Full text: Fuldaer Kreisblatt (50.1918)

!' r~ Ter Rücktritt von' Sir 81. " Happ sowie ' die 
vom englischen Kriegskabinett beschlossene Zwangszu¬ 
teilung von Lebensmitteln beleuchtet greller als 
-viele Worte die Lage, in welche unsere U-Boote Eng¬ 
land gebracht haben. Der von Happ zugunsten frei¬ 
williger Beschränkung des Lebensmittewerbrauchs 
-unternommene Feldzug ist sehlgeschlagen. England hat 
stnmmehr zu beweisen, ob und wie lange es mit 
seiner Zwangszuteilung dem Druck des U-Boot-Krie- 
«es zu widerstehen vermag. Hierbei wird leicht der 
.Umstand übersehen, daß in England schon langst eine 
.Zwangsrationierung besteht, freittch nust für Lebens- 
I»«Ittel, wie bei uns, sondern für Schiffsraum. dem 
Älebensblut der britischen Nation. Bald nach Beginn 
des uneingeschränkten U-Boot-Krieges sah sich die bri¬ 
tische R ' ung gezwungen, alle Seedarchfer von über 
506 Brutto stegister-Tonnen in der Weise zu beschlag¬ 
nahmen u:- ihre Verwendung- zu rationieren, daß 
'diese Schiffe ohne behördliche, nach einem festen Wirt- 
Zrankreich. 
schaftsplan geregelte Genehmigung nicht fahren durf¬ 
ten, „Lloyds List" bringt unter dem 21. Januar 
-die wertvolle Nachricht, daß sich diese Zwangsver- 
steilung vom 1. Februar ab auf sämtliche Schiffe er¬ 
strecken wird, also auch auf Segler, ohne Berücksich¬ 
tigung ihrer Größe und, soweit sie im Küstcnverkehr 
fahren, sogar ohne Rücksicht auf ihre Nationalität. 
Auch diese Maßregel wird die unausbleibliche Wir- 
Mng unserer U-Boot-Waffe nicht lange aufhalten. 
! /v'WV'irV^-V •»/''' * V . «W . W« 
^/Britische Fahrzeuge, die aus Dokker in West- 
*?n?a‘in England eingetroffen sind, melden die An¬ 
wesenheit deutscher U-Boote von etwa 2000 Tonnen 
8n den Meeren um die Kapverdischen Inseln, um 
die "'Kanarischen Inseln, auf Madeira, in der Dokker- 
ffliste^und in der Nähe von Marokko. 
veutschlanü. 
— Staatssekretär von Kühlmann und Graf Czer- 
!nin begaben sich Dienstag abend zur Fortsetzung. der 
Verhandlungen nach B r e st - L i t o w s k 
\ — Die mittelainerikanische Republik Honduras be- 
tzchlagilahmte alle Schiffe, die Deutschen gehörten, und 
internierte deren Besitzer im Innern des Landes. > 
‘ - »]: ' ,-Ä4.*J‘V 
. ... c«.y- ■ . •>•**»,.• - - ...» 
:: 23 neue Reichstagssitze. Vor den Neuwahlen 
sollen die Eitze des Reichstags um 25 vermehrt werden, 
um den großen Wahlkreisen entgegenzukommen. 
:: Tic nächste Sitzung des Reichstages' sinder am 
19. Februar, nachmittags 3 Uhr statt. Tagesordnung: 
Anfragen. Petitionsberlchte. 
