Full text: Fuldaer Kreisblatt (50.1918)

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flu* Stadt. Provinz u. Nachbargebkez. 
Fulda, den 30. Januar 1918. 
Das Eiserxe Are«, erhielt fär besondere Tapferkeit 
f *e“r Kriegsschauplatz der Seesoldat Li! 
'ZvmvTobti, Sohn der Hebamme Domprobst, von hier 
ml Sk d» ll-nl-tz. 
I« ■EÄ'SffiiÄ ttra fttt! 
Abu», .tifotttm.tr. 
Häm*'«rf** Kriegsteuernugsznl.ge« j« Hoffen Hin 
bchtlrch der Besteuerung her Kri eg s teuerunas ... 
b"er"öes^St^at//fffiei^iJ.fen '"r Beamte und Ar- 
V°m F'nanzministerium entschieden 
njoröfji, bah das Gesetz vom 30. Mai v Js über die 
frecheit der Kriegsbeihilfen lediglich ein preußisches ul fi r 
hflsen ölr tl - » - Kriegsteuerungszulagen und Kriegsbei- 
n Neu der Besteuerung unterworfen 
wird auch bereits verfahren. ' ^tentadj 
©ieSerÜÜn Huflattich als Schweinesutter. Im 
und Sauerland ist in der Kriegszeit der Pestwur-,- 
~J. "!^ch iPetasites officinalis) in großem Umfange als 
Schwcrnefutter verwendet worden!. Die Pflanze erscheint 
«nn «"b ?£r erfteni im Frühjahr und ist an den RäiU>ern 
"en mWf8SnräreVm{ Wafferlanfen sowie auf Wi" 
rflf fltfi ftnrf vermehrendes Unkraut zu finden «,,r 
Herstellung des Schweinefutters werden die Rlätrev 
?^«lslengel des Huflattichs geschnitten und gekocht Ueber 
dab des Huflattichs wird berichtet. 
mhfÄf !>amt ilkfiUterten L-chweine auch ohne wesentliche 
Be,fütterung von Mehl oder Kleie in einen guten Mast- 
zustand gebracht werden konnten, weil der 
äußerst nährstoffreiches Futter d^rsE Huflattich ein 
Bcffere Aufschriften auf Postpaketes Die Vostnei-m«i 
Abfalle«"/Zahl der Pakete, die infolge 
der!,"« °b€u •StBrreifien§ öer Aufschrift während der Beför- 
s^una unanbringlich werden von Monat zu Monat in auf- 
falliger Weise steigt. Es wird daher dringend emvfoblen 
ans die Umhüllung usw. zu schreiben, und ferner in jedes 
Paket e,n- Doppel der Aufschrift obenauf zu lcacn. damit die 
Detiduna auch beim Ablösen der Aufschrift dem Empfänger 
^gestellt werden kann. Auch ist es zweckmäßig, auf den 
Paketen selbst den Absender anzugeben für den Fall, daß die 
begleitende Paketkarte verloren geht und das Paket aus 
irgend einem Grunde unbestellbar bleibt. 
Erwischte Hamsterer. Dem Hünfelder Kreisblatt mivd 
geschrieben: Zwei Frankfurter Metzger gesellen einer aus 
Mansbach stammend, schlachteten in Mansbach heimliche in 
öic Nötige Butter und noch andere 
Gegenstände, verstauten dem ganzen Raub in Koffern und 
^brnundgaken diese in Mansbach zur Bahn, um über 
."ach Frankfurt zu segeln. Hier erreichte sie das 
Es bal! m^^stalt der aufmerksamen! Hersfelder Polizei. 
Es half weder Durchgehen noch sonstiges Manöver Die 
^acltcn wurden beichlagnahmt und öffentlich verkauft Gar 
mancher Hersfelder freute sich über den unerwart^en Sonn- 
aasbraten, für die Beteiligten aber mag KSfnS 
in fiÄWe"m min« ^ Unangenehmer Nachgeschmack 
Ä»« 2-ÄÄI 
-«liegendsten" Rinüerge"span7Lkomn?en'aus den 
^L5Ete^ Weilern und Gehöften mit Heu. Kartoffeln 
Mitteilungen der stäöt. 
Nahrungsmittelftelle 
vom 30. Januar 1918. 
Sonderverteilung. 
D onuerstag, de« zi. -s. «ts. fixdet eixe Sondcr- 
verteilxxg ax die Jxhaberixxexder bl« xexZxsatz¬ 
leb exs« ittelkartex statt. Sa rtexaxsgabe „x 
9-4 Uhr. 
Was axsgegebex wird, wir» ax »er Axsgabeftele be¬ 
kannt gegebexl. 
