Full text: Hünfelder Kreisblatt (1918)

Ochsen, Kühe, Bullen und Färsen jeden Alters, 
Klasse 8 im Lebendgewicht von 
bis zu 5,5 Ztr. . Mk. 60 für 50 kg 
über 5,5 „ 7,- 
" 7'- " £'5 
„ 8,5 „ 10,- 
„ 10,- „ H,5 
„ 11,5 Zentner 
4 ausgemästete oder vollsleischige Ochsen und Kühe 
" .. r, flia 31t fahren und 
68 
72 
76 
80 
85 
50 
50 
50 
50 
50 
bis zu 7 Jahren, Bullen bis zu 5 Jahren und 
^fllaffe A . . . SRI. 90 für 50 kg 
Der Preis der höheren Gewichtsklasse darf nur dann 
bezahlt werden, wenn die untere Gewichtsklasse um 1 kg 
überschritten wird. 
Preise für Kälber'. 
Einheitspreis von M. 80 für 50 kg Lebendgewicht. 
Preise für Schweine. 
Einheitspreis über 15 kg Lebendgewicht im Reg. Bez. 
Cassel mit Ausnahme der Kreise Fulda, Gelnhausen, 
Gersfeld, Hanau und Schlüchtern Mk. 78 für 50 kg, m 
den Kreisen Fulda, Gelnhausen, Gersfeld, Hanau, und 
Schlüchtern M. 79 für 50 kg Lebendgewicht 
Für die Lieferungen an die Zentralstelle zur Beschaffung 
der Heeresverpflegung (Mannbeim die Konservenfabrrken) 
kommen bis zum 31. Januar d. Js. für mindergewrchtrge 
Tiere sbis 50 Pfund), sofern die Kaufabschlüsse vor dem 
16. Januar d. Js. erfolgt sind, die seitherigen Preiszu¬ 
schläge zur Berechnung. „ . - 
Der Vorverkauf muh aus der Ankaufsanzeige ersicht¬ 
lich und von den Vertrauensleuten bescheinigt sem. 
Preise'für Schafe. 
1 Vollfleischige Lämmer und Lammböcke ohne breite 
Zähne M. 100 für 50 kg Lebendgewicht 
2. Vollfleischige Hammel und ungelammte Schafe 
mit nicht mehr als 4 breiten Zähnen und Schafe 
mit nicht mehr als 2 breiten Zähnen M. 90 für 
50 kg Lebendgewicht. 
3. Gutgenährtes älteres Schafvieh M. 80 für 50 kg 
Lebendgewicht. . 
4 Gering genährtes Schafvieh seden Alters, auch 
Zuchtböcke Mk. 70 für 50 kg Lebendgewicht. 
Minderwertiges abgemagertes schafvieh jeden 
Alters höchstens M. 50 für 50 kg Lebendgewicht. 
Provisionen. 
A. Rinder. 
O. 
Diejenigen Gemeinden, welche mit der Lieferung der 
ihnen für die Heeresverpflegung abverlangten Heu- 
und Strohmengen noch im Rückstände sind, haben für 
den Abtransport unverzüglich zu sorgen. Mit diesen 
Mengen ist die Lieferungspflicht noch nicht erfüllt; über 
weitere Lieferungen wird den Herren Bürgermeistern 
und Gutsvorstehern in den nächsten Tagen schriftliche 
Verfügung zugehen. t , r,. . 
Erfolgte Verladungen von Heu und Stroh sind mir 
sofort auf einer Postkarte unter Angabe der Menge 
anzuzeigen und die Duplikatfrachtbriefe sind mir sodann 
innerhalb 24 Stunden zu übersenden. 
Die Gemeinden haben die Heu- und Strohueferungen 
auf Grund des § 6 des Kriegsleistungsgesetzes.vom 
13. Juni 1873 (R.-G.-Bl. S. 129 von 1873) von den 
Gemeindeeinwohnern zu fordern. Wer sich weigert, die 
ihm von der Gemeinde auferlegte Lieferungspflicht zu 
erfüllen, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahr und 
mit Geldstrafe bis zu 10000 Mark oder mit einer dieser 
Strafen bestraft. Reben der Strafe kann auf Ein¬ 
ziehung der Vorräte erkannt werden, auf die sich dre 
strafbare Handlung bezieht, ohne Unterschied, ob sie 
dem Täter gehören oder nicht. 
