Mit der wöchentlichen Gratis-Beilüge vierseitiges illustriertes „UnLerhaltungsblatt".
«T-kckeinr wöchentlich U-nal: Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend
und wird bereits Abends zuvor versandt bezw. ausgelragen.
'Intrigen für die nächste Nr. werden am Tage der Ausgabe des
Klaiter bis spätestens Vormittag« 10 Ul>r erbeten.
Fernsprecher Nr. 42.
Bezugspreis mit dem vierseitigen illustrierten „Unterhaltungsblatt"
einschliesslich Brir.gerlohn 1 Mark 50 Psg., bei den Kaiserlichen
Postanstallen 1 Mark 74 Psg. incl. Bestellgeld. Einzelne und
Aclagsnummern ä 10 Psg. «
EiurückuugSgebühren betragen für die 5-gespnltene Zeile oder
deren Raum 10 'Hfg., i'.n amtlichen Telle 20 Psg., "eklanien 20 Psg.
Ber mehr wie zweunaliger Wiederholung derselben Anzeige mit
angemessenem Rabatt.
Dienstag den 19. Februar 1918.
43. Jahrgang.
Amtlicher TeU.
Viehzählung am I. März 1918.
Damit die Bevölkerung möglichst einheitlich mit Fleisch
versorgt wird, ist es unerläßlich, die für die Ernährung
m Frage kommenden Viehbestände jedesmal kurz vor
einer neuen Umlage festzustellen.
Durch Buudes^atsbcschlüsse vom 30. Januar und 9.
August 1917 ist daher auf Grund des § 3 des Gesetzes
über die Ermächtigung des Bundesrals zu wirtschaftlichen
Maßnahmen usw. vom 4. August 1914 (R.-G.-Bl. S. 32,)
verordnet worden, daß am 1. März und 1. September
1917 beginnend, im Deutschen Reiche bis auf weiteres
vierteljährlich eine kleine Viehzählung vorzunchmen ist,
die sich auf Pferde, ohne Militärpferde. Rindvieh, Schafe,
Schweine, Ziegen und Federvieh (Gänse, Enten und
Hühner) erstreckt. Gemäß Bundesratsbeschluß vom 8.
November 1917 werden auch diesmal die Verwcndungs-
art der Pferde und die Zahl der Zuchteber und Zucht¬
sauen erfragt. . t
Für das Königreich Preußen wird die Zahlung wie
bisher auch auf die Kaninchen sowie die Trut- und
Perlhüber ausgedehnt. Ferner w.rden die unter 3
Monate alten Kälber getrennt in „unter 6 Wochen alte"
und in „6 Wochen bis noch nicht 3 Monate alte" erhoben.
Tie Ergebnisse der Viehzählungen dienen lediglich den
Zwecken der Staats- und Gemeindeverwaltung und der
Förderung wissenschaftlicher und gemeinnütziger Aufgaben,
wie Hebung der Viehzucht.
Leber die in den Zählbezirkslisten enthaltenen, den
Iichhesitz des einzelnen betreffenden Nachrichten ist das
Amtsgeheimnis zu wahren. Die Angaben dürfen nur
gu dttitUdjen statistischen Arbeiten, insbesondere nicht
zu Steuerzwecken, benutzt werden; wohl aber dürfen
sie für die Aufbringung der Viehseuchen-Entschädigungen
verwertet werden. Die Ergebnisse der Zählung sind nicht
für die Oeffeutlichkcit bestimmt und dürfen ohne höhere
Genehmigung dritten Personen nicht mitgetcilt werden.
Die Herren Bürgermeister und Gutsoorsteher haben
die Zählung in derselben Weise vorzunehmen wie die
Viehzählung arsi 1. Dezember vorigen Jahres. Die
Vorschriften sind auf den Rückseiten der Zählpapiere
abgedruckr. Ich weise ausdrücklich darauf hin, daß die
Gemeindelisl e nur noch in 2 Ausfertigungen herzustellen ist.
Ein Stück der Gemeindeliste ist mit der Urschrift und
der Rnnschrist der Zählbezukslisten bestimmt bis zum
4. März au mich einzureichcu.
Der Bedarf an Formularen wird den Herrn Bürgcr-
meistern und Gutsvorstehrrn sofort zugehen. Sollten
die Zählpapiere bis zum 24. Februar nicht cingehen
oder nicht ausreichen, so ist unverzüglich hierher zü
berichten.