Doxxersiag »ex »1. Jaxxar xx» Freitag »ex 
1. F^brx »erden ix der Borgiasschule oox 9 bis 
4 Uhr die 
MP,arten für Zinder 
axsgegeben. Ein amtlicher Gebxrtsxachweis sowie der 
Lebensmittelaxsweis sind oorzxlegex. 
usw. zum nächsten Bahnhof Die Weidenkätzchen find so 
g** normaler Witterung zu Palmsonntag. Der 
Roggen steht saftiggrün und wächst schon weiter Hoffentlich 
fallen die Witterungsrückschläge, die wir bis zum Frühling 
noch zu erwarten haben, nicht zu hart aus. — An den letz¬ 
ten Taaen und Abenden wurde in verschiedenen Rbönorten 
wie Dalherda usw der Geschützdonner von der Westfront 
vernommen. Aus Oberheffen wird die gleiche Wahrnehmung 
berichtet. — Auf dem bekannten!, eine ergiebige Teerkohle 
bergenden Kohlrnfeld Sieblos werden gegenwärtig wie¬ 
der Bohrversuche, wie wir hören, mit bestem Erfolg, vor- 
fienrnttnett Es ist eine Wiederaufnahme -es vor Jahren! be- 
standcnen, aber weil nicht rationell genug betriebenen in- 
wlgedenen unrentabel gewesenen Betriebes, zu erwarten 
Eine Hebung der in unserm Rhöngebirge vorhandenen 
«chatze nach dem Kriege, läßt die Hossnuna auf eine gute 
Zukunft wachsen 
«„ff?«“1*’»®' Dem Herrn Regierunasrat von 
® e n. hier, ist für die Verwaltung des Lanörats- 
amtes seit Kriegsbeginn das Eiserne Kreuz am weiß-schwar¬ 
zen Bande verliehen worden. 
Dermbach. W. Jan. Das allen Rhönbesuchern bekannte, 
aus einem Ausläufer des Gläserberges gelegene und de» 
JlpffTV ?Cft-sF^^vtals weithin beherrschende Schloß 
Zella, das bis vor einigen Jahren im Besitz des Wcimarischen 
Staa es war soll jetzt die Räume für eine im O^t selbst 
?.o«C f bestehende Zigarrenfabrik abgebem Abgesehen dg! 
«®”tV Mit Dieser Umwandlung eine Veränderung des 
Aeußerett des L-chloffes durch Anlegen von Fabrikessen und 
dergl nicht ausgeschlossen ist, würden die schönen atten 
historiich und kulturgeschichtlich wertvollen Räume darunter 
ein wundervoll aus gestatteter großer Festsaal, durch Auf- 
n«ch«< »es Fabrikatioxsbetriebes schwer leide». ®«s lans- 
«estreckte. aus 2 Stockwerke» bestehende, aus roten! Sand- 
stcinouader» errichtete und mit Ecktürmen flankierte Schlo« 
wurde an Stelle des alten, 822 errichteten Benediktinern 
«öfters im Jahre 1718 vom Fürstabt Konstantin v. Vnttla« 
neu erbaut und als Residenz für sich zeitweiliq hier aufhal¬ 
tende Fürstäbte eingerichtet. Es wäre zu beklage« wench 
das alte Schloß de« genannten! Zweck tatsächlich zugeführt 
werden sollte. 
Schlitz. 28. Jan. Ein neuer Industriezweig soll hier 
seinen Einzug halten. Wie man hört, hat die Langheinrichsche 
Fabrik von der Gräflichen Forstverwaltung tausend Meter 
Buchenholz gekauft, um in leerstehenden Räumen Solzsohlexi 
Herstellen zu lasiert Da zu erwarten steht, daß hieröxrH 
wieder manche unserer Arbeiter neue lohnende Beschästr- 
gnng finden und am Platz bleiben können, so ist dies neue 
Geschäftsunternehmen mit Freuden zu begrüßen — A» 
Freitag wurde vom Bahnhof aus in schwerer, mühevoller 
Arbeit ein über 200 Zentner schwerer Keffel für de« neuen 
Kraftstrohmehlbetrieb in der früheren Bauerei an den OrE 
seiner Bestimmung gebracht. 
Casiel. 28. Jan. Eine wilde Berbrecheriagd «rt* 
spann sich gestern von der Westendstraße aus. Die Polizet 
hatte die Anwesenheit von Verbrechern in einer Wohnung 
der städtischen Kaserne festgestellt und machte sich daran, 
den Bau auszunehmen!. Im letzten Augenblick svrangea 
zwei »er fünf Gesuchten aus dem ersten Stockwerk auf de» 
Hof und entflohen. Später kam ihnen die Polizei in der 
Kohlenstraße auf die Spur. Bisher wurde» die Gebrüder 
Mey. ein gewiffer Elsner und ein gewiffer Dietrich dingfest 
gemacht, während der berüchtigte Verbrecher Schneider ent¬ 
kommen ist. Auf das Kerbholz der Fünf kommen große- 
Diebstähle an Geld. Lebensrnitteln im Werte von 3000 Mürk 
und Wäsche für 10000 Mark — Durch Einbrecher wurde» 
heute nacht ans dem Schuhgeschäft von Mäannsien Schuh¬ 
waren im Werte von 2000 Mark entwendet 
Frankfurt a. M., 28 Jan Bei einer Streife durch de» 
Hauptbahnhof griff ein Kriminalschutzmann in einem Warte- 
faal dritter Klaffe einen französischen Flieaerleut- 
nant auf. der aus einem Gefangenenlager entwichen war 
und in die Heimat zurückkehren wollte. Der Leutnant, der 
in der Kleidung halb Offizier, halb Zivilist war. trug eine 
größere Geldsumme bei sich. Er stellte sich zunächst staub- 
stumm. wurde aber nach kurzer Unterhaltuna recht ge¬ 
sprächig. 
