Betrifft: Reichs-Reisedrotmarkeu.
Das Direktorium der Reichsgetreidestelle hat eine
Aenderung in der Gestaltung der Reichs-Reistbrotmarken
eintreten lassen. Die neuen Marken sind halb so breit
wie die alten. Das zur Verwendung gelangende Papier
hat ein durchlaufendes Wasserzeichen und ist mit roten
und blauen Fasern versehen.
Zur Ausgabe gelangen Reisebrotmarkcn über 50 gr
Gebäck. (Grauer Adler auf blaugrauem Grunde), und
über 500gr Gebäck (grauer Adler auf rotgrauem Grunde).
Die neuen Reichs-Reisebrotmarken werden im Februar
zur Ausgabe kommen. Die Marken alten Musters be¬
halten jedoch ihre Gültigkeit bis zum 15. März 1918
einschließlich, vom 16. März 1918 ab haben nur Marken
neuen Musters Geltung.
Ein Umtausch von Marken alten Musters gegen neue
Marken findet nicht statt.
Die Reisebrotmarken sind »bei der Verabfolgung der
entsprechenden Menge Gebäck von den Bäckern, Händlern,
Gast- und Schankwirten usio. zu entwerten und zwar
sofort bei der Empfangnahme der Marken. Die Ent¬
wertung in den Gast- und Schankwirtschaften hat nicht
durch die Bedienung, sondern durch die Person, die das
Gebäck an die Bedienung ausgibt, zu geschehen.
Die Entwertung der Reisebrotmarken erfolgt in der
Weise, daß der Bäcker, Händler usw. jede einzelne Reise¬
brotmarke kreuzweise mit Tinte oder Tintenstift durch-
streicht. Nur die in dieser Weise entwerteten Marken
werden von dem Kommunalverband zur Anrechnung
gebracht. Eingereichte unentwertete Marken bleiben
unberücksichtigt.
Tie Bäcker, Händler usw. werden darauf hingewiesen,
daß sie, um ihre eigene Schädigung zu vermeiden, vom
15. März ab nur noch neue Marken entgegennehmen und
bei der Entgegennahme von Reisebrotmarkcn ihr Augen¬
merk auf das Vorhandensein des vorgefchriebcnen Uuter-
druckes (blaugrau bei 50 gr, rotgrau bei 500 gr Marken)
der Faserung und des Wasserzeichens zu richten haben.
Hünfeld, den 11. Februar 1918.
Nr. 41. ff. ff. Der com. Landrat: Ludwig.
Lokales und provinzielles.
Merkblatt für den 16. Februar.
Sonnenaufgang 7'8 jj Mondaufgang 862 SS.
Sonnenuntergang 511 || Monduntergang —
1834 Ernst Hasckel geb. — 1871 Kapitulation von Belfort. —
1907 Italienischer Dichter Carducci gest. — 1915 Japan macht
gegen China mobil. — 1916 Die Russen nehmen Erzerum in
Armenien.
Q Bich- und Knninchenzählnng tun 1. März. Zur
Viehzählung am 1. Mürz 1918 hat der Bundesrat eine
Ausführungsverordnung erlassen, die eine Zählung der
im Deutschen Reiche vorhandenen zahmen Kaninchen an¬
ordnet. Diese Feststellung geschieht im Interesse der
Heeresverwaltung, weil die Felle der Kaninchen in
steigendem Maße für den Kriegsbedarf Bedeutung ge¬
winnen. Da eine besondere Zählung zurzeit nur mit
großen Schwierigkeiten durchführbar sein würde, erschien
es angezeigt, sie mit der am 1. März 1918 vorgeschriebenen
allgemeinen Viehzählung zu verbinden.
□ Preise für Fruchtsäfre. Die Kriegsgesellschaft für
Obstkonserven und Marmeladen bat Absatzpreise für Mutter-
säfte und Fruchtsiruve aller Jahrgänge veröffentlicht und
den Absatz dahin geregelt, daß die bereits im Handel be-
ffudlichen Mengen auch weiter abgesetzt werden dürfen, es
dagegen zum Absatz der noch beim Hersteller lagernden
Säfte besonderer Genehmigung der Kriegsgejellschaft bedarf.
