I
Die Verhandlungen
in Brest-Litowsk
sind aMnählich in ein Fahrwasser geraten, das fern¬
ab vom Frieden fliegt. Man streitet sich in Tage-
langen Kertfandlungen darum, ob in der __
<—i"- Ukraine die „Rava" oder die Bolschewik:
herrschen. Trotzki hat von seinen Gesinnungsgenossen,
die gegen die Rada-Regierung in Kiew Krieg führen,
zw er Abgesandte mitgebracht und bestreitet jetzt, daß
die Rada ln der Ukraine die Herrschaft ausübs und zur
Pcrtrerüng der Ukraine berechtigt sei. In diesem
„geistigen Ringkampsc" zwischen Nada und Trotzki
machen die Vertreter der Rada geltend, Trotzki wolle
nicht eüie gevrdne ■ Regierung, sein Ziel sei die Ver-
störnng der Ruhe uns Ordnung im Lande. Die ukraini¬
schen Delegierten !x unten dann erneut, daß sie, sie
Klein zur Perrretung der neuen ukrainischen Republik
berechtigt seien; wogegen Trotzki auf die Telegcamine
Aber
Siege der Bolschcwiki in der Ukraine
verwies und bel>ailptete, die Riacht in der Ukrajine
hatten seine Freunde in Händen.
In diesem Punkte wurde ihm widersprochen, wie
-S scheint mit Recht. Denn die Ukrainer melden einen
sieg:
Nach den neuesten Nachrichten sind alle ukrainischen
Truppen auf die Seite der Zenlralrckda getreten uno
.haben die Unabhängigkeit der Ukrainerrepnblik unter¬
stützt. Nur wenige Bezirke sind noch in der Gewalt
der Bolsche wi krtruppen, darunter Odessa und
Sewastopol. Die Schwarze-Meer-Flotte soll zur Zeit
aus Seite;: der Bo'lschewikis stehen. Der englandsreund-
äche Kvsakenhäuptling Kaledin hat sich mit seinen
Truppen im Dongebiet für die Rada und gegen die
Naximalisten erklärt.
Drei russische Armeekorps haben versucht, die
' u m ü n't s ch e Landesgrenze zu überschreiten. Nur zum
. .ftemeren Teile ist ihnen dies gelungen. An die 2000
.Mann traten mit Pferden und Wagenpark in regel¬
loser Flucht zur Front der Mittelmächte über.
Angesichts dessen erklärte der österreichische Mi¬
nister des Auswärtigen. Gras Ezernin:
„Wir sehen uns veranlaßt, die ukrainische Volks¬
eepublik schon jetzt als unabhängigen, freien, souve¬
ränen Staat anzuerkennen, der in der Lage ist. selb¬
ständig internationale Abmachungen zu treffen." -
<' " i;|Vi * ' V
Trotzki auch gegen die Polen.
Neben der Vollsitzung lief eine Kommissionssitzung
in der polnischen Frage resp. über die Frage der Ein¬
ladung bezw. Zulassung von Vertretern der westlichen
Randstaaten zu den Verhandlungen in Brest-Litowsk.
i Trotzki wandte sich sehr scharf gegen dieses Ver¬
engen? Polen sei selbständig. Aber solange es besetzt
'er, sei eine Selbständigkeit von Vertretern Polens^
Sie in Voraussetzungen maßgebender Verhandlungen
sei, nicht zu denken, zumal nicht angesichts des Man¬
gels fester Grenzen. Als bevollmächtigt zur Teilnahme
an diesen Verhandlungen könnte er nur eine Vertretung
Polens ansehen, welche sich aus die breiten Massen
stutzen würde.
Aehnliche Ausführungen machte Trotzki, auch in
bezug auf Finnland.
Die Verhandlungen in Brest-Litowsk werden in
Liesen Tagen auf die Arbeit der wirtschaftlichen Kom¬
missionen beschränkt sein wegen einer Reise v. Kühl¬
manns und v. Czernins nach Berlin zu wirtschaft¬
lichen Verhandlungen zwischen den Mittel¬
mächten.
Die Verhandlungen in Brest-Litowsk
Berlin, 4. Febr. Die „Nordd. Aklg. Zeitung" schreibt
zu den B e r i> a n dlungen in B r e st - L i t o w s k in
einem redaktionellen Artikel, der allerdings offiziös inspi¬
riert zu sein scheint, unter anderem: „Die.Zeit zum Han¬
deln und z»m Beraten ist nicht m e h r allzu lang. Die
Mittelmächte müssen Wert darauf legen, daß die Fragen in
kü-zer Zeit.geklärt werden. Wenn man auf der Gegenseite
geglaubt hat, hei den Mittelmächten würden sich 10 starke
ntiicvc Hemmungen entwickeln, daß man ungestört an der
Verschleppungstaktik festhalten könne, so wird die Febler-
vatnateit dieser Rechnung unterdessen klar geworden sein,
rluicie Unterhändler haben die Hände frei."
