Allgemeine KriegsnachrichLen«
V;;;. Tic „Zcntralkassc" Der Gegner. ^
Nach amerikanischen amtlichen Angaben betragen
bis Ende 1917 die von den Vereinigten Staaten ge¬
währten Vorschüsse folgende Summen: An England
343 Millionen Pfund, an Frankreich 1285 Millionen
Pfund, an Italien 500 Millionen Pfund, an Ru߬
land 325 Millionen Pfund, an Belgien 77 Millionen
Pfund und an Serbien vier Millionen Pfund Ster¬
ling, zusammen zirka 2500 Millionen Pfund — fünf
Milliarden Mark.
Natürlich legt Uncle Sam dieses Geld zu Wucher¬
zinsen an; denn er schafft sich damit einen für Europa
höchst gefährlichen Einfluß, auf England.
v*v" Die britische« Verluste im Vorjahre. •*>^***0!
""" Der Schriftsteller Lvvat Fraser sagt in einem
offenen Brief an Lord Derby in der ,.Daily Mail", dem
Scnsatwnsblatt des Zeitungslords Northcliffe-Harms-
worth: „Ter britische Generalstab hat zugegeben, daß
die britischen Verluste allein im vorigen Jahre 900 000
Mann betrugen." Fraser, der den General scharf an¬
greift, setzt dabei auseinander, daß diese Verluste zum
großen Teil in Unternehinungen erlitten wurden, die
oöllig „unproduktiv" waren.
Englands Wahlrechtsreform. *******
Das neue Gesetz über die Volksvertretung gibt das
Wahlrecht an 6 Millionen Frauen über 30 Juhre
wnd 2 Millionen Soldaten und Matrosen, welche
jTienst im Ausland tun. — Die Liberalen und Arbeiter
'"bedauern, daß Parteierwägungen gegen das Schicksal
Des Grundsatzes des Proportionalwahlrechts
entschieden haben.
Dlaubt der Man» das? Oder redcs er es sich ei«?
Ter englische König hat zur Verabschiedung des
E^"^rlaments eine Rede gehalten, die sich durch eine
adezu grotesk wirkende Harmlosigkeit auSzeichnet.
' Rede schildert die Kriegslage für England in
^glänzenden Farben und schließt dann:
„Tie glückliche Fortsetzung des Krieges ist aber
Das erste unserer Ziele. Mit großer Dankbarkeit habe
'ich die Niroße Begeisterung wa h r g e n o m in e n,
chrit der alle Schichten des Volkes jeder Forderung, die
jzu diesem Zwecke gestellt wurde. gehorchten, urd damit
'sie die letzte Probe, die ihnen vielleicht noch auferlegt
-werden kann, um unsere Kraftentwicklung zur
wollen Reife zu bringen, gut bestehen, bitte ich den
-Mllinächtrgen» uns seinen Segen zu erteilen."
Die Begeisterung, die zur Zeit in England waßr-
Mnehnren ist, beschränkt sich zur Zeit auf die Arbeiter,
rund bei denen auch nur auf die — Zustimmung zu Ma߬
nahmen für den Frieden; also das gerade Gegenteil
Der königlichen Ansichten. .
' . Vorrats-Zwangsenteiisnung tu London.
Der englische Lebensmittelkommissar Lord Rhondda
(hat die örtlichen 'Lebensmittelkvinwisfionen erniachtigt,
'alle LebenSmittelvorräte der Kleinhändler mit Aus-
'nabme der Genußinittcl, in ihren Distrikten zu ent-
iergneu. Dies ist die strengste Maßregel. die bisher
vom Lcbensmittelkontrollenr angewandt worden ist.
Tic Kämpfe in Finnland.
Nach Telegrammen an die Stockholmer finnische
^Gesandtschaft sind im Kampfe bei Ulenborg 200 russische
Moldaten. 150 rote, 40 weiße Gardisten gefallen. K e m i
[ift von den Regierungstruppen eingenommen. Am
f>. Februar, 5 Uhr nachmittags, begann der Kampf
Tornea, an der Grenze nach Schiveden.
Japan: Es braucht seine Schiffe selber.
* Wie das „Journal" aus Washington meldet,
hat der »«panische Verkehrsminister, Baron Den, den
Ententemächten finanziell mitgeteilt, daß die japanische
Regierung beschlossen habe, die Vermietung oder den
Verkauf von japanischen Schiffen an Ausländer zu
verbieten, weil der Seeverkehr an der japanischen Küste
rus den Seewegen Del der Vermietung von Schiffen
rn Ausländer sehr rasch abnehmen und der japanische
Aüsführhandek dadurch ernstlich gefährdet würde.
