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Mit der wöchentlichen
Gratis-Beilage vierseitiges illustriertes
„Unterhaltungsblatt".
Erscheint wöchentlich 3mal: Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend
und wird bereits Abends zuvor versandt bezw. ausgetragen.
Anzeige» für die nächste Nr. werden am Tage der Ausgabe des
Mattes bis spätestens Vormittags 10 Uhr erbeten.
H 20. Fernsprecher Nr. 42.
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Amtlicher Teil.
Bekanntmachung über Laatkartoffein.
s Vom 3. Februar 1918.
Auf Grund der Verordnung über Kriegsmaßnahmen
wr Sicherung der Volksernährung vom 22. Mai 1916
jS iR.-G.-M. S. 401) und vom 18. August 1917 (R.-G.-
Bl. S. 823) und des § 5 Abs. 2 der Verordnung über
Zaatkartoffeln aus der Erite 1917 vom 16. August 1917
(R.-G.-Bl. S. 711) wird bestimmt:
8 i.
Saatkartoffeln dürfen außer im Falle des § 2 Abs. 1
der Verordnung über Saatkartoffeln aus der Ernte 1917
Dom 16. August 1917 (R.-G.-Bl. S. 711) aus einem
Kommunalverband in einen anderen auch dann geliefert
7 werden, wenn die Lieferung auf Grund eines in der
Zeit vom 5. Februar bis zum 15. März 1918 einschl.
^geschlossenen und von dem Kommunalverband, aus
dessen Bezirk die Kartoffeln geliefert werden, genehmigten
, schriftlichen Vertrags erfolgt. .
Der Antrag auf Genehmigung ist alsbald nach Ab¬
schluß des Vertrags, spätestens bis zum 20. März 1918
zu stellen. Die Vorschriften im § 2 Abs. 3 und 4 der
l Verordnung über Saatkartoffeln aus der Ernte 1917
k finden entsprechende Anwendung.
8 2. '
Die Kommunalverbände haben bis zum 1. April 1918
der Reichskartoffelstelle eine Uebersicht der von ihnen ge¬
nehmigten Verträge einzureichcn.
BP* 1, ' § 3.
§Lx -Diese Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung
s in Kraft.
Berlin, den 3. Februar 1918.
Der Staatssekretär des Kriegsernährungsamts.
von Waldow.
Wird veröffentlicht.
Hünfeld, den 11. Februar 1918.
Der c. Landrat: Ludwig.
Der Herr Oberpräsident und der Herr Regierungs-
■ Präsident stellen alljährlich einige Freistellen in den
k Kinderheilanstalten zu Orb und zu Soden a. W. für
k Kinder von Beamten und Lehrern zur Verfügung,
r Anträge auf Genehmigung eine Freistelle sind inner¬
halb 14 Tagen an mich cinzureichen.
Die Herren Bürgermeister wollen die in ihren Ge-
j mein den wohnenden Beamten und Lehrer hierauf auf-
s merksam machen.
Hünfeld, den 6. Februar 1918. *
Der c. Landrat: Ludwig.
jj Unter Bezugnahme auf meine Bekanntmachung vom
[3. November t890 teile ich den Ortspolizeibehörden mit,
l daß die Aufstellung der zur Berichtigung der Strafre-
s gister dienenden Listen verstorbener stcafmündiger bezw.
k bestrafter Personen einmal im Jahre zu erfolgen hat;
s' «nd zwar haben die Herrn Bürgermeister, die zugleich
i Standesbeamte sind, die von ihnen aufzustellenden Listen
s der zur Zeit ihres Todes strafmündigen Personen d. h.
y derjenigen, welche das 12. Lebensjahr vollendet haben,
fis zum 20. Februar j. Js. fertigzustellen. Alle anderen
s Lrtspolizeibehörden werden diese Liste zu dem gleichen
k Zeitpunkt von den Standesämtern erhalten.
Die Ortspolizeibehördcn haben durch Vergleichung
! dieser Liste mit den ihnen von den Kgl. Staatsanwalt-
' schäften zugestellten Mitteilungen über rechtskräftige Be-
- firafungen festzustellen, welche der in ihrem Bezirke
! wohnenden bestraften Personen während des verflossenen
! Jahres verstorben sind. Die Nachweisung dieser Personen
[ ist der Kgl. Staatsanwaltschaft in Hanau bis zu 1. März
! i- Js. pünktlich einzureichen.