■ - [ j ». ;
Letzte Nachrichten,
Friede mit Rumänien?
Nach den meisten Berliner Abendblättern steüen die au¬
genblicklich -ch Berlin stattfindenSen Verhandlungen? zwischen
den ruaßgebcnden militärischen und politischen Führern in
Zusammenhang mit den Verhandlungen mit unseren öst¬
lichen Gegnern. Insbesondere dürfte auch die ukrainische
Frage behandelt werden. Weiter wird augenblicklich in der
Reichshanptstadt über die Verwendung des Restbetrages der
rumänischen Ernte verhandelt, lleberdies verlautet, daß
auch die rumänische Frage seit einigen Tagen in ein'neues
Stadium getreten sei Man glaubt, daß die rumänische Re¬
gierung, durch die Ereignisse der letzten Zeit eines besseren
' belehrt, nunmehr entschlossen sei. aus ihrer haltlos gewor¬
denen Lage die Konsequenzen ,zn ziehen und dem Beispiel
der Kicwer Rada folgend, sich von Rußland und seinen
Bundesgenossen loszulösen. Die Lage an der Ostfront gibt,
wie aus hen letzten Nachrichten? hexporgeht, den russischen
Vertretern in Brest-Litowsk keineswegs die Berechtigung,
sich gegenüber den Vertretern der ukrainischen Zcntralrada
anmaßend zu benehmen. Zunächst ist nämlich fcstzustellen,
daß die Ukainer an der Bahn von Kvwek beu Bolichewiki-
trnppen eine Niederlage beibrachtep uikd nach einem ierneren
Waffcncrfolg auch Rikolajcw in Händen haben. Außerdem
ist kaum daran zu zweifeln, daß sich die Truppen der ukrai¬
nischen Republik in ihrer Gesamtheit auf die Seite der
Zcntralrada gestellt haben. Die Bolschewik; konnten ihrer¬
seits die Oberhand in Poltama, Charkow. Jekaterinoslaw
und Odessa gewinnen? Auch Sewastopol und die Schwarze-
meerslotte sollen sich zu ihnen bekannt haben
Zar Nikolaus gegen die „maßlose Frechheit Englands".
Zn den neuerlich veröffentlichten russischen Ge¬
heimdokumenten ist von besonderem Fnteresse eine
Ende 1904 an den früheren/ Zaren von Rußland gerichtete
Aufzeichnung deS damaligen Ministers der auswärtigen An¬
gelegenheiten, Grasen Lamsdorf, in der dieser der deut¬
schen Regierung das Bestreben unterstellt, die freundschaft¬
lichen Beziehungen zwischen Rußland und Frankreich zu
stören und sich ans diesem Grunde sehr reserviert zu einer
damals in Frage stehenden engeren Annäherung zwischen
Deutschland und Rußland äußert.
Au? diese Aufzeichnung hat der frühere Zar folgende
Resolution gesetzt: 29. Oktober 1904. Nicht völlig einver¬
standen mit Ihnen. Sie sehen ans meiner Antwort auf
das Telegramm des deutschen Kaisers, daß ich gegenwärtig
für eine derartige Verständigung mit Deutschland und
Frankreich kräitig wirke. Dies wird Europa von der ma߬
losen Frechheit Englands befreien und in der
Zukunst höchst nützlich sein. iWTB.ft
Tie wahren Feinde des Friedens. . -
. , ^>on den maßgebenden 70 englischen Frachtoamp-
ftr-Recdereien, die eine Flotte von zusammen 1 74!>431
Tonnen brutto besitzen, ist im letzten Geschäftsjahre
ein^ Reingewinn von 5 793 772 Pfund Sterling er-
siclt worden, gleich 4-2Va Prozent des Kapitals,
jr, Hallunken könncn's anshalten. Si.e werden
.da) Ufumges. an ihren Gewinnen redlich teilnehmen¬
des s®cr*3cu8 Llohd George weiterhin „überzeugen",
^5? Hand keine Not leide, also der Krieg weiter
• igefuhrt werden müsse. . B
Repressalien gegen deutsche Mißhandlungen ' ln
Rumänien.
