ist alle die Jahre hindurch, die der 
Krieg schon dauert, stets möglich gewesen und wurde schon 
lange erwartet. Die modernen Geschütze haben eme 
weit größere Tragweite als etwa die der Entfernung von 
südlich Pont ä Mousson nach Metz. Die jetzige Beschießung 
hängt also keineswegs damit zusammen, daß der Feind 
nach unserer Räumung des St. Mihiel-Bogens der Stadt 
nähergekommen ist. Sie ist nur eine Begleiterscheinung 
der jetzigen Kämpfe westlich und südwestlich Metz und 
wird bald aufhören, wenn diese sich erst festgelaufen 
haben. Daher sind auch vom Gouvernement keinerlei 
Änderungen in den Bestimmungen über die Ein- und 
Ausreise aus dem Gouoernementsbereiche erlassen worden. 
* 
Ein englisches Eingeständnis. 
Die Londoner Fachzeitschrift „Aeroplane" schreibt in 
einem längeren Artr^l: „Trotz eines Lustministeriui s, 
eines besseren Luftministers als wir verdienen, »d 
seines Stabschefs, die beide mit vollem Ernst die Ü er¬ 
legen heit in der Luft anstreben, trotz der besten Flugzeuge 
und Motore der Welt, haben wir doch noch nicht die 
Überlegenheit in der Luft erreicht, die für die zukünftig« 
Sicherung des Landes und einem jetzigen schnellem Sieg 
erforderlich sind. Das liegt daran, daß die Auswahl 
neuer Maschinenteile und Motore, die Organisation, üie 
Versorgung mit Material und die Überführung der neuen 
Arten von Flugzeugen zum Gebrauch an die Front nie» 
genügen." . ■ 
Dieses Eingeständnis zeigt, daß nicht die zahlenmütz^t 
Überlegenheit in der Luft entscheidend ist, sondern brr 
Güte der Flugzeuge und die Tüchtigkeit der BesatzuuS- 
Daß hier die Überlegenheit die Deutschen haben, zeigen 
uwere allnionatlichen amtlich veröffentlichten AbiÄuS' 
Ziffern. 
Neue U-Noot-Erfolge. 
Wteüei 29006 Tonnen versenkt. 
Berlin, 19. September. 
Amtlich wird gemeldet: Im Sperrgebiet um England 
wurden von unseren U-Booten SS00V Br.-Rrg.-Do. *«*• 
senkt. 
Der Chef des AdmiralstabeS der Marine. .
	        
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