Ich bemerke noch, daß die Angaben m Spalte 11a
big 11 d sich mit den Angaben in Spalte 11 decken müssen,
das heißt Fohlen sind auch in Spalte 11a—litt mit
anzugeben.
Hünfeld, den 16. Februar 1918.
J.-Nr. 1697. Der c. Landrat: Ludwig.
An die Herren Bürgermeister und Gutsvorsteher.
In meiner Verfügung vom 9. v. Mts. Nr. 3:>6 ist
die alsbaldige sorgfältige Aufstellung eines neuen Rind¬
viehkatasters angeordnet worden.
Ich ersuche dieses Kataster zur Einsicht brnnen 10
Tagen hierher vorzulegen.
Hünfeld, den 13. Februar 1918.
J.-Nr. 356 Der com. Landrat 1 Ludwig.
Vergütungen für Kriegsleistuugen.
Die Vergütungsanerkenntniffe aus den Monaten Januar
bis Juni 1917 über Forderungen für Naturalquartier.
Stallung, Naturalverpflegung, Furrage. Hergabe von
Gebäuden und Grundstücken sind vorzulegen, um sie ein-
zulösen.
von den Gemeinden des Kreises
a—h pp.
i Hünfeld der Kreiskafse iür Hünsrldin Gersfeld,
k—q PP.
Cassel, den 22. Januar 1918.
Der Regierungspräsident.
I. V.: Gez. Lewald.
Wird veröffentlicht.
Hünfeld, den 12. Februar 1918.
J.-Nr. 821 Der com. Landrut: Ludwig.
Dem Kreise ist eine kleine Meng- Brennspiritus über¬
wiese». Es haben erhalten:
Auauste Dcinnenberg in Hünfeld 40 Flaschen mit
Marken, 10 Flaschen ohne Marken,
H. Hattendorff in Burghaun 40 Flaschen mit
Marken, 10 Flaschen obne Marken.
B. Fladung in Schwarzbach 20 Flaschen mit
Marken, 10 Flaschen olme Marken.
Die Marken für den Spiritus in Hünfeld werden auf
dem Landratsamt, für den Spiritus in Burghaun und
* Schwarzbach auf den betreffenden Bürgermeisterämtern
ausgegeben.
Hünfeld, den 11. Februar 1918.
J.-Nr. 1556. Der c Landrat: Ludwig.
BokanukMutduns,.
Die Interessenten der Ludolph'schen Familienstiftung
werden aas die diesseiis in dem A.nttzblatte der König¬
lichen Regierung zu Cassel heute erlaffene Bekanntmachung,
betreffend Anmeldung der Ansprüche an den Zinsen-
genuß der Stiftung, hierdurch aufmerksam gemacht
Rotenburg a. F., den !0. Jmuiar 1917.
Der Königliche Landrat.
Gez. Unterschrift.
Wird veröffentlicht.
Hünfeld, den 9. Februar 1918.
J.-Nr. 1459 Ter com. Landrat: Ludwig.
Die Herren Bürgermeister wollen die Gemeindeein-
kommcnsteuerlisten (Personenverzeichnis) des Steuer»
jnhres 1917 innerhalb 3 Tagen hierher cinsenden.
Hünfeld. den 18. Februar 1918.
Der c. Landrat: Ludwig.
lokales uns provinzielles.
Merkblatt für den I». Februar.
Lcmnenaufgan« 7,s II Monduntergang 8"' B.
fcmiiiciiriierßuna S" II Mondausgang 10°“ V.
1868 Schwedischer Physiker Soante Arrheniu« geb. — 1865
l>'orschur> ysrcisender Sven v. Ledin geb. — 1887 Niederländischer
Lichter Multotuli (Eduard Dekker) gest. — ISIS Physller und
PvuRovd Ernst Mach gest.
□ Nur ein Zentner! In diesen Tagen beginnt die
«'.beit der FeststellungsauSschüfse, deren Aufgabe eS ist,
die Getreldevorräte bei den Landwirten zu ermitteln und
neuau festzulegen. Das Ergebnis dieser Feststellungen ist
''.'stimmend dafür, wie fick unsere Brotoersorgung in den
Ht'. itn Monaten des laufenden Erntejahres gestalten wird.