Hünfeld, den 6. Februar 1918.
Der c. Landrat: Ludwig.
In Wisselsrod ist bei einem obduzierten herrenlos
zugelaufenen Hunde Tollwut festgestellt worden.
Fulda, den 3. Februar 1918.
Der Landrat: gcz. Frhr. von Doernberg.
Wird veröffentlicht:
Hünfeld, den 9. Februar 1918.
Der c. Landrat: Ludwig.
Bezugspreis mit dem vierseitigen illustrierten „Untcrhaltungsblatt"
emschließtich Brir.gerloh» 1 Mark 50 Pfg., bei den Kaiserlichen
Postanstalten 1 Mark 74 Pfg. incl. Bestellgeld. Einzelne und
Belagsnummern ä 10 Pfg.
Donnerstafl den 14. Februar 1918.
Auf unserem Sammellager bei- der Brandenburgischen
landwirtschaftlichen Central- Bezugs- und Absatzgenossen-
fchaft in Neustadt a. d. Dosse befindensich zur Zeit gebrauchte
Drillmaschinen, Dünqerstreumaschinen, Eggen, Cambridge-
Glatt und Sternwalzen, Heumaschinen, Ein-, Zwei- und
Mehrscharpflüge, Klipp- und Wendepflüge, Heuwender,
Kultivatoren, Grasmähmaschinen. Pferderechen, Saat¬
mulde, Schwadenrechen, die nur in besehenem Zustande
ohne Gewähr für Brauchbarkeit abgegeben werden. Wir
geben anheim etwaige Reflektanten darauf aufmerksam
zu machen, ebenso die Inhaber von Reparaturwerkstätten,
da diese die Maschinen am Besten nach erfolgter Wieder¬
herstellung verwerten können.
Ausreparierte Maschinen sind z. Zt. nicht vorhanden.
Sobald derartige Maschinen wieder zur Verfügung stehen,
wird den Kriegswirtschaftsämlern davon Mitteilung ge¬
macht.
Berlin W. 35, den 2. Februar 1918.
Landwirtschaftliche Betriebsstelle für Kriegswirtschaft,
G. m. b H.
gez. Unterschriften.
Wird veröffentlicht.
Hünfeld, den 7. Februar 19>8.
Der c. Landrat: Ludwig.
Lokales und provinzielles.
Merkblatt für den 14. Februar.
Sonnenaufgang 7" jj Mondaufgang 8°* B.
Sonnenuntergang 5" |i Monduntergang 0“ N.
1826 Schriftsteller Johannes Falk. Begründer der ersten An¬
stalt für verrvahrloste Kinder, gest. — 1848 Französischer Dichter
Jean Richevin geb. — 1815 Maler Ferdinant Graf v. Harrach
gest. — 1917 Frankreich führt die tzilssdienstp flicht «in.
D Kein Leinen als Packmaterial. Die oft beobachtete
Gepflogenheit, gutes Leinen als Packmaterial für Sen¬
dungen an Gefangene zu verwenden, ist unter den heutigen
Verbältn isfen Verschwendung und geeignet, die Bestrebungen
zur Streckung unserer Vorräte auf diesem Gebiet zu durch¬
kreuzen. Zur Verwendung als Packmaterial genügen
Vap-Hr oder Pappe vollkommen. Der vorhandene Vorrat
an Webwaren aber muß unbedingt der Verarbeitung für
Kleidung und Wäsche Vorbehalten bleiben. Hoffentlich hat
der Teil der Bevölkerung, der hier in Frage kommt. Ein¬
ficht genug, diesen Wink zu beherzigen.
2 Anmeldepflicht für Leinöl, Leinölfirnis und Linoxhn.
Vielfache Ankündigungen in den Tages- und Fachzeitungen
kaffen darauf schließen, daß in gewerblichen Kreisen Zweifel
darüber bestehen, ob Leinöl. Leinölfirnis und Linoxyn zu
den anmeldepflichtigen Fetten gehören. Diese Frage muß
unbedingt bejaht werden. Zu den in der Bundesratsoer¬
ordnung vom 15. Februar 1917 genannten Ölen und
Fetten gehören die durch Pressung gewonnenen, wozu auch
Leinöl-zu rechnen ist. Ebenso: gekochtes Leinöl,-wie es in
den Buchdruckereien Anwendung findet. Die Bundesrats-
verorduung vom 14. Dezember 1917 erfaßt ferner Leinöl¬
firnis und Linoxyn.