Tie Preiie im Kleinhandel sind einheitlich und betragen
für 1 Kilogramm Brombeer-, Erdbeer-, Himbeer-, Preisel-
beer-, Jobannisbeer-, Stachelbeer- und Heidelbeersirup in
einer Zusammensetzung von 40 Teilen Muttersast und
6V Teilen Zucker 2.55 Mark, für 1 Kilogramm Himbeer-
oder Kirschsiruv in einer Zusammensetzung von 36 Teilen
Mutterlaft und 65 Teilen Zucker 2,45 Mark. Für den
Verkauf in Flaschen, die V- bis 2 Liter enthalten, kann
ein Aufschlag bis zu 0,65 Mark für die Flasche erhoben
werden. Die Erzeugerpreise und die Preise für den Gro߬
handel weisen bei den einzelnen Sorten von Mu'.teriäften
und Fruchtffruven kleine Preisunterschiede auf, die sich auS
den Gestehungskosten erklären.
'— Dem Unteroffizier der Reserve HansPflcging.
Sohn des Herrn Postmeisters Pflcging, wurde das
Ei'erne Kreuz verliehen.
— Vom 1. Fanuar 1918 ab sind für den Bezug der
von der Königlich Preußischen Landesaufnahme sowohl
zum Dienstgebrauch, wie auch für den öffentlichen Ver¬
trieb herausgegebenen Generalstabskarten abgeänderte
Bestimmungen und neue Preise in Kraft getreten.
Preisverzeichnisse, Uebersichtsblätter und Bestellformulare
können von der „Amtlichen Verkaufsstelle von Kartenwerken
der Königlich Preußischen Landesaufnahme" in Magde¬
burg, Fürstenwallstraße Nr. 11 von allen Behörden,
Vereinen und Privaten kostenlos gegen Einsendung von
10 Psg. Porto bezogen werden. Bei Anfragen 15 Pfg.
für Rückantwort erbeten.
Setzeibach, 14. Febr. Der Garde-Unteroffizier Joh.
Kling, Inhaber des Eisernen Kreuzes, erhielt die
österreichische Tapferkeits-Medaille.
Hann.-Müuden, 14. Febr. Samstag vormittag
wurde den russischen Offizieren im Ofsiziersgefangenen-
lagcr Hann.-Münden die Mitteilung von dem Friedens¬
schluß mit der Ukraine gemacht. In diesem Lager be¬
finden sich nur noch Offiziere aus der Ukraine; beim
Empfang der Friedensbotschaft umarmten sic sich und
jubelten. Einige sangen sogar deutsche Lieder. Dann
liehen sie ihre eigene Hauskapelle spielen und stimmten
unter Musikbegleitung das Lied „Deutschland, Deutschland
über- alles" an. Alle rechnen damit, daß ihnen nun
bald die Freiheit winkt und daß sie ihre Heimat in Kürze
Wiedersehen werden.
Nah und Kern.
O Weitere Steigerung der deutschen Valuta. Die
deutsche Währung bat aus dem Friedensschluß mit den
Ukrainern und Trotzkis Erklärung Nutzen gezogen. 100
Mark wurden am Sonnabend in der Schweiz mit 82,5
Frank (im Frieden 123 Frank) bezahlt, am Montag mit
87 und am Dienstag mit 89 Frank.
O General v. Lcszezynski gestorben. General der
Infanterie Paul v. Leszczonski, der einstmalige General¬
stabschef Werders, ist in Berlin im 88. Jahre gestorben.
In fünf Feldzügen hat sich v. L. Ruhm erworben: 1864
wurde er mit dem Orden Pour le merite geschmückt: als
Chef der 3. Konwagnie des damaligen Infanterie-Regi¬
ments Nr. 60 hatte er hervorragenden Anteil an der Er¬
stürmung der Düppeler Schanzen.
O Wohnungsfürsorge für kinderreiche Familien.
Der Magistrat vbn München genehmigte für die Herstellung
von hundert Kleinhäusern für kinderreiche Familien eine
Million Mark.
scharfe Stimmung gegen Lloyd George.
O Trichinensälle in Ostpreußen. In der Königs-
berger medizinischen Klinik sind in den letzten Wochen acht
an Trichinose erkrankte Personen eingeliefert worden, die
nachweisbar aus Rußland eingeführtes Fleisch, besonders
Schinken gegessen haben.. Bisher konnten die teilweise
sehr schwer Erkrankten am Leben erhalten werden. An-
hörige der Erkrankten jedoch, die nicht in die Klinik kamen
sind gestorben.
O Schweres Grubenunglück in Westdeutschland. Aul
der Zeche .Konkordia" bei Oberhausen ereignete sich ein,
Explosion, bei der 17 Bergleute getötet, sechs schwer und
drei leicht verletzt wurden; ein Schießmeister wird nock
vermißt. _
es abwärts?