Bach den Berechnungen, die vorsichtig gemacht sind,
ko.snen wir die Versorgung in der bisherigen Weif, durch»
{»tuen. An den.Landwirten wird eS jetzt fein, zu be¬
weisen. daß ste gewillt sind, ihre Pflicht dem Vaterlande
gegenüber im vollen Maße zu tun. Vielfach kann
frd) der Landwirt. der früher gewohnt war. alS
kreier Mann auf semem Grund und Boden zu
wirtschaften, noch gar nicht klar machen, was es bedeutet,
wenn bei ihm nur eine verhältnismäßig geringe Menge
Brotgetreide dem allgemeinen Verkehr entzogen wird.
Bester als alle gelehrten Auseinandersetzungen, die der
einfache Sinn des Landmannes nicht begreift, wirken
Beschiele. Ein solches Beispiel ist folgendes: Wir haben
in Deutschland 14 Millionen Selbstversorger. Wenn nur
für jeden Selbstversorger im ganzen Jahre ein Zentner
Brotgetreide über das zulässtge Maß hinaus verbraucht
oder 'onst der öffentlichen Bewirtschaftung entzogen wird,
so macht das im Jahre 700 000 Tonnen auS; eine Menge,
die genügt, um unser Volk, einschließlich deS HeereS, für
zw-i volle Monate zu versorgen. — Stadt und Land sind
aufeinander angewiesen. AuS dieser Erkenntnis wird auch
die Kraft erwachsen, die wirtjchasliichen Schwierigkeiten
zu überwinden.
_ Der Geschichis- und Heimaimuseumsvereiu hält
morgen Abend eine Sitzung ab, zu der auch Nichtmit-
glicder willkommen sind. Herr Leutnant d. R. Erich
Deidert, der auf den verschiedensten Kriegsschauplätzen
kämpfte, wird nach seinen Tagebuchaufzeichnungen über
den serbischen Feldzug im Herbst 19 l5 und Winter
1915/16 sprechen.
— Die Rote Kreuzmedaille 3. Kl. wurde verliehen:
Frl. Minna v. Stesfenelli aus Burghaun.
— Dem Musketier Adolf Bott, Sohn des Lokomotiv¬
führers Bott, wurde der Hohenzollnersche Verdienstorden
verliehen. .
— Versand von Stückgütern m Unmittelbare»
Seeresinteresse. Während der Dauer der gegenwärtigen
tückgutsperre nahmen die Eisenbahndienststellen nach
den bisherigen Bestimmungen dringende Sendungen für
die Munitionsherstellung und Kriegsrüstung, soweit ste
nicht unmittelbar an militärische Stellen, sondern an
private Empfänger gerichtet waren, nur dann zur Be¬
förderung an, wenn die Notwendigkeit des Versandes
durch die Linienkommandantur des Versandbezirks be¬
scheinigt war. Dieses Verfahren wird vom 13. Februar
dahin'geändert, daß die erwähnten Bescheinigungen von
der für den Empfangsort zuständigen Kriegsamttzstelle
ausgcfcrtigt werden. Die Anträge auf Versandgenehmigung
für Güter der vorbezeichncten Art sind also nicht mehr
der Linienkommandantur, sondern — unter Benutzung
eines besonderen, bei den Handelskammern erhältlichen
Vordruckes — der für den Empsaugsort zuständigen
Kriegsamtsstelle schriftlich einzurerchen.
Fulda, 14. Febr. Unsere Polizei hat einen um¬
fangreichen Schleichhandci ausgedeckt. In Gemeinschaft
mit einem Händler ans Barmen wurde dieser verbotene
Handel von einem hiesigen Handwerksmeister schon über
ein Jahr lang betrieben. Namentlich letzterer kaufte in
der Umgebung Fuldas wie auch in der Rhön und Vogels¬
berg alle möglichen Sachen zusammen, um diese gegen
Wucherpreise nach auswärts abzusetzcn. Bei der gestern
stattgehabten Haussuchung in der Wohnung des Hand¬
werksmeisters wurden u. a. noch drei Zentner natur¬
reiner Bienenhonigvorgefuuden. Ein vollbeladenerWagen
brachte die schönen Dinge nach der Polizei. — Heute
Nacht wurden einem Schleichhändler aus der Umgebung
Fuldas von unserer. Polizei am hiesigen Bahnhose zwei
Schließkörbe, je 1 Zentner feinstes Weizenmehl und ein
zerlegtes Kalb bergend, beschlagnahmt.__
Mah rmö Fern.