Griechenland: Angst vor neuer Meuterei.
% Aus Anlaß der in Lamia stattgefundenen Meute¬
reien erklärte, wie der als französisches Regierungs¬
blatt gewiß gut unterrichtete „Temps" berichtet, Veni-
zelos, daß sich die Regierung zu den äußersten
Maßnahmen gegenüber Anhängern König Konstantins
gezwungen sehe. Ereignisse wie in Lamia hätten nur
den Zweck, die Mobilisierung zu verhindern.
Ein portugiesisches Dementi
Paris. 6. Febr. Depeschen aus Madrid batten Unruhen
Berichtet. die in den Tagen in Portugal ausgcbrowen sein
tollten Eine Depesche, die der portugiesischen Gesandtschaft
in Paris und London vom dortigen Minister des Aenßeren
Ulging, erklärt, daß die Nachrichten völlig falsch leien und
überall in, Lande vollständige Ruhe herrsche.
Kleine Kricgsnachrichtcn.
" Der französische Senat l«t beschlossen, in dem
»ocr Kammer bereits unterbreiteten Budgctentwurf für
j1918 361 Millionen Mark neue Steuern einzuführen.
: " Führende Finanzkreise der großen englischen
"Bankinstitute haben in der letzten Zeit Vorbereitungen
betroffen. um m Der Schweiz Filialen englischer
Wanken zu gründen.
I .." ,?lgch einer Neuyorkcr Meldung ist der deiltsch-
ifresier jche ehemalige amerikanische Präsident Rovse-
Ivelt an einem Ohrenabszeß erkrankt und soll operiert
^werden.
Eine befreiende Tat.
Erlöstes Aufatmen des gepeinigten Rechtes.
& Die gewerbsrnäßigcn Schleichhändler sollen iri
bet der
_ _ , reinschlagen.
«aber die von der Ueberfülle von Rechtsverletzungen
«niedergedrückte, verletzte Volksseele wird befreit äus-
Aweck «nd Zick dieser Strafe« ist die Befestigung des
Nährmittelvcrtciluugsstzftcms,
und damit die Sicherung der Versorgung der Bevölke¬
rung. Es war ein unerträglicher Zustand, daß durch
Schleichhändler so überaus wichtige Maßnahmen, wie
unsere Nahrungsmittelvcrteilung, illusorisch gemacht,
ihrer Wirkungskraft beraubt werden konnten, sodatz
gefährliche Erbitterung der benachteiligten Bolkskreise
die Folge sein mußte. Der Krieg sucht die Menschheit
schwer heim, der. Staat, in diesem Falle die Reichs-
regterung hat von Anfang an einen AusLleich der
Nahrungsmittel angestrebt, um zu verhüten, daß die
von Glücksgütern weniger geplagten Mitbü^er Not
leiden. Je länger der Krieg dauerte, um so nötiger
wurde eine derartige Regelung. Da kamen nun gewinn¬
süchtige Elemente, um durch ihre Sammel- und Schleich¬
arbeit dem Wohlhabenden besondere Vorteile zu ver¬
schaffen; neben den offiziellen Preisen entwickelte sieh
ein geheimer Markt mit Lebensmitteln aller Art, auf
dem man reguläre Tagespreise nannte, die jedermann
im Volke kannte, ohne zu wissen, wie und wo sie
entstanden waren. Und für diese schamlosen Ausplün-
dererpretse schleppten Hamsterer mit ivahrem Bienen-
flciße und fabelhafter Gerissenheit im eifrigen Rennen
von einem Produzenten zum andern die Ware herbei,
ilwerscits durchweg sehr große Gewinne einstreichend;
ihrerseits zrrgleich die Landbevölkerung an Preise ge¬
wöhnend, die bei dem "bargeldarmen Landvolke die in
jedem Menschen steckende Sucht nach Besitz himmelhoch"
aufpeiischte. — 'Daß diesen Erscheinungen »etzt durch
das kommende Schleichhandelgesetz ein Riegel vorge¬
schoben werden soll, ist überaus zu begrüßen.
Hauptsache aber bleibt der Schutz des Rcchtsgcfützls'.
