Full text: Fuldaer Kreisblatt (50.1918)

Getreide- und Klcischcinfuhr aus der Ukraine. 
Die ukrainische Volksrepublik soll sich verpflichtet 
Huben, bis Ende April dieses Jahres an die Zentral- 
,nächte ein Quanttrm von 0 000 000 Zentnern Brot- und 
ßuttergetreide, 400 000 Zentnern Gefrierfleisch und 
200 000 Zentnern Dörrobst zu liefern. Hierfür soll 
Me Ukraine als Kondensation landwirtschaftliche Ma¬ 
schinen, chemische Produkte, Drogen und Eisen 
cerhalte u. 
Die Verteilung ist derart festgesetzt worden, daß 
dis zum' 31. Juli Deutschland und Oesterreich-Ungarn 
gleich viel erhalten, und zwar wird in der ersten 
.Hälfte dieses Abschnittes Oesterreich-Ungarn doppelt 
st» viel beziehen wie Deutschland, während danach bis 
zum 31. Juli die Verteilung umgekehrt erfolgt.'. 
„Heiliger Krieg" in Lstasien. 
Ein Kosakenoffizier, der zur Sicherung der Man¬ 
dschurei seit Kriegsausbruch stationierten Regimenter, 
namens Semienow, sammelt schleunigst die noch nicht 
aufgelösten russischen Truppen und predigt den „Hei¬ 
ligen Krieg" gegen die Bolschewiki. Semienow findet 
angeblich viele Anhänger unter den rufiischen Flücht¬ 
lingen und teilweise auch unter der Bevölkerung. Der 
junge Offizier soll aus die Soldaten einen fesselnden 
Einfluß ausüben und auch diejenigen Mannschaften mit¬ 
reißen, die bisher vom Kriege nichts mehr wissen woll¬ 
ten Semienow bezwe 7t, möglichst große Truppenabtei- 
Lungen zu sammeln und dann Anschluß an Alexejew 
M suchen. 
Ein Kosak, der den heiligen Krieg predigt, 
Las ist wirklich alles Mögliche. "" 
Tie Operationen zum Schutze Finnlands. - 
„Morning Post" meldet aus Stockholm: Die Ope¬ 
rationen auf den Aalandsinseln haben begonnen. Ti« 
Deutschen haben ihre Marineflagge auf dem Zoll¬ 
amt Eckerö gehißt. In einer Proklamation erklären 
sie. daß sie als Freunde und Verbündete kommen, um 
Die Rote Garde zu bekämpfen. 
Wie verlautet, fanden zwischen den deutschen und 
Mwedischen Kommandanten auf den Aalandsinseln Be- 
lvrechnngen statt. Die Deutschen fordern die Inseln 
Gckerv und Lemland als Etappenstationen für die 
^Expedition nach Firinland. Die Schweden fordern die 
Insel «aland, welche sie besetzt halten wollen. Eine 
Kompagnie deutscher Radfahrer wurde auf Lemland 
stationiert. f ~~ 4 
| j " Ter sibirische Krieg. - 
Tie französischen Blätter melden aus Tientsin: Die 
Nusfuhr von Chardin nach Wladiwostok ist verboten. 
Westlich von Tschita und an der Sibirischen Bahn 
kam es zu Kümpfen zwischen Kosaken und Bolschewiki. 
.In der japanischen Hauptstadt wurde die Telegramm¬ 
zensur eingeführt. was auf den Beginn militärischer 
Rüstungen hindeuttt. 
Marokko: Arikber-Aufruhr gegen die Franzose«. 
Eine Depesche der Pariser Blätter aus Rabat ver¬ 
zeichnet das Anwachsen der aufiührerischen Bewegung 
unter den Araberstämmen. Fast in allen Gebieten 
Marokkos fanden Zusammenstöße zwischen französischen 
Truppen und Eingeborenen statt. Tie Aufrührer seien 
überall geschlagen worden. Nur in der Gegend von 
Marrakesch und in Sus sei es ruhig geblieben. 
n? Die Leiden der deutschen Geiseln in Rußland. 