— Ersatz-Blitzableiterban. Von der „Beratungs¬
stelle für Gebäudeblitzschutz" in Cassel, die er¬
richtet wurde, um- den Ersatz-Blitzableiterbau anläßlich,
der Enteignung der kupfernen Blitzableitungen in richtige
Bahnen zu lenken, insbesondere dafür zu sorgen, daß
an Stelle W alten Blitzableitungen solche treten, die
den neuzeitlichen Anforderungen entsprechen, wird uns
geschrieben:
Es war vorauszuschen, daß die Arbeit des Abmontierens der
kupfernen 'Ableitungen viel längere Zeit in Anspruch nehmen wurde,
als anfangs angenommen ward. Die Enteignung ist darum auch noch
hinausgeschobcn. Das sollte aber die Hausbesitzer nicht abhalten, ohne
Verzug, sobald das Wetter cs erlaubt, diese Arbeit vornehmen zu lassen,
weil nicht damit gerechnet werden darf, daß etwa diese Kupferbestände
nicht mehr gebraucht werden.
Allen Interessenten ist zu raten, sich nicht mit der einfachen Aus-
wechjelnng gegen eiserne zufrieden zu geben, sondern darauf zu dringen,
daß bei der Ersatzanlage nach de» Anleitungen des maßgebenden Ver¬
bandes deutscher Elektrotechniker verfahren wird.
Auf Veranlassung des Königlich-Preußischen Kiiegsministeriums ist
dafür gesorgt worden, daß in allen Regierungsbezirken tüchtige und
einsichtige Installateure mit der neuzeitlichen Technik vertraut gemacht
werden, um so zu erzielen, daß die Hausbesitzer nicht überteuert werden
und daß endlich an der Stelle alter wenig ausreichender Schutzvor-
kehrungcn solche treten, die allen Anforderungen entsprechen; auch
nicht eine zwecklose sogenannte „Prüfung" nötig haben, durch welche
den Gebäudebesitzern jahrelang hohe Kosten und viel Aergcrlichkeiten
erwachsen sind. Richtig verlegte Blitzableitungen, möglichst so, daß
sie wenig zu sehen sind und ein Gebäude nicht verunzieren, bedürsen
nur eines Nachsehen« alle 3—5 Jahre was jeder tüchtige Bauhandwerker
ausführen kann.
Leistungsfähige Firmen für neuzeitlichen Blitzableiterbau werden
allen Interessenten kostenlos nachgewicfen, auch für den Kreis Hünfeld.
A. Herricht, Großherzogl. Telegr. Ingenieur, Easfcl.
Einrücknngsgebührcu betragen für die ö-gefpaltenc Zeile oder
deren Raum 10 Pfg., im amtlichen Teile 20 Pfg., Reklamen 20 Pfg.
Bei mehr wie zweimaliger Wiederholung derselben Anzeige mit
angemessenem Rabatt.
43. Jahrgang.
[:] Molzbach, 9. Febr. Der Musketier Joseph
Wlegand, Sohn des Hüttners Bonifatius Wiegand,
wurde für hervorragende Leistung bei einem Stoßtrupp
mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. — Dem ehemaligen
Musketier jetzt Kriegs-Invaliden Anton Hohmann,
Sohn des Auszügers Benedict Hohmann, wurde ebenfalls
das Eiserne Kreuz verliehen.
Morles. 11. Febr. Dem Kanonier Amand Weber
wurde für hervorragende Tapferkeit das Eiserne Kreuz
verliehen. Gleichzeitig erhielt auch sein Bruder Her¬
mann das Eiserne Kreuz.
f'fj Mackenzell. 12. Febr. Am 2. d. Mts. starb
im Res.-Lazarett im Pasewalk in Pommern an den
Folgen einer im Felde z gezogenen Krankheit der Mus¬
ketier Laurentius Möller, Sohn des Landwirts
Karl Möller von hier. Er hat den Krieg von Anfang an
auf verschiedenen Kriegsschauplätzen mitgemacht und war
mit dem Eisernen Kreuze ausgezeichnet. Seine Leiche
wurde hierher überführt und am Sonnabend unter großer
Beteiligung auf dem hiesigm Friedhof beigesetzt.