:: Tie Berg-. ^eitcrorgaursatioucudes Ruhrbezirks 
erhoben neue Lohnforderungen für sämtliche Arbeiter¬ 
klassen., 
tsin Zentral«nrt für Kricgswirtschast. Zur Ver¬ 
einfachung der Kriegswirtschaft ist ein neues Zentrah 
amt in Bildung begriffen. • -- -< 
Vom Mittcllandkauak, dem einstmals^so heiß 
uinstrittenen, ist wieder die Rede. In Sachen' der 
Weiterführung des Rhein-Weser-Kanals über Hannover 
hinaus fand im Kanalbauamt in Hannover, eine ^Be¬ 
sprechung verschiedener Interessengruppen statt, .- an 
welcher aus dem Ministerium der öffentlichen Ar¬ 
beiten Geh. Oberbaurat Brandt teilnahm. Später 
unternahmen sämtliche Herren eine Fahrt auf- dem 
Kanal. - y •• •; ft' 
:: Tie Zweite badische Kammer wählte anstelle 
des zum Qberlandesgerichtspräsidcnten ernannten Dr.' 
Zehnter den Abgeordneten Kopf (Ztr.) zum ^Prä¬ 
sidenten. - - - - s 
:: Ein Gcsctzenttvurf zur Bekämpft,ng der Ge- 
schlcchtskrantheitc», der seit geraumer Zeit angekün¬ 
digt wurde, soll dem Reichstag in allernächster Zeit 
zugehen. — Der Entwurf soll sich dem heute bereits 
wirkenden ftSystem der Schwindsuchtbekämpfung an¬ 
lehnen. '■ ' ' ■ ft ;ft 
:: Vertrauliche nilcrsraktioncllc Besprechungen im 
Reichstage haben soeben wieder ihren Anfang genom¬ 
men, und zwar sowohl über die innere als auch 
die auswärtige Politik , 
:: Erdöl und Oclschicftr in Baden. Tie badische 
^--egierung legte dem Landtag einen Gesetzentwurf über 
die Erschließung und Ausbeutung von Erdölquellen und 
Oelschiefer in Baden vor, die dem Staate _ xuncL*ft 
Vorbehalten werden sollen. ~ 
:: Zur Rcichssteuerfrage wird erneut auf die Abficht 
Des Reichsschatzsekretürs Grafen Roedern hingewiesen, 
die aus den neuen Kriegsanleihen erwachsenden Mehr- 
Ibcdürfnisse zur Bestreitung der Zinsenlasten des Reichs 
aus neuen Einnahmequellen zu decken, daß also, falls 
der Frieden bis dahin nicht in Sicht sei, dem Reichstag 
rn seiner nächsten Tagung neue Steuervorlaeen (wohl 
neue Kriegssteuern) zugehen würden. — Zn Be¬ 
zug aber auf eine allgemeine große Finanzreform 
müsse bis zum Schluß des Krieges gewartet werden/' ;J 
:: Eine neue Reichsvermögcnsabgabe soll nach Ge¬ 
rüchten aus Dresden bereits in bestimmter Form 
geplant sein. Die Abgabe soll auf eine Reihe von 
Jahren verteilt und über eine Höhe von zehn Pro-( 
zenr nicht hinausgehen."' TjT'*'""’ ' * , 3 
Ein Beschluß darüber ist sicher noch nicht' gefaßt 
worden, doch ist darüber. wiederholt ausgiebig ver--! 
»handelt worden * 
Eine Abgabe von 10 Prozent auf das steuerlich 
faßbare Vermögen würde vielleicht 20 Milliarden ein- 
vrrngen, und damit ist nicht viel erreicht.■.««— 
1 ■•“■* ' JU 
Schweiz: Kriegswirtschaft. 
; Ter' Schweizer BundeSrat hat am 15. Januar 
„einen Beschluß über die Versorgung des Landes 
mit Speiseölen und Speisefetten gefaßt, welcher die 
gesamte Produktion, Einfuhr, Verteilung und Ver¬ 
wertung der Speisefette und Speiseöle unter 
die Aufsicht des Volkswirtschaftsdcpartements stellt". 
— Tie Jettknappheit trifft die Schweiz nicht minder 
stark als uns, da die Schweiz ebenfalls auf Ein- 
ftrhr angewiesen war. 
Bolo. 
