Mit der wöchentlichen Gratis-Beilage vierseitiges illustriertes „U-iterhaltungsblatt'.
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Blatte? Li» spätestens Vormittag« 10 Uhr erberen.
Bezugspreis mit dem vierseitigen illustrierten „UnterhaUungSblaU'
einschließlich Bringerlohn 1 Mark 50 Psg., bei den Kaiserliche«
Postanstalten 1 Mark 74 Psg. incl. Bestellgeld. Einzeln- und
Belagsnummern ä 10 Psg.
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deren Raum 10 Psg., im amtlichen Teile 2» Psg., Rekl«««, 20 Psg.
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Sä 153 Fernsprecher Nr. 42. SllMslllg dtll 21. DtZeNÜtk 1918.
44. Jahrgang.
Amtlicher Teil.
Amtliche Bekanntmachungen des Landratsamtes.
Aufforderurlff
des ReichswirlschaftSamts, den Einschlag von Nutzholz
im Winter 1918,1919 möglichst -u steigern
Deutschland verbrauchte in den letzten Friedensjahren
rund 4L Millionen Fistmcter (fm) Nutzholz, wovon
28 Millionen fm aus mländischer Erzeugung und rund
14 Millionen ttn aus der Einfuhr gedeckt wurden. Hur
die Deckung des Bedarfes des Jahres 1919 ist «uf eine
erhebliche Einfuhr nicht zu rechnen, «eil die Einfuhr¬
länder durch die KriegSsolgen daran verhindert sind.
Außerdem wird der einhelmifche Bedarf sehr viel größer
feen, als in Friedenszriten, da mit einem gesteigerten
Bedarf zu rechnen ist, schon deshalb, weil während des
Krieges fast alle Unterhaltung«- und Ersatzbauten im
Hoch- und Tiefbau, bei der Eisenbahn «nd ,m Bergbau
unterblieben sind. Außerdem fordert unsere innere Wirt¬
schaft eine umfangreiche Tättgteil auf deyr Gebiete des
Wohnungsbaues und der Besiedlung. Schließlich ist
auch damit zu rechnen, daß der FciedenSschlnß sehr er¬
hebliche Anforderungen au deutschem Holz für den Wieder¬
aufbau von Nordfräkkreich und Belgien bedingt. Man
werd daher den Nutzhotzbedarf Deutschlaads im nächsten
Jahr auf mindestens 40—50 Millionen fm schätzen
können gegen einen Jriedrrrecinschlaz »on 38 Millionen
fm. Der Bedarf im nächsten Jahr ist also fast doppelt
so hoch wie der normale Einschlag im Frieden.
Alle staailichen und kommunalen Forstverwaltungen
und alle Prioätwalddesitzrr werden daher anfgefordert,
in dem bevorstehenden Winter einen möglichst starken
Holze,nschlag vorzunrhmSN; daS liegt durchaus in ihrem
eigenen Interesse. Sie werden damit außerdem der Ge-
samlwirtschaft den größten Dienst leisten, weil sowohl
der Holzeinschlag selbst, «lr die weitere Verwendung des
Holzes eines der wirksamsten Mittel zur Behebung der
Arbeits- und Wohnungsnot sind. Die Linderung der
Arbeits- und Wohnungsnot ist aber eine der wichtigsten
Aufgaben der nächsten Zeit.
Berlin, den 4. Dezeinvec >918.
Wird veröffentlicht.
Hünfeld, den tt. Dezember 1918.
1289 G. Der Landrat: Ludwig.
Kerzenverteilung.