Wresbaden. 28. Jan. Eine» bösen Hereinfall erlebte 
hier eine Frau, die einen größeren Vorrat Mehl Hamster» 
wollte War da zu ihr dieser Tage ein etwa 18iähriger 
junger Mann gekommen mit einer Probe von gutem Wei¬ 
zenmehl. das er ihr zum Preise von 8,60 Mark das Pfund 
anbot. Die Fran ging glatt auf den Handel ein und be¬ 
stellte. Daraufhin lieferte ihr der jugendliche „Händler^ 
ein Paket im Gewicht von 40 Pfund, erhielt sein Geld und 
verschwand. Als die Frau das M^hl in Gebrauch nehmen 
wollte, stellte es sich heraus, daß sie statt Mcbl Gips ge¬ 
hamstert batte. 
Wiesbaden. 26. Jan. Ein Feldgrauer, der mit dem 
Urlanberzna am Vormittag auf dem hiesigen Babnhof ein- 
trof. batte für seine Familie aus dem Felde dreißig Pfund 
Schn eineschmalz, zwei Schinken, zwei Gänse, mehrere Kiln^ 
Speck und Wurst mitgebracht und in einem Rucksack verpackt. 
Als er hjer aussteigeni wollte, war der Rucksack mit dem 
Inhalt spurlos verschwunden!. In einem unbewachten Au¬ 
genblick hatte er einen anderen Liebhaber gefunden. 
wettee-Seelcht. 
Vielfach nebelig und dunstig, trocken, etwas wärmer. 
Danksagung. 
s^ür die vielen Beweife herzlicher Teilnahme 
und die zahlreichen Kranzspenden bei der Beer¬ 
digung meines lieben Mannes, läge ich auk diesem 
tttege allen Verwandten und Bekannten innigen 
Dank. 6anz besonders danke ich Herrn Pater 
Vikar für die trostreichen Worte, sowie der Ersatz. 
Abteilung des hiesigen Regiments und dem Krie. 
gerperein für die ehrenpolle Begleitung zum Grabe. 
Moria Nobeck, 
geb. ßieronymus. 
Zwangsversteigerung. 
dem Zwangsversteigecunqs- 
verfahren zur Aufhebung der Ge¬ 
meinschaft an den in der Semar- 
Hranülos telegenen Grund¬ 
stücken des Landwirts Sregor Erb 
in Pfaffenrod und des Hüttners 
Zeroinan- Gaß und seiner Ehe- 
teau Iosefine geb. Matheis üa- 
felbst, ist der Termin vom 22. Ja¬ 
nuar 1918 aufgehoben worben. 
Anderer Termin zur Verstei- 
sternng der Grundstücke in der 
Gastwirtschaft in Sranülos wird 
auf üen 22. März 191$ 
vormittags 11 Uhr 
bestimmt. 
Großenlndrr. den 26. ^an. 1918. 
Königliches Amtsgericht. 
^xancllstir. 2, in näctesteir J^cihe des J^Domes- 
Aei-nspvecbea 2SS 
JCünsflichep ^ahnensafz, ^Plombieuen 
^»ahn-©penafionen. 
Behandlung von X»anhenhassen-!Ijtitgliedepn. 
Schöne 
5-6 linier- 
in guter Lage, Zentrum der Stxdt^ 
per 1. Marz oüer früher zu 
mieten gesucht. 
Offerten unter Nr. 1213 an die 
Geschäftsstelle ds. Bl. 
entral»Theater*LichtsPiele 
ir 
Spielplan von Mittwoch bis Freitag. 
Sm ßodjdeitsabend’’ 
In der Hauptrolle Erich «aiser-Tietz. 
„Wie Bubi Detektiv wurde” 
* Lustspiel in 2 Akten; in der Hauptrolle „BUBI“. 
Ch Be^n" Werktags 7 Uhr, Sonntags '»5 Uhr. — Programmwechsel Mittwoch u. Samstag., 
ors e ung ffcr Verwundete Dienstag und Donnerstag nachmittags von I-5 Uhr.
	        
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