Hünfeld, den 31. Januar 1918. 
Der Landrat I. V.: Delgmann. 
a) Der Vertrauensman erhält 
b) der liefernde Kommunalverband 1/*°/o 
c) der Aufkäufer 2 °/« 
d) der Viehhandelsverband 3 °/o 
ß. Schweine. 
a) Der Vertrauensmann erhält ff,"/® 
b) der Aufkäufer 3 °/o 
c) der Viehhandelsverband 21/*0/" , . 
sofern die Schweine durch den Kommunalverband an¬ 
gewiesen werden 
a) der Vertrauensmann 'i'°i® 
b) der liefernde Kommunalverband ff,"/® 
c) der Aufkäufer 2Iia°/o 
d) der Viehhandelsverband 2!/s0/® 
Bei Lieferung an die immobilen Truppen und Lazarette 
im eigenen Kommunalverband sind M. 6,- Stückproviston 
und 3/*°/o Provision vom Rechnungsbeträge m Ansatz 
zu bringen, woran die in Frage kommenden Prozentsätze 
für Aufkäufer, Vertrauensmann pp. in Abzug zu bringen 
sind und der verbleibende Rest an den Verband abzu- 
führcn ist. 
C. Schafe. 
a) Der Vertrauensmann 1/a°/o 
b) der Aufkäufer 2°/« 
c) der Viehhandclsverband 3*/*°/° 
D. Kälber. 
Bei Kälbern wird vom 17. Dezember 1917 ab eine 
Stückprovision vorn M. 8,— erhoben. 
Davon erhält: 
a) Der Aufkäufer M. 5,— pro Stück und bei Entfernung 
von über 2 km eine Fahrtvergütung von M. i, 
pro Stück 
b) der Vertrauensmann '/-"/» vom Kaufpreis 
c) der Viehhandelsverband die restlichen M. 3,— bezw. 
M. 2,— abzüglich des -/-°/°für den Vertrauensmann. 
E. Freibanktiere. 
a) Der Vertrauensmann erhält 
b) der Viehhandelsverband 21/a°> 
F. Wurstkühe. 
a) der Vertrauensmann erhält 1/a°/«> 
b) der Aufkäufer 2°/o 
c) der Viehhandelsvcrband 1/a°/o 
G. Vollwertiges Fleisch aus Notschlachtungen, 
das an die Kommunalvcrbände geliefert wrrd. 
a) Der Vertrauensmann erhält '/» «/« 
b) der Viehhandelsverband 5'/»®/o 
H. Notgeschlachtetes Fleisch 
(vollwertig oder minderwertig), 
das an die Wurstfabriken geliefert wird. 
a) Der Vertrauensmann erhält 1®/« 
b) der Viehhandelsverband 2®/o 
Wird veröffentlicht. 
Hünfeld, den 2 l. Januar 1918. 
Der Landrat. I. V.: Delgmann. 
Betrifft: Verteilung von Baumwollnähfädcn und 
Leinennähzwir» an Kleinhändler, Verarbeiter 
und Anstalten. 
Im Anschluß an meine Bekanntmachung vom 9. d. 
Mts. Kreisdlatt Nr. 9 wird als Verteilungsschlüssel 
folgendes bestimmt: 
1. Jede Person bis zum Alter von 20 Jahren erhalt 
einen Anteil. „ , . , „ 
2. Jede Person über 20 Jahren erhält einen halben 
Anteil. 
Gemeinde 
3. Alle diejenigen, welche berufsmäßig im eigenen 
Hause eigenes Nähgarn verarbeiten (z. B. Schneider, 
Schneiderinnen, Putzmacherinnen, Weißnäherinnen und 
dergl. mehr) erhalten, solange diese Berufstätigkeit 
regelmäßig — wenn auch mit kurzen (tageweisen) Unter¬ 
brechungen — erfolgt, außer ihrem persönlichen Anteile 
nach je 4 ganze Anteile für sich und jede in ihrem Be¬ 
triebe dauernd beschäftigte Hilfskraft. Dabei ist aber 
die Hälfte des am 15. des letzten Vierteljahresmonats 
etwa verbliebenen Vorrats auf die Lieferung für das 
nächste Vierteljahr anzurechnen. Der Gewerbetreibende 
ist verpflichtet, diese Menge der Ortspolizeibehörde regel¬ 
mäßig am 16. jeden letzten Vierteljahresmonats anzu¬ 
zeigen. 
