Zur Geschichte der Freimaurerei in Kassel
1766-1824.
Von Br. Wilhelm Kolbe, Kassel.
enn Kassel auch weder in der allgemeinen Geschichte noch
in der maurerischen Entwickelung jemals eine leitende Stellung
eingenommen hat, so spiegeln sich doch in dem kleinern Mittel¬
punkt die Bewegungen der Zeit treulich wieder. Die wechselvollen
Schicksale dieser Logen in ihren Beziehungen zu den allgemeinen
geistigen Strömungen sowie in dem hier frühe wichtigen Ver-
hältniss zum Staate zu schildern, nicht eine chronologische Auf¬
zählung ist der Zweck dieser Darstellung, zu der das reiche wenn
auch lückenhafte Archiv derselben den Stoff geliefert hat. Nach
zweimaliger Auflösung waren trotz genauester Vorschriften fast
alle Materialien verloren und zerstreut, und besonders den Be¬
mühungen des verstorbenen Br. Luckhard gelang es, einen grossen
Theil wiederzusammeln, der selbst in Kaufläden der Benutzung als
Packmaterial entzogen werden musste. Dazu kamen später Papiere
aus dem Nachlass verstorbener Mitglieder und gerettete Acten
einzelner kleinen Logen im Lande, so dass ausser amtlichen Schrift¬
stücken Briefe, Tagebücher, Concepte zusammengebracht werden
konnten. Besonders werthvoll ist die erhaltene Chronologische
Uebersicht des Grossmeisters von Bardeleben.
In der Literatur finden sich wenige Nachrichten.
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