Iw dieser Hinsicht hatten die Schleichhändler un¬
endlich viel gesündigt. Was sie und ihre Hintermänner
— diese vielleicht in erster Linie — an der Vernichtung
des Rechtsgefühls im Volke geleistet haben, das läßt
sich überhaupt nicht übersehen. Man denke sich hin¬
ein in die Gefühle eines kleinen, schwer und bitter
von Jugend auf arbeitenden Landmannes in 'schlechtem
Rock nnd gesuikdem Rechtsgefühl, wenn er auf Bahn¬
höfen. in "Wirtshäusern rffw. Kerle aus der Großstadt
höhnisch erklären hört: „Ich habe schon zwei Dutzend
Anklagen wegen Höchstpreisüberschreitung, aber ich
kaufe für die in . . . aus. und was meinen
Sie wohl, was die Richter mir da wollen?" Also
muß der Landmann sich sagen: Tie Herrschaften jener
großen Firma und ihre Helfershelfer überschreiten
glattweg ohne Furcht vor dem Richter die Straf¬
gesetze: Kann man da von ihm erwarten, daß er
fest bleibt, wenn ihm diese Kerle nachher ins Haus
kommen und ihm das Doppelte von dem direkt auf¬
drängen, was er im geordneten Geschäftsgänge für
ferne Landprvdukte zu erhalten hätte? Das Lanze
Rechtsgefühl, der ganze Glaube an die Heiligkeit der
Gesetze, auch der Zweck der Gesetze, kam durch diese bösen
Beispiele "in der Bevölkerung ins Wanken. Tie Ach¬
tung vor dem Gesetz verlor ihren Halt, den uner¬
schütterlichen Glauben an die gleichmäßige Behandlung
vor Gericht oder vor der Rechtspflege. Und die Folge
davon konnte nur ein schnelles Hinabgleiten des Rechts¬
willens im Volke sein. — Die ungeheuren Zahlen von
Strafverfolgungen, die da mitgeteilt worden sind,
zeigen nur zu deutlich, wie weit wir schon gekommen
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SärGesetz wird nun wohl auf dem allerschnellsten
Wege kommen. Tann wird es auch Klarheit darüber
geben müssen, was gegenüber den über die Ernährungs-
gesetze hrnwesspringenden Behörden geschehen soll.
Es braucht nicht verkannt zu werden, Daß die dabei
in die Maschen der Strafgesetze geratenen Verwaltungs-
beamten nicht zu persönlichem Vorteile gehandelt haben.
Aber das eine muß doch berücksichtigt'werden, daß
gerade ihr Vorbild besonders grauenhaft umstürzeno
aus das Rechtsbewußtsein des Volkes eingewirkt hat.
Auf jeden Fall wird auch in dieser Hinsicht sehr-
gründlich reine Bahn geschaffen werden müssen, damit
auch hier die bösen Beispiele aushören, die guten
alten Sitten einer einstmals ehrlichen Bevölkerung zu
Untergraben. —
Hm Staöt» Provinz u. NachhargedZeL
F u l ö a, dev 8. Februar 1918.
Verliehen wurde dem Rcgierungsrat Spieß in Cassel
der Charakter als.Geheimer Rcgierungsrat.
Vesitzwcchscl. Das Wohnhaus des Malers und Lackierers
Krönuna in der Parkstraße ist an den Generalanentcn Ju¬
lius Großenbach von hier käuflich übergegangen. Der Kauf¬
preis soll 27 ooo Mark betraaen.
Voranschlag des Rezirksverbandeö für Kurhessen. In
der diesjährigen Tagung des Landcsansschunes ist der Vor¬
anschlag des Bezirksverbandes für das Jahr 1918 genehmigt
worden. Die Vezirkstcuer ist mit 12 Prozent einaestcllt, das
sind 1 600 099 Mark tgcaen 1279 990 Mk. im Jahre 1917).
Zur Unterhaltung des Landkrankenhauies in Fulda sind als
Zuschuß 42 899 Mk. (37 360 Mk im Vorjahre), für die Landes¬
bibliothek in Fulda 19 639 MIk. (17167 Mk.) nnd zu den Ko¬
sten der Molkercischule in Fulda 3909 Mk. einaestcllt.