Tie Bolschewiki haben bei ihren Ausschreitunger 
in Esthland und Livland besonders die deutschen Groß 
grundbesitzer als Geiseln weggeschleppt. Ueber die Lei¬ 
hen dieser Geiseln kommen jetzt die aufregendsten Mel. 
»ungen. Wie es heißt, haben die Bolschewiki ihre Wen 
erverschickung ins Innere Rußlands bereits in di« 
Kege geleitet. 15 Wagen mit etwa 450 Bersonen 6* 
Anden sich auf der Fahrt nach Krasnojarsk im Toms- 
ffer Kreise. Ein zweiter Zug von 130 Verschleppten, 
mnter ihnen auch Frauen und Kinder aus dem Wen- 
dener, Wollmarenser, Walker und Marienburger Kreise. 
Äst mit dem Bcstimmungsziel Jekaterinenbiirg unter¬ 
wegs. Auch zwei Arrestantenwaggons aus Reval sind 
mit unbestimmter Bestimmung abgefahren. Unter den 
Werhaftetcn befindet sich der Ritterschaftzshauptmann 
.Baron Tellinghausen. Wie es heißt, sollten die deut¬ 
schen Hilfsorganisationen in Petersburg Lebensmittel 
Knö warme Sachen reichlich zur Verfügung gestellt 
aben, und von der schwedischen Mission sollen zur 
iVerpflegung 200 000 Rubel angewiesen worden sein. 
Wenn man hier.täglich in Dorpat von den deutschen 
iKriegsgefangeuen die grauenhaften Schilderungen ihrer 
jLeiden in Rußland hört, muß man für unsere deut¬ 
schen Verschleppten das Schlimmste befürchten. Aus 
Walk berichtet ein Augenzeuge, daß bei der Verhaf- 
ikung am 20. Februar etwa 400 Personen, unter ihnen 
«auch Greise und Frauen, auf die roheste Weise mit 
lKolbenstößeu durch die Stadt zm Bahnhof getrieben 
worden sind, um am nächsten Tage in Biehwaggons 
tzpbtransportiert zu werden. 
Tie beide» Kriegs-Häuptlinge vereint? 1 
Aus London wird gemeldet: Lloyd-George beab¬ 
sichtige, sich nach Amerika zu begeben, um mit Wil- 
fto« direkt in Verkehr zu treten. Besonders! 
wie Frage der japanischen Intervention habe die tiefe 
Must zwischen Amerika und den Westmächten geoffen- 
lbart, weshalb dieser Schritt des Premiers notwendig 
Newvrden fei. < ., 
^ Kleine Kricgsnachrichtc«. 
., \ amerikanische Kriegsdepartement veröffent¬ 
licht eure Verlustliste, nach der bei den Kämpfen an der 
Rranzösischcn Front vom 2. März 43 Amerikaner ge¬ 
fallen und -52 verwundet find. 36 Mann.werden 
ioermißt. 
Zwei auS dem Gefangenenlager Schweidnitz ent¬ 
wichene englische Offiziere, Hauptmann Loder-Sy- 
mondö und Oberleutnant Hardy, sind auf dem Haupt- 
dahnhof in Schweidn n beim Lösen v<W Fahrkarten nach. 
Liegnitz wieder ergriffen. , , ( 
- Die tägliche Brotration in Petersburg wurde aul 
125 Gram in herabgesetzt. Nach einer am 5. März ab- 
gegangenen Depesche des Korrespondenten des „Jour- 
«al" herrscht die allergrößte Not. 
- Lenin schreibt in der „KraSnaja Gazetta": Wo 
deutsche erscheinen, werden sie mit offenen Armen 
Empfange»': ohne Verständigung mit ihnen ist die Re-, 
i^AL ot.a;ccr.. 