Die Herren Bürgermeister und Gutsvorsteher erhalten
umgehend die Abschnitte zum Bezüge einer Kerze für
jede selbstständige Haushalt mir dem Aufträge dieselben
sofort zu verteilen. Gegen Abgabe der Abschnitte können
die Kerzen bei den nachfolgend genannten Händlern zum
Preise von 23 Psg. für das Stück bezogen werden:
8. Schellcuberg-Neukirchen
9. Heinrich Kümmel-Mansbach
10. Witwe Aha-Hüiifeld
1. R. Bccker-Durgtzaun
2. C. Wieder-Eiterfeld
3. Zoh. Mohr-Äroßemnoor
4. I. A. Kiel-Ratzdorf
5. Witwe Heim-Großentasr
6. Bibiana Bloch-Schwarzbach
7. Joh. Pappert-Hofaschcubach
11. Josef Bogt-Hünfeld
12. Frl. Petzoid-Hünfeid
13. Josef Lehmer-Hünfed
14. Kilian Lehmcr-Hünfeld
Die Händler werden ersucht wegen den bestehenden
i Transportschwierigkeiten die Kerzen bei der Firma Josef
> Lehmer hier abzuholen. Die gesammelten Abschnitte sind
! mir zur Kontrolle bis zum 20. Januar einzureichen,
| worauf über die noch vorhandenen Kerzen verfügt wer-
^ den wird.
! Hünfeld, den 19. Dezember 19 i 8.
Der sandbar I. B.: Jllg ncr.
Ciumalige .KrieAsteueruuFszulagc
für Lehrer und Lehrerinnen.
Die Lehrpersonen werden hierdurch besonders auf die
j inr Amtlichen Schulblatt Nr. ^2 (Dezember 18) seile
; 103 abgedruckte Bekanntmachung Nr. 152 der Preuß'
Regierung, Abt. für Kirchen- und Schulwesen zu Laffel
vom 7. d. Mts. B. I. Nr. 5484 betr. einmalige Kriegs-
trnerungszulage hingewiesen.
Hünfeld, den 18. Dej«*ber 1918.
J.-Rr. 15006. Der Zandrat I. B.: Jllgner-.
Feldgeniüseban.
Das von der Reichsstklle für Gemüse und Obst heraus¬
gegebene Merkblatt über Feldgemüsebau, welches anlä߬
lich Per jetzt stattfindenden Destcllungspläne für das
nächste Jahr jedem standwirt ewpfohlen werden kann,
ist gegen 25 Psg. von der Kreisgeschästsstclle für Gemüse
und Obst hier zu beziehen.
Hünfeld, den 14. Dezember 1918.
Her Landrat. Ludwig.
Amtliche Bekanntmachungen anderer Behörden
und Stellen.
Bekanntmachung.
In dem im Kreise Hünfeld liegenden Orte Oberfeld
ist eine Telcgraphenanstalt mit Unfallmeldedienst und j
öffentlicher Fernsprechansralt mit Unsallmeldedienst in j
Wirksamkeit getreten.
Cassel, den 9. Dezember 19l8.
Ober-Postdirektion. >
Wird veröffentlicht:
HürHeld, den 12. Dezember ^9j8.
J-Nr. i4940. Der"Landr«t: Ludwig. l
Aufnahme vom Rentenempfänger
in das Jnvalidenheim in Hofgeismar.
Im Javalidenheim der Landes-Bersicherungsanstalt i
Hessen-Nassau in Hofgeismar sind einige Plätze für !
männliche Rentenempfänger frn. Rentenempfänger, die in i
das Jnvalidenheim ausgenommen zu werden wünschen, s
können die Aufnahmebedingungen auf dem Landratsamt ,
einsehe n.
Hünfeld, den 17. Dezember 1918.
Der Vorsitzende des Berficherungsamts.
J.-Nr.^4905. I. V.: Jllgner.__ |
Pferdckanf.
In den den Landwirten auszustellenden Bescheinigungen -
zum Ankauf von Militärpfcrdcn ist in jedem Falle die i
Anzahl der anzukaufenden Pferde anzugeben.
Hünfeld, den 17. Dezember 1918.
J-Nr 1356 G. Ter Landrat Ludwig. :
Bauern- und Landarderterrat.
Die mit meiner Verfügung vom 27. v. Mts. im
Kreisblatt Nr. 144 betr. Wohl eines Bauern- und Land-
arbciterrates noch rückständigen Herren Bürgermeister ;
werden hierdurch an die Erledigung mit Ztägiger Frist
erinnert. . !