Englische Beobachter sind es, die behaupten, daß Lloyd
George nach seiner letzten Rede im Unterhause den Ein¬
druck eines müden, abgearbeiteten, von der Sieghaftigkeit
seiner Sache nicht mehr überzeugten Mannes gemacht habe.
Als er den Sitzungssaal verließ, seien seine Kollegen in
sichtlich niedergeschlagener Stimmung zurückgeblieben, und
man habe das Gefühl gehabt, als ob eine politische Krisis
m der Lust wäre. Es scheint danach, daß man sich auf
Überraschungen in England gefaßt m-cVn muß; es wäre
nicht das erste Mal, daß Wetterzeick in der Heimat
einer militärischen Katastrophe im Fei5e ooranleuchteten.
Sucht man den Ursachen des Mißbehagens nachzu¬
gehen, das im englischen Volke nach irgendeiner Ent-
icheidnng drängt, so sind es anscheinend die Beschlüsse des
Verlailler Kriegsrats, denen man kein volles Ver¬
trauen entgegenbringen mag. Nicht die stolze Verkündung,
daß der Krieg trotz aller Friedensangebote der Mittel¬
mächte mit äußerster Kraft weitergeführt werden würde:
an dieser unverbesserlichen Halsstarrigkeit hat die
öffentliche Meinung in England gar nichts ans-
zusetzen. Aber aus den heftiger:, streng geheim-
zsbaltenen Abmachungen scheint manches durch¬
gesickert zu sein, was die kritischer veranlagten Gemüter
in höchstem Maße beunruhigt. In ihrem Namen bat
Asguith den Ministervräsidenten um Aufklärung. Die'er
aber hüllte sich in den Mantel des Staatsgeheimnisses und
beschwor förmlich Vas Unterhaus, nicht weiter in ihn zu
dringen, wenn er nicht dem Feinde die allerwichtigsten
Fingerzeige für das, was das Ftühjahr ihm bringen
solle, vermitteln. wolle. Dazu könne und werde er
seine Hand nicht bieten, und wenn das Psirlament
sich in dieser Frage nicht hinter ihn stelle, dann
müßt? er sich eine andere Regierung suchen. Haig
und Robertson, die beiden Oberbefehlshaber des bri¬
tischen Heeres, seien bei den Beratungen in Versailles
natürlich zugegen gewesen, und ivenn man kein Vertrauen
bade, dann müßten auch diese beiden Männer ersetzt werden.
Wenn aber die Presse sich dieser Angelegenheit bemächtigen
wolle, so hieße das die Führung des Krieges unmöglich
zu machen. Die Losung müsse jetzt heißen: Schluß mi^
der Debatte: er wenigstens werde sich an ihr nicht länger'
beteiligen.
Es geht alio um die militärische Führung auf der
Entente-Seite, soviel ist klar. Man weiß nicht erst seit
heute, daß die Leistungen der Haig und Robertson nament¬
lich seit der letzten, blutig gescheiterten Flandernoffensive
von heimischen Sachverständigen heftig bekrittelt werden,
denen das Herz zittert bei dem Gedanken, daß diesen
Männern auch die voraussichtlich endgültigen Ent¬
scheidungen des Jahres 1918 anvertrant bleiben sollen.
Und deshalb scheint man in London bis auf weiteres
entschlossen zu sein, nicht still zu halten, trotz der
ffehentlichen Bitten Lloyd Georges: es steht eben zuviel aus
dem Spiel. Die „Daily News" betonen die Notwendigkeit,
die Angelegenheit bis auf den Grund zu prüfen. Vor
allem müsse das Unterhaus erfahren, ob die britischen
Heerführer dem französischen Oberbefehl unterstellt
worden sind. Das Blatt nenrtt in diesem Zusammenhänge
den Namen des Generals Nivelle, der, wenn wir nicht
irren, in Frankeich als „Bluthund" gekennzeichnet wurde
— Berdunschen Angedenkens. Wenn wirklich er und nicht
der General Foch an die Spitze der Westheere gestellt fein
sollte, so wäre allerdings zu begreifen, daß man in England
den kommenden Ereignissen nur mit Schrecken entgegensieht.