. Tie ftanzösischcn Spionagcphantasien.' 
In Paris hat der Prozeß gegen den ehemaligen 
Barbiergehillen und späteren Pariser Zeitnngsverleger 
Bolo „Pascha ' seinen Anfang genommen. Bolo Pascha 
scheint auf seinem Wege vom Marseilller Barbierge¬ 
hilfen bis zum millionenschweren Pariser Zeitungs¬ 
verleger allerlei dunkle, dunklere und dunkelste Ge¬ 
schichten hinter sich zu haben, die ihn auch vor Ge¬ 
richt in sehr schwere Situationen bringen. Seine gegen¬ 
wärtige Haltung ist jedoch außerordentlich selbstbewußt 
und zuversichtlich und man merkt, daß er seine Geheim¬ 
verbindungen fest an der Strippe hat. - *•' 
T- si- Anklage lautet:ff1™; 
r / 'Wie Havas meldet, wirst die Anklage Bolo Pascha 
vor, er habe Beziehungen zu Deutschland unterhalten 
in der Absicht, dessen Unternehmen zu fördern. * 
I? ft 1. In der Schweiz in der Person des Khe- 
diven von Aegypten Abbas Hilmi und Jussuf Paschas; 
2. in Paris, indem er von Cavallini eine Geld¬ 
summe annahm, die von Deutschland an den Khe- 
diven geschickt worden war, um' eine friedensfreund- 
liche Bewegung hervorzurufen: 
- 3. in den Vereinigten Staaten, indem er sich 
durch Deutschland eine bestimmte Summe zustellen ließ 
zu dem Zwecke, eine Wandlung der öffentlichen Mei¬ 
nung in der französischen Presse herbeizuführen. In 
Paris, indem er Geld an die Presse, besonders an 
den.Direktor des „Journals"., zahlte. __ 
C “ Tr --" 
,.r ^-- --~ 
Mit ihm ist der „Politiker" Cavallini "angeklagt, 
an Bolo eine Geldsumme übernnttelt zu.haben, die 
aus Deutschland stammen soll. »- - ft.. _v ft. - 
7 Es handelt sich um zwei MiUionenft Tie' Ver- 
t)andlungen stützen sich auf eine Anklageschrift, in 
der behauptet wird, daß Bolo Pascha/Saddik Pascha 
in verabredeten Wendungen geschrieben liatte, um ihn 
den Pmu einer Annäherung zwischen Frankreich uni 
Deutschland im Hinblick auf einen Sonderfrieden aus¬ 
einanderzusetzen. Tie in Freiburg gegründete Katho¬ 
lische Bank sollte die Kapitalien liefern und die Presst 
unter dem Vorwände einer religiösen Propaganda spei¬ 
sen. In Wien hatte der Vorschlag keinen Erfolg. 
Bolo schlug dann die Erwerbung zahlreicher Zei¬ 
tungen zu dem Zwecke vor, zugunsten Deutschlands 
auf die öffentliche Meinung einzuwirken. 
Tie Spionage-h'.icchcrci in 'Frankreich. 
wrrD allmählich komisch. So sind in Paris wieder ii 
einem sog. Calcium-Prozeß angeklagt der Hauptmanr 
Galt, der" Kaufmann Jourdan und der Bankier Lullin 
Sie werden ungeschuldigt, während des Krieges an di> 
schweizerische Lonza-Gesellschaft ei nen Poster 
Evnamid geliefert zu haben, oogleich sie wisser 
mußten, daß Lonza einen Teil der gelieferten Chemi 
kalten an Deutschland weitcrgebe, wo sie zur 
Fabrikation von Sprengstoffen dienten. 
Die Entente. 
Die Konferenz von Versailles. 
Kein Entente-Oberbefehlsüaber. 