Der Landsturm an der Front. Ans wiederholte An¬
regungen, ob nicht die a l t e st e n Jahrgänge vom Dienst
an der Front nunmehr befreit werden können wurde
dem Aba. Dr Müller-Meiningen im obenerwähnten Schrei¬
ben erwidert: »Die Ersatzverbältnissc gestatten nicht, auf
eine sechsmonatige Dienstzeit der über 45 Jahre alten! Land-
stnrmlcntc in der vordersten Linie zu verzichten. Ans
dem gleichen Grunde kann auch aus eine weitere Dienstlci-
stuna dieser Leute in rückwärtigen Formationen nnd in der
Ctavve — auch nach ihrer Zurückziehung anS der vordersten
Linie — nicht verzichtet werden
Haltung von Ferkeln und Läuftrsis,weinen ttir die HauS-
ichlachtnng. Tie mit Rücksicht ans die Sicherstellung der
Brotgetreide- und Kartofselversoranng zurzeit b»rchaefübrte
Bermindervng der Scßweinebestände bat bei den Landwirten
die. Besürchtnng erweckt, die Maßnahme möchte die Selbst¬
versorgung für das kommende Wirischnffssabr aesäbrden.
Dem aearnüber iei bemerkt, dast der Staatssekretär des
Krieasernährnnadamts die Nnndesreniernngen ermäckstiat
stat. von der Enteignung neben allen wirklichen Zncbt-
ichweinen auch die Ferkel nnd die L ä » s c r s cb weine,
die berriis für die nsschlnchtnng im nächsten Winter an» "
gestellt stnd. (i it 8 j 'i " c f ttt i1 f so'ern sie (im 1
ein Lebendgewicht von 25 kg. noch n i ch t erreicht
haben und der Nachweis geführt wird, daß ausreichentzeÄ
zulässiges Futter (insbesondere auch Abfälle von. Hanshal-
rcn. Schlachthöfcn usw.) zu ihrer Dnrchhaltung vorhanden ist.
Richtpreise für Gemüsesamen, In einer am 7. Novem¬
ber 1917 im Preußischen Lanüwirtschaftsministerium abgehall-
tenen Sitzung sind neue Richtpreise für den Verkauf von
Gemüsesamen an Verbrauch e r festgesetzt worden. Die
P r e i s l i st e kann gegen Einsendung von SO Pfennigen
durch die Geschäftsstelle des Preisverbandes für Gemnse-
samen in Attenweddingen, Bez. Magdeburg, bezogen werden'
Holländische Messe. Es dürste für die Deutsche L-andels-
weit von Zntereffe fein, zu erfahren, das; die Zweite
Große Niederländische H a n d e l s m"e s s e in der
Zeit vom 25. Februar ois 9 März 1918 in Utrecht srattz-
sindct. Die Messe wird ausschließlich Erzeugnisse und Pro¬
dukte der Niederlande und seiner Kolonien bringen. Für
später anzulnüpsendc Geschäftsverbindungen dürfte der Be¬
such dieser Messe für die Deutsche Handelswelt von größter
Wichtigkeit sein. Das Königlich Niederländische Kvnfnlat
in Cassel ist gern bereit, an Interessenten schriftlich oder
mündlich Einzelheiten über die Handelsmesse weiter zn
geben.
Marburg (Lahn). 6. Febr. Der T)-"Zu'a Hamburg--
Kassel-Frankfurt, der 9,11 abends hier durchfährt,
st i e ß vor Marburg ans ein paar im Gleis stehen gebliebene
Güterwagen. Von Gießen traf ein Ersatzzua ein, mit
dem die Reisenden weiterbefördert wurden. Verletzt wurde
niemand.
TagesneuLgkeiten»
Homburg i. Pfalz, 6 Fbr. Der D-Zug 241 Metz-
Fr an kfurt-Leipzig stieß heute früh ans der Station
Schöneberg-Kühlberg auf eine im Hauptgleise haltende l e e re
M a s ch i n e Diese, die Zugmaschine und 7 besetzte Personen¬
wagen entgleisten.- Von den Reisenden wurden etwa 19 leicht
verletzt. Vom Zugpersonal erlitt der Zugführer Claus aus
Frankfurt Kopfverletzungen. Die Reisenden, auch die Ver¬
letzten, wurden mit den nächsten Zügen weiterbefördcrt. . Der
D-Zug siel völlig aus.
Die vierte Magenklasssse in Bagern. Aus München
wird gemeldet: Der Verkehrsminister beantragt ab 1. April
die Einführung der vierten Wagenklasse in Bayern.
Ein ansregcnder Vorfall spielte sich, wie dem »B. T."
gemeldet wird, vor der Greifswalder Strafkammer ab. Ein
Epileptiker der zu einer längeren Freiheitsstrafe verurteilt
worden war, wurde von Tobsucht befallen, ergriff «inerp
Stuhl und schlug damit ans die Richter ein. Dem Staats-
anwalt Hübschmann wurde der Arm gebrochen.
