Full text: Hünfelder Kreisblatt (1918)

Kleine KriegSpost. 
Berlin. 1«. Febr. Nack, zuverlässigen Nachrichten bat die 
französische Regierung eine Bestimmung erlasien. die den Ml- 
I i t ä r g e i st l i ch e n verbietet, sich bei den französischen Regt- 
meutern auizubalten. da man ibren Einktutz fürchtet. 
Berlin, 14. Febr. Wie von zuständiger Seite gemeldet wird, 
sind die rumänischen Unterbändler. die zunächst über die 
Verlängerung des Waffenstillstandes verhandeln sollen. heule 
an ihrem Bestünmungsorte eingetrosiem 
Oie letzten Sitzungen in Dresi-Q'towsk. 
Berlin. 14. Februar. 
Uber den Verlauf der beiden lebten Sitzungen der deutsch, 
ösierreichisch-ungarisch-russischen Kommission zur Regelung der 
politischen und territorialen Fragen, die nnt der bekannten 
Erklärung Trotzkis schloffen, liegt jetzt ein ausführlicher Bericht 
vor. dem wir nachstehendes entnehmen: Staatssekretär 
v. Kühlmann erklärte, daß nach dem bisherigen Verlaus der 
sehr eingehenden Debatten eine erhebliche Annäherung der 
beiderseitigen Standpunkte nicht habe erzielt werden 
können. Vielleicht liebe sich aber doch noch ober die 
politischen und über die Handelsfragen ein Weg der 
Verständigung aussindig machen! Nachdem dann Grat 
Czernin darauf hingewiesen batte, dab theoretische Er¬ 
örterungen wenig Aussicht auf Einigung boten, entpegnete 
Trotzki. dab die Anwendung, die die Gegenvarter dem Grund¬ 
satz des Selbstbestimmungsrechtes der Vökker geben wolle, der 
Ablehnung dieses Grundsatzes gleichkomme. Er protestierte 
darauf eingehend gegen die Unterzeichnung des Friedens- 
veltrages niit der Ukraine und schlob mrt der Bemerkung, daß 
für das ukrainische Volk und für die Regierung ganz Rublands 
dieser Vertrag geltung-los sei. 
Staatssekretär v. Kühlmann schlug nun vor. die 
Frage der neuen Grenzsührung (gegen Rußland) einer Unter- 
kon'rnllfiön zu übeewesstn. Deutschland habe immer auf ein 
freundschaftliches Verhältnis zu Rubland Wert gelegt und 
werde das auch in Zukunft tun und sich nicht m Rubland» 
innervolitischr Verhältnissr einmischcn. Der Friedensichlub 
mit der U'raine stehe hier nicht mehr zur Erörterung. Wa» 
das S-lbstbestirnmungsrccht der Volker angehe, w feien die 
verbündeten R-ai-rUNaen bereit, biireb J.uahrm 
der bestehenden Vertretungskörper die Möglichkeit einer Kund¬ 
gebung au? brestesier Grundlage »u schaffen. 
Gras Czernin betonte, dab das Verhältnis der Ukraine 
zur Petersburger Regierung den Vierbund nichts angehe. 
Durch den FrieLenSvertrag sei die Ukraine für die Mittel¬ 
mächte ein neutraler Staat geworden, und dasselbe würde 
niit Ruhland der Fall sein, wenn es zu einem Friedens- 
schlub käme. Nachdem Trotzki ffch mit dem Zusammentritt 
einer militärisch - technischen Kommission zur Prüfung 
der Grenzlinie einverstanden erklärt hatte, erinnerte 
Staatssekretär v. Kühlmann daran, dab die Mittel- 
niüchte die Räumung gewiffer Gebiete zugesagt hätten, unter 
der Bedingung der gleichzeitig stattfindenden Räumug der 
Gebiete ihrer Verbündeten. Als Zeitpunkt für die Räumungs- 
vslicht sei die russische Demobilisierung in Aussicht genommen 
gewesen; die Mittelmächte seien jedoch hinsichtlich diese- Zeit¬ 
punktes zu Konzessionen bereit. Trotzki erwiderte, dab Ru߬ 
land seine Truppen ebenso wie aus Persien aus dem türki¬ 
schen Gebiet zurückziehen werde. Nach einigen Bemerkungen 
llöer die Alandsfrage wurde die Sitzung geschloffen. 
Exhlußörenst. 
lDraüt» und K»rrrsvo«dei»t-Meldung» a.) 
Fonr le raerite. 