Hünfeld, den 19. Dezember 1918.
Der Landrat Ludwig.
für dm Bereich des 11. Armeekor^.
In der am 3. Dezember 1918 zu Gotha stattgefunde¬
nen Delegiertenversammlung sämtlicher im Bereich des
11. A.-K. befindlichen Goldatenräte ist. folgender Beschluß
gefaßt worden:
Die Soldatenräte des 11. A.-K. arbeiten einheitlich
auf der Grundlage des in Gotha beschlossenen Programms
das, in der Hauptsache darin besteht, die Ruhe und Ord¬
nung unbedingt aufrechtzuerhalten und die Errungen¬
schaften der Revolution zu sichern und sich zu diesem
Zweck geschlossen hinter die Reichsregierung zu stellen.
Durch Entsendung je eines Mitgliedes aus jeder Garni¬
son wurde sodann der Zentral-Soldatenrat im Bereich
des U. A.-K., dem auch das Generalkommando 1l. und
15. A.-K. unterstellt sind, gebildet.
Zu diese!» Zentral-Soldatenrat entsenden auch die
Truppenteile des im Bereich des 11. A.-K. untcrgebrachten
15. A.-K. eine entsprechende Anzahl von Mitgliedern.
Aus diesem Zentral-Soldatenrat heraus ist wiederum
ein engerer Ausschuß v»n 12 Mitgliedern (je 6 Mit¬
gliedern vom 11. und 15. A.-K.) gewählt worden, der
sich wie folgt zusammensetzt:
Reinartz, Vorsitzender, 15. A.-K.
Engel, 15. A.-K.
Kaiser, 15. A.-K.
Rieckeheer, 15. A.-K.
Rosenberg, 15. A.-K.
Schulenklopper, 15. A.-K.
Porchcrs, stellv. Vorsitzender 11. A.-K.
Köhler. 11. A.-K.
Hungerland, 11. A.-K.
Sommer, 1.1. A.-K.
Oppermann, 11. A.-K.
Topp, 11. A.-K.
Diesem Ausschuß untersteht die Leitung des Zentral-
Soldatcnrates und er hat dir Aufgabe, alle militärischen
Fragen im Bereich des 11. A.-K. zu überwachen. Alle
vom Generalkommando ausgehenden Anordnungen wer¬
den nur im Einvernehmen mit diesem Ausschuß gegeben
und zu diesem Zwecke von einem der Mitglieder gegen¬
gezeichnet.
Für den Zentral-Soldatenrat
im Bereich des 11. Armeekorps.
(gez.) Reinartz._(gez.) Pvrchers.
Lokales und Provinzielles.
Hünfeld, den 20. Tezember 1918.
— Im Gasthaufe zum Lamm fand gestern abend eine
Versammlung von höheren, mittleren und unteren Be¬
amten statt, in der Herr Verkehrsinspektor Schulz-
Fulda über die Notwendigkeit der Zusammenschlusses
aller Beamten sprach und zur Gründung einer Kreis¬
vereins der Beamten anregte. Die Bersammlung be¬
schloß die Gründung des Vereins und wählte ans ihrer
Mitte einen vorläufigen fiebengliedrigrn ArbeitSaxsschuß,
der sämtliche Beamten des Kreiser zu einer Versamm¬
lung am Sonntag den 29. Dezember einladen wird.
Im Interesse aller Beamten liegt er, dieser Einladung
zu folgen und dem Verein beizutreten, der sich die Wah¬
rung der rechtlichen und wirtschaftlichen Verhältniffe der
Beamtenschaft zur Aufgabe gestellt hat.