Aus aller Welt. 
— Ter Lehrersohn als Schntzmannsnrördcr. In 
Berlin wurden zwei 17 jährige aus der Lehre ent¬ 
laufene Burschen verhaftet, die eingestanden, in der 
Wilsnacker Straße mit dem Schutzmann Heuser einen 
Zusammenstoß gehabt zu haben, in dessen Verlauf ihr 
Genosse, der 22jährige Schlosser Erich Kühl aus Lom¬ 
nitz im Kreise Meseritz den Schutzmann niedergeschossen 
habe. Kühl ist der Sohn eines Lehrers. Er befindet 
sich noch auf steiem Fuße, weil er nicht gefaßt werden 
konnte. 
— Tic Leiche im Sack. In Buchholz bei Hannover 
fand man die Leiche des seit dem 10. Januar ver¬ 
mißten Arbeiters Fritz Biester. Sie war in einen Sack 
eingenäht, der mit Steinen beschwert war, und war in 
den Kanal geworfen. Biester ist sicher einevr Raub-, 
lnorde zum Opfer gefallen. 
P ** Schnelle Verhaftung eines Mörders. Am Sonn¬ 
abend wurde der Gutsbesitzer Felix Beyer aus Glasten 
bei Grimma in einer Schonung ermordet und beraubt 
iaufgefunden. Ter Mörder, ein polnischer Arbeiter 
jSobieszkoda, ist bereits am Sonntag auf dem Leipziger 
Hauptbahnhofe verhaftet worden. Er hatte über 1000 
Mark bei sich, die er seinem Opfer geraubt hatte. Tie 
schnelle Verhaftung war dadurch möglich, daß der 
Mörder ohne Papiere gereist war und deshalb von 
einem militärischen Ueberwachungsreisenden zur Feste 
stellnng seiner Persönlichkeit festgenommen und zur 
Polizei gebracht worden war. 
*® Papiergeldpaket gestohlen. Bei einem. im Köl¬ 
ner Zollamt l ausgeführten schweren Einbruchs-Tieb- 
stcchl wurden vier aus Holland an den Schaaffhausen- 
schen Bank-Verein abgesandte Postpakete entwendet mit 
einem Gesamtinhalt von zusammen 114 940 Mark in 
deutschem Papiergeld. Aus die Entdeckung und Er¬ 
greifung der Diebe sind 1000 Mark Belohnung aus- 
gesetzt. 
*® Tie Rache des Kriegsgefangenen. In Vilsen, 
Kreis Hoya, erschien ein belgischer Kriegsgefangener 
bei dem Gcndarmeriewachtmeister und brachte zur An¬ 
zeige, daß seine Arbeitgeberin, eine Landwirtsstan im 
benachbarten Weseloh, 3 5 Zentner Brotgetreide 
versteckt und der behördlichen Kontrolle entzogen 
habe. Der Gefangene hatte sich mit der Frau verun¬ 
einigt, und tatsächlich fand der Gumdarm den verheim¬ 
lichten und so wertvollen Bestand, der in einer sogen. 
Runkelrübenkühle untergebracht war.- 
*[ ^ Kleine Neuigkeiten. 
' Bei Herne stießen infolge dichten Nebels zwer 
vollbesetzte Straßenbahnwagen zusammen, wo¬ 
bei 21 Personen schwer verletzt wurden. 
Bei Airole am St. Gotthard sind drei Lawinen 
1400 Meter hoch abgestürzt und haben zehn Häu¬ 
ser verschüttet. 
5000 Indianer sind in Amerika in die Armee einge¬ 
stellt worden, um an die Westfront entsandt zu werden. 
Nlitteilmrsen -er stäör. 
Nahrungsmittelstelle 
vom 13. März 1018. 