chon ^ärfste Repressalien droht Gcneralfcldmarschall
g^ä^aaensen den Rumänen an, nachdem sich herauS-
chon baß in dem rumänischen Gefangenenlager
»tnö 2rC Han den, 17 000 gefangenen Oesterreichern
iuc'rT)CI1 nur noch 4000 am Leben sind, dieHunger-
whzphus in Lehmhütten ansgesetzt sind, mii
poerheg ^ paktiert und auch sonst schwer mißhandelt
!üak "" Entente-Konferenz ln VerjaiOes
O „ ^wssen, daß die einzige unaufschiebbare Auf-
Alliierten darui liegt, die militärische
!Ki'e rtftllft1nnmm9 der Alliierten bis zur äußersten Ener-
die in der zielbewnßten Zusammen-
dsskcht. so lange, bis der Truck dieser Kraft-
öei' Alliierten bei den feindlichen Regie-
tu.**** uuö Ländern eine Aenderuna in ihrer Gcsin-
; ^ zuwege gebracht l>abe.
der Krieg „och sehr lange dauern; !
,0aiouf wird der Gegner vergeblich warten. (
^ Allgemeine Kriegsnachrichlen.
Gcmcinsamc Kriegszicl-Erklärung.
Die Pariser Blätter melden: In diplomatischen
Kreisen verlaute, die Entente-Konferenz zu Versailles
habe eine gemeinsame Kriegsziel-Erklärung beschlossen.
Orlando habe es -durchgesetzt, daß Trient und Triest
als Elsaß-Lothringen gleichberechtigte Kriegsziele er¬
klärt würden. 1 r )
Lloyd George will selber sprechen. —
Nach einer Londoner Meldung wird Llohd George
Anfang dieser Woche eine'wichtige Rede hal¬
ten, die sich auf die diplomatischen Entscheidungen
der Versailler Konferenz stützen werde. . ,
>>; Munitions-Erplosion in Frankreich. «
v" Bei einer Explosion in einer Granaten-Füll-
anstalt in Moulins wurden zehn Personen getötet
und 30 verletzt. Es brach Feuer aus. Ein Postamt
wurde zerstört, ein anliegendes Pulvermagazin konnte
gerettet werden. ■ -- —
Der Kamps um vemngtors
Karlsruhe. 4. Febr. Lant einer Rotterdamer Drah¬
tung melden die „Times" aus Helstngfwrs: Vier Stunden
vor Hclsingsors haben die Kämpfe zwischen den bolschewi¬
stischen nnd den finnischen Truppen begonnen. In Hel-
singfors hört man den Kanonendonner. Die finnischen
Truppen umschließen Hclstngsors von der Landscite. Bei
W i b 0 r g sind die b 0 l s ch e w i st i s ch c n Truppen! g e -
schlagen worden.
i Finnland: Tic Abordnung bei den Alliierten.
» Tie finnische Abordnung verließ England. Euge-
mus Wolfs, der Führer der Abordnung, erklärte, die
britische Regierung habe die U n a b h ä n g i g k e i t Finn¬
lands noch nicht formell anerkannt, obgleich sie tat¬
sächlich anerkannt sei. Tie Abordnung begibt sich nach
Frankreich, dessen Regierung spontaft Finnland aner¬
kannt hat, und daraus nach Italien. Tie Aufnahme
in England war sehr freundlich. -
Griechenland: Mobilmachung in Griechenland.
i Ein königliches Dekret beruft zehn Reseroisten-
klassen der militärischen Bezirke Altgriechenlands außer
denienrgen Athens und des Pelopones ein. Die Stel¬
lungstermine für idlte Einberufenen sind auf 18 Taae
verteilt.
Klassisch: der König weilt außer Landes, und der
gegen seinen Willen sich breit machende Ministerpräsi¬
dent Venizelos erläßt „königliche" Dekrete.
Denkt Frankreich an Frieden, ?
Karlsruhe, 4. Febr. Die „Züricher Post" meldet: Einer
Reihe von Munitionsfabriken im Schweizer Jura sind von
Frankreich die M unitionsbest eil nngen zum
1. März neuerdings gekündigt worden. Da in Frank¬
reich selber Munitionsfabriken den Betrieb ein stellen
— in Marsaille eine solche mit 1600 Arbeitern — so nimmt
man an, daß Frankreich nunmehr auch mit einem bal¬
digen Kriegsabschluß rechnet.
" Ter nordamerikanische Fleischwarenliefcrant Ar-
mour erzielte an Kriegslieferungen einen Reingewinn
von 4V» Mill. Pfund Sterling --- 90 Mill. Mark.