-g Es geht das unsinnige Gerücht, dar bei den Geld-
instiluten des hiesigen Kreise» angelegte Geld sei nicht
mehr sicher, die Kassen selbst nicht in der Lage auf Er¬
fordern Geld zahlen zu können. Liese Gerüchte entbehren
durchaus jeglicher Unterlage. Es wird bei der Berbreit-
ung derselben übersehen, daß die Kaffen das ihnen an¬
vertraute Geld nicht in bar liegen, sondern in den »er-
schie5ensten Werten angelegt haben. To werden die
Sparkassen, (Kreis- und Städtische Sparkaffe) einen
wesentlichen, wohl den größten Teil, in Darlehen (Hypo¬
theken, Bürgschaft und an Gemeinden) angelegt haben.
Es wird nun wohl niemand einfallen, «nzunehmen, daß
die Schuldner ihrer Zahlungspslicht gegenüber der Kaffe
jetzt sollten enthoben sein. Ist dieses aber nicht der
Fall, so leuchtet doch jedermann klar ein, daß die Kaffen
auch jederzeit die Möglichkeit haben, ihren Derpstichtxngen
gerecht werden zu können. Daneben treten aber noch
die Gewährleiftungsoerbände für die Verpflichtungen der
Kassen ein, also für die Kreissparkasse der gesamte Kreis
Hünfeld, mit seinem Vermögen, seiner ganzen Stenerkraft,
für die Städtische Sparkasse in gleicher Weise die Stadt
Hünfeld, für die Genossenschaften die Genossenschafter.
Es ist also barer Unsinn zu glauben, da» diesen Insti¬
tuten anvertraute Geld könne verloren gehen, oder diese
Kassen könnten in Zahlungsschwierigkeiten geraten.
Beides ist ausgeschlossen. Aber an die Beoölkerung ist
die dringende Mahnung zu richten, unbesonnene Abheb¬
ungen von Geldern zu vermeiden und Kapitalien nicht
nutzlos zu Hause aufzuspeichern in der Annahme, dort
wäre es besser vor Verlust uud vor steuerlichen Ein¬
griffen sowie vor einer Vermögensabgabe gesichert.
Beides ist verfehlt. Die Steuerbehörde wird auch diesen
Geldhamstern schon das Handwerk zu legen wissen und
bei einer etwaigen Vermögensabgabe sollen diese Schlau¬
berger ja nicht glauben, sie würden »erschont bleiben.
Wohl aber werden diejenigen am ruhigsten schlafen
können, die ihr Geld einer guten Kaffe — und zu diesen
müssen die genannten Kassen im hiesigen Kreise gerechnet
werden — bringen; sie werden nicht zu befürchten
brauchen, daß ihr Geld entwendet oder durch Feuer
zerstört wird und haben außerdem einen angemessenen
Zinsgenuß als Gewinn. Behalte jedermann seine ruh-
* igen Nerven und trage er nicht dazu bei, solche törichten
Gerüchte zu verbreiten. Die jetzige Zeit erfordert ruhiges
Ueberlegen und ernstes Handeln.
ni Air-üudiguu-; bezngscheinfrcicr Ware wieder ge¬
stattet. Bisher war es verboten, zu Zwecken des Wett¬
bewerbes in Zeitungsanzeigen oder anderen Betanat-
machllngen, die für einen größeren Kreis von Personen
bestimmt waren, insbesondere durch Bekanntmachungen in
den Schaufenstern oder in sonstigen Geschäftsräumen, in
einer für die Öffentlichkeit erkennbaren Weise auf die Be-
zugsscheinsreitzeit oder die Bezugsfcheinreglung hinzuweisen.
Dies Verbot ist erfolgt, um, in Anbetracht der damals
bestehenden Knappheit unserer Vorräte an Textilwaren
;eden Anreiz zu unnötigen Käufen zu vermeiden. Infolge
der veränderten wirtschaftlichen Verhältniffe und angesichts
der nennenswerten Ausdehnung der Freiliste erscheint du
Aufrechterhaltung' dieses Verbots heute nicht mehr not¬
wendig. Vom Reichswirtschaftsamt ist deshalb die Auf¬
hebung dieser Bestimmung verfügt worden.