Es ist eine Sendung frisches holländisches 
Weisskraut 
und holländische 
Zwiebeln 
einsetrossen. Die Ware wird mit 1 Pfund Weißkraut und 
% Pfund Zwiebeln auf den Kops gegen Vorlage des Lebens- 
mittclansweises in der Warenvcrkanfshallc, Nhabannsstratzc, 
itnnt Preise non 25 Pfg. für 1 Pfund Weißkraut und 52 Pfg. 
für 1 Pfund Zwiebeln unmittelbar an die Berbrancher wie 
folgt abgegeben: 
Am Donnerstag Ausweise Nr. 1 bis 1280, 
Am Freitag Ausweise Nr. 1281 bis 2488. 
Am Samstag Ausweise Nr. 2481 bis 3888, 
Am Montag Ausweise Nr. 3681 bis 4888, 
Am Dienstag Ausweise Nr. 4881 «nd höhere Nummern 
Bcrkanfsstunden: 8)4 bis 12 und 2 bis 6 Nhr. 
Reichs-Neise-örotmarken?^ 
Die Reichs-Rcisebrotmarken alten? Musters haben «n r 
noch Gültigkeit bis z»m 15. März, von da ab ver¬ 
lieren dieselbe« ihren Wert; sie müsse« daher vor dem 
15. März ds. Js. bei der Kartenansgabestellc «m ge¬ 
tan s ch t werden. Nach dem 15. März 1818 dürfen Marken 
alten Mnsicrö nicht mehr gegen nenc «mgetanfcht werde«, 
cs sei denn, daß ein Lcbensmittelkartcnabmcldcschcin vorge- 
lcgt wird inhalts dcffen der Betreffende über den 15. März 
hinans mit Reisebrotmarken anstatt mit örtlichen Brotmar¬ 
ke« versehe« ist. 
Hm Staöt. Provinz u. NachbargMeL 
Fulda, den 13. März 1918. 
Personalnachricht. Der Stndirnrat am Gymnasium Dr. 
Peters ist zum Gymuasialdirektor ernannt und demselben 
die Direktion des Gymnasiums in Rinteln übertragen ivor- 
uranns Julius Schilling in Schlitz, geprüft und hat bestanden« 
derselbe will Rechts- und Staatswissenschaft studieren. 
Elektrizitätswerk. Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht! 
in seiner gestrigen Nummer die Bilanz des Elektrizitäts¬ 
werks Fulda, Aktiengesellschaft, für 1917 Danach war de« 
Verlust für-das abgelauftne Geschäftsjahr 1^5 484 M. AN 
den Magistrat der Stadt wurden ab-ieführt 9404 Jl und an 
Kriegsunterstützungen 5482 M gezahlt. Das Bilanzkonto 
schließt ab mit 1310 728 M und die Gewinn- und. Berlust- 
rechnuna mit 403 889 M. 
Stadtverordnetensitzung. In unserem gestrigen Bericht 
über die Stadtverordnetensitzung hat sich insofern ein Fehler 
einac schlichen, als es in der Ansprache des Herrn Stadt¬ 
verordneten Vorstehers, Justizrat Rang, anstatt „erforderliche 
Mehr an Stenereingängcn" heißen muß „erfreu l'che 
M c k> r". 
Eentral-Thcater-Lichtspicle Der Spielvlan von tzents 
bis Freitag bringt das herrliche, von Kotzebue für den Film 
bearbeitete Drama „Die Stricknadeln" «fit Erich Kai¬ 
ser-Titz und ithe Haack in den Hauptrollen. Ferner das 
reizende Lustspiel „Das Paprika-Liebchen" mit Rita Cler- 
mont in der Titelrolle. 