** Beim Fudiancrspielcn erschossen. In Kreiensen
^spielte der 13jüh-rige Sohn des Schuhmachermeisterä
Mroßst mit mehreren anderen Knaben Indianer, wobei
«sic sich mit Pfeilen schossen. Der kleine Probst wurde
idaber an die Schläfe getroffen. Er ging nach Hause,
!wv er über Kopfschmerzen klagte. Abends (var er
iinfolge Gehirnerschütterung tot. ' *j
f . ** Wer streik-, muß es anzeigen. Der Kommaw
idi'erende General in Danzig verfügte, daß alle für die
i Kriegswirtschaft zurückgestellten Wehrpflichtigen sofort
Dem für ihren Wohnort zuständigen Bezirkskommandc
«Meldung zu machen haben, wenn sie die Arbeit nieder-
«legen, oder ihre Arbeitsstelle wechseln wollen. $
** Mehrere Millionen Tosen Sebcrwnrst boten i«l
Duffeidorf zwei Käüfleute von auswärts und ein«
Händlerin zum Kauffe an. "Die Polizei, die dazwischen
grlfj. stellte fest, daß die Waren überhaupt nicht vor,
Händen waren. Ein Kauflustiger ist durch die Schwindi»
lergesellschaft um über 4000 Mark geschädigt worden!
** Ten Bater vom Tode gerettet. Der Landwirt
Christoph Braun in Ochsenfurt verunglückte infolg«
Scheuens seiner Kühe und erlitt neben anderen Ker,
letzungen eine schwere Wunde am Unterschenkel. In,
folge großen Bluwerlustes schwebte er in Lebensgefahr.
Diese wurde behoben durch Blutübertragung, die m
Juliusspital zu Würzburg vorgenommen wurde und
wozu sich die verheiratete Tochter des Verunglückten
sofort bereit erklärt hatte. -*4
** Verhängnisvoller Einsturz einer SaudgrnbeH
Au» ernem unbebauten Feld in Mörsenbroich bei Düssel¬
dorf lsatte eine Anzahl Kinder in einer Sandgrube
Höhlen gebaut. Dabei stürzte eine Erdwand ein und
begrub drei Knaben im Alter von 13 bis 14 Jahren
unter sicb. Tie schnell herbeigeeilte Feuerwehr grub
die Verschütteten aus, jedoch war der Tod bereits durch
Erstickeu eingetreten.
Ketzer den Hochwasserschaden in der Rheinpro-
v»nz wird belichtet: Groß ist der "Schaden an Der
Mosel, Ahr und den Beiflüssen, aber an der Nahe
ist der angerichtete Schaden doch bei weitem der
Lrößte, so daß hier eine besondere Hilfsaktion not¬
wendig ist. Wahrscheinlich wird ein Notstandsgesetz
dem Landtage zugehen. Staat, Provinz und Geschädigte
'Jollen je ein Drittel des Schadens tragen. In der
Stadt Kreuznach ist das Wasser nach städtischer Zäh-
ilung in etwa 1200 Häuser, gleich einem Drittel der
«Stadt gedrungen, wodurch etwa 2600 Familien, das
hcißr die Hälfte der ganzen Stadt, getroffen
wurden. Bisher sind bei den Sammelstellen 246 009
Mark Spenden für die Hochwassergeschädigten einge-
lDusen.
Volkswirtschaftliches.
Berlin, 7. Febr. Warenmarkt. ^Nichtamb-
lich.) Saathaser, Roggen, Weizen bis 22,50, Suatgerste
bis 30. Saaterbsen 37,50-42,50, Saatbohnen ,42,50
bis 47,50, Ackerbohnen, Peluschken 32,50-37,50, Saat-
»vicken 27,50—32,50, Serradella 85-92. Spörgel 140)
Heidekraut auf Abladung bis 4,25. Richtpreise füti
Sämereien: Rotklee 260—276, Schwedenklee 210--228J
Werßklee 160-176, Inkarnatklee 118-132, GelbN.
06—106, Timoty 96-106, Reygras 108-120, Knau
tzraS 108-120 für 50 Kg. ab Station. Flegelftrvh 4.7
biö , 5,25, Prcßstroh 4,75, Maschincnstrvh. .4,00—4.25^
Gerichtssaal.
Zum Tode verurteilt. Wegen zweifachen Mordes
hat das Schwurgericht Heilbronn den 23 Jahre alten
Mechaniker Karl Rieker aus Zusenhausen zum Tode
verurteilt. Rieker hat am 10. Oktober seine Braut
und ihr Kind von der Brücke bei Kirchhein^in den
Neckar geworfen; beide sind ertrunken.
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