Haag, 6. Febr. Reutex meldet aus London: Im Ober- 
bause sagte Sonar Law auf eine Frage von Aiauith: Mit 
Rücksicht auf wichtige militärische Erwägungen ist es unmög¬ 
lich. ohne dem Feind nützliche Informationen zu verschaffen, 
weitere Einzelheiten über die Erweiterung der Funttionen 
des Obersten Kriegsrates von Versailles zu machen Ein 
Oberbefehlshaber für die Alliierten wurde Nicht 
c r n o n'n t. 
General Foch der künftige Oberleiter. 
Berlin. 8. Febr. Die französische Presse hebt bei Be- 
svrechuna der interalliierten! Konferenz mit auffallendem 
Nachdruck die Tätigkeit des Generals F'o'ch hervor, so 
daft sich annehmen läßt. Foch sei der Ob erleiter der 
künftigen Operationen. „Echo de Paris" erklärt, 
bas Werk Fochs habe ans der Konferenz die höchste Wür¬ 
digung gefunden. Die Alliierten marschierten jetzt unter 
einem einheitlichen Impuls. 
Der Kriegswille der Entente. 
Genf, 6 Febr. „Echo de Paris" meldet, daß die Ergeb¬ 
nisse der Versailler Verhandlungen viel weittragender seien, 
als das veröffentlichte Resnm,' vermuten lasse. Man einigte 
sich nicht nur dahin, tzie letzten! Friedensangebote der Mittel¬ 
mächte unbeantwortet zu lassen, sondern weiterzukäm- 
pfcn, bis der Feind niedergeschlagen ist. Auch auf neue 
Friedcusvorschlüge der Feinde soll keine Antwort mehr ge¬ 
geben werden. Die Ministerpräsidenten der einzelnen! Län¬ 
der sind daraufhin verpflichtet morden Die Verpflichtung 
ist ebenso bindend wie der Londoner Vertrag. 
lWTB.s Amsterdam, .8. Febr. Das „Allgemcen Handels- 
blad" schreibt: Die Versammlung des interalliierten 
Krieqsrates in Versailles hat nicht viel Neues 
aebracht und die Aussicht ans Frieden nicht näher gerückt. 
Wcn!n die Alliierten, wie sie erklären', keine verborgenen 
Kriegsziele haben, warum haben sie dann nicht öffentlich 
erklärt daß sie weder nt Enrova noch ans kolonialem Ge¬ 
biete imperialistischen Kriegszielen nachstrebcn. sondern wie¬ 
der ibre Krte.aszielc in einem Strom zweideutiger Phrascni 
ertränkt, ans denen sich alles und nichts hcranslesen läßt? 
Diese Erklärung der interalliierten Kriegführen¬ 
den wird in den neutralen Ländern, wo so sehr 
nach dem endattltigeN Frieden verlangt wird, keinen gün¬ 
stigen Eindruck macken. 
Die italienische Offensive — ein Ansana? 
Dem ..Daacsanzeider" zniolae meinen die Mailänder 
Milstärfritiker daß d>e Möglichkeit uorliegt daß die i ta¬ 
sten i j'cd e u Anariks«" auch noch ans die anderen 
Fra utabichni^ie Ii h c rar e i f e n . ummit die zu er- 
war»ende araße ^ssou""he>vcu»na heiz Jahre? früher in 
Fsi'k, aebrackst ",<>,■?><> al? es bis ieist den Anschein habe. 
^>e Kä«>nk„ NI» Eos dkl Rosio. 
a«ie» <>. Febr Nach Informationen non militärischer 
Fei^> habe« die '> t a l i e n e r am Eos des Rosio so 
schwer'e V'ersnstr erlitten, daß sie eine länacre 
Kamvivanle benötiacn dürsten Der Ranmaemi"» der Ita¬ 
liener bcträat kaum tausend Schritt. Drei ieinhsiche Fsna- 
'.cnac und ei» Fesselballon wurden aßaetchnssen dn--,,,,»,',- d» 
australischer Flieacr und ein *tnHcn«Tcfic3 Grosiknmpsi 
flnqzeua. 