Stadtthcater Auf die morgen ftattfindenüe Rusführumg 
des Schauspiels „Das Glück im Winkel" von Sudermann 
sei hierdurch nochmals hingewiekrn. Die Name« der mit¬ 
wirkenden Künstler, unter drnew besonders Direktor Span- 
nuth-Bodenstedt und Eatbarina Reichert genannt seien, ver¬ 
bürgt eine treffliche Wiedergabe dieses Werkes, das zu de«l 
schönsten Werken Sudermanns gehört. Die Vorstellung bo- 
ginnt erst um 8 Uhr abends 
A Ein Törrverbot für Frnhgemnsc ist mit Rü«ü 
sicht daraus, daß für die Ernährung der BevölLs, 
rung im Frühjahr und in den zeitigen Sommer» 
Monaten das Frühgemüse eine ausschlaggebende Rolh 
nfitspiclt, auch in diesem Jahre erlafien worden. El 
gilt bis zum 31. Juli 1918. Eine Ausnahme ist n»n 
für dasjenige Frühgemüse zugelassen worden, das aqj| 
den Frischmärkten nicht abgeseyt werden kann und diu 
nach Möglichkeit durch Trocknung für die menschliM 
Ernährung verwertet werden muß. 
, l\ Tic Post zahlt künftig in Preuße« die Militär» 
Pensionen, Militärrenten und Militärhinterbliebenenz 
bezüge, also die aufgrund der Militärversorgungs» 
gesetze zahlbaren Pensionen usw. sowie Hinterblieve- 
nengebührnisse, ferner die von Militärbehörden an 
solche Empfänger bewilligten Unterstützungen, Zuwen¬ 
dungen, Beihilfen usw. — nicht aber Marine- und 
Schntztruppengebührnisse usw. — und zwar durch dis 
für den Wohnort des Empfängers zuständige Bestell» 
postanstali. Tie fortlaufend zahlbaren Gebührnisse wer¬ 
den von geht an bereits am 29., oder, wenn diese« 
Tag ein Sonn- oder Feiertag ist, am 28. des der Fällig-» 
feit der Gebührnisse vorhergehenden Monats gezahlt. 
Tie pünktliche Abhebung d'er Gebührnisse an den 
Fälligkeitstagen ist dringend notwendig. Empfänger» 
die ihre Gebührnisse nicht persönlich abheben wolle«» 
sondern im Giro- oder Postwege zu erhalten wünschen» 
haben dies gelegentlich der Abholung der Betrag« 
oer 'der zuständigen Postanstalt zu beantragen. DieH 
gilt auch für diejenigen Empfänger, die zur Zeit ihre 
Gehührnisse bereits im Girowege oder im Postschecki- 
wege erhalten. Auch die Militär-Invaliden und 
Rentenempfänger erhalten ihre Gebührnisse von jetzt 
an auf Grund von Quittungen. — Dort, wo es nicht 
möglich ist, schon jetzt alle Zahlungen auf diel 
Post überzuleiten, werden die Empfänger durch die 
Zeitungen, durch Aushang in den Kassenräumen usM 
rechtzeitig darauf hingewiesen werden, daß sie ihre 
Bezüge solange von der bisherigen Zahlstelle weitep 
erhalten, bis ihnen eine Benachrichtigung über die 
Uebertragung auf die Post und neue QuittiiNgsvordruckt 
usw. zugehen. _> , 1 
A Tic Post klagt über schlechte Paketverpackung» 
besonders bei Wertpaketen. Viele Pakete sind im Ver¬ 
hältnis zu ihrem Gewicht, Umfang und Inhalt sowie 
zur Länge der Beförderungszwecke nicht sicher genug 
verschlossen. Die Umhüllungen werden unterwegs sehr 
leicht schadhaft und müssen neu verpackt oder bean¬ 
standet werden. Unter den beschädigten Stücken befin-- 
ven sich viele Pappschachteln und Pappkasten ohne 
jede Umhüllung. Die Pappschachteln reichen als Vei> 
Packung für Wertpakete nicht aus. Wenn Pappschach-« 
teln nicht durch dauerhafte, u. U. mehrfache Papiere 
Umhüllung geschützt sind, so dürfen sie nicht als Wer« 
Pakete angenommen werden. . ? - 
Blankenau. 12. März. Am 1. April ds. Js. tritt unser 
seitheriger Leürer Herr H. Aul in den wohlverdienten Ruhe¬ 
stand. 40 Jghre lang hat der verdiente Lehrer in unserer 
Gemeinde gewirkt und unsere Jugend zu tüchtigen un¬ 
brauchbaren Menschen herangezogen Möge dem verdiente« 
und allerseits beliebten Schulveterane« ein friedlicher «nb 
.glücklicher Lebensabend beschiedrn sein. 