Zur Feststellung dieser Anteile bedarf es einer genauen 
Bestellung nach dem gegenwärtigen Stande. Die Fest¬ 
stellungen sind in die Nachweisungen nach angedrucktem 
Muster einzutragen. Kriegsgefangene sind, soweit sie 
nicht einzeln untergebracht sind, und keinen Anspruch 
auf den Bezug haben, nicht mitzuzählen. 
Die Nachweisung ersuche ich mir bis zum 10. Februar 
ausgefüllt einzusenden. 
Bis zum 25. jedes 3. Vierteljahresmonats sind mir 
etwaige Zu- und Abgänge mitzuteilen, damit sie bei 
der nächsten Verteilung berücksichtigt werden können. 
Geht eine solche Veränderungsnachweisung nicht ein, 
so werde ich die letzte Aufstellung erneut zu Grunde 
legen. Später eingehende Veränderungsnachweisungen 
können nie einen Grund zu Mehranforderungen abgeben. 
Es ist dann Sache der Ortsbehörden, festzustellen, wer 
etwa noch Vorrat hat, daß er einer Berücksichtigung nicht 
bedarf, damit die dadurch freiwerdende Menge dem 5twa 
Hinzugezogenen usw. überwiesen werden kann. 
' Wegen der Ausgabe besonderer Karten ergeht besondere 
Bekanntmachung. , 
Hünfeld, den 24. Januar 1918. 
Der Landrat I. V.: Delgmann. 
Gutsbezirk 
I. Uebersicht 
über die der Verteilung von Baumwollnähsäden und Leinennähzwirne für das 1. Kalendervierteljahr 1918 
Zahl der 
Zahl der 
Personen bis 
zum Alter von 
20 Jahren 
aus sie ent¬ 
fallenden An¬ 
teile (auf den 
Kopf I Anteil) 
Personen 
über 20 
Jahren 
auf sie ent¬ 
fallenden An¬ 
teile (auf den 
Kopf '/- An¬ 
teil) 
l 
2 
3 
4 
' 
. 
zu Grunde zu legenden Anteile. 
Zahl der 
gewerbs¬ 
mäßigen Ver¬ 
arbeiter 
eigenen Näh¬ 
garnes in der 
eigenen Be¬ 
triebsstätte. 
auf sie ent¬ 
fallenden An¬ 
teile (auf den 
Kopf 4 Anteile) 
61 
anzunehmen¬ 
den Vorräte 
in dein letzten 
Vierteljahre 
zu bewilligen¬ 
den Anteile 
Summe aller 
Anteile 
(Spalte 4—8) 
! 
Bemerkungen. 
Bezeichnung 
der Bedarfs- 
stelle. 
10 
II. Uebersicht 
1i?r auf die einzelnen Bedarssstellen entfallenden Anteile nach liebersicht I. 
Hiervon werden zugestanden 
Der Bedarfsstelle 
Bezeichnung j Wohnort 
Bei dem Umfange 
des Betriebes oder der 
Anstalt entfallen 
darauf Anteile 
Baumwollnähfädcn 
schwarz 
Anteile 
weiß 
Anteile 
Leinennähzwirn 
schwarz 
Anteile 
weiß 
Anteile 
Bemerkungen. 
Lokales und provinzielles. 
Merkblatt für den 2. Februar. 
Sonnenaufgang 7" || Monduntergang 9“ V. 
Sonnenuntergang 4" >! Mondausgang — - 
i*27 Maler Oswald Achenbach ged. — I82N Aaturforlcher 
Alfred Brehm geb. — 1902 Bildhauer Joseph v. Kops gell. 
— Der Regierungspräsident gegen die hohen Brenn- 
holzpreise. Der Herr Regierungspräsident in Cassel grbt 
bekannt aus den ihm erstatteten Berichten habe er er¬ 
sehen daß die im letzten Jahre bei den Brennholzver¬ 
käufen durch die Waldbesitzer erzielten Preise die Be¬ 
fürchtung rechtfertigen, daß die diesjährigen Preise unter 
dem Drucke der örtlichen Kohlenknappheit und infolge 
gewißer Spekulations-Angstkäufe eine Höhe erreichen, 
welche weder durch den Wert des Brennholzes noch 
durch die sonstigen Zeitumstände sich begründen läßt. 