Berlin, 6. Febr. Nach einer Meldung aus New N«>rk 
teilte Kriegsminister Baker mit, daß die amerikanisch«« 
Truppen nunmehr einen Abschnitt an der Westfront besetzt 
haben. 
Rriegs-MUerlei. 
.Paris erwartet neue Feindseligkeiten i« Dsten/M 
Ncutziz! einer» Pariser HavaS-Bericht erwartet man 
in Paris.r datz an der Ostfront die Kanonen wieder 
!das Wort ergreifen. ft i « z- pA 
Damit will die Pariser Presse das Volk nur 
beschwichtigen, damit es von seiner Angst vor seinem 
demnächstigett Schicksal an, der Westftont abgelenkt 
werde., ' A 
y* '-Ä» Tie Fteischkarte in London. 
<' Jn London und Umgebung wird am 25. Februar 
die Fleischkarte eingeführt werden. Es erhält jeder 
Einwohner pro Kopf und Tag sechs Unzen Fleisch 
(eine Unze — 24 Gramm). Fleisch wird an fünf Tagen 
der Woche verabreicht, sodaß die gesamte Ration pro 
Woche 30 Unzen — 720 Gramm pro Kopf beträgt: 
Die Fleischration für Folkestone ist noch niedriger! 
Tie Schwierigkeiten, die der Durchführung des Sy¬ 
stems lokaler Fleischkarten im Wege stehen, werden 
keineswegs verkannt, da es sich ergeben habe, daß 
die Fleischmengen nicht vorhanden sind, die die Fleiskh» 
karten erfordern.- , 1 
Tie Probe aufs Exempek. ft'ft 
Im englischen Unterhause interpellierte der Groß» 
eeder Houston die,Regierung, ob es richtig sei, daß 
lder neue Dampfer „Warthistle", 5166 Tonnen, ver« 
ckenkt worden sei und ob eS auch richtig sei. daß dies 
cines^dereneugebauten Modellschiffe war. Der Unter- 
staatssekretär der > Admiralität antwortete auf beide 
^Fragen bejahend, aber es sei gerade beftiedigend, daß 
das -Schiff tz trotz der schweren Beschädigungen sbH 
schwintmend" erhalten und den Hafen erreichen konnte. 
^2«s.)„Sclbstbestimmungsrecht" der Bolschewik.Ä«» 
Die Bolschewiki-Regierung hat gestern nachstehend 
den Munkspruch: abgeschickt: ‘ 
^^MÄn alle «Dringeird. An alle Schiffe. 
MNMKankeradenltz Reservisten! Kein einziger soll 
^seine-Entlassung zur Reserve nehmen, solange die 
-bürgerliche Weiße Garde. von Finnland nicht ver- 
s'nichtetrist. ^Jhr Sieg ist-'der Nachteil unserer Re¬ 
solution. Bewaffnung^wird in der nötigen Menge 
werden." 
U Roch fiiuf Fahre SriesM^^'W -OM 
Uncle'Sam hat» es so vor: Ter „Schweizer Allge» 
Ter 
.ltine"Presse-Tienft" meldet: „Tie Amerikaner haben 
^neuerdings * zahlreiche * Kontrakte auf Truppenlager, 
Unterkunstsräume- usw.' auf fünf Jahre abgeschlos¬ 
sen//Sie-gehen bei ihrer- Festsetzlmg in Frankreich 
andauernd rücksichtslos vor und reißen ganze Häu- 
sercnieder, die ihnen im Wege sind. ^ 
P-HchNun, in fünf Jahren kann vieles passieren, zft Bit 
Puch, daß'den Westmächten durch die deutschen Waf¬ 
fen^ die ^Fähigkeit zur Kriegführung auch trotz ame- 
rieanlscher^Hilfe^ gründlich genommen werde. , ^ 
Amerikanische Großsprecherci.MNM; 
DerUamerikanische tz Marinesekretär Tantels ver¬ 
sichert,^ er habe genug Transportschiffe, um im zei¬ 
tigen Frühjahr die 500 000 Mann amerikanischer Trup¬ 
pen nach Frankreich., befördern, zu können, wie Baker 
versprochen -Habs. ,/ft , ft; v. 