0 Die Tag-Dächer *<:* Königs Ludwig 1. werden,
ime man aus München meldet, testamentsgemätz am
I. März £>. I. geöffnet werden. Die erste Sichtung des
Nachlasses erfolgt durch das Königliche Haus- und Staats-
Archiv Das Vorrecht der Veröffentlichung wird die
Historische Kommission bei der Königlichen Akademie der
Wissenschaften erhalten.
® Postluftdienst in Amerika. Wie Reuter au»
Washington meldet, forderte das Postamt zu Angeboten
von fünf Luftfahrzeugen auf. die einem vom 1. Mai an
aufzunehmenden ständigen Postluftdienst zwischen den
Städten Washington und Newyork über Philadelphia
dienen sollen. Der Kongreß bewilligte für diesen Post¬
luftdienst. von dem die Sachverständigen erklärten, er sei
bereits über das Versuchsstadium hinaus. 100 000 Dollar.
Jedes Luftfahrzeug soll 300 Pfund Postsachen 200 Meilen
weit ohne Unterbrechung der Fahrt tragen können.
@ Tie Bestattung deS Exsultans Abdul Hamid.
Die Leiche des Exsultans Abdul Hamid wurde, wie aus
Konstantinopel gemeldet wird, im Mausoleum des. Groß-
ralers des Verstorbenen, des Sultans Mahmud, beigesetzt;
die Leichenfeier, die am alten Serail begann, war von
den für einen regierenden Herrscher bestimmten Zeremonien
begleitet.
@ Verunglückte englische Flieger. Englische Blätter
melden: Bel einem Zusammeulwß in der Luit über einem
Flugplatz in Lincolnshire sind zwei englische Flieger»
Irui' ml 1 tödlich verunglückt. Am gleichen Tage bat em
anderer Flieger in einer östlichen Grafschatt durch> einen
Unfall sein Leben eingebüßt, und ein werte-, Unglück er¬
eignete sich u Oxfordshire. Am Tage zuvor war em
lüttster Flieger u Glasgow abgestürzt.
o Große Kohlenschiebnngen. In Vottron bei Esten
ffnd große Kohlenschieduugen aufgedeckt worden. Mehrere
hundert Waggons sollen von Zechenbeamten gegen Lebens¬
mittel und Kleidungsstücke ausgetauscht worden sein. Zahl»
reiche Verhaftungen sind bereits angeordnet worden.
® Brandkatastrophe. Nach Blättermeldungen auS
Montreal kamen bei einem Brande in einem Kloster der
Grauen Schwestern fünfzig Kirrder, dir im vielten Stock-
wert schliefen, ums Leben.
o 22 Berliner Hotels dem Fremdenverkehr ent.
zogen. In der Berliner Stadtverordnetenversammlung
würde gegen den geplanten Verkauf des Hotels .Kaiserhos*
an das Reichswirtfchaftsamt Einspruch erhoben und fest¬
gestellt. daß schon 22 Berliner Hotels dem Fremden¬
verkehr entzogen worden sind. Der Magistrat hat an den
Reichstag eine Eingabe gerichtet, dieser möge dem Verlauf
nicht zustimmen.
Budapest. 18. Febr. Handelsminister Soterennt und
Minister für Volksernährung Fürst Windilchgraetz begeben
ftL deute abend nach Berlin.
Een«. 18. Febr. AuS Pari» wird gerüchtweise gemeldet,
daß der »um Tode verurteüte Bolo-Pascha sich v»r»
flifici höbe.
fSafbinflton, 18. Febr. Präsident Wilson bat eine De»
konnimachung ertasten, wonach alle Ein. und Au»suhrea
vom heutigen Laar ab eine: bei an deren Erlaubnis de dufte».