Berlin, 14. Febr. Der Kaiser hat dem Oberstleutnant 
von Suth und dem Hauptmann Seiler den Orden pour 
Is mente verliehen. 
Der Streit um Cholin grundlos. 
Wien, 14. Febr. Von informierter Seite wird mitgeteilt, 
der Friede mit der Ukraine war nur gegen das Zugeständnis 
bezüglich des Cholmgebietes zu erlangen. Cbolm ist in ethno¬ 
graphischer Beziehung gemischtes Land, so dab von einer 
Zugehörigkeit zu Polen nicht gesprochen werden kann. 
Die Detai'abgrenzung wird einer gemischten Kommission 
übertragen, wobei dem polnischen Element Einslub eingc- 
räuinl wird. 
Grus Czernin wird antworten. 
$?irn, 14. Febr. Gras Czernin wird in der nächsten Zeit 
ans die Rede Wilsons antworten. (Wahrscheinlich wird auch 
eine deutsche Antwort erfolgen.) 
Lenins und Trotzkis Stellung erschüttert. 
PerSbnrg (indirekt). 14. Febr. Die Eellung Lenin« 
Trozkis gilt als stark erschüttert. Die Auflösung 
Smoluy-Regierung soll unmittelbar bcvorstehen. 
Die finnische Bürgcrgarde. ||L, 
Stockholm, 14. Febr. Die Zahl der zur finnischen Bürg 
garde gehörenden Kämpfer wird auf 80000 geschätzt. $ 
Front der finnischen Truppen ist fest, wenn es sich auch nJ 
um eine völlig geschlossene Schützengrabenlinie bandelt. 
Keine Nachfrage nach rumänischen Papieren. 
Kopenhagen, 14. Feibr. Wie aus Paris gemeldet wird 
weigern sich die dortigen Banken, rumänische Schecks cinl 
zuiöscn. Auf der Börse werden alle rumänischen Papiere 
gestrichen. 
Der Antrag des Staatsanwalts im Bolo-Prozeß. 
Genf, 14. Febr. In der gestrigen Schlustverhandlu!,, 
dcS Boio Pascha-Prozesses beantragte der StaatSanwal, 
gen den Angeklagten die Todesstrafe. 
Wird Fach GeneraltffimuS? 
Zürich, 14. Febr. Aus französischen Andeutungen geht 
hervor, daß General Fach immer mehr in den Vordergrund 
tuU. so dab man schon in Balde in ihm den Nachfolger de» 
Generalissimus Petam erblicken dürste. 
Oberst Repington verhaftet. 
Haag, 14. Febr. Oberst Repington. der Mllitörkrltiker 
der „Morning Post', wurde wegen gesetzwidriger Veröffent- 
ltchung angeolich geheimer Beschlüsse der Versailler Konferen, 
verhaftet. Man erblickt darin wiederum den geheimen Ein. 
flub Lord Nortcliffes auf die Regierung. Solange Repington 
für die Northcliffe gehörende .TimeS" schrieb, konnte er 
machen, was er wollte: jetzt, nachdem er zur .Morning Post' 
gegangen ist. sucht man ihn unschädlich zu machen. .? 
„ Abstimmung über Krieg oder Friede». 
Kopenhagen, 14. Febr. Wie „Politiken" auS Rom be< 
richtet, werden die Sozialisten in der italienischen Kamrner 
sofortige Abstimmung über Krieg oder Frieden verlangen. 
Voraussichtlich werden 251 Abgeordnete für die Fort- 
ienvng des Krieges und 216 Äbgevrdnete für sofortig« 
Friedensichlub stimmen. 
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Gefunden 
ein Schlüsselbunds anscheinend 
Kassenschrankschlüssel! 
Etwaige Ansprüche sind im 
städt. Geschäftszimmer geltend zu 
machen. 
Hünfeld, den 14. Februar 1918. 
Die Polizeiverwaltung: 
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den preuß. AnftaCten gfeid/geftedr 
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Großß. Direktor Prof. Eßerßardt. 
Die Aussage gegen die Frau 
Anna Bosold zu Steinbach 
nehme ich als unwahr zurück. 
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im Halbjahrskursus, Beginn April. 
Anmeldungen frühzeitig erbeten. 
Blunck & v. Boehn 
Cassel 
Hohenzollernstr. 26, Ecke 
Vaterländischer Hilfsdienst! 
Salzpreise. 