Erstens ist das nicht' wahr.'«"Zweitens werden 
auch bei geringerer Zahl unsere U-Boote schon nach¬ 
helfen. Drittens retten auch 500 000 Mann die Entente 
im ^Westen r nicht mehr.s/^. ~ _ -• - < - ■ 
ft vft fftArmenische Mordbrenncrcien. 
Mft Tie' kleinasiatischen /Armenier, dieses gewissen¬ 
loseste Spitzbubenvolk der Welt, haben früher die Wett 
immer wieder in Aufruhr gesetzt durch Schauermären 
über-.ihre Bedrückung durch die Türken. Jetzt aber 
zeigen sie sich in ihrer wahren Gestalt. Nach der 
Räumung der eroberten türkischen Gebiete durch di« 
Russen fallen sie über die Türken jener Tistrifte Herl 
So haben sie zahlreiche türkische Notabeln verschleppt, 
zahlreiche Morde scheußlichster Art, Plünderungen. 
Brandstiftungen begangen, eine Reihe von Ortschaften 
verwüstet. Tie Armenier machten die muselma¬ 
nische Bevölkerung in den Ortschaften um die 
Städte Kurkle und Erikle her nieder und verge-i 
waltigten die dortigen Frauen öffentlich, plündertest 
Karlibazar, Akkilissa, Jnessila, Sarpo, Sadek, Kiösey! 
Andesse, Günüsch, Khane, Jkisu, Bziburd, Tirban, Erse-j 
rum, Vrisst, Kelersen, Fol. Tie Armenier schnitten 
die Verbindungen von Ersindschans mit der Außen¬ 
welt ab, verbrannten die Einwohner in ihren 
«Häusern lebendig, ebenso einen Teil der Bevötterung, 
den sie im Hof einer Kirche zusammengetricben hat¬ 
ten. Tie neue Moschee und das Rathaus wurden von 
ihnen mittels Bomben in die Luft gesprengt. Fünf¬ 
hundert Bewohner von Ersindschan wurden, an Hän¬ 
den und Füßen gebunden, nach der Stadt ge¬ 
schleppt und erschossen. «v». yc* 
Bon ihren eigenen Landsleuten getötet und verwundet! 
Tie Zahl der bei feindlichen Artillerie- oder 
Fliegerangriffen getöteten und verwundeten Einwohner 
der besetzten Gebiete in Frankreich und Belgien ist im- 
Januar 1918 wieder erhöht worden. Es wurden in. 
diesem Zeitraum getötet: 3 Männer, 1 Frau und 
1 Kind, und verletzt 9 Männer, 6 Frauen und 3 Kin¬ 
der. Nach den Zusammenstellungen der „Gazette des 
Ardcnnes" sind nunmehr seit Ende September 1915, 
also innerhalb der letzten 28 Monate, insgesamt 4046 
fticdliche französische und belgische Einwohner Opfer 
der (Geschosse ihrer eigenen Landsleute oder der Ver¬ 
bündeten Frankreichs geworden. . , , 
W- ^ Tingeltangel. 
In der Mailänder „Scala", dem Theaterklub tet; 
Mailänder Lebewclt, fand am Sonntag zugunsten 
einer energischen Fortsetzung ves Krieges eine 
rußergcwöhnlich stark besuchte Verftiumlung statt, an 
die sich eine Demonstration in den Hauptstraßen 
mschlotz. 
Berlin, tz. Febr. W»ic dem „Berliner Lokalanzeiqer" 
aus Elens berichtet wird, werden in allen Bezirken vonPariS
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.