Easiel. 1t. M'yrz. Bei einer Gerichtsverhandlung gegen 
den Strafgefangenen Trinknuö, der mit 7 Jahren Zuchthaus 
bestraft war, ergriff der rauflustige kräftige Gefangene plötz¬ 
lich einen Stuhl, mit dem er auf den bejahrten Untersuchungs¬ 
richter Geheimrat K. einschlüg. Letzterer sprang schnell auf, 
sodaß der kräftige Schlag nur seinen Stuhl traf, welcher 
zertriimyzert wurde. TrinkauL zertrümmerte seinen Stuhl 
ebenfalls, che es gelang, ihn unschädlich zu macken — Auf 
Anregung eines Mitbürgers hat die Stadt Cassel eine 
Ehrennadel gestiftet und zwar ans Anlaß der bevorstehe»- 
den 8. Kriegsanleihe. Sie soll jedem verliebe« werde», 
der Kriegsanleihe zeichnet. — Der 18 Jahre alte Arbeiter 
Gillo in Cassel geriet so unglücklich zwischen zwei Güter««- 
gen. das er im LandkrankenbauS starb. 
Rotenburg, 11 März. Der Hofdachdeckermeister David 
Greiling ist henteMittag bei Vornahme von Reparatur«« «i» 
Spangrnberger Schloß abgestürzt und war sofort tot, 
Tagesneuigkeiten. 
den. 
Oberrealschnle. Am 24. v. Mts. bestand der Kriegsteil¬ 
nehmer Gustav Birkenruth. Sohn des Vanküirektors 
BirkenrutkQhier, die Reifeprüfung. Am 5. Mürz legten die 
Prüfung ab die beide« im Heeresdienste stehenden früheren 
Schüler der hiesigen Oberrealschnle Wer,« er Bartels, 
Sohn des Oberstleutnants a D. Bartels, und Heinrich 
Schopp. Sohn des Bäckermeisters Schopp in Orb. beide 
haben bestanden. Am 12. März standen zwei Damen, Ga- 
brielleTepetmeier und Gertrnde Tiers ck, welche 
von Marburg nach hier überwiesen waren, vor der Reife¬ 
prüfung. Frl. Ticrsch. dir Philologie studieren will, bestand 
dieselbe, während Frl. Tegetmeicr das Reifezeugnis nicht cr- 
l teilt werde» konnte. Am Nachmittag des 12. März wurde 
' der Oberprimaster Albert Schilling. Sohn des Kauf- 
Nordhanfen, 8. März. Die städtische Körperschaft hat 
heute einstimmig dem Generalmajor Hofsmann das Ehre«- 
bürgerrcchts Norbhauscns, seiner Vaterstadt l?l. verliehe«. 
Esten, 12. März. Die Firma Friedrich Krupp 
Ges. beteiligt sich an der achten Kriegsanleihe «nt? 
5 0 Millionen. ^ 
Breslau. 12 März. Fra» Gohla und ihr Ghemmn«, 
haben aeaen das Urteil der dritten Strafkammer in Bre». 
lau R c v i s i o n eingelegt. Die Angelegenheit wirb n««. 
mchr das Reichsgericht beschäftigen. 
we«er-Sertcht. 
Meist h-'.rrr und trocken, mild. . .. . . * i
	        
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