Von Anfang Mürz ab berechne ich für 
Aufforderung des Kriegsamts zur freiwilligen Meldung gemäße 
§ 7 Absatz 2 des Gesetzes über den Vaterländischen Hilfsdienst.^ 
Gegen eine Welt von Feinden steht unsere Wehrmacht seit! ^betsesatz folgende 4?rGfl. 
über 3 Jahren in heldenhaftem siegreichem Kampfe. Damit sie auch! .. „ „ - . m 
weiterhin zu gleichen Leistungen und Heldentaten, wie sie die Ge- j ^t£DCj(U\ (''SPßlUlGlt Ql gröl) ObCV Mittelgl'llb,) 
schichte noch nie gesehen hat, befähigt bleibt, ist es zwingende Pflicht : 
der in der Heimat Zurückgebliebenen, alles zu tun, was dazu bei¬ 
tragen kann, sie mit allen Kräften zu stärken und besonders die un¬ 
vermeidlichen Verluste auszugleichen. 
Gelegenheit dazu ist in besonderem Maße dadurch gegeben, daß 
jugendliche Hilfsdienstpsiichtige, Männer über 60 Jahren und 
Kriegsbeschädigte sich für den Etappendienst als Helfer anwerben 
mit Mk. 1,20 und bei Steinsalz mit 
,u haben. Mk. 1,00 berechnet. 
Die nachfolgenden Bedingungen für die Anwerbung sind be- 
sonders hinsichtlich der Entlohnung — außer Barlohn freie Unter- i CV, 
kunft und Verpflegung, welche um vieles reichlicher und besser! 
ist als zur Zeit in der Heimat — äußerst günstige. 
Gesucht werden für am 2./3., I6./3., 3./4. und 17./4. 19181 ( 
von Cassel abgehende Transporte zur Verwendung bei militärischen! 
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auch 16jährige männliche Jugendliche, die erst in 3 Monaten ihr 17.! 
Lebensjahr vollenden. 
Bedarf besteht besonders an: 
Beniner 12,50 Mark 
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Papiersäcke für 1 Ztr. Inhalt werden bei 
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Schreibern, 
Mäschinenschreibern, 
Ttenotypistc«, 
Köche», 
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Arbeitern, 
Auch andere Berufsarten können Verwendung finden. 
Kriegsbeschädigte, die 30"/« und mehr erwerbsunfähig 
find, werden augcworben. 
Käuflcuten, 
Pferdcpflegern, 
Lagerverwaltern, 
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jeder Art, s bis 130 cm breit, 
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Appretur, Gardinenstopfen, j aus fertiger Garderobe. 
Lieferung erfolgt innerhalb 3—4 Wochen. 
Bei den Zivilverwaktnngeu in Brüssel und Warschau a nnahme&telle bei Frau AlexaKoch, Burghaun. 
können auch als v TI. Ausgemufterte (nicht mehr unter 
militärischer Kontrolle Ziehende) eingestellt werden. > 
Kriegsbeschädigten wird neben dem Barlohn die volle Rente 
weiter ausbezahlt. 
Es dürfen nicht angeworben werden: 
Im wehrpflichtigen Alter stehende Hilfsdienstpflichtige, > 
(17—48 Jährige), bisher in land-, forst- und kriegswirt¬ 
schaftlichen Betrieben tätig gewesene Leute und Facharbeiter. 
Zunächst wird init älteren Helfern auf 3 Wochen, mit Jugend¬ 
lichen (unter 17 Jahren) auf 3 Monate ein vorläufiger Dicnstvertrag; 
abgeschlossen. 
Die Hilfsdienstpflichtigen erhalten: 
Freie, reichliche und sehr gute Verpflegung, freie Unterkunft, 
sowie auf Militärfahrschein freie Eisenbahnfahrt vom Wohnort 
zur Kriegsamtstelle, freie Eisenbahnfahrt vom Transport-Sammel¬ 
ort (Caffel) zum Bestimmungsort und zurück; freie ärztliche und 
Lazarettbehandlung für die Dauer des Vertrages, freie Venuhung 
der Feldpost. j 
Der tägliche Barlohn beträgt 2—4 Mark und kann sich nach 
Abschluß des endgültigen Vertrages den Leistungen entsprechend j 
erhöhen. 
Im Falle des Bedürfnisses werden Zulagen für in der Heimat i 
zu versorgende Familienangehörige gewährt. 
Schriftliche Meldung nimmt entgegen: 
Kriegsamtstelle Cassel 
Bahnhofftraße Nr. 1. ! 
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Sratulütionskarten aller Jtri em^X 
W «1bi-r 
Nedaktioa. Druck und Verlag von W. Albicz, Hünsrld.
	        
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