'' In den Vereinigten Staaten ist Dienstag fteisch-
frer. ebenso tlieatcr- und kiiwfr«; der Mittwoch wei-
spenftet» der Sonnabend schweinefleischsrei.
" In Petersburg wurde dem Arbeiter- und Solda-
tenratsmitglicde PreobrachewSki des Abends auf der
Straße Uhr und Mantel geraubt. ».
ftwa Staot prootn- ti. NuchvacAMmi.
Fulda, den 5. Februar 1918.
Brsctzt ist der Regierungsrat Ca st an von Hanau nach
Frankfurt a. M.
Am Köuiql. Lehrerseminar in Fulda wird zu Ostern
ds IS. der llnterkursns einer Präparaudenanstalt eröffnet
werden.
Berkehrsnachrichte». Nach neuen Bestimmungen wirk»"
deä- D-Zug Frankfurt-Hamburg, ab Frankfurt
2,-20 Nachm.. Hamburg an 12,32 Uhr, noch nicht verkeh¬
ren Auch der Gegenzug fällt noch aus.
Kartoffelbestandsausnahme. In der letzten Bersamm-
luna des landwirtschaftlichen Kreisvereins wurde angeregt,
die Kartofselbestände in der Stadt Fulda aufzunebmen. Da-
bei wurde der Vermutung Ausdruck gegeben, daß mehr Kar¬
toffeln nach Fulda gekommen seien, als der Kopfzahl ent¬
spreche. Der der Versammlung beiwohnende Landrat, Herr
Geheimrat Frhr v. Doernberg, sagte eine Nachprüfung der
Kartofselbestände der Einwohnerschaft Fuldas zu und wird
dieselbe von heute ab vorgenommen
Preise für Spargelkonserven: Durch Bekanntmachung
vom 19. Januar 1918 hat die Gemüsekonserven-Krieqsgesell-
schaft in Braunschweig die Preise für die Spargelkonserven
aus der Ernte 1917 festgesetzt. Sie bewegen sich für Stanezen!-
spargcl zwischen 1,90 Mark und 2,75 Mark, für Brechsvargel
zwischen 1,35 Mark und 2,35 Mark, für Spargelkövie zwischen
2,05 Mark und 3,50 Mark je Kiloqrammdoic.
Rninänische Anleihen. Bon der Militärverwaltung in
Rumänien ist jetzt die Ermächtigung erteilt worden, auch die
am 1 November und 1. Dezember 1910 und 2. Januar 1917
fällig gewesenen Zinsschcine rumänischer Anleihen, ans dem
Besitz von Angehörigen der Mittelmächte anzukauien. Der
Ankauf erfolgt voraussichtlich zu ähnlichen Bedingunaen wie
bei den früheren Fälligkeiten der Zinöscheine. Genaues
läßt sich aber erst mitteilen, nachdem noch einiae Forma¬
litäten erledigt sein werden. Die am 2. Januar 1917 fällig
gewesenen Zinsen für die 1884er 4prozentiae rumänische
Anleihe werden leider bis auf weiteres nicht bezahlt werden
können, weil die kurz vor Ausbruch des Krieges mit Ru¬
mänien abgelanfenen Zinsscheinbogen nicht mehr erneuert
werden konnten und daher zurzeit keine Zinsscheine vor¬
handen sind.
Hüvfeld, 5. Febr. Fräulein Berta Comitti von hier
wurde neaen ihrer aufopferungsvollen Tätigkeit als Rote-
Kreuz-Schwcster in Lazaretten in Cassel und Hersfcld die
Rotc-Kreuz-Medaille 3 Klasse verliehen?. — Znm Kreis-
inaendpfleacr Herr Oberlehrer Möllers von der hiesigen
Lateinschule an Stelle des Herrn Lehrers Ständer ernannt,
der vom November vorigen Jahres ab von seinem Amte
als Lehrer an der hiesigen katholischen Volksschule zur Ueber-
nahmc einer Lehrstelle an der Kgl. Präparaudenanstalt in
Fritzlar beurlaubt worden! ist.