Das Blatt verlangt bessere Gründe als die bisher gehörten
für die Wahl gerade dieses Mannes, die es als Ausstückte
abtut. Auch den Einwand will es nicht gelten lassen, daß
es sich um eine abgemachte Lache handle und daß mau
keine Ungelegenheite» gegenüber den Bundesgenossen herbei¬
fuhren dürfe. Wenn das Parlament nicht konsequent und
entschlossen handle, werde es noch zu ganz anderen Un¬
gelegenheiten kommen. Es müsse, geschehe was da wolle,
deutlich gemacht werden, daß England von.Westminster
und nicht von Versailles regiert werde.
Das sind scharfe Worte, die unmöglich ohne Echo bleiben
können. Sie lassen erkennen, wie gering in Wahrheit das
gegenseitige Vertrauen der Bundesgenossen auf ihre mili¬
tärische Zuverlässigkeit ist, und was nian von den pomp¬
haften Erklärungen zu halten hat, mit denen sie regelmäßig
nach ihren Konferenzen und Zusammenkünften auseinander¬
gehen. Wenn schon Lloyd George die Geister in der Heimat
nicht mehr beherrschen kann, dann n.-iß e8 unfehlbar ab¬
wärts geben mit der Siegeszuversicht in England. Für
die bevorstehenden Entscheidungskämpfe im Westen just di«
rechte Stimmung! _
Eine Anzahl Londoner Blätter, vor allem der rQMf„r
„(Star", behaupten, die Stellung des Kabinetts
George sei stark erschüttert. Das Anseben" 8,
Ministerpräsidenten habe Mittwoch einen erbebli^»
Stotz bekommen, daran sei nicht- zu
Der Schriftleiter der „Daily News"/ Gar?in-r
richtet einen offenen Brief an den Leit-r iw
Oralen Partei. Der Brief ist eine äußerst vernichtend
Anklageickrut gegen die Regierung Lloyd Georges de,--»
uniauberes. Zustandekomnien mit Hilfe der seit Krieir
beatmt bestehenden Verbindung zwischen Lloyd Ee»r^
und NortbcliNe und deren AmtSiü6r,,nn _
uciieuciiurii -veromoung zwl,cven Lloyd @ei>r-i,
und Northclme und deren Amtsführung mittels einer <£f.r
erregenden Pressekamarilla der Schreiber in den ichä-fpR.
Ausdrucken geißelt. Gardiner wirft dem Minister.
Präsidenten .Günstlingswirtschaft, Ränke, Ausschaltung
des Parlaments und unheilvolle Gelegenheitspolitik ein?
große Gedanken vor. Das Volk habe alles Vertrauen'in
d:e Regierung verloren, die in bezug auf die KriegSttel»
stets Unaufrichtigkeit gezeigt habe. „Wir wollen" W >
Gardmer, .keine Annexionen, keine Kriensentschädiguna
zur Strafe. Wir wollen das Schwert vernichten, um die
Grundlage für einen Völkervertrag zu legen, um b't
Lehre der Selbstbestimmung in allen Ländern durch;«,
fuhren, um die Abrüstung zu erzwingen und ein-«
Völkerbund zu gründen und um unsern Kindern die
Möglichkeit _ einer besseren Erbschaft zu geben, alz
der einer für den ewigen Krieg organisierten Welt"
Die liberale Partei dürfe nicht länger stillsitzen und dem
Harsardiviel der fetzigen Regierung länger zusehen. Sie
dürfe das bedrohliche Versailler Geheimnis nicht geduldia
biiinehmen und sich nicht mit der Phrase, daß Offenheit
nicht im öffentlichen Interesse liege, ahspeisen lassen
wo Männer, die keine Partei hinter' sich hätten'
'politisch bankrott seien und mit der Hungersntt
und mit Millionen Menschenleben spielten. England
brauche eine Regierung, die volles Vertrauen des Volke;
besitze und unzweideutig für die Grundsätze: Mit
Annexionen, keine Kriegsentschädigung als Strafe, national»
Selbstbestimmung und Völkerbund einträte. Gardiner
schließt: Die erste Voraussetzung eines reinlichen Friedens
ist, daß wir eine reinliche Regierung haben.
Balfour sucht zu fetten.