Ein behördliches Eingreifen sei danach notwendig wenn 
nicht die Versorgung weiter Kreise Unbemittelter mit dem 
notwendigsten Brennholze in Frage gestellt werden solle. 
'Die Festsetzung von Höchstpreisen erscheine, schon mit 
Rücksicht auf die außerordentliche Verschiedenheit der 
örtl.Verhältnisse ausgeschlossen. Es bleibe nur übrig,dieEnt- 
wickelung der Breunholzpreise dauernd im Auge zu be¬ 
halten und die beteiligten unter Hinweis auf die be¬ 
stehenden scharfen Strafbestimmungen für ungerecht¬ 
fertigte Preissteigerungen über die Grundsätze aufzu¬ 
klären, nach welchen diese Bestimmungen gehandhabt 
werden. Daneben seien die Händler möglichst von den 
Versteigerungen für die Selbstverbraucher fernzuhalten 
um den Wettbewerb zu beschränken. Ueberall da, wo 
Verwarnung unbeachtet bleibt, sei einzuschreiten und 
Strafanzeige zu erstatten. „ t 
— Volksverein. Am Mittwoch Nachmittag fand hier 
im kath. Vereinshause eine Konferenz der Vertrauens¬ 
männer des Volksvereins für das kath. Deutschland im 
Kreise Hünfeld statt, die von Herrn Kaplan Mehlmann 
geleitet wurde. Herr Direktor Dr. Brauns von der 
Zentrale des Volksvereins in München-Gladbach besprach 
folgende Fragen: 1. Die außenpolitische Lage und ihre 
Behandlung in der Volksaufklärung. 2. Welche Aender- 
ung im sozialen Leben der einzelnen Erwerbsstände 
brachte der Krieg? 3. Die Wirkungen des Krieges aus 
die innenpolitische Entwicklung. Bei der Besprechung 
von Organisationsfragcn wurde die öftere Abhaltung 
von Versammlungen angeregt, was vom Herrn Referenten 
sehr begrüßt wurde. Es wurde der Hoffnung Ausdrua 
verliehen, daß die notwendig gewordene Erhöhung des 
Jahresbeitrages von 1 Mark auf 1 Mark 50 Pfg. dem 
Volksverein im Kreise Hünfeld keine Schwierigkeiten 
bereiten werde, wobei auf die Kosten des vom 
verein in Fulda im Interesse der Bevölkerung des 
Fuldaer Landes unterhaltenen sozialen Sekretariat » 
hingewiesen wurde. An diese sehr lehrreiche f * 
schloß sich am Abend ebenfalls unter Leitung des Herrn 
Kaplan Mehlmann eine öffentluge 
sammlung irn großen Saale des kath. Vereinshause» 
an, in der Herr Direktor Dr. Brauns m außerordent-- 
lich fcsseluden Ausführungen über das -l-hema. Aus 
dem Wege zu Sieg und Frieden, sprach. Der 
Redner, der hier vom vorigen Winter noch m bestem 
Andenken stand, schilderte die russische Revolution und 
ihre Wirkung auf unsere militärische außenpolitische 
und innenpolitische Lage. Die schönen und überzeugend^ 
Ausführungen waren geeignet, m den zahlreichen Z>> 
börern^ das Vertrauen in die Sache unseres Vaterlandes 
und die Hoffnung auf den deutschen Endsieg m dem 
blutiaen Völkerringen neu zu beleben und zu starken. 
Wir wollen hoffen, daß infolgedessen die Mahnungen 
des Redners, treu auszuhalten und an dem Siege nnl- 
zuarbeiten, aufnahmefreudige Herzen gefunden habeni 
Zum Schlüße brachte der Vorsitzende mit begeisterten 
Worten ein Hoch auf Se. Majestät unfern geliebten 
Kaiser und König aus, in das die Versammlung freudig 
einst'mmte. Einige Schülerinnen der Oberklasse der 
kath. Volksschule trugen während des Abends ein scheE 
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