Bebra, 3. Febr Der von der preußischen Eisenbahn-
verwaltuna aevlanie Ban von neuen Neberholunasgleisen!
ans dem Bahnhof Wommen (Werras, für die der Landtag
bereits mehrere Hnnderttanfend Mark bewilligt batte, ist
infolge des Krieges wegen der Knappheit an Arbeitern und
an Material nicht zur AnSfiihrnng gekommen. Die Au¬
la, len. für die lediglich die Vorarbeiten begonnen sind, sollen
nunmehr erst nach Kriegsschlnß scrtiggestellt werden. Durch
die neuen lleberbolungsglefte soll eine raschere Zuqanfein-
anderfolge und eine Entlastung der Bahnhöfe Bebra. Ger-
stunoen und Eisenach erzielt werden
Cassel, 4. Febr. Sonnabend früh hat die in den Fa¬
briken auf dem Forst beschäftigte Arbeiterin Martba Krapp
ans einem Abort einem Knaben das Leben gegeben und
gleich darauf auf unmenschliche Art wieder aen/ommen. Sie
verinchte das Kind in deü Abort zu werfen, da aber die
Oeffnnna nicht groß genug war. zoy sie es wieder heraus
und warf es durch das Abortfenfter auf den Hof. wo man
das Kind bald darauf fand Die Kriminalpolizei vermochte
die unnatürliche Mutter bald ausfindig zu machen und nahm
sie in Haft.
Niederzwehren, 1. Febr Heute vormittag hielt das
1. Ersatzbataillon des Fußartillerie-Regiments 11 seinen
feierlichen Einzug in seine neue Garnison Niederzwehren.
Der Kommandierende General des 11. Armeekorps. General¬
leutnant von Kehler begrüßte am Spordenkmal das Ba¬
taillon.
Hanan, 4 Febr. Ein ungenannter Wohltäter, hat der
Stadt Hanau eine Sftftnng in Höhe von 50 000 Mark über¬
wiesen. auS deren Mitteln ein Kinderheim, eine Milchküche,
sowie eine Mütter- und Sänglingsberatunasstclle errichtet
worden ist Für die Zwecke des Kinderheims bat die Stadt
eine.ihr ebenfastS durch eine Stiftung zugefaäenie Villa zur
Verfügung gestellt — Die Chemische Fnbrik Canella u Co.,
Fechenheim, hat für die Zwecke der Kriegs-Patenschaft in
Hanüu Stadt und Land 10009 Mark. Direktor Dr. Hoffmann
5000 Mark gespendet.
Nstngen, 3. Febr. Die städtischen Körperschaften beschlos¬
sen den Ankauf deS bisher in privatem Besitz gewesenen
Elektrizitätswerkes Usingen Die Nebcrnahme erfolgte mit
Wirkung vom 1. Februar.
Ans Rheinbessen, 4. Febr. Die keilten Weinbengsvcr-
steigerungen haben gezeigt, daß nicht mehr 'so hohe Preise
geboten werden, wie noch vor kurzer Zeit. ES macht sich
sogar eine sehr merkliche Zurückhaltung der Winzer bei den
Versteigerungen bemerkbar. ,Ein Beweis, daß die gegen- -
wärtia ungesund hohen Preise auf die Dauer nicht bestehen
können nnd daß man einen baldigen Rückschlag befürchtet.
TagesneutgkeiteK«
lWTB.i Berlin, 4. Febr. Der Anfsichtsrat der Dür-
koppwerke schlägt wiederum 25 Prozent Divi¬
dende vor. Je 400000 Mark erhalten der Nnterstützungs-
und Pensivilsfonds und das Konto für Neuanfwendungen.
_*
yf Frau Gertrud Wertheim und der Hanptmnn«
von Köpenick. Ern Prozeß, der eines amüsanten Bei¬
geschmacks nicht entbehrt, beschäftigt jetzt das Be»
liner Landgericht. Dem Schuster Wilhelm Voigt, jetzt
Privatier in Luxemburg, der als „Hanptmann voi
Köpenick " berühmt geworden ist, wurde seinerzeit b©t
der Frau Gertrud Wertheim eine monatlich;«
Rente von 100 M. ausgesetzt. Nach dem Konkurs«
und dem Tode ihres Mannes Wolfs W. ist Frau Wer»
heim dem „Hauptmann von Köpenick" ihre Rente schuL
dig geblieben. Die Folge davon ist eine Klage d«l
Hauptmanns von Köpenick, worin er Frau Gertrrri
Werthcim gcb. Tietzer, unbekannten Aufenthalts, de«
Betrag von 4200 M. nebst 4 Prozent Zinsen als au«
gelaufene Rente einklagt. Verhandlungstermin ist aüj
den 15. Mai d. J„ vormittags 10 Uhr, beim Landge»
i richt I festgesetzt worden . ' ■i
bringt Euer Gold und Silber
zur /lnkauföftelle Viehmarktplatz 14«.
Weoe'.Vrricht.
Vorwiegend trüb, jedoch nur vereinzelt leichte Schnec»
sallc. etwas wärmer.