stalido im llochstift) vom ¡23. Januar 1740 end¬
gültig genehmigt. („Dieser I'lau ist auf llocli-
adoliger Deohaney irn Boyseyii dos Ilorrn De-
c li a u ts (L o o i» o 1 d, S i) o o. li I. v « il M u I)« n -
Ii o i m), dos Junioren Ilorrn G a p i t u I a r i u s
( F e r d i il a n d Z o 1) o I von (i i I) o I s t. a d t
und Dar r s tad t) hoohadoligon Gnaden, so¬
dann dos Ilorrn Gohoiinb-Rath H ö t Ii I o i n als
Syndioi Capitularis . . . vorhole«!, von l'osto» zu
Postoli erläutert. und doni nächst approbirt.
worden.")
Mit doni 26. .1 anual' 1740 erfolgte dio Sanktio¬
nierung diosos Grundsteuerpianos durch don
handosfiirsten, Für stallten Amandus, Freiherr
von Biisock ( 17vi(> bis 175(5), und war damit zum
handesgosetz erhoben worden.
An der Spitze der hochfürstlichen Steuer leoni¬
ni issi o n, in deren Hand die „G e il e r a Ih
g r u il d - 10 i g e il t u m salis c h il t z u il g" der
Residenzstadt lag, stand der hoehfürstlicho
II o f k a m m e r r a t B 1 u m*). Selten ist ein
Mensch, auf dessen Schultern eine so ungeheuer
große Verantwortung bezüglich der Steuerver¬
anlagung gelegt war, so angefeindet und be¬
kämpft worden, wie dieser II of kammerrat Blum.
Ob mit Recht oder Unrecht sei dahingestellt.
Und solange der Kampf der Bürgerschaft gegen
die Steuerverfassung von 1740 währte — es
waren iilx>r 100 Jahre — ist der Name dieses
Mannes, der zweifellos nach Recht und Gerech¬
tigkeit zu handeln glaubte, immer wieder neuen
Anfeindungen ausgesetzt gewesen. Das be¬
weisen zur Genüge die vielen Bittschriften und
Petitionen des Magistrats und der Bürgerschaft,
woriimen der Haß gegen diesen Mann sich
immer wieder Luft zu machen wußte. So heißt
es in einer Petition des Jahres 1782 wörtlich:
„In diesem unseligen Jahre (1740) empfände
Sie (die Stadt Fulda) die Feindschaft des abge¬
lebten Gammerraths B 1 u m. Man wird uns
mildest vergeben, daß wir diesen Verstorbenen
in seiner Ruhe stören, denn die Wichtigkeit un¬
seres Vortrags leidet es nicht, daß wir die Wahr¬
heit. zur Ehre eines Abgelebten verfehlen dürfen.
*) Hofkammerrat Blum besaß zwei Hausgrundstücke am
Platze „Nächst der Fürstlichen Residenz" heute Bonifatius¬
platz, die Häuser Kapp und Herrmann. Er bewohnte das
Kapp'sche Haus. Sein Gartenbesitz, mit großer Mauer um¬
geben an der Tränke, hält heute noch im Namen „An der
Blumenmauer" die Erinnerung an den ehemaligen Eigentü¬
mer, Kammerrat Blum, fest.
Der gedachte Ganiiuerrath, welcher den Flor
der gemeinen Stadt neidisch angesehen, brachte
es dahin, daß das Sinipluin mit 34 Gulden er¬
höhet ward, und also auf 154 Gulden wüchse.
Dieses Krhöhen inachte eine allgemeine Rewe-
gung unter den Hörgern. Man schrie, man
legte Gegeilgründe vor, und zeigte die Unmög¬
lichkeit. Alleili! Man blieb ungehört, weil der
G a in in e r r a t h R 1 il m a u s d r ii e k I i c, 1 e r-
k 1 il r t h a 1.1 e, d a ß m a il b e y s e i n e ni L e-
I) o n n i r g o n d s G e h ü r f i n d o n w ii r d e
U
Die Nouaufstollung des Lagerbuchs zum Steuer¬
kataster vom Jahre 1740 war im Jahre 1735
bereits erfolgt. Nach dem oben erwähnten G e-
n e r a 1 s t e u e r - R e p a r t i t i o n s p 1 a n vom
2 (i. Januar 17 4 0 sollten künftig 154 Gulden
Contribution in simplo von der Residenzstadt
aufgebracht werden. Im Anschlag vom Jahre
1708 betrug das Sinipluin 131 Gulden, von
denen nur 120 Gulden = 80 Reichstaler geliefert
worden waren. Nach dem neuen Satz sollten
also künftig aufgebracht werden:
a) für Hausgrundstücke: 57 fl 1 1 Xr gegenüber
31 fl 57 Xr im Jahre 1708;
b) für Feldgüter: 27 fl 36 Xr gegeiuilx>r 32 fl
28 Xr im Jahre 1708;
e) Nahrungssteuer: 49 fl 20 Xr gegenüber 66 fl
!)* Xr im Jahre 1708. Dazu kamen völlig
neue Besteuerungen des B i e r s c h a n k s
mit 10 Gulden und des W e i il s c li a n k s
mit 12 Gulden. Beide waren vorher frei
von jeder Besteuerung gewesen.
Wenn man sich vor Augen hält, daß die großen
Besitzungen in der Stadt als in Händen der
hochfürstlichen Beamten usw. völlig steuerfrei
waren, das Mehr von rund 100 Prozent also auf
die Schultern des Handwerks allein gelegt wor¬
den war, so muß man von einer sehr starken
Mehrbelastung sprechen. Wie es dazu kommen
konnte? Schon im Jahre 1698 hatte man in der
Vergleichung der Grundsteuer der Stadt Fulda
mit anderen Ortschaften des Hochstifts, heraus¬
gefunden, daß die Steuerveranlagung der Resi¬
denzstadt zu gering wrar. Man glaubte daher, das
Gesamtsimplum auf 100 Reichstaler = 150 Gul¬
den Gonti'ibutions-Simplum setzen zu müssen.
Der Anschlag von 1708 ging dann auf 80 Reichs¬
taler wieder zurück, nachdem Gewerbe und
XXXI