Im Unterhause versuchte Mittwoch der Minister des
Auswärtigen Balfour der bedrohten Regierung neue
Stützen zu geben. Er wandte sich gegen die Angr'ste
mehrerer Abgeordneten aut den obersten Kriegsrat in
Versailles. . Dieser sei in erster Linie zur Besprechung der
großen militärischen Fragen zusammengekommen und habe
eine Erklärung über die Schlüsse aus den Reden Hertlings
und Czernins abgegeben, er habe aber nicht die
K r i e g s z i e l e b e s p r o ch e n. In den Reden Hertlings
und Czernins habe der oberste Kriegsrat keine Friedens¬
annäherung gefunden. Es habe keinen Sinn, der Re¬
gierung vorzuwerfen, sie bediene sich nicht diplo¬
matischer Mittel. Das hätte nur dann Zweck,
wenn man mit einem Volke zu tun habe, das entschlossen
sei. zu einer Übereinstimmung zu gelangen. Die Mittel¬
mächte hätten aber offen gezeigt, daß sie keine
Absicht Hütten.
Nach den Äußerungen der Presse hat diese Wieder¬
holung aus den sattsam bekannten Kriegsreden Lloyd
Georges durch Balfour die gegen das Kabinett herr¬
schende Mißstimmung in keiner Weise beschwichtigt oder
eingedämmt.
Aus Zn- und Ausland.
1
Berlin, 14. Febr. Am 15. und 16. sind die Vertreter der
verschiedenen Parteien zum Vizekanzler o. Payer zu Be¬
sprechungen geladen.
Berlin, 14. Febr. Abg. Gröber, der von mehrmonatiger
Krankheit genesen ist, kehrt nach Berlin zurück, um die
Führung der Zentrumsfraktion zu übernehmen.
Berlin, 14. Febr. Generalseldmarschall v. Hinden-
burg hat das Ehrenpräsidium der Nationalstiftung für die
Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen übernommen.
Berlin, 14. Febr. Sicherem Vernehmen nach beginnen
heute nachmittag im Auswärtigen Amte Verhandlungen
zwischen den Vertretern Österreich-Ungarns und des Deutschen
) Reiches über die Regelung der durch den Friedensvertrag an-
> geknüpften wirtschaftlichen Beziehungen zwischen
den Mittelmächten und der Ukraine.
Leipzig, 14. Febr. Der Berliner bulgarische Gesandte
Rirow überreichte, wie das „Leipz. Tagebl." erfährt, dem in
Slin anwesenden bulgarischen Ministerpräsidenten Rados-
ow sein Entlassungsgesuch. Hervargerufen ist diese?
ch die von Rizow veröffentlichte Schrift über die Wünsche
bet1 Bulgaren, die in Wien sehr grobe Aufregung und Mib-
falltzn erregt hatte.
Haag, 14. Febr. Der immer stärker werdende Lebens¬
mittelmangel in England ruft immer ernstere Unruhe«
und Ausschreitungen im Zusammenhang mit den sich mehrende«
Streiks hervor. So kam es in der letzten Hälfte des Januar
in Cardiff. Newvort. Manchester und Liverpool infolge Fletsch'
und Kohlenmangels zu schweren Aufruhr-Szenen.
Stockholm, 14. Febr. Infolge der Berichte über die Un¬
ruhen aus Aland und die Überfahrt schwedischer Untertanei
nach Slgnikdsskär wird eine Expedition ausgerüstet: ein grob«
Eisbrecher Seht beute ab.
Stockholm, 14. Febr. 200 Bolschewiki wurden von der
schwedischen Regierung ausgewiesen. Die russische Dele¬
gation unter Führung von Kamenew wurde aufgefordert,
ibren Aufenthalt abzukürzen und Schweden so rasch wie mög¬
lich zu verlassen.
Zürich, 14, Febr. Der litauische Nationalrat tn der
Schweiz, der aus Vertretern des litauischen LandeSrates und
der litauischen Emigration besteht, hat die Unabbängig-
keiiserklärung Litauens nicht nur dem deutschen Ge¬
sandten tn Berlin, sondern auch den Vertretern aller anderes
Mächte in der Schwei, übergeben.
Wellington (Neuseeland), 14. Febr. Der Finanzminister
erklärte, die Vertiefter Neuseelands seien beauftragt, auf der
Reichskonferen, gegen die Herausgabe der Südseeinseln all
Deutschland zu wirken.
Rotterdam, 14. Febr. In London fanden in den letzte"
acht Tagen täglich große Kundgebungen zugunsten des
Friedens statt. Auch abends stnüen Versammlungen statt,
die von Tausenden von Arbeitern besucht werden. Die kom¬
menden Arbeiterkongreffe werden sich zweifellos mit einem
starken Drang nach Frieden zu befaffen haben.
Genf, 14. Febr. Das Patrouillenschiff. Thouguk"
ist im Nebel zerschellt. Vierzehn Mann der Besatzung Itn»
gerettet.
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