Asch affen b urg, 6. % )r. „Uff 1000 Mark muß
sekumme, annerst werd se 1t gebe." (Eine fette Sau
nämlich!) So sprach ein uer in einer benachbarten
Gemeinde in einer Wir, aft. Er hatte aber seine
Rechnung ohne den Korruo alverband gemacht. Andern
Tags kam die Gendarn und beschlagnahmte das
feiste Borstentier und stat : 850 Mark, die ihm bereits
geboten waren, bekam er nur 270 Mark.
Iah und Fern.
O Die ErgänzungSgcbühr für Schnell- «nd Ellzüg«.
Wie der Nordd. Allg. Ztg. von unterrichteter Seite mit*
geteilt wird, steht es keinesfalls fest, daß die ErgänzungS-
gebühr zu den Fahrpreisen für Schnell- und Eilzüge am
l. April d. I. aufgehoben werden wird. Die ErgänzungS-
gebühr ist eingefübrt worden, um bei den herrschenden
Betriebsschwierigkeiten die dringend erforderliche Ein¬
schränkung des Verkehrs der schnellfahrenden Züge herbei-
zuführen. Es wird aber lediglich von der Äetriebslage
abhängen, wann diese Maßnahme wird beseitigt werden
können.
O Ein Denkmal für Flicgcrlentnant Müller. Reichs¬
rar Graf Kalper v. Prepsing errichtet bei seinem Schloß
Niederboltzkofen in Bayern dem erfolgreichen bayerischen
Kampfflieger Leutnant Max Müller. der vor einigen
Wochen tödlich abgestürzt ist und in seiner Vaterstadt
Rottenburg beigelebt wurde, ein Denkmal. Müller war
bekanntlich der erste in der deutschen Armee, dem rS
gelang, vom einfachen Mechanikergesellen und Soldaten bis
zum Fliegeroffizier emporzusteigen.
o Fliegern,«glück. Nach der Fürtber Zeitung ist am
9. Februar bei Stadeln ein Flugzeug aus 800 'Meter Höhe
brennend abgestürzt. Die Insassen sind tot.
O Eine Bicrtelmillio» Mark gestohlen. Ein schwerer
Embruchdiebstahl wurde im Antoniterhof in der Schilder¬
gasse in Köln verübt. Hier drangen Diebe in das Zoll¬
amt ein und erbeuteten etwa 250 000 Mark. Schon ein¬
mal, und zwar in der Nacht zum 21. November 1917,
waren Einbrecher durch den Keller in das Zollamt ein¬
gedrungen. Damals gelang es ihnen, 65 000 Mark zu
stehlen. Man hatte darauf die Kammer mit vierfachen
Schlöffern versehen. Bei dem jetzigen Einbruchsdiebstadl
war die Tür kunstgerecht ausgesägt worden. Von den
Tätern fehlt bisher jede Spur.
e Luftpost - Verbindung Schweden-Finnland. In
Stockholm wird eine Luftpost - Verbindung zwischen dort
und Abo in Finnland geplant, die tunlichst sofort inS
Werk gefetzt werden soll. Jetzt, zur Winterszeit, erfordert
die Reise auf dem Landwege über Havaranda von Stock¬
holm nach Abo vier, und nach Petersburg fünf Tage,
welche Reisedauer auf dem Luftwege aus 25 Stunden
abgekürzt werden könnte.
v Feuersbrunst in Toulouse. Französische Blätter
melden aus Toulouse, daß eine Feuersbrunst dir dortige
Baumwollfabrik mit allen Vorräten vernichtete. Der
Schaden übersteige über zwei Millionen Frank.
O tSiktmordvcrsnch an der eigenen Familie. Au<
Jena wird berichtet: In Golmsdors wurde der Land¬
wirt Mar Schröder aus Rabiz verhaftet. Er hat feine
Gelieble, die Witwe Emilie Wolff auS Jena, um fie
heiraten zu können, angesttftet, an seine Frau mit Arsenik
vergiftetes Backwerk zu senden. Von dem Backwerk haben
die Frau Schröders, seine beiden Kinder und deren Gro߬
mutter genossen; die beiden Kinder sind an den Folgen de»
GenuffeS gestorben, die beiden Frauen schwer erkrankt.
Die Wolff wurde gleichfalls in Haft genommen.
Bringt Laer Gold rar GotdaafcnfsM.